[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Entfernung von Bremsspuren bzw. Reifengummiabrieb
von einer Fahrbahn, insbesondere vom Aufsetzbereich einer Flugzeug-Landepiste, mit
Sprüheinrichtungen, Bürsten und vorzugsweise einer Saugeinrichtung in Verbindung mit
einem Sauggebläse und einem Kehrichtbehälter.
[0002] Landebahnen von Flugzeugen und Rennstrecken für Rennwagen werden durch Reifenspuren
stark in Mitleidenschaft genommen. Die schwarzen Brems- bzw. Beschleunigungsspuren
infolge des Schlupfes sind nicht bloß optisch störend, sie reduzieren auch die Bodenhaftung
der nachfolgenden Fahrzeuge.
[0003] Zum Entfernen von derartigem Reifengummiabrieb wurden bisher Maschinen mit rotierenden
Stahlbürsten verwendet, die nicht nur den Gummiabrieb, sondern auch den Straßen- oder
Pistenbelag abgeschliffen haben. Diese zwar wirksame Methode ist keinesfalls schonend
und führt rasch zu dem Erfordernis eines neuen Straßen- oder Pistenbelages.
[0004] Die Erfindung zielt darauf ab, eine gründliche, jedoch schonende Entfernung des Reifengummiabriebes
auf Fahrbahnen wie Straßen oder Pisten zu ermöglichen. Dies wird dadurch erreicht,
dass an mindestens einem Fahrzeug, insbesondere an einer Kehrmaschine, ein Vorbau
mit einer Sprüheinrichtung für ein Gummilösungsmittel und mit nachgeordneten rotierenden
Bürsten zum Verreiben des aufgesprühten Lösungsmittels auf der Fahrbahn bzw. zum Einreiben
in die Fahrbahn vorgesehen ist, dass im seitlichen Abstand zum Vorbau, vorzugsweise
ebenfalls an der Fahrzeugfront des genannten Fahrzeuges oder frontseitig an einem
weiteren Fahrzeug, eine Sprüheinrichtung für Wasser angeordnet ist und dass das Fahrzeug
in Fahrtrichtung hinter der Sprüheinrichtung für Wasser, beispielsweise zwischen Vorder-
und Hinterachse, ein Saugmundstück der Saugeinrichtung zum Aufsaugen und Weiterleiten
des gelösten und mit Wasser vermischten Gummiabriebes in einen Kehrichtbehälter des
Fahrzeuges aufweist. Es wird der Reifengummiabrieb von dem Lösungsmittel aus der Straßen-
bzw. Pistenoberfläche abgelöst, wobei die Bürsten für eine innige Verbindung und ein
Einreiben des Lösungsmittels in die Oberfläche der Straße bzw. der Piste sorgen. Damit
ist durch einen chemisch mechanischen Vorgang ein Herauslösen des Abriebes möglich.
In einem zweiten, nachfolgenden Arbeitsgang wird nach einer vorbestimmten Einwirkzeit
die Lösung mit dem Gummi durch Wasser verdünnt und abgesaugt. Dazu ist die frontseitige
Sprüheinrichtung und die dahinter angeordnete Saugeinrichtung vorgesehen. Die Anordnung
auf einem Fahrzeug, nämlich auf einer bekannten Kehrmaschine mit deren üblichen Aggregaten
ist besonders vorteilhaft. Man könnte im Rahmen der Erfindung auch zwei im zeitlichen
Abstand hintereinander fahrenden Fahrzeuge, nämlich einen Sprühwagen mit Bürstengruppe
zum Einarbeiten des Lösungsmittels und eine Kehrmaschine für großräumiges Entfernen
des Reifengummis zum Einsatz bringen. Wenn die Anordnung auf nur einem Fahrzeug, nämlich
einer Kehrmaschine konzentriert sind, dann ist es zweckmäßig, wenn zwischen dem seitlich
etwa nebeneinander angeordneten Vorbau und der Sprüheinrichtung für Wasser ein Abstand
vorgesehen ist, der der Breite des Vorbaues wie auch etwa der Breite der Sprüheinrichtung,
beispielsweise 70 cm entspricht, sodass ein aufgesprühtes und verriebenes Lösungsmittel
bei gleichbleibender Arbeitsrichtung des Fahrzeuges erst bei einem übernächsten Durchgang,
also nach vorbestimmbarer Einwirkzeit von der Sprüheinrichtung mit Wasser aufgespült
und sodann abgesaugt wird. Das Fahrzeug bringt also Streifen des Lösungsmittels von
beispielsweise 70 cm Breite nebeneinander in einer Länge von beispielsweise 150 m
auf und saugt in der gekennzeichneten Bauart beim Aufbringen des dritten Lösungsmittelstreifens
- und somit nach einer ausreichenden Einwirkzeit des Lösungsmittels des ersten aufgebrachten
Streifens - diese Lösung vom ersten Streifen nach Verdünnung mit Wasser bzw. Aufsprühen
und Abheben vom Untergrund durch die Saugeinrichtung ab. Dieser Schlamm wird im Kehrrichtbehälter
gesammelt und schließlich entsorgt.
[0005] Ein konkretes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass der insbesondere
anhebbare Vorbau mindestens ein Laufrad zur Höhenfestlegung der Sprüheinrichtung für
das Gummi-Lösungsmittel aufweist und dass die Bürsten als insbesondere gegensinnig
angetriebene Bürstenwalzen ausgebildet sind, die bei Abnützung der Borsten gegen die
Fahrbahn nachrücken. Wie bei Kehrmaschinen bekannt, folgt dem Saugmundstück bei einer
bevorzugten Ausführungsform ein Blasmundstück in Fahrtrichtung gesehen, wobei in das
Blasmundstück Wasserdüsen einmünden. Es ist zweckmäßig, wenn eine Heizeinrichtung
mit Wärmetauscher für das Gummilösungsmittel und vorzugsweise auch für das Wasser
am Fahrzeug vorgesehen ist. Der Aufbau des Fahrzeuges ist dadurch gekennzeichnet,
dass unmittelbar hinter dem Führerhaus ein Tank für das Gummilösungsmittel und ein
Dieselantrieb für das Sauggebläse sowie für die Gummilösungsmittelpumpe und die Wasserpumpen
und für die Hydraulik bzw. Pneumatik vorgesehen ist, dass das Sauggebläse dem Dieselantrieb
unmittelbar zugeordnet ist und dass zum Fahrzeugheck hin der Kehrichtbehälter sowie
insbesondere darunter der Wasserbehälter vorgesehen ist, wobei das Sauggebläse aus
dem Kehrichtbehälter über eine Filteranordnung absaugt und der Kehrichtbehälter über
ein Rohr- bzw. Schlauchsystem mit dem Saugmundstück verbunden ist. Das Sauggebläse
und die Gummilösungsmittelpumpe sowie die Wasserpumpe können auch über einen Hydraulikmotor,
also indirekt vom Diesel angetrieben werden.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt eine schematische
Seitenansicht einer gemäß der Erfindung an einem Fahrzeug und Fig. 2 einen schematischen
Grundriss zu diesem Fahrzeug.
[0007] Ein Fahrzeug gemäß Fig. 1 geht im Wesentlichen von einer üblichen Kehrmaschine für
Verkehrsflächen aus. Es umfasst im Anschluss an ein Fahrerhaus 1 einen separaten Dieselmotor
2 für ein Sauggebläse 3. Über ein Saugmundstück 4 erfolgt die Absaugung von einer
Verkehrsfläche 5 (Straße, Piste) in einen Kehrrichtbehälter 6 hinein. Die Überdruckseite
des Sauggebläses 3 führt zu einem Blasmundstück 7 mit Sprüheinrichtung 8 für Wasser.
Im Fahrzeugaufbau befindet sich dazu eine Pumpe am Diesel 2 und ein Wassertank 9.
Ferner ist noch ein Tank 10 für Lösungsmittel, z.B. eine ölähnliche Flüssigkeit, vorgesehen.
[0008] Frontseitig am Fahrzeug befindet sich ein hydraulisch anhebbarer und absenkbarer
Vorbau 11 mit einem oder mehreren Laufrädern 12, die einen Rahmen mit einer mit Düsen
bestückten Sprüheinrichtung 13 in konstanter Höhe über der Verkehrsfläche bzw. Fahrbahn
5 halten. Die Sprüheinrichtung 13 ist über einem Schlauch 14 und eine Rohrleitung
sowie eine Pumpe (nicht dargestellt) mit dem Tank 10 für das Lösungsmittel verbunden.
Die Sprühdüsen der Sprüheinrichtung 13 sind gegen die Verkehrsfläche bzw. Fahrbahn
5 gerichtet. Im Vorbau 11 befinden sich ferner zwei hier im Ausführungsbeispiel angetriebene
Bürstenwalzen 15, 16, sowie zur seitlichen Begrenzung jeweils feststehende Bürsten
17, 18 (Fig. 2). Die Bürstenwalzen 15, 16 sind höhenverstellbar gelagert und liegen
jeweils durch das Eigengewicht auf der Verkehrsfläche bzw. Fahrbahn 5 auf. Die Bürstenwalzen
sind vorzugsweise mit Kunststoffborsten bestückt bzw. weisen einen gemischten Besatz
auf.
[0009] Aus Fig. 2 ergibt sich seitlich neben dem Vorbau 11 eine Sprüheinrichtung 19, die
mit dem Wassertank 9 verbunden ist. Diese Verbindung ist in Fig. 1 durch ein Rohrstück
20 angedeutet. In dieser Verbindung befindet sich eine Pumpe (nicht dargestellt) wie
auch ein Wärmetauscher 21 einer Heizeinrichtung. Ein Wärmetauscher 22 ist ebenso in
der Leitung zwischen der Sprüheinrichtung 13 und dem Lösungsmittel-Tank 10 vorgesehen.
Die beiden flüssigen Medien gelangen bei Temperaturen zwischen 40 und 60°C zum Einsatz.
[0010] Aus Fig. 2 ergibt sich hier beispielsweise eine Dreiteilung im Frontbereich des Fahrzeuges,
wobei im ersten Drittel der Vorbau 11 und im dritten Drittel die Sprüheinrichtung
19 angeordnet sind. Wenn das Fahrzeug daher einen Streifen mit eingearbeitetem Lösungsmittel
(Breite z.B. 70 cm, Länge z.B. 150 m) neben den anderen legt, dann kommt beim Legen
des dritten Streifens die Sprüheinrichtung 19 beim ersten Streifen zur Wirkung. Das
(heiße) Wasser verdünnt die Lösung auf der Fahrbahn und die genau in der Spur hinter
der Sprüheinrichtung 19 angeordnete Baugruppe von Saugmundstück 4 und Blasmundstück
7 saugt die Lösung bzw. Aufschlämmung (Wasser, Lösungsmittel, Gummiabrieb) in den
Kehrichtbehälter 6. Natürlich kann man die Funktion des Anlösens und Einarbeitens
des Lösungsmittels mit den Vorrichtungen im Vorbau 11 und des Verdünnens mit der Sprüheinrichtung
19 sowie das Absaugen in dem Kehrichtbehälter 6 im Rahmen der Erfindung auf zwei hintereinander
folgende Fahrzeuge aufteilen, jedoch erscheint es in der Praxis für die gezielte Anwendung
ausreichend zu sein, die Vorrichtungen zum gleichzeitigen Betrieb auf einem Fahrzeug
nebeneinander anzuordnen. Bei der Aufteilung auf zwei Fahrzeuge (eines mit dem Vorbau
11 und eines als Kehrmaschine mit Sprüheinrichtung 19 und Absaugung) kann jeweils
die gesamte Breite des Fahrzeuges als Arbeitsbreite genützt werden. Ausgenommen sind
in zweckmäßiger Weise die Bereiche der eigenen Fahrzeugreifen beim Lösungsmittelauftrag,
denn es sollte vermieden werden, dass die eigenen Reifen unmittelbar angelöst werden,
bevor die Aufschlämmung nach Verdünnung mit Wasser von der Straße oder der Piste gesaugt
wird. Es können natürlich auch Spezialreifen eingesetzt werden, die gegen das Lösungsmittel
unempfindlich sind.
1. Anordnung zur Entfernung von Bremsspuren bzw. Reifengummiabrieb von einer Fahrbahn,
insbesondere vom Aufsetzbereich einer Flugzeug-Landepiste, mit Sprüheinrichtungen,
Bürsten und vorzugsweise einer Saugeinrichtung in Verbindung mit einem Sauggebläse
und einem Kehrichtbehälter, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem Fahrzeug, insbesondere an einer Kehrmaschine, ein Vorbau (11)
mit einer Sprüheinrichtung (13) für ein Gummi-lösungsmittel und mit nachgeordneten
rotierenden Bürsten (15, 16) zum Verreiben des aufgesprühten Lösungsmittels auf der
Fahrbahn ((5) bzw. zum Einreiben in die Fahrbahn (5) vorgesehen ist, dass im seitlichen
Abstand zum Vorbau (11), vorzugsweise ebenfalls an der Fahrzeugfront des genannten
Fahrzeuges oder frontseitig an einem weiteren Fahrzeug eine Sprüheinrichtung (19)
für Wasser angeordnet ist und dass das Fahrzeug in Fahrtrichtung hinter der Sprüheinrichtung
(19) für Wasser, beispielsweise zwischen Vorder- und Hinterachse, ein Saugmundstück
(4) der Saugeinrichtung zum Aufsaugen und Weiterleiten des gelösten und mit Wasser
vermischten Gummiabriebes in einen Kehrichtbehälter (6) des Fahrzeuges aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem seitlich etwa nebeneinander angeordneten Vorbau (11) und der Sprüheinrichtung
(19) für Wasser ein Abstand vorgesehen ist, der der Breite des Vorbaues (11) wie auch
etwa der Breite der Sprüheinrichtung (19), beispielsweise 70 cm entspricht, sodass
ein aufgesprühtes und verriebenes Lösungsmittel bei gleichbleibender Arbeitsrichtung
des Fahrzeuges erst bei einem übernächsten Durchgang, also nach vorbestimmbarer Einwirkzeit
von der Sprüheinrichtung (19) mit Wasser aufgespült und sodann abgesaugt wird.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der insbesondere anhebbare Vorbau (11) mindestens ein Laufrad (12) zur Höhenfestlegung
der Sprüheinrichtung (13) für das Gummi-Lösungsmittel aufweist und dass die Bürsten
als insbesondere gegensinnig angetriebene Bürstenwalzen (15, 16) ausgebildet sind,
die bei Abnützung der Borsten gegen die Fahrbahn nachrücken.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Saugmundstück (4) ein Blasmundstück (7) in Fahrtrichtung gesehen folgt, wobei
in das Blasmundstück (7) Wasserdüsen (8) einmünden.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizeinrichtung mit Wärmetauscher (21, 22) für das Gummilösungsmittel und vorzugsweise
auch für das Wasser am Fahrzeug vorgesehen ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar hinter dem Führerhaus (1) ein Tank (10) für das Gummilösungsmittel und
ein Dieselantrieb (2) für das Sauggebläse (3) sowie für die Gummilösungsmittelpumpe
die Wasserpumpen und für die Hydraulik bzw. Pneumatik vorgesehen ist, dass das Sauggebläse
(3) dem Dieselantrieb (2) unmittelbar oder über einen Hydraulikantrieb zugeordnet
ist und dass zum Fahrzeugheck hin der Kehrichtbehälter sowie insbesondere darunter
der Wasserbehälter (3) vorgesehen ist, wobei das Sauggebläse (3) aus dem Kehrichtbehälter
(6) über eine Filteranordnung absaugt und der Kehrichtbehälter (6) über ein Rohr-
bzw. Schlauchsystem mit dem Saugmundstück (4) verbunden ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggebläse (3) überdruckseitig mit dem Blasmundstück (7) verbunden ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 und 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprüheinrichtung (13) für ein Gummilösungsmittel mit nachfolgenden Bürsten (13,
16) zum Einreiben in die Straße oder Piste auf einen ersten Fahrzeug und die Sprüheinrichtung
(19) für Wasser sowie die Absaugung in den Kehrichtbehälter (6) auf einem zweiten
Fahrzeug jeweils vorzugsweise über die gesamte Arbeitsbreite der Fahrzeuge vorgesehen
ist.