[0001] Die Erfindung betrifft einen Hydrozyklon gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bekanntlich werden Hydrozyklone verwendet, um Flüssigkeiten, in denen sich Stoffe
von unterschiedlichem Sinkverhalten befinden, durch starke Zentrifugalkräfte zu fraktionieren.
So ist es z.B. möglich, die in einer Faserstoffsuspension, wie sie zur Erzeugung von
Papier verwendet wird, enthaltenen Störstoffe aufzukonzentrieren und durch einen Rejektanschluss
aus dem Hydrozyklon abzuleiten. Die von Störstoffen befreite Fraktion, nämlich der
Gutstoff, wird durch den Gutstoffanschluss geführt und weiter verwendet. Diese Vorgänge
sind an sich bekannt, ebenso die Tatsache, dass ein guter Effekt nur gewährleistet
ist, wenn die Hydrozyklone eine bestimmte Größe nicht überschreiten.
[0003] Bei einer Hydrozyklonanlage, die für größere Durchsatzmengen ausgelegt ist, wird
daher eine Mehrzahl - oft sogar eine Vielzahl - von Hydrozyklonen benötigt. Die zu
einer Stufe gehörenden Hydrozyklone werden dann parallel von der zu reinigenden Flüssigkeit
durchströmt, was bedeutet, dass der Flüssigkeitsstrom in eine Vielzahl von kleineren
Teilströmen aufgeteilt wird. Die dazu verwendete Verteil- und Sammelvorrichtung weist
oft mehrere große Rohre auf, an die die Hydrozyklone angeschlossen werden. Bekanntlich
ist es aber nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand möglich, solche - starren
- Rohrkonstruktionen so präzise zu erstellen, dass ihre Anschlussöffnungen für die
Hydrozyklone ausreichend genau positioniert sind. Da Hydrozyklone mehrere Anschlüsse
(drei oder mehr) aufweisen, kann es bei der Montage zu Schwierigkeiten kommen, wenn
die Anschlüsse bezüglich ihrer Maße nicht mit den Öffnungen in der Verteil- und Sammelvorrichtung
übereinstimmen. Die Montage dieser Hydrozyklone wird also erschwert, was aber nicht
nur für die Erstmontage, sondern auch für das immer wieder erforderliche Austauschen
von Hydrozyklonen nachteilig ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, Hydrozyklone so zu gestalten, dass
diese leicht angebracht und wieder entfernt werden können, auch wenn die Verteil-
und Sammelvorrichtung größere Maßtoleranzen an den Anschlüssen aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Maßnahmen gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäß gestalteten Hydrozyklone können sehr einfach auf Abweichungen
der Anschlussmaße eingestellt werden.
[0007] Die Erfindung und ihre Vorteile werden beschrieben an Hand von Zeichnungen. Dabei
zeigt:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Hydrozyklon in teilgeschnittener Seitenansicht;
- Fig. 2
- einen in einer Hydrozyklonanlage angeschlossenen erfindungsgemäßen Hydrozyklon;
- Fig. 3
- die Hydrozyklonanlage der Figur 1 in einer anderen Seitenansicht;
- Fig. 4
- Detail des Hydrozyklons;
- Fig. 5
- einen Hydrozyklon mit Anschluss für Leichtteile;
- Fig. 6
- eine Variante im Detail.
[0008] Die Fig. 1 zeigt einen Hydrozyklon 1 in erfindungsgemäßer Ausführung. Er enthält
ein Einlaufrohr 6 mit Einlassöffnung 2 für die Flüssigkeit F, eine darüber liegende
Leichtstoffauslassöffnung 3, durch welche in an sich bekannter Weise die Leichtfraktion
A aus dem Zentrum des Hydrozyklons abgeleitet wird, die hier den Gutstoff bildet.
Die Schwerfraktion, hier mit den Schwerteilen ST, fließt durch die unten liegende
Schwerstoffauslassöffnung 4 ab, die in axialer Richtung den Abstand d von der Einlassöffnung
2 hat. Die Mittellinie durch die Einlassöffnung 2 liegt parallel zu der der Leichtstoffauslassöffnung
3. Der senkrechte Abstand b zwischen den beiden genannten Mittellinien ist veränderbar.
Hierzu ist das Leichtstoffrohr 7 über eine - nur angedeutete - Verschraubung 8 mit
dem oberen Teil des Hydrozyklons 1 verbunden. Durch Betätigung dieser Verschraubung
8 lässt sich der Abstand b wunschgemäß variieren. Bei der hier gezeichneten Ausführungsform
wird das Leichtstoffrohr 7 dabei mehr oder weniger tief in den Hydrozyklon 1 eingesteckt,
wodurch sich auch der Abstand c zwischen der Mittellinie der Einlassöffnung 2 und
dem unteren Ende des Leichtstoffrohres 7 ändert. In der Regel ist das ohne Nachteile
für die Funktion des Hydrozyklons und gestattet eine besonders einfache Ausführung
dieses Bereiches. In den Fällen, in denen der Abstand c unverändert bleiben soll,
kann die Länge des Leichtstoffrohres 7 durch Kürzen angepasst werden. Oder die Verschraubung
wird etwas anders ausgeführt, wofür in der Fig. 6 ein Beispiel gezeigt werden wird.
[0009] Fig. 2 zeigt exemplarisch einen Hydrozyklon 1, der an eine Verteil- und Sammelvorrichtung
5 angeschlossen ist. Bei Betrieb des Hydrozyklons gelangt die zu reinigende Flüssigkeit
über ein Zulaufrohr 10, an das die Einlassöffnung des Einlaufrohres 6 angeschlossen
ist, in den Hydrozyklon 1. Nach bestimmungsgemäßer Reinigung fließt die Flüssigkeit
durch die Leichtstoffauslassöffnung des Leichtstoffrohres 7 in das Gutstoffrohr 11,
welches sich oberhalb des Zulaufrohres 10 befindet. Einlaufrohr 6 und Leichtstoffrohr
7 sind hier jeweils mit einem Flansch versehen, der mit Hilfe von Schraubbolzen und
Muttern an dem entsprechenden Rohr lösbar befestigt ist. Es sind auch andere Befestigungsmöglichkeiten
denkbar. Das Schwerstoffrohr 9 befindet sich am unteren Ende des Hydrozyklons 1 und
dient der Abführung der im Hydrozyklon gesammelten Schwerteile über die Schwerstoffauslassöffnung
4 in ein Rejektsammelrohr 12. Mit Vorteil ist der Anschluss an das Rejektsammelrohr
12 parallel zu den übrigen Anschlüssen angeordnet. Als Halterung für Hydrozyklone
und entsprechende Teile der Verteil- und Sammelvorrichtung 5 dient ein nur angedeutetes
Befestigungsgerüst 13.
[0010] Eine andere Seitenansicht des in Fig. 2 gezeigten Hydrozyklons zeigt die Fig. 3.
Dabei sind das Zulaufrohr 10 und das Gutstoffrohr 11 in Seitenansicht erkennbar. Wegen
des tangentialen Einlaufes ist die Einlassöffnung gegenüber der Leichtstoffauslassöffnung
seitlich versetzt angeordnet.
[0011] Die Fig. 4 zeigt die Verschraubung 8 etwas detaillierter. Auch bei dieser Ausführungsform
ragt das Leichtstoffrohr 7' in das Innere des Hydrozyklons 1 hinein. Es ist mit einem
linksgängigen Außengewinde 14 versehen, welches mit dem Linksgewinde der Kontermutter
15 sowie dem oberen Teil der Gewindehülse 16, der ebenfalls ein Linksgewinde aufweist,
im Eingriff ist. Der untere Teil der Gewindehülse 16 enthält ein Rechtsgewinde, das
in einem am oberen Ende des Hydrozyklons 1 eingeschnittenen rechtsläufigen Außengewinde
läuft. Mit Hilfe dieser Konstruktion kann durch Verdrehen der Gewindehülse 16 bei
gelöster Kontermutter 15 ohne Verdrehen des Leichtstoffrohrs 7' dieses auf- und abbewegt
werden, um z.B. den hier nicht dargestellten Anschluss des Leichtstoffrohres 7' an
die Verteil- und Sammelvorrichtung 5 auf die richtige Höhe zu bringen.
[0012] Bekanntlich gibt es Hydrozyklone, bei denen die Möglichkeit besteht, aus der Leichtfraktion
zumindest einen Teil der unerwünschten Leichtteile LT zu entfernen. Diese fallen im
Zentrum des Hydrozyklons an und werden, wie die Fig. 5 zeigt, durch ein Leichtschmutzrohr
18 abgeleitet. Auch für die Leichtstoffauslassöffnung 17 eines solchen Leichtschmutzrohres
18 kann die Einstellbarkeit des Abstandes e zur Mittellinie des Leichtstoffrohres
7 bzw. der Abstand b zur Mittellinie des Einlaufrohres 6 von Vorteil sein. Die Fig.
5 zeigt also eine Kombination, bei der sowohl das Leichtstoffrohr 7, als auch das
Leichtschmutzrohr 18 gegeneinander und relativ zur Einlassöffnung 2 verstellbar sind.
[0013] Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der z.B. in der Fig.
4 gezeigten dadurch, dass sich bei einer Verstellung des Leichtstoffrohres 7" die
Position des Tauchrohres 20 nicht verändert. Letzteres ist nämlich mit dem Oberteil
des Hydrozyklons 1' fest verbunden, mit Vorteil zusammen mit diesem in einem Stück
gefertigt. Dabei besteht zweckmäßigerweise das Gehäuse des Hydrozyklons aus mindestens
zwei Bauteilen, d.h. dass das Oberteil entfernbar ist. Das Leichtstoffrohr 7" weist
in seinem oberen Teil eine Linksverschraubung auf, die in den oberen Teil einer Gewindehülse
16 greift. Der untere Teil der Gewindehülse 16 ist wiederum mit dem Hydrozyklon 1'
durch ein Rechtsgewinde verbunden. Anders als in dem in Fig. 4 gezeigten Fall endet
das Leichtstoffrohr 7", abgedichtet durch eine Dichtung 21 in einem ringförmigen Zwischenraum,
in dem es sich axial bewegen kann. Dieser vermehrte Aufwand ist dann sinnvoll, wenn
gewährleistet sein soll, dass sich der Abstand c auch bei Verstellung des Leichtstoffrohres
7" nicht ändert.
[0014] Bei diesem in Fig. 6 gezeigten Beispiel ist die Leichtstoffauslassöffnung 3 nach
oben, also in axialer Richtung des Hydrozyklons 1', ausgerichtet. Sie könnte aber
auch schräg zur Hydrozyklonachse sein. Auch bei solchen Einbau-Verhältnissen führt
die Erfindung zur Lösung der Aufgabe.
[0015] Einlaufrohr 6 und Leichtstoffrohr 7 können, wie Fig. 6 im Unterschied zu den anderen
Figuren zeigt, mit außen-konischen Einsteckenden versehen sein, die bei der Montage
in (nicht gezeichnete) Innenbohrungen von elastischen Dichtungen eingeführt werden.
Durch Herausfahren des Leichtstoffrohres 7" wird dann ein sicherer Anschluss des Hydrozyklons
an die Verteil- und Sammelvorrichtung erstellt.
[0016] Hydrozyklone können auch so eingesetzt werden, daß die Schwerfraktion als Gutstoff
und die Leichtfraktion als Rejekt verwendet wird. Mit einer solchen Anwendung werden
z.B. spezifisch leichte Störstoffe aus einer Papierfasersuspension abgeschieden. Auch
hierzu kann ein erfindungsgemäßer Hydrozyklon verwendet werden, wenn das Leichtstoffrohr
7 als Rejektanschluss dient. Der Gutstoff fällt dann am Auslass für die Schwerfraktion
an. Solche Schaltungen sind an sich bekannt und daher hier nicht speziell dargestellt.
In der Praxis ist die Hydrozyklonanlage so gestaltet, dass die Leitungen für den Zulauf
und den Gutstoff eine beträchtlich größere Querschnittsfläche aufweisen als die für
den Rejekt. Das gilt für die Hydrozyklone ebenso wie für die Verteil- und Sammeleinrichtung.
Naturgemäß ist an diesen großen Leitungen die Anwendung der Erfindung besonders wichtig.
Die - kleinere - Rejektleitung kann auch elastische Teile zum Ausgleich der Toleranzen
enthalten.
1. Hydrozyklon zum Fraktionieren einer Flüssigkeit (F) mit mindestens einer Einlassöffnung
(2) für die Flüssigkeit (F), mindestens einer Leichtstoffauslassöffnung (3, 17) sowie
mindestens einer Schwerstoffauslassöffnung (4), wobei mindestens zwei der genannten
Öffnungen durch starre Teile mit dem Hydrozyklon (1,1') verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Position von mindestens zwei der oben genannten Öffnungen relativ zueinander
verstellbar ist.
2. Hydrozyklon nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand (b) zwischen der Einlassöffnung (2) und der Leichtstoffauslassöffnung
(3) verstellbar ist.
3. Hydrozyklon nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand (d) zwischen der Einlassöffnung (2) und der Schwerstoffauslassöffnung
(4) verstellbar ist.
4. Hydrozyklon nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand (e) zwischen der Einlassöffnung (2) und der zur Entfernung von Leichtschmutz
oder Luft dienenden Leichtstoffauslassöffnung (17) verstellbar ist.
5. Hydrozyklon nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Abstand (b, c, d, e), den die Mittellinien durch die genannten Öffnungen
in Axialrichtung des Hydrozyklons voneinander haben, verstellbar ist.
6. Hydrozyklon nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Betrieb des Hydrozyklons an der Schwerstoffauslassöffnung (4) Schwerteile anfallen.
7. Hydrozyklon nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellung mit Hilfe mindestens einer Verschraubung (8, 8') vorgenommen wird,
durch die das ensprechende Anschlussstück am Hydrozyklon (1,1') befestigt ist.
8. Hydrozyklon nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Verschraubung (8, 8') eine drehbare Gewindehülse (16) enthält mit
einem oberen Innengewinde und einem axial dazu versetzt angeordneten unteren Innengewinde,
von denen eines ein Links- und das andere ein Rechtsgewinde ist, und dass das untere
Innengewinde in einem am Hydrozyklon angebrachten Außengewinde und das obere Innengewinde
mit einem am Leichtstoffrohr (7,7', 7"), das zur Leichtstoffauslassöffnung (3, 17)
führt, angebrachten Außengewinde (14) läuft.
9. Hydrozyklon nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass er ein zum Leichtstoffrohr (7") führendes Tauchrohr (20) hat, das mit dem Hydrozyklon
(1') fest verbunden ist und dass das Leichtstoffrohr (7") relativ zum Tauchrohr (20)
verschiebbar ist.