[0001] In der DE-OS 26 29 531 ist eine Zählvorrichtung beschrieben mit einem Zuführrohr
für Produkte, an dessen unterem Ende eine seitlich verschiebbare Zähleinrichtung mit
zwei Zählkanälen angeordnet ist. Der Zählkanal, welcher mit dem Zuführrohr fluchtet,
ist unten durch ein stationäres Blech abgeschlossen. Sobald er voll ist, wird die
Zähleinrichtung verschoben, so dass dieser Zählkanal entleert und der andere gefüllt
wird. Die abgezählten Produkte fallen über einen Trichter in schrittweise zugeführte
Verpackungsbehälter.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befüllen
von Verpackungsbehältern anzugeben, die eine hohe Leistung bei sicherem Betrieb hat.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination der Ansprüche gelöst.
[0003] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Darin zeigt:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Ansicht der Vorrichtung, und
- Figuren 2 und 3
- die Funktionsweise der Vorrichtung.
[0004] Die Vorrichtung 1 umfasst ein Zufuhrförderband 2, das Produkte 3, z.B. Schlauchbeutel,
in einer Kolonne kontinuierlich in der horizontalen Förderrichtung A fördert. Ein
zweites Förderband 4 fördert kontinuierlich in regelmässigem Abstand die zu befüllenden
Behälter, z.B. Schachteln 5, in einer Kolonne in der horizontalen Förderrichtung B,
die senkrecht zur Richtung A ist. Am stromabwärtigen Ende 6 des Förderbandes 2 ist
eine Einfülleinrichtung 7 angeordnet. Die Einrichtung 7 ist mit einer vertikalen Welle
8 verbunden, die mit dem Abtrieb eines AC-Servomotors 9 gekoppelt ist. Die Einrichtung
7 hat zwei in Förderrichtung B gegeneinander versetzte Kanäle 15, 16, die durch eine
Trennwand 17 getrennt sind. Die Trennwand hat am stromaufwärtigen Ende eine unterhalb
der Oberseite des Bandes 2 beginnende, in Förderrichtung A ansteigende Oberkante 18
und ist in Förderrichtung der Einrichtung 7 keilförmig verbreitert, so dass die Kanäle
15, 16 am Austrittsende 19 einen deutlichen Abstand voneinander haben, der grösser
ist als der Zwischenraum zwischen aufeinanderfolgenden Schachteln 5. Die Kanäle 15,
16 sind um 90° bogenförmig nach unten gekrümmt. Ihre gemeinsame untere Wand 20 ist
annähernd wurfparabelförmig.
[0005] Benachbart dem stromabwärtigen Ende 6 des Bandes 2 ist ein Produktesensor 24 zum
Erfassen der durchlaufenden Produkte 3 stationär angeordnet. Der Sensor 24, z.B. eine
Lichtschranke, ist mit einer Steuereinrichtung 25 verbunden, die den Servomotor 9
steuert. Der Servomotor 9 schaltet die Stellung der Einrichtung 7 ausschliesslich
zwischen zwei Grenzwerten. Zwischen diesen Grenzwerten verschiebt sich das Eintrittsende
der Einrichtung 7 um mindestens die Breite der Produkte 3. Die Querschnittsfläche
des Austrittsendes 19 entspricht annähernd dem Grundriss der Schachteln 5. Die Querschnittsfläche
der Kanäle 15, 16 entspricht in ihrer Länge und Breite über die gesamte Kanallänge
mindestens der Länge der Diagonalen der Produkte 3, damit die Produkte 3 in den Kanälen
15, 16 nicht verklemmen können. Die Achse der Welle 8 verläuft annähernd durch das
Zentrum der Austrittsfläche 19.
[0006] Die Betriebsweise der Vorrichtung 1 ist schematisch in Figuren 2 und 3 dargestellt.
Wenn die in Förderrichtung B vordere Wand 31 einer Schachtel 5 annähernd die Mitte
der Austrittsfläche 19 erreicht hat, schaltet die Einrichtung 7 so um, dass die Produkte
3 in den in Förderrichtung B stromaufwärtigen Kanal 16 gefördert werden und in die
neu angelieferte Schachtel 5 fallen (Figur 2). Das Umschalten geschieht jeweils, wenn
ein Zwischenraum zwischen zwei Produkten 3 das Eintrittsende der Einrichtung 7 erreicht.
Die Steuereinrichtung 25 enthält einen Zähler, welcher die am Fühler 24 durchgelaufenen
Produkte 3 zählt. Wenn die Hälfte der Anzahl der einzufüllenden Produkte erreicht
ist, hat die Vorderwand 31 der gerade zum Abfüllen befindlichen Schachtel 5 etwa die
Stellung nach Figur 3 erreicht, in welcher die Wand 31 am in Förderrichtung B stromaufwärtigen
Ende 32 angelangt ist. In diesem Moment wird die Einrichtung 7 in die andere Endstellung
umgeschaltet und somit der Kanal 15 beschickt, bis der Zähler in der Steuereinrichtung
25 den eingestellten Grenzwert erreicht und die Schachtel 5 vollgefüllt ist. In diesem
Zeitpunkt hat die Wand 31 der nächst folgenden Schachtel 5 annähernd die Mitte der
Austrittsfläche 19 erreicht und der Motor 19 schaltet die Einrichtung 7 wieder in
die erste Stellung zurück, so dass die nächste Schachtel 5 gefüllt wird.
[0007] Mit der beschriebenen Vorrichtung wird das Befüllen von kontinuierlich durchlaufenden
Schachteln 5 mit kontinuierlich angelieferten Produkten 3 ermöglicht. Die Vorrichtung
1 erreicht daher eine sehr hohe Leistung. Bei einem Prototypen konnten bis zu 1000
Produkte 3 pro Minute abgefüllt werden. Die Produkte 3 werden geschont, weil nur eine
einzige Fallstufe vorhanden ist. Die Einrichtung 7 ist unempfindlich auf Toleranzen
in der Produktzufuhr. Wenn nicht genau im richtigen Zeitpunkt geschaltet wird, nämlich
wenn ein Zwischenraum zwischen den Produkten 3 das Eintrittsende der Einrichtung 7
erreicht, fällt das nächst folgende Produkt 3 auf die schräge Kante 18 und kippt automatisch
in den zugewiesenen Kanal 15, 16, ohne dass der Schaltweg bereits beendet sein muss.
Wegen der Breite des stromabwärtigen Endes der Wand 17 wird vermieden, dass ein Produkt
3 in den Zwischenraum zwischen zwei Schachteln 5 fällt. Die Vorrichtung 1 ist einfach
aufgebaut und wegen des kontinuierlichen Betriebs sehr betriebssicher.
[0008] Falls die Schachteln 5 in unregelmässigen Abständen angeliefert werden sollten, kann
es zweckmässig sein, noch eine oder zwei zusätzliche Lichtschranken 33, 34 anzuordnen,
die jeweils ein Signal an die Steuereinrichtung 25 geben, wenn die vordere Wand 31
eines Behälters 5 die Position unterhalb der Wand 17 bzw. unter dem stromabwärtigen
Ende 32 der Austrittsfläche 19 erreicht und damit den Schaltvorgang steuern. In diesem
Fall steuert der Zähler den Antriebsmotor 35 des Bandes 2 und stoppt dieses, wenn
die Hälfte bzw. die volle Stückzahl von in eine Schachtel 5 abzufüllenden Gütern 3
erreicht ist. Der Motor 35 wird erst wieder nach Umschalten der Einrichtung 7 in Betrieb
gesetzt. Die Vorrichtung 1 ist daher auch flexibel in der Anwendung.
[0009] Abweichend von der beschriebenen Ausführungsform kann statt der Einrichtung 7 auch
das Band 2 um eine vertikale Achse an seinem stromaufwärtigen Ende schwenkbar gelagert
und daher das stromabwärtige Ende des Bandes 2 quer zur Förderrichtung A in zwei Stellungen
schaltbar sein.
1. Vorrichtung zum Abfüllen von Produkten (3), insbesondere Schlauchbeuteln, in Verpackungsbehälter
(5), umfassend:
- einen ersten Förderer (2) für den kontinuierlichen Transport der Produkte (3) in
einer ersten Förderrichtung (A),
- einen zweiten Förderer (4) für den kontinuierlichen Transport der Behälter (5) in
einer zweiten Förderrichtung (B),
- eine am stromabwärtigen Ende des ersten Förderers (2) angeordnete Einfülleinrichtung
(7) mit zwei in der zweiten Förderrichtung (B) gegeneinander versetzten, durch eine
Trennwand (17) voneinander getrennten Kanälen (15, 16), wobei das stromaufwärtige
Ende der Einfülleinrichtung (7) relativ zum stromabwärtigen Ende des ersten Förderers
(2) quer zur ersten Förderrichtung (A) beweglich ist,
- ein Betätigungsorgan (9) zum Bewegen der Einfülleinrichtung (7) relativ zum ersten
Förderer (2),
- mindestens einen am ersten Förderer (2) angeordneten Fühler (24) zum Erfassen der
Produkte (3), und
- eine mit dem Fühler (24) und dem Betätigungsorgan (9) verbundene Steuereinrichtung
(25).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Einfülleinrichtung (7) oder das stromabwärtige
Ende des ersten Förderers (2) um eine zur ersten Förderrichtung (A) senkrechte Achse
(8) schwenkbar ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kanäle (15, 16) in der Einfülleinrichtung
(7) entlang nach unten gekrümmten Bahnen, insbesondere einer gemeinsam nach unten
gekrümmten Bahn (20) verlaufen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Trennwand (17) als Rippe ausgebildet
ist, deren Oberkante (18) unterhalb einer Arbeitsstrecke am stromabwärtigen Ende (6)
des ersten Förderers (2) beginnt und von dort in der ersten Förderrichtung (A) ansteigt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Zwischenwand (17) in Förderrichtung
der Einfülleinrichtung (7) keilförmig ausgebildet ist, so dass die Kanäle (15, 16)
in dieser Richtung divergieren.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die zweite Förderrichtung (B)
annähernd senkrecht zur ersten Förderrichtung (A) verläuft und vorzugsweise beide
Förderrichtungen (A, B) annähernd horizontal sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Querschnittsfläche des Austritts
(19) der Einfülleinrichtung (7) in Grösse und Form annähernd gleich derjenigen der
zu befüllenden Behälter (5) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Länge und/oder die Breite
des Querschnitts der Kanäle (15, 16) mindestens gleich der Länge der Diagonalen der
Produkte (3) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Steuereinrichtung (25) einen
Zähler enthält, der die Signale des Fühlers (24) addiert, und wobei vorzugsweise der
Fühler (24) als Lichtschranke ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der erste und zweite Förderer
(2, 4) als Förderbänder ausgebildet sind.