[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff
durch eine Druckeinheit, beispielsweise eine digitale Druckmaschine.
[0002] Bedruckstoff in Bogenform - sei es Papier, Karton oder Folie - wird beispielsweise
in Kopierern oder Druckmaschinen verarbeitet bzw. bedruckt. Bei Kopierern erfolgt
der Transport vorzugsweise durch in Förderrichtung voneinander beabstandete einzelne
Bänderzüge. In Kopierern unterliegt der Bedruckstoff teilweise sehr starken Umlenkungen,
aufgrund der kompakten Bauweise dieser Maschinen, so dass stärkere Grammaturen wie
Karton oder Folie nicht verarbeitet werden können, da sie aufgrund ihrer Steifigkeit
Papierstaus in den Kopierern verursachen würden.
[0003] Daher ist die verarbeitbare Bedruckstoffgrammatur bzw. Bedruckstoffsteifigkeit in
den Kopierern eingeschränkt.
[0004] In bogenverarbeitenden Druckmaschinen werden die Bogen mit Saugluft am Anlegerstapel
vereinzelt, von Saugköpfen ergriffen und danach ausgerichtet. In geschuppter Formation
gelangen die ausgerichteten Bogen, ausgerichtet durch Zieh- und Seitenmarke, an das
Ende des Anlegetisches. Dort werden die ausgerichteten Bogen von Vorgreifern ergriffen,
die die Bogen auf Druckgeschwindigkeit beschleunigen. Die Bogen werden von Greifern
übernommen, die auf den Umfangsflächen bogenverarbeitender und bogentransportierender
Zylinder aufgenommen sind. Mittels der bogenführenden Zylinder werden die Bogen nach
Passage eines Druckwerks an das nächste Druckwerk übertragen. Die Ausstattung der
papierführenden Zylinder mit Greifern ist sehr kostenaufwendig und erfordert eine
sehr aufwendige Steuerung mittels Kurvensegmenten.
[0005] Werden Bogendruckmaschinen im Schön- und Widerdruck betrieben, so kann eine Wendung
meist nach dem ersten Druckwerk oder etwa in der Mitte der Druckmaschine je nach Ausstattung
erfolgen. Werden die Bogen hingegen in der Druckmaschine lediglich einseitig bedruckt,
so können diese in einem Auslagestapel abgelegt und von einem Stapelwender gewendet
und als neuer Anlegerstapel auf dem Kopf stehend mit bedruckter Seite nach unten wieder
in die Druckmaschine eingeführt werden, so dass die Rückseite der zunächst einseitig
bedruckten Bogen ebenfalls bedruckt werden kann. Allerdings wird bei einer solchen
Vorgehensweise die gesamte Auflage auf der Rückseite bedruckt. Die Flexibilität einer
solchen Vorgehensweise ist äußerst beschränkt, da bei der Bogenvereinzelung, die wegen
der bedruckten Unterseite der Bogen äußerst diffizil ist, alle Bogen in den Förderpfad
durch die Bogendruckmaschine eingeschleust werden und keine Verzweigungen zur Wendung
lediglich individueller Bogen vorgesehen ist. Damit ist eine individuelle zweiseitige
Bedruckung einzelner Bogen mit der skizzierten Vorgehensweise nicht möglich.
[0006] Ausgehend von den skizzierten Lösungen des Standes der Technik bei Kopierern oder
bogenverarbeitenden Druckmaschinen, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein Bedruckstofftransportkonzept
zu verwirklichen, welches Bedruckstoff vom Anleger zum Ausleger sicher transportiert
und für verschiedene Bedruckstoffarten und -grammaturen bei hoher Führungsgenauigkeit
gehandhabt werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Die Vorteile der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung sind vor allem darin zu erblicken,
dass ein Bedruckstofftransport durch eine bogenförmiges Material verarbeitende Druckmaschine
in mehreren Ebenen erfolgt, wobei einzelne Verzweigungsstationen im Bedruckstoffförderpfad
vorgesehen sind. Dadurch lassen sich selektiv einzelne Bearbeitungsstationen, wie
beispielsweise die Vortrocknung gezielt aus dem Förderpfad des Bedruckstoffs ausschalten
oder in diese einbauen. So lassen sich individuell Folien oder Bogen durch eine digitale
Druckmaschine leiten. Je nach Druck- und Auftragserfordernissen lassen sich einzelne
zunächst einseitig bedruckte Bogen einer Bogenwendung zuführen und anschließend wieder
in den Bedruckstoffförderpfad einschleusen. Dies erlaubt eine individuelle von der
Bogenvereinzelungsabfolge unabhängige Bedruckstoffverarbeitung im Schön- und Widerdruck.
[0009] In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens lässt sich
der Bedruckstoff in übereinander liegenden Ebenen innerhalb der Druckeinheit transportieren.
Dadurch ist eine einheitliche Montagefläche für alle Komponenten gegeben, die neben
einer einfachen und kostengünstigen Montagemöglichkeit einen freien Zugang zu den
einzelnen Sektionen des Bedruckstoffförderpfades erlaubt, wodurch eine einfache Papierstaubeseitigung
erfolgen kann.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens
sind drei voneinander unabhängige Bedruckstoffanlagestapel vorgesehen, die jeweils
über einen separaten Eingang zur Einschleusung des jeweils gestapelten Bedruckstoffs
in den Bedruckstoffförderpfad ausgerüstet sind. Danach lässt sich je nach Auftragserfordernissen
eine Bedruckstoffversorgungsabfolge einstellen, bei der im Extremfall sequentiell
jeweils ein Bedruckstoffbogen von einem der Anlegerstapel entnommen werden kann, so
dass sich eine individuelle Bedruckstoffabfolge während der Passage durch die einzelnen
Komponenten der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckeinheit erzielen lässt.
[0011] Sobald die jeweiligen Bedruckstoffexemplare von den einzelnen Anlagestationen abgezogen
und in den Bedruckstoffförderpfad eingeschleust worden sind, passieren diese eine
Doppelbogenerkennung, die beispielsweise als kapazitive oder induktive oder auch Durchlichtgeber
ausgeführt sein kann, der eine Ausschleusestation nachgeordnet ist. Nach der Ausschleusestation
innerhalb des Bedruckstoffförderpfades schließt sich ein Synchronisationsbereich an.
Im erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bedruckstoffförderkonzept durch eine Druckeinheit,
werden die Bedruckstoffbogen vorzugsweise durch Rollenpaare und Bänderanordnungen
beaufschlagt, die die einzelnen Bedruckstoffbogen beidseitig ergreifen und durch den
im wesentlichen geschlossen ausgebildeten Förderpfad fördern. Der Synchronisationsstrecke
nachgeordnet ist ein Vortrocknungsmodul. Mittels einer dem Vortrocknungsmodul vorgeordneten
Verzweigungsstelle in Gestalt einer Weiche können die einzelnen Bedruckstoffbogen,
welche die Synchronisationsstrecke passiert haben, am Vortrocknungsmodul vorbei in
einen sich im wesentlichen in horizontaler Lage über dem Vortrocknungsmodul erstreckenden
Bänderzug eingeführt werden. Von dort gelangen sich nach einer 180°-Umlenkung in eine
im wesentlichen horizontal verlaufende Förderstrecke zur Weiterverarbeitung.
[0012] Die Bedruckstoffförderung, seien es Papierbogen, Kartonbogen oder auch Folienabschnitte
in Bogenform, erfolgt im wesentlichen durch beidseits des Bedruckstoffförderpfads
angeordnete Rollenpaare gleichen oder ungleichen Durchmessers, je nach Konfiguration
und gewünschter Umlenkung sowie durch Bänderzüge. Bänderzüge sind bevorzugt als zentrale,
elastische Mittelriemen ausgebildet, die den Bedruckstoff im wesentlichen in seiner
mittleren Sektion ergreifen, so dass die Verarbeitbarkeit aller gegebenen Bedruckstoffformate
in der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckeinheit möglich wird. Das erfindungsgemäß
vorgeschlagene Bedruckstoffkonzept besteht aus einer Kombination der miteinander zusammenarbeitenden
Rollen- und Mittelriemenförderung des Bedruckstoffes durch die gesamte Druckeinheit.
Mittelriemen werden sowohl bei übereinanderliegenden, die Bogenlage nicht beeinflussenden
sondern nur dem Bogentransport dienenden Bänderanordnungen eingesetzt, sowie innerhalb
des Wendemoduls.
[0013] In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens sind den
Druckmodulen zwei Bedruckstoffablagen und eine zu einer Wendung verzweigende Weiche
nachgeordnet. Mittels dieser Weiche lässt sich beispielsweise ein einseitig bedruckter
Bogen aus dem Bedruckstoffförderpfad ausschleusen, es lassen sich einzelne Bedruckstoffstapel
bilden, ferner ist eine weitere 180°-Umlenkung vorgesehen, sowie ein sich anschließender
Wendepfad, mit dem die zunächst einseitig bedruckten Bedruckstoffmaterialien einem
Wendemodul zugeführt werden. Das Wendemodul wendet die einzelnen Bedruckstoffbogen
unter Beibehaltung ihrer Vorderkante positionsgenau. Durch die dem Druckmodul nachgeschaltete
Weiche können individuelle Bogen dem Wendemodul über den Wendepfad zugeleitet werden,
wobei die gewendeten Bogen an einer weiteren Einmündung in den von der Synchronisationsstrecke
das Vortrocknungsmodul umgehenden Förderpfad eingeschleust werden können. Dadurch
lassen sich einzelne Bogen sowohl lediglich einseitig als auch beidseitig bedrucken,
wobei dies auf die Druckabfolge innerhalb der Druckeinheit keinen Einfluss hat. Die
Weiche, die dem Druckmodul nachgeordnet ist, erlaubt es individuell vorbestimmten
Bogen eine Wendung aufzuprägen, so dass lediglich individuelle Bogen beidseitig bedruckt
werden.
[0014] Die Erfindung lässt sich insbesondere an einer digital arbeitenden Druckeinheit einsetzen,
die beispielsweise nach dem Elektrographie- oder dem Elektrophotographieprinzip arbeiten
kann und in deren Druckmodul ein Rotationskörper aufgenommen ist, an dessen Mantelfläche
eine elektrographische, eine elektrophotographische, oder allgemein ausgedrückt, eine
bildtragende Schicht ausgebildet ist.
[0015] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
[0016] Die einzige Figur zeigt die Seitenansicht einer erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckeinheit
mit drei unterschiedlichen Anlegerstationen sowie den in mehreren Ebenen verlaufenden
Bedruckstoffförderpfad, eine Vortrocknungseinheit, drei verschiedene Stapeleinschleusungseingänge,
eine Doppelbogenkontrolle, ein Vortrocknungsmodul, sowie mehrere Verzweigungsstellen
im Bedruckstoffförderpfad enthaltend.
[0017] Aus der Darstellung gemäß Figur 1 geht hervor, dass der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Druckeinheit der jeweils zu verarbeitende Bedruckstoff an drei oder mehreren verschiedenen
Anlegern zugeführt werden kann.
[0018] Unterhalb eines sich im wesentlichen in horizontale Richtung erstreckenden Riementransports
20 sind drei Anlegerstapel A, B und C vorgesehen. Die Anleger können Bedruckstoffmaterialien
wie beispielsweise Kartonbogen, Papierbogen, Folien oder dergleichen enthalten und
verfügen jeweils über hier nicht näher dargestellte Vereinzelungseinrichtungen. Über
die Vereinzelungseinrichtungen ist sichergestellt, dass jeweils nur der oberste Bogen
des entsprechenden Anlegerstapels A, B oder C an den ersten Eingang 26 bzw. den zweiten
Eingang 27 bzw. den dritten Eingang 28 in den Bedruckstoffförderpfad 7 einläuft. Der
dem Anleger A zugeordnete erste Eingang 26 enthält in der Darstellung gemäß Figur
1 beispielsweise einen Transportbandförderer 4, der aus einem oberen Förderband 4.1
und einem unteren Förderband 4.2 besteht. Mit Hilfe des ersten Transportbandes werden
die Längserstreckungen der unter dem Transportbandpaar 4 liegenden Anlegerstapel B
bzw. C überbrückt. An das Transportbandpaar 4.1 bzw. 4.2 schließt sich ein Rollenpaar
an, welches den Bedruckstoff vom Anleger A übernimmt und in den Bogentransportpfad
7 einläuft.
[0019] Unterhalb des Transportbandpaars 4 sind die beiden weiteren Anlegerstapel B und C
wiedergegeben, denen jeweils im oberen Bereich ein Rollenpaar 5 zugeordnet ist. Die
jeweiligen Rollenpaare 5 stellen den zweiten Eingang 27 bzw. den dritten Eingang 28
in den Bedruckstoffförderpfad 7 durch die Druckeinheit dar.
[0020] Nach Einstellung einer bestimmten Vereinzelungsabfolge an den einzelnen Stapeln A,
B, C und dem entsprechenden Einlaufen des jeweiligen Bedruckstoffes über den ersten
Eingang 26, den zweiten Eingang 27 und den dritten Eingang 28 in den Bedruckstoffförderpfad
7 ist eine Doppelbogenkontrolle 6 vorgesehen. Die Doppelbogenkontrolle 6 kann beispielsweise
als kapazitive, induktive oder auch als Durchlichtkontrolle ausgebildet sein. Wird
das Vorliegen eines Doppelbogens durch die Doppelbogenkontrolle 6 erkannt, wird der
Doppelbogen im Rahmen einer Doppelbogenerkennung durch eine erste Verzweigung 24 in
eine Doppelbogenausschleusung 8 geleitet, aus der er dann entnommen werden kann. Korrekt
vereinzelte Bedruckstoffbogen werden in die Synchronisationsstrecke übergeleitet.
Der Synchronisationsstrecke 9 ist eine zweite Verzweigung 10 nachgeordnet. An der
zweiten Verzweigung 10 im Bedruckstoffförderpfad 7 kann ein Umfahren einer der zweiten
Verzweigung 10 nachgeordneten Konditionierungseinheit 11 erfolgen. Ist die Weiche
10 aktiviert, wird der Bedruckstoff nicht dem Konditionierungs-einheit 11 zugeführt,
sondern gelangt in eine sich im wesentlichen vertikal erstreckende Sektion des Förderpfades,
um in ein die Konditionierungseinheit 11 überbrückendes Transportbandpaar eingeschleust
zu werden. Das Transportbandpaar, vorzugsweise ausgebildet als Mittelriemen, läuft
um einzelne Umlenkrollen 21 um und fördert die an der ersten Weiche 10 ausgeschleusten
Bedruckstoffexemplare über das Konditionierungs-einheit 11 hinweg. An das die Konditionierungseinheit
11 übergreifende Transportbandpaar schließt sich eine einen 180°-Bogen beschreibende
Umlenkung des Bedruckstoffförderpfads 7 an, bevor dieser in einen sich im wesentlichen
in horizontaler Lage erstreckenden Förderstreckenabschnitt 13 mündet.
[0021] Ist die zweite Verzweigungsstelle 10 hingegen nicht aktiviert, so laufen die einzelnen
Bedruckstoffexemplare, die die Beruhigungsstrecke 9 passiert haben, in das Konditionierungseinheit
11 ein und werden durch dieses beaufschlagt und getrocknet. Danach erfahren die Bogen
eine 90°-Umlenkung, um in ein, sich im wesentlichen in vertikale Richtung erstreckendes
Förderband 12 einzulaufen. Das Förderband 12 besteht aus zwei miteinander zusammenarbeitenden
Bändern 12.1 bzw. 12.2. Das die Konditionierungseinheit 11 übergreifende Band und
das im wesentlichen in vertikaler Anordnung aufgenommene Bänderpaar 12 vereinigen
sich oberhalb des Vortrocknungsmoduls 11, wonach den Bedruckstoffexemplaren eine 90°
in die Förderstrecke 13 mündende Umlenkung aufgeprägt wird.
[0022] Auf der Förderstrecke 13 laufen die Bedruckstoffbogen durch einzelne hintereinander
angeordnete Druckmodule 29, in denen die Oberseite des Bedruck-stoffes mit einem Druckbild
versehen wird. Nach Bedrucken des Bedruckstoffes läuft der Bedruckstoff in eine Fixiereinheit
14 ein, in der das Druckbild auf der Oberfläche des Bedruckstoffes fixiert wird.
[0023] Nach Fixieren des Druckes zwischen den Umfangsflächen der beiden Zylinder 15 oder
16 der Fixiereinheit 14, läuft der einseitig bedruckte Bogen über Rollenpaare 5 in
eine dritte Verzweigung 17 ein.
[0024] An der dritten Verzweigungsstelle 17 stehen für den Weitertransport der im Druckmodul
29 bedruckten Bedruckstoffbogen drei Möglichkeiten offen. Zum einen lassen sich die
bedruckten Bogen in einer Tablettablage 18 auslegen; es besteht die Möglichkeit, die
im Druckmodul 29 bedruckten Bogen einer Stapelablage 19 zuzuführen; ferner können
die bedruckten Bogen einer etwa 180°-Förderpfadumlenkung unterworfen werden, wo sie
Rollenpaare 5 passierend in einen Riementransportpfad eingeleitet werden. Der Riementransport
20 besteht aus zwei miteinander zusammenarbeitenden Riemen; einem oberen Riemen 20.1
sowie einem unteren Riemen 20.2, die - wie bereits weiter oben erwähnt - als elastische
Mittelriemen ausgeführt sein können. Dies bietet den Vorteil einer einfachen Auswechselbarkeit
sowie einer besseren Zugänglichkeit im Falle von Bedruckstofftransportstörungen. Die
Mittelriemen, wie sie im vorgeschlagenen Bedruckstofftransportkonzept einer Druckeinheit
eingesetzt werden, bieten zudem den Vorteil einer großen Flexibilität in Bezug auf
die verarbeitbaren Bedruckstoffformate und - grammaturen.
[0025] Nach Passage des Riementransportes 20 werden die jeweils an der dritten Verzweigungsstelle
17 in den Riementransport 20 wieder eingeleiteten bereits vom Druckmodul 29 bedruckten
Bedruckstoffbogen einem Wendemodul 22 zugeführt. Im Wendemodul 22 erfolgt die vorderkantengenaue
Wendung der bereits einseitig bedruckten Bedruckstoffbogen auf ihre Rückseite. Somit
lassen
sich die Bedruckstoffbogen, die im vorhergehenden Durchlauf einseitig bedruckt wurden,
wenden und vorderkantengenau wieder in die Bedruckstoffabfolgesequenz einschleusen.
Damit ist es mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung möglich, individuelle
Bogen einseitig oder zweiseitig oder nur einseitig oder alle Bogen zweiseitig zu bedrucken,
ohne dass eine Auslagestapelwendung erforderlich ist. Ferner ist es durch eine intelligente
Steuerung der dritten Verzweigungsstelle 17 möglich, die Wendung durch das Wendemodul
22 nur solchen Bogen aufzuprägen, die beidseitig - durchaus mit dem gleichen Sujet
- zu bedrucken sind.
[0026] Analog zum Transportbandpaar, welches das Vortrocknungsmodul 11 überbrückt, sind
das Wendemodul 22 sowie der Riementransport 20 jeweils mit Umlenkrollen 21 versehen,
um welche die Mittelriemen 21 umlaufen können.
[0027] Die Ausbildung der jeweiligen Transportelemente entweder als miteinander zusammenarbeitende
Rollenpaare gleichen oder unterschiedlichen Durchmessers oder als mittig aufgenommene,
die Bedruckstoffmitte ergreifende Mittelriemen, gestattet eine leichte Zugänglichkeit
der jeweils vorgesehenen Umlenkrollen und damit eine leichte Zugänglichkeit der einzelnen
Bedruckstoffförderpfadabschnitte im Falle auftretender Papierstaus. Umstellungen in
Bezug auf die Verwendung weiterer Bänderzüge, die größere Bedruckstoffformate in der
Druckeinheit ergreifen können, unterbleiben, wodurch eine kostengünstige Fertigung
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bedruckstofftransportkonzepts realisierbar ist.
Ferner ist dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bedruckstofftransportkonzept eine größere
Unabhängigkeit gegen die jeweils zu verarbeitenden Bedruckstoffsorten, seien es Papier,
Karton oder Folie und deren Grammaturen eignen. Durch die Verwendung des Mittelriemenkonzepts
bei der Bedruckstoffförderung durch die Druckeinheit können auch kleinste, bis hin
zu Postkartengröße, zu verarbeitende Bedruckstoffformate in der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Druckeinheit bedruckt werden. Aufwendige Zustellarbeiten von Greifern, Stillsetzen
von nicht benötigten Saugköpfen und Greiferbrücken wie bei bogenverarbeitenden Druckmaschinen
bisher erforderlich, können nunmehr entfallen.
[0028] Hervorzuheben ist die Aufteilung des Bedruckstoffförderpfades in drei Ebenen innerhalb
der Druckeinheit, wodurch eine sehr gute Zugänglichkeit zur Entfernung eventuell auftretender
Bedruckstofflaufstörungen erzielbar ist. Die erleichtere Zugänglichkeit aller Bedruckstoffförderkomponenten
erlaubt eine leichte Wartung einer mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bedruckstoffförderkonzept
versehenen Druckeinheit, wie beispielsweise eine digitale Druckmaschine oder dergleichen.
[0029] Die nach dem Druckmodul vorgesehene zweite Verzweigungsstation erlaubt die Berücksichtigung
sich anschließender Weiterverarbeitungsschritte für die bedruckten Exemplare. So lassen
sich in einer Tablettanlage einzelne Bedruckstoffbogen aufnehmen und einzeln weiterverarbeiten,
während sich in der der dritten Verzweigungsstelle 17 ebenfalls zugeordneten Stapelablage
19 eine stapelförmige Aufbereitung bis zu einer vorwählbaren Stapelhöhe ein- oder
mehrseitig bedruckter Bedruckstoffexemplare auslegen lassen. Die stapelweise Auslagemöglichkeit
kann durch diese nachgeordnete Weiterverarbeitungsmaschinen genutzt werden.
1. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff durch eine Druckeinheit, wobei der Bedruckstoff
an verschiedenen Anlegerstellen (1, 2, 3) aufgenommen ist, denen jeweils Eingänge
(26, 27, 28) zur Einschleusung des Bedruckstoffes in Bedruckstofftransportpfade (7)
zugeordnet sind und der Bedruckstoff entlang seines Transportpfades (7) eine Anzahl
von Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 22, 29) passiert, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoffförderpfad (7, 13) eine Anzahl Weichen (10, 17) enthält, mit denen
unbedruckter Bedruckstoff einzelnen Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 29) zugeführt
wird oder umgeht, verschiedenen Auslagestellen (18, 19) zugeführt wird und/oder bereits
bedruckter Bedruckstoff über eine Wendung (22) in die Bedruckstoffabfolgen wieder
eingeschleust wird.
2. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoff in übereinander liegenden Ebenen (7, 22, 13) innerhalb der Druckeinheit
transportiert wird.
3. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass den drei oder mehreren Eingängen (26, 27, 28) der Anleger (1, 2, 3) eine gemeinsame
Doppelbogenkontrolle (6) nachgeschaltet ist.
4. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Doppelbogenkontrolle (6) eine Bedruckstoff-Ausschleusestelle (8) nachgeordnet
ist.
5. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Bedruckstofftransportpfad eine Synchronisationsstrecke (9) zur Synchronisation
des Bedruckstofflaufes enthalten ist.
6. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass eine Konditionierungseinheit (11) mittels einer dieser vorgelagerten ersten Bedruckstoffpfadverzweigung
(10) umgehbar ist.
7. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoff durch Rollenpaare (5, 25) transportiert wird.
8. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoff durch Bänderzüge (4, 12, 20) transportiert wird.
9. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder der Bänderzüge (4, 12, 20) als elastische Mittelriemen ausgeführt sind.
10. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoff mit einer Rollenpaar-/Bänderzug-Kombination durch die Druckeinheit
gefördert wird.
11. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Druckmodul (29) eine in mindestens zwei Bedruckstoffablagen (18, 19) und eine
Wendung (22) erzeugende dritte Verzweigungsstation (17) nachgeordnet ist.
12. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoff in einem Wendemodul (22) unter Beibehaltung seiner Vorderkantenposition
gewendet wird.
13. Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass bereits einseitig bedruckter Bedruckstoff nach der Wendung im Wendemodul (22) wieder
in die Förderabfolge unbedruckten Bedruckstoffes eingeschleust wird.
14. Druckmaschine zur Verarbeitung bogenförmigen Bedruckstoffes durch eine Druckeinheit,
wobei der Bedruckstoff an verschiedenen Anlegerstellen (1, 2, 3) aufgenommen ist,
denen jeweils Eingänge (26, 27, 28) zur Einschleusung des jeweiligen Bedruckstoffes
in den Bedruckstoffförderpfad (7) zugeordnet sind und der Bedruckstoff entlang seines
Bedruckstoffförderpfades (7) eine Anzahl von Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14,
22) passiert, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoffförderpfad (7, 13) eine Anzahl Verzweigungsstationen (10, 17, 24)
enthält, mit denen unbedruckter Bedruckstoff einzelne Bearbeitungsstationen (6, 8,
11, 14, 29) passiert oder umgeht, verschiedenen Auslagestellen (18, 19) zugeführt
wird und/oder bereits bedruckter Bedruckstoff über eine Wendung in einem Wendemodul
(22) in die Bedruckstoffförderabfolge eingeschleust wird.
15. Digitale Druckmaschinen mit einer Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff durch
eine Druckeinheit, wobei der Bedruckstoff an verschiedenen Anlegerstellen (1, 2, 3)
aufgenommen ist, denen jeweils Eingänge (26, 27, 28) zur Einschleusung des Bedruckstoffes
in den Bedruckstoffförderpfad (7) zugeordnet sind und der Bedruckstoff entlang seines
Bedruckstoffförderpfads (7) eine Anzahl von Bearbeitungsstationen (6, 8, 11, 14, 22)
passiert, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoffförderpfad (7, 13) eine Anzahl Verzweigungsstationen (10, 17, 24)
enthält, mit denen unbedruckter Bedruckstoff einzelne Bearbeitungsstationen (6, 8,
11, 14, 29) individuell passiert oder individuell umgeht, verschiedenen Auslagestellen
(18, 19) zugeführt werden kann und/oder bereits bedruckter Bedruckstoff über ein Wendemodul
(22) eingeschleust wird.