[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bauplatte, insbesondere zur Herstellung von Verdrängungskörpern
im Betonbau.
[0002] Bauplatten zur Herstellung von Verdrängungskörpern, die zum Aussparen von Hohlräumen
in Betonteilen, wie beispielsweise Decken oder dgl., verwendet werden, sind z.B. aus
der DE-OS 31 42 148 oder der DE-OS 31 19 705 bekannt. Die bekannte Bauplatte besteht
aus einer Baustahlmatte, wie sie üblicherweise z.B. für Bewehrungen eingesetzt wird,
und einer beidseitig aufgeschrumpften Kunststofffolie. Die bekannte Bauplatte kann
in die unterschiedlichsten Formen, wie sie für Verdrängungskörper oder Schalungen
benötigt werden, gebogen werden. Nachteilig an dieser Bauplatte ist es, dass die Lage
der Gitterstäbe der Baustahlmatte vorbestimmt ist; d.h. dass Gitterstäbe auch an Stelle
vorhanden sind, wo sie nicht unbedingt notwendig wären, und dass dort, wo eine erhöhte
Festigkeit erforderlich ist, zusätzlich zu den bereits vorhandenen Gitterstäben neue
Gitterstäbe hinzugefügt werden müssen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bauplatte bereitzustellen, die auf
einfache, kosten- und zeitsparende Weise auf die erforderliche Festigkeit verstärkt
werden kann.
[0004] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Durch die Verwendung einer Stegdoppelplatte mit ihren bereits vorhandenen, randseitig
offenen Hohlräumen ist es auf einfache Weise möglich, beispielsweise Verdrängungskörper
herzustellen, die an genau den gewünschten Stellen versteift sind, indem man an diesen
Stellen versteifende Stäbe einfach in die Hohlräume einschiebt.
[0006] Zwar sind bereits Streifenfundamentschalungen bekannt, die aus einer extrudierten
Stegdoppelplatte aus Kunststoff zurechtgebogen werden; ggfs notwendige Versteifungen
wurden jedoch außen an der Platte angebracht, während die Hohlräume ungenutzt blieben.
[0007] Zweckmäßigerweise besteht der versteifende Stab gemäß Anspruch 2 aus einem Bewehrungsstab
aus Baustahl, wie er üblicherweise im Betonbau verwendet wird.
[0008] Die Stegdoppelplatte kann gemäß Anspruch 3 bevorzugt aus einem Kunststoff oder auch
aus Pappe, imprägniert oder nicht imprägniert, bestehen.
[0009] Die Ansprüche 4 und 5 beschreiben besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele von Verdrängungskörpem
aus der erfindungsgemäßen Bauplatte.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bauplatte,
- Fig. 2
- das Detail "A" aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Verdrängungskörpers aus einer erfindungsgemäßen
Bauplatte, und
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Verdrängungskörpers aus einer erfindungsgemäßen
Bauplatte.
[0011] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Teil einer erfindungsgemäßen Bauplatte
1, die aus einer Stegdoppelplatte 2 und versteifenden Stäben 3 besteht. Als Stegdoppelplatte
kann beispielsweise eine relativ steife, für Schalungszwecke im Handel erhältliche,
aus Kunststoff extrudierte Stegdoppelplatte verwendet werden. Wie die Detaildarstellung
in Fig. 2 zeigt, enthält die Stegdoppelplatte 2 eine obere Deckplatte 2a und eine
untere Deckplatte 2b, die durch eine Vielzahl von parallelen Stegen 2c miteinander
verbunden und zueinander in Abstand gehalten werden. Die Stege 2c sind über die gesamte
Breite der Stegdoppelplatte 2 verteilt und laufen über deren gesamte Länge. Die Höhe
h der Stege 2c und deren Abstand a zueinander ist so gewählt, dass wenigstens ein
randseitig offener Hohlraum 4 gebildet wird, in den ein versteifender Stab 3 aufgenommen
werden kann. Der Stab 3 wird einfach in den Hohlraum 4 geschoben und auf die erforderliche
Länge gebracht. Die Stäbe 3 stehen in den Fig. 1 und 2 nur zur Verdeutlichung aus
den Hohlräumen 4 vor. Falls gewünscht, können die Stäbe 3 jedoch mit der Begrenzung
der Stegdoppelplatte 2 abschließen bzw. aus Korrosionsschutzgründen vollständig in
die Hohlräume 4 versenkt werden.
[0012] Die versteifenden Stäbe 3 bestehen bevorzugt aus den üblichen Bewehrungsstäben aus
Baustahl. Die Durchmesser d der versteifenden Stäbe 3 sind so an die Abmessungen h
und a der Hohlräume 4 angepasst, dass die Stäbe 3 bevorzugt in Reibungssitz in den
Hohlräumen 4 gehalten werden; d.h. der Durchmesser d ist gleich h und/oder a bzw.
geringfügig größer.
[0013] Eine bevorzugte Bauplatte 1 besteht aus einer Stegdoppelplatte 2 aus extrudiertem
Kunststoff mit einer Dicke H von ca. 10 mm, einer Höhe h von ca. 8 mm und einem Abstand
a von im Mittel 7 bis 8 mm, in die Bewehrungsstäbe mit einem Durchmesser d von etwa
8 mm eingeschoben wurden.
[0014] Die Stegdoppelplatte 2 kann jedoch auch aus Pappe mit oder ohne Imprägnierung oder
aus anderen Werkstoffen hergestellt sein. Die Stäbe 3 können auch aus Kunststoff oder
anderen Materialien bestehen.
[0015] Die Fig. 3 und 4 beschreiben bevorzugte Verwendungsmöglichkeiten der Bauplatte 1
als Verdrängungskörper. Fig. 3 zeigt einen Verdrängungskörper 5 mit einem an drei
Längsseiten geschlossenen, trapezförmigen Querschnitt aus einer erfindungsgemäßen
Bauplatte 1. Zu diesem Zweck wurde die Bauplatte 1 mit zwei Biegelinien 5a und 5b
versehen, die parallel zueinander und parallel zu den Stegen 2c verlaufen. In die
Hohlräume 4 wurden in vorbestimmten Abständen versteifende Bewehrungsstäbe 3 eingeschoben,
die die gleiche Länge L wie der Verdrängungskörper 5 aufweisen, d.h. mit den Begrenzungskanten
abschließen. Die vierte offene Langseite und die beiden Querseiten können ebenfalls
mit entsprechend zugeschnittenen oder angefalteten Stücken der Bauplatte 1 geschlossen
werden.
[0016] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines aus einer erfindungsgemäßen Bauplatte
1 hergestellten Verdrängungskörpers 6, der sich vom Verdrängungskörper 5 nur dadurch
unterscheidet, dass er durch zweimaliges Biegen der Bauplatte 1 entlang Biegelinien
6a und 6b hergestellt wurde, die sich quer zu den Stegen 2c erstrecken. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wurden die versteifenden Bewehrungsstäbe 3 vor dem Biegen in die
Hohlräume 4 geschoben und stehen beidseitig aus den Hohlräumen 4 vor, so dass der
Verdrängungskörper 6 z.B. durch Eindrücken in einen weichen Untergrund verankert werden
kann. Obwohl Fig. 4 nur einen einzigen Stab 3 zeigt, können ein beliebige Anzahl Stäbe
eingesetzt werden.
[0017] In Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiele können Verdrängungskörper
in den unterschiedlichsten Formen und Abmessungen hergestellt werden. Die erfindungsgemäße
Bauplatte ist weiterhin für alle sonstigen Zwecke einsetzbar, für die auf der Baustelle
oder beim Herstellen von Beton-Fertigteilen derartige Platten benötigt werden. Mit
Hilfe der versteifenden Stäbe ist es weiterhin möglich, auch weniger formsteife Doppelstegplatten
als es die oben beschriebenen, extrudierten Kunststoff-Stegdoppelplatten sind, einzusetzen.
Auch die Abmessungen können verändert und an den gewünschten Verwendungszweck angepasst
werden.
1. Bauplatte, insbesondere zum Herstellen von Verdrängungskörpern, aus einer Stegdoppelplatte
(2) und wenigstens einem versteifenden Stab (3), der in einen Hohlraum (4) der Stegdoppelplatte
(3) eingeschoben ist.
2. Bauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab (3) ein Bewehrungsstab aus Stahl ist.
3. Bauplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stegdoppelplatte (2) aus Kunststoff oder Pappe besteht.
4. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ihre Verarbeitung zum Verdrängungskörper (5) mit wenigstens einer parallel zum Hohlraum
(4) verlaufenden Biegelinie (5a, 5b).
5. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ihre Verarbeitung zu einem Verdrängungskörper (6) mit wenigstens einer quer zum Hohlraum
(4) verlaufenden Biegelinie (6a, 6b).