[0001] Die Erfindung betrifft eine Stapelhöhenerfassung für einen Stapel aus flächigem Material,
vorzugsweise Papierbogen, mit mindestens einem Sensor zur Erfassung der Stapelhöhe
sowie eine Stapelhöhensteuerung mit einer derartigen Stapelhöhenerfassung.
[0002] Aus der DE 197 11 406 C1 ist eine derartige Stapelhöhenerfassung bekannt, wobei vorgeschlagen
wird, am Rande eines Stapels eine Zeile von übereinander angeordneten Sensoren vorzusehen,
welche die Stapelhöhe dadurch erfassen, daß sie registrieren, inwieweit ausgesendetes
Licht vom Stapel reflektiert wird oder nicht. Der Nachteil dieser Anordnung besteht
darin, daß ein Material, insbesondere Papier, das nicht sauber aufliegt oder wellig
ist zu einer Fehlanzeige führt. Dabei wird eine Welligkeit oder eine Aufwölbung im
Meßbereich als Höhe des Stapels registriert, selbst wenn diese in anderen Bereichen
nicht vorhanden ist oder wenn diese sich nach der Messung noch ablegt. Auf diese Weise
läßt sich ein Stapel nicht exakt positionieren, was insbesondere dann von Nachteil
ist, wenn weiteres Material abgelegt werden soll und durch die nicht exakte Einstellung
die Zuförderebene nicht stimmt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stapelhöhenerfassung der eingangs
genannten Art derart auszubilden, daß eine exakte Erfassung der Stapelhöhe möglich
ist, insbesondere, um den Stapel für die nächste Ablage von Material exakt zu positionieren.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein flächiges Element zur Erfassung
der Höhe des Stapels in eine Auflageposition auf dem Stapel verbracht und diese Auflageposition
durch den mindestens einen Sensor erfaßt wird.
[0005] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Höhe eines Stapels exakt erfaßt
wird, unabhängig davon, ob an der Meßstelle Welligkeiten oder Aufwölbungen des Materials
vorhanden sind. Die erfaßte Höhe entspricht dabei der Höhe des abgelegten Materials,
welche dieses nach der vollständigen Ablage auf der ganzen Fläche einnimmt. Eine derart
erfaßte Höhe eines Stapels gibt ein wesentlich exakteres Maß, insbesondere für eine
Höheneinstellung, die dazu dient, die Zuförderebene für ein weiteres abzulegendes
Material funktionsgerecht einzustellen.
[0006] Die Höhe des flächigen Elements, welche ein Maß für die Höhe des Stapels darstellt,
kann auf verschiedene Weise erfaßt werden. Möglich sind Näherungssensoren, Ultraschallsensoren,
Endschalter oder sonstige Sensoren. Als vorteilhafte Ausgestaltung wird vorgeschlagen,
daß der mindestens eine Sensor ein optischer Sensor ist. Dabei kann es sich um einen
einzigen Sensor handeln, wobei die Funktion später noch erläutert wird, oder es ist
möglich, daß eine Zeile von optischen Sensoren derart angeordnet ist, daß mit ihr
mehrere Höhenlagen des flächigen Elements erfaßbar sind.
[0007] Das flächige Element kann ein zu diesem Meßzweck angeordnetes Element sein, welches
über einen Antrieb und eine Steuerung verfügt, die das Element in die Meßposition
bewegt und für die Ablage eines weiteren Materials wieder aus dieser entfernt. Als
zweckmäßige Ausgestaltung wird jedoch vorgeschlagen, daß das flächige Element ein
Funktionselement einer Ablageeinrichtung für das flächige Material ist. Dies hat den
Vorteil, daß die separate Anordnung eines flächigen Elements sowie Antrieb und Steuerung
desselben eingespart werden kann und dadurch die Stapelhöhenerfassung wesentlich vereinfacht
wird. Eine zweckmäßige Weiterbildung sieht vor, daß das Funktionselement der Niederhalter
einer Ablageeinrichtung ist. Da ein solcher Niederhalter die Funktion hat, ein abgelegtes
Material auf dem Stapel zu positionieren, ist gewährleistet, daß er auch die exakte
Höhe erfaßt. Insbesondere erfaßt er die Höhe des Stapels an der Seite, an der weiteres
Material zugeführt wird und erfaßt somit auch die Höhe, die für die Einstellung der
Zuförderebene maßgeblich ist.
[0008] Eine Ausgestaltung für die Anordnung eines Sensors an einem Niederhalter sieht vor,
daß die Ablageeinrichtung am hinteren Ende des Stapels angeordnete horizontal und
vertikal bewegbare Zungen, antreibbare und horizontal bewegbare Rollen und den mindestens
einen horizontal und vertikal bewegbaren Niederhalter aufweist, wobei Antriebe und
eine derart ausgebildete Steuerung vorgesehen sind, daß ein flächiges Material, zwischen
Rollen und Zungen liegend, von den Rollen in seine Ablageposition gefördert wird,
daß dann der Niederhalter das flächige Material auf den Stapel drückt und diese Höhenlage
des Niederhalters durch den mindestens einen Sensor erfaßt wird, und daß anschließend
die Rollen abgehoben und die Zungen entgegen der Förderrichtung vom Stapel entfernt
werden und dann für die Förderung eines weiteren Materials der Niederhalter abgehoben,
aus dem Ablagebereich gezogen und die Zungen und die Rollen wieder in die Position
für die Ablage eines weiteren Materials befördert werden. Auf diese Weise wird nach
jeder Ablage eines Materials die Höhe des Stapels erfaßt und kann daher immer exakt
eingestellt werden.
[0009] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Stapelhöhensteuerung mit einer Stapelhöhenerfassung
der vorgenannten Art. Bei einer derartigen Stapelhöhensteuerung sind eine Stapelhöhenstelleinrichtung
und eine Steuerung vorgesehen, wobei nach jeder Ablage eines Materials die Stapelhöhe
erfaßt und mittels der Steuerung die Stapelhöhenstelleinrichtung zur Einstellung der
Sollhöhe veranlaßt wird. Eine derartige Stapelhöhensteuerung kann mit einer Stapelhöhenerfassung
aller vorgenannten Ausführungsformen ausgestattet sein. Die Steuerung für die Stapelhöheneinstellung
wird jedoch vorzugsweise derart ausgestaltet, daß nach der Auflage des flächigen Elements
auf dem Stapel die Stapelhöhenstelleinrichtung den Stapel so lange absenkt, bis ein
Sensor anspricht, der derart angeordnet ist, daß er das Erreichen der Sollhöhe des
Stapels durch die entsprechende Position des Niederhalters erfaßt.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze einer Stapelhöhensteuerung mit Stapelhöhenerfassung,
- Fig. 2
- eine Stapelhöhensteuerung und -erfassung mit einer Ablageeinrichtung in perspektivischer
Ansicht und
- Fig. 3
- in Teil- und Seitenansicht.
[0011] Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Stapelhöhensteuerung mit Stapelhöhenerfassung. Der
Stapel 1 befindet sich auf einem Ablagetisch 24, welcher mittels einer Stapelhöhenstelleinrichtung
12 in seiner Höhe positioniert werden kann. Zu diesem Zweck ist eine Stapelhöhenerfassung
25 vorgesehen, welche ein flächiges Element 4 aufweist, das zur Erfassung der Höhe
des Stapels 1 in eine Auflageposition 5 verbracht werden kann, in der es auf dem Stapel
1 aufliegt und daher ein Maß für die Stapelhöhe angibt, welches mittels eines Sensors
3 erfaßt werden kann. Um das flächige Element 4 in die Auflageposition 5 beziehungsweise
in eine Ruheposition 23 zu verbringen, ist eine Stelleinrichtung 20 vorgesehen. Die
Ruheposition 23 dient dazu, daß weiteres Material 2 auf den Stapel 1 aufgebracht werden
kann. Die Messung des Sensors 3 wird mittels einer Verbindung 21 einer Steuerung 13
übermittelt, welche über eine weitere Verbindung 21 die Stellbefehle an die Stapelhöhenstelleinrichtung
12 gibt, damit diese die Oberfläche des Stapels 1 in seine Sollposition, beispielsweise
in die Zuförderebene, verbringt.
[0012] Die
Fig. 2 und
3 zeigen die erfindungsgemäße Stapelhöhensteuerung und Stapelhöhenerfassung 25 an einer
Ablageeinrichtung 6 (Ausleger) einer Druckmaschine 19. Bei dieser Ablageeinrichtung
6 dienen Rollen 10 dem Transport des flächigen Materials 2. Die Rollen 10 sind mit
Zungen 9 kombiniert, wobei die Rollen 10 mit ihrer Oberfläche mit hoher Reibung gegenüber
dem flächigen Material 2 durch eine Drehung das flächige Material 2 bis zur Erreichung
der definierten Ablageposition fördern und dann im richtigen Moment abbremsen. Eine
derartige Förderung eines Materials 2 zeigt die Fig. 3. Dabei wirken die Rollen 10
mit den Zungen 9 zusammen, welche eine geringe Reibung aufweisen und derart angeordnet
sind, daß das flächige Material 2 auf den Zungen 9 gleitet und durch die Rollen 10
gefördert wird.
[0013] Erreicht dann ein flächiges Material 2 die definierte Ablageposition, so tritt ein
Niederhalter 7 durch eine Horizontal- und eine Vertikalbewegung 15 und 14 derart in
Aktion, daß er das in der Ablageposition befindliche flächige Material 2 hält, indem
er es auf den Stapel 1 drückt. Der Sensor 3 erfaßt diese Position 5 des Niederhalters
7 unmittelbar und gibt ein Signal an die Steuerung 13, welche die Stapelhöhensteuerung
12 zur Einstellung der Sollage des Stapels 1 veranlaßt.
[0014] Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß die Stapelhöhenstelleinrichtung 12 den
Stapel 1 nach unten fährt, bis die Höhendifferenz zur Sollage - durch Ablage eines
Materials 2 wurde der Stapel 1 höher - ausgeglichen ist. In diesem Fall ist der Sensor
3 derart eingerichtet, daß er erst auf das Erreichen der Sollage anspricht und die
Senkbewegung der Stapelhöhenstelleinrichtung 12 stillsitzt. Dies wiederholt sich,
nachdem das nächste Material 2 auf dem Stapel 1 abgelegt wurde. Damit dies möglich
ist, heben die Rollen 10 durch eine Vertikalbewegung 18 ab und die Zungen 9 werden
in Richtung des Doppelpfeils 17 entgegen der Förderrichtung 11 zurückgezogen, wodurch
sich das hintere Ende des flächigen Materials 2 auch in den Bereichen, in denen die
Zungen 9 waren, ablegt.
[0015] Für die Ablage des nächsten flächigen Materials 2 werden die Zungen 9 durch eine
Vertikalbewegung 16 und eine Horizontalbewegung 17 wieder in die gezeichnete Position
über dem zuvor abgelegten Material 2 positioniert und die Zungen 9 sowie die Rollen
10 senken sich derart ab, daß zwischen den Zungen 9 und den Rollen 10 wieder ein flächiges
Material 2 bis zur Ablageposition gefördert werden kann. Die Vertikalbewegung 14 und
die Horizontalbewegung 15 des Niederhalters 7 dienen einem Zurückziehen, damit ein
neues Material 2 ablegbar ist.
[0016] Diese Ausgestaltungen der Stapelhöhenerfassung 25 und der Stapelhöhensteuerung sind
selbstverständlich nur beispielhaft, es lassen sich alle Arten von flächigen Elementen
4 einsetzen, um die Höhe des Stapels 1 zu ermitteln, beispielsweise könnten auch die
Zungen 9 diese Funktion erfüllen.
[0017] Das Einsatzgebiet beschränkt sich auch nicht auf eine Druckmaschine 19, es ist möglich,
die Erfindung bei allen technischen Gebieten einzusetzen, bei denen flächiges Material
2 auf einen Stapel 1 aufgebracht wird, und bei welcher es erforderlich ist, die Stapelhöhe
zu ermitteln. Ein wesentliches Einsatzgebiet besteht selbstverständlich darin, wenn
eine Zuförderebene für eine Ablageeinrichtung 6 eingestellt werden muß, damit das
nächste angelieferte flächige Material 2 sauber auf den Stapel 1 gelangt.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Stapel
- 2
- flächiges Material
- 3
- Sensor
- 4
- flächiges Element
- 5
- Auflageposition
- 6
- Ablageeinrichtung
- 7
- Niederhalter
- 8
- hinteres Ende des Stapels
- 9
- Zungen
- 10
- Rollen
- 11
- Pfeil: Förderrichtung
- 12
- Stapelhöhenstelleinrichtung
- 13
- Steuerung
- 14
- Doppelpfeil: Vertikalbewegung des Niederhalters
- 15
- Doppelpfeil: Horizontalbewegung des Niederhalters
- 16
- Doppelpfeil: Vertikalbewegung der Zungen
- 17
- Doppelpfeil: Horizontalbewegung der Zungen
- 18
- Doppelpfeil: Vertikalbewegung der Rollen
- 19
- Druckmaschine
- 20
- Stelleinrichtung für ein flächiges Element
- 21
- Verbindungen
- 22
- Stellbewegungen des flächigen Elements
- 23
- Ruheposition des flächigen Elements
- 24
- Ablagetisch
- 25
- Stapelhöhenerfassung
1. Stapelhöhenerfassung (25) für einen Stapel (1) aus flächigem Material (2), vorzugsweise
Papierbogen, mit mindestens einem Sensor (3) zur Erfassung der Stapelhöhe,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein flächiges Element (4) zur Erfassung der Höhe des Stapels (1) in eine Auflageposition
(5) auf dem Stapel (1) verbracht und diese Auflageposition (5) durch den mindestens
einen Sensor (3) erfaßt wird.
2. Stapelhöhenerfassung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (3) ein optischer Sensor ist.
3. Stapelhöhenerfassung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zeile von optischen Sensoren derart angeordnet ist, daß mit ihr mehrere Höhenlagen
des flächigen Elements (4) erfaßbar sind.
4. Stapelhöhenerfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flächige Element (4) ein Funktionselement einer Ablageeinrichtung (6) für das
flächige Material (2) ist.
5. Stapelhöhenerfassung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Funktionselement der Niederhalter (7) der Ablageeinrichtung (6) ist.
6. Stapelhöhenerfassung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablageeinrichtung (6) am hinteren Ende (8) des Stapels (1) angeordnete horizontal
und vertikal bewegbare Zungen (9), antreibbare und horizontal bewegbare Rollen (10)
und den mindestens einen horizontal und vertikal bewegbaren Niederhalter (7) aufweist,
wobei Antriebe und eine derart ausgebildete Steuerung vorgesehen sind, daß ein flächiges
Material (2), zwischen Rollen (10) und Zungen (9) liegend, von den Rollen (10) in
seine Ablageposition gefördert wird, daß dann der Niederhalter (7) das flächige Material
(2) auf den Stapel (1) drückt und diese Höhenlage des Niederhalters (7) durch den
mindestens einen Sensor (3) erfaßt wird, und daß anschließend die Rollen (10) abgehoben
und die Zungen (9) entgegen der Förderrichtung (11) vom Stapel (1) entfernt werden
und dann für die Förderung eines weiteren Materials (2) der Niederhalter (7) abgehoben,
aus dem Ablagebereich gezogen und die Zungen (9) und die Rollen (10) wieder in die
Position für die Ablage eines weiteren Materials (2) befördert werden.
7. Stapelhöhensteuerung mit einer Stapelhöhenerfassung (25) nach einem der Ansprüche
1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stapelhöhenstelleinrichtung (12) und eine Steuerung (13) vorgesehen sind, wobei
nach jeder Ablage eines Materials (2) die Stapelhöhe erfaßt und mittels der Steuerung
(13) die Stapelhöhenstelleinrichtung (12) zur Einstellung der Sollhöhe veranlaßt wird.
8. Stapelhöhensteuerung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Auflage des flächigen Elements (4) auf dem Stapel (1) die Stapelhöhenstelleinrichtung
(12) den Stapel (1) so lange absenkt, bis ein Sensor (3) anspricht, der derart angeordnet
ist, daß er das Erreichen der Sollhöhe des Stapels (1) durch die entsprechende Position
des Niederhalters (7) erfaßt.