(19)
(11) EP 1 153 878 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.11.2001  Patentblatt  2001/46

(21) Anmeldenummer: 01110129.2

(22) Anmeldetag:  03.05.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66F 7/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 09.05.2000 DE 20008313 U

(71) Anmelder: MAHA Maschinenbau Haldenwang GmbH & Co. KG
87490 Haldenwang (DE)

(72) Erfinder:
  • Wanner, Hubert
    87490 Haldenwang (DE)

(74) Vertreter: Beetz & Partner Patentanwälte 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Bedieneinrichtung für eine Hebebühne


(57) Gegenstand der Erfindung ist eine Bedieneinrichtung für eine Hebebühne, insbesondere für eine Kraftfahrzeughebebühne, die ein Gehäuse (1) mit mehreren Bedienelementen (7, 8, 9, 10) zur Betätigung der Hebebühne enthält. Das Gehäuse (1) ist im Fußboden (14, 15) versenkt angeordnet und weist eine im Fußbodenniveau (16) liegende Abdeckung (5) auf, in der die als Fußschalter ausgebildeten Bedienelemente (7, 8, 9, 10) angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für eine Hebebühne, insbesondere für eine Kraftfahrzeughebebühne, die ein Gehäuse mit mehreren Bedienelementen zur Betätigung der Hebebühne enthält.

[0002] Konventionelle Bedieneinrichtungen für Hebebühnen weisen üblicherweise einen an einer Wand oder einer Säule befestigten Schaltkasten auf, in dem Steuerorgane untergebracht und an dessen Wand Bedienelemente und Anzeigen, wie Schalter zum Anheben und Absenken der Hebebühne, angeordnet sind (z.B. DE 32 35 829 A1). Besonders bei großen Räumen oder Hallen sind an einer Wand montierte Schaltkästen oftmals weit von der Hebebühne entfernt, wodurch deren Bedienung erschwert wird. Gerade in neuerer Zeit werden Hallen für die Fahrzeug-Reparaturannahme oder auch Vorführräume als Glas-Stahlkonstruktion erstellt, die weder gemauerte Wände noch breitere Säulen zur Montage der Schaltkästen aufweisen. Alternative Möglichkeiten, wie z.B. von der Decke herabhängende Bedienteile oder im Raum stehende Bedienkästen, behindern das Rangieren der Fahrzeuge im Raum und stören den optischen Eindruck.

[0003] In den DE 39 16 048 A1 und DE 44 30 568 A1 sind sogenannte Hubladebühnen für Nutzfahrzeuge beschrieben, die bei abgeschwenkter Heckklappe als Ladehilfe dienen, um das Ladegut vom Boden in das Niveau der Ladefläche anzuheben bzw. abzusenken.

[0004] Diese Hubladebühnen sind meist am Fahrzeugheck angeordnet und enthalten eine Plattform, welche mit Hilfe von Druckmittelzylindern die Hub- und Senkbewegungen sowie in ihrer angehobenen Stellung auch eine Schwenkbewegung ausführen kann. Auf der Plattform sind Bedienelemente für die Druckmittelzylinder nebeneinander angeordnet, die als Fußschalter ausgebildet sind und in einer vorgegebenen Folge betätigt werden können, wenn die Plattform eine horizontale Stellung hat.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bedieneinrichtung für Hebebühnen zu schaffen, die keinen Ausstellraum in der Halle beansprucht und eine einfache Bedienung der Hebebühne ermöglicht.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die gesamte Bedieneinrichtung in bedientechnisch optimaler Lage neben der Hebebühne im Fußboden eingebaut ist, so daß im Raum keine störenden Bedienkästen stehen und die Hebebühne in ihrer unmittelbaren Nähe einfach bedient werden kann. Durch die mit dem Bodenniveau fluchtende Anordnung der Bedieneinrichtung kann sie von einem Fahrzeug unbeschadet überfahren werden und es existieren auch keine Stolperkanten für das Personal.

[0008] Der Einbau der Bedieneinrichtung wird zweckmäßigerweise gleich beim Bau des Hallenbodens mit berücksichtigt, indem das Unterteil mit den erforderlichen Anschlußstutzen bzw. Leerrohren für die Anschlußleitungen an den gewünschten Stellen plaziert und einbetoniert wird. Für den nachträglichen Einbau der Bedieneinrichtung kann in den Fußboden eine entsprechende Ausnehmung eingestemmt werden, in die das Unterteil eingesetzt wird. Das eingebettete Unterteil wird im Bodenniveau durch eine stabile aus z.B. Metall bestehende Abdeckplatte verschlossen, in der die als Fußdruckschalter ausgeführten Bedienelemente montiert sind. Dadurch wird eine einfache und komfortable Fußbedienung ermöglicht.

[0009] Zweckmäßige Ausführungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0010] So ist die z.B. aus einem Aluminiumblech bestehende Abdeckung zweckmäßigerweise derart an dem Unterteil angeordnet, daß die Oberseite des Aluminiumblechs mit der Fußbodenoberkante abschließt. Dadurch bleibt eine durchgehend ebene Fußbodenoberfläche erhalten und der Fußboden wird im Bereich der Bedieneinrichtung nicht durch größere Unebenheiten beeinträchtigt.

[0011] Zusätzlich zu den Bedienelementen zum Anheben und Absenken der Hebebühne ist in der Abdeckung ein von diesen beabstandeter Sicherheits-Fußschalter angeordnet, der zur Aktivierung der Anhebeund Absenkfunktion gemeinsam mit dem entsprechenden Bedienelement betätigt werden muß. Der Abstand zwischen dem Sicherheitsschalter und den Bedienelementen ist so gewählt, daß beide nicht gleichzeitig mit einem Fuß betätigt werden können. Vielmehr müssen zum Anheben und Absenken der Hebebühne das jeweilige Bedienelement und auch der Sicherheitsschalter mit je einem Fuß betätigt werden, wodurch eine unbeabsichtigte Betätigung der Hebebühne verhindert wird. In der Abdeckung ist außerdem ein Not-Aus-Schalter vorgesehen, der zweckmäßig im Abstand neben den beiden Fußschaltern für das Anheben und Absenken angeordnet ist. Selbst wenn aus Versehen ein größeres schweres Bauteil auf der Abdeckung im Bereich der Bedienelemente zu stehen oder liegen kommt, wird dann auch gleichzeitig der Not-Aus-Schalter aktiviert und eine unerwünschte Bewegung der Hebebühne wird verhindert.

[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist im Gehäuseunterteil ein Ablauf vorgesehen, über den Flüssigkeit oder Schwitzwasser abgeführt werden kann. Zweckmäßigerweise ist zwischen der Abdeckplatte und dem Unterteil eine Dichtung vorgesehen, um ein Eindringen von Wasser oder ähnlichem zu verhindern.

[0013] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1
eine Bedieneinrichtung im schematischen Längsschnitt;
Fig. 2
eine schematische Draufsicht der Bedieneinrichtung von Fig. 1;
Fig. 3
eine praktische Ausführung der Bedieneinxrichtung in detaillierter Draufsicht; und
Fig. 4, 5
die Bedieneinrichtung in den Querschnitten A-A und B-B in Fig. 3.


[0014] Die in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellte Bedieneinrichtung für eine Hebebühne enthält ein Gehäuse 1 mit einem aus einer Bodenplatte 2 und zwei Längs- und Querwänden 3 und 4 bestehenden Unterteil und einer Abdeckplatte 5, die über seitliche Befestigungsstege 6 auf dem in Draufsicht rechteckigen Unterteil festgeschraubt ist. Die Abdeckplatte 5 und die Befestigungsstege 6 sind derart ausgelegt, daß ein Überfahren der Abdeckplatte 5 möglich ist.

[0015] In der aus z.B. Aluminiumblech bestehenden Abdeckplatte 5 sind in Fig. 2 dargestellte Druckschalter 7, 8, 9 und 10 als Bedienelemente montiert. Die Anschlüsse der Bedienelemente für die elektrischen Leitungen sind innerhalb des Unterteils untergebracht. An jeweils einer der Längs- und Querwände 3 und 4 ist ein in das Unterteil mündender Leerrohrstutzen 11 und 12 für die Leitungen zu einer Hebebühnensteuerung und zur Hebebühne vorgesehen. In der Bodenplatte 2 ist außerdem ein Ablaufstutzen 13 angeordnet, der zur Ableitung von Wasser oder ähnlichem mit einem entsprechenden Ablaufrohr, einer Ablaufleitung oder dergleichen verbindbar ist.

[0016] Im Bereich der einen Querwand 4 sind zwei beabstandete Druckschalter 7 und 9 zum Anheben und Absenken der Hebebühne und ein dazwischen angeordneter Not-Aus-Schalter 8 montiert. Von diesen Schaltern beabstandet ist im Bereich der anderen Querwand 4 ein Sicherheitsschalter 10 angeordnet, der zum Anheben oder Absenken der Hebebühne gemeinsam mit dem entsprechenden Druckschalter 7 oder 9 betätigt werden muß. Der Abstand zwischen den Druckschaltern 7 und 9 zum Anheben und Absenken und dem Sicherheitsschalter 10 ist derart gewählt, daß diese nicht mit einem Fuß betätigt werden können. Zum Anheben oder zum Absenken der Hebebühne müssen der Druckschalter 7 oder 9 und der Sicherheitsschalter 10 gemeinsam mit jeweils einem Fuß betätigt werden. Dadurch wird eine unabsichtliche Betätigung der Hebebühne verhindert. Der Not-Aus-Schalter 10 kann auch im zentralen Bereich angeordnet sein, wie dies in Fig. 3, 5 dargestellt ist. Zusätzlich kann ein weiterer Fußschalter 17 zum Einschalten einer Steuerspannung vorgesehen sein. Dieser Fußschalter 17 wird nach einer Not-Aus-Schaltung betätigt, um die Betriebsbereitschaft wieder herzustellen.

[0017] Zur Vermeidung eines unbeabsichtigten Einschaltens ist dieser Fußschalter 17 geringfügig versenkt angeordnet.

[0018] Eine nach Fig. 3, 5 seitlich neben dem Not-Aus-Fußschalter 8 angeordnete Kontroll-Leuchte 18 wird benötigt, wenn die Hebebühne mit einem pneumatisch betätigten Hubboden ausgestattet ist. Bei dieser Option muß der Achslift beim Absenken sich in einer definierten Position bzw. Ausrichtung befinden, da sonst Beschädigungen durch Kollision unter anderem mit dem Hubboden auftreten könnten. Falls der Achslift beim Absenken nicht in dieser vorgegebenen richtigen Position ist, fährt die Hebebühne nur bis zu einem unkritischen Punkt, was durch diese Kontroll-Leuchte 18 angezeigt wird. Schließlich kann noch im Inneren des Gehäuses 1 ein in Fig. 5 dargestellter Signaltongeber 19 vorgesehen sein, der beim Absenken der Hebebühne ertönt, wenn diese einen vorbestimmten Bereich durchläuft. Zur Halterung der über das Leerrohr 11 in das Gehäuse 1 eingeführten - nicht dargestellten - Kabel ist im Gehäuse ein Kabelklemm-Verteiler 20 vorgesehen.

[0019] Das Gehäuse 1 ist in einen Fußboden eingebettet, der hier aus einer unteren Betonschicht 14 und einer oberen Deckschicht 15, z.B. einem Fertigfußboden, Bodenplatten oder dergleichen, besteht. Das Unterteil ist derart im Fußboden eingebettet, daß seine Oberkante und die Oberfläche der Abdeckplatte 5 mit der Fußbodenoberkante 16 abschließt.


Ansprüche

1. Bedieneinrichtung für eine Hebebühne, insbesondere für eine Kraftfahrzeughebebühne, die ein Gehäuse (1) mit mehreren Bedienelementen (7, 8, 9, 10) zur Betätigung der Hebebühne enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß das im Fußboden (14, 15) versenkt angeordnete Gehäuse (1) eine im Fußbodenniveau (16) liegende Abdeckung (5) enthält, in der die als Fußschalter ausgebildeten Bedienelemente (7, 8, 9, 10) angeordnet sind.
 
2. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Abdeckung (5) mit dem Fußbodenniveau (16) fluchtet.
 
3. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abdeckung (5) je ein Fußschalter (7, 9) zum Anheben und zum Absenken der Hebebühne sowie in einem bestimmten Abstand ein zusätzlicher Sicherheits-Fußschalter (10) zum Aktivieren des jeweiligen Fußschalters (7 bzw. 9) angeordnet ist.
 
4. Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abdeckung (5) ein Fußschalter (8) zur Not-Abschaltung angeordnet ist.
 
5. Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2, 3, 4) eine Fundamentwanne mit Bodenplatte (2) und Längs- und Querwänden (3, 4) ist.
 
6. Bedieneinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bodenplatte (2) ein Ablaufstutzen (13) angeordnet ist.
 
7. Bedieneinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der Gehäusewand (3, 4) ein Leerrohrstutzen (11, 12) für die Leitungen zu einer Schalteinrichtung und der Hebebühne angeordnet ist.
 
8. Bedieneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1) oder in der Abdeckplatte (5) Anzeigen (18, 19) für bestimmte Betriebszustände vorgesehen sind.
 




Zeichnung