[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder, insbesondere Nullkraft-Steckverbinder,
zum Anschließen elektrischer Leitungen an eine Leiterplatte.
[0002] Steckverbinder sind für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten bekannt. Sie werden
daher in den verschiedensten Ausführungsformen und üblicherweise in großen Stückzahlen,
beispielsweise im Bereich der sogenannten "braunen Ware", eingesetzt und unterliegen
in Hinsicht auf ihre jeweilige Verwendung den unterschiedlichsten Anforderungen. So
sind in der Regel neben einer einfachen und kostengünstigen Fertigung, geringen Bauhöhe,
großen Haltekräften oder vollautomatischen Montage auch eine Zugentlastung oder zuverlässige
Kontaktierung zu erfüllen. Darüber hinaus sind als Nullkraft- oder ZIF-Steckverbinder
(Zero Insertion Force) bezeichnete Steckverbinder bekannt, die derart ausgestaltet
sein müssen, dass während eines Steck- beziehungsweise Ziehvorganges keine nennenswerten
Druck- oder Zugkräfte auftreten.
[0003] Im Zusammenhang mit Leiterplatten ist in Hinsicht auf die Ausgestaltung der Steckverbinder
grundsätzlich zwischen zwei Verbindungsarten zu differenzieren. Das direkte Stecken,
bei dem ein Steckverbinder so auf eine Leiterplatte gesteckt wird, dass die Kontaktelemente
des Steckverbinders direkt mit den gedruckten Leiterbahnen einer Leiterplatte kontaktieren
werden, und das indirekte Stecken, bei dem ein als zweiteilige Steckverbindung ausgebildeter
Steckverbinder eingesetzt wird, dessen eines Teil auf der Leiterplatte montiert und
dessen anderes Teil an der elektrischen Leitung angeschlagen wird. Die vorliegende
Erfindung zielt zwar primär auf Steckverbinder für das indirekte Stecken ab, lässt
sich aber durch geringfügige Modifikationen ohne weiteres auch für das direkte Stecken
verwenden, das im allgemeinen eine spezielle Gestaltung der Leiterplatte erfordert.
[0004] Unter einer Leiterplatte oder Platine werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
gedruckte Schaltungen mit Leiterbildern auf einer oder auf beiden Seiten sowie Mehrlagenleiterplatten,
sogenannte Multilayer, verstanden. Solche Leiterplatten werden meist mit metallisierten
Bohrungen zum Befestigen von Bauelementen mittels Lötverbindungen oder Einpressverbindungen
versehen. Die Bauelemente, zum Beispiel der auf der Leiterplatte anzuordnende Teil
eines Steckverbinders zum indirekten Stecken, weisen zu diesem Zweck Kontaktelemente
auf, die in ihrem leiterplattenseitigen Anschlussbereich als Kontaktbeine, welche
in die Bohrungen der Leiterplatte gesteckt werden, ausgebildet sind. Beim Löten, beispielsweise
durch Lötverfahren wie dem Schwallöten, werden die Kontaktbeine an der Unterseite
der Leiterplatte verlötete, wohingegen beim Einpressen die Kontaktbeine elastisch
verformbare oder starre Einpressstifte sind, durch die eine zugleich die mechanische
Belastung reduzierende lötfreie elektrische Verbindung hergestellt wird.
[0005] Diese sich für die Handbestückung einer Leiterplatte mit Bauelementen regelmäßig
gut eignende Durchstecktechnik erfordert verhältnismäßig viel Platz für die Anschlüsse,
so dass inzwischen zunehmend die SMT-Technologie (Surface Mounted Technology) Anwendung
findet, bei der oberflächenmontierbare Bauelemente, allgemein als SMD (Surface Mounted
Devices) bezeichnet, mit lötfähigen Kontaktelementen direkt auf Verbindungsstellen,
sogenannten Lötpads, an der Oberfläche der Leiterplatte appliziert werden. Die Lötpads
bestehen gewöhnlich aus einer definierten Lötzinnschicht und werden durch Erwärmen
der gesamten Einheit, das heißt Leiterplatte bestückt mit den Bauelementen, gelötet.
Neben der elektrischen Kontaktierung erfolgt hierdurch auch die mechanische Befestigung,
ohne dass es notwendig ist, die Leiterplatte zu durchbohren. Auf diese Weise lassen
sich nicht nur kürzere Bestückungszeiten sondern auch erheblich höhere Packungsdichten
auf der Leiterplatte und damit eine gemeinhin angestrebte Miniaturisierung erreichen.
[0006] Im Stand der Technik sind Steckverbinder zum Anschließen elektrischer Leitungen an
eine Leiterplatte bekannt, die ein aus Kunststoff oder Metall bestehendes Gehäuse
aufweisen, das in erster Linie dem mechanischen Schutz der Komponenten eines Steckverbinders
und der Sicherheit gegen die Berührung elektrischer Teile dient. Je nach Ausgestaltung
kann das Gehäuse darüber hinaus für weitere Funktionen, wie etwa einer Verriegelung,
Polarisation, Codierung, elektrischen Abschirmung, Dichtung oder einer Zugentlastung,
benutzt werden. Als elektrische Leitungen anzusehen sind dabei sowohl eine oder mehrere
Adern aufweisende, mit Isolierhüllen, einem Mantel zum Schutz von Aufbauelementen
oder Schirmen zur Abschirmung versehene Leitungen, insbesondere flexible Leitungen,
Flachleitungen, Schlauchleitungen, geschirmte Leitungen oder Koaxialleitungen, als
auch Kabel, die für eine feste Verlegung geeignet sind und einen Mantel aus Kunststoff
oder Gummi und gegebenenfalls einen zusätzlichen Mantel aus Metall aufweisen.
[0007] Nachteilig bei den bekannten Steckverbindern ist die verhältnismäßig aufwendige Weise,
mit der vor allem eine Zugentlastung realisiert wird. Unbefriedigend ist auch die
komplizierte und unzuverlässige Kontaktierung der elektrischen Leitungen.
[0008] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder zum Anschließen elektrischer Leitungen an eine Leiterplatte
bereitzustellen, mit dem sich auf vergleichsweise einfache Weise eine verlässliche
Zugentlastung und zuverlässige Kontaktierung der elektrischen Leitung erzielen lassen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Steckverbinder der eingangs genannten
Art
gelöst, der aus einem auf der Leiterplatte befestigbaren Gehäuse, das an einer Stirnseite
mit voneinander beabstandeten Fenstern versehen ist und in diesen Bereichen als Kontaktträger
zur Aufnahme von Kontaktelementen dient, und einem in eine den Fenstern gegenüberliegende
Öffnung des Gehäuses einsteckbaren Einschubelement, das in einer ersten Sicherungsstellung
und einer zweiten Endstellung im Gehäuse arretierbar ist und eine die elektrische
Leitung positionierende und mit einer Ausnehmung versehene Auflagefläche aufweist,
besteht, wobei die elektrische Leitung zwischen der Auflagefläche und einem an dem
Einschubelement rastend festlegbaren Klemmelement, an dem wenigstens ein in die Ausnehmung
eingreifender Vorsprung angeordnet ist, einklemmbar ist, und wobei das isolationsfreie
Ende einer Ader der elektrischen Leitung einen im Gehäuse befindlichen Steckbereich
eines einzelnen Kontaktelements in der Endstellung des in das Gehäuse eingeführten
Einschubelements kontaktiert und ein aus den Fenstern herausführbarer Anschlussbereich
des Kontaktelements mit einer Leiterbahn der Leiterplatte elektrisch leitend verbindbar
ist.
[0010] Einem solchen Steckverbinder liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich eine verlässliche
Zugentlastung dann erzielen lässt, wenn ein an dem Klemmelement angeordneter Vorsprung
in die Ausnehmung des Einschubelements eingreift. Denn auf diese Weise wird der zwischen
dem Einschubelement und dem Klemmelement eingeklemmte elektrische Leiter gleichfalls
in die Ausnehmung gedrückt und hierdurch zusätzlich formschlüssig fixiert. Zu einer
zuverlässigen Kontaktierung der elektrischen Leitung trägt ferner bei, dass das Einschubelement
zunächst in einer Sicherungsstellung in dem Gehäuse arretierbar ist, bevor es durch
weiteres Einschieben in die Endstellung im Gehäuse gelangt, in der dann die Kontaktelemente
kontaktiert werden. Da die Kontaktierung somit erst bei bereits zusammengefügten Einschubelement
und Gehäuse stattfindet, ist neben einer gezielten und stets gleichbleibenden Kontaktierung
der Kontaktelemente zugleich auch ein wirksamer Berührungsschutz der gegebenenfalls
schon mit der Kontaktierung spannungsführenden elektrischen Leitung sichergestellt.
[0011] Um die elektrische Leitung bequem auf der Auflagefläche des Einschubelements positionieren
zu können, ist es zweckmäßig, das Einschubelement und das Klemmelement als getrennte
Bauteile auszubilden oder über ein Filmscharnier miteinander zu verbinden. Nützlich
ist außerdem, das Einschubelement beidseitig der Auflagefläche mit Führungsflächen
für die elektrische Leitung zu versehen. Eine präzise Positionierung der elektrischen
Leitung auf der Auflagefläche lässt sich dadurch gewährleisten. Zu diesem Zweck ist
es überdies vorteilhaft, wenn das Einschubelement wenigstens einen Nocken aufweist,
der formschlüssig in eine Aussparung der elektrischen Leitung eingreift. Hierdurch
lässt sich besonders die Lage des freien Endes der elektrischen Leitung auf dem Einschubelement
exakt definieren, so dass das Eindrücken der elektrischen Leitung in die Ausnehmung
durch den Vorsprung ohne Einfluss auf die Positionierung der elektrischen Leitung
auf der Auflagefläche bleibt. Der oder die Nocken können dabei wahlweise an den Führungsflächen
oder an einer beliebigen Stelle auf der Auflagefläche angeordnet sein. Letzteres ist
im Allgemeinen jedoch nur bei Inkaufnahme des Verlustes von einer oder mehrerer Adern
zu realisieren.
[0012] Vorteilhafterweise ist das Einschubelement mit in Steckrichtung hintereinander angeordneten
ersten und zweiten Rastnasen versehen, die an einem entsprechend ausgebildeten Befestigungsabschnitt
des Gehäuses zum Arretieren des Einschubelements in der Sicherungsstellung und Endstellung
festlegbar sind. Dies stellt eine in konstruktiver Hinsicht einfache und damit kostengünstige
Ausgestaltung dar. Als vorteilhaft hat sich außerdem herausgestellt, den Befestigungsabschnitt
senkrecht zur Steckrichtung des Einschubelements federnd auszubilden. Durch die so
erreichte Nachgiebigkeit des Befestigungsabschnitts lässt sich das Einschubelement
annähernd widerstandslos in das Gehäuse einstecken und somit ein Nullkraft-Steckverbinder
bilden.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Steckverbinders
ist das Klemmelement an seiner in Steckrichtung vorderen Stirnseite mit einer schrägen
Auflauffläche versehen, die beabstandet zu der Auflagefläche in der Endstellung des
Einschubelements den Steckbereich eines Kontaktelements auf die zugehörigen isolationsfreien
Adern der elektrischen Leitung niederdrückt. Diese Ausbildung gewährleistet, dass
einerseits die Kontaktierung der Kontaktelemente ausschließlich in der Endstellung
des Einschubelements erfolgt und andererseits die isolationsfreien Adern der elektrischen
Leitung reliabel kontaktiert werden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Steckverbinders kann alternativ
oder zusätzlich die Auflagefläche mit einem das freie Ende der elektrischen Leitung
aufnehmenden Schlitz versehen sein, wobei in der Endstellung des Einschubelements
der Steckbereich eines Kontaktelements die zugehörige isolationsfreie Ader der elektrischen
Leitung im Bereich des Schlitzes kontaktiert. Bei dieser Ausgestaltung wird durch
den Schlitz auf einfache Weise eine genaue Lage der Kontaktfläche zwischen den isolationsfreien
Adern der elektrischen Leitung und den Kontaktelementen definiert und damit eine zuverlässige
Kontaktierung begünstigt. In Weiterbildung des Steckverbinders wird ferner vorgeschlagen,
auf der dem Klemmelement abgewandten Unterseite des Einschubelements einen Anschlag
für die durch den Schlitz geführte elektrische Leitung vorzusehen. Durch eine solche
Weiterbildung lässt sich gezielt ein Kontaktspiel zwischen den Kontaktelementen und
der elektrischen Leitung einstellen. Indem nämlich die Länge des durch den Schlitz
hindurchgesteckten Abschnitts der elektrischen Leitung so bemessen wird, dass sich
die isolationsfreien Adern der elektrischen Leitung durch das am Anschlag anliegende
freie Ende der elektrischen Leitung im Bereich des Schlitzes geringfügig von der Auflagefläche
abheben, kann der Abstand zu den Kontaktelementen variiert werden.
[0015] Im Hinblick auf eine verlässliche Zugentlastung und sicheren Formschluss ist es günstig,
wenn in Abhängigkeit von der jeweils verwendeten elektrischen Leitung der Vorsprung
eine im Querschnitt rechteckige, dreieckige oder gerundete Form aufweist. Die Ausnehmung
des Einschubelements kann dabei dem jeweiligen Anwendungsfall angepasst ebenfalls
unterschiedlich ausgebildet sein, zum Beispiel als durchgehende Öffnung oder muldenförmige
Aussparung. Zweckmäßigerweise sind die Kontaktelemente in ihrem Steckbereich als federnder
Gabelkontakt ausgebildet, der eine im wesentlichen hakenförmige Kontakthalterung zum
Verrasten im Gehäuse aufweist. Dies ermöglicht bei einfacher Montage eine sichere
Befestigung der Kontaktelemente im Gehäuse, und zwar selbst dann, wenn der Anschlussbereich
der Kontaktelemente durch die Auflauffläche auf die elektrische Leitung niedergedrückt
wird. Zweckmäßig ist daneben, wenn die Kontaktelemente in ihrem Steckbereich einen
Schenkel aufweisen, der mit einer Wölbung versehen ist, die in der Endstellung in
eine korrespondierend ausgebildete Aussparung am Einschubelement einrastet. Eine solche
Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass zum einen eine zusätzliche Arretierung des
Einschubelements im Gehäuse bewirkt und zum anderen das Erreichen der Endstellung
sowohl in akustischer als auch in haptischer Hinsicht angezeigt wird. Die Wölbung
kann dabei sowohl konvex als auch konkav an dem Schenkel ausgebildet sein. Im letzteren
Fall ist an Stelle der Aussparung ein entsprechend geformter Vorsprung an dem Einschubelement
vorzusehen.
[0016] Je nach Anwendungszweck ist es zudem sinnvoll, die Kontaktelemente in ihrem Anschlussbereich
mit geraden oder abgewinkelten Kontaktbeinen zu versehen, die in die Leiterplatte
eingepresst oder mit dieser verlötet sind, um bei einem solchen stehenden beziehungsweise
liegenden Steckverbinder eine dauerhafte elektrische Verbindung mit der Leiterplatte
sicherzustellen. Schließlich wird vorgeschlagen, das Gehäuse als Isolierkörper auszubilden,
so dass zusätzliche Mittel, um die einzelnen Kontaktelemente zu isolieren, entbehrlich
werden.
[0017] Einzelheiten und weitere Vorteile der Gegenstände der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung eines mit einer Flachleitung verbundenen Steckverbinders
in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 1a
- eine perspektivische Ansicht eines Steckverbinders in einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 1b
- eine perspektivische Ansicht eines Steckverbinders in einer dritten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Explosionsdarstellung eines mit einer Flachleitung verbundenen Steckverbinders
in einer vierten Ausführungsform;
- Fig. 2a
- eine Explosionsdarstellung eines mit einer Flachleitung verbundenen Steckverbinders
in einer fünften Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des auf einer Leiterplatte angeordneten Steckverbinders
nach Fig. 2;
- Fig. 3a
- eine Schnittdarstellung des Steckverbinders nach Fig. 3;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des auf einer Leiterplatte angeordneten Steckverbinders
nach Fig. 2a;
- Fig. 4a
- eine Schnittdarstellung des Steckverbinders nach Fig. 4;
- Fig. 4b
- eine perspektivische Ansicht eines Einschubelements des Steckverbinders nach Fig.
4;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung einer ersten Variante eines auf einem Einschubelement festgelegten
Klemmelements im Bereich eines in eine Ausnehmung eingreifenden Vorsprungs;
- Fig. 5a
- eine Schnittdarstellung einer zweiten Variante nach Fig. 5;
- Fig. 5b
- eine Schnittdarstellung einer dritten Variante nach Fig. 5;
- Fig. 5c
- eine Schnittdarstellung einer vierten Variante nach Fig. 5;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines Kontaktelements und eines Einschubelements und
- Fig. 6a
- eine das Kontaktelement und das Einschubelement gemäß Fig. 6 in einem verrasteten
Zustand abbildende Schnittdarstellung.
[0018] Der in Fig. 1 dargestellte Steckverbinder weist ein als Isolierkörper ausgebildetes
Gehäuse 10 auf, das auf einer Leiterplatte 50 befestigbar ist. Das Gehäuse 10 ist
an einer Stirnseite mit voneinander beabstandeten Fenstern 11 und an der dieser gegenüberliegenden
Seite mit einer Öffnung 12 versehen. Im Bereich der Fenstern 11 ist das Innere des
Gehäuses 10 als Kontaktträger zur Aufnahme von Kontaktelementen 60 ausgebildet, deren
Anschlussbereich aus den Fenstern 11 herausgeführt ist, um mit Leiterbahnen 51 der
Leiterplatte 50 elektrisch leitend verbunden zu werden. Die Kontaktelemente 60 sind
als federnder Gabelkontakt ausgebildet und weisen als Kontakthalterung 61 an ihrem
oberen Schenkel 62 hakenförmige Vorsprünge auf, die an einem den Fenstern 11 zugewandten
Abschnitt der oberen Innenfläche 15 des Gehäuses 10 verrastet werden, wie in Fig.
3a und 4a zu erkennen ist.
[0019] In die Öffnung 12 ist ein Einschubelement 20, das eine plane Auflagefläche 21 für
eine Flachleitung 40 aufweist, einsteckbar. Das Einschubelement 20 ist mit einer sich
quer über die Auflagefläche 21 erstreckenden Ausnehmung 22 versehen. Beidseitig der
Auflagefläche 21 befinden sich Führungsflächen 23 für die Flachleitung 40 und Nocken
24, die bei auf der Auflagefläche 21 positionierter Flachleitung 40 in an dieser vorhandene
Aussparungen 42 formschlüssig eingreifen. Auf der Außenseite der Führungsflächen 23
sind zwei in Steckrichtung des Einschubelements 20 hintereinander angeordnete Rastnasen
25, 26 ausgebildet. Beim Einschieben des Einschubelements 20 in das Gehäuse 10 wirken
die Rastnasen 25, 26 mit beidseitig der Öffnung 12 angeordneten Befestigungsabschnitten
13 zusammen. Durch die Rastnasen 25 wird das Einschubelement 20 in einer ersten Sicherungsstellung
I im Gehäuse 10 arretiert. Die Rastnasen 26 hingegen legen das Einschubelement 20
in einer zweiten Endstellung II am Gehäuse 10 fest. In der Endstellung II kommen orthogonal
zu den Führungsflächen 23 verlaufende Anschlagflächen 29, die an der Außenseite des
Einschubelements 20 angeordnet sind, an dem Gehäuse 10 zu liegen, so dass ein fortgesetztes
Einschieben des Einschubelements 20 ausgeschlossen ist. Die Befestigungsabschnitte
13 sind senkrecht zur Steckrichtung des Einschubelements 20 federnd ausgebildet, wodurch
sich das Einschubelement 20 annähernd widerstandslos in die Sicherungsstellung I und
Endstellung II einführen lässt. Der Steckverbinder stellt daher einen Nullkraft- oder
ZIF-Steckverbinder dar.
[0020] An dem Einschubelement 20 ist mittels eines Filmscharniers 32 ein Klemmelement 30
verschwenkbar angeordnet. Das Klemmelement 30 ist an seiner dem Filmscharnier 32 gegenüberliegenden
Seite mit einem Rasthaken 34 versehen, der bei über das Einschubelement 20 verschwenktem
Klemmelement 30 an der dem Filmscharnier 32 gegenüberliegenden Seite des Einschubelements
20 rastend festlegbar ist, um die auf der Auflagefläche 21 positionierte Flachleitung
40 zwischen dem Einschubelement 20 und dem Klemmelement 30 klemmend zu fixieren. An
dem Klemmelement 30 ist ein Vorsprung 31 ausgebildet, der bei über das Einschubelement
20 verschwenktem Klemmelement 30 in die Ausnehmung 22 eingreift. Die auf der Auflagefläche
21 positionierte Flachleitung 40 wird hierdurch gleichfalls in die Ausnehmung 22 gedrückt
und zu einem Falz 43 verformt. Auf diese Weise ergeben sich hohe Haltekräfte und eine
verlässliche Zugentlastung.
[0021] Das Klemmelement 30 ist an seiner in Steckrichtung vorderen Stirnseite außerdem mit
einer schrägen Auflauffläche 33 versehen, die parallel zu dem Vorsprung 31 verläuft
und sich bei über das Einschubelement 20 verschwenktem Klemmelement 30 beabstandet
zu der auf der Auflagefläche 21 positionierten Flachleitung 40 erstreckt. Wie auch
in Fig. 3a zu erkennen, läuft die Auflauffläche 33 beim Einschieben des Einschubelements
20 in das Gehäuse 10 kurz vor Erreichen der Endstellung II auf eine oberhalb der Öffnung
12 des Gehäuses 10 ausgebildete Einführschräge 14 auf, welche die Auflauffläche 33
zwischen der Innenfläche 15 und dem im Inneren des Gehäuses 10 befindlichen Steckbereich
der Kontaktelemente 60 zwängt. Dies hat zur Folge, dass der obere Schenkel 62 der
Kontaktelemente 60 in der Endstellung II auf eine zugehörige, im Kontaktbereich isolationsfreie
Ader 41 der elektrischen Leitung 40 niedergedrückt wird. Somit erfolgt erst in der
Endstellung II die elektrische Kontaktierung der Flachleitung 40, wohingegen ein wirksamer
Berührungsschutz schon ab Erreichen der Sicherungsstellung I gewährleistet ist.
[0022] Wie in den Fig. 6 und 6a zu erkennen ist, weisen die Kontaktelemente 60 an ihrem
unteren Schenkel 63 eine Wölbung 64 auf. Die Unterseite des Einschubelements 20 ist
mit einer zu der Wölbung 64 korrespondierend ausgebildeten Aussparung 64a versehen.
Die Anordnung der Wölbung 64 auf dem Schenkel 63 beziehungsweise der Aussparung 64a
an dem Einschubelement 20 ist derart, dass in der Endstellung II des in das Gehäuse
10 eingeführten Einschubelements 20 eine Verrastung von Kontaktelementen 60 und Einschubelement
20 stattfindet, die zu einer sicheren Kontaktierung beiträgt. Darüber hinaus ist es
auf diese Weise sowohl in akustischer als auch in haptischer Hinsicht wahrnehmbar,
wenn das Einschubelement 20 die Endstellung II erreicht.
[0023] Der in Fig. 1 dargestellte Steckverbinder ist als oberflächenmontierbares Bauteil
(SMD) ausgebildet und damit im Rahmen der sogenannten "Pick-and-place-Technologie"
verarbeitbar. In den Fig. 1a und 1b sind alternative Ausführungsformen gezeigt, bei
denen der Anschlussbereich der Kontaktelemente 60 gerade oder abgewinkelte Kontaktbeine
aufweist, die in metallisierte Bohrungen der Leiterplatte 50 eingepresst beziehungsweise
eingesteckt und verlötet werden. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1b erstrecken sich
die Fenstern 11 zusätzlich auf der Unterseite des Gehäuses 10, um ein dem jeweiligen
Anwendungsfall entsprechendes Rastermaß bereitstellen zu können.
[0024] Die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von dem Steckverbinder
nach Fig. 1 lediglich darin, dass das Einschubelement 20 und das Klemmelement 30 nicht
über ein Filmscharnier miteinander verbunden, sondern als separate Bauteile ausgebildet
sind. Um in diesem Fall das Klemmelement 30 rastend an dem Einschubelement 20 festzulegen,
ist das Klemmelement 30 mit Ausnehmungen 35 versehen, in die an dem Einschubelement
20 entsprechend ausgebildete Rasthaken 34a bei auf dem Einschubelement 20 angeordnetem
Klemmelement 30 eingreifen, wie auch die einen solchen Steckverbinder ebenfalls zeigenden
Fig. 3 und 3a zu erkennen geben.
[0025] Im Vergleich hierzu fehlt der in den Fig. 2a und 4 bis 4b abgebildeten weiteren Ausführungsform
eines Steckverbinders die Auflauffläche 33. Stattdessen ist die Auflagefläche 21 des
Einschubelements 20 mit einem das freie Ende der Flachleitung 40 aufnehmenden und
damit eine genaue Lage der Kontaktfläche zwischen der Flachleitung 40 und den Kontaktelementen
60 definierenden Schlitz 27 versehen, wie besonders deutlich in den Fig. 4a und 4b
zu erkennen ist. Für die durch den Schlitz 27 hindurchgeführte Flachleitung 40 ist
auf der dem Klemmelement 30 abgewandten Unterseite des Einschubelements 20 überdies
ein Anschlag 28 ausgebildet. Dies hat zur Folge, dass bedingt durch die klemmende
Arretierung der Flachleitung 40 zwischen Einschubelement 20 und Klemmelement 30 je
nach Länge des durch den Schlitz 27 hindurchgesteckten Abschnitts der Flachleitung
40 die isolationsfreien Adern 41 im Bereich des Schlitzes 27 in der Endstellung II
etwas von der Auflagefläche 21 abgehoben sind und damit eine gezielt variierbare Kontaktfläche
für den oberen Schenkel 62 der Kontaktelemente 60 bilden. Durch die Lage des Schlitzes
27 auf der Auflagefläche 21 lässt sich darüber hinaus die Kontaktfläche unabhängig
von der durch das Zusammenwirken der Rastnasen 25, 26 mit den Befestigungsabschnitten
13 festgelegten Endstellung determinieren. Dies kommt zum Beispiel dann zum Tragen,
wenn ohne Veränderung des Gehäuses 10 unterschiedlich ausgebildete Kontaktelemente
60, etwa wie in den Fig. 1a und 1b gezeigt, Anwendung finden sollen. Eine universale
Ausgestaltung des Einschubelements 20 lässt sich somit dann erreichen, wenn mehrere
Schlitze 27 parallel hintereinander in der Auflagefläche 21 angeordnet sind.
[0026] In den Fig. 5 bis 5c schließlich sind unterschiedliche Möglichkeiten für die Gestaltung
des Vorsprungs 31 und der diesen aufnehmenden Ausnehmung 22 gezeigt. Im Hinblick auf
eine verlässliche Zugentlastung und sicheren Formschluss können zum Beispiel mehrere
Vorsprünge 31 vorgesehen sein, wie in den Fig. 5b und 5c zu erkennen ist. Der Vorsprung
31 kann darüber hinaus auch mit unterschiedlichen Querschnittsformen versehen sein,
etwa rechteckig wie in den Fig. 3a und 4a oder dreieckig wie in den vorgenannten Figuren.
Zudem kann die Ausnehmung 22 des Einschubelements 20 ebenfalls unterschiedlich ausgebildet
sein und dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend zum Beispiel eine durchgehende
Öffnung wie in den Fig. 3a, 4a und 5 oder eine muldenförmige Aussparung wie in den
Fig. 5a bis 5c sein.
[0027] Der zuvor beschriebene Steckverbinder ist in besonderem Maße geeignet, als Nullkraft-Steckverbinder
verwendet zu werden. Neben einer zuverlässigen Kontaktierung und wirksamem Berührungsschutz
zeichnet sich der Steckverbinder auch durch hohe Haltekräfte und eine reliable Zugentlastung
aus. Je nach Ausgestaltung eignet er sich sowohl für die herkömmliche Durchstecktechnik
als auch für die zunehmend verbreitetere SMT. Nicht zuletzt ermöglicht er bei ein
und demselben Gehäuse die Verarbeitung unterschiedlicher elektrischer Leitungen 40
und bietet somit auch die Erstellung von Jumper.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 10
- Gehäuse
- 11
- Fenster
- 12
- Öffnung
- 13
- Befestigungsabschnitt
- 14
- Einführschräge
- 15
- Innenfläche
- 16
- Einschubelement
- 17
- Auflagefläche
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Führungsfläche
- 20
- Nocken
- 21
- Rastnase
- 22
- Rastnase
- 23
- Schlitz
- 24
- Anschlag
- 25
- Anschlagfläche
- 26
- Klemmelement
- 27
- Vorsprung
- 28
- Filmscharnier
- 33
- Auflauffläche
- 34
- Rasthaken
- 34a
- Rasthaken
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Flachleitung
- 37
- Ader
- 38
- Aussparung
- 39
- Falz
- 40
- Leiterplatte
- 41
- Leiterbahn
- 42
- Kontaktelement
- 43
- Kontakthalterung
- 44
- oberer Schenkel
- 45
- unterer Schenkel
- 46
- Wölbung
- 64a
- Aussparung
- I
- Sicherungsstellung
- II
- Endstellung
1. Steckverbinder, insbesondere Nullkraft-Steckverbinder, zum Anschließen elektrischer
Leitungen (40) an eine Leiterplatte (50), bestehend aus einem auf der Leiterplatte
(50) befestigbaren Gehäuse (10), das an einer Stirnseite mit voneinander beabstandeten
Fenstern (11) versehen ist und in diesen Bereichen als Kontaktträger zur Aufnahme
von Kontaktelementen (60) dient, und einem in eine den Fenstern (11) gegenüberliegende
Öffnung (12) des Gehäuses (10) einsteckbaren Einschubelement (20), das in einer ersten
Sicherungsstellung (I) und einer zweiten Endstellung (II) im Gehäuse (10) arretierbar
ist und eine die elektrische Leitung (40) positionierende und mit einer Ausnehmung
(22) versehene Auflagefläche (21) aufweist, wobei die elektrische Leitung (40) zwischen
der Auflagefläche (21) und einem an dem Einschubelement (20) rastend festlegbaren
Klemmelement (30), an dem wenigstens ein in die Ausnehmung (22) eingreifender Vorsprung
(31) angeordnet ist, einklemmbar ist, und wobei das isolationsfreie Ende einer Ader
(41) der elektrischen Leitung (40) einen im Gehäuse (10) befindlichen Steckbereich
eines einzelnen Kontaktelements (60) in der Endstellung (II) des in das Gehäuse (10)
eingeführten Einschubelements (20) kontaktiert und ein aus den Fenstern (11) herausführbarer
Anschlussbereich des Kontaktelements (60) mit einer Leiterbahn (51) der Leiterplatte
(50) elektrisch leitend verbindbar ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einschubelement (20) und das Klemmelement (30) als getrennte Bauteile ausgebildet
oder über ein Filmscharnier (32) miteinander verbunden sind.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Einschubelement (20) beidseitig der Auflagefläche (21) mit Führungsflächen (23)
für die elektrische Leitung (40) versehen ist.
4. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Einschubelement (20) wenigstens einen Nocken (24) aufweist, der formschlüssig
in eine Aussparung (42) der elektrischen Leitung (40) eingreift.
5. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Einschubelement (20) mit in Steckrichtung hintereinander angeordneten ersten
und zweiten Rastnasen (25, 26) versehen ist, die an einem entsprechend ausgebildeten
Befestigungsabschnitt (13) des Gehäuses (10) zum Arretieren des Einschubelements (20)
in der Sicherungsstellung (I) und Endstellung (II) festlegbar sind.
6. Steckverbinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (13) senkrecht zur Steckrichtung des Einschubelements (20)
federnd ausgebildet ist.
7. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (30) an seiner in Steckrichtung vorderen Stirnseite mit einer schrägen
Auflauffläche (33) versehen ist, die beabstandet zu der Auflagefläche (21) in der
Endstellung (II) des Einschubelements (20) den Steckbereich eines Kontaktelements
(60) auf die zugehörigen isolationsfreien Adern (41) der elektrischen Leitung (40)
niederdrückt.
8. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (21) mit einem das freie Ende der elektrischen Leitung (40) aufnehmenden
Schlitz (27) versehen ist, wobei in der Endstellung (II) des Einschubelements (20)
der Steckbereich eines Kontaktelements (60) die zugehörige isolationsfreie Ader (41)
der elektrischen Leitung (40) im Bereich des Schlitzes (27) kontaktiert.
9. Steckverbinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Klemmelement (30) abgewandten Unterseite des Einschubelements (20) ein
Anschlag (28) für die durch den Schlitz (27) geführte elektrische Leitung (40) vorgesehen
ist.
10. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (31) eine im Querschnitt rechteckige, dreieckige oder gerundete Form
aufweist.
11. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (60) in ihrem Steckbereich als federnder Gabelkontakt ausgebildet
sind, der eine im wesentlichen hakenförmige Kontakthalterung (61) zum Verrasten im
Gehäuse (10) aufweist.
12. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (60) in ihrem Steckbereich einen Schenkel (63) aufweisen, der
mit einer Wölbung (64) versehen ist, die in der Endstellung (II) in eine korrespondierend
ausgebildete Aussparung (64a) am Einschubelement (20) einrastet.
13. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (60) in ihrem Anschlussbereich mit geraden oder abgewinkelten
Kontaktbeinen versehen sind, die in die Leiterplatte (50) eingepresst oder mit dieser
verlötet sind.
14. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) als Isolierkörper ausgebildet ist.