[0001] Die Erfindung betrifft einen Wischbezug für die Bodenreinigung, insbesondere zur
Bespannung eines Spannrahmens, mit einem auf wenigstens einer Seite Reinigungsfasern
aufweisenden Reinigungstextil, welches so angeordnet ist, dass die Reinigungsfasern
dem zu reinigenden Boden zugewandt sind und die Unterseite des Wischbezugs bilden
und weiter wenigstens teilweise ein seitlicher Rand gebildet ist, von welchem Reinigungsfasern
seitlich abstehen, und auf der Oberseite des Wischbezugs vorgesehenen Mitteln zur
Aufnahme resp. Ankoppelung eines Spannrahmens.
[0002] Die DE 43 23 923 offenbart eine Reinigungseinrichtung zur Bespannung eines Spannrahmens,
mit einem textilen Grundstoff, von dem eine Reinigungswirkung entfaltende Florfäden
oder -schlingen abstehen. Auf dem Grundstoff ist ein längliches Besatzstück längs
zweier beabstandeter Befestigungslinien entlang einer Randkante derart befestigt,
dass die Bahnbreite des Grundstoffs zwischen den Befestigungslinien grösser ist als
die entsprechende Bahnbreite des Besatzstücks. Dies hat zur Folge, dass der Grundstoff
zwischen den Befestigungslinien gewölbt bzw. umgelegt ist, und ein Hohlraum gebildet
ist, welcher als Fluidspeicher oder Luftpolster dienen kann. Durch das Luftpolster
passt sich die Reinigungseinrichtung ggf. vorhandenen Unebenheiten oder Strukturierungen
des Bodens oder eines seitlichen Hindernisses besser an.
[0003] Die EP-A- 0 630 606 betrifft einen Wischbezug für die Bodenreinigung mit einer Tragschicht,
die auf ihrer Oberseite Mittel zum Befestigen an einem Halter aufweist und an der
Unterseite und im Randbereich mit einer Wischstoffschicht besetzt ist. Der Rand der
Wischstoffschicht ist mit einer Umrandung der Oberseite verbunden. Die Umrandung der
Oberseite ist an ihrem Innenrand zumindest teilweise mit einer Verstärkung verstärkt
und im Bereich der Verstärkung an der Tragschicht befestigt. Der Wischbezug der EP-A-
0 630 606 weist angeblich eine gute Formstabilität auf.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen für ein Bodenreinigungsgerät bestimmten
Wischbezug mit verbesserter Reinigungswirkung bereitzustellen. Insbesondere soll der
Wischbezug es ermöglichen, Schmutz auch an schwer erreichbaren Stellen, z.B. Ecken
von Boden-Wandübergängen sowie Fugen, zu entfernen. Mit dem Wischbezug sollte auch
hartnäckiger Schmutz entfernbar sein. Desweitern sollten keine Striemen auf den gereinigten
Flächen mehr zurückbleiben. Ein weiteres Ziel ist es, einen kostengünstig herstellbaren
Wischbezug bereitszustellen.
[0005] Erfindungsgemäss ist ein Wischbezug gemäss Oberbegriff von Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
dass eine Randzone des Wischbezugs zur Bildung eines Bereichs mit verbesserter Reinigungswirkung
wenigstens teilweise als wenigstens doppelter Umschlag des Reinigungstextils ausgebildet
ist und der derart gebildete Umschlag im Bereich der inneren Abknickung des Reinigungstextilrands
mit der Oberseite des Wischbezugs verbunden ist. Auf diese Weise ist eine Wischbezugsrandzone
mit erhöhtem Fluidspeichervermögen geschaffen. Durch den wenigstens doppelten Umschlag
kommen wenigstens teilweise zwei Lagen Reinigungstextil mit nach unten gerichteten
Fasern übereinander zu liegen. Durch Kapillarwirkung kann Waschflüssigkeit zwischen
den übereinanderliegenden Schichten ausgetauscht werden. Durch die Verbindung des
Umschlags mit dem Reinigungstextil lediglich im Bereich der inneren Abknickung ergibt
sich ein länglicher Sack, in welchem sich der Rand des Reinigungstextils erstreckt.
Wird der Wischbezug mit dem Spannrahmen gegen ein Hindernis, z.B. Wand oder Leiste,
gedrückt, so stellt sich der Randbereich des Wischbezugs auf und gibt Flüssigkeit
an die zu reinigende Oberfläche ab. Durch den doppelten Umschlag ergibt sich auch
ein erhöhter seitlicher Rand mit seitlich abstehenden Reinigungsfasern. Dadurch kann
der erfindungsgemässe Wischbezug Schmutz auch von strukturierten Fussbodenleisten
effektiv entfernen. Im Unterschied zur eingangs erwähnten DE 43 23 923 muss entlang
der Breitseite kein Besatzstück aufgenäht sein, da durch den doppelten Umschlag bereits
ein erhöhter seitlicher Rand gebildet ist.
[0006] Vorteilhaft sind wenigstens zwei gegenüberliegende Randzonen des Wischbezugs wenigstens
teilweise als doppelte Umschläge des Reinigungstextils ausgebildet. Die Umschläge
sind vorzugsweise durch wenigstens eine Längsnaht im Bereich der innen liegenden Abknickung
mit der Oberfläche des Wischbezugs verbunden. Zweckmässigerweise ist der Wischbezug
rechteckig, und die Randbereiche der Breitseiten des Wischbezugs (lange Seitenkante)
sind als doppelte Umschläge ausgebildet, sodass die Randzone im wesentlichen drei
Lagen Reinigungstextil übereinander aufweist. Ein solcher Wischbezug entspricht der
Grösse nach herkömmlichen Wischbezügen, besitzt jedoch aufgrund der besonders gestalteten
Randzonen eine verbesserte Reinigungswirkung.
[0007] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind auf der Oberseite des Wischbezugs
parallel und angrenzend zu den Umschlägen Wulste vorgesehen. Diese Wulste können als
Zwangsführungen für den Spannrahmen dienen und aus dem Reinigungstextil selbst gebildet
oder aufgenähte Wulste sein. Die Zwangsführungen haben den Vorteil, dass der Spannrahmen
auf dem Wischbezug nicht verrutschen kann. Beim Wischen (Vor- und Rückwärtsbewegen
des Wischbezugs) wird die in Verschieberichtung vordere Randzone teilweise aufgestellt
und Flüssigkeit an die Fasern der Reinigungsoberfläche abgegeben und durch die in
Verschieberichtung hintere Randzone aufgenommen. Es findet also abwechslungsweise
ein Benetzen und Abtrocknen der zu reinigenden Oberfläche statt. Durch das Benetzen
wird das Anlösen von Schmutz gefördert, und beim Abtrocknen wird verschmutzte Flüssigkeit
vom Wischbezug aufgenommen. Dieses abwechslungsweise Benetzen und Abtrocknen verstärkt
die Reinigungswirkung des Wischbezugs.
[0008] Mit dem Spannrahmen kann auch Druck gezielt auf die aus den Umschlägen gebildeten
Wischbezugsrandzonen ausgeübt werden, wenn der Wischbezug gegen ein Hindernis, z.B.
eine Wand, gedrückt wird. Dabei wird die in der Randzone gespeicherte Flüssigkeit
teilweise an die Oberfläche abgegeben. Beim Zurückziehen des Wischbezugs legt resp.
entspannt sich die Randzone wieder und nimmt die auf der zu reinigenden Oberfläche
vorhandene Flüssigkeit wieder auf. Durch die verbesserte Wasseraufnahmekapazität der
Randzone ist die Gefahr von zurückbleibenden Striemen reduziert. Weiter ermöglicht
die Randzone, Schmutz auch aus unzugänglichen Ecken effizient zu entfernen.
[0009] Zweckmässigerweise sind die Wulste durch nach oben stehende Falten, welche in das
Reinigungstextil eingenäht sind, gebildet. Entsprechend kann der Wischbezug aus einem
Stück Reinigungstextil hergestellt sein. Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Wischbezug aus drei im wesentlichen rechteckigen Einzelteilen, einem Mittelteil
und zwei Seitenteilen, gebildet. Durch Zusammennähen der benachbarten Ränder der Einzelteile
können auf einfache Art die als Zwangsführungen dienenden Wulste gebildet werden.
Es hat sich gezeigt, dass zum Verbinden des Mittelteils mit den beiden Seitenteilen
eine Naht genügt, obwohl bei Bedarf grundsätzlich auch mehr als eine Naht vorgesehen
werden kann. Dadurch, dass an beiden Breitseiten des Wischbezugs doppelte Umschläge
vorgesehen sind, können das Mittelteil und die beiden Seitenteile im wesentlichen
gleich gross sein.
[0010] Vorteilhaft sind die als Wulste ausgebildeten Wulste mit einem Schutzüberzug eingefasst.
Dieser kann aus zähen Kunststoff oder aus einem schwer verrottbaren Material bestehen.
Zweckmässigerweise sind die Mittel zur Ankoppelung des Spannrahmens Taschen, welche
in Abstand zu den einander gegenüberliegenden Schmalseiten des Wischbezugs ausgebildet
sind. Die Reinigungsfasern oder -schlingen weisen vorzugsweise eine Länge von mehr
als 4 mm und besonders bevorzugt mehr als 6 mm auf. Die Fasern können aus Polyester-
Polyamid- oder Nylonfasern sein, wobei jedoch Polyesterfasern besonders bevorzugt
sind. Vorteilhaft sind die Fasern Mikrofasern von weniger als 50 dtex, vorzugsweise
< 10 dtex und ganz besonders bevorzugt < 5 dtex.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert.
[0012] Es zeigt
- Figur 1:
- a) schematisch einen erfindungsgemässen Wischbezug im Querschnitt und im Ruhezustand;
b) schematisch das Verhalten des Wischbezugs von Fig. 1a), wenn dieser nach rechts
verschoben wird;
b) schematisch das Verhalten des Wischbezugs von Fig. 1a), wenn dieser nach links
verschoben wird;
- Figur 2:
- eine perspektivische Ansicht des Wischbezugs von oben;
- Figur 3:
- schematisch eine Teilansicht des Wischbezugs, dessen Randzone auf der rechten Seite
ausgebreitet und auf der linken Seite bereits teilweise nach innen umgelegt ist;
- Figur 4:
- schematisch einen aus einem Stück Reinigungstextil hergestellten Wischbezug im Schnitt;
- Figur 5:
- schematisch einen aus drei Einzelstücken hergestellten Wischbezug ebenfalls im Schnitt;
- Figur 6:
- schematisch eine Randzone des Wischbezugs, wenn der Wischbezug im Gebrauch mit einem
Spannrahmen in eine Ecke gedrückt wird.
[0013] Der in den Figuren 1 bis 6 dargestellte Wischbezug 11 ist hergestellt aus einem gewirkten
oder gewebten textilen Material, von welchem wenigstens auf einer Seite eine Reinigungswirkung
entfaltende Fasern 13 oder Fäden abstehen Vorzugsweise ist die Reinigungsseite des
Wischbezugs 11 aus Fäden oder Schlingen gebildet, welche ihrerseits eine Vielzahl
von Mikrofasern aufweisen. Die Fasern 13 sind vorzugsweise Mikrofasern, welche sich
für die mechanische Reinigung von verschmutzten Oberflächen eignen.
[0014] Der Wischbezug 11 unterscheidet sich von bekannten Wischbezügen dadurch, dass die
gegenüberliegenden Ränder 15 des Reinigungstextils zur Bildung eines Randbereichs
17 mit verbesserter Reinigungswirkung zweifach nach innen umgeschlagen und die derart
gebildeten Umschläge 19 im Bereich der innen liegenden Abknickung 21 mit der Oberseite
des Reinigungstextils verbunden sind. Zur Verbindung des Umschlags 19 mit dem Reinigungstextil
dient eine Längsnaht 23. Die Längsnaht 23 verbindet im Bereich der Abknickung 21 den
wenigstens doppelten Umschlag mit der Oberfläche des Wischbezugs. Die jeweils einen
doppelten Umschlag aufweisenden Randbereiche 17 besitzen eine verbesserte Wasseraufnahme-
und abgabekapazität, was sich in einer verbesserten Reinigungswirkung äussert. Durch
das höhere Wasseraufnahmevermögen des Wischbezugrandbereichs können die Reinigungsfasern
besser mit Wasser versorgt und Schmutz angelöst werden. Auf der anderen Seite kann
der erfindungsgemäss ausgebildete Randbereich 17 mehr Wasser aufnehmen, sodass die
Gefahr der Striemenbildung reduziert ist.
[0015] In Abstand und parallel zur Abknickung 21 ist ein Längswulst 25 vorgesehen, welcher
als Zwangsführung für einen Spannrahmen 26 (Fig. 1 und 6) dient. Der Wulst 25 ist
herstellbar, indem beispielsweise Falten 27 mit einer Naht 29 ins Reinigungstextil
eingenäht werden (Fig. 4). Alternativ kann der Wischbezug aus drei Einzelteilen, einem
Mittelteil 31 und zwei Seitenteilen 33, hergestellt sein, wobei die zueinander benachbarten
Ränder der Teile 31,33 in Abstand zur Randkante mit einer Naht 29 zusammengenäht sind,
(Figur 5). Vorteilhaft sind die Wulste 25 mit einem Streifen 35 eines strapazierfähigen
Materials, z.B. Textil- oder Kunststoffstreifens, eingefasst, wie dies jeweils in
der rechten Hälfte der Figuren 4 und 5 dargestellt ist. Durch den Streifen 35 erhält
der Wulst 25 im Querschnitt die Gestalt eines abgeflachten Ringwulstes, welcher als
Anlage und Zwangsführung für den Spannrahmen dient.
[0016] Zur Aufnahme eines bekannten Spannrahmens sind auf der Oberseite des Wischbezugs
in Abstand zu den schmalen Seitenkanten Taschen 37 vorgesehen. Die Taschen 37 sind
gebildet durch zwei im wesentlichen ungefähr trapezförmige Besatzstücke 39 mit seitlichen
Ohren 41. Die kurze Kante 43 des Besatzstücks ist zur Schmalseite 44 des Wischbezugs
orientiert und am Mittelteil 31 mittels einer Naht 45 festgenäht. Die Ohren 41 sind
mittels Nähten 47 an den Seitenteilen 33 festgemacht.
[0017] Unter Bezugnahme auf die Figuren 2 und 3 wird nachfolgend die Herstellung des Wischbezugs
näher erläutert. In einem ersten Schritt werden die Längswulste 25 ausgebildet. Gemäss
einer ersten Variante werden die Wulste 25 hergestellt, indem in einem rechteckigen
Stück Reinigungstextil parallel und in Abstand zu den langen Seitenkanten Falten 27
eingenäht werden. Gemäss einer zweiten Variante besteht der Wischbezug aus einem Mittelteil
31 und zwei Seitenteilen 33, und die Ränder zueinander benachbarten langen Seitenkanten
werden derart zusammengenäht, dass Längswulste 25 gebildet sind. Vorteilhaft werden
die Wulste 25 gleichzeitig mit einem Streifen 35 eines strapazierfähigen Materials
eingefasst. Mittels einer durchgehenden Längsnaht 23 werden die Streifen 35 befestigt
und gleichzeitig die Längswulste gebildet.
[0018] Als nächstes werden die Taschen 37 zur Aufnahme eines Spannrahmens auf das Reinigungstextil
aufgenäht. Die Taschen 37 bestehen aus einem ungefähr trapezförmigen Besatzstück 39,
welche so auf der der Reinigungsseite abgewandten Seite des Reinigungstextils aufgenäht
werden, dass die Kante 43 jeweils in Abstand zur Schmalseite 44 des Reinigungstextils
liegt. Der Abstand der Kante 43 des Besatzstücks 39 zur kurzen Seitenkante des Reinigungstextils
wird so gewählt, dass nach Umlegen des Randes ein ungefähr gleich breiter Rand wie
entlang der Breitseite 46 gebildet ist.
[0019] Die seitlichen Ohren 41 des Besatzstücks 39 erstrecken sich über die Längswulste
25 und werden mittels der Nähte 47 mit dem Reinigungstextil verbunden. Anschliessend
werden die gegenüberliegenden Ränder der Breitseiten 46 des Reinigungstextils zweifach
nach innen umgeschlagen und die derart gebildeten Umschläge 19 im Bereich der innen
liegenden Abknickung 21 resp. in kurzem Abstand dazu durch eine Längsnaht 23 mit dem
Reinigungstextil verbunden. Die Umschläge 19 erstrecken vorzugsweise bis zu den jeweiligen
Längswulsten 25 und überdecken die Ohren 41 und die Nähte 47.
[0020] Am Schluss werden die Ränder der Schmalseiten 44 des Reinigungstextils entlang der
Linie 49 nach innen umgelegt und ebenfalls mittels einer Naht 51 mit dem Reinigungstextil
verbunden.
[0021] Der Wischbezug wird insbesondere für die feuchte, mechanische Reinigung von Fussböden
ohne Verwendung von chemischen Reinigungsmitteln eingesetzt. Zu diesem Zweck kann
der Wischbezug auf einen bekannten Spannrahmen aufgespannt werden. Das Verhalten des
erfindungsgemässen Wischbezugs beim Wischen geht insbesondere aus den Figuren 1b und
1c hervor: Beim Gebrauch wird gespeicherte Flüssigkeit aus derjenigen Randzone, welche
in Verschieberichtung (Pfeil 53) vorne liegt, teilweise ausgepresst und an die zu
reinigende Oberfläche abgegeben. Das Zusammenpressen und teilweise Aufstellen der
vorne liegenden Randzone kommt dadurch zustande, dass der trockene Boden dem Wischbezug
einen bestimmten Reibungswiderstand entgegensetzt. Andererseits wird die in Verschieberichtung
hinten liegende Randzone entspannt, sodass diese auf dem Boden zurückbleibende Flüssigkeit
aufnehmen kann. Beim Wischen (Vor- und Rückwärtsbewegen) wird der Boden durch die
Randzonen also abwechslungsweise benetzt und getrocknet. Ein gutes Anfeuchten des
auf dem Boden haftenden Schmutzes und ein hohes Wasseraufnahmevermögen sind wesentlich
für eine gute Reinigungswirkung des Wischbezugs.
[0022] Von Bedeutung ist auch die Qualität des Reinigungsbelags, welcher vorzugsweise gezwirnte
Fäden, welche ihrerseits aus Mikrofasern gebildet sind, aufweist. Die Mikrofasern
haben vorzugweise eine Stärke bis max. 10 dtex, vorzugsweise bis max. 5 dtex und ganz
besonders bevorzugt bis max. 1 dtex. Die vorzugsweise aus Polyester-Mikrofasern bestehenden
Reinigungsfäden besitzen eine hohe Kapillarwirkung, sodass der Wischbezug viel Flüssigkeit
aufnehmen kann.
[0023] Der Reinigungsbelag kann in unterschiedlichen Qualitäten für verschiedene Oberflächen
(Klinker, Holz-, Steinböden, Plattenböden etc.) ausgeführt sein. Zu diesem Zweck kann
die Faserlänge, Faserdurchmesser, Fasermaterial (Polyester, Polyamid, Viskkose etc.),
Faserdichte (Anzahl zusammengezwirnter Fasern), Oberflächenstrukturierung der Fasern
und Besatzdichte variiert werden. Um die der Reinigung unterschiedlicher Oberflächen
dienenden Reinigungsbeläge kenntlich zu machen, können diese unterschiedlich eingefärbt
sein. Denkbar ist auch, lediglich die Taschen oder Ränder mit bestimmten Farben zu
kennzeichnen.
[0024] Das Wischbezugsmaterial hat vorzugsweise eine Reinigungsoberfläche bestehend aus
Polyester-Mikrofasern, wobei 800 bis ca. 2500, vorzugsweise 1000 bis 2000 Mikrofasern
zu einem Faden gezwirnt sind. Die Mikrofasern selbst besitzen eine Stärke von max.
5 dtex, vorzugsweise 1 dtex. Solche Fäden besitzen eine gute Kapillarwirkung, sodass
die Wasseraufnahme- resp. Wasserabgabekapazität eines solche Fäden aufweisenden Wischbezugs
besonders gut ist.
[0025] Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der erfindungsgemässe Wischbezug dadurch
gekennzeichnet ist, dass ein Rand des Reinigungstextils zur Bildung einer Randzone
mit verbesserter Reinigungswirkung wenigstens doppelt nach innen umgeschlagen und
der derart gebildete doppelte Umschlag im Bereich der innen liegenden Abknickung mit
dem Reinigungstextil verbunden ist, sodass eine Randzone oder -bereich erzeugt ist,
welcher eine wesentlich verbesserte Wasseraufnahme- und abgabekapazität aufweist.
Legende:
[0026]
- 11
- Wischbezug
- 13
- Reinigungsfasern, -Fäden, -Schlingen
- 15
- Rand des Reinigungstextils
- 17
- Randzone oder -bereich des Wischebezugs
- 19
- Umschläge
- 21
- Abknickung
- 23
- Längsnaht
- 25
- Längswulst
- 26
- Spannrahmen
- 27
- Falte (Fig. 4)
- 29
- Naht
- 31
- Mittelteil
- 33
- Seitenteile
- 35
- Streifen eines strapazierfähigen Textils über Wulst
- 37
- Taschen
- 39
- trapezförmiges Besatzstück
- 41
- Ohren des trapezförmigen Besatzstücks
- 43
- kurze Kante des trapezförmigen Besatzstücks
- 44
- Schmalseite
- 45
- Naht zur Befestigung der kurzen Kante 43
- 46
- Breitseite
- 47
- Nähte zur Befestigung der Ohren
- 49
- Abknicklinie der kurzen Seitenränder
- 51
- Naht
- 53
- Pfeil (Verschieberichtung)
1. Wischbezug (11) für die Bodenreinigung, insbesondere zur Bespannung eines Spannrahmens,
mit einem auf wenigstens einer Seite Reinigungsfasern (13) aufweisenden Reinigungstextil,
welches so angeordnet ist, dass die Reinigungsfasern (13) dem zu reinigenden Boden
zugewandt sind und die Unterseite des Wischbezugs (11) bilden und wenigstens teilweise
ein seitlicher Rand gebildet ist, von welchem Reinigungsfasern (13) seitlich abstehen,
und auf der Oberseite des Wischbezugs vorgesehenen Mitteln (37) zur Aufnahme resp.
Ankoppelung eines Spannrahmens, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Randzone (17) des Wischbezugs (11) zur Bildung eines Bereichs mit verbesserter
Reinigungswirkung wenigstens teilweise als wenigstens doppelter Umschlag (19) des
Reinigungstextils ausgebildet ist und der derart gebildete Umschlag (19) im Bereich
der inneren Abknickung (21) mit der Oberseite des Wischbezugs verbunden ist.
2. Wischbezug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei gegenüberliegende Randzonen (17) des Wischbezugs wenigstens teilweise
als doppelte Umschläge (19) des Reinigungstextils ausgebildet sind.
3. Wischbezug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschläge (19) durch wenigstens eine Längsnaht (23) mit der Oberseite des Wischbezugs
verbunden sind.
4. Wischbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischbezug rechteckig ist und die Randbereiche (17) der Breitseiten (46) des
Wischbezugs als doppelte Umschläge (19) ausgebildet sind.
5. Wischbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite des Wischbezugs angrenzend zu den Umschlägen (19) Wulste (25) vorgesehen
sind, welche als Zwangsführungen für den Spannrahmen dienen.
6. Wischbezug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischbezug aus einem Stück hergestellt ist und die Wulste (25) durch nach oben
stehende Falten (27), welche in das Reinigungstextil eingenäht sind, gebildet sind.
7. Wischbezug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischbezug im wesentlichen aus drei rechteckigen Einzelteilen, einem Mittelteil
(31) und zwei Seitenteilen (33), gebildet ist und zur Bildung der beabstandeten Zwangsführungen
die Ränder von benachbarten Einzelteilen (31,33) durch wenigstens eine Längsnaht (29)
verbunden sind.
8. Wischbezug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (33) und das Mittelteil (31) im wesentlichen gleich gross sind.
9. Wischbezug nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wulste (25) mit einem Schutzüberzug (35) eingefasst sind.
10. Wischbezug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzüberzug (35) aus Kunststoff oder aus einem schwer verrottbaren Material
besteht.
11. Wischbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Aufnahme des Spannrahmens Taschen (37) sind, welche in Abstand zu
den einander gegenüberliegenden Schmalseiten (44) des Wischbezugs ausgebildet sind.
12. Wischbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungstextil ein gewebtes oder gewirktes Textil ist, welches auf einer Seite
abstehende Reinigungsfasern (13) oder Reinigungsschlingen aufweist.
13. Wischbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsfasern (13) oder Reinigungsschlingen eine Länge von mehr als 4 mm,
vorzugsweise mehr als 6 mm aufweisen.
14. Wischbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungstextil Polyester- Polyamid- oder Nylonfasern, bevorzugt Polyesterfasern,
aufweist.
15. Wischbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungstextil ein Mikrofasertuch mit Fasern (13) von weniger als 50 dtex,
vorzugsweise < 10 dtex und ganz besonders bevorzugt< 5 dtex ist.
16. Wischbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungstextil bezüglich Fasermaterial, Faserdurchmesser, Faserlänge, Oberflächenstrukturierung
und Besatzdichte für verschiedene Oberflächen resp. Verschmutzungsgrade angepasst
ist.
17. Wischbezug nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass Reinigungstextile für verschiedene Oberflächen resp. Verschmutzungsgrade mittels
bestimmter Farben gekennzeichnet sind.