[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchte mit einem Leuchtenkörper und einem Tragarm, der
an einem Ende den Leuchtenkörper trägt und am entgegengesetzten Ende zur Verbindung
mit einem Sokkelteil eingerichtet ist, wobei der Tragarm eine durchgehende Reihe von
Gliedern umfaßt, die mit Hilfe von Verbindungsgelenken miteinander verbunden sind,
[0002] Derartige Leuchten sind bekannt (DE 295 11 851 U1; DE 87 07 756 U1; EP-A 0 353 220).
Bei Tragarmen mit großer Auslegeweite wirkt die Gewichtskraft des Tragarms besonders
stark auf die Verbindungsgelenke im sockelnahen Bereich des Tragarms. Um diesen Kräften
entgegenzuwirken und den Tragarm in seiner vorgesehenen Position zu halten, müssen
die Gleitflächen der Verbindungsgelenke eine ausreichend hohe Reibung aufweisen, die
in der Praxis nicht immer erzielbar ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Leuchte der eingangs genannten Art
so zu verbessern, daß ein unerwünschtes Abknicken des Tragarms insbesondere im sockelnahen
Bereich infolge ungenügender Tragkräfte vermieden wird.
[0004] Die Erfindung sieht zu diesem Zweck vor, daß der Tragarm mindestens ein sich über
die sockelnahen Verbindungsgelenke erstreckendes, im wesentlichen im Innern der Glieder
angeordnetes Biegeelement aufweist, das im Gebrauch der Leuchte durch Verbiegung mindestens
einen Teil der auf die sockelnahen Verbindungsgelenke wirkenden Drehmomente aufnimmt.
[0005] Zunächst werden einige der verwendeten Begriffe erläutert.
[0006] Der Leuchtenkörper ist derjenige Teil der Leuchte, der zur Aufnahme der Leuchtmittel
dient. Der Sockelteil der Leuchte dient zum Abstützen oder zur Befestigung der Leuchte
bspw. an einem Tisch oder einer Wand; es kann sich bspw. um einen Standfuß, einen
Klemmhalter oder einen Wandhalter handeln. Der den Sockelteil mit dem Leuchtenkörper
verbindende Teil der Leuchte wird als Tragarm bezeichnet. Mit Hilfe des Tragarms wird
der Leuchtenkörper frei im Raum getragen.
[0007] Eine durchgehende Reihe von Gliedern bedeutet, daß fortlaufend ein Glied an das nächste
gereiht ist. Die Glieder sind daher in Reihe geschaltet; es ist jedoch nicht verlangt,
daß dies für sämtliche Glieder des Tragarms zutrifft. Für die Reihenschaltung weist
ein einzelnes Glied in der Regel zwei einander entgegengesetzte Verbindungsstellen
auf. An diesen Verbindungsstellen sind die Glieder mit Hilfe von Verbindungsgelenken
miteinander verbunden.
[0008] Das Biegeelement hat die Eigenschaft, daß es einem auf das Element ausgeübten Biegemoment
einen entsprechenden Biegewiderstand entgegensetzt. Es erstreckt sich erfindungsgemäß
mindestens über den sockelnahen (an den Sockel angrenzenden) Teil des Tragarms, vorzugsweise
mindestens über 20 %, weiter vorzugsweise mindestens 30 %, weiter vorzugsweise mindestens
40 % der Tragarmlänge und/oder vorzugsweise über mindestens drei, weiter vorzugsweise
mindestens fünf, weiter vorzugsweise mindestens sieben sockelnahe Tragarm-Glieder.
Das Biegeelement kann sich vorzugsweise über den gesamten Tragarm erstrecken.
[0009] Anstelle eines sich über den gesamten sockelnahen Teil des Tragarms erstreckenden
Biegeelements können auch eine Mehrzahl solcher Elemente vorgesehen sein; sie erstrecken
sich dann in ihrer Gesamtheit über den sockelnahen Teil des Tragarms. Für die Funktion
des Biegeelements ist es lediglich erforderlich, daß ein Verbindungsgelenk zwischen
zwei benachbarten sockelnahen Gliedern ein sich über das Verbindungsgelenk erstreckendes
und ein Stück in die entsprechenden Glieder hineinragendes Biegeelement aufweist.
Das Folgende ist meist in bezug auf ein einzelnes Biegeelement formuliert, kann jedoch
sinngemäß auf ein aus einer Mehrzahl von Biegeelementen zusammengesetztes Biegeelement
übertragen werden.
[0010] Die Anordnung des Biegeelements im Innern der Glieder ist aus optischen Gründen vorteilhaft.
Es versteht sich, daß das Biegeelement insbesondere an den Verbindungsstellen der
Glieder außerhalb derselben verlaufen kann.
[0011] Das auf die sockelnahen Verbindungsgelenke wirkende Drehmoment wird von der Gewichtskraft
des Leuchtenkörpers und des sockelfernen übrigen Teils des Tragarms erzeugt. Die Eigenschaft
des Biegeelements, im Gebrauch der Leuchte mindestens einen Teil der auf die sockelnahen
Verbindungsgelenke wirkenden Drehmomente aufzunehmen, bezieht sich auf die gewöhnliche
Nutzung der Leuchte. Es ist nicht gefordert, daß das Biegeelement unter allen denkbaren
Umständen ein Biegemoment aufnehmen muß. Bspw. kann die Leuchte eventuell in eine
langgestreckte Form gebracht werden, in der das Biegeelement kein Drehmoment aufnimmt.
Es ist auch nicht erforderlich, daß das Biegeelement im Gebrauch der Leuchte über
den gesamten sokkelnahen Teil des Tragarms ein Drehmoment aufnimmt, obgleich dies
vorteilhafterweise der Fall ist.
[0012] Die Eigenschaft des Biegeelements, mindestens einen Teil der auf die sockelnahen
Gelenke wirkenden Drehmomente aufzunehmen, grenzt das Biegeelement von den Stromleitungsdrähten
oder Stromkabeln der Leuchten des Standes der Technik (G 87 07 756.6) ab. Diese mögen
biegbar sein, können jedoch keine Drehmomente in einem erfindungsgemäß relevanten
Umfang aufnehmen.
[0013] Durch das erfindungsgemäße Biegeelement werden die Verbindungsgelenke der Glieder
im sockelnahen Bereich des Tragarms entlastet, da mindestens ein Teil der auf die
entsprechenden Verbindungsgelenke wirkenden Drehmomente von dem Biegeelement durch
Verbiegung desselben aufgenommen wird. Die Anordnung mindestens im sockelnahen Bereich
des Tragarms berücksichtigt, daß hier die größten Drehmomente wirken. Die Erfindung
hat erkannt, daß allein mit Hilfe von Reibung in den Verbindungsgelenken häufig kein
hinreichend stabiles Halten der Leuchte in der gewünschten Position gewährleistet
ist, insbesondere bei großen Auslegeweiten des Tragarms. Ohne das erfindungsgemäße
Biegeelement besteht die Gefahr, daß die Leuchte in einem sockelnahen Verbindungsgelenk
absackt. Auch der Verschleiß der Verbindungsgelenke wird durch die Erfindung reduziert.
Für den erfindungsgemäßen Erfolg kann es ausreichen, wenn das Biegeelement im Gebrauch
der Leuchte mindestens 30 % der auf die entsprechenden Verbindungsgelenke wirkenden
Drehmomente aufnimmt. Vorzugsweise nimmt das Biegeelement mindestens 50 % dieser Drehmomente
auf. Der restliche Teil der Drehmomente kann, bspw. durch Reibschluß oder durch Rastung,
von den sockelnahen Gelenken aufgenommen werden.
[0014] Vorzugsweise ist das Biegeelement über den gesamten Verstellbereich des Tragarms
biegeelastisch. Es übt dann gegenüber der erfindungsgemäßen Verbiegung eine elastische
Rückstellkraft aus. Biegeelastische Elemente haben im allgemeinen einen geringeren
Verschleiß als plastisch verbiegbare Biegeelemente. Diese sind jedoch ebenfalls von
der Erfindung umfaßt.
[0015] Da die größten Belastungen im sockelnahen Bereich auftreten, ist das Biegeelement
hier vorzugsweise gegenüber dem übrigen Teil verstärkt. Dies kann bspw. in der Form
geschehen, daß das Biegeelement im sockelnahen Bereich doppellagig ausgeführt ist.
[0016] Wenn das Biegeelement zur Stromführung vom Sockelteil zum Leuchtenkörper genutzt
wird, kann auf entsprechende separate Zuleitungen verzichtet werden. Zweckmäßigerweise
sind dann zwei voneinander isolierte biegeelastische Elemente zur Bildung eines Stromkreises
vorgesehen.
[0017] Damit das Biegeelement und/oder die Stromleitungen auch im Bereich der Verbindungsstellen
verborgen sind, ist es vorteilhaft, daß Durchführungen und/oder Ausnehmungen in den
ein Verbindungsgelenk bildenden Gelenkelementen vorgesehen sind, in denen das Biegeelement
bzw. die Stromleitungen geführt sind. Die Durchführungen/Ausnehmungen verlaufen zweckmäßigerweise
etwa parallel zur Tragarmachse. Ein Drehgelenk bspw. wird von einem Gelenklagerteil
und einem Gelenkwellenteil gebildet. Vorzugsweise weist mindestens das Gelenkwellenteil
eine geschlossene Durchführung auf.
[0018] Die Erfindung ist besonders nutzbringend für solche Materialien, für die Glieder
und/oder Verbindungsgelenke, die bruchempfindlich sind, da sie nur beschränkte Kräfte
aufnehmen können. Bspw. können die Glieder im wesentlichen aus transluzentem Kunststoff,
vorzugsweise Polycarbonat PC nach DIN 7744, ISO 7391 bestehen. "Transluzent" bedeutet
einen Lichttransmissionsgrad nach DIN 5036-1 von mindestens 60%, vorzugsweise mindestens
80% bei 1 mm Dicke. Ein bevorzugter Werkstoff ist Makrolon. Da die Reibung bspw. von
PC auf PC unvorteilhaft ist, wird vorzugsweise - dieses Merkmal ist ggf. eigenständig
schutzwürdig - mindestens eine der Gleitflächen eines Verbindungsgelenks von einem
Material mit einem günstigeren Gleit- und/oder Verschleißverhalten gebildet. Dabei
kann es sich bspw. um Polyacetylharz POM nach DIN 16781, ISO 9988 handeln. Bevorzugte
Werkstoffe sind bspw. Hostaform oder Ultraform.
[0019] Nach einem vorteilhaften Merkmal, das ggf. eigenständig schutzwürdig ist, ist das
Verbindungsgelenk zwischen zwei benachbarten Gliedern rastend ausgeführt. Dies bedeutet,
daß die beiden Glieder relativ zueinander in mindestens zwei diskreten Positionen
rastend haltbar sind. Einerseits wird durch die Rastung ein Teil der auf die Verbindungsgelenke
im sokkelnahen Bereich wirkenden Drehmomente aufgenommen und somit die Belastung auf
die entsprechenden Gelenke reduziert. Andererseits ist die Stellung der Glieder relativ
zueinander festgelegt, was zu einem einheitlicherem Erscheinungsbild beiträgt. In
der Weiterführung dieser Überlegung ist es vorteilhaft, wenn ein Glied relativ zu
einem benachbarten Glied in bezug auf eine bestimmte Schwenkachse lediglich in drei
Positionen rastend haltbar ist, wobei in der mittleren Position die Mittelachsen der
beiden Glieder vorzugsweise miteinander fluchten. In diesem Fall können einerseits
geradlinige und andererseits gekrümmte Tragarmbereiche auftreten, wobei ggf. nur ein
einziger Krümmungsradius auftritt, was den optischen Eindruck verbessert. Zu diesem
Zweck schließen die Mittelachsen der beiden Glieder in den beiden äußeren Rastpositionen
und/oder zwei Anschlagspositionen denselben Winkel miteinander ein.
[0020] Eine besonders einfache Umsetzung eines Rastgelenks besteht darin, die beiden Gelenkgleitflächen
profiliert auszubilden. Bspw. kann es sich bei einem Drehgelenk um eine Vielkantprofilierung
des Wellenteils und des damit zusammenwirkenden Lagerteils handeln.
[0021] Vorzugsweise ist der Schwenkbereich eines Gliedes relativ zu einem benachbarten Glied
einseitig oder beidseitig durch ein bzw. zwei Anschläge beschränkt, vorzugsweise derart,
daß die Mittelachsen einen Winkel von höchstens 40°, vorzugsweise höchstens 30°, weiter
vorzugsweise höchstens 20° einschließen. Auf diese Weise wird das Auftreten starker
Krümmungen vermieden, was dem optischen Eindruck abträglich sein kann.
[0022] Es ist vorteilhaft, wenn zwei benachbarte Glieder an ihrer Verbindungsstelle im Querschnitt
keilförmig mit einander zugewandten Keilspitzen sind. Die Keilflächen bilden dann
flächige Anschläge für die beiden Glieder, so daß bspw. eine Kantenbelastung des Materials
vermieden wird. Dies ist besonders bei bruchempfindlichen Material vorteilhaft.
[0023] Vorzugsweise besteht der Tragarm aus einer Vielzahl, vorzugsweise mindestens 5, weiter
vorzugsweise mindestens 10, weiter vorzugsweise mindestens 15 Gliedern. Damit wird
eine individuelle Formung des Tragarms bspw. in Schlangenform ermöglicht. Für eine
einheitliche ästhetische Wirkung ist es vorteilhaft, wenn im wesentlichen sämtliche
Glieder gleich ausgebildet sind. Es versteht sich, daß dies nicht für sämtliche Glieder
zutreffen muß, bspw. für ein Anschlußglied am Sockel und/oder am Leuchtenkörper.
[0024] Um die Teilevielfalt zu reduzieren ist es vorteilhaft, wenn die Tragarm-Glieder im
wesentlichen aus zwei einstückigen Gliederhälften bestehen. Aus demselben Grund ist
es vorteilhaft, wenn an einem Ende eines Gliedes ein erstes Gelenkelement (bspw. Wellenteil)
und am entgegengesetzten Ende jeweils ein zweites Gelenkelement (bspw. Lagerteil)
vorgesehen ist. Möglich wären auch Elemente mit jeweils zwei ersten und zwei zweiten
Gelenkteilen, was jedoch zwei unterschiedliche Sorten von Gliedern erfordern würde.
[0025] Vorzugsweise sind jeweils zwei benachbarte Glieder durch ein Drehgelenk verbunden,
dessen Drehachse senkrecht zu den Mittelachsen beider Glieder verläuft. Dies impliziert,
daß die Drehachsen sämtlicher Glieder zueinander parallel orientiert sind. Der Tragarm
kann dann nur in einer Ebene verstellt werden und nicht bspw. seitlich verschwenkt
werden, was zu einem uneinheitlichen Erscheinungsbild führen könnte. Insofern ist
diese Ausführungsform vorteilhaft gegenüber der Verwendung von Kugelgelenken.
[0026] Die Erfindung wird im folgenden anhand vorteilhafter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Seitenansicht einer Leuchte in zwei verschiedenen Formungen,
- Fig. 2
- Ansicht der Leuchte aus Fig. 1 von vorn,
- Fig. 3
- perspektivische Ansicht einer Hälfte eines Tragarmglieds mit zugehörigem Gelenkzapfen,
- Fig. 4
- Ansicht der Gliedhälfte aus Fig. 3 parallel zu den Gelenkachsen von innen nach außen,
- Fig. 5a - 5c
- der Ansicht aus Fig. 4 entsprechenden Ansichten zweier benachbarter Gliederhälften
in den drei möglichen Raststellungen,
- Fig. 6
- Ausschnitt aus der Ansicht gemäß Fig. 5b mit eingesetztem Gelenkzapfen,
- Fig. 7a
- Querschnitt einer geradlinigen Kette von drei benachbarten Gliedhälften mit eingesetztem
Gelenkzapfen und eingesetztem Bisgeelement,
- Fig. 7b
- Querschnitt gemäß Fig. 7a für eine einheitlich gebogene Gliederkette
- Fig. 7c
- Querschnitt gemäß Fig. 7a für eine S-förmig gebogene Gliederkette
- Fig. 8
- perspektivische Ansicht einer Gliedhälfte gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 9
- eine der Fig. 6 entsprechende Ansicht einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 10
- Ansicht des freien Endes des Tragarms mit Leuchtenkörper von vorn,
- Fig. 11
- Seitenansicht des Sockelteils einer Leuchte mit Klemmhalter,
- Fig. 12
- Seitenansicht des Sockelteils einer Leuchte mit Wandhalter.
[0027] Die Leuchte 1 ruht auf einem als Standfuß ausgebildeten Sokkelteil 8, der mit dem
Tragarm 2 verbunden ist. Das freie Ende des Tragarms 2 trägt den Leuchtenkörper 5,
der Leuchtmittel aufnimmt. Der Tragarm 2 wird von einer Kette von siebzehn gleich
ausgebildeten Gliedern 3 gebildet, die mit Hilfe von Verbindungsgelenken 4 miteinander
verbunden sind. An seinem sockelnahen Ende weist der Tragarm 2 ein Sockelglied 7 auf,
das zum Einführen des Anschlußkabels 10 in die Leuchte 1 eingerichtet ist und einen
Schalter 11 zum Ein- und Ausschalten der Leuchte aufweist. Anstelle des Standfußes
8 kann alternativ ein Klemmhalter 26 (Fig. 11) oder ein Wandhalter 27 (Fig. 12) vorgesehen
sein.
[0028] Die Glieder 3 sind hohlkammerförmig, sie werden von Wänden 28 und innenliegenden
Versteifungswänden 30 gebildet. Ein einzelnes Tragarm-Glied 3 ist aus zwei jeweils
einstückigen Gliedhälften 29 gebildet. Zwei zu einem Glied 3 zusammenzufügende Hälften
29 sind im wesentlichen symmetrisch in bezug auf die Tragarmebene ausgebildet. Dies
ist diejenige vertikale Mittelebene, die den Tragarm in jeder möglichen Position umfaßt.
Die Gliedhälften werden mit Hilfe von Raststegen 36 miteinander verclipst und/oder
miteinander verklebt. Im Querschnitt senkrecht zur Tragarmachse ergibt sich für ein
Tragarm-Glied 3 der in Fig. 10 für den Leuchtenkörper 5 ersichtliche Querschnitt.
Es handelt sich um ein Viereck mit abgerundeten äußeren Ecken, wobei die beiden oberen
Seiten einen Winkel von einigen Grad miteinander einschließen, sodaß die Oberseite
eines Gliedes 3 beinahe flach ist, und die beiden unteren Seiten einen Winkel von
etwa 18° miteinander einschließen. Allgemeiner sind zwei Seiten des Vierecks um mindestens
10° stärker zueinander geneigt als die beiden gegenüberliegenden Seiten. Die Tragarmachse
bezeichnet die mittlere Längsachse des Tragarms. Sie wird abschnittsweise von entsprechenden
Mittelachsen 15 der Tragarm-Glieder 3 gebildet.
[0029] An einer ersten Verbindungsseite 12 der Glieder 3 sind Gelenkbuchsen 13 angeordnet,
die die Gelenklagerteile eines Verbindungsgelenks bilden. An der jeweils entgegengesetzten
Seite ist eine Aufnahmebuchse 37 mit einer Sechskantöffnung 38 angeordnet. In die
Aufnahmebuchse 37 wird ein Gelenkzapfen 40 mit einem entsprechenden Sechskantfortsatz
39 drehfest eingesetzt. Die beiden Gelenkbuchsen 13, die jeweils eine der Gliedhälften
29 zugeordnet sind, liegen mit ihren Stirnflächen aneinander an und bilden auf diese
Weise ein durchgehendes Gelenklager für den Gelenkzapfen 40 des benachbarten Tragarm-Glieds
3, der die Gelenkwelle des somit gebildeten Drehlagers 4 bildet. Zwei benachbarte
Glieder 3 können um die entsprechende, in Fig. 5a bspw. senkrecht zur Papierebene
verlaufende Schwenkachse 23 geschwenkt werden, die wie dies aus den Fig. 5a - 5c hervorgeht.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich wird ein Glied 3 aus lediglich drei Teilen gebildet, nämlich
zwei Hälften 29 und dem Gelenkzapfen 40. Die Zahl der unterschiedlichen Teile ist
daher sehr gering.
[0030] Die Glieder 3 sind an ihren Verbindungsseiten 12 und 17 jeweils keilförmig, und zwar
mit jeweils einander zugewandten, vorzugsweise einander beinahe berührenden Keilspitzen.
Die Keilform ergibt sich im Mittelquerschnitt eines Gliedes 3 senkrecht zur entsprechenden
Schwenkachse. Die entsprechenden Keilflächen 21, 22 schließen einen Winkel von jeweils
18° mit einer zur Mittelachse 15 und zur Schwenkachse 23 senkrechten Querachse ein.
Die Keilflächen 21, 22 bilden Anschlagflächen, die den Schwenkbereich zweier benachbarter
Glieder 3 zueinander begrenzen, wie aus den Figuren 5a und 5c hervorgeht. In diesen
äußeren Schwenkpositionen liegen jeweils zwei benachbarte Keilflächen 21, 22 flächig
aneinander an, was die Druckbelastung auf die die Keilflächen 21, 22 bildenden Wände
28 reduziert. Aufgrund dieser Anschläge können zwei zueinander benachbarte Glieder
3 jeweils um 18° relativ zu der Mittelposition, in der die Mittelachsen 15 beider
Glieder miteinander fluchten, verschwenkt werden.
[0031] Die Lagerbuchse 13 und die Aufnahmebuchse 37 sind einstückig mit der Gliedhälfte
29 gebildet, um den Herstellungsaufwand und die Teilevielfalt zu reduzieren. Die Gliedhälften
29 bestehen aus transluzentem Polycarbonat PC, das unterschiedlich eingefärbt sein
kann. Der Gelenkzapfen 40 besteht aus Polyacetylharz POM. Die günstigen Gleiteigenschaften
dieses Materials führen zu einem verminderten Gelenkverschleiß.
[0032] Der Gelenkzapfen 40 weist an seinem Außenumfang eine Vieleckprofilierung 35 auf.
Es handelt sich um ein regelmäßiges Zwanzigeck, so daß einander benachbarte Profilflächen
jeweils einen Winkel von 18° miteinander einschließen. Die Gelenklagerbuchsen 13 weisen
an ihrem Innenumfang eine entsprechende Vieleckprofilierung 33 auf. Die beiden Proflierungen
33, 35 bilden eine Rastung; zwei einander benachbarte Glieder 3 werden in unterschiedlichen
Schwenkpositionen in Schritten von jeweils 18° rastend gehalten, wie dies aus den
Fig. 5a - 5c ersichtlich ist. Die Anschlagflächen 21, 22 sorgen wie oben dargelegt
dafür, daß im vorliegenden Fall genau drei Rastpositionen existieren, nämlich die
geradlinige Mittelposition (Fig. 5b), in der die Mittelachsen der Glieder 3 miteinander
fluchten, und die beiden äußeren Rastpositionen (Fig. 5a, 5c), in der die Mittelachsen
jeweils einen Winkel von 18° miteinander einschließen.
[0033] In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die Rastung aus Stegen
24 der Gelenklagerteile 13 und Nuten 25 der Gelenkwellenteile 18 gebildet ist (Rillierung).
[0034] Im Inneren der den Tragarm 2 bildenden Glieder 3 verlaufen zwei Biegeelemente 42
(Fig. 7a - 7c). Dabei handelt es sich um Federbandstähle mit einer Breite von ca.
5 mm und einer Dicke von etwa 0,4 mm, die durch eine Isolierfolie 43 elektrisch isoliert
sind. Zur Durchführung der Biegeelemente 42 durch die Glieder 3 sind Ausnehmungen
16 in den Gelenklagerbuchsen 13, Durchführungen 44 in den Gelenkzapfen 40 und Ausnehmungen
31 in den Versteifungswänden 30 vorgesehen. Die Durchführungen 44 erweitern sich nach
außen trichterförmig, damit auch in den abgewinkelten Raststellungen (Fig. 7b, 7c)
keine scharfen Kanten entstehen, bei denen das Anschlagen des Federbandstahls zu einem
erhöhten Verschleiß führen könnte. Da die Durchführung 44 ein relativ großes Volumen
des Gelenkzapfens 40 einnimmt, ist es zur Stabilität des Gelenkzapfens 40 vorteilhaft,
wenn dieser einstückig gebildet ist und nicht zweistückig, wie dies bspw. bei den
Gelenklagerbuchsen 13 der Fall ist. Die Durchführung 44 im Gelenkwellenteil 40 ist
vorzugsweise in der Art einer Bohrung in sich geschlossen, damit das Biegeelement
42 bzw. die Stromleitungen allseitig umschlossen und gehalten sind.
[0035] Die Federbandstähle 42 sind über den gesamten Verstellbereich des Tragarms 2 biegeelastisch.
Im Bereich der etwa 6 bis 8 sockelnächsten Glieder 3 sind die Biegeelemente 42 jeweils
doppelt geführt (nicht in den Fig. gezeigt) und auf diese Weise verstärkt. Wenn sich
zwei benachbarte Glieder 3 in einer zueinander gewinkelten Stellung befinden, führt
dies zu einer Verbiegung der Biegeelemente 42 (s. Fig. 7b, 7c) und dadurch zu einer
Entlastung des gemeinsamen Verbindungsgelenks 4, da das Biegeelement 42 infolge der
Verbiegung einen Teil der auf das Verbindungsgelenk 4 wirkenden Kräfte aufnimmt. Wie
aus den Fig. 7b, 7c ersichtlich schlagen die Biegeelemente 42 an den die Ausnehmungen
16 bildenden Enden 45 der Gelenklagerbuchsen 13 an, die zu diesem Zweck abgerundet
sind. Die Buchsen 13 sind an ihrer vom jeweiligen Glied 3 abgewandten Seite 46 verstärkt
ausgebildet, da hier die größten Belastungen auftreten. Die beiden Biegeelemente 42
werden als von einander isolierte Leiter zur Stromführung vom Sockelteil 8 zum Leuchtenkörper
5 benutzt.
[0036] In den Fig. 8 und 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei der anstelle
eines einstückigen Gelenkzapfens 40 zwei einstückig mit den entsprechenden Gliedhälften
29 verbundene Buchsen 18 vorgesehen sind, die im zusammengesetzten Zustand der beiden
Hälften 29 das Wellenteil des entsprechenden Drehgelenks bilden. Die Wellenbuchsen
18 sind außenseitig ebenfalls mit einer Vieleckprofilierung 35 versehen. Sie weisen
Ausnehmungen 20 zur Durchführung der Biegeelemente 42 auf. Diese Ausführungsform hat
den Vorteil, daß die Teilezahl weiter reduziert ist, da keine separaten Gelenkzapfen
benötigt werden.
[0037] Wie in Fig. 10 gezeigt ist der Leuchtenkörper 5 mit Hilfe eines stabförmigen Bedienelements
9 um seine Mittelachse um 18° zu beiden Seiten schwenkbar, um auch eine gewisse seitliche
Verstellbarkeit der Lichtausleuchtung zu ermöglichen.
1. Leuchte (1) mit einem Leuchtenkörper (5) und einem Tragarm (2), der an einem Ende
den Leuchtenkörper (5) trägt und am entgegengesetzten Ende zur Verbindung mit einem
Sockelteil (8) eingerichtet ist, wobei der Tragarm (2) eine durchgehende Reihe von
Gliedern (3) umfaßt, die mit Hilfe von Verbindungsgelenken (4) miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (2) mindestens ein sich über die sockelnahen Verbindungsgelenke (4) erstreckendes,
im wesentlichen im Innern der Glieder (3) angeordnetes Biegeelement (42) aufweist,
das im Gebrauch der Leuchte (1) durch Verbiegung mindestens einen Teil der auf die
sockelnahen Verbindungsgelenke (4) wirkenden Drehmomente aufnimmt.
2. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegeelement (42) im Gebrauch der Leuchte (1) mindestens 30%, vorzugsweise mindestens
50% der auf die sockelnahen Verbindungsgelenke (4) wirkenden Drehmomente aufnimmt.
3. Leuchte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegeelement (42) über den gesamten Verstellbereich des Tragarms (2) biegeelastisch
ist.
4. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegeelement (42) im sockelnahen Bereich verstärkt ist.
5. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegeelement (42) zur Stromführung vom Sockelteil (8) zum Leuchtenkörper (5)
genutzt wird.
6. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der ein Verbindungsgelenk (4) bildenden Gelenkelemente (13, 40,
18) Durchführungen (44) bzw. Ausnehmungen (16, 20) zur Führung des Biegeelements (42)
und/oder der elektrischen Versorgungsleitungen aufweist.
7. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (3) im wesentlichen aus transluzentem Kunststoff, vorzugsweise Polycarbonat
(PC) bestehen.
8. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine der Gleitflächen eines Verbindungsgelenks (4) von einem Material
gebildet wird, das im Vergleich zum Material der entsprechenden Glieder (3) ein günstigeres
Gleit- und/oder Verschleißverhalten aufweist.
9. Leuchte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche aus Polyacetylharz (POM) besteht.
10. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsgelenk (4) zwischen zwei benachbarten Gliedern (3) rastend ausgeführt
ist.
11. Leuchte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Glied (3) relativ zu einem benachbarten Glied (3) um eine Schwenkachse (23) schwenkbar
und in Bezug auf diese Schwenkachse (23) in genau drei Positionen rastend haltbar
ist.
12. Leuchte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der mittleren Rastposition die Mittelachsen (15) der beiden Glieder (3) miteinander
fluchten.
13. Leuchte nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß in den beiden äußeren Rastpositionen die Mittelachsen (15) der beiden Glieder (3)
jeweils denselben Winkel miteinander einschließen.
14. Leuchte nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastung eines Verbindungsgelenks (4) von einer Profilierung (33, 35) mindestens
einer der beiden Gelenkgleitflächen gebildet wird.
15. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Glieder (3) an ihrer Verbindungsstelle im Querschnitt keilförmig
mit einander zugewandten Keilspitzen sind.
16. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbereich eines Gliedes (3) relativ zu einem benachbarten Glied (3) so beschränkt
ist, daß die Mittelachsen (15) der beiden Glieder einen Winkel von höchstens 40°,
vorzugsweise höchstens 30°, vorzugsweise höchstens 20° miteinander einschließen.
17. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (2) mindestens 5, vorzugsweise mindestens 10, weiter vorzugsweise mindestens
15 Glieder (3) umfaßt.
18. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen sämtliche Glieder (3) gleich ausgebildet sind.
19. Leuchte nach 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glied (3) im wesentlichen aus zwei einstückigen Hälften zusammengesetzt ist.
20. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei benachbarte Glieder (3) durch ein Drehgelenk (4) verbunden sind, dessen
Drehachse (23) senkrecht zu den Mittelachsen (15) der beiden Glieder (3) verläuft.