[0001] Die Erfindung betrifft einen flüssigkeitsdichten Fahrzeugstandplatz, der beispielsweise
für Tankstellen und Chemie-Abfüllplätze geeignet ist und verhindert, dass auslaufende
Flüssigkeit in den Boden eindringt und diesen verunreinigt.
[0002] In EP 0 834 619 A2 ist ein Tankstellenstandplatz beschrieben, der eine tragende Fahrbahnbrücke
aufweist, auf die die zu betankenden Fahrzeuge auffahren. Mit vertikalem Abstand unter
der Fahrbahnbrücke ist eine Versiegelungsschicht verlegt, die verhindert, dass auslaufende
Leichtflüssigkeiten in den Boden gelangen. Die Versiegelungsschicht wird in der Regel
unabhängig von der Fahrbahnbrücke hergestellt und verlegt.
[0003] In DE 94 21 710 U1 ist eine flüssigkeitsdichte Fahrbahn beschrieben, bei der die
tragende Fahrbahn flüssigkeitsdicht ausgebildet ist. Die Fahrbahn ist in einer Wanne
auf einem entsprechenden Unterbau verlegt.
[0004] In DE 92 06 940 U1 ist eine Auffangplatte für Schienen- und Straßenfahrzeuge beschrieben,
bei der eine aus Beton bestehende Wanne Gitterroste trägt, die mit Abstand über dem
Wannenboden angeordnet sind. Eine solche Auffangplatte hat ein erhebliches Gewicht
und kann nur in relativ kleinen Einheiten verlegt werden, die dann zu einem größeren
Standplatz zusammengesetzt werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen flüssigkeitsdichten Fahrzeugstandplatz
zu schaffen, der einfach hergestellt und verlegt werden kann.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Hiernach weist der Fahrzeugstandplatz einen aus Stahl bestehenden tragenden Rahmen
auf, an dessen Holmen nichttragende Auffangbleche angeschweißt sind. Diese Auffangbleche
verhindern, dass auslaufendes Öl oder andere verunreinigende Flüssigkeiten in den
Boden eindringen können. Sie fangen das Öl oder die.Flüssigkeiten in den Fächern des
Rahmens sicher auf. Sie haben eine relativ geringe Tragfähigkeit und sind insbesondere
nicht so biegesteif, dass sie den Rahmen mit der darauf befindlichen Last tragen könnten,
Der Fahrzeugstandplatz besteht daher aus der den Rahmen bildenden Skelettstruktur
und den die Felder der Skelettstruktur ausfüllenden dünnen Auffangblechen, die normalerweise
eine Stärke von weniger als 5 mm haben, bei einer Feldbreite von beispielsweise 900
mm. Durch diese Skelettstruktur erhält der Fahrzeugstandplatz ein geringes Gewicht,
so dass er insgesamt transportierbar ist und ohne zerteilt zu werden am Aufstellungsort
positioniert werden kann.
[0007] Der Standplatz kann darüber hinaus mit einer geringen Höhe ausgebildet werden, so
dass er von der umgebenden Fläche nur etwa 30 cm hoch aufragt. Wenn der Rahmen in
den Erdboden eingelassen ist, ist eine entsprechend geringe Aushubtiefe von nur 30
cm erforderlich.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Holme des Rahmens
aus offenen oder geschlossenen Hohlprofilen. Ein geschlossenes Hohlprofil ist ein
rohrförmiges rundes oder eckiges Profil, während ein offenes Hohlprofil mindestens
eine längslaufende Öffnung bzw. einen Schlitz aufweist. In jedem Fall umschließt ein
Hohlprofil einen Innenraum. Bekanntermaßen haben Hohlprofile ein hohes Widerstandsmoment
und eine entsprechend hohe Biegesteifigkeit.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Hohlprofile mit Schaumstoff gefüllt.
Hierfür eignet sich beispielsweise Polyurethanschaumstoff. Die Schaumstofffüllung
bewirkt eine weitere beträchtliche Erhöhung der Biegesteifigkeit und Tragfähigkeit
des Profils. Der aus Profilholmen bestehende Rahmen kann mit geringer Rahmenhöhe als
leichtgewichtige Konstruktion hergestellt werden. Die Bauhöhe des Rahmens beträgt
maximal 30 bis 40 cm. Eine Profilhöhe von 30 cm hat ergeben, dass ein derartiger Rahmen
für Radlasten von 16 Tonnen geeignet ist. Die Versagenslast betrug sogar 28 Tonnen.
[0010] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des Fahrzeugstandplatzes und
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1.
[0012] Der Fahrzeugstandplatz weist gemäß Fig. 1 einen rechteckigen Rahmen 10 aus längslaufenden
seitlichen Holmen 11,12 und querlaufenden stirnseitigen Holmen 13,14 auf. Parallel
zu den seitlichen Holmen 11,12 sind weitere längslaufende Holme 15,16 als innere Holme
des Rahmens 10 vorgesehen. Sämtliche längslaufenden Holme 11,12,15,16 sind mit den
querlaufenden Holmen 13,14 verschweißt. Der Rahmen 10 besteht somit aus einer starren
Konstruktion aus längslaufenden und querlaufenden Holmen.
[0013] Sämtliche Holme haben horizontale Stufenabsätze 17 oder Schultern 17, auf denen die
Ränder durchlässiger Tragflächenelemente 18 ruhen, bei denen es sich um Gitterroste
oder Betonfertigteilplatten handelt.
[0014] Der Rahmen bildet zwischen den längslaufenden Holmen Felder, die in Längsrichtung
durchgehen. Jedes dieser Felder ist unten durch ein Auffangblech 19 abgeschlossen,
welches das Bodenblech des Feldes bildet. Die Auffangbleche 19 sind allseitig, d.h.
an ihren Seitenrändern, mit den längslaufenden Holmen 11,12,15,16 und stirnseitig
mit den Holmen 13 und 14 verschweißt. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, verlaufen die Auffangbleche
19 von einem Ende des Rahmens bis zum anderen Ende mit Gefälle, wobei gemäß Fig. 1
am rechten Ende eine Senke 20 gebildet wird. Von der Senke 20 eines jeden Feldes führt
ein Ablauf 21 in Form eines Rohrstutzens nach außen. An die Abläufe 21 kann ein im
Durchlauf betriebener Ölabscheider angeschlossen sein. Das Zurückhaltevolumen des
Rahmens 10 für auslaufendes Öl braucht nicht (kann aber) entsprechend der maximal
möglichen Ölmenge bemessen zu sein, da jegliche Flüssigkeit sofort über die Abläufe
21 abgeführt wird.
[0015] Die Senke kann auch mittig oder anders gemäß den örtlichen Gegebenheiten ausgebildet
werden oder gar nicht vorgesehen werden, wenn die aufzufangenden Flüssigkeiten nicht
abgeleitet werden sollen.
[0016] Die äußeren Holme 11,12 bestehen hier aus offenen Hohlprofilen, die aus Stahlblech
gebogen sind. Jeder Holm 11,12 weist gemäß Fig. 2 eine senkrechte Außenwand 22, eine
pultförmig zum Rahmeninneren abfallende Dachwand 23 und zwei durch den Stufenabsatz
17 getrennte Innenwände 24,25 auf, wobei die Innenwand 25 weiter zum Rahmeninneren
vorsteht als die Innenwand 24. Außerdem sind am Boden Abwinklungen 26 vorgesehen,
die flach auf dem Boden 27 aufliegen. Das Innere der Holme 11,12 ist lückenlos ausgeschäumt,
wobei der Schaumstoff mit 28 bezeichnet ist. Der Schaumstoff verbindet sich beim Ausschäumen
mit den Wänden des Hohlprofils.
[0017] Die inneren Holme 15,16 bestehen jeweils aus einem geschlossenen Kastenprofil, das
ebenfalls ausgeschäumt ist, wobei der Schaumstoff mit 29 bezeichnet ist. Die Oberseiten
des Kastenprofils bilden die Stufenabsätze 17, zwischen denen sich jeweils ein Steg
30 in Form eines vertikal aufragenden Bleches befindet. Die Höhe der inneren Holme
15,16 ist annähernd gleich der halben Höhe der äußeren Holme 11,12. Die äußere (maximale)
Höhe der Holme beträgt bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel 300 mm. Die Breite
der äußeren Holme 11,12 beträgt etwa 390 mm. Die Breite eines Feldes oder eines Auffangbleches
19 beträgt etwa 900 mm. Die Breite des gesamten Fahrzeugstandplatzes beträgt mindestens
3,5 m und ist so groß, dass ein Lastwagen auf den Standplatz fahren kann. Die Länge
des Fahrzeugstandplatzes beträgt mindestens 6 m. Der Fahrzeugstandplatz kann so ausgebildet
sein, dass ein Lastwagen auf einem einzigen Rahmen 10 Platz findet. Es ist aber auch
möglich, mehrere Rahmen in Längsrichtung hintereinander anzuordnen. Die Breite und
die Länge des Fahrzeugstandplatzes können flexibel den Anforderungen des jeweiligen
Einsatzzweckes am Standort angepaßt werden. Bei Tankstellen z.B. müssen sie dem zu
schützenden Wirkbereich entsprechen.
[0018] Obwohl in Fig. 2 nur einige der Tragflächen 18 dargestellt sind, sind sämtliche Felder
zwischen den längslaufenden Holmen mit solchen Tragflächenelementen vollständig bedeckt.
Die Tragflächenelemente 18 sind für Flüssigkeiten durchlässig. Daher fällt Flüssigkeit
auf die Auffangbleche 19, von denen sie im dargestellten Beispiel durch die Abläufe
21 abgeführt wird.
[0019] Der Fahrzeugstandplatz ist gemäß Fig. 2 in den Erdboden 31 eingelassen. Zu diesem
Zweck ist im Erdboden ein Aushub vorgesehen, dessen Tiefe der Rahmenhöhe entspricht.
Alternativ besteht die Möglichkeit, den Rahmen 10 auf die Erdoberfläche zu stellen
und an den Außenwänden 22 Anschüttungen mit einer Böschung vorzusehen.
[0020] Der Fahrzeugstandplatz kann leicht zum Aufstellort verbracht werden. Auch die spätere
Verlegung ist ohne großen Außenaufwand durchzuführen. Insbesondere ist keine Fundamentplatte
erforderlich.
[0021] Die Auffangbleche 19 befinden sich mit vertikalem Abstand über den Aufstandflächen
der Holme, so dass sie keine wesentliche Gewichtsbelastung auf den Boden übertragen.
Die Stärke der Auffangbleche beträgt vorzugsweise etwa 4 mm.
1. Flüssigkeitsdichter Fahrzeugstandplatz, mit einem tragenden Rahmen (10) aus miteinander
verbundenen längslaufenden und querlaufenden Holmen (11,12,13,14,15,16) aus Stahl,
auf den Holmen aufliegenden durchlässigen Tragflächenelementen (18) und zwischen den
Holmen des Rahmens befestigten nichttragenden Auffangblechen (19).
2. Fahrzeugstandplatz nach Anspruch 1, bei welchem die Holme (11,12,13,14,15,16) des
Rahmens (10) aus offenen oder geschlossenen Hohlprofilen bestehen.
3. Fahrzeugstandplatz nach Anspruch 2, bei welchem die Hohlprofile mit Schaumstoff (28,29)
gefüllt sind.
4. Fahrzeugstandplatz nach einem der Ansprüche 1-3, bei welchem die Auffangbleche (19)
zu einer Senke (20) hin Gefälle haben und nahe der Senke ein Ablauf (21) vorgesehen
ist.
5. Fahrzeugstandplatz nach Anspruch 4, bei welchem das Gefälle in Längsrichtung des Rahmens
(10) verläuft.
6. Fahrzeugstandplatz nach einem der Ansprüche 1-5, bei welchem mindestens drei längslaufende
Holme (11,12,15,16) vorgesehen sind und jeweils zwischen zwei benachbarten Holmen
ein Auffangblech (19) eingesetzt ist.
7. Fahrzeugstandplatz nach einem der Ansprüche 1-6, bei welchem die Auffangbleche (19)
an die Holme angeschweißt sind.
8. Fahrzeugstandplatz nach einem der Ansprüche 1-7, bei welchem die Tragflächenelemente
(18) Gitterroste oder Betonfertigteilplatten sind.
9. Fahrzeugstandplatz nach einem der Ansprüche 1-8, bei welchem zwischen seitlichen Holmen
(11,12) angeordnete mittlere Holme (15,16) jeweils aus einem Kastenprofil und einem
davon aufragenden Steg (30) bestehen.
10. Fahrzeugstandplatz nach einem der Ansprüche 1-9, bei welchem ein an dem Rahmen (10)
vorgesehener Ablauf (21) mit einem im Durchlauf arbeitenden Ölabscheider verbunden
ist.