[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messeinrichtung für eine Flamme nach Anspruch
1. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Regeleinrichtung für einen Brenner mit der
Messeinrichtung für eine Flamme nach Anspruch 1.
[0002] Aus der DE 196 32 983 A1 ist eine Messeinrichtung für eine Flamme und eine zugehörige
Regeleinrichtung einen Gasbrenner bekannt, bei der mittels einer Ionisationselektrode
ein Lambda-Sollwert für niedrige Emissionen eingestellt wird. Mittels eines Komparators
wird das analoge Signal zur Weiterverarbeitung digitalisiert. Das durch den Komparator
erzeugte Signal weist jedoch nur einen geringen Signalhub und einen geringen Signal-Störabstand
bei der Ein-Aus-Schwelle auf, wenn das Signal auch zur Flammenüberwachung verwendet
werden soll.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Messeinrichtung für eine
Flamme der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche eine genauere und verbesserte
Signalauswertung ermöglicht.
[0004] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die in den unabhängigen Ansprüche
angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Kern der Erfindung ist es somit, dass der vom Flammensignal beeinflusste Wechselanteil
über erste Mittel vom Gleichspannungsanteil trennbar ist und der getrennte Wechselanteil
mit dem abgetrennten Gleichspannungsanteil über zweite Mittel vergleichbar ist um
ein pulsweitenmoduliertes Signal zu erzeugen.
[0006] Durch den Vergleich des Wechselanteils mit dem Gleichanteil werden Schwankungen der
Amplitude in der Versorgungsspannung kompensiert, da sich beide Anteile mit der Amplitude
in gleichem Verhältnis ändern. Änderungen in der Flamme, z. B. bedingt durch Änderungen
der Luftzahl, beeinflussen dagegen die beiden Anteile ungleich.
Weitere Vorteile sind der in einem weiten Bereich einstellbare Signalhub, die grosse
Empfindlichkeit und der grosse Signal-Störabstand ob die Flamme Ein oder Aus ist sowie
dass das analoge Signal sehr genau und reproduzierbar ist.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
So ist die Signalübertragung über einen Optokoppler möglich, wobei beide Informationen,
Flamme Ein und Aus und PWM-Signal über nur einen Optokoppler übertragen werden können.
Durch den Einbau von Berührschutz-Widerständen kann die Ionisationselektrode berührsicher
ausgestaltet werden.
[0008] Einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Vorrichtung bzw. des
erfindungsgemässen Verfahrens werden anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
[0009]
- Fig. 1
- Blockschaltbild des erfindungsgemässen Aufbaus;
- Fig. 2
- tatsächlicher Aufbau der in Figur 1 als Ersatzschaltung 1 dargestellten Flamme mit
Ionisationselektrode.
[0010] Fig. 1 zeigt schematisch das Funktionsprinzip der erfindungsgemässen Schaltung. Unter
1 ist in einer Ersatzschaltung die in Figur 2 gezeigte Flamme 14 mit Ionisationselektrode
15 durch eine Diode 1a und einen Widerstand 1b dargestellt. Über L und N wird eine
Wechselspannung von beispielsweise 230V angelegt. Wenn eine Flamme vorhanden ist,
fliesst wegen der Flammendiode la durch den Blockkondensator 3 in der positiven Halbwelle
ein grösserer Strom als in der negativen Halbwelle. Dadurch bildet sich zwischen L
und einem zum Zweck des Berührschutzes angebrachten Widerstandes 2 eine positive Gleichspannung
U
B am Blockkondensator 3 aus. Durch einen Entkopplungswiderstand 4 fliesst daher ein
Gleichstrom von N zum Blockkondensator 3. Die Höhe des Gleichstromes hängt dabei von
U
B und damit direkt vom Flammenwiderstand 1b ab. Der Flammenwiderstand 1b beeinflusst
ebenfalls den Wechselstrom durch den Entkoppelwiderstand 4, allerdings in unterschiedlichem
Maß gegenüber dem Gleichstrom. Durch den Widerstand 4 fliesst somit ein Gleichstrom
und ein Wechselstrom wie oben beschrieben. Dem Widerstand 4 ist nun ein Hochpass 5
und ein Tiefpass 6 nachgeschaltet. Durch den Hochpass 5 wird der Wechselstrom ausgefiltert
und der Gleichstromanteil abgeblockt. Durch den Tiefpass wird der vom Flammenwiderstand
1b abhängige Gleichstromanteil ausgefiltert und der Wechselstrom im wesentlichen abgeblockt.
In einem Verstärker 7 wird der aus dem Hochpass 5 fliessende Wechselstrom verstärkt
und eine Referenzspannung U
Ref zuaddiert. In einem Verstärker 8 wird der aus dem Hochpass 6 fliessende Gleichstrom
mit eventuell geringen Wechselstromanteilen verstärkt und eine Referenzspannung U
Ref zuaddiert. Die Referenzspannung U
Ref kann beliebig, z.B. U
Ref = 0 gewählt werden, sie wird jedoch vorzugsweise so gewählt, dass die Verstärker
und Komparatoren nur eine Versorgung benötigen. An einem Komparator 9 werden die aus
dem Verstärker 7 austretende Wechselspannung U
- und die aus dem Verstärker 8 austretende Gleichspannung U= miteinander verglichen
und ein pulsweitenmoduliertes (PWM) Signal erzeugt. Ändert sich die Amplitude der
Netzspannung, so ändern sich Wechselspannung und Gleichspannung im gleichen Verhältnis,
das PWM-Signal ändert sich nicht. Der Signalhub des PWM-Signals kann mittels der Verstärker
7 und 8 in einem weiten Bereich zwischen τ = 0 und τ = 50% Tastverhältnis eingestellt
werden.
Der Gleichspannungsanteil U= wird in einem Komparator 10 mit der Referenzspannung
U
Ref verglichen. Ist eine Flamme vorhanden, ist der Gleichspannungsanteil grösser als
die Referenzspannung (U= > U
Ref) und der Komparatorausgang des Komparators 10 schaltet auf 0. Ist keine Flamme vorhanden,
so ist der Gleichspannungsanteil ungefähr gleich der Referenzspannung (U
= ≈ U
Ref). Wegen dem Gleichspannungsanteil überlagerten, geringen Wechselspannungsanteil,
den der Tiefpass 6 nicht ausfiltert, unterschreitet der Gleichspannungsanteil kurzzeitig
die Referenzspannung und am Komparatorausgang des Komparators 10 erscheinen Impulse.
Diese Impulse werden auf ein nachtriggerbares Monoflop 11 gegeben. Das Monoflop wird
so getriggert, dass die aus dem Komparator 10 ausgegebene Impulsfolge schneller kommt
als die Impulsdauer des Monoflops ist. Dadurch erscheint wenn keine Flamme vorhanden
ist am Ausgang des Monoflops konstant eine 1. Ist eine Flamme vorhanden, so wird das
Monoflop nicht getriggert und am Ausgang erscheint permanent eine 0. Das nachtriggerbare
Monoflop 11 bildet somit einen "missing pulse detector" welches das dynamische Ein-/Aus-Signal
in ein statisches Ein-/Aus-Signal umwandelt.
[0011] Beide Signale, das PWM-Signal und das Flammensignal können nun separat weiterverarbeitet
werden oder aber mittels eines Oder-Gliedes 12 verknüpft werden. Als Ausgang des Oder-Gliedes
12 zeigt sich bei vorhandener Flamme ein PWM-Signal, dessen Tastverhältnis ein Mass
für den Flammenwiderstand 1b ist. Ist keine Flamme vorhanden, ist der Ausgang des
Oder-Gliedes permanent auf 1. Das PWM-Signal kann über einen nicht dargestellten Optokoppler
übertragen werden, um eine Schutztrennung zwischen der Netzseite und der Schutzkleinspannungsseite
zu erreichen.
[0012] Figur 2 zeigt den tatsächlichen Aufbau der in Figur 1 als Ersatzschaltung 1 dargestellten
Diode 1a und des Widerstands 1b, wie er auch beispielsweise aus der DE 196 32 983
A1 bekannt ist. Durch einen Brenner 13 ist eine Flamme 14 erzeugbar. In den Flammenbereich
14 ragt eine Ionisationselektrode 15 welche den Ionisationsstrom erfasst. Dieser hängt
vom Flammenwiderstand und damit der Elektrodentemperatur ab. Die Elektrodentemperatur
ihrerseits hängt vom Lambdawert und damit dem Luftüberschuss des zu verbrennenden
Gemisches ab. Mittels des Lambdawertes kann das Verhältnis von Luft zu Gas eingestellt
werden. Üblicherweise wird der Lambdawert zwischen 1.15 und 1.3 gewählt, um ein überstöchiometrisches
Verhältnis von Luft zu Gas zu erreichen
[0013] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt.
1. Messeinrichtung für eine Flamme, insbesondere zur Verwendung in einer Regeleinrichtung
für einen Brenner (13), mit einer im Flammenbereich (14) des Brenners angeordneten
Ionisationselektrode (15), auf die eine Wechselspannung aufgeschaltet ist, wodurch
sich in Abhängigkeit vom Ionisationsstrom ein Gleichspannungsanteil überlagert,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vom Flammenwiderstand beeinflusste Wechselspannungsanteil über erste Mittel (5,
6) vom Gleichspannungsanteil trennbar ist und die getrennte Wechselspannung mit dem
abgetrennten Gleichspannungsanteil über zweite Mittel (9, 10) vergleichbar ist um
ein pulsweitenmoduliertes Signal zu erzeugen.
2. Messeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wechselspannung und der Gleichspannungsanteil mittels eines Hochpasses (5) und
eines Tiefpasses (6) voneinander trennbar sind.
3. Messeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wechselspannung und der Gleichspannungsanteil mittels eines Komparators (9) vergleichbar
ist.
4. Messeinrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gleichspannungsanteil mittels eines Komparators (10) mit einer Referenzspannung
(URef) vergleichbar ist um als Flammensignal verwendet zu werden.
5. Messeinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flammensignal an ein getriggertes Monoflop (11) gelegt ist um ein statisches
Ein-/Aus-Signal zu bilden.
6. Messeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das über ein Monoflop (11) getriggerte Flammensignal mit dem pulsweitenmoduliertes
Signal in einem Oder-Glied (12) verknüpft ist.
7. Messeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das aus dem Oder-Glied (12) ausgegebene Signal über einen Optokoppler übertragbar
ist.
8. Messeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Serie zur Ionisationselektrode (15) mindestens ein Widerstand (2) als Berührschutz
gelegt ist.
9. Regeleinrichtung für einen Brenner (13) mit der Messeinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 8.
10. Verwendung der Messeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8 in einem Feuerungsautomaten.