[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Ringteils aus Blech für
einen Dosendeckel.
[0002] Ein solches Verfahren ist beispielsweise in der DE 43 32 306 A1 beschrieben. Hierbei
wird ein ebenes Blechteil, das an einer Seite eine heißsiegelfähige Beschichtung aufweist,
zu einem zylindrischen Rohr umgeformt, bei welchem sich die Beschichtung auf der Rohraußenseite
befindet. Die axial verlaufenden Ränder des Rohres werden zusammengepreßt und miteinander
verschweißt, was mittels eines Laserstrahls erfolgt und zur Bildung einer Stumpfstoßschweißnaht
führt. Das Rohr wird sodann in gleich lange Rohrabschnitte bzw. Zargen unterteilt.
Jede Zarge wird zu einem Ringteil umgeformt und zwar außen zur Bildung eines Außenbördels,
der zur Aufnahme des Dosenrumpfes dient. Innenseitig wird eine Einrollung angebracht,
deren Oberseite als Auflagefläche zum Anbringen einer Aufreißfolie dient. Diese Auflagefläche
weist die heißsiegelfähige Beschichtung auf, so daß die Aufreißfolie mit dieser Auflagefläche
versiegelt werden kann.
[0003] Dieses Verfahren ist mit einer Reihe von Nachteilen behaftet. Beim Laserschweißen
wird die aus einem organischen Material bestehende heißsiegelfähige Beschichtung,
die sich auf der Außenseite des Rohres befindet, zerstört. Verbrennungsprodukte der
Beschichtung geraten in den Schmelzfluß der Schweißnaht und bewirken einen Kohlenstoffanreicherung
in der Schweißnaht, womit eine Aufhärtung der Schweißnaht verbunden ist. Die Aufhärtung
der Naht beträgt das Vier- bis Fünffache im Vergleich zur Härte des Grundwerkstoffes.
Die Verbrennung der Beschichtung findet explosionsartig statt, wodurch Löcher in der
Schweißnaht entstehen. Um die Siegelfähigkeit im Schweißnahtbereich zu gewährleisten,
ist es erforderlich, den Schweißnahtbereich durch eine neue Beschichtung zu reparieren.
Weiterhin ist von Nachteil, daß die hohe Härte der Schweißnaht die Umformfähigkeit
verringert und zu einem erhöhten Verschleiß der Umformwerkzeuge führt.
[0004] Es besteht die Aufgabe, das Verfahren so auszubilden, daß bei leichter Verformbarkeit
des Blechteils eine heißsiegelfähig beschichtete Auflagefläche für die Aufreißfolie
geschaffen wird.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0006] Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
- Figur 1:
- einen Schnitt durch einen Dosendeckelrand;
- Figur 2:
- eine Darstellung des Verschweißens eines Blechteils;
- Figuren 3 bis 9:
- eine Darstellung der aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte zur Herstellung des Ringteils;
- Figur 10:
- eine Ausführungsvariante der Verarbeitung eines zylindrischen Rohrs und
- Figuren 11 und 12:
- Verfahrensvarianten der in den Figuren 3 bis 6 dargestellten Verfahrensschritte.
[0007] Die Figur 1 zeigt ein Ringteil 1 mit einem Außenbördel 2 zur Aufnahme eines nicht
dargestellten Dosenrumpfes. An den Außenbördel 2 schließt sich ein zylindrischer Abschnitt
3 an, der in eine radial nach innen verlaufende Ringfläche übergeht, die als Auflagefläche
4 für eine Aufreißfolie 5 dient. An diese Auflagefläche 4 schließt sich eine Einrollung
6 an. Dieser Abschnitt ist zur Bildung der Einrollung 6 nach oben eingerollt.
[0008] Die Oberseite des Ringteils 1 ist mit einer heißsiegelfähigen Beschichtung 7 beschichtet.
Diese Beschichtung findet sich somit auch auf der Oberseite der Auflagefläche 4, womit
eine flächige Heißversiegelung 8 mit der Aufreißfolie 5 erreicht wird. Die Unterseite
der Aufreißfolie 5 kann ebenfalls mit einer heißsiegelfähigen Beschichtung 9 beschichtet
sein, womit auch eine Heißversiegelung 10 mit der Einrollung 6 erreicht wird. Damit
wird der Doseninhalt vom blanken Ende 11 der Einrollung 6 geschützt. Die jeweils andere
Seite des Ringteils 1 und der Aufreißfolie 5 sind mit einer Lackschicht 12 bzw. 13
versehen. Es sollte sich hierbei um einen siegelfähigen Lack handeln.
[0009] Gemäß Figur 2 wird ein ebenes Blechteil zu einem zylindrischen Rohr 14 umgeformt,
wobei das ebene Blechteil mittels Klemmbacken 15 über einen Zylinder 16 gezogen wird,
wodurch die axial verlaufenden Ränder 17 gegeneinander gepreßt werden. Die heißsiegelfähige
Beschichtung 7 befindet sich hierbei auf der Innenseite. Längs der Ränder 17 weist
der Zylinder 16 eine Kühlplatte 18 auf, längs der innenseitig ein Kühlmedium fließt.
Die Verbindung der axial verlaufenden Ränder 17 erfolgt mittels eines Laserstrahls
19. Durch die Kühlplatte 18 wird verhindert, daß im Bereich der Naht 20 die Beschichtung
7 zerstört wird. Durch entsprechende Steuerung des Laserstrahls 19 kann erreicht werden,
daß die Beschichtung 7 im Bereich der Naht 20 anschmilzt, so daß die Naht 20 innenseitig
durch die Beschichtung 7 flüssigkeitsdicht abgedeckt ist. Das Rohr 14 wird in Rohrabschnitte
unterteilt, wie dies in der DE 43 32 306 A1 beschrieben ist.
[0010] Die Figur 3 zeigt einen in ein Ringteil 1 umzuformdenden Rohrabschnitt 21 mit innenliegender
Beschichtung 7. Nach Figur 4 wird an diesen Rohrabschnitt 21 oben eine konische Aufweitung
22 angeformt. Im nächsten Schritt gemäß Figur 5 wird das untere Ende des Rohrabschnitts
21 radial nach innen eingezogen, wobei der eingezogene Abschnitt mit 23 bezeichnet
ist. Zwischen der Aufweitung 22 und dem Abschnitt 23 ist der zylindrische Abschnitt
3 vorhanden. Das dann sich ergebende Umformteil ist in Figur 6 gezeigt.
[0011] Gemäß Figur 7 wird die konische Aufweitung 21 nach außen zu einem Ringflansch 24
umgeformt und der Außenbördel 2 angeformt, der zur Aufnahme des Dosenrumpfes dient.
Das innere Ende wird gleichzeitig nach unten abgekantet, womit die Auflagefläche 4
gebildet wird. Das abgekantete Ende wird gemäß Figur 9 nach oben eingerollt und bildet
die Einrollung 6.
[0012] Gemäß Figur 10 wird das zylindrische Rohr 14 mit Sicken 25 versehen, wobei das Rohr
anschließend in Rohrabschnitte 21A unterteilt wird, wobei die Unterteilung jeweils
im Bereich einer Sickenerhöhung und einer Sickenvertiefung erfolgt. Gemäß den Figuren
11 und 12 wird am Rohrabschnitt 21A der obere Bereich konisch aufgeweitet und der
untere Bereich radial nach innen umgeformt. Die sich anschließenden Bearbeitungsschritte
entsprechen den Figuren 7 bis 9.
1. Verfahren zum Herstellen eines Ringteils (1) aus Blech für einen Dosendeckel mit folgenden
Schritten:
a) Umformen eines ebenen Blechteils, das an einer Seite eine heißsiegelfähige Beschichtung
(7) aufweist, zu einem zylindrischen Rohr (14), bei dem die Beschichtung (7) sich
auf der Innenseite befindet,
b) Zusammenpressen der axial verlaufenden Ränder (17) des Rohrs (14) zu einem Stumpfstoß
und Anpressen einer Kühlplatte (18) gegen die Innenseite des Rohrs (14) längs der
axial verlaufenden Ränder (17),
c) Herstellen einer Stumpfstoßschweißnaht (20) längs der axial verlaufenden Ränder
(17) mittels eines auf die Außenseite der Ränder (17) gerichteten Laserstrahls (19),
d) Unterteilen des Rohrs (14) in gleich lange Rohrabschnitte (21),
e) konisches Aufweiten des einen Endes jedes Rohrabschnitts (21),
f) radiales Einziehen des anderen Endes jedes Rohrabschnitts (21) zur Bildung einer
Auflagefläche (4) für eine Aufreißfolie (5) und
g) Bördeln des konisch aufgeweiteten Endes zur Bildung eines Außenbördels (2) zur
Aufnahme eines Dosenrumpfes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Unterteilen des Rohrs (14) in Rohrabschnitte (21) am Rohr (14) Sicken (25)
angebracht werden, die Unterteilung längs der Sickenvertiefungen und längs der Sickenerhöhungen
erfolgt und der Bereich der Sickenerhöhung jedes Rohrabschnitts (21A) konisch aufgeweitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der konischen Aufweitung (22) des einen Endes und dem radial nach innen
umgeformten anderen Ende ein zylindrischer Abschnitt (3) belassen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der innen an die Auflagefläche (4) sich anschließende Abschnitt nach unten abgekantet wird und der abgekantete Abschnitt
nach oben eingerollt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einrollen auf eine Weise erfolgt, bei welcher die Oberkante der Einrollung (6)
in der Ebene der Auflagefläche (4) verläuft.