[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneefangsystem für geneigte Leistendächer aus Metall
mit auf der Unterkonstruktion parallel nebeneinander angeordneten, an den Längskanten
Aufkantungen aufweisenden Scharen und einer die zwischen den Aufkantungen benachbarter
Schare gebildete Leiste überdeckenden, aus Abdeckkappen bestehenden Leistenabdeckung.
[0002] Aus der EP 0 594 948 B1 ist bereits ein Schneefangsystem bekannt, welches aus Klemmlaschen
besteht, die am Stehfalz von benachbarten Scharen festklemmbar sind. Durch einen Durchbruch
oberhalb des Stehfalzes ist ein als Schneefänger dienendes und sich quer zur Dachneigung
erstreckendes Rohr gesteckt. Dieses Schneefangsystem ist nur für Metalldächer mit
Stehfalzen geeignet, jedoch nicht für solche mit Leisten zwischen den Scharen, da
an diesen aus konstruktiven Gründen ein Anklemmen an die Aufkantungen nicht möglich
ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schneefangsystem zu schaffen, welches zum
Anbringen auf Leistendächer geeignet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, dass auf der Unterkonstruktion
in der Leiste ein Einsatz mit einer Halterung für einen sich oberhalb der Leiste quer
zur Dachneigung erstreckenden Schneefänger befestigt ist.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass das Schneefangsystem
unabhängig von den Scharen der Metallabdeckung direkt auf der Unterkonstruktion befestigt
ist. Der hierfür verwendete Einsatz befindet sich somit innerhalb der Leiste und kann
durch die übliche Leistenabdeckung überdeckt, also unsichtbar gemacht werden. Da die
Halterung für den Schneefänger vollständig oberhalb der Leiste angeordnet und nur
mit einem schmalen Halteblech mit dem Einsatz verbunden ist, lässt sich die Leistenabdeckung
einfach schließen, so dass eine dichte Leistenabdeckung und somit auch Schutz der
Unterkonstruktion erreicht wird. Es kann so ohne Schwierigkeiten eine den jeweiligen
Wetterverhältnissen angepasste Anzahl von Schneefängern auf dem Leistendach angeordnet
werden. Durch die Erfindung entsteht auf diese Weise ein leicht montierbares und auch
in seinem Aufbau einfaches Schneefangsystem, welches der jeweiligen Dachform und -neigung
anpassbar ist.
[0006] Weitere zweckdienliche Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
Folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
[0008]
- Fig. 1
- eine teilgeschnittene Seitenansicht gem. Linie I - I in Fig. 3:
- Fig. 2
- die Draufsicht auf das Schneefangsystem;
- Fig. 3
- die Schnittansicht gem. Linie III - III in Fig. 1;
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform des Schneefangsystems.
[0009] Schneefangsysteme auf geneigten Dächern, insbesondere Metalldächern, dienen zum Halten
der Schneeauflage, vor allem in der Tauperiode, um das unkontrollierte Herabfallen
der Schneelast und damit Unfälle zu verhindern. Sie bestehen im wesentlichen aus quer
zur Dachneigung angeordneten Rohren oder Stäben, die fest auf der Dachoberfläche gelagert
sind. Leistendächer weisen auf der Unterkonstruktion 1, z.B. aus Holz, parallel nebeneinander
aufgelegte Schare 2 auf, die an beiden Längsseiten Aufkantungen 3 besitzen. Letztere
haben oben nach außen gekantete Umkantungen 4 und sind mit Abstand zueinander angeordnet,
so dass eine kanalförmige Leiste dazwischen gebildet wird. Diese ist oben durch eine
haubenförmige Abdeckung 5 verschlossen.
[0010] Zur Befestigung des Schneefangsystems ist erfindungsgemäß in der Leiste zwischen
benachbarten Aufkantungen 3 ein etwa die Breite der Leiste aufweisender Einsatz 6,
z.B. aus U-förmig gebogenem und etwa 1 bis 1,5 mm dickem Metallblech gesetzt, welcher
auf der Unterkonstruktion 1 durch Stifte, wie Schrauben oder Nägel, fest verbunden
ist und mit Kanten 7 auf den Umkantungen 4 der Schare 2 aufliegt. Zur wahlweisen Befestigung
auf der Unterkonstruktion 1 sind für die Stifte 17 im Boden des Einsatzes 6 mindestens
eine Bohrung 15 (Fig. 2) vorgesehen. Auf den Umkantungen 7 ist ein blechförmiger Längsträger
8 befestigt, der über ein Ende des Einsatzes 6 hinausragt und an dessen freien Ende
eine Halterung 9 für einen Schneefänger 10 angeordnet ist. Dieser ist als Rundrohr
dargestellt, kann aber auch als ovales oder kantiges und volles oder hohles Stangenmaterial
ausgebildet sein. Die Halterung 9 ist dementsprechend, z.B. als Rundbogen an den Längsträger
8 angeformt, wobei dessen freies Ende 9' auf dem Längsträger 8 befestigt, z.B. aufgepunktet
ist.
[0011] Der Einsatz 6 wird mit dem dachabwärts zeigenden Längsträger 8 in die Leiste eingesetzt
und dort befestigt. Dann wird eine vor dem Einsatz 6, also die unterhalb auf die Aufkantungen
3 gesetzte Abdeckkappe 11 der Abdeckung 5 unter dem Längsträger 8 bis zum Anschlag
an den Einsatz 6 geschoben. Die oberhalb des Einsatzes 6 auf die Aufkantungen 3 gesetzte,
also hintere Abdeckkappe 12 der Abdeckung 5 wird dagegen über den Längsträger 8 bis
zum Anschlag an die Halterung 9 geschoben, so dass im Längsbereich des Längsträgers
8 eine nach unten offene Überlappung gebildet wird. Dadurch entsteht eine wasserdichte
Überdeckung der Leiste.
[0012] Durch in der Überlappung ineinander greifende Abwinkelungen 13 der beiden Abdeckkappen
11 und 12 wird ferner eine formschlüssige Verbindung innerhalb der Abdeckung 5 erreicht,
die ein Abheben durch Windeinwirkung ausschließt. In der Leiste kann auch eine Holzleiste
14 angeordnet sein, wie in Fig. 3 strichpunktiert angedeutet ist, die mit dem Einsatz
6 auf der Unterkonstruktion 1 befestigt ist. Zusätzlich kann im Längsträger 8 eine
Bohrung 16 zum Befestigen auf der Holzleiste 14 vorgesehen sein. Die Halterung 9 kann
in dargestellter Weise als gesschlossener Rundbogen, aber auch als nach hinten offener
Teilbogen 9" ausgebildet sein, wie in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet ist, so dass
der Schneefänger 10 in die Halterung 9 von oben eingeschnappt werden kann.
[0013] Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das Schneefangsystem aus zwei, z.B. durch
Punktschweißen, miteinander verbundenen Teilen. Es könnte auch aus einem einzigen,
entsprechend gekanteten und miteinander verbundenen Teil aus Blech bestehen, wie in
Fig. 4 schematisch dargestellt ist. Selbstverständlich sind auch andere Ausführungsformen
möglich. Im Überlappungsbereich kann die obere Abdeckkappe 12 eine Aufweitung aufweisen,
um die Dickenunterschiede im Bereich des Längsträgers 8 zu überbrücken.
1. Schneefangsystem für geneigte Leistendächer aus Metall mit auf der Unterkonstruktion
parallel nebeneinander angeordneten, an den Längskanten Aufkantungen aufweisenden
Scharen und einer die zwischen den Aufkantungen benachbarter Schare gebildete Leiste
überdeckenden, aus Abdeckkappen bestehenden Leistenabdeckung, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterkonstruktion (1) in der Leiste ein Einsatz (6) mit einer Halterung (9)
für einen sich oberhalb der Leiste quer zur Dachneigung erstreckenden Schneefänger
(10) befestigt ist.
2. Schneefangsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (6) einen auf Höhe der Aufkantungen (3) angeordneten und den Einsatz
(6) in Längsrichtung an einem Ende überstehenden Längsträger (8) mit der sich am äußeren
Ende angeordneten Halterung (9) aufweist und im Bereich des Längsträgers (8) sich
überlappende Abdeckkappen (11,12) der Leistenabdeckung (5) vorgesehen sind.
3. Schneefangsystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die unterhalb vor dem Einsatz (6) auf der Leiste aufgesetzte Abdeckkappe (11) unter
dem Längsträger (8) bis an den Einsatz (6) und die dahinter oberhalb angeordnete Abdeckkappe
(12) mit Überlappung auf dem Längsträger (8) über die untere Abdeckkappe (11) bis
an die Halterung (9) geschoben ist.
4. Schneefangsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (9) als eine Stange des Schneefängers (10) mindestens teilweise umschließender
Rundbogen ausgebildet ist.
5. Schneefangsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rundbogen als Umbiegung des Längsträgers (8) ausgebildet ist.
6. Schneefangsystem nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rundbogen an seinem freien Ende fest mit dem Längsträger (8) verbunden ist.
7. Schneefangsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Einsatz (6) mindestens eine Bohrung (15) zum Befestigen auf der Unterkonstruktion
(1) vorgesehen ist.
8. Schneefangsystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (6) als U-förmiges Blechteil mit an den Oberkanten der Seitenwände angeordneten,
die Aufkantungen (4) nach außen übergreifenden Umkantungen (7) ausgebildet ist.
9. Schneefangsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsträger (8) auf den Umkantungen (7) des Einsatzes (6) befestigt ist.
10. Schneefangsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (6), der Längsträger (8) und die Halterung (9) aus einem einteiligen
Blechteil bestehen.