Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Ansteuerschaltung zur Ansteuerung wenigstens eines Magnetventils
für die Kraftstoffzumessung in einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Eine solche Ansteuerschaltung ist z. B. aus der Deutschen Patentanmeldung 195 39
071 der Robert Bosch GmbH bekannt. Mit dieser bekannten Ansteuerschaltung werden schnelle
Magnetventile z. B. für die "Common Rail-Einspritzung" oder "Benzindirekteinspritzung"
von Brennkraftmaschinen über Booster- und Batterieversorgungsspannungs-FET-Schalter
angesteuert, wobei die beim Übergang vom Anzugsstrom auf den Haltestrom freiwerdende
Energie in einem Kondensator gespeichert wird.
[0003] Diese Schaltungsanordnung erfordert eine Vielzahl von Bauelementen und komplexe Treiberschaltungen,
die es erlauben, die anzusteuernden Ventile mit großen Strömen aufzusteuern. Nachteilig
sind hierbei die sich ergebenden Abhängigkeiten der Abschaltflanken bei der Schnelllöschung
der Magnetventile von der Batteriespannung. Neuentwicklungen schneller Magnetventile
erlauben eine Absenkung des Ansteuerstromes und somit der für die Aufsteuerung der
Magnetventile erforderlichen Energie.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Ansteuerschaltung zur Ansteuerung wenigstens eines
Magnetventils für die Kraftstoffzumessung in einer Brennkraftmaschine so zu ermöglichen,
dass die Abschaltflanken bei der Schnelllöschung weitgehend unabhängig von Änderungen
der Batteriespannung sind, der nutzbare Betriebsbereich der Ansteuerschaltung erweitert
wird und dass die zur Erzeugung des Ansteuerstroms nötige Energie abgesenkt werden
kann.
[0005] Diese Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
[0006] Kern der erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung ist eine Nachladeschaltung, die mit
dem ersten und zweiten Anschluss der Versorgungsspannung zur Erzeugung einer vorstabilisierten
Nachladespannung für den Speicherkondensator aus der Batterieversorgungsspannung und
mit den ersten Schaltmitteln verbunden ist und die den Speicherkondensator sowie ein
drittes Schaltmittel enthält, das, angesteuert von den Ansteuermitteln, die Nachladeschaltung
zum Nachladen des Speicherkondensators aktiviert.
[0007] Es ist somit möglich, die schnellen Magnetventile ausschließlich mit der durch die
Nachladeschaltung erzeugten vorstabilisierten Spannung anzusteuern.
[0008] Die vorstabilisierte Spannung kann einen weiten Bereich umfassen, der die Batteriespannung
unter- oder überschreiten kann.
[0009] Der aus heutigen Ansteuerschaltungen bekannte zweite HS-Schalter je Bank mit zugehörigen
sonstigen Bauelementen entfällt ersatzlos.
[0010] Die sich an der Batteriespannung befindlichen Kondensatoren werden weniger beansprucht,
da eine Stromumschaltung zwischen unterschiedlichen Stromzweigen entfällt.
[0011] Die Abhängigkeit der Magnetventilansteuerung von Batteriespannungsänderungen entfallen
weitestgehend. Der nutzbare Betriebsbereich wird somit erweitert und ist unabhängig
von der Bordnetzspannung.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird unter Bezug auf die Zeichnung nachstehend
näher erläutert.
Zeichnung
[0013]
- Figur 1
- zeigt graphisch einen Stromverlauf über der Zeit bei der Ansteuerung eines Magnetventils
mit der erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung und
- Figur 2
- zeigt schematisch ein Schaltbild eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Ansteuerschaltung.
Ausführungsbeispiel
[0014] Zunächst zeigt Figur 1 graphisch den zeitlichen Verlauf der Stromstärke I (in Ampere)
durch ein Magnetventil während eines Ansteuervorgangs desselben. Zunächst führt die
erfindungsgemäße Ansteuerschaltung während einer Anzugsphase eine Anzugsstromregelung
AR bei einer relativ hohen Anzugsstromstärke aus. Die Boosterphase entfällt, da sie
mit der Anzugsphase kombiniert ist. Danach erfolgt eine Verringerung der Stromstärke
auf die Haltestromstärke, die geringer ist als die Anzugsstromstärke. Während der
Haltephase führt die erfindungsgemäße Ansteuerschaltung eine Haltestromregelung HR
aus. Danach erfolgt eine Schnelllöschung SL auf die Stromstärke 0.
[0015] Figur 2 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung beispielhaft
für zwei Bänke I und II.
[0016] Die Bank I enthält beispielhaft drei Magnetventile 100, 101 und 102, die mit ihren
High-Side-Enden zusammengeschaltet sind und über einen HS-FET (High-Side-Feldeffekttransistor)
115 aus der Nachladeschaltung 1 bestromt werden. Die anderen Enden der Magnetventile
100, 101, 102 sind jeweils über Dioden mit der Nachladeschaltung 1 und über jeweils
einen LS-FET (Low-Side-Feldeffekttransistor) 120, 121, 122 und einen Messwiderstand
R1 mit einem Masseanschluss GND der Batterieversorgungsspannung U
BATT verbunden.
[0017] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Nachladeschaltung 1 weist zwischen einem ersten
Anschluss U
BR und dem zweiten Anschluss GND der Batterieversorgungsspannung U
BATT eine Drosselspule 110, eine Diode 112, einen Speicherkondensator 145, einen Messwiderstand
111 und, parallel zur Reihenschaltung aus der Diode 112 mit dem Speicherkondensator
145, einen Feldeffekttransistor 113 auf.
[0018] Es ist zu erkennen, dass die Schaltung der zweiten Bank II identisch ist mit der
der ersten Bank I und dass die Nachladeschaltung 1 beiden Bänken I und II gemeinsam
ist. Die Steueranschlüsse der HS-FETs 115, 116 und der LS-FETs 120, 121, 122 sowie
220, 221 und 222 beider Bänke I und II sind durch (nicht dargestellte) Ansteuerleitungen
mit Treiberschaltungen 10 und 11 (Ansteuermittel) verbunden.
[0019] Die Funktion der in Figur 2 dargestellten Ansteuerschaltung ist wie folgt. Die anzusteuernden
Magnetventile 100, 101, 102 der Bank I sowie 200, 201, 202 der Bank II werden jeweils
über den entsprechenden LS-FET 120, 121, 122 bzw. 220, 221, 222 selektiert. Der HS-FET
115, 116 der jeweiligen Bank I, II steuert mit der von der Nachladeschaltung 1 erzeugte
vorstabilisierte Nachladespannung den Stromverlauf während der Anzugs- und Haltephase.
Die Boosterphase bisheriger Ansteuerschaltungen entfällt, da sie mit der Anzugsstromphase
kombiniert ist. Somit werden die Magnetventile der einzelnen Bänke I, II ausschließlich
mit der von der Nachladeschaltung 1 erzeugten vorstabilisierten Spannung angesteuert.
[0020] Die Übergänge von der Anzugs- zur Haltephase werden bei Übergang durch Schnelllöschung
durch Abschalten des jeweiligen LS-FET und HS-FET erzeugt oder einfach als Freilauf
durch Abschalten des jeweiligen LS-FET oder HS-FET realisiert. Die Abschaltung des
jeweiligen Magnetventils erfolgt über Schnelllöschung (SL in Figur 1) bei abgeschaltetem
LS-FET und HS-FET. Während der Schnelllöschung SL wird über die Schnelllöschdioden
der jeweiligen Bank I, II Energie in den Speicherkondensator 145 zurückgeführt.
[0021] Die Nachladeschaltung 1 taktet entweder dauernd und/oder wird beim Erreichen der
gewünschten Spannung entsprechend geregelt. Zur Messung der Spannung am Speicherkondensator
dient ein Widerstand 111, der in Reihe zwischen dem Speicherkondensator 145 und dem
zweiten Anschluss GND der Versorgungsspannung U
BAT geschaltet ist. Das "heiße" Ende des Messwiderstands 111 ist mit der Treiberschaltung
11 bzw. den Ansteurmitteln verbunden. Die Treiberschaltung 11 ist über ein Leitungssystem
mit einer (nicht gezeigten) übergeordneten Steuereinheit verbunden.
[0022] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Nachladeschaltung 1 ermöglicht die Erzeugung einer
vorstabilisierten Spannung, mit der alle Magnetventile in der Anzugs- und Haltephase
ansteuerbar sind. Die vorstabilisierte Spannung kann einen weiten Bereich umfassen,
der die Batteriespannung U
BATT unter- oder überschreiten kann. Die sich an der Batteriespannung U
BATT befindlichen Kondensatoren, die in Figur 2 durch eine Kapazität C symbolisiert sind,
werden weniger beansprucht, da eine Stromumschaltung zwischen unterschiedlichen Stromzweigen
entfällt. Dadurch, dass die erfindungsgemäße Ansteuerschaltung die Abhängigkeit der
Ansteuerströme von der Batteriespannung vermeidet, kann der nutzbare Betriebsbereich
erweitert werden.
1. Schaltungsanordnung zur Ansteuerung wenigstens eines Magnetventils für die Kraftstoffzumessung
in einer Brennkraftmaschine, mit ersten Schaltmitteln (115, 116), die mit einem ersten
Anschluss des wenigstens einen Magnetventils (100, 101, 102; 200, 201, 202) verbunden
sind, zweiten Schaltmitteln (120, 121, 122; 220, 221, 222), die jeweils zwischen einem
zweiten Anschluss eines zugeordneten Magnetventils (100, 101, 102; 200, 201, 202)
und dem zweiten Anschluss (GND) der Versorgungsspannung (UBATT) angeordnet sind, und mit Ansteuermitteln (10, 11), die die Schaltmittel so ansteuern,
dass die beim schnellen Übergang von einem Anzugsstromwert (IA) auf einen Haltestromwert (IH) oder von einem Haltestromwert (IH) auf Stromstärke 0 frei werdende Energie in einem mit einem jeweiligen zweiten Anschluss
des Magnetventils oder der Magnetventile verbundenen Speicherkondensator (145) speicherbar
und dem oder den Magnetventil(en) in seiner/ihrer Ansteuerphase wieder zuführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Nachladeschaltung (110, 111, 112, 113, 145) mit dem ersten und zweiten Anschluss
(UBR, GND) der Versorgungsspannung (UBATT) zur Erzeugung einer vorstabilisierten Nachladespannung für den Speicherkondensator
(145) aus der Batterieversorgungsspannung (UBATT) und mit den ersten Schaltmitteln (115, 116) verbunden ist, wobei die Nachladeschaltung
den Speicherkondensator (145) sowie ein drittes Schaltmittel (113) enthält, welches,
angesteuert von den Ansteuermitteln (10, 11), die Nachladeschaltung zum Nachladen
des Speicherkondensators (145) aktiviert.
2. Ansteuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuermittel (10, 11) so eingerichtet sind, dass sie das dritte Schaltmittel
(113) kontinuierlich takten.
3. Ansteuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachladeschaltung weiterhin Messmittel (111) aufweist, die einen am Speicherkondensator
(145) gemessenen Spannungswert den Ansteuermitteln (10, 11) zuführen, wobei die Ansteuermittel
(10, 11) das dritte Schaltmittel (113) zum Nachladen des Speicherkondensators (145)
nur ansteuern, wenn die erfasste Spannung am Speicherkondensator (145) einen bestimmten
Sollwert unterschreitet.
4. Ansteuerschaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (111) einen Widerstand aufweisen, der in Reihe zwischen dem Speicherkondensator
(145) und dem zweiten Anschluss (GND) der Versorgungsspannung (UBATT) geschaltet ist.
5. Ansteuerschaltung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachladeschaltung weiterhin eine in Reihe zum Speicherkondensator (145) geschaltete
Drosselspule (110) und eine Diode (112) aufweist, die in Reihe zwischen die Drosselspule
(110) und den Speicherkondensator (145) geschaltet ist, und dass ein Verbindungspunkt
der Diode (112) mit dem Speicherkondensator (145) mit dem zweiten Anschluss oder den
zweiten Anschlüssen des Magnetventils bzw. der Magnetventile in Verbindung steht.
6. Ansteuerschaltung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Schaltmittel (113) parallel zur Reihenschaltung der Diode (112) mit dem
Speicherkondensator (145) geschaltet ist.
7. Ansteuerschaltung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmittel FET-Leistungsschalttransistoren oder ähnliche sind.
8. Ansteuerschaltung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetventile und die ersten und zweiten Schaltmittel in mehrere Bänke (I, II)
gruppiert sind, wobei jede Bank ein oder mehrere Magnetventile, einen FET-Leistungsschalttransistor
als erstes Schaltmittel und ein oder mehrere FET-Leistungsschalttransistoren, die
jeweils dem oder den Magnetventilen zugeordnet sind, als zweite Schaltmittel aufweisen.
9. Ansteuerschaltung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Magnetventilen abgewendeten Enden der zweiten Schaltmittel jeder Bank
einzeln zusammengeschaltet und gemeinsam mit einem Ende je eines Messwiderstands (R1,R2)
verbunden sind, dessen anderes Ende mit dem zweiten Anschluss (GND) der Versorgungsspannung
(UBATT) verbunden ist, und dass an dem jeweiligen mit den zweiten Schaltmitteln verbundenen
Ende dieser Messwiderstände ein Spannungswert abgreifbar und den Ansteuermitteln (10,
11) zuführbar ist.