[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel, bestehend aus einer mit Vor- und Rücklaufanschlüssen
versehenen, ein Wärmeträgermedium führenden Rohrwendel, die mit ihren Gängen einen
schraubenlinienförmigen, durch Distanzhalteelemente definierten, engen Durchströmspalt
begrenzt und die in einem das Heizmedium führenden Gehäuse angeordnet ist.
[0002] Derartige in einem Gehäuse angeordneten Wendelspalt-Wärmetauscher sind bspw. nach
der WO-A-94/16272 bekannt, die hochwirksame Wärmeübertragungselemente darstellen und
deren in der Regel eine Breite von 0,5 bis 1 mm aufweisender Durchströmspalt je nach
Zuordnung des eigentlichen Wärmeerzeugers radial von innen oder außen vom Heizmedium
durchströmbar ist. Was dabei die eingangs erwähnten Distanzhalteelemente betrifft,
so handelt es sich dabei bspw. um kleine Ausprägungen in der Wand des Wendelrohres,
das bezüglich seines Querschnittes flachrechteckig, langlochartig oder auch flach
elliptisch ausgebildet sein kann.
Bei Spaltbreiten im oben angegebenen Maßbereich, die konstruktiv vorgegeben sind,
um im Brennwertbetrieb die maximale Wärmeleistung zu erreichen, ist zum einen im Laufe
der Zeit der Niederschlag von Verbrennungsrückständen im Spaltbereich unvermeidbar
und zum anderen sind solche Heizkessel auf Brennwertbetrieb festgelegt, was bekanntlich
entsprechende und relativ teure Sondermaßnahmen am Schornstein verlangt (Schornsteinauskleidung),
an den solche Heizkessel anzuschließen sind. Abgesehen davon, daß solche Heizkessel
von Zeit zu Zeit gereinigt werden müssen, wobei aber einer optimalen Reinigung die
kleinen Spaltbreiten entgegenstehen, kommt also noch hinzu, daß solche Heizkessel,
wie vorerwähnt, konstruktiv auf Brennwertbetrieb festgelegt sind, diese also nicht
im sogenannten Heizwertbetrieb mit wesentlich höheren Abgastemperaturen gefahren werden
können, was bekanntlich keine Sohdermaßnahmen der vorerwähnten Art am Schornstein
verlangt.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen derartigen, mit einem Wendelspalt-Wärmetauscher
ausgestatteten Heizkessel dahingehend zu verbessern, daß auf dessen Spaltbreite auf
einfache Weise Einfluß genommen werden kann, und zwar zum einen hinsichtlich der gewünschten
Betriebsweise, d.h., Umstellbarkeit von Heizwert- auf Brennwertbetrieb und zum anderen
hinsichtlich einer optimalen Reinigbarkeit.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Heizkessel der gattungsgemäßen Art nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß die Rohrwendel federnd und auf Spaltdistanz gegen ein stationäres
Widerlager des Gehäuses zusammenspann- und entspannbar ausgebildet ist.
[0005] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Rohrwendel, ist praktisch eine gleichermaßen
einfache wie elegante und stufenlose Einflußnahme auf die Spaltbreite gegeben und
damit auf die Abgastemperatur, d.h., der Heizkessel kann sowohl im Heizwert- als auch
im Brennwertbetrieb gefahren werden. Außerdem ist damit gleichzeitig dem Reinigungsaspekt
Rechnung getragen, da im Bedarfsfall die Rohrwendel zwecks Spaltverbreiterung einfach
voll entspannt werden kann, um den Spalt bspw. einer einfachen Bürstenreinigung zugänglich
zu machen.
Nach erfolgter Reinigung wird die Rohrwendel einfach wieder zusammengespannt, um die
für Heiz- oder Brennwertbetrieb erforderliche Spaltbreite wieder herzustellen.
Für den Kesselhersteller hat das Ganze außerdem den Vorteil, daß ein solcher Heizkessel
für beide Betriebsarten angeboten werden kann und für den Abnehmer, daß dieser bei
gegf. erst später vollzogener Schornsteinauskleidung den Heizkessel dann problemlos
auf Brennwertbetrieb umstellen lassen kann.
[0006] Der erfindungsgemäße Heizkessel einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen
und Ausführungsformen wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispeilen
näher erläutert.
[0007] Es zeigt
- Fig.1
- perspektivisch den Heizkessel mit dem eingebauten Wendelspalt-Wärmetauscher teilweise
aufgeschnitten;
- Fig.2
- im Schnitt den Heizkessel in einer weiteren Ausführungsform und
- Fig.3
- schematisch den Heizkessel in Vorderansicht in einer weiteren besonderen Ausführungsform.
[0008] Der Heizkessel besteht aus einer mit Vor- und Rücklaufanschlüssen 2,3 versehenen,
ein Wärmeträgermedium führenden Rohrwendel 1, die mit ihren Gängen 4 einen schraubenlinienförmigen,
durch Distanzhalteelemente definierten, engen Durchströmspalt 6 begrenzt und die in
einem das Heizmedium führenden Gehäuse 7 angeordnet ist. Der Heizgasabzugsbereich
bzw. der Rauchgasabzug ist mit 22 bezeichnet. Die nicht besonders dargestellten Distanzhalteelemente
bspw. in Form von Wandausprägungen der Rohrwendel 1 sind so bemessen, daß sie die
engste Spaltweite definieren.
[0009] Für einen solchen mit dem Wendelspalt-Wärmetauscher ausgestatteten Heizkessel ist
nun unter Verweis auf Fig.1 wesentlich, daß die Rohrwendel 1 federnd und auf Spaltdistanz
D gegen ein stationäres Widerlager 8 des Gehäuses 7 zusammenspann- und entspannbar
ausgebildet ist.
[0010] Die erforderliche Spaltbreitenveränderung, um einen solchen Heizkessel von Brennwert-
auf Heizwertbetrieb umzustellen, ist relativ gering, was an folgendem Beispiel demonstriert
sei:
Zehn Gänge der Rohrwendel 1 vorausgesetzt und eine Spaltbreite von 0,8 mm bei Brennwertbetrieb
führt zu einer Abgastemperatur von 45°C und verlangt für eine Umstellung auf Abgastemperatur
von 165°C bei Heizwertbetrieb lediglich eine Spaltbreitenänderung auf 1,4 mm.
[0011] Mit Rücksicht darauf kann das Gehäuse 7 vorteilhaft in Form eines Tubus ausgebildet
sein, wobei beide das Gehäuse bildende Tubusteile 7',7'' mit Stirnflächen 9 an den
Endgängen lo der Rohrwendel 1 anliegen und mit äußeren Kragenringen 11 versehen sind,
zwischen denen zur Wendelachse 12 achsparallel orientierte Spannelemente 13 mit Stellmuttern
13'angeordnet sind.
[0012] Diese Ausbildung trägt auch dem Reinigungsaspekt Rechnung, da dadurch auch größere
Spaltbreiten als 1,4 mm eingestellt werden können. Die Tubusteile 7',7" bilden dabei
den äußeren Umfangsmantel des Heizkesselgehäuses, wobei die Tubenüberlappung 7'''
im abgasabströmseitigen Bereich der Rohrwendel 1 angeordnet ist.
[0013] Statt einer solchen Tubusausbildung des Gehäuses 7 kann der Heizkessel auch gemäß
Ausführungsbeispiel nach Fig.2 ausgebildet sein, bei dem innerhalb des Gehäuses 7
auf der Anordnungsseite des Brenners 20 ein von entsprechenden Stellelementen 13 verstellbarer
Ring 11' angeordnet ist. Sollte bei übergroßer Länge L der Rohrwendel 1 eine innere,
radiale Abstützung der Rohrwendel 1 erforderlich sein, so können, wie gestrichelt
angedeutet und von der Rückwand der Brennkammer 21 ausgehend, Stützelemente 14 mit
der Maßgabe angeordnet werden, daß diese so wenig wie möglich den Durchströmspalt
6 der Rohrwendel abdecken.
[0014] Im Interesse einer kompakten Bauweise ist der radiale Abstand der Gehäusewand zum
Außenumfang der Rohrwendel 1 so klein wie möglich und für die Abströmung der Heizgase
gerade so groß wie nötig gehalten.
Bei einer durchgeführten Bürstenreinigung sammeln sich die abgebürsteten Rückstände
im unteren Bereich zwischen Rohrwendel 1 und Gehäusewand. Um diese Rückstände aus
dem Heizkessel entfernen zu können, ist vorteilhaft unter Verweis auf Fig. 3 vorgesehen,
die Rohrwendel 1 in Bezug auf die Gehäuseachse 12' etwas exzentrisch nach oben versetzt
anzuordnen und den Heizkessel, wie dargestellt, im unteren Bereich mit einer per abnehmbaren
Deckel verschließbaren Reinigungsöffnung 5 zu versehen, der zudem mit einem verschließbaren
Ablaufanschlußstutzen 5' ausgestattet sein kann, um gegf. verwendetes flüssiges Reinigungsmittel
ablaufen lassen zu können. Eine von einem solchen Verschlußdeckel unabhängige Anordnung
eines Ablaufstutzens 5' ist natürlich auch möglich, d.h., dafür kann auch der für
den Brennwertbetrieb per se notwendige Kondensatablauf genutzt werden.
1. Heizkessel, bestehend aus einer mit Vor- und Rücklaufanschlüssen (2,3) versehenen,
ein Wärmeträgermedium führenden Rohrwendel (1), die mit ihren Gängen (4) einen schraubenlinienförmigen,
durch Distanzhalteelemente definierten, engen Durchströmspalt (6) begrenzt und die,
die Brennkammer (21) umschließend, in einem das Heizmedium führenden Gehäuse (7) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrwendel (1) federnd und auf Spaltdistanz (D) gegen ein stationäres Widerlager
(8) des Gehäuses (7) zusammenspann- und entspannbar ausgebildet ist.
2. Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (7) in Form eines Tubus ausgebildet ist, wobei beide das Gehäuse bildende
Tubusteile (7',7") mit Stirnflächen (9) an den Endgängen (10) der Rohrwendel (1) anliegen
und mit äußerden Kragenringen (11) versehen sind, zwischen denen zur Wendelachse (12)
achsparallel orientierte Spannelemente (13) angeordnet sind.
3. Wendelspalt-Wärmetauscher nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlappung (7''') der Tubusteile (7',7") im abgasabströmseitigen Bereich der
Rohrwendel (1)angeordnet ist.
4. Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrwendel (1) mit einem Stützelement (14) radial von innen her abgestützt ist.
5. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrwendel (1) in Bezug auf die Achse (12') des Gehäuses (7) exzentrisch nach
oben versetzt und das Gehäuse (7) im unteren Bereich mit einer verschließbaren Reinigungsöffnung
(5) und/oder einem Ablaufanschlußstutzen (5') versehen ist.