[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Eine Schneidmaschine dieser Art ist im Stand der Technik beispielsweise aus der EP-A-941
817 der Anmelderin bekannt geworden. Mit dieser können Druckprodukte selbsttätig an
der Front, am Fuss und am Kopf und somit dreiseitig beschnitten werden. In der ersten
Schneidstation wird der Frontschnitt und in der zweiten Schneidstation gleichzeitig
der Kopf- und der Fussschnitt durchgeführt. Die Druckerzeugnisse werden in der Schneidtransportvorrichtung
mit dem Bund voran gegen mechanische Anschläge geführt und an diesen ausgerichtet.
Der Bund bildet somit die Referenzkante, nach welcher der Frontschnitt in einem bestimmten
Abstand zu dieser Referenzkante durchgeführt wird. Der Transport der Druckprodukte
in die erste Schneidstation und zwischen der ersten und der zweiten Schneidstation
erfolgt mit Ober- und Unterbändern. Diese Bänder werden intermittierend durch mechanische
Schrittschaltgetriebe oder durch eine umlaufende Kurbelschleife angetrieben.
[0002] Damit die Druckerzeugnisse an den mechanischen Anschlägen ausgerichtet werden können,
müssen sie durch Anheben der Oberbänder jeweils vor den Anschlägen losgelassen werden.
[0003] Mit der genannten Schneidmaschine werden Druckerzeugnisse mit sehr unterschiedlichen
Formaten und unterschiedlicher Dicke geschnitten. Bei den meisten Druckerzeugnissen
kann bei hoher Leistung ein sehr genauer Frontschnitt durchgeführt werden, d.h. der
Abstand zwischen dem Bund und dem Frontschnitt liegt innerhalb der gewünschten Toleranzen.
Bei dicken und bauschigen Druckerzeugnissen sind diese Toleranzen in der Breite vergleichsweise
hoch und können im Bereich von etwa 1 mm liegen. Es wurde beobachtet, dass sich solche
dicke und bauschige Druckerzeugnisse beim Einlauf in die erste Schneidstation auswalken,
was die Schnittgenauigkeit bezüglich des Frontschnittes mindert. Zudem wurde festgestellt,
dass auch andere äussere Einflüsse sowie die auftretenden Beschleunigungs- und Verzögerungswerte
sowie das mechanische Spiel im Getriebe die Schnittgenauigkeit mindern können.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schneidmaschine der genannten
Art zu schaffen, mit der kleinere Schnitttoleranzen auch bei dicken und bauschigen
Druckerzeugnissen gewährleistet sind.
[0005] Die Aufgabe ist gemäss Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemässen Schneidmaschine werden Lagefehler der Druckprodukte, die
durch Walken der Druckerzeugnisse während des Transports entstehen als auch andere
Einflüsse aufgrund einer Lagemessung und durch eine Steuerung der Schneidtransportvorrichtung
korrigiert. Durch die Steuerung ist es möglich, Lageabweichungen für jedes einzelne
Druckexemplar zu korrigieren und dadurch die Schnitttoleranzen für die Produktebreite
zu minimieren. Wird mit einer Lagemessung festgestellt, dass ein Druckerzeugnis zurückversetzt
ist, so wird es entsprechend beschleunigt und im anderen Fall abgebremst.
[0007] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemässen Schneidmaschine wird darin gesehen,
dass die bisher verwendeten mechanischen Anschläge durch virtuelle Anschläge ersetzt
werden können. Durch die genannte Steuerung können die Druckerzeugnisse bis zu einem
virtuellen Anschlag in eine korrigierte und exakte Lage gebracht werden. Die Druckerzeugnisse
müssen nicht losgelassen werden und können mit den Ober- und Unterbändern auch während
des Schneidvorganges festgehalten werden. Da die Druckerzeugnisse nicht losgelassen
werden müssen und beim Weitertransport ohne Absenken der Oberbänder beschleunigt werden
können, sind höhere Produktionsgeschwindigkeiten möglich.
[0008] Mit der erfindungsgemässen Maschine können die Druckerzeugnisse auch während dem
Durchlauf, also ohne Stopp an der Frontseite geschnitten werden, wie beispielsweise
bei einem HT 18 Trimmer von AM Graphics oder einer Einrichtung nach der EP - A - 0
698 451.
[0009] Mit der erfindungsgemässen Schneidmaschine sind somit kleinere Schnitttoleranzen
und gleichzeitig eine höhere Produktionsgeschwindigkeit möglich.
[0010] Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass die durch die Massenkräfte des Schneidapparates
auftretenden Drehgeschwindigkeitsschwankungen durch die Regelung der Schneidtransportvorrichtung
geglättet werden können, was zu einem ruhigeren und exakteren Vorschub der Schneidtransportvorrichtung
führt.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Messmittel wenigstens eine Laserfotozelle
auf. Diese ermöglicht eine sehr genaue Messung der Lage der Druckerzeugnisse in der
ersten Schneidstation.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird die Schneidtransportvorrichtung von einem
elektronisch gesteuerten Einzelantrieb angetrieben. Das Spiel und der Verschleiss
des bisher üblichen mechanischen Schrittschaltgetriebes wird damit vermieden. Die
Bewegungskurven für das elektronische Schrittschaltgetriebe können als Punktetabelle
abgelegt werden. Damit lassen sich für verschiedene Produktionsbedingungen, wie beispielsweise
die Produktedicke, die Papierqualität, das Format und die Produktionsgeschwindigkeit
speziell optimierte Bewegungsprofile programmieren. Bei einem extremen Produktewechsel
kann durch einfaches Umstellen auf eine andere Kurventabelle ein optimaler Bewegungsablauf
programmiert werden. Solche Kurventabellen lassen sich in einfacher Weise nach den
bekannten Bewegungsgesetzen für Kurvengetriebe berechnen. Vorteilhaft ist, dass bei
einem extremen Produktewechsel durch einfaches Umstellen auf eine andere Kurventabelle
ein optimalerer Bewegungsablauf programmierbar ist.
[0013] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Ansicht einer erfindungsgemässen Schneidmaschine,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemässen Schneidmaschine,
- Fig. 3
- schematisch den Transport der Druckerzeugnisse für den Frontschnitt und
- Fig. 4
- Bewegungskurven für drei unterschiedliche Formate der Druckerzeugnisse.
[0015] Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Schneidmaschine weist eine Einlauftransportvorrichtung
6 auf, mit der Druckerzeugnisse 2 einer ersten Schneidstation A zugeführt werden kann.
Die Druckprodukte 2 werden von einer Schneidtransportvorrichtung 7 übernommen und
für den Frontschnitt 57 positioniert. Nach dem Frontschnitt 57 werden die Druckprodukte
2 mit der Schneidtransportvorrichtung 6 zu einer zweiten Schneidstation B transportiert,
wo gleichzeitig ein Kopf- und ein Fussschnitt durchgeführt werden kann. Die Druckerzeugnisse
2 werden jeweils mit einem Bund 42 voran im Abstand zueinander in Richtung des Pfeils
5 transportiert. Im Bereich der Einlauftransportvorrichtung 6 sind die Druckprodukte
2 jeweils an einem Mitnehmer 8 positioniert. Die Druckerzeugnisse sind Broschuren,
Zeitschriften, Bücher oder dergleichen.
[0016] Die Einlauftransportvorrichtung 6 weist ein endloses Transportband 6a auf, an dem
die Mitnehmer 8 in regelmässigen Abständen befestigt sind. Am vorderen Ende des Transportbandes
6a sind ein Oberband 58 und ein Unterband 59 angeordnet, zwischen denen die Druckerzeugnisse
2 gefasst und der Schneidtransportvorrichtung 7 zugeführt werden. Der Antrieb des
Transportbandes 6a und der beiden Bänder 58 und 59 erfolgt mittels eines Antriebsbandes
13, das mit Antriebsrädern 14 und 15 in Eingriff ist. Das Transportband 6a, das Oberband
58 und das Unterband 59 fördern jeweils mit der gleichen Geschwindigkeit. Das Antriebsband
13 ist über eine Welle 60 und ein Rad 39 mit einem weiteren Antriebsband 12 verbunden,
das gemäss Fig. 2 über eine Welle 20, ein Antriebsrad 16 und Antriebsbändern 10 mit
einem Hauptantrieb 9 verbunden ist. Die Transportrichtung der Einlauftransportvorrichtung
6 ist in Fig. 1 mit dem Pfeil 5 angedeutet.
[0017] Die Schneidtransportvorrichtung 7 weist Unterbänder 7a und Oberbänder 7b auf, zwischen
denen die Druckprodukte 2 in Fig. 1 von links nach rechts transportiert werden. Der
Antrieb der Bänder 7a und 7b erfolgt mittels eines elektronisch gesteuerten Einzelantriebes
28, der vorzugsweise ein Synchron-Servomotor ist. Der Einzelantrieb 28 wirkt über
eine Welle 34 auf eine Antriebswalze 33, die mit der Antriebswalze 35 der Oberbänder
7b kämmt. Die Bänder 7a und 7b sind mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben. Der
Einzelantrieb 28 weist einen Drehgeber 29 auf, von dem eine Signalleitung 30 zu einem
Servo-Umrichter 27 führt. Von diesem Umrichter 27 führt wiederum eine Signalleitung
31 zum Einzelantrieb 28. Der Servo-Umrichter 27 ist über eine weitere Signalleitung
61 mit einer Laserfotozelle 32 verbunden.
[0018] Die Laserfotozelle 32 bildet ein Messmittel, mit dem die Lage der Druckerzeugnisse
2 in der ersten Schneidstation A gemessen wird. Die Laserfotozelle 32 ist an einer
bestimmten Position in der ersten Schneidstation A oberhalb des Oberbandes 7b befestigt
und richtet einen Laserstrahl 44 vertikal nach unten in den Transportweg der Druckerzeugnisse
2. Erreicht ein Druckerzeugnis 2 mit dem Bund 42 den Laserstrahl 44, so wird ein entsprechendes
Signal in der Laserfotozelle 32 über die Leitung 61 an den Servo-Umrichter 27 übermittelt.
Die Laserfotozelle 32 kann fest oder verschieblich montiert sein. Denkbar ist auch
eine Ausführung mit mehr als einer Fotozelle 32. Die Fotozelle 32 kann wie auch ein
anderes geeignetes Messmittel sein. Wesentlich ist, dass mit diesem die Lage der Druckprodukte
2 sehr präzise und schnell erfasst werden kann.
[0019] Die drei Schnitte erfolgen mit einem sich quer zur Transportrichtung 5 erstreckenden
Messer 3 und zwei parallel zur Transportrichtung 5 ausgerichteten Messern 4. Diese
Messer 3 und 4 sind an einem Träger 25 befestigt, der mit vertikalen Streben 24 ein
Joch bildet, das gemäss Fig. 1 in den Richtungen des Doppelpfeiles 41 bewegt wird.
Der Antrieb für den Schneidhub erfolgt mit einer Welle 21, an deren Enden jeweils
eine kreisförmige Kurve 32 angeordnet ist, in die jeweils ein Zapfen 19 eingreift,
der in einer Nut 63 der Strebe 24 horizontal verschieblich gelagert ist. Beim Drehen
der Welle 21 werden die Zapfen 19 gleichzeitig vertikal und horizontal bewegt. Die
vertikale Bewegung wird auf die Streben 24 und über den Träger 25 auf die Messer 3
und 4 übertragen. Die Welle 21 ist über ein Zahnrad 18 angetrieben, das mit einem
Zahnrad 17 kämmt, das über eine Konuskupplung 11 mit der Welle 20 verbunden ist. Durch
horizontales Verschieben des Konus 40 kann die Kupplung gelöst und damit der Hub verstellt
werden. Die Kupplung 11 kann durch ein an sich beliebiges Überlagerungsgetriebe gebildet
werden. Auf der Welle 21 ist ein Rad 64 befestigt, das über ein Antriebsband 22 und
ein Antriebsrad 65 eine Welle 66 eines Drehgebers 23 antreibt. Dieser Drehgeber 23
ist über eine Signalleitung 26 mit dem Servo-Umrichter 27 verbunden. Der Geber 23
misst den Winkel des Schneidtransports und der Messwert wird in Echtzeit mit dem Lagesollwert
einer entsprechenden Kurventabelle und dem Winkel des Schneidsystems verglichen. Der
Geber 23 ist vorzugsweise ein hochauflösender Absolutwertgeber.
[0020] Nachfolgend wird die Arbeitsweise der Schneidmaschine 1, insbesondere anhand der
Fig. 3 und 4 näher erläutert. Die Fig. 3 zeigt jeweils für ein langes Druckerzeugnis
2l, ein mittleres Druckerzeugnis 2m sowie ein kurzes Druckerzeugnis 2k den Frontschnitt
mit dem Messer 3 und den Kopf- und Fussschnitt mit den Messern 4. Der Frontschnitt
erfolgt wie oben erwähnt in einer ersten Schneidstation A und der Kopf- und Fussschnitt
in einer zweiten Station B.
[0021] Der Einlauf in die erste Schneidstation A erfolgt mittels der Einlauftransportvorrichtung
6, welche in Fig. 3 die Druckerzeugnisse 2l, 2m oder 2k in Richtung des Pfeils 67
von links nach rechts transportieren. Die Fig. 3 zeigt jeweils den Einlauf in die
erste Schneidstation A, den Transport bis zu einem virtuellen Anschlag 68, 69 oder
70 und den Weitertransport zur zweiten Schneidstation B. Die Fig. 4 zeigt die entsprechenden
Bewegungskurven 53, 54 und 55. Die Bewegungskurve 53 entspricht dem Druckerzeugnis
2k, die Bewegungskurve 54 dem mittleren Druckerzeugnis 2m und die Bewegungskurve 55
dem Druckerzeugnis 2l. In der Fig. 4 ist mit der horizontalen Achse 51 der Transportweg
der Druckerzeugnisse 2k, 2m und 2l in mm angegeben. Die vertikale Achse 52 gibt den
Drehwinkel an. Der Nullpunkt 70 ist der Übernahmepunkt an dem die Druckerzeugnisse
2 von der Schneidtransportvorrichtung 7 am Bund 42 erfasst werden. Die Fig. 3 zeigt
links jeweils diese Lage für die Druckerzeugnisse 2l, 2m und 2k.
[0022] Wie die Fig. 4 zeigt, besteht zwischen der Einlauftransportvorrichtung 6 und der
Schneidtransportvorrichtung 7 wenigstens solange Gleichlauf, als die Druckerzeugnisse
2 von beiden Vorrichtungen 6 und 7 transportiert werden. Während dieses Gleichlaufs
gelangen die Druckerzeugnisse 2l, 2m und 2k jeweils mit dem Bund 42 zu einem Laserstrahl
44, 44' oder 44''. Die Position der Laserfotozelle 32 ist an die Länge bzw. Breite
des Druckerzeugnisses 2 angepasst. Für das kurze Druckerzeugnis 2k befindet sich der
entsprechende Laserstrahl 44 näher beim Frontschnitt, der in Fig. 3 mit der Linie
47 eingezeichnet ist. Der Abstand des Laserstrahles 44 zur Linie 57 ist bestimmt und
kürzer als die Breite des Druckerzeugnisses 2k. Die Laserstrahlen 44' bzw. 44" haben
einen entsprechend grösseren Abstand zur Linie 57. Erreichen die Druckerzeugnisse
2l, 2m bzw. 2k mit ihrem Bund 42 den entsprechenden Laserstrahl 40, 44' bzw. 44",
so gibt die Fotozelle 32 über die Leitung 61 ein entsprechendes Signal an den Servo-Umrichter
27. Dieser ermittelt nun die Lage des Druckerzeugnisses 2l, 2m bzw. 2k bezüglich des
Drehwinkels. Beim Weitertransport verlassen die Druckerzeugnisse 2l, 2m bzw. 2k die
Einlauftransportvorrichtung 6 und sind somit lediglich noch von der Schneidtransportvorrichtung
7 erfasst. Die Druckerzeugnisse 2 verlassen somit den in Fig. 4 mit C bezeichneten
Gleichlaufbereich.
[0023] Der Weitertransport der Druckerzeugnisse 2 bis zum virtuellen Anschlag 68, 69 bzw.
70 wird nun aufgrund der Lagemessung mittels der Fotozelle 32 gesteuert und nötigenfalls
korrigiert. Hat die Lagemessung ergeben, dass das Druckerzeugnis 2l, 2m bzw. 2k bezüglich
der Solllage zurückversetzt ist, so wird die Transportgeschwindigkeit der Schneidtransportvorrichtung
7 so erhöht, dass das Druckerzeugnis 2l, 2m bzw. 2k am virtuellen Anschlag 68, 69
bzw. 70 die exakte Lageposition und gleichzeitig die Geschwindigkeit null aufweist.
Die Regelung erfolgt anhand von Kurventabellen, die sich nach bekannten Bewegungsgesetzen
für Kurvengetriebe berechnen lassen. Die entsprechenden Programme sind im Servo-Umrichter
27 gespeichert.
[0024] Befinden sich die Druckerzeugnisse 2l, 2m bzw. 2k jeweils mit ihrem Bund 42 am virtuellen
Anschlag 68, 69 bzw. 70 so befinden sie sich im Stillstand und werden von den beiden
Bändern 7a und 7b festgehalten. Der in Fig. 4 gezeigte Regelungsbereich D geht nun
in den Haltbereich E über. In diesem Bereich werden die Druckerzeugnisse 2l, 2m bzw.
2k mit dem Messer 3 geschnitten und damit der Fussschnitt erzeugt. Ist dieser Fussschnitt
durchgeführt, so werden die Druckerzeugnisse 2l, 2m bzw. 2k mittels der Schneidtransportvorrichtung
7 weitertransportiert. Wesentlich ist nun, dass die Druckerzeugnisse während des Frontschnittes
nicht losgelassen werden müssen, wie dies bei den bisherigen mechanischen Anschlägen
notwendig war. In dem in Fig. 4 gezeigten Beschleunigungsbereich F werden die Druckerzeugnisse
2l, 2m bzw. 2k wieder beschleunigt, bis sie in einem Bereich B wieder den Gleichlauf
mit der Einlauftransportvorrichtung 6 erreichen. Zu diesem Zeitpunkt erfasst die Schneidtransportvorrichtung
7 ein nachfolgendes Druckerzeugnis. Dieses Druckerzeugnis wird wie oben erläutert
wieder in die Schneidposition für den Frontschnitt gebracht. Das voraus laufende Druckerzeugnis
wird zur zweiten Schneidstation B gebracht. Hier werden mit den Messern 4 und den
Gegenmessern 46 der Kopf- und Fussschnitt durchgeführt. Diese Schnitte erfolgen gleichzeitig
mit dem Frontschnitt, da die Messer 3 und 4 über den Träger 25 fest miteinander verbunden
sind und gleichzeitig bewegt werden. Das Messer 3 arbeitet hierbei mit dem Gegenmesser
43 zusammen.
[0025] Die Positionierung der Druckprodukte 2l, 2m bzw. 2k in Transportrichtung ist wesentlich
weniger kritisch als für den Frontschnitt, da er parallel zur Transportrichtung 67
vorgenommen wird. Wesentlich ist hier hingegen, dass auch beim Kopf- und Fussschnitt
die Druckprodukte von beiden Bändern 7a und 7b erfasst bzw. festgehalten werden. Die
Druckerzeugnisse 2l, 2m bzw. 2k werden somit während des gesamten Transportes innerhalb
der Schneidstationen A und B nicht losgelassen und können sich auch nicht unkontrolliert
verschieben. Nach der Durchführung des Kopf- und des Fussschnittes werden die Druckerzeugnisse
2l, 2m bzw. 2k weiter transportiert und können zur Weiterverarbeitung an eine hier
nicht gezeigte weitere Vorrichtung übergeben werden.
[0026] In der zweiten Schneidstation kann ebenfalls auf mechanische Anschläge verzichtet
werden. In Fig. 3 sind die virtuellen Anschläge 71, 72 und 73 entsprechend der Breite
des Druckerzeugnisses 2l, 2m bzw. 2k eingestellt. Grundsätzlich können aber sowohl
in der ersten Schneidstation A als auch in der zweiten Schneidstation B auch mechanische
Anschläge vorgesehen sein. Wesentlich ist aber auch hier, dass die Druckerzeugnisse
2l, 2m bzw. 2k mit einer Fotozelle 32 bzw. einer anderen Messvorrichtung bezüglich
ihrer Lage gemessen und entsprechend dieser Messung Lageabweichungen korrigiert werden.
Dies ist auch bei mechanischen Anschlägen vorteilhaft, da die Druckerzeugnisse 2l,
2m bzw. 2k schonender und genauer an den mechanischen Anschlägen positioniert werden
können. Bei der bevorzugten Ausführung sind vorzugsweise lediglich virtuelle Anschläge
68 bis 73 vorgesehen. Bei der oben beschriebenen Schneidmaschine 1 sind zwei Schneidstationen
A und B vorgesehen. Denkbar ist aber auch eine Ausführung, bei welcher lediglich eine
Schneidstation A für den Frontschnitt vorgesehen ist. Grundsätzlich könnte der Kopf-
und der Fussschnitt auch vor dem Frontschnitt und in einer weiteren Schneidmaschine
durchgeführt werden. Somit ist die gleichzeitige Durchführung der drei Schnitte nicht
zwingend.
1. Schneidmaschine zum selbsttätigen Beschneiden der Kanten gefalzter Druckerzeugnisse
(2) wie Broschuren, Zeitschriften, Kataloge, mit wenigstens einer Schneidstation (A),
die ein Messer (3) für den Frontbeschnitt an der offenen Seite des Druckerzeugnisses
(2) aufweist, und mit einer Einlauftransportvorrichtung (6) für den Transport der
Druckerzeugnisse (2) zur Schneidstation (A) und einer Schneidtransportvorrichtung
(7) für den Transport der Druckerzeugnisse (2) in der Schneidstation (A), dadurch gekennzeichnet, dass Messmittel (32) vorgesehen sind, mit denen in der Schneidstation (A) und vor Erreichen
der Schneidposition die Lage jedes Druckerzeugnisses (2) gemessen wird und dass die
Schneidtransportvorrichtung (7) aufgrund der Messung so gesteuert ist, dass eine Abweichung
von der Sollposition beim Weitertransport korrigiert wird.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugnisse (2) jeweils einen Bund (42) aufweisen und die Messmittel (32)
den Abstand des Bundes (42) zum Frontschnitt (57) messen.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugnisse (2) in der Schneidstation (A) mit vorauslaufendem Bund (42)
transportiert werden.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidtransportvorrichtung (7) die Druckerzeugnisse (2) von der genannten Schneidstation
(A) zu einer weiteren Schneidstation (B) transportiert.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidtransportvorrichtung (7) von einem elektrischen Einzelantrieb (28) angetrieben
ist.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Einzelantrieb (28) einen Servomotor, insbesondere Synchron-Servomotor
aufweist.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidtransportvorrichtung (7) so gesteuert ist, dass die Druckerzeugnisse (2)
für den Frontschnitt in den Stillstand abgebremst werden.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugnisse (2) im Durchlauf geschnitten werden.
9. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugnisse (2) für den Schnitt an einem virtuellen Anschlag (68 bis 73)
abgebremst werden.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Geber (23) vorgesehen ist, der den Winkel des Schneidtransports (7) misst und
dass der Messwert in Echtzeit mit dem Lagesollwert einer entsprechenden Kurventabelle
und dem Winkel des Schneidsystems verglichen wird.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (32) zur Anpassung an unterschiedliche Formate in Transportrichtung
(5) verstellbar sind.
12. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Messmittel (32) in unterschiedlichen Positionen angeordnet sind und jedes
Messmittel (32) einem Format zugeordnet ist.
13. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (32) wenigstens eine Laserfotozelle aufweisen, die in Transportrichtung
(5) gesehen nach dem Frontschnitt (57) angeordnet ist.
14. Maschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserfotozelle (32) einen nach unten in den Transportweg gerichteten Laserstrahl
(44) sendet.