[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Computersysteme im Allgemeinen und Computersysteme
als Bestandteil eines Identifikations/Simulationssystems im Speziellen.
[0002] Identifikations/Simulationssysteme werden im militärischen oder militärähnlichen
Einsatz verwendet. Im zivilen Bereich werden derartige Systeme hauptsächlich für realitätsnahe
Simulationsspiele eingesetzt, die es mehreren Mitspielern ermöglichen kampfähnliche
Situationen zu erleben.
[0003] Um bei Simulationen, im Gefecht, oder im Simulationsspiel eine Unterscheidung der
verschiedenen Beteiligten zu ermöglichen, werden die eingangs erwähnten Identifikations/
Simulationssysteme eingesetzt. Ein typisches Laser-basiertes Identifikations/ Simulationssystem
ist in der Europäischen Patentanmeldung mit Anmeldenummer 97120818.6 (Publikationsnummer
EP 0 859 243 A1), des Anmelders der vorliegenden Anmeldung beschrieben. Bei einem
solchen Laseridentifikations/Simulationssystem tragen die Beteiligten auf ihren Körpern
Gurtvorrichtungen mit Sensoren und Waffen mit einem Systemgerät, welches einen modulierten
Laserstrahl aussendet. Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Gurtvorrichtungen um
die in den folgenden europäischen Patentanmeldungen beschriebenen Gurtsysteme: EP
0 859 243 A1, EP 0 836 068 A1 und EP 0 836 069 A1. Der modulierte Laserstrahl übermittelt
eine Nachricht von der Waffe des Schützen an die Gurtvorrichtung des anvisierten Beteiligten.
Diese Nachricht verlangt von der Gurtvorrichtung des anvisierten Beteiligten sich,
bzw. den Träger der Gurtvorrichtung, zu identifizieren. Zu diesem Zweck kann der anvisierten
Beteiligte einen Bestätigungscode an den Schützen retournieren. Ein solches Laseridentifikations/Simulationssystem
ermöglicht - je nach Ausführungsform - die Identifikation von befreundeten Beteiligten
und das Erkennen gegnerischer Beteiligter. Man kann dieses System für die sogenannte
Freund-Feind Erkennung einsetzen.
[0004] Ein laser-basiertes Kampf-Simulationssystem ist in dem US Patent 5,788,500 des Anmelders
der vorliegenden Anmeldung beschrieben. Dieses System macht von einem speziellen Laser
Gebrauch, der einen kontinuierlichen Laserstrahl aussendet. Diese Art des Lasers wird
Continuous Wave (CW) Laser genannt.
[0005] Das Geschehen auf dem Gefechtsfeld wird immer komplexer und entwickelt sich mit zunehmendem
Tempo. Entscheidungen müssen in Sekundenbruchteilen getroffen werden. Fehlentscheidung
können dabei fatal sein. Es bleibt oft nur wenig Zeit, um die Flut an Informationen
zu verarbeiten. Dies verlangt die volle Aufmerksamkeit der Beteiligten. Das Hantieren
mit Kartenmaterial oder anderen Ausrüstungsgegenständen, wie z.B. einem Kompass, ist
nur in Ausnahmesituationen möglich.
[0006] Auch gilt es häufig, innerhalb kürzester Zeit strategische Entscheidungen zu treffen,
um so auf das Verhalten anderer Beteiligter zu reagieren. Derartige Entscheidungen
müssen unverzüglich umgesetzt und befolgt werden. Üblicherweise gehen diese Art von
Entscheidungen von einem ranghöheren Soldaten aus, der dann die Entscheidung an seine
Truppe weiter vermittelt.
[0007] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine neuartiges Computersystem insbesondere für
den Einsatz in militärischen Gefechtsübungen oder Gefechten, bzw. in zivilen Simulationsspielen
bereit zu stellen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Computersystem nach Patentanspruch 1 und ein Kommunikationssystem
nach Anspruch 15 gelöst. Die Vorteile dieser Systeme wird in der nachfolgenden Beschreibung
aufgezeigt.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein kommerziell erhältliches Computersystem.
- Fig. 2
- die üblichen Komponenten eines kommerziell erhältlichen Computersystems nach Fig.
1.
- Fig. 3
- ein Computersystem, gemäss der Erfindung.
- Fig. 4
- die Komponenten eines Computersystems nach Fig. 3, gemäss der Erfindung.
- Fig. 5
- eine beispielhafte Gurtvorrichtung mit einem Computersystem, gemäss der Erfindung.
- Fig. 6
- ein Kommunikationssystem mit Soldaten-Interface und Schiedsrichter-Interface, gemäss
der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand verschiedener Ausführungsbeispiele im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert.
[0011] In Fig. 1 ist ein Computersystem 1 dargestellt, wie es im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden kann. Die interne Struktur eines handelsüblichen Computersystems
1 ist schematisch in Fig. 2 gezeigt. Es weist einen Prozessor 10, eine Speichereinheit
11 (z.B. ein RAM), eine Kommunikationsstruktur 12 (z.B. ein Computerbus) zum Austauschen
von Information zwischen den Elementen des Computersystems 1, und eine Betriebssystemsoftware
auf. Desweiteren bedarf es einer Eingabeeinheit 2 (z.B. eine Tastatur, ein Spracheingabesystem,
oder ein berührungsempfindlicher Bildschirm) und einer Anzeige 3 (z.B. ein Computerbildschirm
oder eine Brille mit eingebauter Anzeige). Damit diese Eingabeeinheit 2 und die Anzeige
3 mit den Elementen des Computersystems 1 im Kontakt stehen kann, weist die Kommunikationsstruktur
12 entsprechende Schnittstellen 13 auf.
[0012] Ein kommerzielles Computersystem, wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, bedarf
gewisser Änderungen und Zusätze, um es für den Einsatz in einem Identifikations/Simulationssystem
"aufzurüsten". Ein entsprechend der Erfindung modifiziertes Computersystem 20 ist
in Fig. 3 gezeigt. Dieses Computersystem 20 wird auch Soldaten-Interface genannt,
da es eine Schnittstelle zwischen dem einzelnen Soldaten und seinem Umfeld darstellt.
Die interne Struktur des Computersystems 20 ist schematisch in Fig. 4 dargelegt.
[0013] Damit das Computersystem 20 Information von anderen Beteiligten, zum Beispiel von
einem Vorgesetzten erhalten kann, hat es zusätzlich zu den oben genannten Elementen
eine Empfangseinheit 25. In Fig. 3 ist nur die Antenne 24 dieser Empfangseinheit zu
sehen. Die Antenne 24 kann auch in das Gehäuse integriert werden, oder an der Gurtvorrichtung
angebracht sein, die der Soldat am Körper trägt. Die Form und Auslegung der Antenne
24 hängt von der Art der elektromagnetischen Wellen ab, die es zu empfangen gilt.
Diese Empfangseinheit 25 mit Antenne 24 ist derart ausgelegt, dass sie in den Kommunikationsfluss
eines Intersoldier-Kommunikationssystem eingebunden werden kann. Derartige Intersoldier-Kommunikationssysteme
sind in den oben genannten Patentanmeldungen hinreichend dargelegt.
[0014] Wie eingangs erwähnt, trägt der Soldat eine Gurtvorrichtung, die ein Bestandteil
eines Identifikations/Simulationssystems ist, wobei die Gurtvorrichtung eine Sensoreinheit
zum Empfangen erster elektromagnetischer Wellen, eine Sendeeinheit zum Übermitteln
elektromagnetischer Wellen, ein Intrasoldier-Kommunikationssystem und eine Auswerteeinheit
enthält. Dieses Intrasoldier-Kommunikationssystem dient dem Informationsaustausch
zwischen der Sensoreinheit, der Sendeeinheit und der Auswerteeinheit. Empfängt die
Sensoreinheit eine elektromagnetische Welle (z.B. eine Lichtwelle) von einer Waffe
eines Schützen, so wird diese elektromagnetische Welle in ein elektrisches Signal
umgewandelt und über das Intrasoldier-Kommunikationssystem an die Auswerteeinheit
weitergeleitet. Dort wird das Signal ausgewertet. Handelt es sich um das Signal eines
'befreundeten' Soldaten, so stellt die Auswerteeinheit eine Antwortinformation bereit,
die dann von der Sendeeinheit an den Schützen übermittelt wird. Damit gibt der Soldat
sich dem Schützen gegenüber als 'befreundeter' Soldat zu erkennen.
[0015] Wie in Fig. 4 gezeigt, weist das Computersystem 20 eine Kommunikationsvorrichtung
26 auf, um das Computersystem 20 mit dem Intrasoldier-Kommunikationssystem zu verbinden.
Es gibt hier je nach Art des Gurtsystems und des Intrasoldier-Kommunikationssystems
verschiedene Ausbildungsformen der Kommunikationsvorrichtung 26. Falls das Intrasoldier-Kommunikationssystem
ein kabel-basiertes System ist, kann die Kommunikationsvorrichtung 26 über eine Steckverbindung
mit dem Intrasoldier-Kommunikationssystem verbunden werden. Ist das Intrasoldier-Kommunikationssystem
ein Ultraschallsystem, dann bedarf es eines Ultraschallempfängers als Bestandteil
der Kommunikationsvorrichtung 26. Zur Kommunikation mit einem Infrarot- Intrasoldier-Kommunikationssystem
braucht die Kommunikationsvorrichtung 26 einen Infrarotempfänger (z.B. mit einer Infrarotdetektor
Diode).
[0016] Die Intrasoldier-Kommunikation kann zum Teil oder auch komplett über ein sogenanntes
Personal Area Network (PAN) abgewickelt werden. Ein PAN arbeitet mittels kleiner Ströme,
die durch den Körper des Soldaten fliessen. Dies erlaubt die Kommunikation zwischen
Komponenten, die der Soldat auf sich trägt und/oder in der Hand hält.
[0017] Einige der heute verwendeten Identifikations/Simulationssysteme haben zwei getrennte
Kommunikationskanäle für die Intrasoldier-Kommunikation. Dies ist vorteilhaft, falls
es zu einer Störung einer der Kommunikationswege kommt. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung hat die Kommunikationsvorrichtung 26 eine erste Empfangseinheit und
eine zweite Empfangseinheit zur Kommunikation mit dem Intrasoldier-Kommunikationssystem,
wobei die zweite Empfangseinheit einsetzbar ist falls die erste Empfangseinheit gestört
wird.
[0018] Weiterhin braucht ein Computersystem 20 eine GPS-Einheit 27 zum Ermitteln der Position
des Soldaten. Die GPS-Einheit 27 ist wiederum mit einer GPS-Antenne 28 verbunden,
die von einem Satelliten oder anderen System Positionsinformation erhält. Diese Antenne
28 kann auch in das Gehäuse des Computersystems 20 integriert werden. Man kann auch
die diversen Antennen mit einander kombinieren. Das GPS-System 27 stellt Daten bereit,
die es dem Prozessor ermöglichen, die absolute oder relative Position des Soldaten
zu ermitteln.
[0019] Es bedarf nun eines speziellen Softwaremoduls (nicht in Fig. 4 dargestellt), dass
die ein- und ausgehende Information verarbeitet. Wichtig ist es, dass die für den
Soldaten relevante Information zur übersichtlichen und einfachen Darstellung auf der
Anzeige 23 aufbereitet wird. Dazu muss überflüssige oder ungeeignete Information extrahiert
werden, um den Soldaten nicht mit solcher Information zu überfluten. Information besonderer
Wichtigkeit kann optisch, grafisch und/oder akustisch hervorgehoben werden. Einfache
grafisch Elemente (Symbole, Icons) sollten eingesetzt werden, um auf der Anzeige eine
klare, schnell erfassbare Darstellung zu erzielen.
[0020] In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Softwaremodul vordefinierte Regeln
auf, die bei der grafischen Aufbereitung berücksichtigt werden. Die vordefinierten
Regeln erlauben es automatisch und je nach Situation, die für den Soldaten relevante
Information auf der Anzeige darzustellen. Eine einfache Regel kann zum Beispiel lauten,
dass bei Dunkelheit die Leuchtstärke der Anzeige reduziert wird. Eine weitere Regel
kann bewirken, dass das Computersystem in besonderen Situationen (z.B. im Falle der
Gefangennahme des Soldaten) deaktiviert oder zerstört wird. Auch besteht die Möglichkeit,
den Kampfzustand von anderen Soldaten oder Geräten elektronisch abzufragen. Zusätzlich
können Karten an und Feindinformationen an den Soldaten übermittelt werden. Wenn mit
Aufklärungs-Flugzeugen gearbeitet wird, so können die Soldaten die Umgebung direkt
beachten. Auch kann die Position der eigenen Lager oder der von anderen Soldaten abgefragt
werden. Der Ausgestaltung von solchen Regeln ist keine Grenze gesetzt. Sie erlauben
es das Computersystem bestimmten Bedingungen anzupassen und können auch Reaktion bzw.
Aktionen auslösen.
[0021] Es können auch kontinuierlich oder in gewissen Zeitabständen Lebenssignale vom Soldaten
ermittelt werden, um beim Ausbleiben solcher Signale den Inhalt des Computersystems
zu löschen, zu zerstören, oder um zu veranlassen, dass ein Spezialcode ausgesendet
wird, der anzeigt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Einige der verwendeten Gurtvorrichtungen
enthalten auch Information, die nicht in die Hände eines gegnerischen Soldaten fallen
sollten. Auch hier kann man beim Ausbleiben eines Lebenssignals diese Information
zerstören, löschen, oder das Aussenden eines Spezialcodes veranlassen.
[0022] Es besteht auch die Möglichkeit, den Kampfzustand eines Soldaten oder das Befinden
einer beteiligten Person oder der Systeme elektronisch abzufragen. Zusätzlich können
Karten und Feindinformation, bzw. Information zu anderen Beteiligten, übermittelt
werden. Falls mit Aufklärungsflugzeugen gearbeitet wird, können die Beteiligten zusätzliche
Umgebungsinformation erhalten. Auch kann die eigene Position oder die von anderen
Beteiligten abgefragt werden.
[0023] Da die Position des Soldaten durch die Verwendung der GPS-Einheit 27 jederzeit ermittelbar
ist, kann man aus elektronischer Karteninformation jeweils den relevanten bzw. interessanten
Kartenausschnitt herausholen. Zu diesem Zweck setzt das Softwaremodul eine Art Filter
ein, der Umgebungsinformation ermittelt und diese zur grafischen Darstellung auf der
Anzeige 23 aufbereitet, falls notwendig.
[0024] In einer Ausführungsform der Erfindung kann man mittels geeigneter Sensoren, die
am Computersystem angebracht oder vom Soldaten getragen werden, die Lage und Blickrichtung
des Soldaten ermitteln. Diese Sensoren liefern Information, die von dem Softwaremodule
verwendet werden, um eine entsprechende Drehung der Karteninformation auf der Anzeige
23 zu erreichen. Damit hat der Soldat immer die Karteninformation mit der richtigen
Ausrichtung vor sich.
[0025] Nach der vorliegenden Erfindung kann der Soldat eine Gurtvorrichtung 40 tragen, wie
z.B. schematisch in Fig. 5 dargestellt. Diese Gurtvorrichtung 40 ist ein Bestandteil
eines Identifikatlons/Simulationssystems, wobei die Gurtvorrichtung 40 mindestens
eine Sensoreinheit 41 zum Empfangen elektromagnetischer Wellen 45, eine Sendeeinheit
42 zum Übermitteln elektromagnetischer Wellen 45, ein Intrasoldier-Kommunikationssystem
44 und eine Auswerteeinheit 43 enthält. Im gezeigten Beispiel ist das Intrasoldier-Kommunikationssystem
44 ein drahtloses System. Dieses Intrasoldier-Kommunikationssystem 44 dient dem Informationsaustausch
zwischen der Sensoreinheit 41, der Sendeeinheit 42 und Auswerteeinheit 43. Empfängt
die Sensoreinheit 41 eine elektromagnetische Welle 45 von einer Waffe eines Schützen,
so wird diese elektromagnetische Welle 45 in ein elektrisches Signal umgewandelt und
über das Intrasoldier-Kommunikationssystem 44 an die Auswerteeinheit 43 weitergeleitet.
Dort wird das Signal ausgewertet. Handelt es sich um das Signal eines 'befreundeten
Soldaten, so stellt die Auswerteeinheit 43 eine Antwortinformation bereit, die dann
von der Sendeeinheit 42 an den Schützen übermittelt wird. Damit gibt der Soldat sich
dem Schützen gegenüber als 'befreundeter' Soldat zu erkennen.
[0026] Das erfindungsgemässe Computersystem 50 wird vom Soldaten mit sich geführt. Es ist
im vorliegenden Beispiel über ein Kabel 51 und eine Steckverbindung 54 mit der Gurtvorrichtung
40 verbunden. Durch dieses Kabel tauscht das Computersystem 50 Information mit der
Gurtvorrichtung und/oder seinen Elementen 41, 42, 43 aus. Das Computersystem 50 hat
eine Antenne, die mit einer Empfangseinheit verbunden ist. Durch diese Antenne 52
und einen drahtlosen Kommunikationskanal 53 erhält das System 50 Information von einem
anderen Computersystem (z.B. einem Schiedsrichter-Interface). In dem in Fig. 5 gezeigten
Beispiel hat das Computersystem 50 keine eigene Anzeige. Statt dessen trägt der Soldat
eine Brille 60 mit eingebautem Anzeigeelement. Die Brille 60 hat einen Empfänger 61
der über den Intrasoldierkanal 44 Information erhält, die dann dem Soldaten in der
Brille 60 angezeigt wird.
[0027] Besonders geeignet für den erfindungsgemässen Einsatz sind Personal Digital Assistants
(PDAs), Handheld Computer, Laptop Computer, Notebook Computer, usw. Die Robustheit
und das Gewicht sind von besonderer Bedeutung. Für den militärischen Einsatz sind
daher besondere Massnahmen zu treffen, was das Gehäuse und die Batterielaufzeit angeht.
[0028] Es ist hier anzumerken, dass der Begriff elektromagnetischen Wellen als Synonym für
verschiedene Arten von Wellen steht. So sind zum Beispiel auch optische Wellen (z.B.
im Infraroten Bereich) mit eingeschlossen.
[0029] Der Begriff Soldat wird in der Beschreibung und in den Patentansprüchen benutzt,
um eine einfachere, klarere Darstellung zu ermöglichen. Es ist dabei jedoch zu berücksichtigen,
dass das erfindungsgemässe System auch von anderen Personen (z.B. Polizisten oder
anderen Einsatzkräften) verwendet werden kann. Es ist auch für die Simulation geeignet.
In diesem Fall wird das Computersystem durch einen Beteiligten getragen und benutzt.
Es handelt sich in diesem Sinne dabei auch um eine Art Soldat, der an einer kampfähnlichen
Simulation teilnimmt. In der Beschreibung ist die Rede von einem Intrasoldier-Kommunikationssystem.
Ein solches Kommunikationssystem kann auch durch andere Personen benutzt werden. Aus
diesem Grunde ist in den Patentansprüchen von einer sogenannten Intraperson-Kommunikationssystem
die Rede.
[0030] Das erfindungsgemässe Computersystem kann von einem anderen Beteiligten, bzw. von
einem zentralen Rechner, jeweils die neueste Information zu gespielt bekommen. Zum
Beispiel kann jeweils neueste Karteninformation an das Computersystem übermittelt
werden. Dadurch ist eine Synchronisation aller an einem Kampf/Simulation beteiligten
Computersysteme möglich. Fehler können damit weitestgehend vermieden werden. Vorzugsweise
setzt man hierzu ein Schiedsrichter-Interface ein. Hierbei handelt ist sich auch um
ein Computersystem, wobei dieses Elemente aufweist, die eine Verwendung im Zusammenspiel
mit dem erfindungsgemässen Soldaten-Interface ermöglichen. Derartige Systeme sind
aus den eingangs erwähnten Identifikations- bzw. Simulationssystemen bekannt.
[0031] Das Computersystem kann auch Information verarbeiten, die von einer Kamera stammt.
Eine solche Kamera kann der Beteiligte z.B. auf dem Helm tragen. Damit kann visuelle
Information vom Computersystem des Soldaten an einen anderen Soldaten übermittelt
werden.
[0032] Man muss jedoch eingreifende Änderungen an den bisher bekannten Systemen vornehmen,
damit ein effektiver Informationsaustausch zwischen dem erfindungsgemässen Schiedsrichter-Interface
und dem erfindungsgemässen Soldaten-Interface möglich ist. Ein wichtiger Punkt ist
es, dass das Soldaten-Interface vom Schiedsrichter-Interface jeweils nur mit der notwendigen
Information versorgt wird. Zu diesem Zweck kann das Soldaten-Interface in einer weiteren
Ausführungsform GPS-Positionsinformation an das Schiedsrichter-Interface übermitteln.
Dieser kann dann anhand der gegenwärtigen Position des Soldaten einen kleinen Kartenausschnitt
aus eine ganzen Fülle an Karteninformation auswählen und diese an den Soldaten übermitteln.
[0033] Auch kann das Schiedsrichter-Interface Information zum gesundheitlichen Zustand des/der
Soldaten einholen. Dazu bedarf es gewisser Messgeber, die am Soldaten den Puls, Blutdruck,
und andere Information aufnehmen. In einem ersten Schritt kann diese Information für
den Soldaten selbst aufbereitet werden. Hierzu kann das Softwaremodul ein weiteres
Modul aufweisen, das diese Information auswertet und zur Anzeige bringt. Diese Information
kann auch zum Schiedsrichter-Interface übermittelt werden. Dieses wiederum sammelt
derartige Information auch von anderen Soldaten und kann anhand dieser Information
gewisse Entscheidungen treffen.
[0034] Ein Soldaten-Interface und das Schiedsrichter-Interface lässt sich zu einem Kommunikationssystem
kombinieren. Wobei ein erstes Computersystem 20 als Soldaten-Interface für einen ersten
Soldaten 31 dient und ein zweites Computersystem 30 einem zweiten Soldaten 32 als
Schiedsrichter-Interface dient, wie schematisch in Fig. 6 dargestellt. Wie in den
vorhergehenden Abschnitten dargelegt, weist das erste Computersystem 20 ein erstes
Softwaremodul, eine Empfangseinheit 24, 25 zum Empfangen von elektromagnetischen Wellen
33 und eine Kommunikationsvorrichtung 26 auf. Diese Kommunikationsvorrichtung 26 ermöglicht
es das erste Computersystem 20 einen drahtlosen Kommunikationskanal 33 (Intersoldier-Kommunikationskanal)
mit dem zweiten Computersystem 30 zu verbinden. Das zweite Computersystem 30 hat entsprechende
Kommunikationsmittel (z.B. eine kombinierte Sende/Emfängereinheit mit Antenne 34)
zum Empfangen und Senden der elektromagnetischer Wellen, und ein spezielles Softwaremodul
zur Verarbeitung von elektronischer Karteninformation. Das spezielle Softwaremodul
ermöglicht es dem zweiten Computersystem 30 aus der elektronischen Karteninformation
gewisse Umgebungsinformation zu ermitteln. Diese wird dann über den drahtlosen Kommunikationskanal
33 an das erste Computersystem 20 gesendet.
[0035] In einer weiteren Ausführung kann das Kommunikationssystem verbessert werden, indem
das erste Computersystem 20 mit einer GPS-Einheit 27, 28 ausgestattet wird, die zum
Ermitteln der Position des ersten Soldaten 31 dient. Die GPS-Einheit 27 wird derart
in das Computersystem 20 integriert, dass es dem ersten Softwaremodul entsprechende
Positionsinformation zur Verfügung stellen kann. Das erste Softwaremodul sendet dann
die Position des ersten Soldaten 31 über den drahtlosen Kommunikationskanal 33 an
das zweite Computersystem 30. Das zweite Computersystem 30 kann nun unter Berücksichtigung
der Position des ersten Soldaten 31 aus der elektronischen Karteninformation die entsprechende
Umgebungsinformation ermittelt. Diese Umgebungsinformation kann dann dem ersten Computersystem
20 zugeschickt werden.
[0036] Durch das erfindungsgemässe System in seinen verschiedenen Ausführungsformen hat
der Soldat/Benutzer jederzeit alle wichtige Information zur Verfügung. Einsätze werden
dadurch effizienter, besser kontrollierbar und auch sicherer. Ein anderer Soldat/Beteiligter,
z.B. ein ranghöherer Soldat, kann über das Schiedsrichter-Interface unmittelbar in
das Geschehen eingreifen und dessen Verlauf sehr direkt beeinflussen.
1. Computersystem (20) mit Anzeige (23) und Eingabemitteln (22) zur Benutzung durch eine
Person, die eine Vorrichtung trägt, die ein Bestandteil eines Identifikationssystems
oder Simulationssystems ist, wobei die Vorrichtung eine Sensoreinheit zum Empfangen
erster elektromagnetischer Wellen, eine Sendeeinheit zum Übermitteln elektromagnetischer
Wellen, ein Intraperson-Kommunikationssystem und eine Auswerteeinheit enthält, die
über das Intraperson-Kommunikationssystem von der Sensoreinheit Signale erhält und
über das Intraperson-Kommunikationssystem Signale an die Sendeeinheit schickt, wobei
die Auswerteeinheit Information aus den ersten elektromagnetischen Wellen ableitet,
diese auswertet und Antwortinformation zum Übermitteln durch die Sendeeinheit bereit
stellt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Computersystem (20)
• ein Softwaremodul,
• eine Empfangseinheit (24,25) zum Empfangen zweiter elektromagnetischer Wellen,
• eine GPS-Einheit (27, 28) zum Ermitteln der Position der Person und
• eine Kommunikationsvorrichtung (26) aufweist, um das Computersystem mit dem Intraperson-Kommunikationssystem
zu verbinden.
2. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsvorrichtung (26) eine Steckverbindung aufweist, damit eine Verbindung
mit dem Intraperson-Kommunikationssystem herstellbar ist.
3. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Intraperson-Kommunikationssystem eine Ultraschallkommunikationssystem aufweist,
welches die Kommunikation zwischen der Sensoreinheit, der Sendeeinheit und der Auswerteeinheit
ermöglicht, wobei die Kommunikationsvorrichtung (26) einen Ultraschallempfänger aufweist,
damit das Computersystem (20) in das Intraperson-Kommunikationssystem einbindbar ist.
4. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Intraperson-Kommunikationssystem eine Infrarotkommunikationssystem aufweist,
welches die Kommunikation zwischen der Sensoreinheit, der Sendeeinheit und der Auswerteeinheit
ermöglicht, wobei die Kommunikationsvorrichtung (26) einen Infrarotempfänger aufweist,
damit das Computersystem (20) in das Intraperson-Kommunikationssystem einbindbar ist.
5. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsvorrichtung (26) eine erste Empfangseinheit und eine zweite Empfangseinheit
zur Kommunikation mit dem Intraperson-Kommunikationssystem aufweist, wobei die zweite
Empfangseinheit einsetzbar ist falls die erste Emfangseinheit gestört ist.
6. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Softwaremodul eine grafische Aufbereitung der für die Person relevanten Information
vornimmt, damit diese auf der Anzeige (23) übersichtlich darstellbar ist.
7. Computersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Softwaremodul vordefinierte Regeln bei der grafische Aufbereitung berücksichtigt.
8. Computersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vordefinierte Regeln es erlauben automatisch und je nach Situation die für die
Person relevante Information auf der Anzeige (23) darzustellen.
9. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinheit (24, 25) zum Empfangen zweiter elektromagnetischer Wellen derart
ausgelegt ist und, dass das Computersystem in ein Intraperson-Kommunikationssystem
einbindbar ist.
10. Computersystem nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten elektromagnetischen Wellen von einer anderen Person, vorzugsweise einem
ranghöheren Soldaten, ausgesendet werden und die Informationsübertragung von der anderen
Person an das Computersystem (20) ermöglichen.
11. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Person durch das Computersystem (20) ausgewertet wird, um aus elektronischer
Karteninformation Umgebungsinformation zu ermitteln und diese für das Softwaremodul
bereit zu stellen.
12. Computersystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Softwaremodul die Umgebungsinformation zur grafischen Darstellung der Umgebung
auf der Anzeige (23) aufbereitet.
13. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über die zweiten elektromagnetischer Wellen elektronische Karteninformation an das
Computersystem (20) übertragbar ist.
14. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es Information zur Blickrichtung der Person erhält, wobei diese Information verwendbar
ist, um auf der Anzeige (23) gezeigte Karteninformation entsprechend der Blickrichtung
zu drehen.
15. Computersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Gurtvorrichtung ist.
16. Kommunikationssystem mit mindestens einem ersten Computersystem (20) welches als Personen-Interface
für eine erste Person (31) dient und einem zweiten Computersystem (30) für eine zweite
Person (32), wobei das erste Computersystem (20)
• ein erstes Softwaremodul,
• eine Empfangseinheit (24, 25) zum Empfangen von elektromagnetischen Wellen, und
• eine Kommunikationsvorrichtung (26) aufweist, um das erste Computersystem (20) über
einen drahtlosen Kommunikationskanal (33) mit dem zweiten Computersystem (30) zu verbinden,
wobei das zweite Computersystem (30)
• ein zweites Softwaremodul zur Verarbeitung von elektronischer Karteninformation,
und
• eine Sendeeinheit (34) zum Senden der elektromagnetischer Wellen aufweist, und wobei
das zweite Computersystem (30) aus der elektronischen Karteninformation Umgebungsinformation
ermittelt und diese über den drahtlosen Kommunikationskanal (33) an das erste Computersystem
(20) sendet.
17. Kommunikationssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Computersystem (20) eine GPS-Einheit (27, 28) zum Ermitteln der Position
der ersten Person (31) aufweist, wobei die GPS-Einheit (27, 28) dem ersten Softwaremodul
entsprechende Positionsinformation derart bereit stellt, dass das ersten Softwaremodul
die Position der ersten Person (31) über den drahtlosen Kommunikationskanal (33) an
das zweite Computersystem (30) senden kann.
18. Kommunikationssystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Softwaremodul im zweite Computersystem (30) unter Berücksichtigung der
Position der ersten Person (31) aus der elektronischen Karteninformation die entsprechende
Umgebungsinformation ermittelt.