[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bodenprobenehmer, sowie auf ein Verfahren zur
Entnahme von Bodenproben.
[0002] Bodenproben werden mit Hilfe von einem Steckrohr auf die gewünschte Tiefe gesteckt,
das mittels eines am dessen oberen Ende befestigten Bohrgestänges in den Boden vibriert,
geschraubt, geschlagen usw. wird, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist. Das Steckrohr
ist am Distalende (unteren Ende) mit einem Ventil versehen, wie einem Kegel, das am
Steckrohr gekoppelt ist und einen Aufnahmeraum für den Boden abschließt. Um die Bodenprobe
aufzunehmen, läßt man von oben ein Hilfsmittel, wie einen Greifer, durch das (hohle)
Bohrgestänge hinunter, womit man die Kopplung zwischen Ventil und Steckrohr lößt.
Darauf wird das Bohrgestänge mit Steckrohr tiefer in den Boden gedrückt, wobei, dadurch
daß der Boden das Ventil hinsichtlich des Steckrohrs zurückhält, im Aufnahmeraum dem
Boden Platz gemacht wird.
[0003] Für die Kopplung/Entkopplung des Ventils mit dem Steckrohr werden mechanische Mittel,
wie Kugeln, Federn und Klinken benutzt. Die Praxis erweist, daß die Wirkung davon
schnell durch Bodenteilchen verhindert werden kann.
[0004] Ein Aufgabe der Erfindung ist hierin Verbesserung zu bringen.
[0005] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist ein Bodenprobenehmer zu verschaffen, der einfach
in Aufbau ist und zuverlässig wirken kann, auch auf die Dauer.
[0006] Hierzu verschafft die Erfindung, aus einem Aspekt, einen Bodenprobenehmer, umfassend
ein Steckrohr mit einem Aufnahmeraum zur Aufnahme der zu nehmenden Bodenprobe, wobei
der Aufnahmeraum in Radialrichtung von einer Wand begrenzt ist, in Distalrichtung
offen ist zum Hereinlassen von Boden darin und in Proximalrichtung von einer Querwand
begrenzt ist, mit Leitungsmitteln zum Einführen und Abführen von Flüssigkeit zum Aufnahmeraum
und mit Mitteln zum Abschließen der Leitungsmittel.
[0007] So wird für das Zurückhalten des Bodens während dem zu der gewünschten Anfangshöhe
Bringen von dem Ende des Steckrohrs ein unzusammendrückbarer Flüssigkeitskörper benutzt.
Wenn der Boden eingelassen werden muß, kann man einfach die Flüssigkeit via die Leitungsmittel
entweichen lassen. Mechanische Vorrichtungen sind dann nicht mehr erforderlich. Auf
die Dauer ist eine zuverlässige Wirkung versichert.
[0008] Wenn bei der Entnahme der Bodenprobe nur durch Kohäsionsschichten gesteckt werden
braucht, wird die Flüssigkeit ohne zusätzliche Vorrichtung in dem Aufnahmeraum bleiben.
Wenn jedoch durch eine oder mehrere Schichten kornförmiges Materials gesteckt werden
muß, ist der Aufnahmeraum vorzugsweise abgeschlossen, bis die Anfangshöhe für das
Stecken der Bodenprobe erreicht ist. Hierzu wird gemäß der Erfindung darin vorgesehen,
daß in dem Aufnahmeraum ein darin eng passender, zwischen der Querwand und dem distalen
Gebiet des Steckrohrs, beweglicher freier Stopfen oder Kolben angeordnet ist, und
wobei die Querwand und der Stopfen oder Kolben, wenn diese auf Abstand der Querwand
liegt, eine abgedichtete Kammer für Flüssigkeit bestimmen. Der Stopfen oder Kolben
bekleidet dieselbe Funktion wie der schon bekannte Kegel, aber ist an sich innerhalb
des Aufnahmeraums frei verschiebbar, ohne Verbindungsmittel mit dem Steckrohr.
[0009] Vorzugsweise hat der Stopfen oder Kolben eine Distalfläche, die zu der Trefffläche
des Bodenprobenehmers gehört und vorzugsweise eine kegelförmige Distalfläche hat,
wenn die Konsistenz von einer oder mehreren der Bodenschichten ein spitzförmiges Ende
für Penetration darin erforderlich macht.
[0010] Vorzugsweise ist der Stopfen oder Kolben mit einem Hohlraum in zumindest einer seiner
axial gerichteten Flächen versehen. Hierdurch wird die Anpreßkraft gegen die radiale
Begrenzung des Aufnahmeraums und damit die Abdichtung gegen Flüssigkeit und/oder gegen
Passage von Bodenmaterial entlang dem Stopfen oder Kolben verbessert.
[0011] Optimierung der Abdichtung gegen Flüssigkeitleck wird erlangt wenn der Stopfen oder
Kolben sich an der Proximalseite mit einem Linienkontakt in Flüssigkeits-abdichtendem
Angriff mit der Wandoberfläche des Aufnahmeraums befindet.
[0012] Eine vergleichbare Maßnahme kann an der Distalseite des Stopfens oder Kolbens genommen
sein zum Entgegentreten von Bodenleck.
[0013] In diesem Zusammenhang hat es den Vorzug wenn der Stopfen oder Kolben eine diabolo-artige
Form hat.
[0014] Vorzugsweise umfassen die Leitungsmittel einen durch die Querwand reichenden Flüssigkeitskanal,
wobei ein fernbedientes Ventil zum selektiv Öffnen des Flüssigkeitskanals vorhanden
ist. Das Ventil ist vorzugsweise eine Rückschlagkleppe, die gegen das Distalende des
Flüssigkeitskanals gespannt ist. Weiter hat es den Vorzug wenn das Ventil einen Ventilkörper
und eine damit verbundene Ventilstange umfaßt, wobei die Ventilstange durch den Flüssigkeitskanal
zur Proximalseite der Querwand reicht und dort mittels einer Druckfeder gespannt ist.
Der Flüssigkeitskanal ist dabei vorzugsweise zum selektiven Abfluß von Flüssigkeit
aus dem Aufnahmeraum eingerichtet. Wenn der Aufnahmeraum mit Flüssigkeit gefüllt ist,
wird das Ventil Entweichung davon verhüten. Wenn es - auf Tiefe - gewünscht ist die
Flüssigkeit ausströmen zu lassen, dann bedient man das Ventil, zum Beispiel durch
mit einem niedergelassenen Gewicht die Ventilstange einzudrücken, so daß die Flüssigkeit
aus dem Aufnahmeraum fließen kann, übereinstimmend mit dem Volumen des eingeholten
Bodens.
[0015] Abfuhr und Abfuhr von Flüssigkeit können via denselben Kanal stattfinden. Es wird
jedoch bevorzugt, daß die Leitungsmittel einen separaten und abschließbaren Zuführungskanal
für Flüssigkeit umfassen.
[0016] Der Zuführungskanal ermöglicht es auch, um nach dem Hochziehen des Bodenprobenehmers
Flüssigkeit zu dem Aufnahmeraum zuzuführen, um die sich darin befindliche Bodenprobe
auszudrücken.
[0017] Vorzugsweise ist das Steckrohr am Distalende mit einem Kernfänger versehen, um zu
verhüten, daß Material einer Bodenprobe von kohäsionsfreiem Material nach dem Stecken
der Bodenprobe ausläuft.
[0018] Es kann gewünscht sein, um die Bodenprobe zu verpacken. Hierzu wird gemäß der Erfindung
darin vorgesehen, daß Mittel vorhanden sind, zum zumindest radial Umhüllen der im
Aufnahmeraum aufzunehmenden Bodenprobe.
[0019] In einer Ausführung umfassen die Umhüllungsmittel eine Hülse oder einen Strumpf,
die/der auf abwickelbare Weise am Distalende des Steckrohrs angeordnet ist und mit
einem geschlossenen Ende über das offene Distalende des Aufnahmeraums reicht. Die
Hülse kann dann durch den hineintretenden Boden mitgezogen und abgewickelt werden.
[0020] In dem Fall von Anwesenheit des Stopfens oder Kolbens kann es bei der Vorbereitung
des Bodenprobenehmers vorteilhaft sein, wenn der Stopfen oder Kolben mit der Hülse
verbunden ist.
[0021] In einer alternativen Ausführung ist in dem Steckrohr eine Beschichtung oder ein
Liner angeordnet, die/der die Innenoberfläche des Steckrohrs an Ort und Stelle des
Aufnahmeraums bedeckt. Diese Beschichtung ist schon an der gewünschten Stelle, bevor
die Bodenprobe gesteckt wird. Bevorzugt wird dabei, daß zwischen der Beschichtung
und dem Steckrohr eine Flüssigkeitsabdichtung angeordnet ist, um einen möglichen Leckweg
für die Flüssigkeit in dem Aufnahmeraum abzuschließen.
[0022] Vorzugsweise befindet der Stopfen oder Kolben sich mit der Innenoberfläche der Beschichtung
oder des Liners in Angriff.
[0023] Aus einem anderen Aspekt verschafft die Erfindung ein Verfahren zum Nehmen von Bodenproben,
wobei ein Steckrohr mit einem offenen Ende, das Zutritt zu einem Aufnahmeraum für
die Bodenprobe bietet, mit Flüssigkeit gefüllt wird, in diesem Zustand in den Boden
gezwungen wird, bis die Stelle erreicht ist, von wo die Bodenprobe genommen werden
muß, der Flüssigkeit während dem tiefer den Boden Eindrücken des Steckrohrs die Gelegenheit
geboten wird auszuströmen, so daß der gewünschte Boden den Aufnahmeraum hineintritt.
[0024] Aus einem weiteren Aspekt verschafft die Erfindung also ein Verfahren von der soeben
umschriebenen Art, wobei man den mit Flüssigkeit gefüllten Aufnahmeraum nach außen
mit einem Flüssigkeits-abdichtenden freien Kolben abschließt, wobei beim Hineintreten
des Bodens, dieser den Kolben unter dem Auszwingen von der Flüssigkeit nach innen
versetzt.
[0025] Bei den bekannten Bodenprobenehmern kann man nach Entkopplung des Kegels nur ab der
Stelle wo das stattfindet, eine Bodenprobe nehmen. Eine oder mehrere der obenbesprochenen
Vorzugskonstruktionen gemäß der Erfindung ermöglicht es um in jedem gewünschten Moment
den Aufnahmeraum wieder zu schließen, so daß Flüssigkeit darin bleibt und der schon
aufgenommene Boden sozusagen einen Verschluß an dem Distalende des Steckrohrs bildet.
[0026] Aus einem weiteren Aspekt wird durch die Erfindung darin vorgesehen, daß man den
Aufnahmeraum nur teilweise mit Boden füllen läßt, die Flüssigkeit wieder verhindert
auszuströmen, das Steckrohr weiter in den Boden zwingt, bis eine ferngelegene, tiefere
Stelle erreicht wird, wo Boden vorhanden ist, wovon man ebenfalls eine Probe zu nehmen
wünscht, und man darauf der Flüssigkeit unter dem tiefer den Boden Eindrücken des
Steckrohrs wieder die Gelegenheit bietet auszuströmen, so daß auch dort der gewünschte
Boden den Aufnahmeraum hineintritt.
[0027] Nachdem der Bodenprobenehmer hochgezogen ist, füllt man den Aufnahmeraum vorzugsweise
mit Pressflüssigkeit, um die genommene Bodenprobe aus dem Steckrohr zu zwingen.
[0028] Die Erfindung wird an Hand einer Anzahl in den beigefügten Zeichnungen wiedergegebenen
Beispielsausführungen erläutert werden. Gezeigt wird in:
Figur 1 ein Längsdurchschnitt durch das untere Ende einer ersten Ausführung eines
Probenehmers gemäß der Erfindung;
Figur 1A ein Durchschnitt durch einen freien Kolben, wie in der Ausführung des Probenehmers
gemäß Figur 1 benutzt;
Figur 2 ein Längsdurchschnitt durch das untere Ende einer zweiten Ausführung des Probenehmers
gemäß der Erfindung;
Figur 3 ein Längsdurchschnitt durch ein Teil einer dritten Ausführung des Probenehmers
gemäß der Erfindung; und
Figur 4 ein Längsdurchschnitt durch eine Teil einer vierten Ausführung des Probenehmers
gemäß der Erfindung.
[0029] In Figur 1 ist wiedergegeben ein Probenehmer 1 mit einem Steckrohr 2 aus rostfreiem
Stahl mit einer Länge von zum Beispiel 1,5 Meter und ein auf dem unteren Ende davon
via Schraubverbindung 23 verschraubter Schnittschuh 3 aus gehärtetem Metall mit einem
scharfen Schnittwinkel. Der Schnittschuh 3 bestimmt einen Durchgang 4 zum Inneren
des Steckrohrs 2.
[0030] Auf eine hier nicht wiedergegebene Weise ist ein Kernfänger 5 an der Innenfläche
von Schnittschuh 3 befestigt, der mit Lippen 6 versehen ist, die radial nach außen
weggebogen werden können, um Boden in aufwärtse Richtung durchzulassen, aber Bewegung
von diesem Boden in abwärtse Richtung verhindern. Diese Kernfänger sind allgemein
bekannt und werden insbesondere benutzt wenn eine Sandprobe genommen werden muß.
[0031] Das Steckrohr 2 bildet eine Kammer 7, die am oberen Ende von einer Wand 9 begrenzt
wird. In der Wand 9 befindet sich eine Klappe 10, die zur Abdichtung die Sitz 12 berührt
und mit einer Ventilstange 11 versehen ist, die mittels Feder 13 in aufwärtse Richtung
gespannt ist, so daß die Klappe 10 den Durchgang 28 um die Ventilstange 11 abdichtet.
Die Wand 9 ist weiter mit einem Kanal 14 versehen, der von Kammer 7 nach außen reicht
und hier durch entfernbaren Stopfen 15 abgeschlossen ist.
[0032] Über der Wand 9 ist das Steckrohr 2 mit einem Gewinde 26 für Verbindung mit einem
nicht weiter wiedergegebenen Bohrgestänge versehen.
[0033] Die Kammer 7 gibt weiter Raum an einem freien Kolben, der zum Beispiel aus hartem
Gummi hergestellt ist, und in Figur 1 A näher wiedergegeben ist. Zu sehen ist, daß
der Kolben 8 eine mehr oder weniger diabolo-artige Form hat mit einem obersten Umfangsrand
16 und einem untersten Umfangsrand 17, und außerdem an der Oberseite und Unterseite
mit Hohlräumen 18 und 19 versehen ist.
[0034] Der Gebrauch von dem Probenehmer 1 mit Steckrohr 2 von Figur 1 kann wie folgt stattfinden.
Oben Bodenoberfläche entfernt man den Stopfen 15 und schließt man auf Kanal 14 eine
Quelle für nicht-zusammendrückbare Flüssigkeit wie Wasser, an. Diese Flüssigkeit stromt
unter Druck in die Kammer 7, und wird den Kolben 8 zu dem distalen Endbereich des
Steckrohrs 2 bewegen. Wenn man konstatiert hat, daß der Kolben 8 genügend weit zu
dem distalen Ende bewogen ist, schließt man den Kanal 15 mit Stopfen 15 ab. In dieser
Situation ist die Kammer 7 nach oben durch die Klappe 10 und nach unten durch den
Kolben 8 abgeschlossen. Die Form des Kolbens 8, durch den Hohlraum 18 und durch den
linienförmigen Kontakt 16, verhütet Leckage der Flüssigkeit entlang dem Umfang des
Kolbens 8 nach unten. Der Kolben wird durch Reibung mit der Steckrohrwand und durch
den Einfluß der abgeschlossenen, mit Wasser gefüllten Kammer 7 an seiner Stelle gehalten.
[0035] Darauf bringt man den Bodenprobenehmer 1 mit Steckrohr 2 und Schnittschuh 3 in den
Boden und drückt man diesen mit Hilfe des Bohrgestänges bis direkt oben der Schicht
woraus die Bodenprobe genommen werden muß. Dort ankommen läßt man durch das (hohle)
Bohrgestänge hin ein Gewicht oder ein anderes Bedienungsmittel (wie eine Stange) hinunter,
um das Ende der Ventilstange 13 hinunter zu drücken. Man kann hierbei zum Beispiel
denken an einen Stein mit einem Gewicht von 1 Kilo an einem Bindfaden, wenn der Bodenprobenehmer
in dem Boden verschraubt wird, und der Federdruck der Klappe nicht hoch sein braucht.
Falls vibriert wird, dann wird der Federdruck zum Beispiel 10 Kilo sein können und
ist eine Stange zu empfehlen. Infolge der abwärtsen Bewegung der Ventilstange 13 öffnet
die Klappe 10 in die Richtung A und wird bei weiterer abwärtser Bewegung des Probenehmers
1 den Kolben 8 aufwärts in die Richtung B bewegen können, weil die Flüssigkeit aus
der Kammer 7 durch den weiten Durchgang 28 für die Ventilstange 13 zu dem Hohlraum
oben der Wand 9 wegfließen kann. So wird also innerhalb des Probenehmers 1 Raum für
via den Durchgang 4 hineintretenden Boden gemacht.
[0036] Beim unter Einfluß des Bodendruckes nach oben Zwingen des Kolbens 8 sorgen der Umfangsrand
17 mit einem linienförmigen Kontakt und der Raum 19 dafür, daß kein Bodenmaterial
entlang dem Kolben 8 nach oben bewegen kann.
[0037] Wenn der Kolben 8 in gewünschtem Maße innerhalb des Steckrohrs 2 nach oben bewogen
ist, entläßt man die Ventilstange 13 wieder, und ist die Kammer 7 wieder geschlossen.
Man dann kann den Probenehmer wieder hochziehen, wobei der Kolben und die darunter
hängende Bodensäule gegen durchbiegen gesichert sind. In der Kammer 7 kann Unterdruck
entstehen, welcher eine aufwärtse Kraft gegen das Durchbiegen der Bodenprobe liefert.
[0038] Bei kohäsionsfreiem Material, wie Grobsand, wird durch den Kernfänger 5 weitere Sicherung
verschafft.
[0039] Nachdem der Bodenprobenehmer 1 oben die Bodenoberfläche gebracht ist, kann man den
Stopfen 15 entfernen und wieder Wasser dadurchhin einpressen, um den Kolben 8 und
damit die Bodenprobe in die Kammer 7 zum Distalende und (aber nicht den Kolben) da
draußen zu zwingen.
[0040] Man kann auch in Aufeinanderfolge Proben aus Bodenschichten nehmen, die auf verschiedenen
Tiefen gelegen sind. In dem Fall wird man, zum Beispiel wenn der Kolben bis die Hälfte
der ursprünglichen Kammer 7 gelangt ist, eher das Gewicht der Ventilstange 13 abholen
und dann den Probenehmer 1 weiter abwärts in den Boden drücken, wobei das untere Ende
der genommenen Bodenprobe dann die Endfläche des Probenehmers 1 bildet. Möglicherweise
wird der Boden hierbei einigermaßen zusammengedrückt werden, aber damit kann bei der
Analyse der Bodenprobe gerechnet werden.
[0041] Wenn man, zum Beispiel nach 2 Meter weiter in den Boden gedrängt zu sein, oben auf
der nächsten Schicht gekommen ist, wovon eine Probe genommen werden muß, kann mann
wieder das Gewicht auf die Ventilstange 13 anbringen, um die Klappe 10 zu öffnen und
darauf durch weiter Eindrücken der Probe 1 die nächste (Teil)probe nehmen. Dabei wird
auf dieselbe Weise gehandelt. Zum Schluß kann man auf die hieroben besprochene Weise
den Probenehmer 1 nach Entnahme von allen gewünschten Bodenproben wieder hochziehen.
[0042] In Figur 2 ist wiedergegeben auf welche Weise dem Probenehmer 1 auch eine Spitzform
gegeben werden kann, wenn das für Eindringung in den betreffenden Boden notwendig
ist. An der Unterfläche des Kolbens 8 ist hierzu eine harter Gummikegel 20 mit Spitze
21 angeordnet. Dieser Kegel kann ein separates (eventuell daran geklebtes) Unterteil
hinsichtlich des Kolbens 8 bilden, um nur eingesetzt zu werden, wenn der betreffende
Boden das erforderlich macht. Weiter ist die Wirkung dieser Ausführung dieselbe wie
von Figur 1, wobei noch bemerkt wird, daß bei der Probenentnahme natürlich mit dem
Volumen des Kegels 20 gerechnet werden muß.
[0043] In Figur 3 ist ein Probenehmer gemäß der Erfindung wiedergegeben, wobei die Bodenprobe
direkt in einem sogenannten Strumpf oder einer Hülse verpackt wird. Hierzu ist der
Schuh 3 in Proximalrichtung verlängert und bildet dieser eine ringförmige Kammer 27
mit dem verlängerten Steckrohr 2. In dieser Kammer ist ein Ende der dort aufgekrempelten,
durchlassenden Nylonhülse 21 festgelegt, wobei also die Ringkammer so an einem Vorrat
21 der Hülse 21 Platz bietet. Die Hülse 21 streckt sich abwärts aus und reicht um
das untere Ende des Steckrohrs 2 nach innen und nach oben, um mit dem anderen Ende
geschlossen zu sein. Eventuell kann das Ende der Hülse an Ort und Stelle 22 an dem
Kolben 8 befestigt sein.
[0044] Wenn die Klappe 10 offengesetzt wird und der Probenehmer 1 in den Boden abwärts gezwungen
wird, wird der in dem Raum unter dem Kolben 8 hineintretende Boden den Kolben 8 hochbewegen
und zugleich das Ende der Hülse 21 mit hochbewegen, wobei die Hülse sich aus dem in
der Ringkammer 27 aufgenommenen Vorrat 21 abwickeln kann, bis die gewünschte Probelänge
erreicht ist. Nach dem Hochziehen des Probenehmers kann man nach dem Abschrauben des
Schnittschuhs 3 der sich an der Außenseite des Steckrohrs 2 befindliche Abschnitt
der Hülse angreifen, um dort eine Hülse-Abdichtung zu machen.
[0045] In Figur 4 ist die Aufstellung wiedergegeben, wobei ein sogenannter steifer Liner
oder Köcher 24 benutzt wird, welcher Liner auch für die Verpackung einer Bodenprobe
benutzt wird. Der - eventuell durchsichtige - Liner 24 ist in dem Steckrohr 2 aufgenommen
und bildet eine radiale Begrenzung der Kammer 7. Der Kolben 8 bewegt hierbei innerhalb
des Liners, auf dieselbe Weise wie bei der Ausführung von Figur 1 der Fall ist. Zwischen
dem Schnittschuh 3 und dem Liner 24 ist mit einer Flansche 26 den Kernfänger 5 festgesetzt.
Um Entweichung von Flüssigkeit 7 via den oberen Rand des Liners 24 und entlang der
Außenoberfläche des Liners 24 und der Innenoberfläche des Steckrohrs 2, nach unten,
zu verhüten, ist unten an der Außenoberfläche des Liners 24 und dem Steckrohr 2 oder
aber dem Schnittschuh 3 ein Abdichtungs O-Ring 25 angeordnet. Hierdurch können die
Liner dünnwandig sein und ein kontinuierliches Profil ohne Bewerkungen haben.
1. Bodenprobenehmer umfassend ein Steckrohr mit einem Aufnahmeraum zur Aufnahme der zu
nehmenden Bodenprobe, wobei der Aufnahmeraum in Radialrichtung von einer Wand begrenzt
ist, in Distalrichtung offen ist zum Hereinlassen von Boden darin und in Proximalrichtung
von einer Querwand begrenzt ist, mit Leitungsmitteln zum Einführen und Abführen von
Flüssigkeit zum Aufnahmeraum und mit Mitteln zum Abschließen der Leitungsmittel.
2. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 1, wobei in dem Aufnahmeraum ein darin eng passender,
zwischen der Querwand und dem distalen Gebiet des Steckrohrs beweglicher freier Stopfen
oder Kolben angeordnet ist, und wobei die Querwand und der Stopfen oder Kolben, wenn
diese auf Abstand der Querwand liegt, eine abgedichtete Kammer für Flüssigkeit bestimmen.
3. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 2, wobei der Stopfen oder Kolben eine Distalfläche
hat, die zu der Trefffläche des Bodenprobenehmers gehört.
4. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 3, wobei der Stopfen oder Kolben eine kegelförmige
Distalfläche hat.
5. Bodenprobenehmer gemäß einem der Ansprüche 2-4, wobei der Stopfen oder Kolben mit
einem Hohlraum in zumindest einer seiner axial gerichteten Flächen versehen ist.
6. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 5, wobei die Proximalfläche des Stopfens oder Kolbens
mit einem Hohlraum versehen ist.
7. Bodenprobenehmer gemäß einem der Ansprüche 2-6, wobei der Stopfen oder Kolben sich
an der Proximalseite mit einem Linienkontakt in Flüssigkeits-abdichtendem Angriff
mit der Wandoberfläche des Aufnahmeraums befindet.
8. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 7, wobei der Stopfen oder Kolben eine Diabolo-artige
Form hat.
9. Bodenprobenehmer gemäß einem der vorabgehenden Ansprüche, wobei die Leitungsmittel
einen durch die Querwand reichenden Flüssigkeitskanal umfassen, wobei ein fernbedientes
Ventil zum selektiv Öffnen des Flüssigkeitskanals vorhanden ist.
10. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 9, wobei das Ventil eine Rückschlagkleppe ist, die
gegen das Distalende des Flüssigkeitskanals gespannt ist.
11. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 10, wobei das Ventil einen Ventilkörper und eine damit
verbundene Ventilstange umfaßt, wobei die Ventilstange durch den Flüssigkeitskanal
zur Proximalseite der Querwand reicht und da mittels einer Druckfeder gespannt ist.
12. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 9, 10 oder 11, wobei der Flüssigkeitskanal zum selektiven
Abfluß von Flüssigkeit aus dem Aufnahmeraum eingerichtet ist.
13. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 12, wobei die Leitungsmittel einen separaten und abschließbaren
Zuführungskanal für Flüssigkeit umfassen.
14. Bodenprobenehmer gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Steckrohr am
Distalende mit einem Kernfänger versehen ist.
15. Bodenprobenehmer gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter mit Mitteln zum
zumindest radial Umhüllen der im Aufnahmeraum aufzunehmenden Bodenprobe versehen.
16. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 15, wobei die Umhüllungsmittel eine Hülse oder einen
Strumpf umfassen, die/der auf abwickelbare Weise an dem Distalende des Steckrohrs
angeordnet ist und mit einem geschlossenen Ende über das offene Distalende des Aufnahmeraums
reicht.
17. Bodenprobenehmer gemäß einem der Ansprüche 2-14 in Kombination mit Anspruch 16, wobei
der Stopfen oder Kolben mit der Hülse verbunden ist.
18. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 15, wobei in dem Steckrohr eine Beschichtung oder
ein Liner angeordnet ist, die/der die Innenoberfläche des Steckrohrs an Ort und Stelle
des Aufnahmeraums bedeckt.
19. Bodenprobenehmer gemäß Anspruch 18, wobei zwischen der Beschichtung und dem Steckrohr
eine Flüssigkeitsabdichtung angeordnet ist.
20. Bodenprobenehmer gemäß einem der Ansprüche 2-14, in Kombination mit Anspruch 18 oder
19, wobei der Stopfen oder Kolben mit der Innenoberfläche der Beschichtung oder des
Liners in Angriff ist.
21. Verfahren zum Nehmen von Bodenproben, wobei ein Steckrohr mit einem offenen Ende,
das Zutritt zu einem Aufnahmeraum für die Bodenprobe bietet, mit Flüssigkeit gefüllt
wird, in diesem Zustand in den Boden gezwungen wird, bis die Stelle erreicht ist,
von wo die Bodenprobe genommen werden muß, der Flüssigkeit während dem tiefer den
Boden Eindrücken des Steckrohrs die Gelegenheit geboten wird auszuströmen, so daß
der gewünschte Boden den Aufnahmeraum hineintritt.
22. Verfahren gemäß Anspruch 21, wobei man den mit Flüssigkeit gefüllten Aufnahmeraum
nach außen mit einem Flüssigkeits-abdichtenden freien Kolben abschließt, wobei beim
Hineintreten des Bodens, dieser den Kolben unter dem Auszwingen von der Flüssigkeit
nach innen versetzt.
23. Verfahren gemäß Anspruch 21 oder 22, wobei man den Aufnahmeraum nur teilweise mit
Boden füllen läßt, die Flüssigkeit wieder verhindert auszuströmen, das Steckrohr weiter
in den Boden zwingt, bis eine fern-gelegene tiefere Stelle erreicht wird, wo Boden
vorhanden ist, wovon man ebenfalls eine Probe zu nehmen wünscht, und man darauf der
Flüssigkeit unter dem tiefer den Boden Eindrücken des Steckrohrs wieder die Gelegenheit
bietet auszuströmen, so daß auch dort der gewünschte Boden den Aufnahmeraum hineintritt.
24. Verfahren gemäß Anspruch 21, 22 oder 23, wobei nachdem der Bodenprobenehmer hochgezogen
ist, man den Aufnahmeraum mit Pressflüssigkeit füllt, um die genommene Bodenprobe
aus dem Steckrohr zu zwingen.
25. Bodenprobenehmer mit einer oder mehreren der in der beigefügten Beschreibung umschriebenen
und/oder in den beigefügten Zeichnungen gezeigten kennzeichnenden Maßnahmen versehen.
26. Verfahren umfassend einen oder mehrere der in der beigefügten Beschreibung umschriebenen
und/oder in den beigefügten Zeichnungen gezeigten kennzeichnenden Schritte.