[0001] Die Erfindung betrifft einen Kabelsteckverbinder, insbesondere einem mehrpoligen
Kabelsteckverbinder, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE 295 12 585 U1 ist ein Leiteranschlußelement (Kabelsteckverbinder) bekannt.
Dieses Leiteranschlußelement besteht aus einer Überwurfmutter, durch die ein mehradriges
Kabel durchgeführt wird. Die Kabeladern des Kabels, die nicht abisoliert werden müssen,
werden mit ihren Enden in Aufnahmeöffnungen in einem Isolierstück eingeführt, wodurch
die Enden der Kabeladern aus der Längsrichtung ausgelenkt werden. Danach wird das
Isolierstück mittels eines Gehäuseflansches mit der Überwurfmutter verbunden, wobei
bei dieser Montage Schneidklemmen, die fest in dem Gehäuseflansch angeordnet sind,
in Verbindung kommen mit den Enden der Kabeladern. Dabei durchdringen die Schneidklemmen
die äußere Isolierung der Kabeladern und stellen somit einen elektrischen Kontakt
her.
[0003] Es hat sich herausgestellt, daß insbesondere das Isolierstück nur sehr schwierig
und aufwendig zu fertigen ist. Da dieses Isolierstück elektrisch nicht leitend sein
muß, ist es vorzugsweise aus Kunststoff herzustellen. Hier kommt bei der Herstellung
des Isolierstückes z. B. das Spritzgußverfahren in Betracht, wobei dieses Spritzgußverfahren
bei der Ausgestaltung des aus der DE 295 12 585 U1 bekannten Isolierstückes sehr aufwendig
ist. Gerade durch die schrägen Aufnahmeöffnungen für die Enden der Kabeladern ist
eine Ausformung nach der Herstellung des Isolierstückes nicht ohne weiteres möglich.
D. h., daß zur Herstellung des Isolierstückes aufwendige Formen angefertigt werden
müssen. Denn bei der Form des Isolierstückes ist es erforderlich, daß die Aufnahmeöffnungen
in etwa den gleichen Querschnitt haben wie die Enden der Kabeladern, da diese Enden
in den Aufnahmeöffnungen festgesetzt werden müssen, damit sie beim Einführen der Schneidklemmen
nicht zurückweichen können, da dies ansonsten die elektrische Kontaktierung verhindern
würden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kabelsteckverbinder dahingehend
zu verbessern, daß die Herstellung des Kabelsteckverbinders erleichtert ist unter
Beibehaltung eines einfachen und schnellen Zusammenbaus.
[0005] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist zwischen dem Adernaufnahmeteil und dem Kontaktträger ein Verbindungsteil
vorgesehen, welches die zumindest eine Kabelader in dem Adernaufnahmeteil in einer
Kontaktierungslage fixiert. Durch den Einsatz des Verbindungsteiles ist es möglich,
das Adernaufnahmeteil sowie das Verbindungsteil von seiner Formgebung her einfacher
zu gestalten, wodurch auch die Formen zur Herstellung der beiden Teile einfacher gehalten
werden können. Gleichzeitig ist gewährleistet, daß aufgrund der vereinfachten Formgebung
und dem Zusammenspiel des Adernaufnahmeteiles mit dem Verbindungsteil sichergestellt
ist, daß das Ende der zumindest einen Kabelader sicher in dem Adernaufnahmeteil fixiert
ist und nicht zurückweichen kann, wenn die Schneidklemme die elektrische Verbindung
zwischen der zumindest einen Kabelader und einem Kontaktelement herstellt.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung weist das Adernaufnahmeteil zumindest eine Adernführung
auf, die als nach oben offener Kanal ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung der
Adernführung ist es ohne Probleme möglich, eine Adernführung zu realisieren, mit der
gewährleistet ist, daß nach Einführung der Kabeladern in das Adernaufnahmeteil diese
Enden der Kabeladern immer genau in dem Bereich positioniert sind, in dem die elektrische
Verbindung mit der Schneidklemme hergestellt werden soll. Darüber hinaus ist ein nach
oben offener Kanal, wie er erfindungsgemäß vorgesehen ist, wesentlich einfacher zu
formen und zu entformen als eine längsgestreckte, geschlossene Aufnahmeöffnung.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung weist das Verbindungsteil einen in Richtung des Adernaufnahmeteiles
weisenden Dorn auf. Dieser Dorn hat die Aufgabe, die Enden der Kabeladern in dem nach
oben offen ausgebildeten Kanal der Adernführung hinein zu drücken und zu fixieren.
Durch den Einsatz eines Dornes und einer mit dieser Form korrespondierenden Form der
Adernführung ist ebenfalls eine vereinfachte Formgebung, eine vereinfachte Ausformung
und eine definierte Fixierung in der Kontaktierungslage gegeben.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung weist das Verbindungsteil zumindest einen Längsschlitz
zur Führung der zumindest einen Schneidklemme auf. Während der Dorn des Verbindungsteiles
die Aufgabe hat, die Enden der Kabeladern in der Adernführung zu fixieren, hat der
Längsschlitz die Aufgabe, die Schneidklemme, die durch das Verbindungsteil bewegt
wird, zu führen, damit die elektrische Verbindung mittels der Schneidklemme genau
an der Stelle erfolgen kann, an dem sich das Ende der Kabelader befindet. In besonders
vorteilhafter Weise weist in axialer Verlängerung des Längsschlitzes des Verbindungsteiles
auch das Adernaufnahmeteil einen Längsschlitz auf, so daß die Schneidklemme über einen
größeren Teil ihrer Längserstreckung in dem Adernaufnahmeteil und in dem Verbindungsteil
geführt und damit festgesetzt ist. Dadurch kann wirksam vermieden, daß sich die elektrische
Verbindung zwischen der Schneidklemme und der Kabelader insbesondere dann, wenn der
Kabelsteckverbinder Vibrationen ausgesetzt ist, löst.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist das Adernaufnahmeteil über das Verbindungsteil
mit dem Kontaktträger nach der Montage des Kabelsteckverbinders verbunden. Das Verbindungsteil
hat somit eine zentrale Funktion, nämlich einerseits Fixierung der Enden der Kabeladern
in dem Adernaufnahmeteil und Führung der Schneidklemmen des Kontaktträgers. Zum anderen
gewährleistet das Verbindungsteil die Verbindung zwischen dem Adernaufnahmeteil und
dem Kontaktträger, die somit mittels des Verbindungsteiles miteinander verbunden werden.
Hier ist es besonders vorteilhaft, wenn die erwähnten Teile miteinander verklipst,
verschweißt oder verklebt werden, da somit eine axiale Montage möglich ist, die besonders
einfach zu bewerkstelligen ist. Eine Schraubverbindung kommt daher nicht in Betracht.
Die Verbindung des Verbindungsteiles mit dem Adernaufnahmeteil und dem Kontaktträger
kann auch den Mantel des Kabels, insbesondere in Form einer Zugentlastung, mit umfassen,
z. B. dadurch, daß die genannten Teile sowie ein Teil des Kabelmantels in einem Rohr
angeordnet werden.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kabelsteckverbinders, auf das die Erfindung
jedoch nicht beschränkt ist, ist im folgenden beschrieben und anhand der Figuren erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1:
- einen Kabelsteckverbinder im Längsschnitt und
- Figur 2 und 3:
- verschiedene, dreidimensionale Ansichten des erfindungsgemäßen Kabelsteckverbinders.
[0013] Figur 1 zeigt einen Kabelsteckverbinder 1 mit seinen beteiligten Bauelementen vor
deren Montage. Mit dem Kabelsteckverbinder 1 soll ein ein- oder mehradriges Kabel
2 (wobei im folgenden von einem mehradrigen Kabel 2 ausgegangen wird) kontaktiert
werden. Die Kontaktierung kann darin bestehen, daß der Kabelsteckverbinder 1 mit einem
korrespondierenden Teil verbunden wird (beispielsweise ist der Kabelsteckverbinder
als Stecker ausgebildet und das korrespondierende Teil ist eine Buchse), wobei es
auch möglich ist, mittels des Kabelsteckverbinders 1 eine Kontaktierung zu einer elektronischen
Schaltung, einem Modul, einem System oder dergleichen herzustellen. Zusätzlich zu
der elektrischen Kontaktierung kann der Kabelsteckverbinder 1, auch wenn dies in den
Figuren nicht gezeigt ist, zusätzlich beispielsweise mittels einer Überwurfmutter
fixiert werden. Diese Fixierung kann auch eine Zugentlastung des Kabels 2 mit umfassen.
[0014] Das Kabel 2 weist mehrere Kabeladern 3 auf, die mit ihren nicht abisolierten Enden
in ein Adernaufnahmeteil 4 durch eine nicht bezeichnete Zentralbohrung eingeführt
werden. Das Adernaufnahmeteil 4 weist eine oder mehrere Adernführungen 41 auf, die
als nach oben offene und leicht bogenförmig ausgebildete Kanäle ausgebildet sind.
Weiterhin weist das Adernaufnahmeteil 4 zumindest einen Längsschlitz 42 auf, wobei
sich die Anzahl der Längsschlitze 42 nach der Anzahl der zu kontaktierenden Kabeladern
3 richtet. Außerdem ist noch ein umlaufender Überstand 43 vorhanden, wobei die Funktion
der Adernführungen 41, der Längsschlitze 42 und des Überstandes 43 im Zusammenhang
mit der Montage des Kabelsteckverbinders 1 erläutert wird.
[0015] Der Kabelsteckverbinder 1 besteht weiterhin aus einem Verbindungsteil 5, welches
entsprechend der Anzahl der Kabeladern 3 Längsschlitze 51 aufweist. An dem Ende des
Verbindungsteiles 5, das in Richtung des Adernaufnahmeteiles 4 gerichtet ist, befindet
sich ein Dorn 52. Außerdem sind am Außenumfang des Verbindungsteiles 5 mehrere umlaufende
Rippen 53 angeordnet. Die Funktion des Längsschlitzes 51, des Dornes 52 und der Rippen
53 wird ebenfalls in Verbindung mit der Montage des Kabelsteckverbinders 1 erläutert.
[0016] Abschließend ist noch ein Kontaktträger 6 vorhanden, der entsprechend der Anzahl
der Kabeladern 3 Schneidklemmen 61 aufweist. Diese Schneidklemmen 61 durchdringen
den Kontaktträger 6 und enden in Kontakten 62, die als flache Stifte ausgebildet sind.
Allgemein haben die Kontakte 62 eine solche Funktion und Form, daß sie mit entsprechenden
Gegenstücken kontaktiert werden können.
Der Zusammenbau des Kabelsteckverbinders 1 erfolgt wie folgt:
[0017] Die Kabeladern 3, die gleichen oder unterschiedlichen Durchmesser haben können, werden
auf eine definierte Länge abgeschnitten. Dann werden diese Kabeladern durch die Zentralbohrung
in dem Adernaufnahmeteil 4 durchgeführt, wodurch sie sich schon weitestgehend in die
Adernführung 41 bewegen. Anschließend wird das Verbindungsteil mit seinem Dorn 52
in Richtung des Adernaufnahmeteiles 4 geführt, wobei der Dorn 52 bewirkt, daß sich
die Kabeladern 3 vollends in die Adernführung 41 bewegen und durch die korrespondierende
Form des Dornes 52 in diesen Adernführungen 41 fixiert werden. Dies ist dann die Kontaktierungslage
der Kabeladern 3. Hierbei bewirkt der Überstand 43 des Adernaufnahmeteiles 4, daß
er zur Anlage kommt mit wenigstens einer der umlaufenden Rippen 53 des Verbindungsteiles,
so daß dadurch das Verbindungsteil 5 in bezug auf das Adernaufnahmeteil 4 festgesetzt
wird. Der Überstand 43 kann auch mit einem Rasthaken versehen sein, der hinter einer
Rippe 53 einrastet. Anschließend erfolgt das Aufsetzen des Kontaktträgers 6 auf dem
Verbindungsteil 5, wobei die Schneidklemmen 61 des Kontaktträgers 6 durch die Längsschlitzes
51 des Verbindungsteiles 5 bis in den Bereich des Adernaufnahmeteiles 4 geführt werden,
so daß die Schneidklemmen 61 die Enden der Kabeladern 3, d. h. deren Isolation, durchdringen
können, um die elektrische Verbindung zwischen der Kabelader 3 und dem Kontakt 62
herzustellen. Auch hier greift wieder der Überstand 63 des Kontaktträgers 6 über zumindest
eine der Rippen 53 des Verbindungsteiles, wobei auch der Überstand 63 einen Rasthaken
aufweisen kann, der hinter eine der Rippen 53 greift. Anstelle der Rippen 53 kann
das Verbindungsteil 5 auch Ausnahmen aufweisen, in welche ein oder mehrere Rasthaken
des Adernaufnahmeteiles 4 bzw. des Kontaktträgers 6 eingreifen. Ebenso kann alternativ
vorgesehen sein, daß die Überstände an dem Verbindungsteil 5 angeordnet sind und in
entsprechender Weise Rippen, Ausnahmen oder dergleichen sich an bzw. in dem Adernaufnahmeteil
4 und in dem Kontaktträger 6 befinden. Allgemein müssen also Mittel vorgesehen werden,
mit denen die Lage des Adernaufnahmeteiles 4 und des Kontaktträgers 6 zu dem Verbindungsteil
5 fixiert werden kann. Die Teile können auch miteinander verschweißt oder verklebt
werden, wodurch zusätzlich noch sichergestellt ist, daß der Kontaktierungsbereich
dichtend angeschlossen ist. Erfolgt eine mechanische Verbindung der Teile untereinander
können an geeigneten Stellen auch Dichtungen eingelegt werden.
[0018] Weiterhin ist noch denkbar, nach der Montage des Kabelsteckverbinders 1 diesen einschließlich
des Endbereiches des Kabels 2 mit einer Ummantelung zu umgeben.
[0019] In den Figuren 2 und 3 sind verschiedene dreidimensionale Ansichten des erfindungsgemäßen
Kabelsteckverbinders 1 vor seine Montage gezeigt, wobei deutlich zu erkennen ist,
daß hier beispielhaft ein vieradriges Kabel 2 verwendet wird. Dementsprechend der
Adernanzahl sich auch das Adernaufnahmeteil 4, das Verbindungsteil 5 sowie der Kontaktträger
6 entsprechend ausgebildet.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1.
- Kabelsteckverbinder
- 2.
- Kabel
- 3.
- Kabeladern
- 4.
- Adernaufnahmeteil
- 5.
- Verbindungsteil
- 6.
- Kontaktträger
- 41.
- Adernführung
- 42.
- Längsschlitz
- 43.
- Überstand
- 51.
- Längsschlitz
- 52.
- Dorn
- 53.
- Rippen
- 61.
- Schneidklemmen
- 62.
- Kontakte
- 63.
- Überstand
1. Kabelsteckverbinder (1), insbesondere ein mehrpoliger Kabelsteckverbinder, mit einem
Adernaufnahmeteil (4), welches eine oder mehrere Kabeladern (3) eines Kabels (2) aufnimmt,
sowie einem Kontaktträger (6) mit zumindest einer Schneidklemme (61), welche nach
der Montage des Kabelsteckverbinders (1) die elektrische Verbindung zwischen der zumindest
einen Kabelader (3) und einem Kontaktelement (62) herstellt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Adernaufnahmeteil (4) und dem Kontaktträger (6) ein Verbindungsteil
(5) vorgesehen ist, welches die zumindest eine Kabelader (3) in dem Adernaufnahmeteil
(4) in einer Kontaktierungslage fixiert.
2. Kabelsteckverbinder (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adernaufnahmeteil (4) zumindest eine Adernführung (41) aufweist, die als nach
oben offener Kanal ausgebildet ist.
3. Kabelsteckverbinder (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsteil (5) einen in Richtung des Adernaufnahmeteiles (4) weisenden Dorn
(52) aufweist.
4. Kabelsteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsteil (5) zumindest einen Längsschlitz (51) zur Führung der zumindest
einen Schneidklemme (61) aufweist.
5. Kabelsteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Adernaufnahmeteil (4) über das Verbindungsteil (5) mit dem Kontaktträger (6)
nach der Montage des Kabelsteckverbinders (1) verbunden ist.
6. Kabelsteckverbinder (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Adernführung (41) eine der Form des Dornes (52) korrespondierende Form aufweist.
7. Kabelsteckverbinder (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten des Kanals der Adernführung (41) abgerundet sind.