[0001] Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn. Sie betrifft ferner einen Schwebetrockner für
eine solche Trockenpartie.
[0002] Bei den bisher üblichen Mehrzylinder-Trockenpartien wird die Papierbahn zum Trocknen
über dampfbeheizte Zylinder oder über dampfbeheizte Zylinder und Siebsaugwalzen geführt.
Insbesondere zu Beginn der Trocknung, wo die feuchte Papierbahn noch keine ausreichende
Festigkeit besitzt, treten nun aber bezüglich der Bahnführung häufig Probleme auf,
die insbesondere darauf zurückzuführen sind, daß die noch feuchte und schlecht hinterlüftete
Bahn an den glatten Kontaktflächen kleben bleibt, die für eine hinreichende Wärmeübertragung
zwingend notwendig sind. Um die Bahn von den Zylindern abziehen zu können, ist eine
ausreichende Bahnspannung nötig, die nur durch Zug, d.h. entsprechende Differenzgeschwindigkeiten,
vor oder direkt nach der ersten glatten Kontaktfläche erzeugt werden kann. Dies führt
nun aber häufig zu Bahnabrissen und einer Überdehnung der Bahnränder. Demzufolge muß
in der Regel dafür gesorgt werden, daß die Trocknung langsamer erfolgt, d.h. beispielsweise
am Anfang ein niedrigerer Dampfdruck vorherrscht, was auch bedeutet, daß die erforderliche
Trockenpartie insgesamt länger wird. Die zuvor genannten Probleme treten verstärkt
bei höheren Bahngeschwindigkeiten auf.
[0003] Ziel der Erfindung ist es, eine Trockenpartie der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit der bei hoher Maschinengeschwindigkeit gleichzeitig sowohl eine möglichst optimale
Trocknungsrate am Anfang der Trocknung als auch eine sichere Bahnführung gewährleistet
ist. Überdies soll ein für eine solche Trockenpartie geeigneter Schwebetrockner geschaffen
werden.
[0004] Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Trockenpartie erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Aufgrund dieser Ausbildung muß die noch relativ feuchte Materialbahn nicht mehr vorzeitig
von einer glatten Fläche abgezogen werden. Infolge der Vermeidung glatter Kontaktflächen
zu Beginn der Trocknung ist die Gefahr von Bahnabrissen sowie einer Überdehnung der
Bahnränder praktisch beseitigt. Es sind nunmehr insbesondere auch höhere Trocknungsraten
möglich, wodurch sich die Gesamtlänge der Trockenpartie entsprechend verkürzt. Die
Belastung der Bahn nach der Pressenpartie wird minimiert, nachdem die Bahn erst bei
höheren Trockengehalten höheren, durch Zug aufgebrachten Ablösespannungen ausgesetzt
werden muß. Schließlich sind entsprechend höhere Maschinengeschwindigkeiten möglich.
[0006] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenpartie
ist wenigstens eine als Schwebetrockner ausgeführte druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung
vorgesehen. So kann insbesondere ein solcher Schwebetrockner direkt nach der Pressenpartie
und vor dem ersten Trockenzylinder vorgesehen sein. Infolge der Kombination eines
Schwebetrockners mit einem Trockensieb kann auch eine Bahn geringer Festigkeit (z.B.
bei hoher Feuchte wie beispielsweise vor der Zylindertrocknung) getrocknet werden.
[0007] Während die Materialbahn durch eine entsprechende Gasdruckverteilung in der jeweiligen
Bahnführungseinrichtung insbesondere wellenförmig ausgelenkt und beispielsweise in
einer Sinuswelle stabilisiert werden kann, weist das Sieb in der jeweiligen druckgasbetriebenen
Bahnführungseinrichtung in der Regel einen zumindest im wesentlichen geradlinigen
Verlauf auf.
[0008] Die Bahnführungseinrichtung umfaßt zur Druckgasbeaufschlagung der Materialbahn zweckmäßigerweise
mehrere in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordnete Düsen, wobei vorzugsweise auf
beiden Seiten der Materialbahn solche Düsen vorgesehen sind. Dabei können insbesondere
mehrere sich jeweils in Richtung der Bahnbreite erstreckende Düsenbalken vorgesehen
sein.
[0009] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenpartie
ist wenigstens eine druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung vor dem ersten Trockenzylinder
angeordnet.
[0010] Als Druckgas kann insbesondere Luft vorgesehen sein.
[0011] Von Vorteil ist auch, wenn wenigstens ein mit zumindest einer Trocknerhaube versehener
Prallströmungstrockner vorgesehen ist, durch den die Materialbahn mit einer Heißluft-
und/oder Heißdampfprallströmung beaufschlagbar ist. Dabei ist die Materialbahn vorzugsweise
über wenigstens eine insbesondere größere Stützwalze mit zugeordnetem Prallströmungstrockner
geführt.
[0012] Auch ein solcher Prallströmungstrockner ist vorzugsweise wieder vor dem ersten Trockenzylinder
angeordnet.
[0013] Bevor die Materialbahn erstmalig von einer glatten beheizten Oberfläche abgezogen
wird, kann sie also durch wenigstens einen Schwebetrockner und ggf. wenigstens einen
Prallströmungstrockner vorgetrocknet werden. Die Gas- bzw. Lufttrocknung erfolgt zweckmäßigerweise
solange, bis ein ausreichender Trockengehalt erreicht ist, bei dem die benötigte Bahnspannung
problemlos aufgebracht werden kann.
[0014] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform besitzt die Materialbahn beim Ablaufen
vom ersten Trockenzylinder bzw. beim erstmaligen Abziehen von einer glatten beheizten
Oberfläche bereits einen Trockengehalt, der höher ist als etwa 58 bis etwa 65°. Dabei
kann, wie bereits erwähnt, ein Teil der Gas- bzw. Lufttrocknung auch durch einen Prallströmungstrockner
oder eine Impingement-Haube erfolgen.
[0015] Vorteilhafterweise ist im Anschluß an den letzten Preßnip der Pressenpartie zunächst
wenigstens eine druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung vorgesehen.
[0016] In bestimmten Fällen ist es zweckmäßig, wenn die Materialbahn im Anschluß an den
letzten Preßnip einer Pressenpartie zunächst durch wenigstens eine druckgasbetriebene
Bahnführungseinrichtung und im Anschluß daran über wenigstens eine insbesondere größere
Stützwalze mit zugeordneten Prallströmungstrockner geführt ist, bevor sie dem ersten
Trockenzylinder zugeführt wird.
[0017] Die Trocknungsgeschwindigkeit im Bereich einer jeweiligen, als Schwebetrockner ausgeführten
Bahnführungseinrichtung bzw. eines jeweiligen Prallströmungstrockners ist vorteilhafterweise
über die Druckgastemperatur-, -geschwindigkeit und/oder -feuchte regulierbar.
[0018] Die Luftdurchlässigkeit eines einer jeweiligen druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung
zugeordneten Siebes wird vorzugsweise möglichst hoch gewählt. So ist bei einer bevorzugten
Ausführungsform diese Luftdurchlässigkeit des jeweiligen Siebes größer als etwa 300
cfm und vorzugsweise größer als etwa 500 cfm.
[0019] Von Vorteil ist auch, wenn die Materialbahn ausgehend vom letzten Preßnip der Pressenpartie
dem ersten Trockenzylinder in geschlossenem Zug zugeführt wird.
[0020] In bestimmten Fällen ist es zweckmäßig, wenn die Materialbahn von der Pressenpartie
direkt an das einer druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung zugeordnete Sieb übergeben
wird. Die Übergabe der Materialbahn von der Pressenpartie an das einer druckgasbetriebenen
Führungseinrichtung zugeordnete Sieb kann aber auch über wenigstens ein Transferband
oder dergleichen erfolgen.
[0021] Die Materialbahn kann von einem durch den letzten Preßnip der Pressenpartie geführten
Filz (Ober- oder Unterfilz) abgenommen werden. Es ist aber auch eine Abnahme direkt
von einer dem letzten Preßnip der Pressenpartie zugeordneten Preßwalze denkbar.
[0022] Um den gewünschten Trockengehalt zu erreichen, können auch mehrere Schwebetrockner
und/oder mehrere Prallströmungstrockner vorgesehen sein.
[0023] Eine jeweilige druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung kann horizontal, vertikal
oder schräg angeordnet sein. Im letzteren Fall kann die Materialbahn in der schräg
verlaufenden druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung allgemein schräg nach oben
oder allgemein schräg nach unten geführt sein.
[0024] Sind mehrere druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtungen vorgesehen, so kann zumindest
einem Teil dieser Bahnführungseinrichtungen jeweils ein eigenes Sieb zugeordnet sein.
[0025] In bestimmten Fällen ist es auch von Vorteil, wenn wenigstens ein durch mehrere druckgasbetriebene
Bahnführungseinrichtungen geführtes Sieb vorgesehen ist.
[0026] Zum Halten der Materialbahn an dem Sieb können vor und/oder nach der zugeordneten
druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung und/oder zwischen aufeinanderfolgenden
Bahnführungseinrichtungen Saugwalzen, Transferfoils und/oder Saugkästen vorgesehen
sein.
[0027] Die auf den letzten Schwebetrockner folgende Walze (Saugwalze oder Zylinder) kann
zur Bahnübergabe teilweise vom dem Schwebetrockner zugeordneten Sieb umschlungen sein,
oder die Bahn kann von einer Saugwalze auf ein nachfolgendes Trockensieb übernommen
werden.
[0028] Zum Überführen der Materialbahn durch eine jeweilige druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung
wird die Bahn zweckmäßigerweise an das Sieb gedrückt und/oder gesaugt. Dies ist beispielsweise
dadurch möglich, daß die zu überführende Bahn in einer jeweiligen druckgasbetriebenen
Bahnführungseinrichtung nur auf ihrer vom Sieb abgewandten Seite und in Bahnlaufrichtung
entsprechend mit Druckgas und/oder von der Siebseite her mit Unterdruck beaufschlagt
wird.
[0029] Im letzteren Fall können zwischen den auf der von der Materialbahn abgewandten Siebseite
vorgesehenen Düsenbalken Unterdruckkästen angeordnet sein.
[0030] Das Überführen durch die Gas- bzw. Lufttrockner geschieht vorzugsweise bahnbreit
durch die Lufttrockner. Die Überführung kann jedoch auch teilweise oder ganz mit Überführbändel
und entsprechenden Überführzonen in Saug- und Blaskästen erfolgen. Im Fall eines Überführbändels
muß dafür gesorgt sein, daß der Rest der Bahn vor dem entsprechenden Gas- bzw. Lufttrockner
vom Filz oder Sieb mit einer zusätzlichen Abnahmevorrichtung in den Pulper oder Keller
gefahren werden kann.
[0031] In bestimmten Fällen kann es auch von Vorteil sein, wenn wenigstens eine Bahnführungseinrichtung
vorgesehen ist, durch die die Materialbahn mit Druckgas niedriger Temperatur im Bereich
von vorzugsweise etwa 20 bis etwa 150° beaufschlagbar ist. So ist insbesondere auch
ein Einsatz einer solchen druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung als reines Transferelement
möglich.
[0032] Um eine möglichst unbehinderte Schrumpfung in Maschinenquerrichtung zuzulassen und
so geringe Unterschiede der Querschrumpfung zwischen Rand und Mitte zu erreichen,
kann zwischen dem letzten Preßnip einer Pressenpartie und dem ersten Trockenzylinder
und/oder innerhalb einer Vortrockenpartie wenigstens ein Schwebetrockner ohne Sieb
vorgesehen sein. Diese Möglichkeit besteht unabhängig davon, ob im übrigen noch ein
Schwebetrockner mit Sieb vorgesehen ist oder nicht.
[0033] Der erfindungsgemäße Schwebetrockner ist dadurch gekennzeichnet, daß sie ein der
Bahnabstützung dienendes Sieb umfaßt.
[0034] Die erfindungsgemäße, beispielsweise als Schwebetrockner ausgeführte druckgasbetriebene
Schwebeführungseinrichtung (ggf. in Verbindung mit wenigstens einem Prallströmungstrockner)
kann insbesondere zu Beginn der Trocknung zwischen Presse und erstem Trockenzylinder,
bevorzugt in Kombination mit einer Tandem NipcoFlex Presse oder DuoCentri Presse mit
Band um die Zentralwalze oder anderen Pressenkonfigurationen, bei denen die Bahn nicht
von einer glatten Walze abgezogen wird, eingesetzt werden. Es ist auch ein Einsatz
innerhalb der (Vor-)Trockenpartie denkbar, um eine möglichst unbehinderte Schrumpfung
in Maschinenquerrichtung zuzulassen und so geringe Unterschiede der Querschrumpfung
zwischen Rand und Mitte zu erreichen. Überdies kann die Bahnführungseinrichtung auch
mit niedriger Gas- bzw. Lufttemperatur beispielsweise im Bereich von etwa 20 bis etwa
150°C betrieben werden. Die Führungseinrichtung kann somit insbesondere auch als reines
Transferelement eingesetzt werden.
[0035] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Teildarstellung einer beispielsweise als Schwebetrockner ausgeführten
druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung mit zugeordnetem Sieb,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Trockenpartie mit zwei beispielsweise
als Schwebetrockner ausgeführten druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtungen und
einem Prallströmungstrockner, wobei durch die beiden Bahnführungseinrichtungen ein
gemeinsames Sieb geführt ist, und
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform einer Trockenpartie mit
zwei beispielsweise als Schwebetrockner ausgeführten druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtungen,
wobei jeder dieser beiden Bahnführungseinrichtungen ein eigenes Sieb zugeordnet ist.
[0036] Figur 1 zeigt in schematischer Teildarstellung eine mit Druckgas, hier Druckluft,
betriebene Bahnführungseinrichtung 10, die insbesondere als Schwebetrockner ausgeführt
sein kann.
[0037] Der Bahnführungseinrichtung 10 ist ein der Bahnabstützung dienendes Sieb 12 zugeordnet,
das zusammen mit der Materialbahn 14 durch die Bahnführungseinrichtung 10 hindurchgeführt
wird. Bei der Materialbahn 14 kann es sich insbesondere um eine Papier- oder Kartonbahn
handeln.
[0038] In der Bahnführungseinrichtung 10 wird die Materialbahn 14 so mit Druckluft beaufschlagt,
daß sie in Bahnlaufrichtung L abwechselnd vom Sieb 12 abgehoben wird und an diesem
anliegt. Aufgrund der Luftdurchlässigkeit besitzt das Sieb 12 innerhalb der Bahnführungseinrichtung
einen zumindest im wesentlichen gradlinigen Verlauf.
[0039] Zur entsprechenden Beaufschlagung der Materialbahn 14 umfaßt die Bahnführungseinrichtung
10 mehrere in Bahnlaufrichtung L hintereinander angeordnete Düsen 16. Dabei sind auf
beiden Seiten des Siebes 12 und entsprechend der Materialbahn 14 Düsen 16 vorgesehen.
Im vorliegenden Fall sind auf beiden seiten jeweils mehrere sich jeweils in Richtung
der Bahnbreite erstreckende Düsenbalken 16 vorgesehen.
[0040] Die Luftdurchlässigkeit des Siebes 12 ist zweckmäßigerweise größer als etwa 300 cfm
und vorzugsweise größer als etwa 500 cfm.
[0041] Überdies können die Düsen 16 so ausgeführt und/oder ansteuerbar sein, daß zum Überführen
der Materialbahn 14 die Bahn 14 in der Bahnführungseinrichtung 10 nur auf ihrer vom
Sieb 12 abgewandten Seite und in Bahnlaufrichtung L mit Druckgas, hier Druckluft,
beaufschlagt wird. Zur Überführung der Materialbahn 14 kann die Materialbahn 14 aber
auch von der Siebseite her durch das Sieb 12 hindurch mit Unterdruck beaufschlagt
werden. Dazu können zwischen den auf der unteren Siebseite vorgesehenen Düsenbalken
16 Unterdruckkästen (nicht dargestellt) angeordnet sein.
[0042] Grundsätzlich ist es auch möglich, die Bahnführungseinrichtung 10 mit Druckgas, insbesondere
Druckluft, niedriger Temperatur im Bereich von vorzugsweise etwa 20 bis etwa 150°
zu betreiben. Diese Bahnführungseinrichtung 10 kann somit insbesondere auch als reines
Transferelement verwendet werden.
[0043] Die Figuren 2 und 3 zeigen in rein schematischer Darstellung jeweils eine Trockenpartie
18 einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn, bei der es sich insbesondere
um eine Papier- oder Kartonbahn handeln kann.
[0044] Bei beiden Ausführungsformen der Figuren 2 und 3 sind jeweils zwei Bahnführungseinrichtungen
10, 10' der in der Figur 1 beschriebenen Art vorgesehen. Diese beiden Bahnführungseinrichtungen
10, 10' sind jeweils nach dem letzten Preßnip 20 der Pressenpartie 22 sowie vor dem
ersten Trockenzylinder 24 der Trockenpartie 18 angeordnet.
[0045] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 ist zwischen den beiden Bahnführungseinrichtungen
10, 10' ein mit einer Trockner- oder Impingement-Haube 26 versehener Prallströmungstrockner
28 vorgesehen, durch den die Materialbahn 14 mit einer Heißluft- und/oder Heißdampfprallströmung
beaufschlagbar ist. Dabei ist die Materialbahn 14 mit einem eigens dem Prallströmungstrockner
28 zugeordneten Sieb 30 über eine größere mit der Trocknerhaube 26 versehene Stützwalze
32 geführt.
[0046] Die Trocknungsgeschwindigkeit im Bereich einer jeweiligen, beispielsweise als Schwebetrockner
ausgeführten, Bahnführungseinrichtung 10, 10' bzw. des bei der Ausführung gemäß Figur
2 noch vorgesehenen Prallströmungstrockners 28 ist über die Drucklufttemperatur-,
-geschwindigkeit und/oder -feuchte regulierbar. Dabei kann bei den verschiedenen Ausführungsformen
die Trocknung beispielsweise so erfolgen, daß die Materialbahn 14 (vgl. auch Figur
1) beim Ablaufen vom ersten Trockenzylinder 18 bzw. beim erstmaligen Abziehen von
einer glatten beheizten Oberfläche bereits einen Trockengehalt besitzt, der vorzugsweise
höher ist als etwa 60 bis etwa 65 %.
[0047] Wie anhand der Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, ist die Materialbahn 14 in beiden
Fällen ausgehend vom letzten Preßnip 20 der Pressenpartie 22 dem ersten Trockenzylinder
18 in geschlossenem Zug zugeführt. Dabei wird die Materialbahn 14 jeweils vom durch
den letzten Preßnip 20 der Pressenpartie 22 geführten Unterfilz 34 abgenommen.
[0048] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 ist durch die beiden Bahnführungseinrichtungen
10, 10' ein gemeinsames Sieb 12 geführt. Die Materialbahn 14 wird im Bereich einer
Saugwalze 36 vom durch den letzten Preßnip 20 der Pressenpartie 22 geführten Unterfilz
34 abgenommen.
[0049] Zwischen den beiden Bahnführungseinrichtungen 10, 10' ist das Sieb 12 über eine weitere
Saugwalze 38 geführt. In Bahnlaufrichtung L hinter der Bahnführungseinrichtung 10'
ist eine Saugwalze 40 vorgesehen, über die das Sieb 12 geführt ist. Im Anschluß daran
wird die Materialbahn 14 von dem dem Prallströmungstrockner 28 zugeordneten Sieb 30
übernommen. An der Übernahmestelle kann beispielsweise ein Transferfoil 44, ein Saugkasten
46 oder dergleichen vorgesehen sein. Im Bereich einer weiteren Saugwalze 48 wird die
Materialbahn 14 von dem Sieb 30 an ein Trockensieb 44 übergeben, durch das die Bahn
schließlich den ersten Trockenzylinder 18 zugeführt wird.
[0050] Bei den in den Figuren 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen ist die Materialbahn 14
in der ersten Bahnführungseinrichtung 10 allgemein schräg nach unten und in der zweiten
Bahnführungseinrichtung 10' allgemein schräg nach oben geführt.
[0051] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 sind lediglich zwei druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtungen
10, 10' eingesetzt. Ein Prallströmungstrockner ist hier also nicht vorgesehen. Den
beiden Bahnführungseinrichtungen 10, 10' ist jeweils ein eigenes Sieb 12, 12' zugeordnet.
Die Übergabe der Materialbahn 14 von dem Untersieb 34 der Pressenpartie 22 an das
durch die erste Bahnführungseinrichtung 10 geführte Sieb 12 erfolgt hier über ein
Transferband 50. Dabei geschieht die Abnahme vom Untersieb 34 im Bereich einer Saugwalze
52, über die das Transferband 50 geführt ist. Die Bahnübergabe an das Sieb 12 erfolgt
wieder im Bereich einer dem Sieb 12 zugeordneten Saugwalze 36. Die Übergabe der Materialbahn
14 vom Sieb 12 an das durch die zweite Bahnführungseinrichtung 10' geführte Sieb 12'
erfolgt im Bereich einer weiteren, dem Sieb 12' zugeordneten Saugwalze 54. Das Sieb
12' dient gleichzeitig als Trokkensieb, durch das die Materialbahn 14 im Anschluß
an die zweite Bahnführungseinrichtung 10' über eine weitere Saugwalze 56 dem ersten
Trockenzylinder 18 zugeführt wird.
[0052] Wie bereits erwähnt, kann wenigstens eine der druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung
10, 10' als Schwebetrockner ausgeführt sein. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar,
zumindest eine dieser Bahnführungseinrichtungen 10, 10' mit Druckgas bzw. Druckluft
niedriger Temperatur zu betreiben und beispielsweise zumindest überwiegend als Transferelement
einzusetzen.
[0053] Grundsätzlich ist es auch möglich, zwischen dem letzten Preßnip 20 der Pressenpartie
22 und dem ersten Trockenzylinder 18 und/oder innerhalb einer Vortrockenpartie wenigstens
einen Schwebetrockner ohne Sieb vorzusehen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 10
- Bahnführungseinrichtung, Schwebetrockner
- 10'
- Bahnführungseinrichtung, Schwebetrockner
- 12
- Sieb
- 12'
- Sieb
- 14
- Materialbahn
- 16
- Düsen, Düsenbalken
- 18
- Trockenpartie
- 20
- letzter Preßnip
- 22
- Pressenpartie
- 24
- erster Trockenzylinder
- 26
- Trocknerhaube
- 28
- Prallströmungstrockner
- 30
- Sieb
- 32
- Stützwalze
- 34
- Filz
- 36
- Saugwalze
- 38
- Saugwalze
- 40
- Saugwalze
- 42
- Saugwalze
- 44
- Transferfoil
- 46
- Saugkasten
- 48
- Saugwalze
- 50
- Transferband
- 52
- Saugwalze
- 54
- Saugwalze
- 56
- Saugwalze
- L
- Bahnlaufrichtung
1. Trockenpartie (18) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (14), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Bahnführungseinrichtung (10, 10') vorgesehen ist, durch die die Materialbahn
(14) zusammen mit einem Sieb (12, 12') hindurchgeführt und in der die Materialbahn
(14) so mit Druckgas beaufschlagbar ist, daß sie in Bahnlaufrichtung (L) abwechselnd
vom Sieb (12, 12') abgehoben ist und an diesem anliegt.
2. Trockenpartie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine als Schwebetrockner ausgeführte druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung
(10, 10') vorgesehen ist.
3. Trockenpartie nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sieb (12, 12') geradlinig durch die druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung
(10,10') geführt ist.
4. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahnführungseinrichtung (10, 10') zur Druckgasbeaufschlagung der Materialbahn
(14) mehrere in Bahnlaufrichtung (L) hintereinander angeordnete Düsen (16) umfaßt.
5. Trockenpartie nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf beiden Seiten des Siebes (12, 12') Düsen (16) vorgesehen sind.
6. Trockenpartie nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere sich jeweils in Richtung der Bahnbreite erstreckende Düsenbalken (16) vorgesehen
sind.
7. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung (10, 10') vor dem ersten
Trockenzylinder (18) angeordnet ist.
8. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckgas Luft vorgesehen ist.
9. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein mit zumindest einer Trocknerhaube (26) versehener Prallströmungstrockner
(28) vorgesehen ist, durch den die Materialbahn (14) mit einer Heißluft- und/oder
Heißdampfprallströmung beaufschlagbar ist.
10. Trockenpartie nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (14) über wenigstens eine insbesondere größere Stütz- oder Saugwalze
(32) mit zugeordnetem Prallströmungstrockner (28) geführt ist.
11. Trockenpartie nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Prallströmungstrockner (28) vor dem ersten Trockenzylinder (18) angeordnet
ist.
12. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prallströmungstrockner (28) in Bahnlaufrichtung (L) hinter wenigstens einer druckgasbetriebenen
Bahnführungseinrichtung (10, 10') angeordnet ist.
13. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (14) beim Ablaufen vom ersten Trockenzylinder (18) bzw. beim erstmaligen
Abziehen von einer glatten beheizten Oberfläche bereits einen Trockengehalt besitzt,
der höher ist als etwa 58 bis etwa 65 %.
14. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an den letzten Preßnip (20) einer Pressenpartie (22) zunächst wenigstens
eine druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung (10, 10') vorgesehen ist.
15. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (14) im Anschluß an den letzten Preßnip (20) einer Pressenpartie
(22) zunächst durch wenigstens eine druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung (10,
10') und im Anschluß daran über wenigstens eine insbesondere größere Stütz- oder Saugwalze
(32) mit zugeordnetem Prallströmungstrockner (28) geführt ist, bevor sie dem ersten
Trockenzylinder (18) zugeführt wird.
16. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknungsgeschwindigkeit im Bereich einer jeweiligen, als Schwebetrockner ausgeführten
Bahnführungseinrichtung (10, 10') bzw. eines jeweiligen Prallströmungstrockners (28)
über die Druckgastemperatur-, -geschwindigkeit und/oder -feuchte regulierbar ist.
17. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchlässigkeit des der druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung (10,
10') zugeordneten Siebes (12, 12') größer als etwa 300 cfm und vorzugsweise größer
als etwa 500 cfm ist.
18. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (14) ausgehend vom letzten Preßnip (20) der Pressenpartie (22) dem
ersten Trockenzylinder (18) in geschlossenem Zug zugeführt ist.
19. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (14) von der Pressenpartie (22) direkt an das einer druckgasbetriebenen
Bahnführungseinrichtung (10, 10') zugeordnete Sieb (12) übergeben wird.
20. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabe der Materialbahn (14) von der Pressenpartie (22) an das einer druckgasbetriebenen
Bahnführungseinrichtung (10, 10') zugeordnete Sieb (12) über wenigstens ein Transferband
erfolgt.
21. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (14) von einem durch den letzten Preßnip (20) der Pressenpartie
(22) geführten Filz (34) abgenommen wird.
22. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (14) direkt von einer dem letzten Preßnip (20) der Pressenpartie
(22) zugeordneten Preßwalze abgenommen wird.
23. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere vorzugsweise jeweils als Schwebetrockner ausgeführte Bahnführungseinrichtungen
(10, 10') und/oder mehrere Prallströmungstrockner (28) vorgesehen sind.
24. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine horizontal angeordnete druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung
(10, 10') vorgesehen ist.
25. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine vertikal angeordnete druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung (10,
10') vorgesehen ist.
26. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung (10, 10') vorgesehen ist,
in der die Materialbahn allgemein schräg nach oben geführt ist.
27. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtung (10, 10') vorgesehen ist,
in der die Materialbahn allgemein schräg nach unten führt ist.
28. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtungen vorgesehen sind und daß zumindest
einem Teil dieser Bahnführungseinrichtungen (10, 10') jeweils ein eigenes Sieb (12,
12') zugeordnet ist.
29. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein durch mehrere druckgasbetriebene Bahnführungseinrichtungen (10, 10')
geführtes Sieb (12) vorgesehen ist.
30. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Halten der Materialbahn (14) an dem Sieb (12, 12') vor und/oder nach der zugeordneten
druckgasbetriebenen Bahnführungseinrichtung (10, 10') und/oder zwischen aufeinanderfolgenden
Bahnführungseinrichtungen (10, 10') Saugwalzen (36 - 40, 54, 56), Transferfoils (44)
und/oder Saugkästen (46) vorgesehen sind.
31. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Überführen der Materialbahn (14) die Bahn (14) in einer jeweiligen druckgasbetriebenen
Bahnführungseinrichtung (10, 10') nur auf ihrer vom Sieb (12, 12') abgewandten Seite
und in Bahnlaufrichtung (L) mit Druckgas beaufschlagbar und/oder von der Siebseite
her mit Unterdruck beaufschlagbar ist.
32. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen auf der von der Materialbahn (14) abgewandten Siebseite vorgesehenen Düsenbalken
(16) Unterdruckkästen angeordnet sind.
33. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Bahnführungseinrichtung (10, 10') vorgesehen ist, durch die die Materialbahn
(14) mit Druckgas niedriger Temperatur im Bereich von vorzugsweise etwa 20 bis etwa
150° beaufschlagbar ist.
34. Trockenpartie (18) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (14), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem letzten Preßnip (20) einer Pressenpartie (22) und dem ersten Trockenzylinder
(18) und/oder innerhalb einer Vortrokkenpartie wenigstens ein Schwebetrockner ohne
Sieb vorgesehen ist.
35. Schwebetrockner (10, 10'), insbesondere für eine Trockenpartie (18) nach einem der
Ansprüche 1 bis 33,
dadurch gekennzeichnet,
daß er ein der Bahnabstützung dienendes Sieb (12, 12') umfaßt.