[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anklemmen eines Hydraulikschlauches
an einer Schlaucharmatur mit einer Presse, die radial zu einer Zentrierachse in einem
Rahmen verschiebbar gelagerte Preßbacken sowie ein Keilgetriebe für die Preßbacken
aufweist, das über einen Pressenantrieb mit einem zur Zentrierachse senkrechten Preßhub
beaufschlagbar ist, wobei der Rahmen im Bereich der Zentrierachse quer zum Preßhub
in zwei in Richtung des Preßhubes gegeneinander verschiebbar geführte Teile geteilt
ist, die je einen Teil des Keilgetriebes mit den zugehörigen Preßbacken tragen.
[0002] Um das auf einen Nippel einer Schlaucharmatur aufgeschobene Schlauchende eines Hydraulikschlauches
zwischen dem Nippel und einer den Nippel umschließenden, zugfest mit dem Nippel verbundenen
Fassungshülse festklemmen zu können, wenn die Fassungshülse unter einer plastischen
Verformung radial zusammengedrückt wird, werden Pressen eingesetzt, die radial zu
einer Zentrierachse verschiebbar gelagerte Preßbacken aufweisen. Diese Preßbacken
sind in einem geschlossenen Rahmen angeordnet und können über ein Keilgetriebe von
einem Pressenantrieb beaufschlagt werden, der vorzugsweise als Preßzylinder mit einem
zur Zentrierachse senkrechten Preßhub ausgebildet ist. Um eine Schlaucharmatur an
einen Hydraulikschlauch anzuklemmen ist daher das zwischen dem Nippel und der Fassungshülse
auf die Schlaucharmatur aufgeschobene Schlauchende in Richtung der Zentrierachse axial
zwischen die geöffneten Preßbacken einzuschieben, bevor der Preßzylinder mit der Wirkung
beaufschlagt werden kann, daß die Preßbacken über das Keilgetriebe die Fassungshülse
unter einer Klemmung des Schlauchendes zwischen dem Nippel und der Fassungshülse radial
zusammendrükken. Nachteilig bei diesen bekannten Pressen ist vor allem, daß die zu
bearbeitenden Schlauchenden in axialer Richtung zwischen die Preßbacken eingeführt
und nach der Bearbeitung wieder herausgezogen werden müssen, was eine zusätzliche
axiale Verlagerung der Hydraulikschläuche erfordert. Dies bringt insbesondere bei
langen Hydraulikschläuchen Schwierigkeiten mit sich, die bei einer Bearbeitung beider
Enden der Presse in Form einer Schlaufe zugefördert werden, so daß zunächst das eine
Schlaufentrum und dann das andere für das Anklemmen der Schlaucharmaturen in axialer
Richtung verzogen werden müssen. Da eine Serienfertigung eine Schlauchförderung in
Querrichtung bedingt, ergibt sich durch die notwendige axiale Verlagerung der Schlauchenden
ein zusätzlicher, erheblicher Aufwand.
[0003] Um bei einer Presse zum Anklemmen eines Hydraulikschlauches an eine Schlaucharmatur
eine Schlauchförderung in Querrichtung zu ermöglichen, ist es bekannt (US 5 092 152
A), den die Preßbacken aufnehmenden Rahmen quer zum Preßhub in zwei in Richtung des
Preßhubes gegeneinander verschiebbar geführte Teile zu unterteilen, die jeweils einen
Teil des Keilgetriebes mit dem zugehörigen Preßbacken tragen. Diese bekannte Presse
hat jedoch den Nachteil, daß der Pressenantrieb sowohl für die gegenseitige Verlagerung
der Rahmenteile als auch für die Betätigung des Keilgetriebes herangezogen werden
muß, was nicht nur wegen des geteilten Rahmens ungünstige Belastungsverhältnisse mit
sich bringt, sondern auch eine aufwendige Konstruktion des Pressenantriebes nach sich
zieht, weil über den Pressenantrieb zunächst die Rahmenteile über einen vergleichsweise
großen Hub geschlossen werden müssen, bevor der eigentliche Preßhub auf das Keilgetriebe
durchgeführt werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Anklemmen eines
Hydraulikschlauches an einer Schlaucharmatur der eingangs geschilderten Art so auszugestalten,
daß trotz einer Schlauchförderung in Querrichtung die Vorteile eines geschlossenen
Rahmens für den eigentlichen Preßhub ausgenützt werden können.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß einer der beiden Rahmenteile
den Pressenantrieb aufnimmt und daß die über einen Stelltrieb gegeneinander verschiebbaren
Rahmenteile in der Schließstellung des Rahmens gegeneinander verriegelbar sind
[0006] Aufgrund dieser Maßnahmen können die beiden Teile des quer zum Preßhub geteilten
Rahmens nach dem Einführen des zu bearbeitenden Schlauchendes in die Presse quer zur
Zentrierachse über den hiefür vorgesehenen Stelltrieb geschlossen und gegeneinander
verriegelt werden, so daß die über den Pressenantrieb aufgebrachten Preßkräfte in
herkömmlicher Weise vom geschlossenen Pressenrahmen aufgenommen werden. Das Schlauchende
mit der angeklemmten Schlaucharmatur kann nach einem Öffnen des Rahmens auf der gegenüberliegenden
Rahmenseite aus der Presse ausgefördert werden. Die Förderrichtung der zu bearbeitenden
Hydraulikschläuche braucht daher nicht umgekehrt zu werden, was sonst für die Ausförderung
der bearbeiteten Schlauchenden erforderlichen Nebenzeiten vermeidet, weil ja mit dem
Ausfördern des bearbeiteten Schlauchendes ein weiteres zu bearbeitendes Schlauchende
in die Presse eingeführt werden kann.
[0007] Zum Schließen des Rahmens ist zumindest einer der beiden Rahmenteile gegenüber dem
anderen zu verstellen. Wird dabei ein Rahmenteil ortsfest gehalten, so muß das zu
bearbeitende Schlauchende aus der Förderebene für den Preßvorgang gegen den feststehenden
Rahmenteil verlagert werden. Damit die Bearbeitung der Schlauchenden in der Förderebene
durchgeführt werden kann, empfiehlt es sich daher, die beiden Rahmenteile gegensinnig
verstellbar in einem Führungsgestell zu lagern, so daß die Zentrierachse für die Preßbacken
in der Förderebene verlaufen kann. Um nicht beide Rahmenteile jeweils für sich in
einem solchen Führungsgestell zu lagern, kann der eine Rahmenteil auf dem anderen
im Führungsgestell gelagerten Rahmenteil verschiebbar geführt werden. Dies bedeutet
allerdings, daß der auf dem anderen Rahmenteil verschiebbar geführte Rahmenteil mit
dem jeweils doppelten Stellweg gegenüber den ihn aufnehmenden Rahmenteil verschoben
werden muß, um eine zu der ortsfesten Zentrierachse symmetrische Bewegung der Rahmenteile
sicherzustellen.
[0008] Eine besonders einfache Konstruktion zur gegensinnigen Verstellung der beiden Rahmenteile
ergibt sich, wenn im Führungsgestell wenigstens ein Zahnrad drehbar gelagert ist,
das auf einander diametral gegenüberliegenden Seiten mit zwei je einem Rahmenteil
zugeordneten, zur Verschieberichtung der Rahmenteile parallelen Zahnstangen kämmt.
Über dieses Zahnrad werden die beiden Rahmenteile in ihrer gegenseitigen Lage und
in ihrer Stellung gegenüber dem Führungsgestell festgelegt, wobei aufgrund der parallelen,
auf einander diametral gegenüberliegenden Seiten des Zahnrades vorgesehenen Zahnstangen
die gegensinnige Verstellung der Rahmenteile gesichert wird. Um auch während der Beaufschlagung
der Presse durch den Pressenantrieb eine Verlagerung der Zentrierachse aus der Förderebene
auszuschließen, ist dafür zu sorgen, daß die Zahnstangen an den die Keilgetriebeteile
tragenden Abschnitten der Rahmenteile angreifen.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anklemmen eines Hydraulikschlauches an einer
Schlaucharmatur in einer schematischen Vorderansicht und
- Fig. 2
- diese Vorrichtung in einer zum Teil aufgerissenen, schematischen Seitenansicht.
[0010] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung zum Anklemmen eines
Hydraulikschlauches an einer Schlaucharmatur eine Presse mit einem Rahmen 1 auf, der
in einem Führungsgestell 2 der Höhe nach verschiebbar gelagert ist, von dem aus Übersichtlichkeitsgründen
lediglich die Führungsschienen 3 angedeutet sind. Der Rahmen 1 selbst weist einen
auf den Führungsschienen 3 gelagerten oberen Rahmenteil 4 auf, zwischen dessen C-förmigen
Seitenwangen 5 ein Joch 6 eines unteren Rahmenteiles 7 in Richtung der Führungsschienen
3 verschiebbar gelagert ist. Zwischen dem Joch 6 und Stützlagern 8 der Seitenwangen
5 des oberen Rahmenteiles 4 ist ein Stelltrieb 9 vorgesehen, der im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus zwei Stellzylindern 10 besteht, die selbstverständlich durch
andere Antriebe ersetzt werden können.
[0011] Zwischen dem Joch 6 und einem Kopf 11 des unteren Rahmenteiles 7 ist ein Pressenantrieb
12 in Form eines Preßzylinders 13 vorgesehen, über den die erforderliche Preßkraft
ausgeübt werden kann, wenn die beiden Rahmenteile 4 und 7 über eine Verriegelungseinrichtung
14 verriegelt werden. Diese Verriegelung erfolgt zwischen den Seitenwangen 5 des oberen
Rahmenteiles 4 und dem Joch 6 des unteren Rahmenteiles 7 mittels Riegelbolzen, die
beispielsweise über entsprechende Stellzylinder der Verriegelungseinrichtungen 14
betätigt werden.
[0012] Wie die Fig. 2 erkennen läßt, ist im Führungsgestell 2 eine frei drehbare Welle 15
gelagert, auf der Zahnräder 16 sitzen, die mit Zahnstangen 17, 18 der Rahmenteile
4 und 7 kämmen. Dies bedeutet, daß bei einer gegenseitigen Verschiebung der Rahmenteile
4 und 7 über den Stelltrieb 10 die Rahmenteile 4 und 7 im Führungsgestell 2 gegengleich
bewegt werden. Während sich zum Öffnen der Presse der Rahmenteil 7 senkt hebt sich
somit der Rahmenteil 4 symmetrisch zu einer Zentrierachse 19, der gegenüber die Preßbacken
20 des geschlossenen Rahmens 1 radial verstellt werden. Die Preßbacken 20 sind in
herkömmlicher Weise über ein Keilgetriebe 21 verstellbar, das jedoch geteilt ist und
einerseits dem oberen Rahmenteil 4 und anderseits dem unteren Rahmenteil 7 angehört,
wie dies die Fig. 1 zeigt. In der gezeichneten Offenstellung des Rahmens 1 können
somit die zu bearbeitenden Schlauchenden in Richtung des Pfeiles 22 parallel zur Zentrierachse
19 in die Presse eingeführt werden, bevor der Rahmen 1 über den Stelltrieb 9 symmetrisch
zur Förderebene geschlossen wird, in der die Zentrierachse 19 liegt. Über Führungsbolzen
23 wird die gegenseitige Ausrichtung des oberen Rahmenteiles 4 gegenüber dem Kopf
11 des unteren Rahmenteiles 7 erzwungen. Ist die Schließstellung des Rahmens 1 erreicht,
so werden die beiden Rahmenteile 4 und 7 über die Verriegelungseinrichtung 14 gegeneinander
verriegelt, um den Pressenantrieb 12 beaufschlagen zu können. Mit der Beaufschlagung
des Preßzylinders 13 werden die Preßbacken 20 über das Keilgetriebe 21 radial gegen
die Zentrierachse 19 verstellt und die Schlaucharmatur am Schlauchende angeklemmt.
Der zwischen dem Kopf 11 und dem Rahmenteil 4 wirksame Zahnradtrieb, der durch die
Zahnräder 16 und die Zahnstangen 17 und 18 gebildet wird, sichert die Lage der Zentrierachse
19 in der Förderebene für die zu bearbeitenden Schlauchenden. Nach der Bearbeitung
des jeweiligen Schlauchendes wird die Presse geöffnet, indem nach einem Abschalten
des Pressenantriebes 12 die Rahmenteile 4 und 7 über die Verriegelungseinrichtung
14 entriegelt und der Stelltrieb 9 entsprechend beaufschlagt wird. Das fertig bearbeitete
Schlauchende kann daher in Richtung des Pfeiles 24 aus der Presse ausgefördert und
ein neu zu bearbeitendes Schlauchende in Richtung des Pfeiles 22 zugefördert werden.
1. Vorrichtung zum Anklemmen eines Hydraulikschlauches an einer Schlaucharmatur mit einer
Presse, die radial zu einer Zentrierachse (19) in einem Rahmen (1) verschiebbar gelagerte
Preßbacken (20) sowie ein Keilgetriebe (21) für die Preßbacken (20) aufweist, das
über einen Pressenantrieb (12) mit einem zur Zentrierachse (19) senkrechten Preßhub
beaufschlagbar ist, wobei der Rahmen (1) im Bereich der Zentrierachse (19) quer zum
Preßhub in zwei in Richtung des Preßhubes gegeneinander verschiebbar geführte Teile
(4, 7) geteilt ist, die je einen Teil des Keilgetriebes (21) mit den zugehörigen Preßbacken
(20) tragen, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Rahmenteile (4, 7) den Pressenantrieb (12) aufnimmt und daß die
über einen Stelltrieb (9) gegeneinander verschiebbaren Rahmenteile (4, 7) in der Schließstellung
des Rahmens (1) gegeneinander verriegelbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rahmenteile (4, 7) gegensinnig verstellbar in einem Führungsgestell (2)
gelagert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Rahmenteil (7) auf dem anderen im Führungsgestell (2) gelagerten Rahmenteil
(4) verschiebbar geführt und mit dem jeweils doppelten Stellweg antreibbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Führungsgestell (2) wenigstens ein Zahnrad (16) drehbar gelagert ist, das auf
einander diametral gegenüberliegenden Seiten mit zwei je einem Rahmenteil (4, 7) zugeordneten,
zur Verschieberichtung der Rahmenteile (4, 7) parallelen Zahnstangen (17, 18) kämmt.