[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Erreichen/Wiederherstellen der Gebrauchsfähigkeit
der Arbeitsoberfläche von Glasbearbeitungsdiamantschneiden, die wenigstens aus einem
festen Bearbeitungsmaterialkörper und einer dreidimensionalen Matrize aus Diamantpartikeln
in Bindematerial bestehen, wobei bei der Glasbearbeitung die Arbeitsoberfläche der
Glasbearbeitungsschneide über die Oberfläche des zu schleifenden Glases bewegt wird.
[0002] In derartigen Glasbearbeitungsschneiden ist die Menge der vom Matrizenmaterial gebundenen
Diamantpartikel sehr groß. Die Partikel haben üblicherweise eine Größe von 5
µm - 500
µm, wobei aber auch größere oder kleinere Partikel vorkommen können. Die Partikel sind
auf der Bearbeitungsfläche und vertieft senkrecht zur Bearbeitungsfläche angebracht.
Bei betreffenden Glasbearbeitungsschneiden wird das Glas bearbeitet, indem die Bearbeitungsschneide
auf die zu bearbeitende Glasfläche gedrückt und üblicherweise kreisend entlang der
Oberfläche bewegt wird, wobei meist die Glasbearbeitungsschneide in Drehbewegung gesetzt
wird und entweder das Glasstück oder die Glasbearbeitungsschneide hin- und herbewegt
wird. Dabei lösen die Diamantpartikel der Bearbeitungsschneide sehr kleine Partikel
von der Glasoberfläche. Diese Bearbeitungsart ähnelt dem Schleifen, da die Bearbeitung
mit der Oberfläche des Bearbeitungsgeräts stattfindet, also durch Gegenbewegung der
Oberflächen der Bearbeitungsschneide und des Glasstücks. Allerdings kommt neben Flächenkontakt
auch rein punktueller Kontakt zwischen den beiden Oberflächen vor. Mit solchen Bearbeitungsgeräten
können Glasoberflächen z. B. zu optischen Linsen geformt werden, Glas kann geschnitten
oder durchbohrt werden, usw. Als Matrizenmaterial oder Bindematerial wird oft Metall,
wie Kupfer oder Kupferlegierungen oder Aluminium oder Aluminiumlegierungen, oder Plastik
verwendet. Der Raumanteil des Matrizenmaterials kann 30 - 90 % einnehmen, wobei aber
auch andere Verhältniszahlen vorkommen. Die restliche Materialmenge besteht aus Diamantpartikeln.
Die Bearbeitungsschneide ist an einem Stahlarm befestigt, mit dem sie an der Glasbearbeitungsmaschine
befestigt ist.
[0003] Die Bearbeitungseffizienz/Gebrauchsfähigkeit solcher Glasbearbeitungsschneiden verringert
sich mit der Zeit durch die Glasbearbeitung, weswegen die Bearbeitungsschneiden entweder
ausgewechselt werden müssen oder vorzugsweise ihre Gebrauchsfähigkeit wiederhergestellt
werden muss, da Schneiden mit Diamantpartikeln vergleichsweise teuer sind. Glasbearbeitungsschneiden,
deren Schneiden aus Diamantenpartikeln in einem eine dreidimensionale Matrize bildenden
Bindematerial bestehen, können nicht auf die gleiche Weise wie Schneiden in der Metallindustrie
geschärft werden, da bei der Glasbearbeitung nicht makroskopisch dünne Kanten verwendet
werden - Glas kann im Gegensatz zu Metall nicht durch Abhobeln bearbeitet werden -,
sondern die oben erwähnte in Matrizenmaterial gebundene, große Anzahl Diamantpartikel
in dreidimensionaler Konfiguration. Nach herkömmlicher Art wurde die Bearbeitungseffizienz
solcher Glasbearbeitungsschneiden wiederhergestellt, indem die Oberfläche der Bearbeitungsschneiden
gegen einen normalen Schleifstein gerieben oder auf einer Metallplatte mit Schleifstoff
bewegt wird. Normale Schleifsteine bestehen aus passend grobem, zu einem festen Stück
geformtem Granulat, also aus Karborundumgranulat oder Siliciumcarbid (SiC), oder Aluminiumoxidgranulat
(Al
2O
3) oder beidem. Die Wiederherstellung der Bearbeitungseffizienz mit solchen Schleifsteinen
und oben genannten oder vergleichbaren Schleifmaterialien als Schärfkörper braucht
allerdings sehr lange, wobei der eigentliche Schärfprozess langwierig ist, die Bearbeitungseffizienz
meist aber nur teilweise wiederhergestellt werden kann. In manchen Fällen kann keine
bemerkenswerte Verbesserung der Bearbeitungseffizienz festgestellt werden. Die Verwendung
der marktüblichen Schleifsteine verlangt außerdem meist die Abnahme der Glasbearbeitungsschneide
von der Glasbearbeitungsmaschine, was Zeit benötigt und zusätzliche Kosten verursacht.
[0004] Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, für die Wiederherstellung der Bearbeitungseffizienz
oben beschriebener Glasbearbeitungsschneiden, bestehend aus in Matrizenmaterial eingeschmolzenen
Diamanten, ein Material herzustellen oder zu finden, bei dessen Anwendung einerseits
Glasbearbeitungsschneiden schnell in gute Bearbeitungseffizienz gebracht werden können,
also eine solche Qualität erreichen, dass sie Glasstücke möglichst gut bearbeiten,
andererseits möglichst wenig Zeit für Hilfsarbeiten wie die Adjustierung der Glasbearbeitungsmaschine,
aufgewandt werden muss.
[0005] Durch Veränderungen, die unter dem ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung
wesentlich sind, können die oben beschriebenen Probleme gelöst und Ziele erreicht
werden, wenn für die Erreichung/Wiederherstellung der Bearbeitungseffizienz als Schärfmaterial
poröses Keramik- oder Glasmaterial verwendet wird, in dem das die Poren umgebende
Keramik- oder Glasmaterial Mikrobruchstellen beinhaltet. Unter dem zweiten Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung ist wesentlich, dass das Glasmaterial des Schärfkörpers
wesentlich härter ist als die Härte des Bindematerials der dreidimensionalen Matrize,
aber wesentlich weicher als kristallines Aluminiumoxid und Siliciumcarbid.
[0006] Überraschenderweise wurde nun festgestellt, dass die Bearbeitungseffizienz der oben
genannten typischen Bearbeitungsmaterialkörper von Glasbearbeitungsschneiden eine
ausgezeichnete Qualität erreicht und dass abgenutzte Glasbearbeitungsschneiden wieder
vollkommen effektiv werden, wenn man als Schärfkörper bekannte und in chemischen Laboratorien
für andere Arbeit verwendete Glasfilter verwendet, auf deren Oberfläche die Bearbeitungsmaterialkörper
der Glasbearbeitungsschneiden hin- und herbewegt werden, zum Beispiel auf gleiche
Art wie bei der eigentlichen Bearbeitung von Glasstücken. Ein besonderer Vorteil ist,
dass die Arbeitsoberfläche der Bearbeitungsmaterialkörper sehr schnell Arbeitseffizienz
erreicht. Ein zweiter erwähnenswerter Vorteil ist, dass die abgenutzten Glasbearbeitungsschneiden
in Arbeitseffizienz gebracht werden können, ohne von der Glasbearbeitungsmaschine
abmontiert werden zu müssen und/oder ohne dass die Einstellungen der Glasbearbeitungsmaschine
geändert werden müssen. Weiter wurde überraschend festgestellt, dass erstens die möglichst
große Härte des Schärfkörpers keinen Vorteil darstellt, sondern eine mittlere Härte
bessere Schärfung bringt, und dass zweitens eine Maximierung der Festigkeit des Schärfkörpers
keinen Vorteil bringt, sondern mögliche Schwachstellen die Schärfung verbessern.
[0007] Im folgenden wird die vorliegende Erfindung mit Hinweisen auf die Figuren in ihren
Einzelheiten beschrieben.
- Figuren 1A - 1E
- zeigen beispielhaft einige Typen von Glasbearbeitungsschneiden, deren Bearbeitungseffizienz
durch Verwendung der Schärfkörper gemäß vorliegender Erfindung wiederherzustellen
ist, dargestellt im Längsschnitt durch die Drehachse.
- Figuren 2A - 2C
- zeigen das Prinzip des inneren Aufbaus von gemäß vorliegender Erfindung hergestellten
Schärfkörpern, in bedeutend vergrößertem Maßstab.
- Figur 3
- stellt schematisch eine Glasbearbeitungsmaschine und eine Glasbearbeitungsschneide
bei der Erreichung/Wiederherstellung der Arbeitseffizienz unter Verwendung der Glasbearbeitungsmaschine
nach dem Prinzip der vorliegender Erfindung dar.
- Figur 4
- zeigt mehrere Granulatkörner eines Schleifkörpers, der gemäß vorliegender Erfindung
hergestellt wurde, in vergrößertem Maßstab und in gleicher Ansicht wie in Figuren
2A - 2C.
[0008] In den Figuren 1A - 1E sind verschiedene Glasbearbeitungsschneiden 1 gezeigt, bestehend
aus einem üblicherweise metallenem Rahmen 5 und aus einem oder mehreren Bearbeitungsmaterialkörpern
2. Die Körper 2 sind am Kopfende eines stab- oder rohrförmigen Rahmens 5 (Figuren
1A - 1C), auf einer Seitenfläche eines scheibenförmigen Rahmens 5 (Figur 1D) oder
auf der Rundfläche eines scheibenförmigen Rahmens 5 (Figur 1E) angebracht. Das zu
bearbeitende Glasstück ist in den Figuren nicht dargestellt. In der Praxis gibt es
in der glasbearbeitenden Industrie Hunderte von verschiedenen Glasbearbeitungsschneiden
1. Die dargestellten Schneiden stellen daher nur Beispiele dar; die vorliegende Erfindung
beschränkt sich aber keinesfalls auf diese Beispiele.
[0009] Der feste Bearbeitungsmaterialkörper 2 der Glasbearbeitungsschneide 1 besteht aus
Diamantpartikeln 8 in einem eine dreidimensionale Matrize bildenden Bindematerial
9, wobei der Bearbeitungsmaterialkörper 2 eine Bearbeitungsfläche 3 hat. Die Diamantpartikel
8 sind im Bearbeitungsmaterialkörper 2 auf der Bearbeitungsoberfläche 3 und in diese
vertieft auf eine Tiefe oder Dicke S eingelassen. Es handelt sich also nicht um eine
Schicht, in der Partikel in nur einer Lage nebeneinander liegen, sondern der Bearbeitungsmaterialkörper
2 hat eindeutig eine Dicke S, die man bei der Wiederherstellung der Bearbeitungsflächeneffizienz
nutzen kann, also im möglicherweise öfters wiederholbaren Prozess der Instandsetzung
der Bearbeitungsfläche 3 in einen Zustand, in dem sie Glasstücke effektiv bearbeiten
kann.
[0010] Üblicherweise werden die Glasbearbeitungsschneiden 1 während der Bearbeitung in Drehbewegung
R um ihre Achsenlinie gebracht. Ebenso können die Schneiden aber auch nur gerade oder
in Bögen in eine Richtung oder über Kreuz Bewegungen V ausführen. Die Art der Bewegung
darf also nicht als einschränkender Faktor gesehen werden. Außerdem kann der Winkel
der Schneide 1 während der Bearbeitung in Relation zur Oberfläche des zu bearbeitenden
Glasstücks geändert werden, wie in Figur 3 durch den Neigungswinkel K gekennzeichnet.
Durch die Drehbewegung R und/oder die gerade oder bogenförmige Bewegung V und die
mögliche Neigung K der Bewegung entfernen die Bearbeitungsflächen 3 des (der) Bearbeitungskörper(s)
2, oder genauer gesagt die Diamantpartikel 8 der bearbeitenden Fläche 3, Material
vom Glasstück. Der Rahmen 5 hat auch andere, in den Figuren nicht abgebildete Teile,
so z. B. für die Befestigung an einer Glasbearbeitungsmaschine 20 oder für die Einleitung
von Schneideflüssigkeit aus einem Kanal zur Bearbeitungsstelle.
[0011] Die Bearbeitungsfläche 3 des Bearbeitungsmaterialkörpers 2 der Glasbearbeitungsschneide
1 kann unter Verwendung vorliegender Erfindung instandgesetzt/effizient gemacht werden,
indem man z.B. einen Schärfkörper 4 aus poröser Keramik wie z.B. Glas verwendet, auf
dem man eine der beliebigen Glasbearbeitungsschneiden 1 unter Druck hin- und herbewegt.
Der Schärfkörper 4 kann daher aus gleichartigem Material wie das im Bearbeitungsprozess
verwendete Glasstück sein, darf aber nicht, wie bei Glas üblich, aus vollkommen gleichmäßig
amorphem Material bestehen, sondern muss genügend gleichmäßig verteilte Mikrobruchstellen
aufweisen, die eine geringere Festigkeit als das Material selbst besitzen. Diese Mikrobruchstellen
führen dazu, dass sich vom Schärfkörper durch den Druck F der bearbeitenden Fläche
und die Bewegungen R, V, K reichlich winzige Keramik- oder Glassplitter lösen - das
gelöste Material erinnert an Pulver. Es wird angenommen, dass die sich lösenden Splitter,
die offensichtlich eine Größe von mindestens 0,8
µm und höchstens 800
µm besitzen, von der Bearbeitungsfläche 2 des Bearbeitungsmaterialkörpers 3 Matrizenoder
Bindematerial 9 aus den Zwischenräumen der Diamantpartikel 8 lösen, wodurch die Diamantpartikel
8 wieder weiter aus der umgebenden Bearbeitungsfläche herausragen und somit die Bearbeitungseffizienz
der Bearbeitungsfläche 3 wiederhergestellt ist. Die Größe der sich lösenden Splitter
entspricht der Distanz zwischen den Bruchstellen. In anderen Worten hat die Distanz
zwischen den Bruchstellen mindestens 0,8
µm und höchstens 800
µ m zu betragen. Der Querschnitt P der Splitter sollte möglichst noch geringer sein,
also im Mikrometerbereich liegen. In der Praxis und zur Erleichterung der Herstellung
der Schärfkörper kann die Größe der Keramik- oder Glassplitter und somit die Distanz
zwischen den Bruchstellen vielleicht auf 2
µm - 300
µm begrenzt werden. Der Schärfkörper 4 muss also sichtlich keinen großen Raumanteil
an Poren besitzen; aber die Poren müssen ausreichend eng beieinander liegen, um im
ganzen Schärfkörper 4 das Entstehen von Bruchstellen mit oben beschriebenen Distanzen
in einer homogenen Verteilung zu gewährleisten.
[0012] Unter dem zweiten besonderen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung muss das keramische
Material oder Glasmaterial des Schärfkörpers 4 eine wesentlich größere Härte aufweisen
als das Bindematerial, das die dreidimensionale Matrize des Bearbeitungsmaterialkörpers
2 der Glasbearbeitungsschneide 1 bildet, und gleichzeitig eine wesentlich kleinere
Härte aufweisen als keramisches Aluminiumoxid Al
2O
3 und Siliciumcarbid SiC. In diesem Fall können die in dem vorgehend beschriebenem
Prozeß sich von dem Schärfkörper lösenden Keramiksplitter oder Glassplitter das oben
beschriebene Bindematerial 9 lösen, ohne auf die Größe oder Form der aus dem Bindematerial
9 hervorstehenden Diamantpartikel 8 Einfluß zu haben. Obwohl Aluminiumoxid und Karborundum
( = Siliciumcarbid) mit Mohs-Härten zwischen 7,8 und 9 weicher sind als Diamant (Mohs-Härte
10), können sie offensichtlich Diamantenpartikel 8 brechen oder aus der Bearbeitungsfläche
3 des Bearbeitungsmaterialkörpers 2 lösen, wodurch die Arbeitseffizienz der Bearbeitungsfläche
3 nicht wiederhergestellt werden könnte. Ein nach der vorliegenden Erfindung hergestellter
Schärfkörper 4 verbessert diesen Aspekt. Die Härte des keramischen Materials oder
Glasmaterials des Schärfkörpers 4 liegt vorzugsweise zwischen mindestens Mohs 5 und
höchstens Mohs 7.
[0013] Die Größe der Poren 10 des Schärfkörpers 4 liegt im Normalfall zwischen 0,8
µm und 800
µm, vorzugsweise zwischen 2
µm und 300
µm, wodurch ungefähr die oben beschriebene entsprechende Größe der sich lösenden Keramik-
oder Glassplitter und die Distanzen und der Querschnitt P der Bruchstellen erreicht
werden. Der Raumanteil der Poren im Schärfkörper 4 beträgt mindestens 10 % oder vorzugsweise
mindestens 20 %. In typischen Schärfkörpern kann der Raumanteil der Poren zwischen
30 % und 60 % liegen, wenn man gemäß vorliegender Erfindung die Art Glasfilter verwendet,
die für das Filtern von Flüssigkeiten und/oder Gasen und/oder für das Untermischen
von Gasen in Flüssigkeiten bei z. B. chemischen Laborarbeiten verwendet werden. Der
beschriebene Schärfkörper 4 wird kostensparend durch Sinterung von Glasgranulat 7,
das durch Zerkleinern von größeren Glasstücken entsteht, hergestellt. In diesem Fall
ist das die Wände der Poren 10 im Schärfkörper 4 formende Glasgranulat 7 scharfkantig,
und die durch die Sinterung entstehenden Berührungspunkte haben einen relativ kleinen
Querschnitt P, wodurch oben beschriebene Mikrobruchstellen 11 entstehen. Ebenso sind
die sich beim Schärfprozess lösenden Keramikoder Glassplitter sichtlich scharfkantig,
wodurch sie bei der Erreichung/Wiederherstellung der Arbeitseffektivität besser das
die dreidimensionale Matrize formende Bindematerial 9 aus der Bearbeitungsfläche 3
entfernen können. Wenn der Schärfkörper 4 aus runden Glaskörnern hergestellt würde,
wäre das Ergebnis vermutlich schlechter.
[0014] Der Schärfkörper 4 besteht vorzugsweise aus keramischem Material oder Glasmaterial,
das als Hauptbestandteil Siliciumoxid SiO
2 enthält. Das Glasmaterial kann zusätzlich als Mischkomponente Boroxid B
2O
3 und/oder Phosphoroxid P
2O
5 und/oder Natriumoxid Na
2O und/oder Kaliumoxid K
2O und/oder Aluminiumoxid Al
2O
3 enthalten, deren Gesamtgewichtsanteil allerdings höchstens 50 % und im Normalfall
höchstens 30 % erreichen darf. Das Glasmaterial des Schärfkörpers 4 ist zumindest
zum Großteil amorph, ebenso wie normales Glas.
[0015] Die vorliegende Erfindung wurde getestet, indem ein käuflich erwerbbarer, für chemische
Laboratorien entwickelter Glasfilter, wie der VitraPOR® , eine registrierter Artikel
der Firma ROBU GLASFILTER-GERÄTE GMBH, genauer die Filterarten P 500 - P 1.6, als
Schärfkörper für die Instandsetzung der Bearbeitungsmaterialkörper 2 mit Diamantpartikeln
8 in Glasbearbeitungsschneiden von oben beschriebener Art verwendet wurde.
[0016] Der oben erwähnte, für die Instandsetzung der Bearbeitungsmaterialkörper 2 von Glasbearbeitungsschneiden
1 zu verwendende Schärfkörper 4 wird gemäss vorliegender Erfindung in der gleichen
Position und an die selbe Stelle in die Glasbearbeitungsmaschine 20 eingesetzt wie
normalerweise ein zu bearbeitendes Glasstück. In anderen Worten: es wird in der Glashalterung
21 befestigt. Danach wird der Instandsetzungsprozeß der Glasbearbeitungsschneide 1
in Gang gesetzt, wobei die Bearbeitungsmaschine 20 mit ihren normalen Einstellungen
betrieben wird, mit dem Druck F der Glasbearbeitungsschneide 1, der Umdrehungsgeschwindigkeit
R, den Bewegungsrichtungen V in Relation zur Oberfläche des Glasstücks oder in diesem
Fall des Schärfkörpers 4, und der möglichen Neigung K. Diese Werte können selbstverständlich
für den Instandsetzungsprozeß verändert werden; aber vorzugsweise wird die Bearbeitungsfläche
3 der Glasbearbeitungsschneide 1 auf dem Schärfkörper 4 mit den erwähnten Bewegungsgeschwindigkeiten
V, K, R - bevorzugt zwischen 0,2 und 5 Mal die Geschwindigkeit der eigentlichen Glasbearbeitung
-, und mit dem Druck F, der bevorzugt zwischen 0,1 und 10 Mal die Druckkraft auf das
zu bearbeitende Glasstück bei normalem Betrieb darstellt, bewegt. Weiter wird die
Bearbeitungsfläche 3 der Glasbearbeitungsschneide 1 für eine so lange Instandsetzungszeit
auf dem Schärfkörper 4 hin- und herbewegt, bis aus dem Schärfkörper Material bis zu
einer Tiefe H, die mindestens 0,2 mm beträgt, entfernt ist. Je nach Typ entfernt die
Bearbeitungsfläche 3 der Glasbearbeitungsschneide normal mindestens 0,5 mm oder mindestens
1 mm, meist aber höchstens 1,5 - 2 mm. Dieser Prozeß dauert üblicherweise mindestens
5 Sekunden und höchstens 1 Minute, meist aber 10 - 30 Sekunden, wonach die Glasbearbeitungsschneide
wieder in gutem Arbeitszustand ist.
1. Erreichen/Wiederherstellen der Gebrauchsfähigkeit der Arbeitsoberflächen (3) von Glasbearbeitungsschneiden
(1), die wenigstens aus einem festen Bearbeitungsmaterialkörper (2) und einer dreidimensionalen
Matrize aus Diamantpartikeln (8) in Bindematerial (9) bestehen, wobei die Arbeitsoberfläche
(3) der jeweiligen Glasbearbeitungsschneide (1) auf der Oberfläche eines Schärfkörpers
(4) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Schärfkörper (4) für die Erreichung/Wiederherstellung der Gebrauchsfähigkeit
poröse Keramik oder poröses Glas verwendet wird und dass die die Poren (10) des Schärfkörpers
(4) umgebenden Keramik- oder Glaswände Mikrobruchstellen (11) aufweisen.
2. Anwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das poröse Keramik- oder Glasmaterial des Schärfkörpers (4) eine wesentlich höhere
Härte als das die dreidimensionale Matrize bildende Bindematerial (9) der Glasbearbeitungsschneide
(1) und eine wesentlich niederere Härte aufweist als kristallines Aluminiumoxid (Al2O3) und Siliciumcarbid (SiC).
3. Anwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das poröse Keramik- oder Glasmaterial des Schärfkörpers (4) wenigstens Mohs-Härte
5 und höchstens Mohs-Härte 7 aufweist.
4. Anwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanz der Mikrobruchstellen (11) im porösen Keramik- oder Glasmaterial des
Schärfkörpers (4) mindestens 0,8 µm und höchstens 800 µm beträgt und dass die Distanz der Mikrobruchstellen zwischen 2 µm und 300 µm liegt.
5. Anwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Raumanteil der Poren (10) im porösen Keramik- oder Glasmaterial des Schärfkörpers
(4) mindestens 10 %, oder mindestens 20 %, oder zwischen 30 % und 60 % liegt.
6. Anwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schärfkörper (4) sich in der Bearbeitungsmaschine an gleicher Stelle und in gleicher
Position befindet wie ein normales zu bearbeitendes Glasstück, und dass die Erreichung/Wiederherstellung
der Gebrauchsfähigkeit der Glasbearbeitungsschneide (1) durch Verwendung der Bearbeitungsmaschine
mit ihren normalen Arbeitseinstellungen geschieht.
7. Anwendung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsoberfläche (3) der Glasbearbeitungsschneide (3) auf dem Schärfkörper (4)
mit Bewegungsgeschwindigkeiten (V, K, R) bewegt wird, die zwischen dem 0,2-fachen
und 5-fachen der jeweiligen Bewegungsgeschwindigkeit bei der eigentlichen Glasbearbeitung
liegen, und mit einem Druck (F), der zwischen dem 0,1-fachen und 10-fachen der Druckkraft
der Glasbearbeitungsschneide auf dem zu bearbeitenden Glasstück bei der eigentlichen
Glasbearbeitung liegt.
8. Anwendung nach Anspruch 1, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsfläche (3) der Glasbearbeitungsschneide (1) für eine so lange Instandsetzungszeit
auf dem Schärfkörper (4) hin- und herbewegt wird, dass aus dem erwähnten Schärfkörper
Material einer Tiefe (H) entfernt wird, wobei die erwähnte Tiefe mindestens 0,2 mm
oder mindestens 0,5 mm oder mindestens 1 mm beträgt und dass die Instandsetzungszeit
mindestens 5 Sekunden und höchstens 1 Minute dauert.
9. Anwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schärfkörper (4) aus porösem Keramik- oder Glasmaterial besteht, das als Hauptbestandteil
Siliciumoxid (SiO2) und als Mischkomponente mindestens einen der folgenden Bestandteile enthält: Boroxid
(B2O3), Phosphoroxid (P2O5), Natriumoxid (Na2O), Kaliumoxid (K2O) und Aluminiumoxid (Al2O3), und dass das Glasmaterial des Schärfkörpers (4) zumindest zum Großteil amorph ist.
10. Anwendung nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schärfkörper (4) aus in Sinterung zusammengeschmolzenem zerkleinertem Glasgranulat
besteht.
11. Anwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schärfkörper (4) aus porösem Glasmaterial ein Glasfilter der Art ist, die für
das Filtern von Flüssigkeiten und/oder Gasen und/oder das Untermischen von Gasen unter
Flüssigkeiten hergestellt wird.