[0001] Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzgerät zum Schutz von elektrischen Niederspannungsinstallationen
vor Überspannungen, bestehend aus einem Geräteunterteil mit Anschlußklemmen für Phasenleiter
und Erdbeziehungsweise Neutralleiter sowie mit vorzugsweise als Steckplätzen ausgebildeten
Installationsplätzen, die mit den Anschlußklemmen elektrisch verbunden sind und in
die Überspannungsschutzelemente in Form von Varistoren, Funkenstrecken oder dergleichen,
eingesetzt oder eingesteckt sind.
[0002] Der korrekte Einsatz von Überspannungsschutzgeräten in Niederspannungsinstallationen
ist in nationalen und internationalen Normen sehr ausführlich dargestellt. Diese Normen
setzen allerdings ein elektrotechnisches Spezialwissen voraus, welches oftmals einen
Elektroinstallateur oder einen Elektroplaner überfordert. Es müssen nämlich eine Vielzahl
von Installationsbedingungen beachtet werden, die in die Planung einer elektrischen
Anlage und auch in die handwerkliche Ausführung der Anlage einfließen muß. Eine falsche
Installation von Überspannungsschutzgeräten kann zur Folge haben, daß einzelne Leitungen
und damit die zu schützenden Geräte weiterhin unzulässig hohen Spannungsbelastungen
ausgesetzt sind. Im Extremfall kann aufgrund einer falschen Installation der ganze
Überspannungsschutz funktionslos werden. Auch kann es zu Überlastungen von Überspannungsschutzgeräten
durch Betriebspannungen kommen.
[0003] Diese Probleme haben dazu geführt, daß eine breite Akzeptanz der Überspannungsschutzgeräte
bei den Elektroplanern und auch bei der Elektroinstallation nicht erreicht werden
konnte. Zudem wird auch durch Ausfälle trotz vorhandener Überspannungsschutzgeräte
das Vertrauen in diese Installation in Frage gestellt.
[0004] Übliche Überspannungsschutzgeräte weisen zum Anschluß an elektrische Leitungen ein
Gehäuseunterteil auf, welches beispielsweise auf Hutschienen oder dergleichen montiert
werden kann, die in der Zentralverteilung einer Elektroanlage vorgesehen sind.
[0005] Die Installation erfolgt dabei vorzugsweise nahe des gebäudeseitigen Eingangs der
elektrischen Zuleitungen, damit das gesamte Netz des damit ausgestatteten Hauses geschützt
werden kann. Die eigentlichen Überspannungsschutzelemente sind beispielsweise Varistoren
oder auch Funkenstrecken, die beispielsweise in Form von steckbaren Elementen ausgebildet
sind, so daß sie steckbar in das entsprechende Geräteunterteil eingesetzt werden können.
[0006] Zur Installation eines solchen Überspannungsschutzgerätes, welches beispielsweise
die phasenführenden Leiter L
1,L
2,L
3, sowie den Neutralleiter N und gegebenenfalls auch den PE-Leiter schützen sollen,
ist bei den bekannten Ausbildungen an dem Geräteunterteil, welches beispielsweise
U-förmig ausgebildet sein kann, im Bereich des einen Schenkels die Anordnung von Anschlußklemmen
für Phasenleiter L1 bis L3 und den Neutralleiter vorgesehen. Am anderen Schenkel des
Gehäuses, also auf der gegenüberliegenden Seite können beispielsweise Erdanschlüsse
vorgesehen sein. Ein solches Gerät kann nicht in eine bestehende Installation, insbesondere
in den Leitungsstrang eingeschleift werden, sondern aufgrund der schaltungstechnischen
Anforderungen ist es erforderlich, eine Parallelanordnung vorzusehen, so daß beispielsweise
von den phasenführenden Leitern des Installationssystems (L
1 bis L
3) Abzweigungen vorzusehen sind, die dann in einer von der üblichen Installation abweichenden
Art und Weise an die entsprechenden Anschlüsse des Überspannungsschutzgerätes angeschlossen
werden müssen.
[0007] Desweiteren ist ein Anschluß an den Neutralleiter beziehungsweise an den PE-Leiter
vorzusehen, die wiederum mit der Potential-Ausgleichsschiene, die geerdet ist, verbunden
sind. Diese Installationsweise weicht von dem üblichen Installationsraster ab, wie
dies beispielsweise bei sogenannten Fehlerstromschutzschaltern oder anderen in die
Leitungen eingeschleiften Schaltern üblich ist.
[0008] Gerade aus dieser notwendigen Installation resultieren viele Fehler. Häufige Fehlerquellen
bei der Installation von solchen Überspannungsschutzgeräten sind beispielsweise hohe
Leitungslängen für die Verbindung zwischen den zu schützenden Leitern und den Überspannungsschutzgeräten.
Auch die parallele Verlegung von ungeschützten und geschützten Leitungen ist möglich
und damit eine Fehlerquelle. Im erstgenannten Fehlerfall würde bei zu hoher Leitungslänge
zu viel Spannung an den Verbindungsleitungen abfallen, so daß kein korrekter Schutz
erreicht wird. Im zweiten dargestellten Fehlerfall würde die parallele Verlegung von
geschützten und ungeschützten Leitungen eine erhebliche Einkopplung von Überspannungen
von den ungeschützten in die geschützten Leitungen zur Folge haben können. Auch der
Anschluß an die Potential-Ausgleichsschiene ist häufig problematisch, da gerade dort
zulässige Leitungslängen überschritten werden.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Überspannungsschutzgerät zu schaffen, welches in einfacher Weise und unter Anwendung
einfachster Installationsregeln funktionstüchtig installiert werden kann.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß das Gehäuseunterteil im Bereich
eines jeden Installationsplatzes eine durchgehende Leiterbrücke aufweist, die jeweils
mit an einer Gehäuseseite angeordneten ersten Anschlußklemme für die kommende Leitungsader
und einer an der gegenüberliegenden Gehäuseseite angeordneten zweiten Anschlußklemme
für die abgehende Leitungsader kontaktiert ist, daß jede Leiterbrücke jedes Phasenleiters
im Bereich des zugehörigen Installationsplatzes einen Anschluß für den Phasenanschluß
des Überspannungsschutzelementes aufweist, daß isoliert zu den Leiterbrücken eine
quer zu diesen angeordnete Neutralleiter-Verbindungsbrücke angeordnet ist, die jeweils
im Bereich der Installationsplätze einen Anschluß für den Neutralleiteranschluß des
Überspannungsschutzelementes aufweist und die mit der parallel zu den Leiterbrücken
der Phasenleiter angeordneten Leiterbrücke für den Neutralleiter kontaktiert ist.
[0011] Desweiteren ist vorgesehen, daß eine weitere Leiterbrücke für den PE-Leiter parallel
zu den anderen Leiterbrücken angeordnet ist, die endseitig eine entsprechende erste
und zweite Anschlußklemme aufweist, daß im Bereich des Installationsplatzes der Leiterbrücke
für den Neutralleiter ein Anschluß für den Neutralleiteranschluß des Überspannungsschutzelementes
vorgesehen ist, der mit der Neutralleiterverbindungsbrücke kontaktiert ist, sowie
ein weiterer Anschluß für das Überspannungsschutzelement, der mit einer Verbindungsbrücke
kontaktiert ist, die isoliert zum Neutralleiter angeordnet ist und mit der PE-Leiterbrücke
elektrisch verbunden ist.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist es möglich, die Installation des Überspannungsschutzgerätes
in einfacher Weise derart vorzunehmen, daß praktisch ein Durchschleifen der ankommenden
und weiterführenden Leitungen ermöglicht ist. Das Überspannungsschutzgerät kann in
einfacher Weise angeschlossen werden, indem die einzelnen Leiter (L
1,L
2,L
3), Neutralleiter und PE-Leiter parallel zueinander zugeführt werden und mit den an
der einen Gehäuseseite befindlichen Anschlüssen verbunden werden, wobei die abgehenden
Leitungen praktisch koaxial zu diesen eingehenden Anschlüssen an der anderen Gehäuseseite
angeschlossen werden können. Durch die Leiterbrücken der Phasenleiter und gegebenenfalls
auch der Neutralleiter und PE-Leiter ist die ordnungsgemäße und einfache Verdrahtung
gewährleistet, wobei zudem Überlängen oder Schleifenbildungen vermieden sind. Dadurch,
daß einerseits an den Eingängen jeder Leiterbrücke Anschlußkontakte für den jeweiligen
Phasenanschluß des einzusetzenden Überspannungselementes vorgesehen sind und an dem
anderen Kontaktbereich des Überspannungsschutzelementes die Neutralleiter-Verbindungsbrücke
vorgesehen ist, ist die elektrische korrekte Verdrahtung beziehungsweise Verbindung
zwischen den bestimmungsgemäß eingesetzten Überspannungsschutzelementen und dem Netz
gewährleistet. Dabei kann gegebenenfalls auch eine weitere Leiterbrücke für den PE-Leiter
vorgesehen sein, die nur mit der Leiterbrücke des Neutralleiters elektrisch verbunden
ist, so daß in die entsprechenden Anschlußkontakte des Neutralleiters ein entsprechendes
Überspannungsschutzelement, beispielsweise ein Gasableiter, eingesetzt werden kann,
der zwangsläufig korrekt installiert ist. Das Überspannungsschutzgerät ist in einer
solchen Weise in die elektrische Leitung zu integrieren, die den Installationsgewohnheiten
von Elektroinstallateuren entspricht. Üblicherweise wird eine Verteilung von unten
nach oben verdrahtet, wobei die einzelnen Leitungsadern parallel zueinander verlaufen.
Eine solche Installationsrichtung ist mit dem erfindungsgemäßen Überspannungsschutzgerät
in einfacher Weise zu realisieren, da das Gerät quasi unten Eingänge und oben Ausgänge
aufweist, die an die entsprechenden Leiter angeschlossen werden können. Es wird hierdurch
zudem eine räumliche Trennung der Leitungen fast zwingend erreicht und auch die parallele
Verlegung von geschützten und ungeschützten Leitungen sehr erschwert, wenn nicht gar
ausgeschlossen. Auch das Problem von die Installation nachteilig beeinflussenden Leitungslängen
ist vermieden, da alle zu schützenden Leitungen an dem Überspannungsschutzgerät zusammengeführt
werden und dort unter Verwendung von kürzesten Leitungslängen korrekt verschaltet
sind. Die Installation und Zusammenstellung von Überspannungsschutzgeräten wird dadurch
erheblich erleichtert, da eine komplette Installationslösung integral in dem Gerät
aufgebaut ist. Bei einer entsprechenden Auslegung des Gerätes kann das Gerät für alle
Netzformen eingesetzt werden, so daß es vom Installateur keine Kenntnis über die Netzform
verlangt.
[0013] Wie schon ausgeführt, ermöglicht das erfindungsgemäße Gerät die Installation entsprechend
den Installationsgewohnheiten des Elektrohandwerks, da der Installateur ähnliche Installationsarten
beispielsweise bei der Montage von Fehlerstromschutzschaltern gewöhnt ist. Auch dort
werden die unteren Klemmen als Eingang benutzt und die oberen Klemmen bilden die Abgänge.
Die verbleibenden Installationsvorschriften bestehen nur insoweit, als das Überspannungsschutzgerät
immer direkt am Eingang der Installation montiert werden muß und keine weiteren Verbindungen
zwischen den geschützten und ungeschützten Leitungen vorgenommen werden dürfen.
[0014] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, daß das Gehäuseunterteil
etwa U-förmig ausgebildet ist, wobei in der Basis der U-Form parallel zueinander und
voneinander elektrisch isoliert in einer ersten, unteren Ebene die Leiterbrücken in
Form von Blechstreifen angeordnet sind, die endseitig im Bereich der Schenkel der
U-Form die Anschlußklemmen aufweisen, deren Kabeleinsteckkanäle jeweils parallel oder
quasi koaxial zu der entsprechenden Leiterbrücke aus den einander abgewandten Flächen
der Schenkel ausmünden.
[0015] Zudem kann bevorzugt vorgesehen sein, daß die quer zu den Leiterbrücken angeordnete
Neutralleiter-Verbindungsbrücke im Bereich des einen Schenkels der U-Form oder in
der Basis nahe des Schenkels in einer zweiten Ebene isoliert zu den Leiterbrücken
der Phasenleiter der ersten Ebene angeordnet ist und mit der Leiterbrücke des Neutralleiters
elektrisch verbunden ist, insbesondere auf dieser kontaktierend im Kreuzungsbereich
anliegt.
[0016] Auch ist bevorzugt vorgesehen, daß im Bereich des anderen Schenkels oder in der Basis
nahe des Schenkels in der zweiten Ebene im Bereich eines jeden Installationsplatzes
eines Überspannungsschutzelementes für die Phasenleiter ein mit der jeweiligen Leiterbrücke
kontaktierendes und gegenüber benachbarten Leiterbrücken isoliertes Teil als Anschluß
angeordnet ist.
[0017] Zudem ist bevorzugt, daß im Bereich des anderen Schenkels oder in der Basis nahe
des Schenkels in der zweiten Ebene im Bereich der Überdeckung der Leiterbrücke des
Neutralleiters und des PE-Leiters die Verbindungsbrücke in Form eines die Leiterbrücke
des PE-Leiters kontaktierenden und gegenüber der Leiterbrücke des Neutralleiters isolierten
Blechstreifens ausgebildet ist.
[0018] Auch ist bevorzugt, daß jedes Überspannungselement aus einem in einem Gehäuse angeordneten
Varistor oder einer Funkenstrecke besteht, die mit Anschlußkontakten mit den Anschlüssen
des Gehäuseunterteils elektrisch verbunden sind (in der Gebrauchslage), so daß das
Überspannungselement die elektrische Verbindung jeweils zwischen der Leiterbrücke
des Phasenleiters und der Neutralleiterverbindungsbrücke und der Verbindungsbrücke
zwischen Neutralleiter und PE-Leiter darstellt.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden
näher beschrieben.
[0020] Es zeigt:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Überspannugsgerät schematisch in Draufsicht;
- Figur 2
- desgleichen im Schnitt II/II der Figur 1 gesehen;
- Figur 3
- desgleichen im Schnitt III/III der Figur 1 gesehen;
- Figur 4
- ein Schnitt im Schnitt IV/IV der Figur 1 gesehen;
- Figur 5
- ein Schnitt V/V der Figur 1;
- Figur 6
- ein Schnitt VI/VI gemäß Figur 1 gesehen.
[0021] Die Ansicht der Figur 1 entspricht etwa der Ansicht der Schnittlinie I in Figur 3.
[0022] In der Zeichnung ist ein Überspannungsschutzgerät zum Schutz von elektrischen Niederspannungsinstallationen
vor Überspannungen gezeigt. Es besteht aus einem Geräteunterteil 1 mit Anschlußklemmen
für die Phasenleiter L
1,L
2,L
3 und die Erdleiter PE sowie die Neutralleiter N. Ferner sind im Ausführungsbeispiel
als Steckplätze ausgebildete Installationsplätze am Unterteil vorgesehen, die mit
den Anschlußklemmen in elektrischer Verbindung stehen. Die eigentlichen Überspannungsschutzelemente
2 sind in Form von Varistoren beziehungsweise Funkenstrecken ausgebildet und als quaderförmige
Elemente mit dem Unterteil 1 steckverbindbar, wobei durch die Steckverbindung einerseits
die Lagesicherung erfolgt und andererseits die ordnungsgemäße elektrische Kontaktierung.
[0023] Im Bereich eines jeden Installationsplatzes für einen Überspannungsableiter 2 ist
eine durchgehende Leiterbrücke 3 vorgesehen. Die in der Zeichnungsfigur 1 links dargestellte
durchgehende Leiterbrücke 3 verbindet den unten liegenden Eingang L
1 mit dem oben liegenden Abgang L
1'. Die daneben befindliche, dazu parallel angeordnete Leiterbrücke 3 verbindet den
Eingang L
2 mit dem Ausgang L
2'. Die wiederum daneben befindliche weitere Leiterbrücke 3 verbindet den unten liegenden
Eingang L
3 mit dem oben liegenden Abgang L
3'. Die nächste Leiterbrücke 3 verbindet den unten liegenden Eingang N mit dem oben
liegenden Abgang N'. Die nächste Leiterbrücke 3 verbindet wiederum den unten liegenden
Eingang PE mit dem oben liegenden Abgang PE'. Beispielsweise durch Kunststoffisolierelemente
isoliert zu den Leiterbrücken 3 ist eine quer zu diesen angeordnete Neutralleiter-Verbindungsbrücke
4 am in Installationsrichtung gemäß Figur 1 oberen Endbereich der Leiterbrücken 3
vorgesehen, und zwar im Bereich jeweils der Installationsplätze mit einem Steckanschluß
für den Neutralleiter-Anschluß des Überspannungsschutzelementes. Diese Verbindungsbrücke
4 ist nicht mit den phasenführenden Leiterbrücken 3 der Leiter L
1 bis L
3 elektrisch verbunden, sondern sie ist gegenüber diesen elektrisch isoliert und sie
liegt elektrisch leitend an der Leiterbrücke 3 des Neutralleiters N auf. Im in Zeichnungsfigur
1 befindlichen Bereich ist oberhalb jeder Leiterbrücke 3 für die Phasenleiter L
1 bis L
3 ein Anschlußelement vorgesehen, mittels dessen der Phasenanschluß des jeweiligen
Überspannungsableiters 2 mit der darunter befindlichen Brücke steckverbindbar und
elektrisch leitend verbindbar ist. Das innerhalb des Überspannungsableiters vorgesehene
Überspannungselement 5 ist mit den Steckanschlüssen des Überspannungsableiters 2 elektrisch
verbunden, wie beispielsweise aus den Figuren 4 und 5 ersichtlich ist. Die Leiterbrücke
3 für den PE-Leiter ist über eine Verbindungsbrücke 6 mit dem Anschlußbereich des
Überspannungsschutzelementes oberhalb der Leiterbrücke des Neutralleiters N verbunden,
wobei diese Verbindung gegenüber der Leiterbrücke 3 des Neutralleiters isoliert ist.
Die Verbindungsbrücke 6 ist aber mit der Leiterbrücke 3 des PE-Leiters elektrisch
leitend verbunden, d.h. kann beispielsweise auf diese kontaktierend aufgelegt sein.
Bei gesteckten Überspannungsableitern ist jeweils eine elektrische Verbindung zwischen
dem Eingangsanschluß L
1E,L
2E,L
3E und PEE einerseits und dem zugehörigen Neutralleiter-Anschluß NA hergestellt. Die
ordnungsgemäße Verschaltung ist damit gewährleistet, wobei zudem durch die entsprechenden
oben und unten liegenden Abgänge und Eingänge der Leitungen eine einfache und lagerichtige
Installation gewährleistet ist. Wie insbesondere aus Figur 4 bis 6 ersichtlich, ist
das Gehäuseunterteil im wesentlichen U-förmig ausgebildet. Dabei ist in der Basis
der U-Form parallel zueinander und voneinander elektrisch isoliert in einer ersten
unteren Ebene die Anordnung der Leiterbrücken 3 vorgesehen, die beispielsweise in
Form von Kupfer-Blechstreifen oder dergleichen ausgebildet sein können. Im Bereich
der Schenkel der U-Form sind die entsprechenden Anschlußklemmen in den Bereichen angeordnet,
die mit den Bezeichnungen L
1,L
2,L
3,N und PE beziehungsweise L
1',L
2',L
3',N' und PE' gekennzeichnet sind. Die Kabeleinsteckkanäle sind also jeweils quasi
koaxial zu den entsprechenden Leiterbrücken 3 ausgerichtet.
[0024] Die quer zu den Leiterbrücken 3 angeordnete Neutralleiter-Verbindungsbrücke 4 ist
nahe des einen Schenkels der U-Form des Unterteils 1 in einer zweiten Ebene vorgesehen,
die über der ersten Ebene liegt, die von den Brücken 3 aufgespannt ist, wobei zwischen
den Brücken 3 und der Neutralleiter-Verbindungsbrücke 4 eine elektrische Isolierung
vorgesehen ist. Auch die Brücken 3 sind jeweils mit Abstand nebeneinander angeordnet
und voneinander isoliert. Lediglich im Kreuzungsbereich der Leiterbrücke 3, die den
Neutralleiteranschluß N bildet, ist die Neutralleiter-Verbindungsbrücke 4 kontaktierend
auf die entsprechende Brücke 3 aufgelegt, so daß die gewünschte elektrische Verbindung
zwischen der Brücke 4 und der Brücke 3 des N-Leiters hergestellt ist. Nahe des anderen
Schenkels des Unterteils 1 ist in der zweiten Ebene im Bereich eines jeden Installationsplatzes
eines Überspannungsschutzelementes 2 für die Phasenleiter L
1 bis L
3 jeweils ein beispielsweise plattenförmiges Anschlußelement vorgesehen, welches Steckverbindungsmittel
als Steckverbindung des entsprechenden Überspannungsleiters aufweist. Die einzelnen
Elemente L
1E,L
2E,L
3E sind nebeneinander angeordnet und gegeneinander isoliert und jeweils nur mit der
darunter befindlichen Leiterbrücke 3 kontaktierend verbunden. Im Bereich des Neutralleiters
N und des PE-Leiters ist die Brücke 6 angeordnet, die kontaktierend auf dem PE-Leiter
aufliegt und gegenüber dem Neutralleiter N (der entsprechenden Leiterbrücke 3) isoliert
ist. Auch diese Brücke ist wiederum beispielsweise durch einen Blechstreifen gebildet.
[0025] Jedes Überspannungselement 2 kann in seinem Gehäuse einen Varistor oder eine Funkenstrecke
als Schutzelement 5 aufweisen, wobei dieses entsprechende Schutzelement mit Anschlußsteckkontakten
7 elektrisch verbunden ist, die wiederum in die entsprechenden Anschlußelemente einsteckbar
sind, die oberhalb der Leiterbrücken 3 ausgebildet oder angeordnet sind. Zusätzlich
kann in einem entsprechenden Freiraum des Unterteils 1, der oberhalb der Leiterbrücke
3 des PE-Leiters ausgebildet ist, ein Element zur Fernsignalisierung eingesetzt werden,
das in an sich bekannter Weise signalisiert, wenn ein Überspannungsableiter ausgefallen
oder beansprucht ist.
[0026] Das im Ausführungsbeispiel gezeigte Überspannungsschutzgerät ist für alle üblichen
Netzformen geeignet und ist daher vom Installateur zu installieren, ohne daß er die
Netzform kennt. Zudem ist das Gerät in äußerst einfacher Weise in eine bestehende
Leitung zu integrieren, indem das Gerät in üblicher Weise mit unten ankommenden Eingangsleitungen
und oben abgehenden Abgängen analog der Darstellung in Figur 1 installiert werden
kann.
[0027] Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen
der Offenbarung vielfach variabel.
[0028] Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale
werden als erfindungswesentlich angesehen.
1. Überspannungsschutzgerät zum Schutz von elektrischen Niederspannungsinstallationen
vor Überspannungen, bestehend aus einem Geräteunterteil (1) mit Anschlußklemmen für
Phasenleiter (L1 -L3) und Erd- beziehungsweise Neutralleiter (PE,N) sowie mit vorzugsweise als Steckplätzen
ausgebildeten Installationsplätzen, die mit den Anschlußklemmen elektrisch verbunden
sind und in die Überspannungsschutzelemente (2) in Form von Varistoren, Funkenstrecken
oder dergleichen, eingesetzt oder eingesteckt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseunterteil (1) im Bereich eines jeden Installationsplatzes eine durchgehende
Leiterbrücke (3) aufweist, die jeweils mit an einer Gehäuseseite angeordneten ersten
Anschlußklemme für die kommende Leitungsader und einer an der gegenüberliegenden Gehäuseseite
angeordneten zweiten Anschlußklemme für die abgehende Leitungsader kontaktiert ist,
daß jede Leiterbrücke (3) jedes Phasenleiters (L1-L3) im Bereich des zugehörigen Installationsplatzes einen Anschluß für den Phasenanschluß
des Überspannungsschutzelementes (2) aufweist, daß isoliert zu den Leiterbrücken (3) eine quer zu diesen angeordnete Neutralleiter-Verbindungsbrücke
(4) angeordnet ist, die jeweils im Bereich der Installationsplätze einen Anschluß
für den Neutralleiteranschluß des Überspannungsschutzelementes (2) aufweist und die
mit der parallel zu den Leiterbrücken (3) der Phasenleiter (L1-L3) angeordneten Leiterbrücke (3) für den Neutralleiter (N) kontaktiert ist.
2. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Leiterbrücke (3) für den PE-Leiter parallel zu den anderen Leiterbrücken
(3) angeordnet ist, die endseitig eine entsprechende erste und zweite Anschlußklemme
aufweist, daß im Bereich des Installationsplatzes der Leiterbrücke (3) für den Neutralleiter ein
Anschluß für den Neutralleiteranschluß des Überspannungsschutzelementes (2) vorgesehen
ist, der mit der Neutralleiterverbindungsbrücke (3) kontaktiert ist, sowie ein weiterer
Anschluß für das Überspannungsschutzelement (2), der mit einer Verbindungsbrücke (6)
kontaktiert ist, die isoliert zum Neutralleiter (N) angeordnet ist und mit der PE-Leiterbrücke
(3) elektrisch verbunden ist.
3. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseunterteil (1) etwa U-förmig ausgebildet ist, wobei in der Basis der U-Form
parallel zueinander und voneinander elektrisch isoliert in einer ersten, unteren Ebene
die Leiterbrücken (3) in Form von Blechstreifen angeordnet sind, die endseitig im
Bereich der Schenkel der U-Form die Anschlußklemmen aufweisen, deren Kabeleinsteckkanäle
jeweils parallel oder quasi koaxial zu der entsprechenden Leiterbrücke (3) aus den
einander abgewandten Flächen der Schenkel ausmünden.
4. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die quer zu den Leiterbrücken (3) angeordnete Neutralleiter-Verbindungsbrücke (4)
im Bereich des einen Schenkels der U-Form oder in der Basis nahe des Schenkels in
einer zweiten Ebene isoliert zu den Leiterbrücken (3) der Phasenleiter (L1-L3) der ersten Ebene angeordnet ist und mit der Leiterbrücke (3) des Neutralleiters
(N) elektrisch verbunden ist, insbesondere auf dieser kontaktierend im Kreuzungsbereich
anliegt.
5. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des anderen Schenkels oder in der Basis nahe des Schenkels in der zweiten
Ebene im Bereich eines jeden Installationsplatzes eines Überspannungsschutzelementes
(2) für die Phasenleiter (L1-L3) ein mit der jeweiligen Leiterbrücke (3) kontaktierendes und gegenüber benachbarten
Leiterbrücken (3) isoliertes Teil (L1E,L2E,L3E) als Anschluß angeordnet ist.
6. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des anderen Schenkels oder in der Basis nahe des Schenkels in der zweiten
Ebene im Bereich der Überdeckung der Leiterbrücke (3) des Neutralleiters (N) und des
PE-Leiters die Verbindungsbrücke (6) in Form eines die Leiterbrücke (3) des PE-Leiters
kontaktierenden und gegenüber der Leiterbrücke (3) des Neutralleiters (N) isolierten
Blechstreifens ausgebildet ist.
7. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Überspannungselement (2) aus einem in einem Gehäuse angeordneten Varistor oder
einer Funkenstrecke besteht, die mit Anschlußkontakten mit den Anschlüssen des Gehäuseunterteils
(1) elektrisch verbunden sind (in der Gebrauchslage), so daß das Überspannungselement
(2) die elektrische Verbindung jeweils zwischen der Leiterbrücke (3) des Phasenleiters
(L1,L2 oder L3) und der Neutralleiterverbindungsbrücke (4) und der Verbindungsbrücke (6) zwischen
Neutralleiter (N) und PE-Leiter darstellt.