[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrtreppenstufe oder eine Fahrsteigpalette,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Eine derartige Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette ist beispielsweise aus der
EP-A2-945 391 bekannt. Diese Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette besteht im wesentlichen
aus Kunststoff, und zwar aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff. Durch geeignete
strukturelle Maßnahmen wie die Realisierung einer Gitterstruktur läßt sich die Festigkeit
im Verhältnis zum Gewicht der Fahrtreppenstufe gegenüber zuvor bekannten Lösungen
deutlich erhöhen. Jedoch ist die Erzeugung einer derartigen Gitterstruktur von der
Herstellungsform her recht aufwendig. Sie eignet sich besonders für den Einsatz der
Spritzgußtechnik und weniger für die Realisierung einer entsprechenden Druckgußform.
[0003] Andererseits liegt es im Bestreben jedes Fahrtreppenherstellers, das Gewicht der
Stufen möglichst gering zu halten. Je geringer das Gewicht der Stufen ist, desto weniger
Antriebsstrom ist für den Antrieb des umlaufenden Kettenbandes erforderlich. Eine
Gewichtserhöhung bedingt stärkere Antriebsketten, einen stärkeren Antriebsmotor, einen
erhöhten Leerlaufstrom-Verbrauch, einen höheren Lagerverschleiß, einen stärkeren Verschleiß
der Laufschienen für die Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette und die Notwendigkeit
einer aufwendigeren Führung für den Umlenkbereich. Demgegenüber läßt sich mit einer
Gewichtsreduktion von Fahrtreppenstufen und Fahrsteigpaletten gewährleisten, daß auch
die Handhabung jeder Stufe für den Monteur vereinfacht und die Gefahr von Bedienungsfehlern
und die Unfallgefahr beim Handhaben der Stufen oder Paletten reduziert wird. Bei einer
verminderten Gewichtsbelastung durch den Antriebsstrang ist auch die Lagerbelastung
vermindert, und auch die Neigung zur Kettenlängung ist reduziert. Damit können die
Wartungsintervalle verlängert werden, was erheblich zur Betriebskosteneinsparung beiträgt.
[0004] Andererseits lassen sich Stufen aus Kunststoff nicht in allen Anwendungsfällen gleich
gut einsetzen. Beispielsweise ist die Lebensdauer von Kunststoffstufen bei starken
Temperaturschwankungen begrenzt, so daß im Außenbereich bevorzugt metallische Stufen
eingesetzt werden. Für metallische Stufen kommt eine Konstruktion gemäß der EP-0 945
391 aber nicht oder nur in besonderen Ausnahmefällen in Betracht. Die vorstehend genannte
Lösung verwendet zur Aussteifung der aus Kunststoff bestehenden Stufe oder Palette
ein hohles Metallprofil, das in die Stufe oder Palette aus Kunststoff integriert ist.
Kunststoff und Metall weisen andererseits einen unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf, so daß der Betrieb bei wechselnden Temperaturen das Risiko entstehen läßt, daß
sich das Metallprofil in der betreffenden Ausnehmung löst, so daß besondere Maßnahmen
getroffen werden müssen, daß es nicht sich seitlich verschiebt.
[0005] Ferner ist es an sich bekannt geworden, der Trittplatte von Treppenstufen benachbart
Einlagen beispielsweise aus Elastomer oder anderen geeigneten, eher elastischen Materialien,
vorzusehen, die der Trittschalldämmung dienen sollen. Bei derartigen Lösungen besteht
die Gefahr, daß durch die dann auch seitliche Beweglichkeit der Beläge der Fahrtreppenstufe
die Stege der Trittplatte mit der Kammplatte am Einstieg oder Ausstieg der Fahrtreppe
oder des Fahrsteigs kollidieren. Zu dem ist eine derartige Lösung nicht besonders
wetterfest. Bei Halterung der verwendeten Kunststoffmaterialien besteht auch die Gefahr,
daß Kunststoffteile herausbröckeln und zu Betriebsstörungen führen.
[0006] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fahrtreppenstufe sowie eine
Fahrsteigpalette gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die hinsichtlich
des Festigkeits/Gewichts-Verhältnisses ohne Einschränkung der Lebensdauer oder Einsetzbarkeit
und auch ohne hohe Kosten verbessert ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Erfindungsgemäß besonders günstig ist es, daß der Grundkörper aus Schaummetall eine
im Verhältnis zu seinem Gewicht besonders gute Festigkeit aufweist, aber dennoch keine
aufwendige Fachwerkstruktur erzeugt werden muß, um den Grundkörper gießen zu können.
Vielmehr ist es bevorzugt, das Gießen des Grundkörpers so vorzunehmen, daß in der
Schmelze für Gasentwicklung gesorgt wird, die anhält, während die Schmelze erstarrt.
Hierzu kann beispielsweise Metallpulver wie Aluminiumpulver und ein gasabspaltendes
Treibmittel kompaktiert werden. Durch das Erhitzen mit Aufschäumen entsteht ein Innendruck
in der Schmelze, aber auch in den Gasbläschen, und es ist besonders günstig, daß der
Innendruck auch während des Abkühlens beibehalten wird, so daß die Gasbläschen auch
im abgekühlten Zustand noch zumindest etwas unter Überdruck sind.
[0009] Erfindungsgemäß besonders günstig ist es, daß das Schaummetall auch recht druckstabil
ist, so daß es besonders gut als Stützkörper gerade auch für sich ändernde Stützlasten
geeignet ist. Fahrtreppenstufen und Fahrsteigpaletten sind aber in besonderem Maße
wechselnden Stützlasten unterworfen.
[0010] Erfindungsgemäß besonders günstig ist es, wenn die Trittfläche und gegebenenfalls
auch die Setzstufe der Fahrtreppenstufe schaumfrei gehalten ist. Hierzu kann die Trittplatte
selbst als massives Aluminiumstück vorgefertigt sein, und zwar in einer Stärke von
beispielsweise 1 bis 5 mm und insbesondere etwa 2 bis 3 mm, und der Schaummetall-Grundkörper
kann an diese angegossen sein. Es versteht sich, daß auch beliebige andere Arten der
Verbindung zwischen Grundkörper und Trittplatte, auch beispielsweise über eine Zwischenplatte
möglich sind. Der Vorteil einer solchen Lösung besteht darin, daß die Eindrückfestigkeit
von Massivaluminium mit den Gewichts- und Steifheitsvorteilen von Schaumaluminium
kombiniert werden kann.
[0011] Überraschend läßt sich mit der erfindungsgemäßen Lösung bei gegenüber einer Massiv-Aluminiumstufe
vergrößerter Wandstärke und gleicher Festigkeit eine signifikante Gewichtsverminderung
erzielen. Durch die Massivaluminiumauflage in Form der Trittplatte oder zumindest
der Zwischenplatte besteht nicht die Gefahr, daß das Schaummetall durch beispielsweise
eine Schirmspitze eingedrückt wird.
[0012] Erfindungsgemäß besonders günstig ist es, daß die Befestigung des Grundkörpers auf
der Trittplatte, die als innige Verbindung ausgebildet ist, in einer Art Sandwich-Bauweise
festigkeitserhöhend wird. Dieses Verhalten macht sich insbesondere dann günstig bemerkbar,
wenn auch im Bereich der Setzstufe eine Zwischenplatte ausgebildet ist. Die Unterseite
der Treppenstufe oder Fahrsteigpalette kann vorteilhaft durch die auf den Antriebsketten
mitgeführten Achsen ausgesteift sein, so daß sich insgesamt eine kastenförmige Einfassung
für den Grundkörper ergibt.
[0013] Es vesteht sich, daß trotz der Verwendung von ausgesprochen steifem Schaummetall
die Realisierung von Aussteifungsrippen bevorzugt ist. Derartige Aussteifungssrippen
können erfindungsgemäß in einfacher Form ausgebildet sein, so daß auch die Neigung
zur Schmutzablagerung in Innenecken entsprechend geringer ist.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß ein Belag mit
Rippenkontur im Strangpressverfahren hergestellt und auf die Zwischenplatte aufgewalzt
wird. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache Herstellung, denn durch Strangpressen
läßt sich der Trittflächenbelag in beliebiger Länge kostengünstig erzeugen, wobei
es lediglich erforderlich ist, den so erzeugten Leichtmetallstreifen gemäß den Erfordernissen
abzulängen, und dann in geeigneter Weise auf der Zwischenplatte zu befestigen. Auch
wenn die Befestigung über Aufwalzen bevorzugt ist, versteht es sich, daß beliebige
geeignete andere Maßnahmen zur Befestigung auch geeignet sind.
[0015] Grundsätzlich könnte auch die Setzstufe in gleicher Weise hergestellt und aufgebracht
werden. Hierbei ist die Ausbildung der Bogenform allerdings wesentlich.
[0016] Besonders günstig bei der Aufteilung der Herstellung der Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette
zwischen Strangpressen und Druckguß ist es, daß durch das Strangpressen die Rippenkontur
mit guter Präzision und guter Festigkeit hergestellt werden können. Damit entfällt
entsprechend auch die aufwendige Erzeugung einer entsprechenden Negativkontur in der
Druckgußform. Auch ist die Lebensdauer der Druckgußform auf Grund der geringeren Komplexität
etwas vergrößert.
[0017] Bei der Herstellung ist es günstig, wenn der Schmelzpunkt der für die Erzeugung des
Schaummetalls verwendeten Legierung etwas geringer als der Schmelzpunkt der Trittplatte
und gegebenenfalls der Zwischenplatte ist. Hierdurch ist gewährleistet, daß durch
das Aufschäumen bei geeigneter Temperaturwahl sich die Trittplatte und/oder die Grundplatte
nicht verformt.
[0018] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
[0020] Die einzige Figur der Zeichnung eine Seitenansicht einer Fahrtreppenstufe in einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform.
[0021] Die in der Figur dargestellte Fahrtreppenstufe 10 weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Trittplatte 12 und eine Setzstufe 14 auf, die sich in an sich bekannter Weise
erstrekken. Die Trittplatte 12 ist ebenso wie die Setzstufe 14 mit Rippen 16 versehen,
die sich nach außen/vorne erstrecken. An ihrer Unterseite ist eine Oberfläche 18 ausgebildet.
Angrenzend an die Oberfläche 18 erstreckt sich ein erfindungsgemäßer Grundkörper 20
aus Schaummetall. Erfindungsgemäß wird hierfür eine Aluminium/Magnesiumlegierung verwendet,
die pulvermetallurgisch hergestellt ist, und zwar durch Verwenden eines kompaktierten
Gemischs aus Metallpulver und gasabspaltendem Treibmittel.
[0022] Der Grundkörper 20 erstreckt sich in einer Wandstärke 22 von 10mm, wobei es sich
versteht, daß die Wandstärke in weiten Bereichen an die Erfordernisse anpaßbar ist.
[0023] Als Teil des Grundkörpers sind ferner Rippen 24 als Stützstruktur in an sich bekannter
Weise ausgebildet. Die Rippen 24 erstrecken sich in recht großen Abständen über die
Erstreckung der Fahrtreppenstufe.
[0024] Der Unterseite des im wesentlichen dreiecksförmigen Grundkörpers 20 benachbart sind
Befestigungsaugen 26 und 28 ausgebildet, die je nach Anwendungsfall auch mit Vollmetall
verstärkt sein können. Bevorzugt sind hier die Außenringe von eher breiten Lagern
mit eingeschäumt. Durch die Augen 26 und 28 erstrecken sich in an sich bekannter Weise
Achsen 30 und 32, die mit den beiden Antriebsketten der Fahrtreppe verbunden sind.
Die Wandstärke im Bereich des Auges 28 ist für den Grundkörper 20 aus Schaummetall
so gewählt, daß der Grundkörper dort bis zur Achse 32 reicht und insofern eine Abstützung
über die gesamte Länge der Fahrtreppenstufe gewährleistet.
[0025] Es versteht sich, daß erfindungsgemäß eine beliebige geeignete Anpassung an konstruktive
Besonderheiten möglich ist. So kann beispielsweise der Bereich der Setzstufe 14 ohne
Vollmaterial ausgestaltet sein. Dieser Bereich ist weniger belastet, und durch die
Anlage des Metallschaums an der Gießform entsteht eine geschlossene Oberfläche. Insofern
kann das Aufschäumen auf eine Trittplatte oder Zwischenplatte auch nur in Teilbereichen
vorgenommen sein, insbesondere in stark belasteten Teilbereichen.
1. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette, mit einem Grundkörper, auf dem eine Trittplatte
befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (20) aus Schaummetall auf einer Oberfläche (18) aufgeschäumt ist,
die entweder Teil der Trittplatte (12) ist oder auf dieser befestigt ist.
2. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (18) metallisch ist.
3. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (18) Teil einer Zwischenplatte ist, auf der Beläge mit Rippenkontur
aufgebracht sind, insbesondere aufgewalzt sind.
4. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgebrachten Beläge im Strangpreßverfahren hergestellt sind.
5. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Schaummetall bestehende Grundkörper (20) unmittelbar auf der Oberfläche (18)
aufgeschäumt ist und insbesondere die mit der Oberfläche (18) versehene Dritt- oder
Zwischenplatte in die Schäumform für den Grundkörper (20) eingebracht ist.
6. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (18) Vorsprünge und/oder Vertiefungen aufweist, mit welchen der Schaumkörper
verankerbar ist.
7. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tritt- oder Zwischenplatte (12) aus einem ähnlichen, insbesondere aus dem gleichen
Metall besteht wie der Grundkörper (20).
8. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (18) aufgerauht ist und insbesondere mit einem Ätzmittel behandelt
ist.
9. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaummetall unterschiedliche Dichten aufweist und daß die Verteilung der Dichte
insbesondere so gewählt ist, daß sie benachbart der Tritt- oder Zwischenplatte (12)
hoch und von dieser beabstandet geringer ist.
10. Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Lageraugen (26, 28) für die Lastaufnahme der Fahrtreppenstufe (10) oder Fahrsteigpalette
verstärkt ausgebildet sind, insbesondere mit einer ungeschäumten Aluminiumlegierung
eingefaßt sind.