[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine, insbesondere eine Rollenrotations-Offsetdruckmaschine,
mit einem eine erste und eine zweite Druckplatte tragenden Plattenzylinder gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] In Druckmaschinen wird eine endlose Materialbahn, zum Beispiel Papier, bedruckt.
Ein Plattenzylinder der Druckmaschine trägt dabei eine flache Druckplatte, zum Beispiel
eine Offsetdruckplatte, die auf dem Zylinder in bekannter Weise festgeklemmt oder
in sonstiger Weise arretiert wird. Ein zu druckendes Bild wird durch Farbe erzeugt,
die von der Druckplatte auf das Papier übertragen wird. In Offsetdruckmaschinen überträgt
die Platte zunächst Farbe auf ein Gummituch und dann auf das Papier.
[0003] Die US 5,248,093 offenbart einen Einplatten-Plattenzylinder mit einem Arretiermechanismus,
welcher ein Befestigen der einzelnen Platte ermöglicht.
[0004] Die US 5,678,487 offenbart einen Arretiermechanismus, welcher in Verbindung mit einer
Andrückleiste zum Befestigen einer einzelnen Platte an einen Einplatten-Plattenzylinder
verwendet wird.
[0005] Diese Patente berücksichtigen jedoch nicht die Notwendigkeiten für große Zeitungsdruckmaschinen
und sonstige Druckmaschinen, bei denen es wünschenswert sein kann, mehr als eine Druckplatte
axial auf dem Plattenzylinder beabstandet vorzusehen.
[0006] Bei diesen Druckmaschinen sollte jede Druckplatte axial ausgerichtet werden können,
d.h. bezüglich des Plattenzylinders und jeder der anderen Druckplatten korrekt positionierbar
sein. Bei den in den obigen Patenten beschriebenen Einplatten-Zylindersystemen kann
die Platte ausgerichtet werden, indem der Plattenzylinder bezüglich des Bedruckstoffs
bewegt wird. Hierbei bleibt das Problem einer unabhängigen Registereinstellung unberücksichtigt.
[0007] Darüber hinaus ermöglichen die vorstehend genannten Dokumente keine unabhängige Plattenentnahme
an einem Mehrplatten-Zylinder.
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Druckmaschine mit einem mehrere
Druckplatten tragenden Plattenzylinder zu schaffen, welcher die unabhängige Entnahme
jeder einzelnen Druckplatte ermöglicht, während die anderen Druckplatten registerhaltig
auf dem Zylinder verbleiben. Eine zusätzliche oder alternative Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, eine Druckmaschine mit einem Mehrplatten-Zylinder zu schaffen, welcher
eine unabhängige Registereinstellung jeder einzelnen Platte ermöglicht. Ein weiteres
alternatives oder zusätzliches Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines einfachen Verfahrens zum Aufbringen von Druckplatten auf einen Mehrplatten-Plattenzylinder.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst. Weitere Merkmale
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0010] Gemäß der Erfindung umfasst eine Druckmaschine einen mehrere Druckplatten, beispielsweise
zwei, drei, vier oder mehr Druckplatten, tragenden Plattenzylinder (nachfolgend auch
Mehrplatten-Plattenzylinder genannt), der einen Zylinderkörper mit einer Außenfläche
und eine Plattenklemmeinrichtung, z. B. eine Klemmschiene oder Klemmleiste, umfasst,
die sich in eine zurückgezogene oder eingefahrene klemmende Stellung und eine ausgefahrene,
die Plattenenden freigebende Stellung bewegen lässt, wobei die Klemmeinrichtung sich
in der ausgefahrenen Stellung vorzugsweise radial über die Außenfläche des Plattenzylinders
hinaus erstreckt und in der eingefahrenen Stellung zum Befestigen der ersten und der
zweiten Druckplatte auf der Außenumfangsfläche des Plattenzylinders dient. Die Druckmaschine
umfasst weiterhin eine Andrückleiste neben der Klemmvorrichtung, wobei die Andrückleiste
mindestens ein erstes Segment zum Andrücken und Halten der ersten Druckplatte auf
dem Plattenzylinder und ein zweites Segment zum Andrücken und Halten der zweiten Druckplatte
auf dem Plattenzylinder einschließt, und das erste Segment unabhängig vom zweiten
Segment bewegbar ist.
[0011] Durch die segmentierte Andrückleiste mit unabhängig voneinander bewegbaren Segmenten
kann eine einzelne Platte des Mehrplatten-Zylinders entnommen werden, wenn ein Segment
der Andrückleiste eingefahren ist. Die anderen Platten können weiterhin von den anderen
Segmenten gehalten werden, die in einer Festhalteposition oder -stellung positioniert
sein können. Dadurch können mit lediglich einer einzelnen gemeinsamen Klemmleiste
für den Plattenzylinder die Platten dennoch völlig unabhängig voneinander entnommen
werden, wodurch die Komplexität und die Kosten des Mehrplatten-Plattenzylinders erheblich
verringert werden, da keine separate Klemmvorrichtung für jede der Druckplatten benötigt
wird.
[0012] Vorzugsweise umfasst der Plattenzylinder mindestens einen den einzelnen Druckplatten
jeweils zugeordneten Registerstift, so dass die Druckplatte in einer axialen Richtung
korrekt ausgerichtet werden kann. Indem die vorliegende Erfindung eine Entnahme jeder
einzelnen Platte ermöglicht und daher eine Einstellung der Registerstifte zulässt,
wird in vorteilhafter Weise eine unabhängige Ausrichtung jeder einzelnen Platte ermöglicht.
[0013] Vorteilhafterweise können die Stifte am Zylinder von außen manuell eingestellt werden,
wenn die Klemmvorrichtung sich in der ausgefahrenen Stellung befindet.
[0014] Der Plattenzylinder kann vorteilhafterweise auch mindestens ein Federelement zum
Einspannen einer Vorder- und/oder Hinterkante einer Druckplatte umfassen.
[0015] Die Andrückleiste kann eine Vielzahl unabhängig voneinander vorzugsweise pneumatisch
betätigbarer Kolben zum Bewegen der unterschiedlichen Segmente umfassen. Die Andrückleiste
wirkt vorzugsweise auf die Hinterkante der Druckplatte, die auf der Klemmvorrichtung
gehalten wird. Die Vorderkante der Druckplatte wird vorzugsweise auf dem Plattenzylinderkörper
gehalten.
[0016] Gemäß der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Entfernen von Druckplatten von einem
eine in eine eingefahrene klemmende Stellung sowie eine ausgefahrene Freigabestellung
verfahrbare gemeinsame Klemmleiste aufweisenden Mehrplatten-Plattenzylinder, der mindestens
eine erste Druckplatte und eine zweite Druckplatte trägt, folgende Verfahrensschritte:
Kontaktieren der ersten Druckplatte mit einem zugeordneten ersten Segment der Andrückleiste,
wenn die gemeinsame Klemmleiste in der ausgefahrenen, d. h. der nicht-klemmenden Position
ist, während die zweite Druckplatte durch das zugeordnete zweite Segment der Andrückleiste
nicht kontaktiert wird; Bewegen der gemeinsamen Klemmleiste in die zurückgezogene
Position, d.h. in eine Position, in der die Druckplattenenden festgeklemmt und die
Druckplatte auf dem Plattenzylinder befestigt ist und ein Ende der zweiten Druckplatte
freigegeben ist; sowie Entfernen der zweiten Druckplatte vom Plattenzylinder.
[0017] Durch Herstellen eines Druckkontakts zwischen dem zugehörigen Segment der Andrückleiste
und der ersten Druckplatte, kann die erste Druckplatte sich nicht vom Plattenzylinder
lösen und wird auf diesem registerhaltig fixiert, während die Klemmvorrichtung sich
in der ausgefahrenen Stellung befindet. Daher kann die zweite Druckplatte unabhängig
von der ersten Druckplatte abgenommen werden, selbst wenn beide Platten eine gemeinsame
Klemmvorrichtung haben.
[0018] Das vorliegende Verfahren kann ferner ein Wegbewegen aller Segmente der Andrückleiste
von der Zylinderoberfläche nach dem Bewegen der gemeinsamen Klemmvorrichtung umfassen.
[0019] Das Abnehmen der Druckplatte kann ein Drehen des Plattenzylinders um etwa eine Umdrehung
beinhalten. Die zweite Kante bzw. das zweite Ende der zweiten Druckplatte kann dann
entnommen werden. Die Entnahme der zweiten Kante kann durch Rückführen des ersten
Segments zum Berühren der ersten Druckplatte und Ausfahren der Klemmvorrichtung in
der Weise unterstützt werden, dass das zweite Ende der Druckplatte durch die vorzugsweise
radial aus der Zylinderoberfläche herausfahrende Klemmvorrichtung deformiert wird.
[0020] Falls gewünscht, kann ein der zweiten Platte zugeordneter Registerstift dann manuell
eingestellt werden, beispielsweise durch axiales Verschieben des Registerstifts.
[0021] Während die erste Druckplatte vom ersten Segment gehalten wird, kann eine neue oder
dieselbe zweite Druckplatte auf dem Plattenzylinder angebracht werden. Die zweite
Platte kann angebracht werden, indem eine Vorderkante der Druckplatte in einen in
der Peripherie des Plattenzylinders gebildeten Schlitz eingeführt wird. Die Vorderkante
kann mit dem zweiten Segment in den Schlitz geklemmt werden, und die Klemmvorrichtung
kann in ihre eingefahrene Stellung bewegt werden, wodurch die Vorderkante der zweiten
Druckplatte und die erste Druckplatte arretiert werden. Alle Segmente der Andrückleiste
werden im Anschluss daran vom Zylinder wegbewegt und der Zylinder wird um etwa eine
Umdrehung gedreht, so dass die neue zweite Platte sich um den Zylinder wickelt. Die
Klemmvorrichtung wird dann in die ausgefahrene Stellung bewegt, wobei das der ersten
Druckplatte zugeordnete Andrückleistensegment die erste Druckplatte festhält. Das
zweite Segment drückt im Anschluss daran vorzugsweise die Hinterkante der zweiten
Platte in dem zugehörigen Schlitz der Klemmvorrichtung und fixiert anschließend die
Druckplatte im Bereich der Hinterkante auf dem Plattenzylinder, so dass die Hinterkante
von der Klemmvorrichtung gehalten werden kann, die hierzu eingefahren wird. Sowohl
die erste als auch die zweite Platte werden dadurch festgehalten. Alle Segmente der
Andrückleiste werden danach von den Druckplatten wegbewegt und die Druckmaschine ist
bereit zum Drucken mit einer neuen oder neu ausgerichteten zweiten Platte.
[0022] Vorzugsweise führt der Plattenzylinder vier Platten mit sich, die jeweils unabhängig
voneinander auswechselbar sind. Wenn beispielsweise die zweite Platte ausgewechselt
werden soll, werden die dritte und die vierte Platte in gleicher Weise wie die erste
Platte gehalten.
[0023] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen in Zusammenhang mit den beigefügten, nachfolgend aufgeführten Zeichnungen
näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Offsetdruckmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Plattenzylinders gemäß der vorliegenden Erfindung,
bei dem die Platten nicht angebracht sind;
- Fig. 3
- eine detailliertere Seitenansicht des Plattenzylinders mit Klemmvorrichtung;
- Fig. 4
- eine detailliertere Seitenansicht der Klemmvorrichtung, die hier vom Plattenzylinder
abgenommen ist;
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht der Klemmvorrichtung von Fig. 4 durch Schnitt A-A;
- Fig. 6
- eine Querschnittsansicht der Klemmvorrichtung von Fig. 4 durch Schnitt B-B;
- Fig. 7
- eine detailliertere Seitenansicht der Andrückleiste von Fig. 1, und
- Fig. 8
- eine Schnittansicht der Andrückleiste mit verschiedenen Segmenten.
[0025] Fig. 1 zeigt eine Offsetdruckmaschine 10 zum Bedrucken einer Bahn 1 aus Material
wie beispielsweise Papier. Die Bahn 1 durchläuft einen von zwei Gummituchzylindern
2, 12 geformten Spalt. Auf die Gummituchzylinder sind beispielsweise axial entnehmbare
hülsenförmige Gummitücher aufgebracht. Ein erster Mehrplatten-Plattenzylinder 3 kontaktiert
den Gummituchzylinder 2, und ein zweiter Mehrplatten-Plattenzylinder 13 kontaktiert
den Gummituchzylinder 12. Bahn 1 kann eine Vielzahl unabhängiger Bahnen umfassen,
die axial zwischen den Gummituchzylindern nebeneinander liegen, z. B. in Abstand zueinander
geführt sind und auf beiden Seiten bedruckt werden können. Platten auf Plattenzylinder
3 können daher Farbe von einem Farbwerk erhalten, wobei das Bild auf den Gummituchzylinder
2 und von diesem auf eine erste Seite der Bahn 1 übertragen wird und die Platten auf
dem Plattenzylinder 13 über den Gummituchzylinder 12 ein Bild auf eine zweite Seite
der Bahn 1 aufbringen. Der Plattenzylinder 3 hat eine gemeinsame Klemmvorrichtung
5 zum Befestigen aller Platten des Plattenzylinders 3, und der Plattenzylinder 13
hat eine gemeinsame Klemmvorrichtung 15. Eine segmentierte Andrückleiste 4 dient zum
Andrücken bzw. zum Hineindrücken und Halten der Platten in einen axial verlaufenden
Spalt 6 in der Außenfläche des Plattenzylinders 3, und eine segmentierte Andrückleiste
14 dient zum Andrücken, d. h. Hineindrücken, und Halten von Platten in einen axial
verlaufenden Spalt 16 des Plattenzylinders 13.
[0026] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Plattenzylinders 3 mit einer sich axial
zwischen vier unterschiedlichen Plattenbereichen 3a, 3b, 3c und 3d erstreckenden gemeinsamen
Klemmvorrichtung 5. Die Platte 20a und die Platte 20b können in den Plattenbereichen
3a bzw. 3b befestigt werden. Zwei weitere Platten können auch für die Abschnitte 3c
und 3d vorgesehen werden. Die Platte 20a und die Platte 20b können axial durch die
Wechselwirkung der Registerlochungen 22a, 22b mit dem auf der Klemmvorrichtung 5 befindlichen
Registerstift ausgerichtet werden, wie nachstehend näher beschrieben ist. Die Platte
20a hat eine Vorderkante 23 und eine Hinterkante 24, die vorzugsweise gebogen sind.
[0027] Fig. 3 zeigt eine Querschnitts- bzw. Seitenansicht des Zylinders 3, der eine Außenfläche
25 aufweist. Die Klemmvorrichtung 5 ist zwischen einer gezeigten eingefahrenen Stellung
und einer ausgefahrenen Stellung bewegbar, was durch Bewegen der Klemmvorrichtung
5 in eine Richtung 21 erreicht wird. Zum Bewegen der Klemmvorrichtung 5 kann eine
Betätigungsvorrichtung 26 vorgesehen sein. Damit die Platten befestigt (geklemmt)
oder gelöst werden können, wird die Klemmvorrichtung 5 durch Bewegen in die Richtung
des Pfeils 21, wie in Fig. 3 angedeutet ist, von einer eingefahrenen Stellung in eine
ausgefahrene Stellung bewegt.
[0028] Die Platte 20a und die Platte 20b sowie die Platten für die Abschnitte 3c und 3d
können daher am Zylinder 3 befestigt werden, indem die Klemmvorrichtung 5 in eine
ausgefahrene Stellung bewegt wird, so dass die Klemmvorrichtung 5 radial über die
Oberfläche 25 des Zylinders 3 hinausragt. Die Vorderkanten oder Vorlaufkanten der
Platten 20a, 20b können daher in der Weise positioniert werden, dass sie mit einem
vorzugsweise im Winkel angeordneten Abschnitt 29 des Zylinderkörpers 27 von Zylinder
3 in Wechselwirkung stehen, entweder mit oder ohne Hilfe der Andrückleiste 4, wie
in Fig. 2 gezeigt ist. Die Klemmvorrichtung 5 kann dann eingefahren (Klemmposition)
und der Plattenzylinder in Richtung des Pfeils 7 gedreht werden, damit die Platten
20a, 20b sich um den Plattenzylinder 3 legen. Sobald die Hinterkanten der Platten
sich unter der Andrückleiste 4 befinden, kann die Andrückleiste 4 die Hinterkanten
der Platten an den Zylinder 3 andrücken, so dass die Hinterkanten mit dem Winkelabschnitt
28 der Klemmleiste 5 in Wechselwirkung treten können. Dadurch können das Segment 4A
und das Segment 4B der Andrückleiste 4 sich auf den Zylinder 3 zu bewegen, ebenso
wie Segment 4C und Segment 4D, so dass die Hinterkanten der vier Platten in den Spalt
6 im Plattenzylinder 3 hineingedrückt werden können. Die Klemmvorrichtung 5 wird dann
eingefahren (Klemmposition), so dass alle vier Platten befestigt sind.
[0029] Damit die Platten in der axialen Richtung korrekt ausgerichtet sind, umfasst die
Klemmvorrichtung vorzugsweise einen Registerstift für jede Platte. Wie in Fig. 4 gezeigt
ist, besitzt die Klemmvorrichtung 5 Registerstifte 30A, 30B, welche für eine korrekte
axiale Registerstellung der Platten sorgen. Die Registerstifte 30A, 30B befinden sich
auf der Klemmvorrichtung 5, erstrecken sich aber in den Spalt, so dass sie mit den
Lochungen 22a bzw. 22b in der Vorderkante der Platten 20a, 20b noch in Wechselwirkung
stehen, wie in Fig. 2 gezeigt ist. (Die Hinterkanten der Schlitze können ebenfalls
mit Registerlochungen versehen werden oder mit Lochungen, die noch größer als die
Lochungen 22a und 22b sind.)
[0030] Die Registerstifte 30A, 30B, und die für die Abschnitte 3c und 3d, können manuell
verstellt werden, wenn die Klemmvorrichtung 5 ausgefahren ist, indem die Stifte axial
verschoben werden.
[0031] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt der Leiste 5 in Höhe des Registerstifts 30A, wie durch
die Linie A-A in Fig. 4 angedeutet ist. Eine Schraube 32 mit Außengewinde kann in
einem mit Innengewinde versehenen Loch 31 des Registerstifts 30A platziert werden.
Die Schraube 32 kann festgezogen oder gelöst werden, beispielsweise mit einem Inbusschlüssel,
um den Registerstift 30a vorzugsweise reibschlüssig an einem (Reib-) Element 33 der
Leiste 5 zu befestigen. Dadurch kann ein Bediener den Registerstift 30A lösen, damit
der Stift während der manuellen Einstellung axial verschoben werden kann, und nach
beendetem Einstellvorgang wieder festziehen.
[0032] Fig. 6 zeigt einen Querschnitt der Leiste 5 entlang dem Schnitt B-B von Fig. 4. Eine
Feder 34 kann das Festhalten der Hinterkante der Platten unterstützen.
[0033] Fig. 7 zeigt eine Querschnitts-Detailansicht die Andrückleiste 4. Die Andrückleiste
4 hat ein Gehäuse 40, einen Kolben 41 und ein Klemmstück 42, das fest mit einem Klemmsegment
4A verbunden ist.
[0034] Wie in Fig. 8 (und schematisch in Fig. 1) gezeigt ist, weist die Andrückleiste 4
eine Vielzahl von Segmenten 4A und 4B auf, sowie zwei weitere Segmente. Jedes der
Segmente 4A, 4B ist mit einer Vielzahl von Kolben 41 verbunden, wobei die Kolben für
jedes Segment vorzugsweise unabhängig betätigbar sind, beispielsweise durch vier Luftleitungen
46. Daher können die Kolben für jedes Segment durch Druckluft, die durch eine der
Leitungen 46 bereitgestellt wird, auf den Zylinder 3 zu bewegt werden. Federn 44 können
bewirken, dass das Segment 4A vom Zylinder 3 wegbewegt wird. Dadurch kann jedes der
Segmente 4A, 4B, 4C, 4D unabhängig betätigt werden.
[0035] Die Druckmaschine 10 wird vorzugsweise wie folgt betrieben, wenn nicht alle Platten
ausgetauscht oder neu ausgerichtet werden sollen. Die Platten sind auf den Abschnitten
3a, 3b, 3c, 3d, befestigt. Es kann sein, dass der Abschnitt 3c neu ausgerichtet werden
muss oder dass für diesen Abschnitt ein Plattenwechsel gewünscht wird. Die Klemmvorrichtung
5 wird dazu in eine ausgefahrene Stellung bewegt, während die Segmente 4A, 4B und
4D der Andrückleiste 4 die jeweiligen Druckplatten gegen die Klemmvorrichtung 5, bzw.
im Bereich der Klemmvorrichtung 5 gegen den Plattenzylinder 3 drängen. Die Hinterkante
der auf dem Abschnitt 3c angeordneten Platte, die nicht vom Segment 4C gehalten wird,
da dieses eingefahren bleibt, löst sich von der Leiste 5. Die Leiste 5 wird danach
eingefahren (Klemmposition), so dass die Platten in den Abschnitten 3a, 3b und 3d
ebenso wie die Vorderkante der Platte in dem Abschnitt 3c festgeklemmt werden. Die
Segmente 4A, 4B und 4D der Andrückleiste 4 werden eingefahren. Der Zylinder 3 wird
dann entgegen die Richtung 7 gedreht, so dass die Hinterkante der Platte erscheint.
Nach etwa einer Umdrehung werden die Klemmsegmente 4A, 4B und 4D wieder aktiviert
und die Leiste 5 in die ausgefahrene Stellung bewegt. Die Vorderkante der Platte für
Abschnitt 3c kann dann entnommen werden.
[0036] An dieser Stelle kann der Registerstift für Abschnitt 3 axial bewegt werden, wenn
dies gewünscht ist.
[0037] Zum Einlegen einer neuen Platte wird die Vorderkante der neuen Druckplatte in den
Schlitz 6 eingeführt, während sich die Leiste 5 in der ausgefahrenen Stellung befindet,
wobei die Vorderkante mit dem Registerstift in Wechselwirkung steht, um eine korrekte
Positionierung sicherzustellen. Das Segment 4C der Andrückleiste 4 kann diesen Einfügevorgang
unterstützen, oder das Einfügen kann von Hand ausgeführt werden. Die Klemmvorrichtung
5 wird dann eingefahren, um die Vorderkante und die anderen Platten zu klemmen, und
alle Segmente der Andückleiste 4 werden im Anschluss daran eingefahren. Anschließend
wird der Zylinder 3 in die Richtung 7 gedreht, damit die Platte sich um den Zylinder
3 legt. Die Segmente 4A, 4B und 4D der Andrückleiste 4 werden wiederum aktiviert,
während die Klemmvorrichtung 5 in die ausgefahrene Stellung bewegt wird, damit die
Platten auf den Abschnitten 3a, 3b und 3d sich nicht lösen. Die Hinterkante der Platte
wird dann von dem Segment 4C in den Spalt 6 gedrückt und die Klemmvorrichtung wird
eingefahren, wodurch alle vier Platten arretiert werden. Die Segmente des Andrückelements
4 werden eingefahren und der Zylinder 3 ist bereit zum Betrieb mit einer neuen Platte
auf Segment 3c.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0038]
- 1
- Bahn
- 2
- Gummituchzylinder
- 3
- Mehrplatten-Plattenzylinder
- 3a, 3b, 3c, 3d
- Plattenbereiche
- 4
- Andrückleiste
- 4A, 4B, 4C, 4D
- Andrückleistensegmente
- 5
- Klemmvorrichtung
- 6
- Spalt
- 7
- Richtungspfeil
- 10
- Offsetdruckmaschine
- 12
- Gummituchzylinder
- 13
- Mehrplatten-Plattenzylinder
- 14
- Andrückleiste
- 15
- Klemmvorrichtung
- 16
- Spalt
- 20a, 20b
- Platte
- 21
- Richtungspfeil
- 22a, 22b
- Registerlochung
- 23
- Vorderkante
- 24
- Hinterkante
- 25
- Außenfläche
- 26
- Betätigungsvorrichtung
- 27
- Zylinderkörper
- 29
- Winkelabschnitt
- 30A, 30B
- Registerstifte
- 31
- Gewindeloch
- 32
- Schraube
- 33
- Reibungspolster
- 34
- Feder
- 40
- Gehäuse
- 41
- Kolben
- 42
- Klemmstück
- 44
- Feder
- 46
- Luftleitungen
1. Druckmaschine, insbesondere Rollenrotations-Offsetdruckmaschine mit einem eine erste
Druckplatte (20a) und eine zweite Druckplatte (20b) tragenden Plattenzylinder (3,
13), wobei der Plattenzylinder (3, 13) einen Zylinderkörper (27) mit einer Außenoberfläche
(25) und eine in eine Klemmposition und eine Freigabeposition bewegbare gemeinsame
Klemmvorrichtung (5, 15) zum Festklemmen der Druckplatten (20a, 20b) auf dem Plattenzylinder
(3, 13) umfasst,
gekennzeichnet durch
eine nahe der Klemmvorrichtung (5, 15) angeordnete Andrückleiste (4, 14), die ein
erstes Segment (4A) zum Andrücken und Halten der ersten Druckplatte (20a) auf dem
Plattenzylinder (3, 13) und ein zweites Segment (4B) zum Andrücken und Halten der
zweiten Druckplatte (20b) auf dem Plattenzylinder (3, 13) umfasst, wobei das erste
Segment (4A) unabhängig von dem zweiten Segment (4B) bewegbar ist.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen der ersten Druckplatte (20a) zugeordneten ersten Registerstift (30A) und einen
der zweiten Druckplatte (20b) zugeordneten zweiten Registerstift (30B), wobei der
erste und der zweite Registerstift (30A, 30B) unabhängig voneinander justierbar sind.
3. Druckmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste und der zweite Registerstift (30A, 30B) manuell bewegbar sind.
4. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Klemmvorrichtung (5, 15) in der ausgefahrenen Stellung über die Außenfläche
(25) hinaus erstreckt.
5. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmvorrichtung (5, 15) mindestens ein Federelement (34) zum Einspannen einer
Vorderkante (23) und/oder Hinterkante (24) der ersten Druckplatte (20a) und/oder der
zweiten Druckplatte (20b) umfasst.
6. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmvorrichtung (5, 15) einen Winkelabschnitt (29) umfasst, der einen abgekanteten
Endabschnitt einer Druckplatte (20a, 20b) kontaktiert.
7. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Andrückleiste (4, 14) eine Vielzahl von unabhängig voneinander betätigbarer Kolben
(41) zum Bewegen des ersten und des zweiten Segments (4A, 4B, 4C, 4D) unabhängig voneinander
umfasst.
8. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Andrückleiste (4, 14) auf die Hinterkante (24) der ersten und der zweiten Druckplatte
(20a, 20b) wirkt.
9. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Plattenzylinder (3, 13) zusätzlich zur ersten und zweiten Druckplatte (20a, 20b)
eine weitere dritte Druckplatte (20C) und eine vierte Druckplatte (20D) trägt, und
dass die Andrückleiste (4, 14) unabhängig voneinander betätigbare dritte und vierte
Segmente (4C, 4D) zum Andrücken und Halten der dritten und vierten Druckplatte (20D,
20E) auf der Umfangsoberfläche des Plattenzylinders (3, 13) umfasst.
10. Verfahren zur Entnahme von Druckplatten von einem Mehrplatten-Plattenzylinder (3,
13), welcher eine gemeinsame, in eine erste Klemmposition sowie eine zweite Freigabeposition
verfahrbare Klemmvorrichtung (5, 15) zum Klemmen einer ersten und zweiten Druckplatte
(20a, 20b) auf der Umfangsfläche des Zylinders (3, 13) umfasst,
gekennzeichnet durch
die folgenden Verfahrensschritte:
Kontaktieren der ersten Druckplatte (20a) mit einem zugeordneten ersten Segment (4A)
einer Andrückleiste (4, 14), während sich die gemeinsame Klemmvorrichtung (5, 15)
in der Freigabeposition und die zweite Druckplatte (20b) außer Kontakt mit einem zugeordneten
zweiten Segment (4b) der Andrückleiste (4, 14) befindet;
Bewegen der gemeinsamen Klemmvorrichtung (5, 15) in die Klemmposition, in der die
Druckplattenenden geklemmt und die erste Druckplatte (20a) auf dem Plattenzylinder
befestigt wird und ein erstes Ende der zweiten Druckplatte (20b) freigegeben ist;
sowie
Entfernen der zweiten Druckplatte (20a, 20b) vom Plattenzylinder (3, 13).
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Segment (4A) der Andrückleiste (4, 14) von der Zylinderfläche (25) weg
bewegt wird, nachdem die gemeinsame Klemmvorrichtung (5, 15) in die Klemmposition
bewegt wurde.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schritt des Entfernens der zweiten Druckplatte (20b) ein Drehen des Plattenzylinders
(3, 13) um etwa eine Umdrehung und die Entnahme des dem freigegebenen ersten Ende
gegenüberliegenden zweiten Endes der zweiten Druckplatte (20b) umfasst.
13. Verfahren nach Anspruch-10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein der zweiten Platte (20b) zugeordneter Registerstift (30b) eingestellt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einstellen manuell ausgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine neue Druckplatte am Zylinder (3, 13) anstelle der zweiten Druckplatte (20b)
angebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet
dass eine dritte und vierte Druckplatt auf dem Plattenzylinder (3, 13) angebracht wird.