[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenrotationsdruckmaschine für Mehrfarbendruck nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] In Bogenrotationsdruckmaschinen für den Mehrfarbendruck ist ein wesentliches Problem
der Transport der Druckbogen vom Anleger bis zum Ausleger durch alle Druckwerke. In
konventionellen Bogendruckmaschinen sind die einzelnen Druckwerke durch Bogentransporttrommeln
miteinander verbunden. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß der Druckbogen immer
mehr oder weniger starr geführt ist. Es ist aber auch bereits vorgeschlagen worden,
in den Bogenrotationsdruckmaschinen durchlaufende Kettenfördersysteme vorzusehen.
Hierbei wird der Druckbogen vor dem ersten Druckwerk auf einem Greiferwagen übernommen,
der den Bogen dann in einem Greiferschluß bis zur Übergabe an ein Auslegersystem festhält.
[0003] In der DE 3 936 345 C2 ist eine bogenverarbeitende Druckmaschine für Mehrfarbendruck
beschrieben. Sie weist mehrere hintereinanderliegende Druckwerke auf, die durch ein
endloses Kettenfördersystem miteinander verbunden sind. Die Greiferwagen des Kettenfördersystems
sind jeweils um die Oberseite von doppeltgroßen Gegendruckzylindern wellenförmig herumgeführt,
durchlaufen so nacheinander die Druckzonen aller Druckwerke und werden unter der Maschine
zum ersten Druckwerk zurückgeführt. Die Druckbogen werden vom Anleger her über ein
Vorgreifersystem auf eine Anlegertrommel und von dort auf den Greiferwagen, der sich
gerade auf den ersten Gegendruckzylinder befindet, übergeben. Nach dem Ausdrucken
auch der letzten Farbe wird der Bogen bis zu einem Auslegersystem geführt und dahin
übergeben. Dabei hat der Druckbogen nur zum Übernehmen auf den Greiferwagen und zur
Abgabe auf das Auslegersystem Greiferwechsel erfahren, die aber auf die Paßgenauigkeit
der Drucke keinen Einfluß haben.
[0004] Nachteilig an dieser Bauform ist, daß die Maschine eine sehr langgestreckte Ausdehnung
hat und für ihre Bedienung daher besondere Vorkehrungen zu treffen sind. Die Druckbogen
müssen einen relativ großen Höhenunterschied überwinden, indem sie vom Höhenniveau
des Anlegers nach unten in den Bereich der Druckwerke und von dort unten wieder auf
das Höhenniveau des Auslegers nach oben zu fördern sind. Dazu sind ziemlich platzaufwendige
Übergänge in der Bogenführung notwendig. Die ganze Anordnung ist von daher unrationell.
Außerdem ist über die gesamte Länge der Druckmaschine gesehen je nach Anzahl der Farben
eine mehr oder weniger große Anzahl von Greiferwagen beim Rücklauf vom Auslegersystem
zum Anlagetisch ungenutzt. Weiterhin sind die Druckwerke relativ schlecht zugänglich.
[0005] Zur Verkürzung der Baulänge einer Druckmaschine ist bereits vorgeschlagen worden,
sowohl den Anleger als auch den Ausleger auf einer Seite der Druckmaschine anzuordnen.
In der DEPS 933 927 ist eine Bogendruckmaschine mit Auslegerkette beschrieben. Die
Veröffentlichung betrifft eine Bogentiefdruckmaschine für den Einfarbendruck. Zur
Verbesserung der Bedienbarkeit ist dort der Ausleger neben dem Anleger angeordnet.
Das Kettenfördersystem zum Ausleger wird dabei über die Arbeitshöhe des Druckwerkes
nach oben und parallel zum Anlegetisch in einem relativ weiten Bogen bis zum Auslegerstapel
geführt. Dabei wird gleichzeitig der Druckbogen durch entsprechende Führung des Kettenfördersystems
über Kopf gewendet, so daß der Druckbogen mit der bedruckten Seite nach oben auf dem
Auslegerstapel zu liegen kommt. Auf diese Weise ist das Druckwerk von beiden Seiten
aus bis zum Boden frei zugänglich und die Bedienungsebene wird nicht durch ein gegebenenfalls
am Boden entlang zu führendes Auslegersystem künstlich erhöht. In dieser Veröffentlichung
ist allerdings kein Hinweis gegeben wie für eine solche Konfiguration in Mehrfarbendruckmaschinen
zu verfahren wäre. Die beschriebene Anordnung wäre dort nicht ausführbar und außerdem
auch unsinnig.
[0006] In der EP 0 085 751 B1 ist schließlich eine Offset-Bogen-Rotationsdruckmaschine beschrieben.
Eine kompakte Bauweise soll hier dadurch erreicht werden, daß an den in einer horizontalen
Zickzacklinie angeordneten Druckzylindern jeweils abwechselnd Druckwerke sowohl aufrecht
als auch auf dem Kopf stehend angeordnet sind. Die Druckwerke dieser Maschine sind
relativ schlecht zugänglich. Trotz allem ist die Druckmaschine noch ziemlich lang,
wobei die Nebenaggregate Anleger und Ausleger nun umso mehr Raum beanspruchen.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Bogenrotationsdruckmaschine nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 vorzusehen, die eine verkürzte Baulänge bei verbesserter Bogenführung,
Bedienbarkeit und logistischer Anbindung aufweist und zudem flexibel einsetzbar ist.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Hierbei wird deutlich,
daß die einzelnen Druckwerke wegen des freien Zugangs gut bedienbar sind. Weiterhin
wird jeder Bogen annähernd in einer Ebene transportiert, wobei er sowohl vom Anleger
als auch zum Ausleger hin nicht über große Höhenunterschiede transportiert werden
muß. Außerdem steht beim Rückweg oberhalb der Druckwerke eine lange freie Strecke
zur Verfügung, die für die Trocknung genutzt werden kann. Die Bedienung der Maschine
wird insgesamt auch dadurch verbessert, daß beide Stapel auf einer Seite der Maschine
liegen und die Logistik, d.h. An und Abtransport von Bogenstapeln in der Druckerei
dadurch zusammengefaßt werden kann. Schließlich bietet sich die Bauform für den Einsatz
anderer Druckverfahren neben dem Offsetdruck in Spezialdruckeinheiten an, wobei eventuell
notwendige Nachbehandlungen leicht im Bereich des Rücktransports möglich sind. Dies
betont noch einmal die besonders rationelle Anordnung gegenüber konventionellen Bogenrotationsdruckmaschinen.
[0009] In den Unteransprüchen sind Variationsmöglichkeiten zur Konfiguration angegeben.
Die Bogentransportmittel können sowohl als Kombination von Kettenfördersystemen, als
auch von Bogentransporttrommeln und Kettenfördersystemen ausgeführt werden. Darüber
hinaus ist es möglich die Zuordnung ganzer Druckwerkseinheiten für sowohl einseitigen
als auch zweitseitigen Druck zu gestalten.
[0010] Die Erfindung wird beispielhaft im Folgenden anhand von zeichnerischen Darstellungen
näher erläutert.
[0011] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Kettenfördersystem und Logistik,
- Fig. 2
- eine Bogenrotationsdruckmaschine nach Fig. 1 mit Weiterverarbeitungswerken und mehreren
Kettenfördersystemen,
- Fig. 3
- eine Bogenrotationsdruckmaschine nach Fig. 1 mit einer Trommeleinheit und
- Fig. 4
- eine Bogenrotationsmaschine für Schön- und Widerdruck.
[0012] Eine in Figur 1 gezeigte Bogenrotationsdruckmaschine besteht aus mehreren Druckwerken
1 bis 4. Die Druckwerke 1 bis 4 sind als Offsetdruckwerke vorgesehen und bestehen
jeweils aus einem Plattenzylinder 6 mit einem Farb und einem Feuchtwerk, einem Gummizylinder
7 und einem Gegendruckzylinder 8. Die Anordnung ist konventionell, wobei die Gegendruckzylinder
8 mittels Bogentransporttrommeln 9 miteinander verbunden sind.
[0013] An die Bogenführungselemente, nämlich die Gegendruckzylinder 8 und die Bogenführungstrommeln
5, schließt sich ein Kettenfördersystem 11 an. Dieses Kettenfördersystem 11 ist vom
letzten Gegendruckzylinder 6 aus bis auf die Oberseite der Druckwerke 1 bis 4 und
dort mit Abstand zu den Druckwerkselementen über die gesamte Bogenrotationsdruckmaschine
zurückgeführt.
[0014] Die Druckbogen 10 werden vom Bogenstapel in einem Bogenanleger 12 vereinzelt, über
einen kurzen Anlegetisch 22 geführt und mit Hilfe eines Vorgreifers oder, wie hier
dargestellt, einer Anlegetrommel 17 direkt an eine Bogenführungstrommel 5 und danach
an den ersten Gegendruckzylinder 8 übergeben. Danach läuft jeder Druckbogen über die
Bogenführungstrommeln 5 und Gegendruckzylinder 8 durch alle Druckzonen der Druckwerke
1 bis 4. Vom Druckzylinder 8 des letzten Druckwerkes 4 werden die Druckbogen 10 an
das Kettenfördersystem 11 übergeben und mittels dessen auf der Oberseite der Bogenrotationsdruckmaschine
vom oberen Trumm 11B des Kettenfördersystems 11 zurückgeführt. Dabei können die Druckbogen
10 von einer Bogenführungseinrichtung in einer Transportebene geführt werden. Diese
Bogenführungseinrichtung kann aus passiven Elementen wie z.B. Bogenleitblechen oder
auch aus einer aktiven Bogenführungsbahn, die Lüfteranordnungen enthält, bestehen.
Nach dem Rücklauf der Druckbogen bis über das erste Druckwerk 1 wird dieser von dem
Kettenfördersystem 11 bis zum Bogenstapel eines Bogenauslegers 14 geführt und dort
abgelegt.
[0015] Da das Abdrucken der Bilder in den Druckwerken 1 bis 4 mit der Bildseite nach oben
erfolgt, liegt diese Bildseite beim Transport am rücklaufenden Trumm 11 B des Kettenfördersystems
11 nach unten. Um die Effektivität der Maschine zu steigern, kann nun unterhalb des
rücklaufenden Trumms 11B des Kettenfördersystems 11 eine Anordnung von Trocknern 16
vorgesehen werden. In Figur 1 ist ein solcher Trockner 16 dem aufsteigenden Ast des
Trumms 11B des Kettenfördersystems 11 zugeordnet. Die Trockenstrecke kann damit fast
beliebig lang gestaltet werden.
Bei Einsatz einer Bogenwendevorrichtung zwischen Druckwerken der Bogenrotationsdruckmaschine
kann neben einer Zwischentrocknung innerhalb der Druckwerke auch eine doppelseitige
Trocknung im Bereich des Kettenfördersystems 11 vorgesehen werden, um ein gutes Trocknungsverhalten
zu erzielen..
[0016] Die Druckbogen 10 werden zur seitenrichtigen Ablage vom Kettenfördersystem 11 um
einen Wendebogen 15 geführt, damit die bedruckte Seite wieder nach oben weist.. Weiterhin
kann auf dem nun in Arbeitsrichtung der Bogenrotationsdruckmaschine vorlaufenden Trumm
11A der Druckbogen 10 über den Bogenstapel des Bogenauslegers 14 hinweg geführt werden
und auf einem in einer gesonderten Hubvorrichtung angeordneten Makulaturstapel 18
ausgelegt werden. Damit ist der automatische Wechsel des Bogenstapels im Bogenausleger
14 sowie auch das Auscheiden von Test- oder Makulaturbogen auf einfachste Weise möglich.
[0017] Durch die parallele Anordnung von Bogenanleger 12 und Bogenausleger 14 ist die Integration
eines Logistiksystems auf besonders günstige Weise möglich. Das Logistiksystem besteht
aus einer Zuführrollenbahn A, einem Palettentransportsystem B und einer Abführrollenbahn
C. Bogenstapel werden mit Hilfe von Fördermitteln D auf der Zuführrollenbahn A abgesetzt
und mittels dieser dem Bogenanleger 12 zugeführt. Zum automatischen und kontinuierlichen
Auswechseln der Bogenstapel im Bogenanleger 12 ist dort eine Stapelwechselvorrichtung
12A vorgesehen. Nach weitgehender Abarbeitung des Bogenstapels im Bogenanleger 12
wird mittels der genannten Stapelwechselvorrichtung 12A eine den Stapelrest tragende
Palette aus dem Bogenanleger 12 entnommen und auf dem Palettentransportsystem C abgesetzt
während gleichzeitig ein neuer Bogenstapel dem Bogenanleger 12 zugeführt wird. Die
leere Palette kann nun auf dem Palettentransportsystem C, das ja den Bogenanleger
12 mit dem Bogenausleger 14 verbindet, zum Bogenausleger 14 geführt werden. Dazu sind
in Figur 1 Drehelemente C1 vorgesehen, mittels deren die Palette in beliebige Richtung
gedreht und so seitenrichtig weitertransportiert werden kann. In dem Palettentransportsystem
C kann auch eine Zufuhreinrichtung für zusätzliche Paletten vorgesehen sein, falls
im Bogenausleger 14 mehr Paletten benötigt werden, als vom Bogenanleger 12 freigemacht
werden.
Der Bogenausleger 14 ist selbstverständlich ebenfalls mit einer automatischen Stapelwechselvorrichtung
geeigneter Art ausgerüstet.
[0018] Das Palettentransportsystem C kann im übrigen auch als Staustrecke für überzählige
Paletten verwendet werden. Weiterhin kann das Palettentransportsystem C mit einer
Abtransporteinrichtung versehen sein, mittels derer Paletten mit einem nicht mehr
benötigten Stapelrest oder Paletten mit einem in dem Bogenanleger 12 bzw. der Stapelwechselvorrichtung
12A nicht verarbeitbaren Bogenstapel abgeführt werden können, ohne dabei die Stapelzu-
und -abfuhr auf der Bedienungsseite der Bogenrotationsdruckmaschine zu behindern.
Die Stapelzufuhr bzw. der Stapelwechsel an Bogenanleger 12 und Bogenausleger 14 kann
prinzipiell von beiden Seiten bzw. in allen Richtungen des Logistikssystems erfolgen,
so daß Bogenstapel auch teilverarbeitet sowohl im Bogenanleger 12 als auch im Bogenausleger
14 wieder einsetzbar sind.
[0019] Anstatt von Drehelementen können für den Transport der Paletten vom Bogenanleger
12 zum Bogenausleger 14 auch andere Transportmittel eingesetzt werden, um die Paletten
vom Bogenanleger 12 zum Bogenausleger 14 zu transportieren..
[0020] Vorteilhaft an dieser Maschine ist, daß die Logistik zur Verarbeitung des Bedruckstoffes
zentral angeordnet ist. Die Zuordnung kann noch in gewissem Umfang variiert werden.
Für die beschriebene Maschinenkonfiguration ergibt sich eine extrem lange Trockenstrecke
bei gleichzeitig verbesserter Bedienung durch kurze Bedienwege. Die Anordnung ist
so gewählt, daß ohne Verwendung von Sockelanordnungen große Stapelhöhen im Bogenanleger
und vor allem im Bogenausleger möglich sind. Gleichzeitig ist eine Makulaturauslage
im Bereich der Logistik integriert. Bei Verwendung der Makulaturauslage kann der automatische
Stapelwechsel am Bogenausleger 14 dadurch verbessert werden, daß während des Stapelwechselvorganges
eine beliebig große Lücke im Bogenstrom erzeugt wird. Durch komplette Kapselung von
Bogenanleger 12 und Bogenausleger 14 sind die Arbeitsbedingungen des Personals sehr
günstig gestaltet und es kann eine Trennung des Logistikbereiches vom Druckbereich
erzielt werden.
[0021] Die Bogenrotationsdruckmaschine nach Fig. 2 entspricht im wesentlichen derjenigen
nach Fig. 1. Sie ist ebenfalls mit einer Logistikzentrale versehen, wobei diese hier
nicht dargestellt ist. Im Unterschied zu Fig. 1 ist hier im Anschluß an den Gegendruckzylinder
8 des letzten Druckwerkes 4 eine weitere Arbeitseinheit 5 vorgesehen. Die Druckbogen
10 werden dieser Arbeitseinheit durch Bogentransporttrommeln 23 zugeführt. Wenn die
Bogentransporttrommeln 23 in der Art von Gegendruckzylindern ausgeführt sind können
diesen Beschichtungseinheiten 24 zugeordnet werden, um den bedruckten Druckbogen beidseitig
mittels Lack oder anderer Beschichtungsstoffe veredeln zu können. Die Druckbogen werden
danach über eine weitere Bogentransporttrommel 23 dem Kettenfördersystem 11 zugeführt.
Die letzte Arbeitseinheit 5 in Form einer Trommelübergabeeinheit kann auf sehr vorteilhafte
Weise als zusätzliche Arbeitseinrichtung konfiguriert. Hier können die Druckbogen
kalandriert, also geglättet, numeriert, perforiert, gerillt, genutet, geschnitten,
geheizt, befeuchtet o.ä. werden. Bei Einsatz der Trommelübergabeinheit als Widerdruckwerk
wäre gegebenenfalls die Wendeeinrichtung entbehrlich. Für Widerdruck kann eine der
genannten Beschichtungseinheiten 24 in Form eines Flexodruckwerkes benutzt werden.
[0022] In Fig. 3 ist die bereits beschriebene Bogenrotationsdruckmaschine durch weitere
Druckwerke 30, 31 ergänzt. Diese sind mittels eines Kettenfördersystems 32 mit einer
letzten Bogenführungstrommel 5 des Druckwerkes 4 verbunden. Die Druckwerke 30, 31
sind als Überkopfdruckwerke ausgebildet, wobei deren Gegendruckzylinder 33 an der
Oberseite und die Übertragungszylinder 34 und Formzylinder 35 mit den Farb- und Feuchtwerken
36 darunter angeordnet sind. Durch die gezeigte Kombination wird in den Druckwerken
30, 31 auf den vorher von der Oberseite bedruckten Druckbogen 10 ein weiteres mehrfarbiges
Druckbild auf deren Rückseite aufgebracht. Vom Gegendruckzylinder 33 des Druckwerkes
31 werden die Druckbogen an ein weiteres Kettenfördersystem 37 übergeben, das die
Druckbogen dann zum Kettenfördersystem 11 führt, mit dem die Druckbogen dann auf den
Bogenausleger 14 ausgelegt werden können. Werden die Druckwerke 30, 31 nicht benötigt
können die Druckbogen auch vom Kettenfördersystem 32 direkt an das Kettenfördersystem
11 zum Rücktransport in den Bogenausleger 14 übergeben werden.
[0023] In Figur 4 ist schließlich eine Bogenrotationsdruckmaschine dargestellt, mittels
derer mehrfarbiger Schön- und Widerdruck erzeugbar ist. Dazu ist auf der aus Fig.
1 bekannten Anordnung der Druckwerke 1 bis 4 eine zweite gleichwirkende Anordnung
von Druckwerken 41 bis 44 aufgesetzt. Diese Druckwerke 41 bis 44 sind allerdings in
ihrer Laufrichtung derjenigen der Druckwerke 1 bis 4 entgegengesetzt angeordnet. Zwischen
dem letzten Druckwerk 4 der unteren Maschine und dem ersten Druckwerk 41 der oberen
Maschine ist ein Kettenfördersystem 45 angeordnet, das die Druckbogen der oberen Maschine
so zuführt, daß deren unbedruckte Rückseite mittels der Druckwerke 41 bis 44 bedruckt
werden kann. Dabei werden die Druckbogen mit dem gleichen Greiferrand voraus transportiert
wie in den unteren Druckwerken 1 bis 4. Im Anschluß an das Druckwerk 44 ist das nunmehr
verkürzte Kettenfördersystem 11 zur Auslage der Druckbogen auf dem Bogenausleger 14
angeordnet. Diese Maschine besteht aus Standardteilen und ermöglicht auf einfache
Weise den Schön- und Widerdruck ohne komplizierte Wendeeinrichtungen.
[0024] Anstatt von Kettenfördersystemen sind in den beschriebenen Konfigurationen von Bogenrotationsdruckmaschinen
auch Systeme mit Trommelanordnungen denkbar. Dies ist von den örtlichen Verhältnissen
abhängig. Allen Bogentransportmitteln können Bogenführungsmittel in Form von mechanischen
Leiteinrichtungen, pneumatischen Leiteinrichtungen oder Kombinationen davon zugeordnet
sein. Gleiches gilt für die Zuordnung von Trocknungshilfsmitteln.
[0025] Weiterhin kann in jeder der beschriebenen Konfigurationen auch ein anderes Druckverfahren
angewendet werden, z.B. direkter oder indirekter Flexodruck, direkter oder indirekter
Tiefdruck, wasserloser Offsetdruck oder verschiedenste Beschichtungsverfahren. Diese
Verfahren sind alle in die beschriebenen Logistikverfahren integrierbar.
Bezugszeichenliste:
[0026]
Druckwerk 1
Druckwerk 2
Druckwerk 3
Druckwerk 4
Arbeitseinheit 5
Plattenzylinder 6
Gummizylinder 7
Gegendruckzylinder 8
Bogentransporttrommel 9
Druckbogen 10
Kettenfördersystem 11
vorlaufendes Trumm 11A
rücklaufendes Trumm 11B
Bogenanleger 12
Stapelwechselvorrichtung 12A
Bogenausleger 14
Wendebogen 15
Trockner 16
Anlegetrommel 17
Makulaturstapel 18
Anlegetisch 22
Bogentransporttrommel 23
Beschichtungseinheit 24
Druckwerk 30
Druckwerk 31
Kettenfördersystem 32
Gegendruckzylinder 33
Übertragungszylinder 34
Formzylinder 35
Farb- und Feuchtwerk 36
Kettenfördersystem 37
Druckwerk 41
Druckwerk 42
Druckwerk 43
Druckwerk 44
Kettenfördersystem 45
Zuführrollenbahn A
Palettentransportsystem B
Abführrollenbahn C
Fördermitteln D
Drehelement C1
1. Bogenrotationsdruckmaschine für Mehrfarbendruck mit wenigstens
einem Bogenanleger, einem Bogenausleger, mehreren Druckwerken und/oder Arbeitseinheiten,
ersten Bogentransportmitteln zum Transport von Druckbogen durch Druckzonen aller Druckwerke
und wenigstens einem ersten endlosen Kettenfördersystem zum Transport der Druckbogen
zum Ausleger,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Bogentransportmittel (8, 9, 23) an der Unterseite der Druckwerke (1 bis
4) bzw. Arbeitseinheiten (5) angeordnet sind, daß zum Transport der Druckbogen entgegen
der Laufrichtung des Druckprozesses weitere und oberhalb der Druckwerke (1 bis 4)
angeordnete Bogentransportmittel (11) vorgesehen sind, daß der Bogenanleger (12) und
der Bogenausleger (14) parallel zueinander auf der gleichen Seite der Bogenrotationsdruckmaschine
angeordnet sind und daß der Bogenanleger (12) und der Bogenausleger (14) mittels eines
gemeinsamen Stapeltransportsystems verbunden sind.
2. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Bogenanleger (12) und Bogenausleger (14) derart auf der gleichen Seite der Bogenrotationsdruckmaschine
parallel zueinander angeordnet sind, daß der Bogenanleger (12) zwischen dem ersten
Druckwerk (1) und dem Bogenausleger (14) angeordnet ist, wobei die weiteren Bogentransportmittel
(11) über den Bogenanleger (12) hinweggeführt und mit dem Bogenausleger (14) verbunden
sind.
3. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weiteren Bogentransportmittel ein endloses Kettenfördersystem (11) mit einem
vorlaufenden (11A) und einem rücklaufenden Trumm (11B) bilden, wobei das vorlaufende
Trumm (11A) wenigstens dem Bogenausleger (14) zugeordnet ist und das rücklaufende
Trumm (11 B) als bogenführender Teil des Kettenfördersystems (11) oberhalb der Druckwerke
(1 bis 4) bzw. Arbeitseinheiten (5) angeordnet ist und die Druckbogen nach dem Rücktransport
am rücklaufenden Trumm (11 B) auf der dem Bogenanleger (12) zugewandten Seite der
Bogenrotationsdruckmaschine zum Bogenausleger (14) übergebbar sind.
4. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß den ersten Druckwerken (1 bis 4) wenigstens eine Arbeitseinheit (5) gebildet aus
Zylindern und Trommeln zugeordnet ist, wobei die Druckbogen von der Arbeitseinheit
an das Kettenfördersystem (11) übergebbar sind, wobei die Arbeitseinheit (5) als Trommelübergabeeinheit
ausgebildet ist und mit Einrichtungen z.B. zum Beschichten, Kalandrieren, Perforieren,
Numerieren o.dgl. versehen oder als Widerdruckwerk ausgebildet ist
5. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß den ersten Druckwerken (1 bis 4) wenigstens ein weiteres Druckwerk (30, 31) zugeordnet
ist, mittels dessen Druckbogen von der Unterseite bedruckbar sind, und das mittels
eines Bogentransfersystems mit der Bogenrotationsdruckmaschine verbunden ist, wobei
das Bogentransfersystem die Druckbogen seitenrichtig an das Druckwerk (30, 31) übergibt.
6. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß den ersten Druckwerken (1 bis 4) wenigstens eine weitere aus einem oder mehreren
weiteren Druckwerken (41 bis 44) bestehende Druckeinheit zugeordnet ist, die parallel
zu den ersten Druckwerken (1 bis 4) angeordnet und diesen in ihrer Transportrichtung
entgegengesetzt zugeordnet ist, wobei zwischen den ersten Druckwerken (1 bis 4) und
den weiteren Druckwerken (41 bis 44) ein Bogentransfersystem derart angeordnet ist,
daß die Druckbogen mit der gleichen Kante vorauslaufend in den weiteren Druckwerken
41 bis 44) von der Rückseite bedruckt werden.
7. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Bogenanleger (12) eine Bogenstapel zuführende Transporteinrichtung und am Bogenausleger
(14) eine Bogenstapel abführende Transporteinrichtung vorgesehen ist und daß Bogenanleger
(12) und Bogenausleger (14) mittels einer Transportverbindung miteinander gekoppelt
sind, derart daß mindestens ein Stapel- und/oder Palettentransport in direkter Verbindung
zwischen Bogenanleger (12) und Bogenausleger (14) ausführbar ist.
8. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportverbindung als Palettentransportsystem (B) ausgeführt ist, das mit einer
durch den Bogenanleger (12) geführten Zuführrollenbahn (A) und/oder mit einer durch
den Bogenausleger (14) geführten Abführrollenbahn (C) verknüpft ist.
9. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß.das Palettentransportsystem (B) mit Einrichtungen zum Bewegen von leeren und beladenen
Paletten versehen ist, wobei Paletten gepuffert, zu- und abgeführt, in ihrer Transportorientierung
verändert und wahlweise dem Bogenanleger (12) bzw. dem Bogenausleger (14) entnommen
bzw. zugeführt werden können.
10. Bogenrotationsdruckmaschine für Mehrfarbendruck nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bogenanleger (12) und der Bogenausleger (14) als Baueinheit ausgeführt sind.
11. Bogenrotationsdruckmaschine für Mehrfarbendruck nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verwendung in den Druckwerken (1 bis 4; 30, 31; 41 bis 44) bzw. Arbeitseinheiten
(5) wahlweise Lackier- (9), Flexodruck oder Tiefdruckwerke vorgesehen sind.
12. Bogenrotationsdruckmaschine für Mehrfarbendruck nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zur Transportbahn der Kettenfördersysteme (11; 32, 37; 45) einer oder beiden
Seiten der zu transportierenden Druckbogen Trockner (16) vorgesehen sind.
13. Bogenrotationsdruckmaschine für Mehrfarbendruck nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bogenausleger (14) in Transportrichtung des Kettenfördersystems (11), vorzugsweise
etwa oberhalb des Bogenanlegers (12), eine Vorrichtung zur Makulaturauslage (18) nachgeordnet
ist.
14. Bogenrotationsdruckmaschine für Mehrfarbendruck nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbogen der Bogenrotationsdruckmaschine von dem Bogenanleger (12) vorzugsweise
mittels eines hochliegenden Anlagesystems zuführbar sind, wobei die Zuführebene eines
zwischen dem Bogenstapel im Bogenanleger (12) und der Übernahmestelle der Anlegetrommel
(17) angeordneten Anlegetisches (22) nur sehr wenig oder gar nicht geneigt ist und
eine Stapelwechselvorrichtung (12A) als in den Raum unterhalb der Zuführebene in den
Stapelbereich des Bogenanlegers (12) ein- und ausfahrbares Reststapeltragsystem ausgebildet
ist..