(19)
(11) EP 1 156 007 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.11.2001  Patentblatt  2001/47

(21) Anmeldenummer: 00110185.6

(22) Anmeldetag:  15.05.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66C 23/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: MACMOTER S.p.A.
I-47015 Modigliana (FO) (IT)

(72) Erfinder:
  • Haringer, Alois Johann
    47015 Modigliana (IT)

(74) Vertreter: Schieferdecker, Lutz, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Herrnstrasse 37
63065 Offenbach
63065 Offenbach (DE)

   


(54) Anordnung eines Seilrollenkopfes für einen Rohrverleger


(57) Beim erfindungsgemäßen Rohrverleger ist ein Seilrollenkopf (16) mit einer Umlenkrolle (20) und einer Seilrolle (22) vorgesehen, der sich insgesamt um eine Schwenkachse (28) gegenüber dem Auslegerarm (1) verschwenken läßt. Diese Schwenkachse (28) verläuft in Längsrichtung des Auslegerarms (1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft die Anordnung eines Seilrollenkopfes für einen Rohrverleger, der ein Unterfahrzeug, eine auf dem Unterfahrzeug angeordnete Fahrerkabine, einen heb- und senkbaren Auslegerarm, der an seinem inneren Ende mittels einer waagerechten Achse und ggf. auch über einen Drehkranz mit senkrechter Achse auf dem Unterfahrzeug abgestützt ist, und ein auf- und abwickelbares Tragseil aufweist, das längs des Auslegerarms zum Seilrollenkopf führt, der am äußeren Ende des Auslegers befestigt ist.

[0002] Ein derartiger beim Verlegen von Rohrleitungen unter der Erdoberfläche eingesetzter Rohrverleger mit einem Auslegerarm und einem Seilrollenkopf ist bekannt. Dabei ist der Seilrollenkopf, in dem eine Umlenkrolle für das Tragseil und die obere Seilrolle eines Flaschenzuges mit der Lastanhängeinrichtung gelagert sind, durch Verschweißung fest mit dem äußeren Ende des Auslegerarms verbunden.

[0003] Die starre Verbindung des Seilrollenkopfes mit dem Ausleger hat zur Folge, daß der Seilrollenkopf bzw. die beiden in ihm gelagerten Rollen sich stets in der Vertikalebene befinden, in der auch der mehr oder minder stark geneigte Auslegerarm verläuft.

[0004] Um beim Anhängen der Last den Seilrollenkopf auf das anzuhängende Rohr auszurichten und danach das Rohr in der vorgesehenen Einbaustellung abzusetzen, muß daher der Auslegerarm in eine entsprechend ausgerichtete Lage gebracht werden, was eine vergleichsweise aufwendige Arbeitsweise zur Folge hat, insbesondere wenn kleine Ausrichtungsänderungen bereits ein Verfahren bzw. Manövrieren des gesamten Rohrverlegers erforderlich machen.

[0005] Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Ausbildung so zu treffen, daß ein einfacheres und schnelleres Arbeiten mit dem Rohrverleger ermöglicht wird.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Seilrollenkopf verschwenkbar am äußeren Ende des Auslegerarms gelagert ist.

[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0008] Die erfindungsgemäße Verschwenkbarkeit des Seilrollenkopfes gegenüber dem Auslegerarm ermöglicht ein begrenztes Verschwenken des Seilrollenkopfes nach links oder rechts aus der vertikalen Auslegerarmebene heraus, um den Seilrollenkopf auf die am Boden befindliche Last einzustellen, nach deren Abheben die Seilrolle selbsttätig infolge der Schwerkraftwirkung in ihre Mittelstellung zurückgeht. Das selbsttätige Ausrichten des Seilrollenkopfes auf die anzuhängende Last bzw. deren Lage hat insbesondere auch den Vorteil, daß das Tragseil in einer Richtung zur Last verläuft, die nicht oder doch nur in verringertem Maße aus der Seilrollenebene abweicht. Dadurch wird die Reibung zwischen dem Tragseil und den Seilrollen herabgesetzt und ein glatter Lauf des Seils über die Seilrollen gefördert, ohne daß befürchtet werden muß, daß das Seil aus den Umfangsrillen der Seilrollen herausspringt. Auch beim Absetzen des angehobenen Rohrs kann dieses unter der Einwirkung von Querkräften einfacher und sicherer dirigiert und dabei ganz oder teilweise außerhalb der Auslegerarmebene abgesetzt werden. Dementsprechend vereinfacht die Verschwenkbarkeit des Seilrollenkopfes gegenüber dem Auslegerarm die Rohrverlegearbeiten.

[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Figur 1
den Seilrollenkopf und das äußere Ende des in die waagerechte Stellung niedergeschwenkten Auslegerarms in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;
Figur 2
die Anordnung gemäß Figur 1 in einer teilweise geschnittenen Draufsicht; und
Figur 3
die Anordnung gemäß Figur 1 in einer teilweise geschnittenen Stirnansicht von links.


[0010] Ein Rohrverleger weist ein nicht dargestelltes Unterfahrzeug auf, das als Raupenfahrzeug mit seitlichen Antriebsketten ausgebildet und mit einer außermittigen Fahrerkabine versehen sein kann. Ein Auslegerarm 1 ist mit seinem nicht dargestellten inneren (rechten) Ende mit waagerechter Achse auf dem Raupenfahrzeug gelagert und mittels eines entsprechenden Antriebs heb- und senkbar. Gemäß Figur 1 ist der Auslegerarm in eine waagerechte Stellung abgesenkt. Diese Stellung ist zugleich die Fahrtstellung, in der das Fahrzeug an seinen Einsatzort gefahren wird. Der Auslegerarm 1 kann an seinem inneren Ende auch mittels eines Drehkranzes um eine senkrechte Achse verschwenkbar sein, was die Möglichkeit bietet, bei feststehendem und ggf. standgesichertem Fahrzeug in einem durch die Reichweite des neigbaren Auslegerarms 1 vorgegebenen Umkreis Rohre zu verlagern und auf einen Rohrgraben auszurichten.

[0011] Mit dem äußeren Ende 2 des Auslegerarms 1 ist ein Zwischenstück 3 verbunden, das zwei parallele Trägerplatten 4 und 5 aufweist, die durch zwei Distanzhülsen 6 und 7 sowie sich durch diese erstreckende Befestigungsbolzen 8 und 9 in ihrer gegenseitigen Lage fixiert sind. Das Zwischenstück 3 weist ferner zwischen den Trägerplatten 4 und 5 Anlageplatten 10 und 11 auf, die in ihrer Form und Größe an das äußere Ende 2 des Auslegerarms 1 angepaßt sind, so daß das kastenförmige Zwischenstück 3 auf das äußere Ende 2 des Auslegerarms 1 wie aus Figur 1 ersichtlich aufgeschoben werden und mittels der Befestigungsbolzen 8, 9 fest damit verspannt werden kann, wie es Figur 2 erkennen läßt.

[0012] In das dem Auslegerarm 1 abgewandte Ende des Zwischenstücks 3 ist ein Lagerungszylinder 12 eingesetzt, der mit den Anlageplatten 10 und 11 direkt sowie mit den Trägerplatten 4 und 5 über mehrere Radialstreben 13 verschweißt ist. In den Lagerungszylinder 12 ist eine Lagerbuchse 14 aus einem Gleitwerkstoff mit geringem Reibungskoeffizienten eingesetzt, die einen stirnseitig am Lagerungszylinder 12 angreifenden Radialflansch 15 aufweist.

[0013] Die Lagerbuchse 14 dient zur verschwenkbaren Lagerung eines Seilrollenkopfes 16, der zwei parallele Lagerplatten 17, 18 aufweist, zwischen denen auf einer Achse 19 eine Umlenkrolle 20 und auf einer Achse 21 eine Seilrolle 22 mit einer Reihe von Umfangsrillen 23 gelagert sind. Die mehrrillige Seilrolle 22 bildet die obere Seilrolle eines Flaschenzuges, dessen untere Seilrolle mit der Lastanhängeinrichtung nicht dargestellt sind. Auch das zugehörige Tragseil ist nicht eingezeichnet. Dieses verläuft von der Seilrolle 22 über die einrillige Umlenkrolle 20 und weiter längs des Auslegerarms 1 - in der Darstellung gemäß Figur 1 in kleinem Abstand oberhalb des Auslegerarms 1 - zu einer nicht dargestellten Aufwickelrolle nahe dem inneren Ende des Auslegerarms 1.

[0014] Die Achse 19 der Umlenkrolle 20 ist in zwei parallelen Befestigungsplatten 24, 25 gelagert, so daß die Seilrolle 22 bzw. ihre Achse 21 um die Achse 19 der Umlenkrolle 20 schwenken kann. Ohne Einwirkung äußerer Kräfte hängt die Seilrolle 22 infolge der Schwerkraftwirkung senkrecht unterhalb der Umlenkrolle 20 wie es Figur 1 zeigt.

[0015] Die beiden Befestigungsplatten 24, 25 sind mit einem Lagerzapfen 26 verbunden, der einen vergrößerten und mit Umfangsabflachungen versehenen Zapfenkopf 27 aufweist, der zwischen den beiden Befestigungsplatten 24, 25 angeordnet und mit diesen fest verschweißt ist. Der Lagerzapfen 26 ist in der Lagerbuchse 14 gelagert, so daß der gesamte Seilrollenkopf 16 um die Schwenkachse 28 verschwenkbar ist. Diese verläuft in Längsrichtung des Auslegerarms 1.

[0016] Zur axialen Festlegung des Lagerzapfens 26 in der Lagerbuchse 14 weist der Lagerzapfen 26 am Übergang zum Zapfenkopf 27 einen Zapfenbund 29 auf, der die eine Stirnseite der Lagerbuchse 14 übergreift. Des weiteren ist mit dem Lagerzapfen 26 beispielsweise mittels einer Schraube ein Anschlagteil 30 verbunden, das die andere Stirnseite der Lagerbuchse 14 übergreift. Die Schraube und das Anschlagteil 30 sind über eine Aussparung 31 in der Anlageplatte 11 zugänglich. Der Abstand zwischen dem Anschlagteil 30 und dem Zapfenbund 29 gewährleistet ein ausreichendes axiales Lagerspiel des Lagerzapfens 26.

[0017] Der Umlenkrolle 20 ist ein Seilniederhalter 32 zugeordnet, der gemäß Figur 3 von zwei radial aufragenden Befestigungslaschen 34, 35 und einer sich zwischen diesen erstreckenden Haltestange 33 gebildet ist. Ein entsprechender Seilniederhalter 36 ist der Seilrolle 22 mit den Umfangsrillen 23 zugeordnet.

[0018] Wie in Figur 3 dargestellt ist an die Lagerplatte 17 des Seilrollenkopfes 16 eine herabhängende Betätigungseinrichtung 37 angeschlossen, die es ermöglicht, den Seilrollenkopf 16 in begrenztem Maße von Hand um die Schwenkachse 28 zu verschwenken. In gleicher Weise kann auch die Seilrolle 22 in begrenztem Maße um die Achse 19 verschwenkt und dadurch aus ihrer senkrechten Stellung unterhalb der Umlenkrolle 20 herausbewegt werden.


Ansprüche

1. Anordnung eines Seilrollenkopfes für einen Rohrverleger, der ein Unterfahrzeug, eine auf dem Unterfahrzeug angeordnete Fahrerkabine, einen heb- und senkbaren Auslegerarm (1), der an seinem inneren Ende mittels einer waagerechten Achse und ggf. auch über einen Drehkranz mit senkrechter Achse auf dem Unterfahrzeug abgestützt ist, und ein auf- und abwickelbares Tragseil aufweist, das längs des Auslegerarms (1) zum Seilrollenkopf (16) führt, der am äußeren Ende des Auslegers (1) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilrollenkopf (16) verschwenkbar am äußeren Ende (2) des Auslegerarms (1) gelagert ist.
 
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (28) des Seilrollenkopfes (16) in Längsrichtung des Auslegerarms (1) verläuft.
 
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenklager (14, 26) des Seilrollenkopfes (16) einen Lagerzapfen (26) und eine Lagerbuchse (14) aufweist, die mit dem Seilrollenkopf (16) bzw. mit dem Auslegerarm (1) verbunden sind.
 
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (26) einen die eine Stirnseite der Lagerbuchse (14) übergreifenden Zapfenbund (29) aufweist und daß mit dem Lagerzapfen (26) ein Anschlagteil (30) verbunden ist, das die andere Stirnseite der Lagerbuchse (14) übergreift.
 
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem äußeren Ende (2) des Auslegerarms (1) ein Zwischenstück (3) mit einem Lagerteil (12, 14) für den Seilrollenkopf (16) lösbar verbunden ist.
 
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (3) zwei außenseitig am Auslegerarm (1) anliegende Trägerplatten (4, 5) mit zwei zwischenliegenden Distanzhülsen (6, 7) aufweist, durch die sich Befestigungsbolzen (8, 9) erstrecken.
 
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilrollenkopf (16) zwei parallele Befestigungsplatten (24, 25) aufweist, zwischen denen ein Lagerteil (26, 27) für den Seilrollenkopf (16) angeordnet ist.
 
8. Anordnung nach Anspruch 3 und Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (26) einen in radialer Richtung vergrößerten Zapfenkopf (27) mit Anlageflächen für die Befestigungsplatten 24, 25) aufweist, die mit dem Zapfenkopf (27) verschweißt sind.
 
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilrollenkopf (16) zwei parallele Lagerplatten (17, 18) aufweist, zwischen denen eine Umlenkrolle (20) für das Tragseil und die obere Seilrolle (22) eines Flaschenzuges mit der Lastanhängeinrichtung gelagert sind.
 
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seilrollenkopf (16) eine herabhängende Betätigungseinrichtung (37) zum Verschwenken des Seilrollenkopfes (16) von Hand angeschlossen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht