[0001] Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn.
[0002] Bei den bisher üblichen Mehrzylinder-Trockenpartien wird die Papierbahn zum Trocknen
über mehrere dampfbeheizte Zylinder oder über eine Anordnung von mehreren dampfbeheizten
Zylindern und Siebsaugwalzen geführt. Insbesondere zu Beginn der Trocknung, wo die
Papierbahn noch keine ausreichende Festigkeit besitzt, treten nun aber bezüglich der
Bahnführung häufig Probleme auf, die insbesondere darauf zurückzuführen sind, daß
die noch feuchte Bahn an den glatten Kontaktflächen kleben bleibt, die für eine hinreichende
Wärmeübertragung zwingend notwendig sind. Um die Bahn von den Zylindern abziehen zu
können, ist eine ausreichende Bahnspannung erforderlich, die nur durch Zug, d.h. eine
Differenzgeschwindigkeit, vor oder direkt nach der ersten glatten Kontaktfläche erzeugt
werden kann. Dies führt häufig zu Bahnabrissen sowie einer Überdehnung der Ränder,
und die Maschinengeschwindigkeit wird entsprechend begrenzt, da die genannten Probleme
bei höheren Geschwindigkeiten verstärkt auftreten und der Zug erhöht werden muß.
[0003] Eine mögliche Lösung besteht darin, einen großen Zylinder bzw. eine große Saugwalze
mit zugeordneter Impingementhaube zwischen Pressenpartie und Mehrzylinder-Trockenpartie
vorzusehen (vgl. DE 19 841 768 und DE 19 935 138). Dadurch entstehen jedoch meistens
eine oder mehrere längere, gerade oder nur leicht gekrümmte Transferstrecken zwischen
dem letzten Preßnip und der großen Walze bzw. Zylinder, um einen gewissen Abstand
zwischen der letzten Presse und der großen Walze bzw. Zylinder zu erhalten, wobei
bei diesen Transferstrecken die Bahn z.B. durch Transferfoils an einem Sieb oder Filz
gehalten werden muß. Infolge der sich ergebenden relativ geraden Bahnführung können
Bahnlaufprobleme wie insbesondere ein Randabheben oder -umklappen oder Überführschwierigkeiten
auftreten.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, eine Trockenpartie der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit der bei hoher Maschinengeschwindigkeit gleichzeitig sowohl eine möglichst optimale
Trocknungsrate am Anfang der Trocknung als auch eine sichere Bahnführung gewährleistet
ist. Dabei soll insbesondere auch eine zuverlässige Überführung sichergestellt sein.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen dem letzten Preßnip
einer Pressenpartie und einer darauffolgenden Impingement- oder Prallströmungs-Trocknungseinheit
eine insbesondere größere Pick-up-Saugwalze vorgesehen ist, die die Materialbahn von
einem durch den letzten Preßnip geführten Preßfilz oder von einem Transferband abnimmt
und an die Impingement-Trocknungseinheit übergibt.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung werden die zuvor genannten, im Anschluß an die Presse
auftretenden längeren geraden oder nur leicht gekrümmten Bahnlaufstrecken vermieden,
wodurch eine zuverlässige Überführung und ein sicherer Bahnlauf auch an den Rändern
erreicht wird. Durch die nunmehr gekrümmte Bahnführung ist die Gefahr eines Randabhebens
und -umklappens beseitigt und das Bahnüberführen erleichtert.
[0007] Der Außendurchmesser der Pick-up-Saugwalze liegt vorzugsweise im Bereich von etwa
1,2 bis etwa 2,5 m.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenpartie ist die
Pick-up-Saugwalze von einem Sieb umschlungen. Das betreffende Sieb ist entsprechend
gespannt. Dabei kann insbesondere auch eine Sieblaufregelung vorgesehen sein. Es kann
auch die Siebspannung entsprechend geregelt sein.
[0009] Anstelle eines Siebes ist es insbesondere auch denkbar, daß die Pick-up-Saugwalze
mit einer geeigneten Oberfläche versehen ist. So kann diese Pick-up-Saugwalze beispielsweise
mit einem Siebstrumpf bezogen sein.
[0010] Die Pick-up-Saugwalze kann mit einem innen liegenden Saugkasten versehen oder über
ihren Mantel von einem außen liegenden Saugkasten besaugt sein. Dazu kann der Mantel
beispielsweise mit Vertiefungen wie insbesondere Rillen oder dergleichen versehen
sein.
[0011] Vorteilhafterweise ist die Pick-up-Saugwalze mit einem mehrzonigen Saugkasten versehen,
um in Querrichtung und/oder in Maschinenrichtung verschiedene Unterdruckniveaus einstellen
und/oder verschiedene Saugkastenwinkel nutzen zu können.
[0012] Die Impingement-Trocknungseinheit umfaßt vorteilhafterweise eine insbesondere größere
Stützwalze oder dergleichen mit zugeordnetem Impingement-Trockner, wobei die Materialbahn
durch die Pick-up-Saugwalze auf die Stützwalze übergeben wird.
[0013] Es können eine oder auch mehrere, vorzugsweise zwei oder drei, solche vorzugsweise
eine insbesondere größere Stützwalze und einen dieser zugeordneten Impingementtrockner
umfassende Impingement-Trocknungseinheiten vorgesehen sein.
[0014] Der Außendurchmesser einer jeweiligen Stützwalze liegt zweckmäßigerweise im Bereich
von etwa 2,5 bis etwa 8 m und vorzugsweise im Bereich von etwa 3 bis etwa 5 m.
[0015] Der Außendurchmesser der vergrößerten Pick-up-Saugwalze ist vorzugsweise kleiner
als der einer jeweiligen Stützwalze.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenpartie ist die
Stützwalze von einem Sieb umschlungen. Entsprechend wird die Materialbahn von der
Pick-up-Saugwalze an dieses die Stützwalze der Impingement-Trocknungseinheit umschlingende
Sieb übergeben.
[0017] Die Stützwalze einer jeweiligen Impingement-Trocknungseinheit kann insbesondere durch
eine Saugwalze oder einen Zylinder gebildet sein. Anstelle der Stützwalze kann jedoch
beispielsweise auch ein über mehrere Stützrollen geführtes Stützband vorgesehen sein.
In diesem Fall sind die Stützrollen zweckmäßigerweise zumindest teilweise auf einem
Kreisbogen angeordnet.
[0018] Vorzugsweise ist wenigstens eine mit zumindest einer Impingementhaube versehene Impingement-Trocknungseinheit
vorgesehen.
[0019] Von einer solchen Impingementhaube aus wird vorzugsweise direkt auf die Materialbahn
geblasen. In Bahnlaufrichtung vor der ersten Zylindergruppe können auch mehrere direkt
aufeinanderfolgende Impingement-Einheiten, vorzugsweise zwei oder drei solcher Einheiten
vorgesehen sein. Die Materialbahn kann beispielsweise auf einen Trockengehalt im Bereich
von etwa 55 bis etwa 65 % getrocknet werden, bevor sie der ersten Zylindergruppe zugeführt
wird. Je niedriger das Flächengewicht, je höher der Aschegehalt und je höher die Maschinengeschwindigkeit
ist, um so höher muß der von der ersten Zylindergruppe erreichte Trockengehalt sein.
[0020] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenpartie ist in
der im Anschluß an den letzten Preßnip vorgesehenen Impingement-Trocknungseinheit
die Impingementhaube so positioniert und/oder der von dieser überdeckte Umschlingungswinkel
so gewählt, daß ein minimaler Abstand zwischen der zugeordneten größeren Stützwalze
und dem letzten Preßnip ermöglicht wird. Dabei umfaßt die im Anschluß an den letzten
Preßnip vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit vorzugsweise eine einteilige Impingementhaube,
während jede eventuell noch vorgesehene darauffolgende Impingement-Trocknungseinheit
zweckmäßigerweise jeweils mit einer zweiteiligen Haube versehen ist.
[0021] Sind wenigstens zwei aufeinanderfolgende Impingement-Trocknungseinheiten vorgesehen,
so wird vorteilhafterweise die Materialbahn vom Sieb der einen, vorangehenden Einheit
unmittelbar an die große Stützwalze der nachfolgenden anderen Einheit übergeben. Dadurch
wird das gerade Stück im Bahnlauf zwischen den beiden betreffenden Einheiten so kurz
wie möglich gehalten.
[0022] Aufeinanderfolgende Impingement-Trocknungseinheiten können abwechselnd so angeordnet
sein, daß von den betreffenden Impingementströmungen unterschiedliche Bahnseiten beaufschlagt
werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn in der im Anschluß an den letzten Preßnip vorgesehenen
Impingement-Trocknungseinheit die Oberseite und in der darauffolgenden Impingement-Trocknungseinheit
die Unterseite der Materialbahn beaufschlagt wird. Grundsätzlich ist es jedoch auch
möglich, zuerst die Unterseite und anschließend die Oberseite der Materialbahn zu
beaufschlagen.
[0023] Die erfindungsgemäße, insbesondere größere Pick-up-Saugwalze kann somit insbesondere
zusammen mit einer oder mehreren nachfolgenden Impingement- oder Prallströmungstrocknern
auf einer jeweiligen größeren Stützwalze, z.B. Saugwalze oder Zylinder, und insbesondere
nach einer Pressenpartie eingesetzt werden, bei der alle Nips doppelt befilzt oder
doppelt bespannt, d.h. jeweils mit zwei Filzen oder einem Filz und einem Transferband
versehen sind. Die erfindungsgemäße vergrößerte Pick-up-Saugwalze kann vor allem auch
in einer schnellaufenden Papiermaschine, d.h. bei Maschinengeschwindigkeiten größer
als beispielweise etwa 1400 m/min und vorzugsweise größer als 1500 m/min, für niedrige
Flächengewichte (z.B. Zeitungsdruck, SC, LWC) eingesetzt werden.
[0024] In den Ansprüchen 21 bis 29 sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Trockenpartie angegeben, die auch bereits für sich betrachtet mit Vorteil einsetzbar
und dementsprechend insbesondere auch als alternative unabhängige Ausführungsvarianten
der erfindungsgemäßen Trockenpartie betrachtet werden können.
[0025] So ist eine bevorzugte Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Trockenpartie dadurch
gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine zwischen dem letzten Preßnip einer Pressenpartie
und einer ersten Mehrzylindergruppe vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit umfaßt
und daß die im Anschluß an den letzten Preßnip vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit
mit einer einteiligen Impingementhaube versehen ist, während zumindest einer weiteren
Impingement-Trocknungseinheit vorzugsweise eine mehrteilige, insbesondere zweiteilige
Impingementhaube zugeordnet ist.
[0026] Es ist beispielsweise eine einteilige Impingementhaube auf großer Saugwalze zwischen
dem letzten Preßnip und der ersten Mehrzylindergruppe ohne Überführung mit vergrößerter
Pick-up-Walze, eventuell gefolgt von weiteren, dann zweiteiligen Impingementhauben,
denkbar.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann die Trockenpartie wenigstens eine zwischen
dem letzten Preßnip einer Pressenpartie und einer ersten Mehrzylindergruppe vorgesehene
Impingement-Trocknungseinheit umfassen, um den Trockengehalt der Materialbahn auf
einen Wert im Bereich von etwa 55 bis etwa 65 % zu steigern. Dadurch wird der benötigte
Zug in und nach der Presse reduziert, was höhere Geschwindigkeiten bzw. eine Fasereinsparung
ohne Verlust an Runability ermöglicht, und was zu einem weniger stark ausgeprägten
Schrumpfungsquerprofil führt, was u.a. dadurch bedingt ist, daß eine geringere Faserorientierung
im Blatt (Strahl-Sieb-Differenz, lange Lamelle) gefahren werden kann. Die Querschrumpfung
und Feuchtdehnung in der Druckmaschine hängen eng zusammen. Ein ausgeglicheneres Schrumpfungsquerprofil
führt zu besserem Papierverhalten im Druckprozeß. Es ergeben sich beispielsweise weniger
Passer- und Laufprobleme im Rollenoffset-Druck.
[0028] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsvariante umfaßt die Trockenpartie
wenigstens eine vorzugsweise zwischen dem letzten Preßnip einer Pressenpartie und
einer ersten Mehrzylindergruppe vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit mit vorgeschalteter
oder integrierter IR-Einheit. Eine solche IR (Infrarot)-Einheit dient insbesondere
zum Aufwärmen der Materialbahn.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante umfaßt die erfindungsgemäße Trockenpartie
wenigstens eine Impingement-Trocknungseinheit, die bei einer Maschinengeschwindigkeit
im Bereich von etwa 70 bis etwa 120 m/s, vorzugsweise im Bereich von etwa 80 bis etwa
100 m/s, und/oder bei einer Temperatur von etwa 250 bis etwa 450°C, vorzugsweise im
Bereich von etwa 250 bis etwa 350°C, betreibbar ist.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante umfaßt die erfindungsgemäße Trockenpartie
wenigstens eine Impingement-Trocknungseinheit, deren Haube mit Lochdüsen und/oder
mit vorzugsweise durch Lochblenden gegen Fetzen, d.h. insbesondere Papierfetzen, abgedeckten
Absaugschlitzen versehen ist. Dabei können die Lochdüsen insbesondere einen Durchmesser
im Bereich von etwa 6 bis etwa 10 mm besitzen. Die durch Lochblenden abgedeckten Absaugschlitze
besitzen eine offene Düsenfläche im Bereich von vorzugsweise etwa 1,5 bis etwa 3,5
%.
[0031] Eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Trockenpartie zeichnet sich
dadurch aus, daß sie wenigstens eine Impingement-Trocknungseinheit umfaßt und daß
vor und/oder nach einer jeweiligen Impingement-Trocknungseinheit bzw. zwischen aufeinanderfolgenden
Impingement-Trocknungseinheiten ein jeweiliger Abrißsensor vorgesehen ist. Auch partielle
Abrisse müssen erkannt werden, so daß die Überwachung zweckmäßigerweise nicht nur
über einen Rand, sondern über die Breite erfolgt. Dabei kann beispielsweise ein optischer
Sensor vorgesehen sein. Vorzugsweise erfolgt eine Vakuummessung in den Saugwalzen
bzw. in der Pick-up-Walze.
[0032] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Trockenpartie mit
nur einer Impingement-Trocknungseinheit und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Trockenpartie mit
zwei ImpingementTrocknungseinheiten.
[0033] Figur 1 zeigt in rein schematischer Darstellung eine Trockenpartie 10 einer Maschine
zur Herstellung einer Materialbahn 12, bei der es sich insbesondere um eine Papier-
oder Kartonbahn handeln kann.
[0034] Zwischen dem letzten Preßnip 14 einer Pressenpartie 16 und einer darauffolgenden
Impingement- oder Prallströmungs-Trocknungseinheit 18 ist eine größere Pick-up-Saugwalze
20 vorgesehen, die die Materialbahn 12 von einem durch den letzten Preßnip 14 geführten
Preßfilz 22 unmittelbar an die Impingement-Trocknungseinheit 18 übergibt.
[0035] Der Außendurchmesser der größeren Pick-up-Saugwalze 20 kann beispielsweise in einem
Bereich von etwa 1,2 bis etwa 2,5 m liegen.
[0036] Im vorliegenden Fall ist die Pick-up-Saugwalze 20 von einem Sieb 24 umschlungen.
[0037] Die Impingement-Trocknungseinheit 18 umfaßt eine größere Stützwalze 26 mit zugeordnetem
Impingement- oder Prallströmungstrocker, der im vorliegenden Fall eine einteilige
Impingementhaube 28 umfaßt. Die Materialbahn 12 wird durch die Pick-up-Saugwalze 20
auf die Stützwalze 26 dieser Impingement-Trocknungseinheit 18 übergeben.
[0038] Die Stützwalze 26 kann insbesondere einen Außendurchmesser im Bereich von beispielsweise
etwa 2,5 bis 8 m und vorzugsweise im Bereich von etwa 3 bis etwa 5 m besitzen.
[0039] Im vorliegenden Fall ist die Stützwalze 26 von einem Sieb 30 umgeben und durch eine
Saugwalze gebildet, der hier ein äußerer Saugkasten 32 zugeordnet ist.
[0040] Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, ist in der im Anschluß an den letzten Preßnip
14 vorgesehenen Impingement-Trocknungseinheit 18 die Impingementhaube 28 so positioniert
und/oder der von dieser überdeckte Umschlingungswinkel α so gewählt, daß ein minimaler
Abstand zwischen der zugeordneten größeren Stützwalze 26 und dem letzten Preßnip 14
ermöglicht wird (vgl. auch Figur 2).
[0041] Die Übernahme der Materialbahn 12 durch die große Stützwalze 26 wird durch eine in
Bahnlaufrichtung L im Abstand hinter der Pick-up-Saugwalze 20 angeordnete, innerhalb
der Schlaufe des Siebes 24 vorgesehene Umlenkwalze 34 unterstützt. Nachdem diese Umlenkwalze
34 an der Stützwalze 36 anliegt, ist das Sieb 24 und damit die Materialbahn 12 im
Bereich zwischen der Pick-up-Saugwalze 20 und der Umlenkwalze 34 an die Stützwalze
26 angelegt.
[0042] Im Anschluß an die Stützwalze 26 wird die Materialbahn 12 im Bereich einer Saugwalze
36 vom Sieb 38 einer ersten Mehrzylindergruppe 40 aus mehreren Trockenzylindern 42
übernommen. Dabei erfolgt die Übernahme so, daß das Papier im Fall eines Abrisses
zwischen den Sieben 30 und 38 in den Keller 44 fallen kann.
[0043] Die Ausführungsform gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen
Ausführungsform im wesentlichen dadurch, daß auf die im Anschluß an den letzten Preßnip
14 vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit 18 eine weitere Impingement-Trocknungseinheit
18' folgt.
[0044] Auch diese zweite Impingement-Trocknungseinheit 18' umfaßt wieder eine größere Stützwalze
26' und einen dieser zugeordneten, in diesem Fall durch eine zweiteilige Impingementhaube
28' gebildeten Impingement- oder Prallströmungstrockner. Auch in diesem Fall ist die
Stützwalze 26' wieder durch eine Saugwalze gebildet, der beispielsweise ein äußerer
Saugkasten 32' zugeordnet ist. Im vorliegenden Fall sind die Durchmesser der beiden
Stützwalzen 26, 26' zumindest im wesentlichen gleich groß. Die zweite Stützwalze 26
ist vom Sieb 38 der ersten Mehrzylindergruppe 40 umschlungen.
[0045] Wie anhand der Figur 2 zu erkennen ist, wird die Materialbahn 12 vom Sieb 30 der
ersten Impingement-Trocknungseinheit 18 unmittelbar an die vom Sieb 38 umschlungene
große Stützwalze 26' der nachfolgenden zweiten Impingement-Trocknungseinheit 18' übergeben.
[0046] Die große Stützwalze 26' ist schräg unterhalb der großen Stützwalze 26 angeordnet.
Während die Impingementhaube 28 der ersten Impingement-Trocknungseinheit 18 allgemein
oberhalb der zugeordneten Stützwalze 26 vorgesehen ist, ist die hier zweiteilige Impingementhaube
28' der darauffolgenden zweiten Impingementhaube 28 allgemein unterhalb der zugeordneten
großen Stützwalze 26' angeordnet. Demzufolge werden durch die beiden Impingementhauben
28, 28' unterschiedliche Bahnseiten beaufschlagt.
[0047] Im übrigen besitzt die Ausführungsform gemäß Figur 2 zumindest im wesentlichen wieder
den gleichen Aufbau wie die der Figur 1. Dabei sind einander entsprechenden Teilen
gleiche Bezugszeichen zugeordnet.
1. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (12), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem letzten Preßnip (14) einer Pressenpartie (16) und einer darauffolgenden
Impingement-Trocknungseinheit (18) eine insbesondere größere Pick-up-Saugwalze (20)
vorgesehen ist, die die Materialbahn (12) von einem durch den letzten Preßnip (14)
geführten Preßfilz (22) oder von einem Transferband abnimmt und an die Impingement-Trocknungseinheit
(18) übergibt.
2. Trockenpartie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser der Pick-up-Saugwalze (20) im Bereich von etwa 1,2 bis etwa
2,5 m liegt.
3. Trockenpartie nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pick-up-Saugwalze (20) von einem Sieb (24) umschlungen ist.
4. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pick-up-Saugwalze (20) mit einem Siebstrumpf bezogen ist.
5. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pick-up-Saugwalze (20) mit einem innen liegenden Saugkasten versehen ist.
6. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pick-up-Saugwalze (20) über ihren Mantel von einem außen liegenden Saugkasten
besaugt ist.
7. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pick-up-Saugwalze (20) mit einem mehrzonigen Saugkasten versehen ist.
8. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Impingement-Trocknungseinheit (18) eine insbesondere größere Stützwalze (26)
oder dergleichen mit zugeordnetem Impingementtrockner (28) umfaßt und daß die Materialbahn
(12) durch die Pick-up-Saugwalze (20) auf die Stützwalze (26) übergeben wird.
9. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine weitere vorzugsweise eine insbesondere größeren Stützwalze (26')
und einen dieser zugeordneten Impingementtrockner (28') umfassende Impingement-Trocknungseinheit
(18') vorgesehen ist.
10. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwalze (26, 26') einen Außendurchmesser im Bereich von etwa 2,5 bis etwa
8 m und vorzugsweise im Bereich von etwa 3 bis etwa 5 m besitzt.
11. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwalze (26, 26') von einem Sieb (30, 38) umschlungen ist.
12. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwalze (26, 26') durch eine Saugwalze gebildet ist.
13. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwalze (26, 26') durch einen Zylinder gebildet ist.
14. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle der Stützwalze (26, 26') ein über mehrere Stützrollen geführtes Stützband
vorgesehen ist, wobei die Stützrollen zumindest teilweise auf einem Kreisbogen angeordnet
sind.
15. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine mit zumindest einer Impingementhaube (28, 28') versehene Impingement-Trocknungseinheit
(18, 18') vorgesehen ist.
16. Trockenpartie nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der im Anschluß an den den letzten Preßnip (14) vorgesehenen Impingement-Trocknungseinheit
(18) die Impingementhaube (28) so positioniert und/oder der von dieser überdeckte
Umschlingungswinkel (α) so gewählt ist, daß ein minimaler Abstand zwischen der zugeordneten
größeren Stützwalze (26) und dem letzten Preßnip (14) ermöglicht wird.
17. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei aufeinanderfolgende Impingement-Trocknungseinheiten (28, 28') vorgesehen
sind, bei denen die Materialbahn (12) vom Sieb (30) der einen, vorangehenden Einheit
unmittelbar an die große Stützwalze (26') der nachfolgenden anderen Einheit (18')
übergeben wird.
18. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß aufeinanderfolgende Impingement-Trocknungseinheiten (18, 18') abwechselnd so angeordnet
sind, daß von den Impingementströmungen unterschiedliche Bahnseiten beaufschlagt werden.
19. Trockenpartie nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der im Anschluß an den letzten Preßnip (14) vorgesehenen Impingement-Trocknungseinheit
(18) die Oberseite und in der darauffolgenden Impingement-Trocknungseinheit (18')
die Unterseite der Materialbahn (12) beaufschlagt wird.
20. Trockenpartie nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der im Anschluß an den letzten Preßnip (14) vorgesehenen Impingement-Trocknungseinheit
(18) die Unterseite und in der darauffolgenden Impingement-Trocknungseinheit (18')
die Oberseite der Materialbahn (12) beaufschlagt wird.
21. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (12), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens eine zwischen dem letzten Preßnip (14) einer Pressenpartie (16) und
einer ersten Mehrzylindergruppe (40) vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit (18,
18') umfaßt und daß die im Anschluß an den letzten Preßnip (14) vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit
(18) mit einer einteiligen Impingementhaube (28) versehen ist.
22. Trockenpartie nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine weitere Impingement-Trocknungseinheit (18') mit einer mehrteiligen,
vorzugsweise zweiteiligen Impingementhaube (28') versehen ist.
23. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (12), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens eine zwischen dem letzten Preßnip (14) einer Pressenpartie (16) und
einer ersten Mehrzylindergruppe (40) vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit (18,
18') umfaßt, um den Trockengehalt der Materialbahn (12) auf einen Wert im Bereich
von etwa 55 bis etwa 65 % zu steigern.
24. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (12), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens eine vorzugsweise zwischen dem letzten Preßnip (14) einer Pressenpartie
(16) und einer ersten Mehrzylindergruppe (40) vorgesehene Impingement-Trocknungseinheit
(18, 18') mit vorgeschalteter oder integrierter IR-Einheit umfaßt.
25. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (12), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens eine Impingement-Trocknungseinheit (18, 18') umfaßt, die bei einer
Maschinengeschwindigkeit im Bereich von etwa 70 bis etwa 120 m/s, vorzugsweise im
Bereich von etwa 80 bis etwa 100 m/s, und/oder bei einer Temperatur im Bereich von
etwa 250 bis etwa 450° C, vorzugsweise im Bereich von etwa 250 bis etwa 350° C, betreibbar
ist.
26. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (12), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens eine Impingement-Trocknungseinheit (18, 18') umfaßt, deren Haube (28,
28') mit Lochdüsen und/oder mit vorzugsweise durch Lochblenden gegen Fetzten abgedeckten
Absaugschlitzen versehen ist.
27. Trockenpartie nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochdüsen einen Durchmesser im Bereich von etwa 6 bis etwa 10 mm besitzen.
28. Trockenpartie nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch Lochblenden abgedeckten Absaugschlitze eine offene Düsenfläche im Bereich
von etwa 1,5 bis etwa 3,5 % besitzen.
29. Trockenpartie (10) einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn (12), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens eine Impingement-Trocknungseinheit (18, 18') umfaßt und daß vor und/oder
nach einer jeweiligen Impingement-Trocknungseinheit (18, 18') bzw. zwischen aufeinanderfolgenden
Impingement-Trocknungseinheiten (18, 18') ein jeweiliger Abrißsensor vorgesehen ist.