(57) Um ein Verfahren bereitzustellen, welches die Nutzung von Tankvorgängen zu Informationszwecken,
beispielsweise die Durchführung effizienter Werbemaßnahmen, ermöglicht, wird mit der
Erfindung vorgeschlagen ein Verfahren zur weitestgehend automatisierten Wiedergabe
von akustischen und/oder Videoinformationen im Bereich von Tanksäulen während Tankvorgängen,
wobei über Sensorik erfaßte kunden- und/oder tankvorgangsspezifische Informationen
ausgewertet und zur Wiedergabesteuerung herangezogen werden.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur weitestgehend automatisierten
Wiedergabe von akustischen und/oder Bildinformationen im Bereich von Tanksäulen während
laufender Tankvorgänge.
[0002] Im Bereich von Tankstellen sind die den eigentlichen Tankvorgang betreffenden Vorgänge
einerseits und sonstige Informationsvorgänge, beispielsweise Werbemaßnahmen und dergleichen
andererseits, entkoppelt und werden voneinander getrennt abgewickelt.
[0003] An herkömmlichen Tankstellen beschränkt sich die Information an sich auf die jeweilige
Marke der Tankstellenbetreibergesellschaft und die Preise der unterschiedlichen Kraftstoffarten.
Kunden fahren Tankstellen nach einer Auswahl an, parken den Pkw direkt im Bereich
einer Tanksäule, führen den Tankvorgang und einen Bezahlvorgang durch und verlassen
die Tankstelle wieder. Mögliche Werbung oder die Abgabe sonstiger Informationen erfolgen
über Plakate oder entsprechende Werbung beispielsweise im Kassenbereich, der heute
häufig in einem Verkaufsraum angeordnet ist. Im Tanksäulenbereich beschränken sich
die Informationen auf in der Regel durch Zählwerke angezeigte Mengen- und Preisangaben.
[0004] Ausgehend vom vorbeschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, welches die Nutzung von Tankvorgängen zu
Informationszwecken, beispielsweise die Durchführung effizienter Werbemaßnahmen, ermöglicht.
[0005] Zur technischen
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen ein Verfahren zur weitestgehend
automatisierten Wiedergabe von akustischen und/oder Videoinformationen im Bereich
von Tanksäulen während Tankvorgängen, wobei über Sensorik erfaßte kunden- und/oder
tankvorgangsspezifische Informationen ausgewertet und zur Wiedergabesteuerung herangezogen
werden.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren stellt ein Konzept für eine tankphasenkontrollierte
Werbesteuerung bereit, welches es ermöglicht, die Werbung in Abhängigkeit von der
Betrachteraufmerksamkeit optimal zu plazieren.
[0007] Gemäß der Erfindung werden über Sensorik Informationen erfaßt, die entweder den Kunden
betreffen oder den Tankvorgang selbst.
[0008] Der übliche Tankvorgang geht von einer im Ruhestand befindlichen Zapfsäule ohne weiteren
Personenkontakt aus. Üblicherweise nähert sich der Kunde einer Zapfsäule, beispielsweise
indem er seinen Pkw in den Zapfsäulenbereich bewegt. Der Kunde entnimmt ein Zapfventil
und wählt implizit - durch Zapfventilentnahme - oder explizit eine Benzinsorte. Dann
führt er das Zapfventil in den Tankstutzen des Pkw ein und befüllt den Tank. Üblicherweise
stoppt das Zapfventil wenn der Füllstand im Tank einen entsprechend erfaßbaren Wert
erreicht hat. Häufig wird dann eine sogenannte Stottertankung durchgeführt, entweder
um eine maximale Tankfüllung zu erreichen oder eine Preisrundung zu erzielen. Schließlich
führt der Kunde das Zapfventil zurück in die Tanksäulenhalterung.
[0009] Eine weitere Einflußnahme ergibt sich durch die Zahlweise, beispielsweise mit Kunden-/Credit-/EC-Karte
oder dergleichen direkt an der Säule, oder Bezahlung im Shop. Weitere Aspekte können
sich aus der Vorwahl von Geldbetrag und/oder Literzahl ergeben. Schlußendlich entfernt
sich der Kunde von der Zapfsäule.
[0010] Im Hinblick auf das erfindungsgemäße Verfahren können nun eine Vielzahl der beschriebenen
Einzelvorgänge erfaßt, ausgewertet und zur Steuerung einer Informationswiedergabe
herangezogen werden. So kann beispielsweise bei der Annäherung an die Zapfsäule eine
entsprechende Werbeinformation abgegeben werden. Identifiziert sich der Kunde als
Kartenzahler, ergibt sich hier eine weitere kurze Werbephase. Die volle Aufmerksamkeit
widmet der Kunde der Zapfsäule selbst, wenn er das Zapfventil entnimmt und eine Benzinsorte
wählt. Hat der Kunde einen Geldbetrag oder eine Literzahl vorgewählt, ist seine volle
Aufmerksamkeit während des Tankvorganges vorhanden. Im übrigen kann man beispielsweise
geldbetragabhängig oder literzahlabhängig Werbephasen einbauen, beispielsweise alle
10 Liter als Startzeitpunkt für eine Werbeinformation wählen oder zur Einteilung DM-Punkte
setzen. Bei einer Normalbefüllung kann das einfache Fortschreiten der Tankdauer als
Steuerparameter verwendet werden. Weitere Phasen ergeben sich bei dem Stoppen des
Zapfventils aufgrund des Erreichens eines Füllstandes sowie der Durchführung einer
Stottertankung. Schließlich kann bei der Rückpositionierung des Zapfventils oder bei
der wiederholten Freigabe des Zapfpunktes sowie schließlich beim Entfernen von der
Zapfsäule ein Steuerpunkt gesetzt werden.
[0011] Durch die beschriebene Vorgehensweise wird ein Tankvorgang in einzelne Tankphasen
zerlegt und die Tankphasen werden zur Steuerung der Wiedergabe von Informationen optimal
verwendet.
[0012] Insbesondere Werbeinformationen können in Bezug auf den Ablauf vor dem Hintergrund
der Tankphasen optimiert werden. So kann beispielsweise eine Werbesendung spektakulär
beginnen, wenn sich ein Kunde der Zapfsäule nähert. Während des folgenden Ablaufes
kann dann die Werbesendung angehalten oder ausgesetzt werden, es können neue Werbesendungen
gestartet werden oder es können die entsprechenden spektakulären bzw. effizienten
Phasen einer Werbesendung auf die entsprechenden Aufmerksamkeitsphasen während des
Tankvorganges verteilt werden.
[0013] Erfindungsgemäß wird darüber hinaus vorgesehen, daß auch mittels der Sensorik Informationen
über das Kundenprofil erfaßt bzw. ausgewertet werden. Trivialerweise kann bereits
aus der gewählten Benzinsorte und der Vorwahl von Preis oder Literzahl eine Individualisierung
abgeleitet werden. Zumindest ergeben sich Tankdauerinformationen und Aufmerksamkeitsinformationen.
Identifiziert sich der Kunde durch Kundenkarte, Kreditkarte oder ähnliches vor Tankbeginn
können ursprüngliche Basisinformationen zu einer Personalisierungs-Zuordnung führen,
beispielsweise können Kundenprofil-Cluster erstellt werden, so daß Alter, Geschlecht,
Einkommensebene, Gewohnheiten, Hobbys und dergleichen für die Auswahl der Werbung
verwendet werden können. Auf diese Weise kann eine individuelle Kundenansprache erfolgen
und es können ganz kundenspezifische Angebote beworben werden. Beispielsweise können
Gewohnheitssortimente zusammengestellt und beworben werden, die den Kunden zu einem
möglichen Kauf veranlassen können.
[0014] In vorteilhafter Weise werden im Tanksäulenbereich Rechner für die Analyse und die
Ablaufsteuerung eingesetzt und die Rechner sind vorzugsweise in einem Netzwerk miteinander
verbunden. So kann über Intranet oder Internet eine individuelle Web-Seiten-Werbung
zur Wiedergabe der akustischen oder Bildinformation jeglicher Art für jeden Zapfpunkt
aufgrund kundenspezifischer Informationen oder Tankphaseninformationen abgerufen und
dargestellt werden.
[0015] Weitere Besonderheiten ergeben sich noch durch die zumindest teilweise Verwendung
von Zufallsgeneratoren im Zusammenhang mit den Tankphasen-bzw. Kundeninformationen
zur Steuerung von Inhalt und Ablauf. Darüber hinaus kann die Möglichkeit des interaktiven
Eingriffes vorgesehen werden, beispielsweise um den Kunden bereits zu einer Kaufentscheidung
während des Tankvorgangs zu veranlassen oder dem Kunden zu ermöglichen, vertiefende
Informationen zu erlangen.
[0016] Mit der Erfindung wird ein vollumfassendes System zur effizienten Werbedurchführung
im Tankstellenbereich bereitgestellt. Neben den im Detail beschriebenen Verfahrensmaßnahmen
zur Ablaufsteuerung von Werbung im Tankstellenbereich werden mit der Erfindung erstmalig
vorrichtungsseitige Gerätekombinationen angegeben. Insbesondere können im Bereich
der Tanksäulen Multimediabildschirme eingesetzt werden. So kann an jeder Tanksäule
ein solcher Bildschirm eingesetzt sein, der zusätzlich noch durch Zahlendisplays zur
Angabe von Kraftstoffart, Litern, Preis und dergleichen ergänzt sein kann. Darüber
hinaus können im Bereich jeder Tanksäule Lautsprecheranlagen derart installiert sein,
daß sich die Informationen nur in einem begrenzten Lokalbereich, beispielsweise vor
der Tanksäule abstrahlen lassen, so daß auch bei benachbart liegenden Tanksäulen eine
Informationsüberschneidung auszuschließen ist. Die Multimediabildschirme können als
interaktive Bildschirme ausgestaltet sein, so daß einmal den Tankvorgang an sich betreffende
Informationen wie beispielsweise Kraftstoffartauswahl, Zahlart und dergleichen ausgetauscht
werden können. Der Multimediabildschirm eignet sich zur optimalen Präsentation von
Werbevideos, die beispielsweise von einem Server oder über das Internet aufgrund der
getroffenen Auswahl eingeladen und abgespielt werden können. Eine Ergänzung um beispielsweise
digitale Sensoren zur Erkennung des Autotyps, des Geschlechts der tankenden Person
und dergleichen, aber auch Sensorik für andere individuelle oder das Fahrzeug betreffende
Merkmale können im Bereich der Tanksäule installiert sein. Die Verfahrenssteuerung
erfolgt durch einen Rechner, der mit dem tanksäulenseitigen Rechnern im Rechnerverbund
vernetzt ist.
[0017] Die Auswahl der anzuzeigenden Werbung kann übergeordnet aufgrund persönlicher Informationen
oder die Person betreffende Merkmale erfolgen, die Art des Ablaufs kann vor dem Hintergrund
der Tankphasensegmentierung gesteuert werden.
1. Verfahren zur weitestgehend automatisierten Wiedergabe von akustischen und/oder optischen
Bildinformationen im Bereich von Tanksäulen während Tankvorgängen, wobei über Sensorik
erfaßte kunden- und/oder tankvorgangsspezifische Informationen ausgewertet und zur
Wiedergabesteuerung herangezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Tankvorgänge in einzelne Tankphasen unterteilt, die jeweiligen Tankphasen ermittelt
und zur Ablaufsteuerung der Informationswiedergabe herangezogen werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Informationen zur Kundenidentifikation erfaßt, anhand gespeicherter Daten ein Kundenprofil
erstellt und zur Steuerung der Informationswiedergabe verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Informationswiedergabe akustische und/oder Bild-Werbeinformationen verwendet
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über die Steuerung die Art der abzugebenden Information festgelegt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über die Steuerung der Ablauf der einzelnen Informationen festgelegt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Informationsauswahl und/oder zum Informationsablauf ein Zufallsgenerator verwendet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auswertung der Sensorik und der Ablaufsteuerung ein Rechner verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß tanksäulenbezogen ein aus einer Vielzahl in einem Netzwerk verbundener Rechner bestehendes
System verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationswiedergabe zur interaktiven Einflußnahme ausgelegt wird.