[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehschlagvorrichtung für ein Bohrgestänge nach Anspruch
1.
[0002] Aus der Offenlegungsschrift DE-A-19 09 931 sind gattungsgemässe Vorrichtungen bekannt,
bei denen eine Maschine vorgesehen ist, die auf ein mit einer Bohrkrone versehenes
Bohrgestänge einerseits eine Drehbewegung und andererseits Schläge ausübt. Oft weisen
diese Vorrichtungen Innen- und Aussenbohrgestänge auf, die gegebenenfalls unabhängig
voneinander drehschlagend beaufschlagt werden können. Zum Wegführen von Bohrgut, das
während dem Betrieb der Vorrichtung in einem Bohrloch freigesetzt wird, ist innerhalb
des Aussenbohrgestänges vorzugsweise ein Kanal vorgesehen, durch den zusätzlich ein
Transportmedium geführt wird. Zur Befestigung des Bohrgestänges weist die Drehschlagvorrichtung
einen Bohrerhalter bzw. ein sogenanntes Einsteckende mit einem Verbindungsstück auf,
mittels dem die von der Drehschlagvorrichtung erzeugte Dreh- und Schlagenergie auf
das Bohrgestänge übertragen wird.
[0003] Vorrichtungen dieser Art, wie sie z.B. in der Firmenschrift von Atlas Copco No. 6991
0757 04a vom März 1998 gezeigt sind, erlauben die Übertragung hoher Leistungen und
ergeben entsprechend gute Bohrleistungen, wie hohen Bohrfortschritt und tiefe Bohrmeterkosten.
[0004] Die Anwendung hoher Dreh- und Schlagenergien führt bei diesen bekannten Vorrichtungen
jedoch zu einer hohen mechanischen Beanspruchung des Einsteckendes, insbesondere des
Verbindungsstücks und der Drehverzahnung, so dass diese Teile jeweils nach verhältnismässig
kurzer Einsatzdauer ersetzt werden müssen, woraus ein erheblicher Wartungsaufwand
und eine begrenzte Verfügbarkeit der Vorrichtung resultiert.
[0005] Die mögliche Einsatzdauer des als Drehschlagempfänger dienenden Einsteckendes kann
erhöht werden, indem die Schlagenergie reduziert wird. Zur Steigerung der Bohrleistungen
werden jedoch zunehmend höhere Schlagenergien angestrebt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Drehschlagvorrichtung für ein
Bohrgestänge zu schaffen, welche eine höhere Belastbarkeit aufweist, so dass bei gesteigerter
Verfügbarkeit der Vorrichtung höhere Schlagenergien anwendbar sind.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer Vorrichtung, welche die in Anspruch 1
angegebenen Merkmale aufweist. Vorzugsweise Ausgestaltungen der Erfindung sind in
weiteren Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemässe, zum Antreiben wenigstens eines Bohrgestänges dienende Drehschlagvorrichtung
verfügt über eine Schlag- und eine Drehvorrichtung sowie ein in einem Vorrichtungskörper
drehbar gelagertes Einsteckende, das eine axial verlaufende Bohrung aufweist, in der
ein Schlagkolben axial verschiebbar gelagert ist. Das mittels eines Verbindungsstücks
und vorzugsweise eines Drehschlagempfängers mit dem Bohrgestänge verbundene Einsteckende
wird von der Drehvorrichtung und der im Einsteckende gelagerte Schlagkolben wird unabhängig
davon von der Schlagvorrichtung angetrieben. Die über den Schlagkolben auf den mit
hohem Drehmoment beaufschlagten Drehschlagempfänger übertragene Schlagenergie hat
daher stark reduzierte Auswirkungen auf das erfindungsgemäss von der Schlagvorrichtung
entkoppelte Einsteckende, das aufgrund der reduzierten Belastung über verhältnismässig
lange Zeit betrieben werden kann, ohne dass Materialermüdungen auftreten, die eine
Reparatur der Drehschlagvorrichtung notwendig machen. Die erfindungsgemässe Drehschlagvorrichtung
bedingt daher nur einen geringen Wartungs- und Reparaturaufwand. Ferner erhöht sich
aufgrund der Verlängerung der Wartungsintervalle die Verfügbarkeit der Vorrichtung,
woraus eine markante Senkung der Betriebskosten resultiert.
[0009] Mit der erfindungsgemässen Drehschlagvorrichtung wird zudem eine deutliche Reduktion
des Lärms erzielt, der beim Betrieb derartiger Vorrichtungen auftritt. Das erfindungsgemäss
von der Schlagvorrichtung entkoppelte Einsteckende wirkt nicht mehr als Resonanzkörper
und isoliert gleichzeitig Schwingungen des Schlagkolbens. Die Lärmreduktion führt
zu einer Entlastung des Personals sowie weiterer Personen, die sich gegebenenfalls
in der Nähe der in Betrieb gesetzten Vorrichtung aufhalten.
[0010] Der Vorrichtungskörper ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass darin wenigstens
zwei voneinander beabstandete Bereiche vorgesehen sind, in denen das beispielsweise
mittels einem vorzugsweise hydraulisch oder pneumatisch arbeitenden Drehantrieb über
ein Zahngetriebe angetriebene Einsteckende gelagert werden kann.
[0011] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung weist das Einsteckende zwischen den
Bereichen, in denen es im Vorrichtungskörper gelagert ist, eine Anschlagfläche auf,
die zu einem mit dem Vorrichtungskörper verbundenen Halteelement korrespondiert, durch
das das Einsteckende in axialer Richtung gehalten und gegebenenfalls gedämpft wird.
Das Einsteckende weist vorzugsweise eine Aussenverzahnung auf, in die ein Zahnrad
eingreift oder die von einem mit einer Innenverzahnung versehenen Ring umfasst wird,
an dessen Umfang Koppelelemente für den Eingriff der Drehvorrichtung vorgesehen sind.
[0012] Anschliessend an das mit dem Drehschlagempfänger zu verbindende Verbindungsstück
weist das Einsteckende gegebenenfalls einen Flansch auf, der auf einem das Einsteckende
ausgangsseitig umfassenden Teil des Vorrichtungskörpers abgestützt ist. Dieses das
Einsteckende ausgangsseitig umfassende Teil kann über ein vorzugsweise hydraulisches
Dämpfungselement mit dem Vorrichtungskörper verbunden sein, so dass das Einsteckende
bei Vibrationen und Schlägen des Schlagwerks mitschwingen kann. Auf das Einsteckende
indirekt übertragene Schlagenergie verursacht daher keine Materialverformungen beispielsweise
am Verbindungsstück, sondern wird im Dämpfungselement absorbiert. Wie oben erwähnt
kann statt dessen das Halteelement, z.B. ein Haltering, mit einem Dämpfungselement
verbunden sein. Das Einsteckende und insbesondere das mit dem Drehschlagempfänger
verbundene Verbindungsstück wird daher nicht nur von der von der Schlagvorrichtung
direkt abgegebenen Schlagenergie, die dem Drehschlagempfänger über den Schlagkolben
zugeführt wird, sondern auch von der über den Drehschlagempfänger indirekt übertragenen
Schlagenergie entkoppelt, so dass frühzeitige Materialermüdungen an der Verbindungsstelle
zwischen Einsteckende und Drehschlagempfänger vermieden werden. Durch die erfindungsgemässe
Lösung werden daher auch Schäden am Einsteckende und am Drehschlagempfänger vermieden.
[0013] Der im Einsteckende vorgesehene Schlagkolben besteht vorzugsweise aus einem zylindrischen
Teil und einem das Verbindungsstück oder eine darin vorgesehene Schulter teilweise
überragenden Flansch, welcher verhindert, dass der Schlagkolben durch die Rückwirkungen
vom Bohrgestänge axial zurück läuft.
[0014] Die Erfindung ist auch bei sogenannten Doppelschlagwerken vorteilhaft einsetzbar.
Der Schlagkolben und ein mit dem Schlagkolben zusammen wirkender Schlaghammer der
Schlagvorrichtung weisen dazu axial verlaufende Bohrungen auf, in denen von einer
weiteren Drehvorrichtung und/oder einer weiteren Schlagvorrichtung angetriebene Antriebsmittel
für ein zweites, vorzugsweise innerhalb des ersten Bohrgestänges angeordnetes Bohrgestänge
vorgesehen sind.
[0015] In den genannten Bohrungen des Schlagkolbens und des Schlaghammers ist vorzugsweise
ein mit dem zweiten Bohrgestänge direkt oder indirekt verbindbares inneres Einsteckende,
vorzugsweise eine Drehschlagwelle, vorgesehen, das drehend und/oder schlagend beaufschlagt
ist oder das drehend beaufschlagt und mit einer axial verlaufenden Bohrung versehen
ist, innerhalb der ein schlagend beaufschlagter innerer Schlagkolben angeordnet ist.
Durch diese vorzugsweise gegenseitige Entkopplung des inneren Einsteckendes und des
inneren Schlagkolbens resultiert wiederum ein reduzierte Belastung dieser Vorrichtungsteile
bei gegebenenfalls gleichzeitig erhöhter Bohrleistung.
[0016] Die erfindungsgemässe Drehschlagvorrichtung wird nachstehend anhand von in Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine im Schnitt gezeigte erfindungsgemässe Drehschlagvorrichtung, die zum Antrieb
eines Bohrgestänges dient und
- Fig. 2
- eine im Schnitt gezeigte erfindungsgemässe Drehschlagvorrichtung, die zum Antrieb
eines inneren und eines äusseren Bohrgestänges vorgesehen ist.
[0017] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe, zum Antrieb eines Bohrgestänges dienende Drehschlagvorrichtung
1 mit einem Zylindergehäuse bzw. einem Vorrichtungskörper 8, in dem eine mit einem
Einsteckende 3 gekoppelte Drehvorrichtung 5 und ein Schlagwerk bzw. eine Schlagvorrichtung
6 vorgesehen sind, die mit einem in einer axial verlaufenden Bohrung 37 des Einsteckendes
3 verschiebbar gelagerten Schlagkolben 4 zusammenwirkt.
[0018] Das Einsteckende 3, das zur Übertragung eines von der Drehvorrichtung 5 erzeugten
Drehmomentes auf einen mit dem Bohrgestänge verbindbaren Drehschlagempfänger 2 dient,
weist zwei voneinander beabstandete, zylinderförmige Abschnitte 31, 32 auf, die im
Vorrichtungskörper 8 in entsprechenden Bereichen 81, 83 gelagert bzw. von Lagerschalen
umfasst sind.
[0019] Zwischen den genannten zylinderförmigen Abschnitten 31, 32 weist das Einsteckende
3 eine Verzahnung 35 auf, welche über ein Zahngetriebe 52, 53 mit einer vorzugsweise
von einem hydraulischen oder pneumatischen Drehantrieb angetriebenen Antriebswelle
51 der Drehvorrichtung 5 gekoppelt ist.
[0020] Zwischen dem im Vorrichtungskörper 8 gelagerten zweiten zylinderförmigen Abschnitt
32 und der Verzahnung 35 weist das Einsteckende 3 eine Ringnut 36 auf, in die hinein
ein mit dem Vorrichtungskörper 8 verbundener Haltering 82 hinein ragt, der Verschiebungen
des Einsteckendes 3 längs dessen Achse 100 eng begrenzt und vorzugsweise mit einem
Dämpfungselement 84 verbunden ist, welches Vibrationen und Schläge dämpft.
[0021] Das dem Drehschlagempfänger 2 zugewandte Ende des Einsteckendes 3, das aus dem Vorrichtungskörper
8 hinausmündet, weist ein Verbindungsstück 33 mit einem Aussengewinde 38 auf, welches
in eine mit einem Innengewinde 22 versehene Gewindebohrung 21 im Drehschlagempfänger
2 eingedreht ist.
[0022] Der Schlagkolben 4 weist ein der Schlagvorrichtung 6 zugewandtes und von einem ebenfalls
kolbenförmigen Schlaghammer 61 beaufschlagtes erstes Endstück 42, einen zylindrischen,
in der Bohrung 37 des Einsteckendes 3 gelagerten Körper 41 sowie ein zweites Endstück
43 auf, welches in Form eines Flansches das Verbindungsstück 33 innerhalb der im Drehschlagempfänger
2 vorgesehenen Gewindebohrung 21 frontseitig überlappt und vorzugsweise zwischen Verbindungsstück
33 und Drehschlagempfänger 2 fest gehalten ist. Von der Schlagvorrichtung 6 bzw. dem
Schlaghammer 61 abgegebene Schläge werden daher mittels dem Schlagkolben 4 direkt
auf den Drehschlagempfänger 2 übertragen.
[0023] Das Einsteckende 3 weist anschliessend an das mit dem Drehschlagempfänger 2 verbundene
Verbindungsstück 33 einen konisch verlaufenden Flansch 34 auf, der in einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung als Anschlag für den Drehschlagempfänger 2 dienen kann.
[0024] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung ist der Flansch 34 ringförmig ausgestaltet und
einseitig an ein das Einsteckende 3 ausgangsseitig umfassendes Teil 85 des Vorrichtungskörpers
8 anschliessend angeordnet, so dass Rückwirkungen vom Bohrgestänge auf das Teil 85
übertragen werden. Das Teil 85 ist in diesem Fall über ein vorzugsweise hydraulisches
Dämpfungselement mit dem Vorrichtungskörper 8 verbunden, so dass das Einsteckende
3 bei Vibrationen und Rückschlägen des Bohrgestänges gedämpft mitschwingen kann. Alternativ
kann die Dämpfung des Einsteckendes 3, wie in Fig. 1 gezeigt, auch mittels eines Halteelements
bzw. eines mit dem Vorrichtungskörper 8 verbundenen Halterings 82 erfolgen, der mit
einem Dämpfungselement 84 verbunden ist, welches Vibrationen und Schläge dämpft.
[0025] Auf das Einsteckende 3 indirekt übertragene Schlagenergien verursachen daher keine
Materialverformungen beispielsweise am Verbindungsstück 33 oder dem darauf vorgesehenen
Aussengewinde 38, sondern werden im Dämpfungselement 84 absorbiert. Das Einsteckende
3 und insbesondere das mit dem Drehschlagempfänger 2 verbundene Verbindungsstück 33
wird daher nicht nur von der Schlagvorrichtung 6 direkt abgegebenen Schlagenergie,
die dem Drehschlagempfänger 2 über den Schlagkolben 4 zugeführt wird, sondern auch
von der über das Bohrgestänge und den Drehschlagempfänger 2 an das Einsteckende 3
indirekt übertragenen Schlagenergie entkoppelt, so dass frühzeitige Materialermüdungen
an der Verbindungsstelle zwischen Einsteckende 3 und Drehschlagempfänger 2 vermieden
werden.
[0026] Der in Fig. 1 beispielsweise gezeigte Drehschlagempfänger 2 ist mittels eines Aussengewindes
25 mit einem äusseren Bohrgestänge und mittels einer axial vorgesehenen Gewindebohrung
26 mit einem inneren Bohrgestänge verbindbar. Durch die Gewindebohrung 26 und einen
daran anschliessenden, nach aussen geführten Kanal 24 ist ferner ein Spülmittel durchleitbar.
Möglich ist selbstverständlich auch der direkte Anschluss des Einsteckendes 3 an das
Bohrgestänge, ohne Zwischenschaltung des als Adapter dienenden Drehschlagempfängers
2.
[0027] Fig. 2 zeigt eine vorzugsweise Ausgestaltung der Drehschlagvorrichtung 1, die zum
getrennten Antrieb eines inneren und eines äusseren Bohrgestänges vorgesehen ist und
dazu einen hohlzylinderförmigen Schlagkolben 4 und einen mit dem Schlagkolben 4 zusammen
wirkenden hohlzylinderförmigen Schlaghammer 61 aufweist, die mit axial verlaufenden
Bohrungen 44; 62 versehen sind. In diesen Bohrungen 44; 62 des Schlagkolbens 4 und
des Schlaghammers 61 sind Antriebsmittel 30, 40 für das zweite Bohrgestänge vorgesehen,
die von einer zweiten Drehvorrichtung 50 und einer zweiten Schlagvorrichtung 60 angetrieben
und einem dazu mit einem Gewinde 201 versehenen inneren Drehschlagempfänger 200 verbunden
sind. Das innere Bohrgestänge kann auch direkt mit den Antriebsmitteln 30, 40 verbunden
sein. Im inneren und äusseren Bohrgestänge, gegebenenfalls auch in den als Adapter
dienenden Drehschlagempfängern 2, 200 sind vorzugsweise Kanäle vorgesehen, die der
Zu- und Abfuhr eines Spülmediums oder der Durchführung elektrischer Leitungen dienen.
[0028] In der in Fig. 2 gezeigten Ausgestaltung weist die Drehschlagvorrichtung 1 in den
Bohrungen 44; 62 des Schlagkolbens 4 und des Schlaghammers 61 ein mit dem inneren
Bohrgestänge oder einem inneren Drehschlagempfänger 200 verbundenen inneres Einsteckende
30 auf, das mit einer axial verlaufenden Bohrung versehen ist, innerhalb der ein innerer
Schlagkolben 40 angeordnet ist.
[0029] Das innere Einsteckende 30 wird von der zweiten Drehvorrichtung 50 angetrieben, während
der innere Schlagkolben 40 unabhängig davon von der zweiten Schlagvorrichtung 60 beaufschlagt
ist. Die Funktionsweise des inneren Einsteckendes 30 und des inneren Schlagkolbens
40 sowie der zugehörigen Antriebsvorrichtungen 50, 60 entspricht daher der Funktionsweise
der entsprechenden äusseren Vorrichtungsteile 3, 4, 5 und 6. Das innere Einsteckende
30 ist daher ebenfalls von den Schlagenergien weitgehend entkoppelt, die von der zweiten
Schlagvorrichtung 60 über den inneren Schlagkolben 40 auf das innere Bohrgestänge
übertragen werden. Frühzeitige Materialermüdungen an kritischen Stellen werden daher
auch bei diesen inneren Vorrichtungsteilen 30 und 40 sowie dem inneren Drehschlagempfänger
200 bzw. dem Bohrgestänge vermieden.
[0030] Die in den Bohrungen 44; 62 des Schlagkolbens 4 und des Schlaghammers 61 vorgesehenen
Antriebsmittel 30, 40 können selbstverständlich auch anders ausgestaltet sein und
betrieben werden. Möglich ist die Verwendung nur einer inneren Welle, die drehend,
schlagend oder drehschlagend beaufschlagt ist.
[0031] Aus Fig. 2 ist ferner eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung des dem Drehschlagempfänger
2 zugewandten zweiten Endstücks 43 des Schlagkolbens 4 ersichtlich.
[0032] Das Endstück 43 weist die Form eines Flanschs auf, der teilweise in das Einsteckende
3 versenkt ist und einseitig an einer in der axial verlaufenden Bohrung 37 vorgesehenen
Schulter 39 anliegen kann, die das Rücklaufen des Schlagkolbens 4 verhindert. Das
Endstück 43 ist auf der anderen Seite in eine im Drehschlagempfänger 2 vorgesehene,
dem Endstück 43 angepasste Vertiefung 24 eingesenkt. Dadurch können andere Zonen des
Drehschlagempfängers 2 entlastet werden, so dass dortige Materialschäden vermieden
werden.
[0033] Insbesondere bei kleineren Bohrgestängen kann zwischen dem Endstück 43 und der Schulter
39, wie in Fig. 2 gezeigt, Spiel vorhanden sein.
[0034] Die erfindungsgemässe Drehschlagvorrichtung und insbesondere daran anschliessbare
Bohrgestänge wurden oben nur in Details beschrieben, die für das Verständnis der Erfindung
nützlich sind. Dem Fachmann sind natürlich Merkmale vorzugsweiser Ausgestaltungen
von gattungsgemässen Drehschlagvorrichtungen und Bohrgestängen bekannt, die im Zusammenhang
mit dem vorliegenden Erfindungsgegenstand problemlos anwendbar sind. Anpassungen und
Änderungen insbesondere der Antriebsvorrichtungen sind leicht möglich.
1. Drehschlagvorrichtung (1) für ein Bohrgestänge mit einer Schlagvorrichtung (6) und
einem in einem Vorrichtungskörper (8) drehbar gelagerten Einsteckende (3), das mit
einer Drehvorrichtung (5) gekoppelt und mittels eines aus dem Vorrichtungskörper (8)
hinaustretenden Verbindungsstücks (33) über einen Drehschlagempfänger (2) mit dem
Bohrgestänge verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckende (3) eine axial verlaufende Bohrung (37) aufweist, in der ein Schlagkolben
(4) verschiebbar gelagert ist, dessen erstes Endstück (42) der Schlagvorrichtung (6)
und dessen zweites Endstück (43) dem Drehschlagempfänger (2) zugewandt ist, so dass
von der Schlagvorrichtung (6) abgegebene Schläge mittels des Schlagkolbens (4) direkt
auf den Drehschlagempfänger (2) übertragbar sind.
2. Drehschlagvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckende (3) formschlüssig mit der Drehvorrichtung (5) koppelbare Elemente
(35) aufweist.
3. Drehschlagvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehvorrichtung (5) einen pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Drehantrieb
aufweist.
4. Drehschlagvorrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtungskörper (8) wenigstens zwei voneinander beabstandete Bereiche (81,
83) aufweist, in denen das Einsteckende (3) gelagert ist.
5. Drehschlagvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckende (3) vorzugsweise zwischen den voneinander beabstandeten Bereichen
(81, 83) eine Haltefläche (36) aufweist, die zu einem mit dem Vorrichtungskörper (8)
verbundenen Halteelement (82) korrespondiert.
6. Drehschlagvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltering (82) mit einem im Vorrichtungskörper (8) angeordneten, vorzugsweise
hydraulischen Dämpfungselement (84) verbunden ist, durch das Schwingungen des Einsteckendes
(3) gedämpft werden.
7. Drehschlagvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Endstück (43) des aus einem zylindrischen Teil (41) bestehenden Schlagkolbens
(4)
a) ein Flansch ist, der einseitig am Verbindungsstück (33) oder einer darin vorgesehenen
Schulter (39) anliegt und/oder
b) in eine im Drehschlagempfänger (2) vorgesehene, dem Endstück (43) angepasste Vertiefung
(24) einsenkbar ist.
8. Drehschlagvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagkolben (4) und ein mit dem Schlagkolben (4) zusammen wirkender Schlaghammer
(61) der Schlagvorrichtung (6) axial verlaufende Bohrungen (44; 62) aufweisen.
9. Drehschlagvorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den Bohrungen (44; 62) des Schlagkolbens (4) und des Schlaghammers (61) Antriebsmittel
(30 bzw. 30, 40) für ein zweites, vorzugsweise innerhalb des ersten Bohrgestänges
(2) angeordnetes Bohrgestänge (200) vorgesehen sind, die von einer zweiten Drehvorrichtung
(50) und/oder einer zweiten Schlagvorrichtung (60) angetrieben sind.
10. Drehschlagvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in den Bohrungen (44; 62) des Schlagkolbens (4) und des Schlaghammers (61) ein mit
dem zweiten Bohrgestänge (200) verbindbares inneres Einsteckende (30) vorgesehen ist,
das drehend und / oder schlagend beaufschlagt ist oder das drehend beaufschlagt und
mit einer axial verlaufenden Bohrung versehen ist, innerhalb der ein schlagend beaufschlagter
innerer Schlagkolben (40) angeordnet ist.