[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein in ein Liegemöbel umwandelbares Sitzmöbel, mit
einem Möbelgestell, mindestens einem, zur Erreichung einer Liegeposition vorziehbaren
Sitzpolster, und einem Rückenpolster, der nach Verschwenken in die Liegeposition den
frei gewordenen Raum zwischen Rückwand des Möbelgestelles und Sitzpolster verschließt
und dessen Rückseite dabei die Liegeauflage bildet. Je nach Ausführungsform kann ein
Zusatzpolster vorhanden sein, der in Sitzposition unterhalb des Sitzpolsters positioniert
ist und zur Vergrösserung der Liegefläche unter diesem ausgezogen, angehoben und an
diesen gereiht werden kann. Mit solch einem Zusatzpolster ist die Liegerichtung quer
zum Rückenpolster; ohne Zusatzpolster ist die Liegerichtung paralell zum Rückenpolster.
[0002] Möbel dieser Art sind u.a. aus der AT-PS 369.251 (HASAG, M. Haslberger), AT-PS 400.093
(HODRY, R. Hoppe) oder AT-GM 1.535 (HODRY, R. Hoppe) bekannt. Ihnen gemein ist, dass
der Rückenpolster um eine feststehende, im Bereich der Möbelrückwand und knapp unterhalb
der Liegeebene angeordneten Achse zwischen Anschlägen schwenkbar ist. Die Höhe des
Rückenpolsters bestimmt bei dieser Achsanordnung den Vorziehweg des Sitzpolsters und
somit auch die Liegebreite bzw. -länge des Möbels. Weiters entsteht bei dieser Lagerungsform
des Rückenpolsters ein Spalt zwischen dem in Liegeposition gebrachten Rückenpolster
und der Rückwand des Möbelgestelles.
[0003] Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Möbel der vorbeschriebenen Art zu
schaffen,
- bei dem der Vorziehweg des Sitzpolsters länger ist als die Höhe des Rückenpolsters,
sodass eine größere Liegebreite bzw. -länge möglich ist;
- bei dem kein Spalt zwischen dem in Liegeposition gebrachten Rückenpolster und der
Rückwand des Möbelgestelles entsteht;
- das einfach umzuwandeln ist, und
- das kostengünstig zu fertigen ist.
[0004] Erreicht wird dieses Ziel dadurch, dass an beiden Seiten des verschwenkbaren Rückenpolsters
ein Ende eines Hebels angelenkt ist, der mit seinem entgegengesetzten Ende im Seitenbereich
des Möbelgestelles gelagert und zwischen zwei Stellungen verschwenkbar ist. Dadurch
kann man den Rückenpolster beim Verschwenken in die Liegeposition in Richtung des
vorgezogenen Sitzpolsters vorschieben, wodurch es möglich wird, dass die die Liegeauflage
bildende Rückseite des Rückenpolsters über den Anlenkpunkt des Hebels hinaus bis zur
Rückwand des Möbelgestelles verlängert ist. Anschläge für den Rückenpolster definieren
dessen Lage in der Sitzposition. Weiters sind mechanische Bauteile vorgesehen, die
in Liegeposition den Rückenpolster in einer annähernd waagrechten Lage positionieren.
[0005] Nachstehend ist die Erfindung an Hand in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
näher beschrieben, ohne jedoch auf diese Beispiele beschränkt zu sein.
[0006] Dabei zeigt Fig. 1 die Sitzposition eines erfindungsgemäßen Möbels in geschnittener
Seitenansicht; Fig. 2 zeigt die Liegeposition dieses Möbels, ebenfalls in geschnittener
Seitenansicht.
[0007] Fig. 3 zeigt die Sitzposition einer anderen Ausführungsform solch eines Möbels, in
geschnittener Seitenansicht; Fig. 4 zeigt die Liegeposition dieses Möbels, ebenfalls
in geschnittener Seitenansicht.
[0008] Fig. 5 und Fig. 6 zeigen je eine weitere Ausführungsform der Lagerung des Rückenpolsters
in Liegeposition, ebenfalls in geschnittener Seitenansicht.
[0009] In den Zeichnungen ist nur der Sitzpolster (2) dargestellt. Es kann jedoch noch,
wie eingangs beschrieben, ein Zusatzpolster vorgesehen sein, der die Liegefläche verlängert.
Dieser Zusatzpolster selbst ist jedoch für die Erfindung nicht wesentlich, sodass
er in den Zeichnungen nicht dargestellt, in weiterer Folge auch nicht beschrieben
und in den Ansprüchen auch nicht einbezogen ist.
[0010] Auch sind die die Funktion des Möbels sicherstellenden erfindungsgemäßen Beschlagteile
an beiden Seiten des Möbels spiegelbildlich und symmetrisch vorgesehen. In der folgenden
Beschreibung wird zum Zwecke der Vereinfachung nur eine Seite beschrieben, demnach
die Einzahl verwendet. Es sind jedoch jeweils zwei Hebel, zwei Seitenbleche usw. angeordnet.
[0011] Bei dem in den Zeichnungen gezeigten umwandelbaren Sitzmöbel ist in einem Möbelgestell
(1) ein Sitzpolster (2) vorziehbar geführt. An der Seite des verschwenkbaren Rückenpolsters
(3) ist das Ende eines Hebels (4) angelenkt, der mit seinem entgegengesetzten Ende
an einem Seitenblech (17) gelagert ist. Wie ersichtlich, ist der Rückenpolster (3)
über den Anlenkpunkt (4') des Hebels (4) hinaus nach unten verlängert (Bereich 3').
Das Seitenblech (17) ist im Seitenbereich des Möbelgestelles (1) montiert und besitzt
zwei Anschläge (5,6), die die jeweilige Lage des Hebels (4) in der Sitz- oder Liegeposition
definieren. Ein Anschlag (7) am Hebel (4) ist zur Positionierung des Rückenpolsters
(3) in der Sitzposition vorgesehen. Ein mechanischer Bauteil (8) hält in der Liegeposition
den verschwenkten Rückenpolster (3) in einer annähernd waagrechten Lage.
[0012] Fig. 1 zeigt dabei das Möbel in Sitzposition. Der Sitzpolster (2) ist eingeschoben
und ragt unter den hochgestellten Rückenpolster (3). Der Hebel (4) wird durch den
Anschlag (5) in der gezeigten Position gehalten. Der hochgestellte Rückenpolster (3)
wird durch Anstehen am Anschlag (7) in seiner Stellung positioniert. Das mechanische
Bauteil (8) in Form eines Spannseiles (9), das mit dem einen Ende mit dem Rückenpolster
(3) und mit dem entgegengesetzten Ende mit dem Seitenblech (17) verbunden ist, ist
entspannt.
[0013] Fig. 2 zeigt dasselbe Möbel in Liegeposition. Der Sitzpolster (2) ist nach rechts
ausgezogen. Beim Verschwenken des Rückenpolsters (3) im Uhrzeigersinn wurde der verlängerte
Bereich (3' ) des Rückenpolsters (3) entlang der Rückwand des Möbelgestelles (1) nach
oben geführt. Der Anlenkpunkt (4') des Hebels (4) wurde dabei nach rechts bewegt und
hat den Hebel (4) ebenfalls im Uhrzeigersinn verschwenkt, bis der Hebel (4) seine
Endposition erreicht hat und durch den Anschlag (6) in dieser gehalten wird. Wie gezeigt,
ist in der Liegeposition des Rückenpolsters (3) das Spannseil (9) gespannt und positioniert
diesen in einer annähernd waagrechten Lage. Gegenüber einem ortsfesten Anlenkpunkt
ist die Liegefläche um den verlängerten Bereich (3') des Rückenpolsters (3) vergrößert.
[0014] Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbels in Sitzposition.
Dabei sind die Teile wie bei Fig. 1 beschrieben angeordnet. Lediglich die Funktion
des mechanischen Bauteiles (8) wird durch einen Langlocharm (10), der am unteren,
hinteren Ende des Rückenpolsters (3) angelenkt ist und in dessen Langloch (11) ein
Zapfen (12) geführt ist, der am Seitenblech (17) befestigt ist, übernommen.
[0015] Fig. 4 zeigt dasselbe Möbel in Liegeposition und sinngemäß wie bei Fig. 2 beschrieben.
Während des Verschwenkens des Rückenpolsters (3) in die Liegeposition gleitet der
Zapfen (12) im Langloch (11) des Langlocharmes (10). Durch Anschlagen des Zapfens
(12) am Ende des Langlocharmes (11) wird der Rückenpolster (3) in einer annähernd
waagrechten Lage positioniert.
[0016] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbels in Liegeposition.
Hier wird die Funktion des mechanischen Bauteiles (8) durch ein Scherengelenk (13),
bestehend aus einem Arm (14), der am Rückenpolster (3) angelenkt ist und an dem ein
Anschlag (15) vorgesehen ist, und einem weiteren Arm (16), der am Seitenblech (17)
befestigt ist, übernommen. Durch Anstehen des Anschlages (15) am Arm (16) wird die
geöffnete Stellung des Scherengelenkes (13) definiert und der Rückenpolster (3) in
einer annähernd waagrechten Lage positioniert.
[0017] Fig. 6 zeigt ebenfalls eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbels
in Liegeposition. Die Funktion des mechanischen Bauteiles (8) wird hier durch einen
seitlich am Rückenpolster (3) angeordneten Zapfen (18), der in einer am Seitenblech
(17) vorgesehenen Führung (19) gleitet, übernommen. Erreicht beim Verschwenken des
Rückenpolsters (3) der Zapfen (18) das obere Ende der Führung (19), wird der Rückenpolster
(3) in einer annähernd waagrechten Lage positioniert.
[0018] Im Rahmen dieser Erfindung sind zahlreiche Änderungen möglich: so kann der Anschlag
(7) für die Positionierung des Rückenpolsters (3) in der Sitzposition auch am Seitenblech
(17) vorgesehen sein; oder die Funktion des mechanischen Bauteiles (8) kann auch durch
Anschläge, die mit dem Rückenpolster zusammenwirken, wahrgenommen werden.
1. In ein Liegemöbel umwandelbares Sitzmöbel, mit einem Möbelgestell, mindestens einem,
zur Erreichung einer Liegeposition vorziehbaren Sitzpolster, und einem Rückenpolster,
der nach Verschwenken in die Liegeposition den frei gewordenen Raum zwischen Rückwand
des Möbelgestelles und Sitzpolster verschließt und dessen Rückseite dabei die Liegeauflage
bildet, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Seiten des verschwenkbaren Rückenpolsters (3) ein Ende eines Hebels (4)
angelenkt ist, der mit seinem entgegengesetzten Ende im Seitenbereich des Möbelgestelles
(1) gelagert und zwischen zwei Stellungen verschwenkbar ist, die durch Anschläge (5,6)
definiert sind, dass weiters ein Anschlag (7) für den Rückenpolster (3) vorgesehen
ist, der die Sitzposition des Rückenpolsters (3) definiert, und dass weiters mechanische
Bauteile (8) vorgesehen sind, die in Liegeposition des Rückenpolsters (3) diesen in
einer annähernd waagrechten Lage positionieren.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Bauteile (8) als Ketten, Spannseile (9), o.ä. ausgebildet sind,
die mit ihrem einen Ende mit dem Rückenpolster (3) und mit ihrem entgegengesetzten
Ende mit dem Möbelgestell (1) verbunden und in Liegeposition des Rückenpolsters (3)
gespannt sind.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Bauteile (8) als Langlocharme (10) ausgebildet sind, die am Rückenpolster
(3) angelenkt sind und in dessen Langloch (11) ein Zapfen (12) geführt ist, der im
Möbelgestell (1) befestigt ist und durch Anschlagen am Ende des Langloches (11) den
Rückenpolster (3) in der Liegeposition positioniert.
4. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Bauteile (8) als Scherengelenke (13) ausgebildet sind, jeweils bestehend
aus einem Arm (14), der am Rückenpolster (3) angelenkt ist und der einen Anschlag
(15) aufweist, und einem weiteren Arm (16), der im Möbelgestell (1) angelenkt ist,
die durch Anstehen des Anschlages (15) am Arm (16) den Rückenpolster (3) in der Liegeposition
positionieren.
5. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (4), die Anschläge (5,6), sowie die mechanischen Bauteile (8) im Bereich
des Möbelgestelles (1) an Seitenblechen (17) befestigt bzw. gelagert sind, die seitlich
am Möbelgestell (1) fixiert sind.
6. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Bauteile (8) aus je einem seitlich am Rückenpolster (3) angeordneten
Zapfen (18) bestehen, der in einer am Seitenblech (17) vorgesehenen Führung (19) gleitet
und bei Erreichen des oberen Führungsendes den Rückenpolster (3) in der Liegeposition
positioniert.