[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasserzapfarmatur mit einem ortsfest gehaltenen, wenigstens
zwei Zufluss- und Abflusskanäle aufweisenden Armaturenkörper, wobei ein um den Armaturenkörper
schwenkbarer, mit den beiden separaten Auslasskanälen verbundener und für jeden Auslasskanal
wenigstens eine Auslassöffnung aufweisender Wasserauslasskörper vorgesehen ist, der
mit einer Hülse den Armaturenkörper umgreift.
[0002] Eine derartige Wasserzapfarmatur ist aus der US-Patentschrift 4 077 545 bekannt.
Hierbei erfolgt die Abdichtung der beiden Auslasskanäle mit drei dynamisch beanspruchten
Dichtringen am Außenmantel des Armaturenkörpers. Die Dichtringe weisen daher einen
relativ großen Durchmesser auf und erfordern zur Abdichtung eine elastische Verpressung
über den gesamten Umfangbereich, so dass ein Verschwenken des Wasserauslasskörpers,
verursacht durch Fertigungstoleranzen etc., unterschiedliche Betätigungskräfte erfordern
kann. Darüber hinaus können die bekannten Dichtringe relativ schnell verschleißen,
so dass es zu unerwünschten Undichtigkeiten in diesem Bereich kommen kann.
Ferner ist aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 304 529 A1 eine andere Wasserzapfarmatur
mit einem Auslasskanal bekannt, bei der eine dynamisch beanspruchte Dichtung auf einem
im Durchmesser relativ kleinen Hohlzapfen des Schwenkauslaufrohrs im Armaturenkörper
vorgesehen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebene
Wasserzapfarmatur zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der Hülse drehfest wenigstens
ein Ringkörper angeordnet ist, der zusammen mit der Innenwandung der Hülse einen oberen
Ringkanal und einen unteren Ringkanal bildet, die einerseits jeweils mit einer Auslassöffnung
im Wasserauslasskörper verbunden sind, während andererseits der obere Ringkanal über
eine, in einem Ausschnitt des Armaturenkörpers angeordnete Radialleitung mit einem
oberen, auf der Mittelachse der Hülse vorgesehenen, nach oben gerichteten Rohrzapfen
und der untere Ringkanal über eine, in dem Ausschnitt angeordnete Radialleitung mit
einem unteren, auf der Mittelachse der Hülse vorgesehenen, nach unten gerichteten
Rohrzapfen verbunden ist, wobei der obere Rohrzapfen von einem ersten Auslasskanal
und der untere Rohrzapfen von einem zweiten Auslasskanal im Armaturenkörper drehbar
und gedichtet aufgenommen ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 11 angegeben.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass lediglich
zwei dynamisch beanspruchte Dichtringe benötigt werden, und diese beiden Dichtringe
auf den kleinstmöglichen vom Leitungsquerschnitt bestimmten Durchmesser verringert
werden können, so dass auch bei einer relativ starken elastischen Verpressung der
Dichtringe nur verhältnismäßig kleine Kräfte zum Verschwenken des Wasserauslasskörpers
erforderlich werden. Darüber hinaus können die Gleitstrecken der Dichtringe beim Verschwenkvorgang
verringert werden, so dass auch der Verschleiß erheblich reduziert wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann zweckmäßig ein Bremsring zwischen dem
Armaturenkörper und der Hülse des Wasserauslasskörpers vorgesehen werden, mit dem
während einer langen Gebrauchsdauer ein gleichbleibendes bestimmtes Reibmoment beim
Verschwenkvorgang erzeugt werden kann, so dass einerseits eine relativ leichte Verschwenkung
des Wasserauslasskörpers um den Armaturenkörper erreicht werden kann, andererseits
aber ein unbeabsichtigtes Verschwenken sicher ausgeschlossen wird.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Wasserzapfarmatur im Längsschnitt;
- Fig. 2
- die in Fig. 1 gezeigte Wasserzapfarmatur in der Schnittebene II.
[0007] Die in der Zeichnung dargestellte Wasserzapfarmatur weist einen Armaturenkörper 1
auf, der an einem Wasch- und/oder Spültisch 7 - in der Zeichnung ist nur ein Teil
dargestellt - mit einer bekannten Befestigungseinrichtung 16 fixiert ist. Durch eine
Öffnung 70 im Wasch- und/oder Spültisch 7 ist die Verbindung zwischen der Befestigungseinrichtung
16 und dem Armaturenkörper 1 hergestellt. Außerdem sind durch die Öffnung 70 eine
Anschlussleitung 110 vom Kaltwasserversorgungsleitungsnetz, eine Anschlussleitung
120 vom Warmwasserversorgungsleitungsnetz sowie eine Anschlussleitung 130 von einer
Brauchwasserquelle hindurchgeführt. Die Anschlussleitung 110 mündet im Armaturenkörper
in einem Einlasskanal 11 für Kaltwasser, die Anschlussleitung 120 mündet im Armaturenkörper
in einem Einlasskanal 12 für Warmwasser. Die Einlasskanäle 11,12 sind mit einem in
einem Kartuschengehäuse angeordneten bekannten Mischventil 4 verbunden. An dem Mischventil
4 kann mit einem Handgriff 40 in einem ersten Freiheitsgrad die Gesamtdurchflussmenge
und in einem zweiten Freiheitsgrad das Mischungsverhältnis des zufließenden Kalt-
und Warmwassers bzw. die Temperatur des Mischwassers eingestellt werden. Das in dem
Mischventil 4 erzeugte Mischwasser wird in einen ersten Auslasskanal 14 eines Oberteils
100 des Armaturenkörpers 1 abgegeben.
Die Anschlussleitung 130 mündet in einem Einlasskanal 13 für Brauchwasser im Armaturengehäuse
1, der über einen Mengenregulier- und Absperrventil 5 mit einem zweiten Auslasskanal
15 im Armaturenkörper 1 verbunden ist. Das Mengenregulier- und Absperrventil 5 ist
mit einem seitlich aus dem Armaturenkörper 1 vorstehenden Drehgriff 50 versehen, mit
dem der Brauchwasserdurchfluss gesteuert werden kann.
Beide Auslasskanäle 14,15 sind auf einer Mittelachse 200 des Armaturenkörpers 1 angeordnet
und münden jeweils gegenüberliegend in einen Ausschnitt 10 des Armaturenkörpers 1.
[0008] Konzentrisch zur Mittelachse 200 ist ein Wasserauslasskörper 2 mit einer Hülse 20
an dem Armaturenkörper 1 schwenkbar angeordnet. An der Hülse 20 ist hierbei ein Arm
25 ausgebildet, in dem ein Kanal 210 für eine erste Auslassöffnung 21 und ein weiterer
Kanal 220 für eine zweite Auslassöffnung 22 ausgebildet ist, wobei die Auslassöffnung
21 für das von dem Mischventil 4 erzeugte Mischwasser, während die Auslassöffnung
22 für das von dem Mengenregulier- und Absperrventil 5 dosierte Brauchwasser vorgesehen
ist. Die beiden Auslassöffnungen 21,22 sind mit einem Abstand 23 zueinander an dem
Arm 25 angeordnet.
[0009] Die Hülse 20 des Wasserauslasskörpers 2 ist in einer Einschnürung des Armaturenkörpers
1 und des Oberteils 100 angeordnet, wobei das Oberteil 100 an dem Armaturenkörper
1 lösbar befestigt ist. In der Hülse 20 ist ein Formstück 3 vorgesehen, welches drehfest
mit einem Ringkörper an der Innenwandung der Hülse 20 anliegt. In dem Ringkörper sind,
axial versetzt zueinander, ein oberer Ringkanal 30 und ein unterer Ringkanal 31 ausgebildet.
Die beiden Ringkanäle 30,31 sind nach außen und gegeneinander durch drei nicht dynamisch
beanspruchte, an der Innenwandung der Hülse 20 dichtend anliegende Dichtringe getrennt.
Der obere Ringkanal 30 ist mit einer Radialleitung 32, mit einem auf der Mittelachse
200 angeordneten, nach oben gerichteten Rohrzapfen 34 verbunden. Der untere Ringkanal
31 ist mit einer Radialleitung 33, mit einem auf der Mittelachse 200 angeordneten,
nach unten gerichteten Rohrzapfen 35 verbunden. Das Formstück, bestehend aus Ringkörper,
Radialleitungen 32,33 und Rohrzapfen 34,35 ist vorzugsweise aus Kunststoff im Spritzgießverfahren
hergestellt.
Die Radialleitungen 32,33 mit den Rohrzapfen 34,35 sind in dem Ausschnitt 10 des Armaturenkörpers
1 angeordnet, so dass ein freies Verschwenken im Bereich des Ausschnitts 10 ermöglicht
ist. Der obere Rohrzapfen 34 mündet hierbei in dem Auslasskanal 14 und ist hierbei
mit einem O-Ring 340 gegen die Wandung drehbar gedichtet. Der Rohrzapfen 35 mündet
in dem Auslasskanal 15 und ist hierbei mit einem O-Ring 350 gegen die Wandung drehbar
abgedichtet.
[0010] Der Ringkanal 30 ist stromabwärts über einen Durchbruch 211 mit dem Kanal 210 verbunden,
während der Ringkanal 31 stromabwärts über einen Durchbruch 221 mit dem Kanal 220
in dem Arm 25 verbunden ist.
Wird bei der vorbeschriebenen Wasserzapfarmatur mit dem Handgriff 40 das Mischventil
4 geöffnet, so strömt das in dem Mischventil 4 erzeugte Mischwasser in den Auslasskanal
14 und von hier über den Rohrzapfen 34 und die Radialleitung 33 in den Ringkanal 30,
wobei es sodann über den Durchbruch 211 in den Kanal 210 des Arms 25 eintritt und
anschließend über die erste Auslassöffnung 21 als Freistrahl austritt. Wird alternativ
oder gleichzeitig das Mengenregulier- und Absperrventil 5 mit dem Drehgriff 50 geöffnet,
so strömt das Brauchwasser über den Auslasskanal 15 in den unteren Rohrzapfen 35 und
von hier über die Radialleitung 33 in den Ringkanal 31, wobei es sodann über den Durchbruch
221 in den Kanal 220 des Arms 25 eintritt und anschließend über die zweite Auslassöffnung
22 als Freistrahl austritt. Bei einem Verschwenken des Wasserauslasskörpers 22 um
den Armaturenkörper 1 wird die Hülse 20 zusammen mit dem Formstück 3 in dem Ausschnitt
10 gedreht, so dass lediglich die auf den Rohrzapfen 34,35 angeordneten O-Ringe 340,350
dynamisch beansprucht werden und eine sehr leichtgängige Verschwenkung ermöglichen.
[0011] Um ein unbeabsichtigtes Verschwenken des Wasserauslasskörpers 2 zu verhindern, ist
außerdem vorgesehen, dass die Hülse 20 im unteren Bereich einen zylindrischen Teil
des Armaturenkörpers 1 übergreift, wobei im zylindrischen Bereich des Armaturenkörpers
1 eine umlaufende Ringnut vorgesehen ist, in der ein Bremsring 6 angeordnet ist. Der
Bremsring 6 wird dabei von einem im Grund der Ringnut angeordneten Feder 60, vorzugsweise
als elastischer O-Ring ausgebildet, radial gegen die Innenwandung der Hülse 20 gedrückt,
so dass eine bestimmte Reibung erzeugt wird, mit der sichergestellt ist, dass einerseits
der Wasserauslasskörper 2 bequem verschwenkbar ist, andererseits aber ein unbeabsichtigtes
Verschwenken sicher ausgeschlossen wird.
[0012] Die Montage des Wasserauslasskörpers kann in folgender Weise erfolgen:
Zunächst wird in die Hülse 20 das Formstück 3 mit den Dichtringen axial eingeschoben.
Parallel dazu wird das Oberteil 100 von dem Armaturenkörper 1 abgenommen und die Feder
60 und der Bremsring 6 in die Ringnut des zylindrischen Teils des Armaturenkörpers
1 eingesprengt.
Sodann wird der Wasserauslasskörper 2 zusammen mit dem Formstück 3 axial auf den Armaturenkörper
1 bis zur axialen Anlage aufgeschoben. Danach wird das Oberteil 100 auf dem Armaturenkörper
1 befestigt und anschließend das Mischventil 4 mit dem Handgriff 40 in herkömmlicher
Weise befestigt.
1. Wasserzapfarmatur mit einem ortsfest gehaltenen, wenigstens zwei Zufluss- und Abflusskanäle
aufweisenden Armaturenkörper (1,100), wobei ein um den Armaturenkörper (1,100) schwenkbarer,
mit den beiden separaten Auslasskanälen (14,15) verbundener und für jeden Auslasskanal
(14,15) wenigstens eine Auslassöffnung (21,22) aufweisender Wasserauslasskörper (2)
vorgesehen ist, der mit einer Hülse(20) den Armaturenkörper (1,100) umgreift, dadurch gekennzeichnet, dass in der Hülse (20) drehfest wenigstens ein Ringkörper angeordnet ist, der zusammen
mit der Innenwandung der Hülse (20) einen oberen Ringkanal (30) und einen unteren
Ringkanal (31) bildet, die einerseits jeweils mit einer Auslassöffnung (21,22) im
Wasserauslasskörper (2) verbunden sind, während andererseits der obere Ringkanal (30)
über eine, in einem Ausschnitt (10) des Armaturenkörpers (1,100) angeordnete Radialleitung
(32) mit einem oberen, auf der Mittelachse (200) der Hülse (20) vorgesehenen, nach
oben gerichteten Rohrzapfen (34) und der untere Ringkanal (31) über eine, in dem Ausschnitt
(10) angeordnete Radialleitung (33) mit einem unteren, auf der Mittelachse (200) der
Hülse (20) vorgesehenen, nach unten gerichteten Rohrzapfen (35) verbunden ist, wobei
der obere Rohrzapfen (34) von einem ersten Auslasskanal (14) und der untere Rohrzapfen
(35) von einem zweiten Auslasskanal (15) im Armaturenkörper (1,100) drehbar und gedichtet
aufgenommen ist.
2. Wasserzapfarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringkörper mit den beiden Radialleitungen (32,33) und die beiden Rohrzapfen (34,35)
als Formstück (3) einstückig, vorzugsweise aus Kunststoff, hergestellt ist.
3. Wasserzapfarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Auslassöffnungen (21,22) mit Abstand (23) zueinander an einem Arm (25)
des Wasserauslasskörpers (2) angeordnet sind.
4. Wasserzapfarmatur nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Auslasskanal (14) von einem Mischventil (4) mit Wasser versorgt ist.
6. Wasserzapfarmatur nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Auslasskanal (15) von einer separaten Quelle mit Flüssigkeit versorgt
ist.
7. Wasserzapfarmatur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit über ein Mengenregulier- und Absperrventil (5) in den Auslasskanal
(15) abgegeben ist.
8. Wasserzapfarmatur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mengenregulier- und Absperrventil (5) im Armaturenkörper (1) angeordnet und mit
einem aus dem Armaturenkörper (1) vorstehenden Drehgriff (50) betätigbar ist.
9. Wasserzapfarmatur nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Flüssigkeit Brauchwasser vorgesehen ist.
10. Wasserzapfarmatur nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilbereich der Hülse (20) einen zylindrischen Bereich des Armaturenkörpers (1)
umgreift und zwischen der Innenwandung der Hülse (20) und dem zylindrischen Bereich
ein Bremsring (6) angeordnet ist, derart, dass beim Schwenkvorgang des Wasserauslasskörpers
(2) ein bestimmtes Reibmoment erzeugt wird, das ein unbeabsichtigtes Verschwenken
ausschließt.
11. Wasserzapfarmatur nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsring (6) in einer Ringnut im Armaturenkörper (1) angeordnet ist, in deren
Grund eine Feder (60) angeordnet ist, die den Bremsring (6) gegen die Innenwandung
drückt.