(19)
(11) EP 1 162 136 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.2001  Patentblatt  2001/50

(21) Anmeldenummer: 01110564.0

(22) Anmeldetag:  30.04.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B63B 35/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.05.2000 DE 10021806

(71) Anmelder: Altenwerder Schiffswerft GmbH & Co. KG
21107 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Gräf, Hans-Jürgen
    21244 Buchholz i.d.N. (DE)

(74) Vertreter: Gosch, Wolf-Dietrich 
Rechtsanwälte Gosch & Schlunk, Ballindamm 13
20095 Hamburg
20095 Hamburg (DE)

   


(54) Schwimmponton


(57) Schwimmponton mit einem von Seitenwänden, Boden- und Deckplatte umgebenen quaderförmigen Schwimmkörper, wobei dessen Bodenplatte (3) in ihren Abmessungen denen eines handelsüblichen Frachtcontainers entspricht und dessen Höhe der Höhe eines Frachtcontainers oder eines Bruchteiles dieser Höhe entspricht. Die Höhe des Schwimmkörpers (2) weist die Hälfte, ein Drittel oder ein Viertel der Höhe eines Frachtcontainers auf Der Schwimmkörper (2) ist an seinen Ecken (7, 8) mit Container-Eckbeschlägen (11) versehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwimmponton mit einem von Seitenwänden, Boden- und Deckplatten umgebenen quaderförmigen Schwimmkörper.

[0002] Derartige Schwimmpontons finden vielfältigen Einsatz im Wasserbau, als Anlegestege, Brücken, und vieles mehr. Sie können z.B. als Arbeitsplattformen für schwere Arbeitsgeräte, wie z.B. Bagger, Bohrgeräte und Hebezeuge, dienen. Übliche Schwimmpontons sind dabei vergleichsweise groß und schwer und werden in der Regel über Wasser zu ihrem jeweiligen Einsatzort geschleppt. Es sind z.B. für militärische Zwecke auch Schwimmpontons bekannt, die aus dem Wasser herausgehoben werden und über Land transportiert werden können. Diese benötigen jedoch in der Regel schwere Hebezeuge bzw. Spezialfahrzeuge, die die erheblichen Gewichte und Abmessungen der Pontons aufnehmen können. Zur Verbindung mehrerer gleichartiger Pontons nebeneinander sind ebenfalls sehr schwere Vorrichtungen erforderlich, die ihrerseits wiederum schwere Hebezeuge benötigen, um eine Verbindung herzustellen oder zu lösen.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Schwimmponton der eingangs genannten Art zu schaffen, der vergleichsweise klein und leicht ist, einfach mit ggf. an einem LKW angeordneten Hebezeug angehoben und verladen werden kann und der auf handelsüblichen Container-Kraftfahrzeugen bzw. -Trailern transportierbar ist und bei dem eine Verbindung mit einem oder mehreren gleichartigen Schwimmpontons ohne die Verwendung von schweren Arbeitsgerätschaften möglich ist.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schwimmkörper des Schwimmpontons eine Bodenplatte aufweist, die in ihren Abmessungen denen eines handelsüblichen Frachtcontainers entspricht und dessen Höhe der Höhe eines Frachtcontainers oder eines Bruchteils dieser Höhe entspricht, wobei der Schwimmkörper an seinen Ecken mit Container-Eckbeschlägen versehen ist.

[0005] In dieser Ausgestaltungsform kann der Schwimmkörper vergleichsweise leicht ausgebildet werden, so dass er ohne schwere Hebezeuge beispielsweise auf einen für eine Containertransport ausgerüsteten handelsüblichen LKW oder Trailer aufgeladen werden kann. Bei entsprechender Ausstattung des Fahrzeuges kann die Verladung auch mit dem bordeigenen Hebezeug vorgenommen werden.

[0006] Am Einsatzort kann der Schwimmkörper mit einem oder mehreren gleichartigen Schwimmkörpern mit ebenfalls handelsüblichen Verbindungselementen, sogenannten "Twistlocks" zu einer Einheit verbunden werden.

[0007] Gemäß bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung weisen die Schwimmkörper entsprechend der geforderten Tragkraft die Hälfte, ein Drittel oder ein Viertel der Höhe eines handelsüblichen Frachtcontainers auf. Auf diese Weise können z.B. auf der entsprechenden Ladefläche eines LKW zwei, drei oder vier Schwimmkörper übereinander transportiert und zum Zwecke des Transportes miteinander verriegelt werden.

[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind

[0009] Die Zeichnungen zeigen:
Figur 1:
Eine Draufsicht auf einen Schwimmponton;
Figur 2:
eine Seitenansicht eines Schwimmpontons;
Figur 3:
die Stirnseite eines Schwimmpontons, jeweils in schematischer Darstellung;
Figuren 4 und 5:
je eine Seitenansicht eines Abstandhalters;
Figur 6:
eine Seitenansicht eines in eine Einsteckhülse eingesetzten Relingspfostens für eine Sicherheitsseereling;
Figuren 7
schematische Darstellungen der verschiedenartigen Einsatzmöglichkeiten einer Mehrzahl von Schwimmpontons und Abstandhaltern;
Figuren 8 a)-c):
Darstellungen der Verlademöglichkeiten von Schwimmkörpern verschiedener Höhe auf einem 20-Fuß-Container-Transport-LKW und
Figuren 9 a)-c):
Verlademöglichkeiten auf einem 40-Fuß-Container-Trailer.


[0010] Ein erfindungsgemäßer Schwimmponton 1 besteht im wesentlichen aus einem quaderförmigen Schwimmkörper 2 mit je einer Bodenplatte 3, Deckplatte 4 und Seitenwänden 5, 6, der an seinen Ecken 7, 8 und seinen Kanten mit Container-Eckbeschlägen 11, 12 versehen ist. Im übrigen ist der Schwimmkörper 2 aus Schiffbaustahl mit Spanten, Decksbalken, Bodenwrangen, und Steifen und mit einem Schott in zwei Abteilungen stabil gebaut.

[0011] Die Container-Eckbeschläge 11, 12 sind rasterplanmäßig an dem Schwimmkörper 2 in der Weise angeordnet, dass jeweils mit einem Schwimmkörper 2 ein gleichartiger Schwimmkörper 2 in seiner Längs- oder in seiner Querrichtung in vielfältigen Variationsmöglichkeiten verbunden werden kann, wobei jeweils die einander zugekehrten Container-Eckbeschläge 11, 12 über die vom Container-Handling bekannten Verbindungsmittel (z.B. Twistlocks) miteinander verbunden werden können. Ferner ist es möglich, zwischen zwei einander benachbarten Schwimmkörpern 2 Abstandhalter 13 einzufügen, so dass zwischen zwei einander benachbarten Schwimmkörper 2 ein Freiraum 14 freigehalten wird, durch den z.B. ein Bagger unterhalb der beiden Schwimmkörper 2 Arbeiten ausführen kann. Die Abstandshalter 13 sind als quadratische oder rechteckige Rahmen 15 ausgebildet, die an ihren Ecken jeweils mit Container-Eckbeschlägen 16 versehen sind, die in ihrer Funktion den Container-Eckbeschlägen 11, 12 des Schwimmkörpers 2 entspricht.

[0012] Die Deckplatte 4 des Schwimmkörpers 2 ist im Bereich nahe ihrer Außenkanten 17 mit einer Mehrzahl von decksgleichen Einsteckhülsen 18 versehen, die untere Enden von Seerelingspfosten 19 aufnehmen, die eine Sicherheitsseereling tragen können. Die Einsteckhülsen 18 sind mit gebogenen Ablaufrohren 20 verbunden, die in Öffnungen 21 münden, die in der Einsteckhülse 18 benachbarten Seitenwänden 5, 6 des Schwimmkörpers 2 vorgesehen sind. Durch diese Ausgestaltungsform kann verhindert werden, dass Schmutz, Wasser oder Eis die Einsteckhülsen 18 verstopfen und auf diese Weise unbrauchbar machen. Es ist auch vorgesehen, dass die Einsteckhülsen 18 mit Verriegelungen 22 versehen sind, die nach Art eines Bajonetts den Seerelingspfosten 19 in der Einsteckhülse 18 gegen unbeabsichtigtes Herausziehen sichern.

[0013] Wie bereits dargestellt, eröffnet sich für die erfindungsgemäßen Schwimmpontons eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, wobei zur Verbindung von mehreren gleichartigen Schwimmpontons und der möglicherweise einzusetzenden Abstandshalter allgemein im Containerverkehr übliche Vorrichtungen verwendet werden können. Hierdurch können die Aufwendungen für den Einsatz und den Transport der Schwimmpontons erheblich reduziert werden. Die Schwimmpontons können mit dem für Container üblichen Ladegeschirr verladen und auch damit ins Wasser gesetzt werden. Sie können auch auf handelsüblichen Containerschiffen in Containerracks im Laderaum oder ans Decksfracht gezurrt über See transportiert werden.

[0014] Je nach Einsatzzweck und dem erforderlichen Auftrieb können die Schwimmpontons die Höhe eines ganzen, eines halben, eines Drittels oder eines Viertels eines Containers ausmachen, so dass ein gesamtes System entsteht, das auf die vielfältigste Weise auf den jeweils geforderten Einsatzzweck angepasst werden kann.


Ansprüche

1. Schwimmponton mit einem von Seitenwänden, Boden- und Deckplatte umgebenen quaderförmigen Schwimmkörper, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Bodenplatte (3) in ihren Abmessungen denen eines handelsüblichen Frachtcontainers entspricht und dessen Höhe der Höhe eines Frachtcontainers oder eines Bruchteiles dieser Höhe entspricht.
 
2. Schwimmponton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des Schwimmkörpers (2) die Hälfte, ein Drittel oder ein Viertel der Höhe eines Frachtcontainers aufweist.
 
3. Schwimmponton nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (2) an seinen Ecken (7, 8) mit Container-Eckbeschlägen (11) versehen ist.
 
4. Schwimmponton nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (2) an seinen Außenkanten (9, 10) mit Container-Eckbeschlägen (12) versehen ist, die rasterplanmäßig im Sinne einer Verbindung mit einem gleichartigen weiteren Schwimmkörper (2) angeordnet sind.
 
5. Schwimmponton nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Außenkante (9, 10) mindestens zwei zwischen den äußeren Container-Eckbeschlägen (11) angeordnete Eckbeschläge (12) vorgesehen sind.
 
6. Schwimmponton nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Eckbeschläge (11, 12) im Sinne einer Verbindung eines Schwimmkörpers (2) mit einem oder mehreren weiteren Schwimmkörpern (2) in Längs- oder Querrichtungen angepasst ist.
 
7. Schwimmponton nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei einander benachbart angeordneten Schwimmkörpern Abstandshalter (13) vorgesehen sind, die zwischen den Schwimmkörpern (2) einen oder mehrere Freiräume (14) freihalten.
 
8. Schwimmponton nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (13) als quadratische oder rechteckige Rahmen (15) ausgebildet sind, die an ihren Ecken mit Container-Eckbeschlägen (16) ausgestattet sind.
 
9. Schwimmponton nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schwimmkörper (2) an seiner Deckplatte (4) im Bereich nahe seiner Außenkanten (9, 10) mit decksgleichen Einsteckhülsen (18) für Begrenzungspfosten (19) versehen ist, die eine Sicherheitsreling stützen.
 
10. Schwimmponton nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsteckhülsen (18) mit gebogenen Ablaufrohren (20) verbunden sind, die in Öffnungen (21) in der ihnen jeweils benachbarten Seitenwand (5, 6) münden.
 
11. Schwimmponton nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungspfosten (19) mit einer ein unbeabsichtigtes Herausziehen der Begrenzungspfosten (19) aus den Einsteckhülsen (18) sichernden bajonettartigen Verriegelung (22) versehen sind.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht