[0001] Die Erfindung betrifft eine Stickmaschine mit zwei oder mehr durch Verbindungsmittel
miteinander verbundenen Maschinengestellen, in welchen je ein Gatter und eine Anzahl
von diesen Gattern zugeordneten Stickstellen mit den entsprechenden Stickwerkzeugen
angeordnet sind, einem zwischen den Maschinengestellen angeordnetem Bedienungsgang,
der Zutritt zu den Stickstellen gewährt, Antriebsmitteln zum Antrieb der Gatter und
der Stickstellen, und einer Steuereinheit zur Steuerung der Gatter und der Stickstellen.
[0002] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum synchronen Sticken gleicher Muster
auf mindestens zwei Stickböden mittels einer Stickmaschine, die für jeden Stickboden
ein Gatter aufweist, das in bezug auf einen sogenannten Nadelwagen, der Vielzahl von
mit Stickwerkzeugen ausgestatteten Stickstellen aufweist, von Stich zu Stich verschiebbar
ist.
[0003] Schon seit über 90 Jahren sind Bestrebungen im Gange, die Kapazität von Stickmaschinen
zu erhöhen. So wurden immer längere Maschinen gebaut. Je länger aber eine Maschine
ist, desto kleiner ist die maximal zulässige Tourenzahl. So wurden dann Stickmaschinen
gebaut, bei welchen mehrere Gatter entweder parallel nebeneinander oder senkrecht
übereinander angeordnet sind. Solche Maschinen haben auch den Vorteil, dass durch
die gleiche Steuereinheit alle Gatter und Stickwerkzeuge gesteuert werden. Als Literaturstelle
für die erstgenannte Art von Maschinen können die DE-227838, DE-237421 und US-2030495
angeführt werden. Sie zeigen Stickmaschinen mit parallel nebeneinander angeordneten
gegenseitig ausbalancierten Gattern, wobei das eine Gatter mit dem darin eingespannten
Stoff stets die umgekehrte Bewegung des andern macht. Solche Stickmaschinen konnten
sich jedoch in der Praxis nicht durchsetzen, weil ihnen viele Nachteile anhafteten.
Ein wichtiger Nachteil besteht darin, dass bei einem Gatter ein um 180 Grad verschwenktes
Stickbild erzeugt wird. Auf weitere Nachteile wird später noch näher eingegangen.
Angesichts der den Maschinen der erstgenannten Art anhaftenden Nachteile verlief daher
die Entwicklung in Richtung der Maschinen der zweitgenannten Art, der zweistöckigen
Stickmaschinen. Solche sind seit längerer Zeit bekannt. Sie sind mit einem grossen
Gatter zum Aufspannen von zwei Stickböden übereinander in einer gemeinsamen Ebene
ausgerüstet und weisen vor jedem Stickboden einen sogenannten Nadelwagen mit einer
Vielzahl von Stickstellen in einer Reihe auf. Die Bewegungen der Stickwerkzeuge auf
beiden Stockwerken sind synchronisiert. Es wird so auf beiden Stickböden gleichzeitig
das gleiche Muster gestickt. So zeigt beispielsweise das Werk von Schöner, Spitzen,
Leipzig 1980, S. 311, 312 eine solche doppelstöckige Stickmaschine. Diese als Hochleistungsstickmaschine
beschriebene Stickmaschine läuft mit maximal 170 Umdrehungen pro Minute. Ein Bild
einer zweistöckigen Stickmaschine findet sich auch in der EP 0 666 351 B1.
[0004] Um die Stickstellen auch im oberen Stockwerk bedienen zu können, weisen doppelstöckige
Maschinen vorn und hinten, also nadel- und schiffliseitig, einen Laufsteg auf, zu
welchem eine oder mehrere Treppen hinaufführen. Mit zweistöckigen Maschinen kann nahezu
das gleiche Produktionsvolumen erzielt werden wie mit zwei einstöckigen Maschinen.
Eine zweistöckige Maschine ist zudem wesentlich billiger als zwei einstöckige Maschinen.
In vielen Fällen spielte auch der geringe Platzbedarf für die Wahl einer zweistöckigen
Maschine eine Rolle. Den Vorteilen zweistöckiger Maschinen stehen aber gewichtige
Nachteile gegenüber. So wird die Bedienung von zweistöckigen Maschinen durch den Umstand
erschwert, dass die Bedienungsperson immer wieder die Treppe zum jeweiligen Laufsteg
hinauf- und hinabsteigen muss. Auch wird durch den Laufsteg der Zugang zu der unteren
Reihe von Stickstellen erschwert. Von besonderem Nachteil ist aber vor allem die Neigung
solcher Maschinen zu starken Vibrationen. Dadurch wird auch die maximale Stickleistung
begrenzt. Die Ursache der starken Vibrationen liegt bei der Verdopplung der Anzahl
der Stickwerkzeuge und der Grösse des Gatters. Dazu kommt noch, dass das hohe Maschinengestell,
auf das die bewegten Massen Vibrationskräfte übertragen, bis zu seiner Verankerung
im Fundament einen langen Hebelarm bildet.
[0005] Ein weiterer Nachteil zweistöckiger Maschinen besteht darin, dass sie eine relativ
geringe Stickhöhe aufweisen. Unter Stickhöhe versteht man die vertikale Dimension,
über welche der Stickboden bestickt werden kann. Nun werden von Stickern und Stoffdesignern
immer grössere Stickhöhen gefordert. Die gegenwärtige Stickhöhe von 125 cm sollte
mindestens auf 135 cm, vorzugsweise auf 165 cm, vergrössert werden können. Dies erfordert
wiederum ein grösseres und somit schwereres Gatter. Weiter verlangt bereits eine Vergrösserung
der Stickhöhe um 20 cm bei zweigeschossigen Maschinen mehr als 40 cm zusätzliche Höhe
der Maschine. Dementsprechend höher wird das Maschinengestell und somit die Hebelwirkung
für die Vibrationen verursachenden Kräfte. Sollen die Vibrationen in Grenzen gehalten
werden, erfordert dies eine dementsprechend starke und schwere Konstruktion des Maschinengestells.
Einer solchen Ausbildung der Maschine sind aber wiederum von der Abmessungs-, Gewichts-,
Transport- und Kostenseite her Grenzen gesetzt. Praktisch bedeutet dies aber, dass
die Stickleistung doppelstöckiger Maschinen nicht wesentlich über die gegenwärtige
maximale Stickleistung, die bei solchen Maschinen in der Grössenordnung von etwa 350
Umdrehungen pro Minute liegt, erhöht werden kann. Nun besitzt aber die gegenwärtig
auf dem Markt befindliche einstöckige Stickmaschine "Lässer MD1 Multidrive" bereits
eine maximale Stickleistung von 600 Umdrehungen pro Minute. Sie vermag also bereits
mehr zu leisten, als eine herkömmliche doppelstöckige Stickmaschine.
[0006] Nachteilig ist, dass einer grossen Bauhöhe vielfach die relativ niedrige Bauhöhe
einer bestehenden Maschinenhalle im Wege steht.Als nachteilig erweist sich auch die
durch das massive Maschinengestell bedingte Breite der Maschine. Besonders nachteilig
ist die Notwendigkeit des ständigen Treppensteigens für das Bedienungspersonal.
[0007] Nachfolgend soll nun auf die eingangs erwähnten Druckschriften betreffend Stickmaschinen
mit parallel nebeneinander angeordneten Gattern näher eingegangen werden.
[0008] Die DE-237421 betrifft eine Stickmaschine mit zwei Gatter, die einander im Gleichgewicht
halten und dadurch gekennzeichnet sind, dass jedes einzelne Gatter für sich unmittelbar
vom Automaten angetrieben wird. Die beiden Gatter sind an den Enden an zwei über Radsegmente
laufende Bänder aufgehängt, so dass sie einander das Gleichgewicht halten. Auch in
horizontaler Richtung sind die Gatter mittels Bänder miteinander verbunden. Wie richtig
vom gleichen Erfinder in der DE-227838 ausgeführt wird, macht bei einer solchen Stickmaschine
das eine Gatter mit dem darin eingespannten Stoff stets die umgekehrte Bewegung des
anderen Gatters, so dass ein gleichzeitiges Bohren bzw. Stüpfeln an beiden Gattern
mit den bisher gebräuchlichen Vorrichtungen ausgeschlossen ist. Zur Lösung dieses
Problems werden in der Patentschrift verschiedene Vorschläge gemacht. Ein Vorschlag
geht dahin, beim einen Gatter die Bohrer über den Nadeln und die Stüpfel unter den
Nadeln und beim anderen Gatter die Bohrer unter den Nadeln und die Stüpfel über den
Nadeln anzuordnen. Dies ist jedoch eine unpraktische Lösung, welche zwei verschiedene
Vorrichtungen benötigt, wobei bei der einen Vorrichtung das Einfädeln stark erschwert
ist.
[0009] Bei den Stickmaschinen gemäss der DE-237421 und der DE-227838 sind die beiden Maschinengestelle
freistehend. Eine Verbesserung des Vibrationsverhaltens wird daher bei diesen Stickmaschinen
nicht erzielt. Demgegenüber besitzt die US-2030495 ein gemeinsames Maschinengestell
für beide Gatter, die ebenfalls im Gleichgewicht an Bändern aufgehängt sind, wobei
ein Gang vorgesehen ist, welcher die Bedienung beider Schiffchenseiten ermöglicht.
Da die Nadeln aussen auf beiden Seiten der Maschine angeordnet sind, wirken die Massenkräfte
der horizontal sich bewegenden Stickwerkzeuge einander entgegen, so dass die Maschine
vibrationsfreier arbeiten kann und höhere Stickgeschwindigkeiten erlaubt als dies
mit einer Maschine, welche nur ein Gatter aufweist, möglich ist.
[0010] Auch bei der Stickmaschine der US 2030495 sind die Gatter an Bändern aufgehängt.
Ausdrücklich wird erwähnt, dass sich die Gatter vertikal in einander entgegengesetzten
Richtungen und in horizontal gleicher Richtung bewegen, und dass die Nadeln aussen
und die Schiffchen zwischen den beiden Rahmen des Maschinengestells angeordnet sind.
[0011] Bei allen in den drei erwähnten Druckschriften offenbarten Stickmaschinen sind die
beiden Gatter an Bändern aufgehängt und halten einander im Gleichgewichts, wobei bei
einer Abwärtsbewegung des einen Gatters das andere Gatter eine Aufwärtsbewegung ausführt.
Infolgedessen sind die beim Sticken erzeugten Stickbilder um 180 Grad zueinander versetzt.
Dies bedingt für das Bohren und Stüpfeln eine entsprechende Ausbildung der Maschine,
wie dies beispielsweise in der DE-227838 vorgeschlagen wird. In der Praxis hat sich
dies jedoch nicht bewährt, und es werden keine solchen Maschinen gebaut.
[0012] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ausgehend vom Stand der Technik gemäss
der US-2030495 eine Stickmaschine zu schaffen, welche die wesentlichen Vorteile von
zweistöckigen Maschinen aufweist, mit hohen Drehzahlen betrieben werden kann und auch
relativ grosse Stickhöhen ermöglicht.
[0013] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen von Anspruch 1.
[0014] Bei dieser Maschine wird auf beiden Gattern gleichzeitig das gleiche Muster in der
gleichen Lage gestickt, wobei die parallel zueinander angeordneten Maschinengestelle
die Tendenz haben, in einander entgegengesetzten Richtungen zu schwingen. Da die Maschinengestelle
miteinander verbunden sind, heben sich diese Schwingungen gegenseitig weitgehend auf.
Wenn es auch praktisch unmöglich ist, völlige Schwingungsfreiheit zu erreichen, ist
doch eine erhebliche Reduktion der Schwingungen oder Vibrationen möglich. Dies wiederum
gestattet es, die Stickmaschine schneller laufen zu lassen als bekannte einstöckige
Maschinen und wesentlich schneller als doppelstöckige Maschinen. Ein wesentlicher
Vorteil gegenüber doppelstöckigen Maschinen besteht auch darin, dass die Maschine
mit einer wesentlich grösseren Stickhöhe gebaut werden kann. Da ferner grundsätzlich
für alle Gatter und Stickstellen nur eine Steuereinheit notwendig ist und auch eine
Antriebseinheit zum Antrieb aller Stickstellen ausreicht, besitzt die erfindungsgemässe
Stickmaschine ähnliche Kostenvorteile wie eine doppelstöckige Maschine.
[0015] Der Bedienungsgang gewährt entweder nadelseitigen oder schiffliseitigen Zutritt.
Im Gegensatz zu einer doppelstöckigen Maschine, wo die Bedienungsperson immer wieder
Treppe hinauf- und hinuntersteigen muss, ermöglicht der Bedienungsgang eine besonders
effiziente Ueberwachung und Bedienung der Stickmaschine. Gleichzeitig wird eine weitgehend
symmetrische Anordnung der beiden Maschinenhälften erreicht.
[0016] Weil die Maschinengestelle im oberen Teil durch Streben miteinander verbunden sind,
heben sich die bei den vertikalen Gatterbewegungen entstehenden Kräfte weitgehend
gegenseitig auf, und es wird auch eine besonders starre Konstruktion erreicht. Weiter
ist es zweckmässig, die Maschinengestelle an den Enden mit einer Strebenanordnung
zu versehen, damit die in Längsrichtung der Maschinengestelle in gegensätzlichen Richtungen
auftretenden Kräfte einander entgegenwirken.
[0017] Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum synchronen Sticken gleicher Muster in
gleicher Lage auf mindestens zwei Stickböden mittels einer Stickmaschine, die für
jeden Stickboden ein Gatter aufweist, das in bezug auf einen sogenannten Nadelwagen
von Stich zu Stich verschiebbar ist. Beim erfindungsgemässen Verfahren werden also
die Gatter derart bewegt, dass eine Bewegungskomponente des einen Gatters, nämlich
die horizontale, entgegengesetzt zur entsprechenden Bewegungskomponente des anderen
Gatters ist. Demgegenüber sind die vertikalen Bewegungskomponenten in der gleichen
Richtung. Mit anderen Worten, bewegt sich beispielsweise das eine Gatter nach oben
und nach links, so bewegt sich das andere Gatter ebenfalls nach oben, jedoch nach
rechts.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
[0018]
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt quer durch eine Stickmaschine mit einem Bedienungsgang, der
nadelseitigen Zutritt zu beiden Maschinenhälften gewährt,
- Fig. 2
- die Ausbildung der Strebenanordnungen, welche die Enden der Maschinengestelle miteinander
verbinden,
- Fig.3
- einen Vertikalschnitt quer durch eine Stickmaschine, bei der der Bedienungsgang schiffliseitigen
Zutritt zu beiden Maschinenhälften gewährt,
- Fig. 4
- einen Vertikalschnitt durch eine Stickmaschine mit vier Gattern
[0019] Im Schnitt ist in Figur 1 schematisch eine Schiffchenstickmaschine dargestellt, welche
zwei Maschinengestelle 11,12 aufweist, die oben mit Streben 13 miteinander verbunden
sind. Zwischen den beiden Maschinengestellen befindet sich ein Bedienungsgang 15.
Die sogenannten Nadelwagen 17,19 sind einander gegenüberliegend angeordnet und können
vom Bedienungsgang 15 her leicht bedient werden. Im Gegensatz zum bekannten Stand
der Technik bietet also der Bedienungsgang nadelseitigen Zutritt, was die Bedienung
der Maschine erleichtert. Jeder Nadelwagen 17,19 weist in bekannter Weise eine Vielzahl
von Stickstellen auf. In jedem Maschinengestell 11,12 ist ein Gatter 21,23 bzw. verschiebbar
angeordnet, in welchem der Stickboden 25,27 bzw. aufgespannt ist. Für die Stickwerkzeuge
in den beiden Nadelwagen 17,19 ist ein gemeinsames Antriebsorgan 29 vorgesehen. Als
Antriebsorgan dient zweckmässigerweise ein Servomotor. Je ein Zahnriemen 31,33 dient
dem Antrieb der Antriebswelle 35 bzw. 37 für den Nadelwagen 17 bzw. 19 und der Antriebswelle
39 bzw. 41 für den Schiffchenmechanismus 43, bzw. 45. Statt einem gemeinsamen Antriebsorgan
29 kann auch für jedes Gestell ein separater Servomotor zur Anwendung gelangen. Auch
zum Antrieb des jeweiligen Gatters 21,23 in vertikaler und horizontaler Richtung dienen
wie bei modernen Stickmaschinen üblich von der Steuereinheit gesteuerte Servomotoren
(nicht eingezeichnet).
[0020] Im Betrieb der Maschine erfolgen die Auf- und Abwärtsbewegungen der Gatter 21,23
synchron. Da sich also beide Gatter 21,23 gleichzeitig in der gleichen vertikalen
Richtung bewegen, bewirken sie aufgrund ihrer spiegelbildlichen Anordnung an den Maschinengestellen
11,12 Kräfte, welche leichte Kippbewegungen dieser Gestelle 11,12 zueinander und voneinander
verursachen würden, wenn diese nicht durch Streben 13 miteinander verbunden wären.
Dank der Streben heben sich diese bei den vertikalen Gatterbewegungen entstehende
Kräfte weitgehend gegenseitig auf. Entsprechendes gilt auch für die durch die bewegten
Massen in den Nadelwagen 17,19 und den Schiffchenmechanismen 43,45 verursachten Kräfte.
Durch die beschriebene Gestaltung der Maschine wird somit ein weitgehend vibrationsfreier
Lauf der Maschine auch bei hohen Geschwindigkeiten ermöglicht.
[0021] Im Betrieb der Maschine bewegen sich die Gatter 21,23 horizontal in einander entgegengesetzten
Richtungen. Wie Fig. 2 zeigt, sind die Enden der beiden Maschinengestelle derart miteinander
durch eine Strebenanordnung 14 verbunden, dass die in Längsrichtung der Maschinengestelle
auftretenden Kräfte einander entgegenwirken.
[0022] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, welches sich von jenem der Figur
1 dadurch unterscheidet, dass die Nadelwagen 17,19 aussen an der Maschine angeordnet
sind, so dass der Bedienungsgang 15 schiffliseitigen Zutritt gewährt.
[0023] Wie die Figur 4 zeigt, ist es möglich, die Anzahl der Maschinengestelle samt Gatter,
usw. zum Beispiel zu verdoppeln oder zu verdreifachen. Die Stickmaschine von Fig.
4 entspricht dabei in der Bauart einer Kombination der Maschinen von Fig. 1 und 3.
[0024] Bei zweistöckigen Maschinen werden bei einer Erhöhung der Stickhöhe unter Umständen
Bauhöhen erreicht, die das Aufstellen der Maschinen in bestehenden Gebäulichkeiten
verunmöglichen. Wenn aber die Raumhöhe keine Probleme bietet, kann die vorliegende
Erfindung auch bei mehrstöckigen Stickmaschinen realisiert werden. Sie bringt bei
diesen Maschinen sogar besondere Vorteile, weil dann die durch die Maschinengestelle
gebildeten langen Hebelarme sich nicht mehr nachteilig auf das Vibrationsverhalten
auswirken können.
Zusammenfassend kann folgendes festgehalten werden:
[0025] Die Stickmaschine weist auf beiden Seiten eines Bedienungsgangs 15 Maschinengestelle
11,12 auf, die oben durch Streben 13 miteinander verbunden sind. In den Maschinengestellen
11,12 sind die Gatter 21,23 angeordnet auf denen je ein Stickboden 25,27 aufgespannt
ist. Jedem Maschinengestell 11,12 ist ein sogenannter Nadelwagen mit einer Vielzahl
von Stickstellen zugeordnet. Eine einzige Steuereinheit dient der Steuerung beider
Maschinenhälften. Beide Maschinenhälften sind so angeordnet, dass im Betrieb der Maschine
die durch bewegte Massen beider Maschinenhälften erzeugten Vibrationskräfte im wesentlichen
in entgegengesetzten Richtungen zueinander wirken und sich so wegen der Verbindung
der Maschinengestelle 11,12 durch Streben 13,14 gegenseitig aufheben. Im Betrieb der
Maschine bewegen sich die Gatter 21,23 vertikal in der gleichen Richtung und horizontal
in einander entgegengesetzten Richtungen. Dabei erscheint das Stickbild auf beiden
Gattern in gleicher Stellung.
1. Stickmaschine mit zwei oder mehr durch Verbindungsmittel (13) miteinander verbundenen
Maschinengestellen (11,12), in welchen je ein Gatter (21,23) und eine Anzahl von diesen
Gattern (21,23) zugeordneten Stickstellen mit den entsprechenden Stickwerkzeugen angeordnet
sind, einem zwischen den Maschinengestellen angeordneten Bedienungsgang (15), der
Zutritt zu den Stickstellen gewährt, Antriebsmitteln zum Antrieb der Gatter und der
Stickstellen, und einer Steuereinheit zur Steuerung der Gatter und der Stickstellen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel für die Gatter im Betrieb der Stickmaschine die beiden Gatter
vertikal in der gleichen Richtung und horizontal in einander entgegengesetzten Richtungen
bewegen.
2. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienungsgang (15) nadelseitigen Zutritt gewährt.
3. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienungsgang (15) schiffliseitigen Zutritt gewährt.
4. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschinengestelle (11,12) im oberen Teil durch Streben (13) miteinander verbunden
sind.
5. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschinengestelle (11,12) an den Enden mit einer Strebeanordnung (14) miteinander
verbunden sind.
6. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel für die Gatter Servomotoren sind.
7. Verfahren zum synchronen Sticken gleicher Muster auf mindestens zwei Stickböden (25,27)
mittels einer Stickmaschine mit zwei parallel nebeneinander angeordneten Gattern (21,23),
dadurch gekennzeichnet, dass beim Sticken die Bewegungen beider Gatter vertikal in der gleichen Richtung und horizontal
in einander entgegengesetzten Richtung erfolgen.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungskomponenten der Stickwerkzeuge des einen Nadelwagens (17,19) entgegengesetzt
zu den Bewegungskomponenten der entsprechenden Stickwerkzeuge des anderen Nadelwagens
(19,17) sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungskomponenten des Schiffchenmechanismus (43) in einem Maschinengestell
(11) entgegengesetzt zu den Bewegungskomponenten des Schiffchenmechanismus (45) im
anderen Maschinengestell (12) sind.