[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Haarstreifens,
bei dem nebeneinander liegende Haare durch Aufschmelzen und Erkalten eines thermoplastischen
Kunststoffes streifenförmig miteinander verbunden werden.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist durch die DE 94 11 835 U1 bekanntgeworden. Gemäß dieser
wird der bzw. werden die Kunststoffstreifen an einem Ende der Haare angebracht und
durch Erwärmen sowie Abkühlen mit diesen verklebt. Von den so gefertigten Haarstreifen
werden bei der Applikation auf einem menschlichen Kopf zwecks Verlängerung oder Verdichtung
des Kopfhaares einzelne Büschel abgetrennt und an geeigneter Stelle an das Kopfhaar
durch Aufschmelzen und Abkühlen des Kunststoffes angeklebt.
[0003] In der Praxis hat sich herausgestellt, daß die einzelnen Haare in den so gefertigten
Haarstreifen unterschiedlichen Halt haben, d.h., daß die Einbettung in den und Verklebung
mit dem Kunststoff nicht für alle Haare gleich gut ist. Dies hat zur Folge, daß sich
beim Kämmen von am Kopfhaar angebrachten Haarersatzteilen manche Ersatzhaare nach
kurzer Zeit lösen. Zur Gewährleistung einer besseren Haftung der Ersatzhaare ist auch
schon vorgeschlagen worden (DE 19 62 61 07 A1), die Ersatzhaarbüschel durch ein flaches
thermoplastisches Blättchen zu verkleben, das beim Erhitzen biegsam wird und so um
die betreffende Haargruppe des Kopfhaares herumgelegt und geschlossen werden kann.
[0004] Obzwar diese Maßnahme eine Verbesserung gebracht hat, konnte dadurch doch nicht ein
gelegentliches Auskämmen von Ersatzhaaren verhindert werden.
[0005] Ziel der Erfindung ist es, die Haftung von Ersatzhaaren in für die Applikation am
Kopfhaar geeigneten Haarstreifen zu verbessern.
[0006] Dieses Ziel wird mit dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die Haare in einem vorbestimmten Abstand von einem ihrer beiden Enden durch Aufgießen
eines Kunststoffstreifens miteinander verbunden und die überstehenden Enden nach Verfestigung
des Kunststoffes abgeschnitten werden.
[0007] Es wurde gefunden, daß bei den bekannten Methoden der Verklebung von Ersatzhaaren
bloß an ihren Enden eine einwandfreie Einbettung jedes einzelnen Haares in den Kunststoff
nicht gewährleistet werden kann. Aus diesem Grund wird der Kunststoffstreifen erfindungsgemäß
in einem Abstand (1 - 2 cm) vom Haarende angebracht, und zwar nicht durch Auflegen,
Aufschmelzen und Erhärten, sondern durch Aufgießen und Erhärten. Damit wird eine allseitige
Umhüllung und Verklebung jedes einzelnen Haares sichergestellt. Die überstehenden
Haarenden müssen danach abgeschnitten werden. Dieser gegenüber dem Stand der Technik
größere Verfahrensaufwand wird durch die Beständigkeit der Haftung der Haare wettgemacht.
[0008] Zur weiteren Sicherung des Haltes der Ersatzhaare empfiehlt es sich, die Haare im
Bereich des Kunststoffstreifens wahlweise vor oder nach dessen Aufgießen zusätzlich
durch Vernähen mit einem vorzugsweise aus demselben Material bestehenden Faden zu
verbinden. Sofern der Faden aus demselben Thermoplast besteht, tritt der zusätzliche
Vorteil auf, daß beim Verbinden des Haarersatzteiles durch thermoplastisches Verkleben
mit dem Kopfhaar eine noch innigere Verbindung bzw. Verschmelzung des Fadens mit dem
Kunststoffstreifen und den Haaren erfolgt.
[0009] Da es manchmal günstiger sein kann, den Haarstreifen nicht durch thermoplastisches
Verkleben mit dem Kopfhaar zu verbinden, z.B. dann, wenn dadurch keine sichere Haftung
zu erwarten ist, können an dem Kunststoffstreifen nach dem Abschneiden der überstehenden
Haarenden Befestigungsschlaufen, -laschen, -ösen od.dgl. angebracht werden. Mit diesen
Schlaufen od.dgl. kann der Haarersatzteil in herkömmlicher Weise durch Vernähen mit
einem normalen Faden oder einem Klebefaden mit dem Kopfhaar verbunden werden.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Haarstreifen
nach Aufgießen des Kunststoffstreifens, Fig. 2 diesen Haarstreifen nach zusätzlichem
Vernähen, Fig. 3 denselben Haarstreifen nach Abschneiden der überstehenden Haarenden,
Fig. 4 den Haarstreifen nach Anbringen von Befestigungsschlaufen und Fig. 5 schematisch
das Annähen des erfindungsgemäßen Haarstreifens gemäß Fig. 4.
[0011] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Haarstreifens werden die Haare 1 parallel angeordnet
und in einem Abstand von einem ihrer Enden in einen thermoplastischen Kunststoffstreifen
2 durch Gießen eingebettet (Fig. 1). Danach - oder davor - können sie zusätzlich mit
einem Faden 3, der beispielsweise aus demselben Thermoplast bestehen kann, vernäht
werden (Fig. 2). Nach dem Abschneiden der überstehenden Haarenden (Fig. 3) ist der
Haarstreifen an sich zur Applikation durch direktes Vernähen oder Verkleben bereit.
Falls gewünscht, können am Kunststoffstreifen 2 noch Befestigungsschlaufen 4 angebracht
werden (Fig. 4), mit deren Hilfe ein Vernähen, etwa mit einem Klebefaden 5 (z.B. gemäß
der AT 405 710 B), mit dem Kopfhaar bzw. weiteren Haarersatzteilen möglich ist.
1. Verfahren zur Herstellung eines Haarstreifens, bei dem nebeneinander liegende Haare
durch Aufschmelzen und Erkalten eines thermoplastischen Kunststoffes streifenfömig
miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Haare (1) in einem vorbestimmten Abstand von einem ihrer beiden Enden durch Aufgießen
eines Kunststoffstreifens (2) miteinander verbunden und die überstehenden Enden nach
Verfestigung des Kunststoffes abgeschnitten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haare (1) im Bereich des Kunststoffstreifens (2) wahlweise vor oder nach dessen
Aufgießen zusätzlich durch Vernähen mit einem vorzugsweise aus demselben Material
bestehenden Faden (3) verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kunststoffstreifen (2) nach dem Abschneiden der überstehenden Haarenden Befestigungsschlaufen,
-laschen, -ösen od.dgl. (4) angebracht werden.