[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn zu einer Wickelrolle,
die an einer Kontaktwalze anliegt, bei dem die Materialbahn bei Erreichen eines vorbestimmten
Rollendurchmessers mit einem Messer durchtrennt wird, das durch den Nip zwischen Kontaktwalze
und Wickelrolle geführt wird, und das Ende der Materialbahn an der Wickelrolle festgeklebt
wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Wickelvorrichtung mit einer Kontaktwalze,
über die eine Materialbahn zu einer Wickelrolle läuft, und einem Messer, das gemeinsam
mit der Materialbahn durch einen Nip zwischen der Wickelrolle und der Kontaktwalze
bewegbar ist, sowie mit einer Klebestreifenspenderanordnung.
[0002] Ein derartiges Verfahren und eine derartige Wickelvorrichtung sind aus EP 0 716 997
A2 bekannt.
[0003] Die Erfindung wird im folgenden in Verbindung mit einer Papierbahn beschrieben, die
zu einer Papierbahnrolle aufgewickelt wird. Sie ist aber bei anderen Materialbahnen,
die ebenfalls zu Wickelrollen aufgewickelt werden und auf ähnliche Weise gehandhabt
werden müssen, beispielsweise Bahn aus Karton, Kunststoff- oder Metallfolie, entsprechend
anwendbar.
[0004] In einem der letzten Herstellungsschritte muß eine Papierbahn zu einer Wickelrolle
aufgewickelt werden, nachdem sie gegebenenfalls in mehrere Teilbahnen geschnitten
worden ist, von denen jede eine einzelne Wikkelrolle bildet. Während die Papierbahn
quasi endlos produziert wird, kann eine Wickelrolle nur eine begrenzte Länge der Papierbahn
aufnehmen, um handhabbar zu bleiben. Ein Durchmesser einer Wickelrolle, der über 2,5
m hinausgeht, wird derzeit als nicht handhabbar angesehen.
[0005] Es ist daher von Zeit zu Zeit notwendig, die Materialbahn von der Wickelrolle abzutrennen,
wenn diese einen vorbestimmten Durchmesser erreicht hat, und den Anfang der Materialbahn
an einen neuen Rollenkern, in den meisten Fällen eine Wickelhülse aus Karton, festzulegen.
[0006] Aus der eingangs genannten EP 0 716 997 A2 ist es bekannt, nach dem Durchtrennen
der Materialbahn das abgetrennte Ende mit Klebstoff zu versehen, um es am Umfang der
Wickelrolle festzulegen. Diese sogenannte Endblattverleimung erfordert aber eine längere
Unterbrechung des Wickelvorgangs.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Rollenwechsel zu vereinfachen. Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß mindestens
zwei Klebestreifen auf die Materialbahn aufgebracht werden, bevor sich die Materialbahn
an die Wickelrolle anlegt, von denen der in Laufrichtung hintere beim Durchlaufen
des Nips vom Messer abgedeckt wird.
[0008] Mit dieser Ausgestaltung erreicht man sowohl eine zuverlässige Endblattverklebung
als auch eine saubere Anfangsverklebung. Das Aufbringen der beiden Klebestreifen vor
dem Nip ist problemlos möglich. Gegebenenfalls muß die Materialbahn hierzu kurz angehalten
werden. Die Klebestreifen werden hierbei auf der Seite der Materialbahn aufgebracht,
die später an der Wickelrolle anliegt. Dementsprechend verklebt der erste Klebestreifen
die zulaufende Materialbahn mit der Wickelrolle, wenn dieser Klebestreifen den Nip
zwischen Wickelrolle und Kontaktwalze durchläuft. Ohne weitere Maßnahmen würde auch
der zweite Klebestreifen mit der Wickelrolle verkleben. Dies wird aber durch das Messer
verhindert, das den Klebestreifen abdeckt. Dies ist der erste Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Darüber hinaus wird durch diese Ausgestaltung auch sichergestellt, daß
das Messer die Materialbahn zwischen den beiden Klebestreifen durchtrennt. Die Schneidkante
des Messers ist hierbei in Laufrichtung der Materialbahn gerichtet, so daß das Messer
spätestens dann, wenn es den Nip zwischen Wickelrolle und Kontaktwalze durchlaufen
hat, in die Materialbahn eindringt und diese durchschneidet. Es ist ohne weiteres
ersichtlich, daß dann der Klebestreifen in der Position liegt, wo er an eine neue
Wickelhülse angeklebt werden kann, wenn das Messer wieder entfernt worden ist. Damit
läßt sich der Rollenwechsel nicht nur vereinfachen, sondern auch verkürzen. Die Gefahr,
daß auch der zweite Klebestreifen mit der Wickelrolle verklebt, wird praktisch ausgeschlossen.
[0009] Hierbei ist bevorzugt, daß das Messer radial auf den Klebestreifen zu und nach dem
Durchtrennen der Materialbahn mit einer radialen Bewegungskomponente vom Klebestreifen
wegbewegt wird. Wenn das Messer radial auf den Klebestreifen zubewegt wird, dann drückt
es den Klebestreifen mit einer vorbestimmten Kraft gegen die Materialbahn und verbessert
damit die Anhaftung des Klebestreifens an der Materialbahn. Durch das radiale Wegbewegen
des Messers vom Klebestreifen läßt sich das Messer leicht von diesem Klebestreifen
lösen. Eine radiale Bewegung des Messers ist mit einem relativ geringen Aufwand erzeugbar.
Der "Hub" des Messers muß nicht übermäßig groß sein. Er sollte ausreichen, um genügend
Raum für das Durchlaufen des Klebestreifens zu schaffen.
[0010] Bevorzugterweise hält das Messer die Materialbahn fest, bis die Wickelrolle ausgestoßen
und eine neue Wickelhülse in eine Wickelstellung gebracht worden ist. Damit spart
man sich aufwendige Haltemaßnahmen. Das Messer erhält hierdurch eine dritte Funktion,
nämlich das Festhalten der Materialbahn am Umfang der Kontaktwalze.
[0011] Hierbei ist bevorzugt, daß die neue Wickelhülse den Anfang der Materialbahn klemmend
hält, während das Messer wieder in seine Ausgangsstellung gebracht wird. Solange noch
keine Wickelhülse in die Wickelposition eingelegt worden ist, hält das Messer die
Materialbahn am Umfang der Kontaktwalze fest. Wenn nun die Wickelhülse eingelegt wird,
kann sie noch nicht unmittelbar am Klebestreifen festgemacht werden, weil dieser noch
vom Messer abgedeckt ist. Es steht aber eine kleine Länge der Materialbahn über das
Messer über, an dem die Wickelhülse angreifen kann. Wenn die Wickelhülse dieses Ende
nun klemmend an der Kontaktwalze festlegt, dann kann das Messer wieder in seine Ausgangsposition
zurückbewegt werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Materialbahn von der Kontaktwalze
herunterrutscht. Wenn dann die Wickelhülse gedreht wird, zieht oder schiebt sie die
Materialbahn so weit vor, daß die Wickelhülse mit der Klebestelle in Kontakt kommt
und die Materialbahn auf der Wickelhülse festgeklebt wird.
[0012] Vorzugsweise verwendet man einen Klebestreifen, von dem sich das Messer gut lösen
läßt. Man muß also das Messer und den Klebestreifen aufeinander abstimmen. Der Klebestreifen
kann hierbei verschiedene Ausbildungen haben. Im allgemeinen wird man ein doppelseitig
klebendes Band verwenden. Es ist aber auch möglich, den Klebestreifen durch einen
Leimauftrag zu bilden, also in Form einer Leimraupe oder Klebespur. Durch eine entsprechende
Oberflächenbeschichtung des Messers kann man ein dauerhaftes Verkleben der Materialbahn
am Messer verhindern.
[0013] Diese Aufgabe wird bei einer Wickelvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß die Klebestreifenspenderanordnung mindestens zwei Klebestreifen ausgibt,
die in Laufrichtung der Materialbahn hintereinander angeordnet sind, und das Messer
mindestens so breit wie der in Laufrichtung letzte Klebestreifen ist und diesen beim
Durchlaufen des Nips abdeckt.
[0014] Wie oben im Zusammenhang mit dem Verfahren beschrieben, hat das Messer in dieser
Ausgestaltung nicht nur die Aufgabe, die Materialbahn zu durchtrennen, wenn der vorbestimmte
Durchmesser der Wickelrolle erreicht worden ist. Das Messer verhindert auch, daß der
Klebestreifen, der für die Anfangsverklebung der Materialbahn mit einer neuen Wickelhülse
gebraucht wird, am Umfang der fertig gewickelten Wickelrolle festklebt. Das Messer
hat hier also eine Schutzfunktion. Beim Durchlaufen des Nips wird allerdings durch
das Gewicht der Wickelrolle das Messer und damit der Klebestreifen fest auf die Materialbahn
gedrückt, so daß die Klebeverbindung zwischen dem Klebestreifen und der Materialbahn
sehr innig wird. Damit ist bei einer relativ kurzen Rollenwechselzeit ein zuverlässiges
Ausbilden sowohl der Endblattverklebung als auch der Anfangsverklebung gewährleistet.
[0015] Hierbei ist bevorzugt, daß das Messer einen Radialantrieb aufweist. Es kann also
vom Klebestreifen abgehoben werden oder den Klebestreifen mit einer gewissen Kraft
auf die Materialbahn drücken. Dies gewährleistet einerseits eine innige Verklebung
des Klebestreifens mit der Materialbahn, gewährleistet andererseits aber auch eine
gute Lösbarkeit des Messers vom Klebestreifen.
[0016] Vorzugsweise ist das Messer verklebungshemmend oder -lösend ausgebildet. Man sorgt
also dafür, daß das Messer nicht nur nicht dauerhaft mit dem Klebestreifen verklebt,
sondern leicht vom Klebestreifen gelöst werden kann. Hierzu gibt es verschiedene Ausbildungen.
Man kann das Messer beispielsweise beheizen, wenn der Klebestreifen bei Erwärmung
temporär seine Klebekraft verliert. Man kann das Messer so formen, daß nur einige
wenige Oberflächenbereiche mit dem Klebestreifen intensiven Kontakt haben.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist aber vorgesehen, daß das Messer
eine Oberflächenbeschichtung aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) aufweist. An PTFE können
die meisten Klebstoffe nicht lange haften. Das Messer läßt sich deswegen leicht vom
Klebestreifen lösen.
[0018] Vorzugsweise gibt der Klebestreifenspender ein doppelseitiges Klebeband aus. Ein
doppelseitig wirkendes Klebeband ist eine relativ einfache Form, um eine Verbindung
zwischen der Wickelrolle und der zulaufenden Materialbahn bzw. einer Wickelhülse und
dem Anfang der Materialbahn zu bewirken. Es hat eine definierte Breite, so daß man
das Messer entsprechend leicht positionieren kann.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
[0020] Die Fig. 1 bis 4 verschiedene Stadien beim Durchtrennen einer Materialbahn und beim
Überleiten der Materialbahn auf eine Wickelhülse.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Wickelrolle 1, die ihren Enddurchmesser erreicht hat, also sozusagen
fast fertig gewickelt worden ist. Die Wickelrolle liegt hierbei an einer Kontaktwalze
2 an, über die eine Materialbahn 3, beispielsweise eine Papierbahn zugeführt wird.
Die Materialbahn 3 liegt hierbei über einen Winkel von etwa 90° an der Kontaktwalze
2 an. Im vorliegenden Fall ist die Kontaktwalze 2 eine Tragwalze eines Doppeltragwalzenwicklers,
dessen zweite Tragwalze 4 nur gestrichelt dargestellt und in den übrigen Figuren aus
Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen worden ist. Die Kontaktwalze 2 kann aber
auch durch eine Stützwalze eines Stützwalzenwicklers gebildet sein.
[0022] Wie erwähnt, ist die Wickelrolle 1 praktisch fertig gewickelt. In diesem Stadium
tritt ein Klebestreifenspender 5 in Aktion, der quer zu der durch einen Pfeil 6 dargestellten
Laufrichtung der Materialbahn 3 zwei Klebestreifen 7, 8 auf die Oberfläche der Materialbahn
3 aufbringt, die nicht an der Kontaktwalze 2 anliegt, sondern beim Weiterwickeln in
Kontakt mit dem Umfang der Wickelrolle 3 kommen würde. Der Klebestreifenspender 5
kann auch an einer anderen Stelle angeordnet sein, beispielsweise näher an der Wickelrolle
1. Er ist aber an der gezeigten Position dargestellt, um die Übersichtlichkeit nicht
zu beeinträchtigen. Die Klebestreifen 7, 8 sind zur besseren Erkennbarkeit übertrieben
dick dargestellt.
[0023] Ein Messer 9 ist an Armen 10 gelagert, die um die Rotationsachse 11 der Kontaktwalze
2 verschwenkbar sind. Hierdurch läßt sich das Messer in Richtung des Pfeiles 12 über
die Umfangsfläche der Kontaktwalze 2 bewegen. Die Arme 10 sind mit einem Radialantrieb
13 versehen, mit dessen Hilfe die radiale Position des Messers 9 verändert werden
kann. Das Messer 9 kann also von der in Fig. 1 dargestellten Position, in der es einen
relativ großen radialen Abstand zur Oberfläche der Kontaktwalze 2 aufweist, verlagert
werden auf die Kontaktwalze 2 zu, wie dies beispielsweise in Fig. 2 dargestellt ist.
[0024] Das Messer 9 hat eine Breite, die größer ist als die Breite des in Laufrichtung hinteren
Klebestreifens 7. Es weist zumindest an seiner der Materialbahn 3 benachbarten Oberfläche
eine Beschichtung aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) oder Teflon auf. Der Klebstoff
des Klebestreifens 7 ist so gewählt, daß er sehr leicht von dieser Oberflächenbeschichtung
gelöst werden kann.
[0025] Nachdem die beiden Klebestreifen 7, 8 auf die Materialbahn 3 aufgebracht worden sind
(es handelt sich vorzugsweise um ein doppelseitig wirkendes Klebeband), wird das Messer
über den in Laufrichtung hinteren Klebestreifen 7 geschwenkt und dann auf die Materialbahn
3 abgesenkt. Hierbei erreicht man zweierlei. Zum einen wird das Messer 9 praktisch
auf die Oberfläche der Materialbahn 3 abgesenkt (die Dicke der Klebestreifen 7, 8
ist hier aus Gründen der Übersicht übertrieben groß dargestellt). Zum anderen wird
der Klebestreifen 7 durch diese Bewegung und den Druck des Messers an die Oberfläche
der Materialbahn 3 gepreßt, so daß der Klebestreifen 7 eine innige Verbindung mit
der Materialbahn 3 eingeht.
[0026] Wenn nun die Wickelrolle 1 weitergedreht wird, wie in Fig. 2 zu erkennen ist, dann
wird der in Laufrichtung erste Klebestreifen 8 durch den Nip zwischen der Wikkelrolle
8 und der Kontaktwalze 2 geführt. Hierbei verklebt er die Materialbahn 3 mit dem Umfang
der Wickelrolle 1. Bei einer weiteren Drehung der Wickelrolle 1 und der Kontaktwalze
2 durchläuft auch der zweite Klebesteifen 7 den Nip 14. Der zweite Klebesteifen 7
kann aber nicht mit der Wickelrolle 1 verkleben, weil er vom Messer 9 abgedeckt ist.
Wenn das Messer 9 weiter durch den Nip 14 bewegt wird, dann durchtrennt er die Materialbahn
3 zwischen den beiden Klebestreifen 7, 8, wie aus Fig. 3 zu erkennen ist. In allen
Figuren ist der Nip 14 übertrieben groß dargestellt. Im Betrieb liegt selbstverständlich
die Wickelrolle 1 an der Kontaktwalze 2 an.
[0027] Die Wickelrolle 1 kann dann durch nicht mehr dargestellte Hilfsmittel ausgestoßen
werden. Hierbei wird die Materialbahn 3 mit Hilfe des Messers 9 an der Kontaktwalze
2 gehalten.
[0028] Nach dem Ausstoßen der Wickelrolle 1 oder sogar schon während des Ausstoßens kann
eine Wickelhülse 15 zugeführt werden, die das vordere Ende der auf der Kontaktwalze
2 festliegenden Materialbahn 3 klemmend festhält. Im Falle eines Doppeltragwalzenwicklers,
wie er in Fig. 1 dargestellt ist, wird dies einfach dadurch erreicht, daß die Wickelhülse
mit einer gewissen Kraft in das Wickelbett zwischen der Kontaktwalze und der Tragwalze
4 gedrückt wird. An den Klebestreifen 7 kann die Wikkelhülse 15 noch nicht angelegt
werden, weil dieser nach wie vor vom Messer abgedeckt ist.
[0029] Wenn die Materialbahn 3, genauer gesagt ihr vorderes Ende, von der Wickelhülse 15
(oder anderen, nicht mehr dargestellten Mitteln, beispielsweise einer Vakuumoder Ansaugeinrichtung)
in der Kontaktwalze 2 gehalten wird, dann wird das Messer 9 radial nach außen gefahren
und hebt dabei vom Klebestreifen 7 ab. Alsdann wird es, wie in Fig. 4 zu erkennen
ist, in seine Ausgangsposition zurückgeschwenkt. Durch eine Weiterdrehung der Kontaktwalze
2 und der Wickelhülse 15 gelangt dann der Klebestreifen 7 in Kontakt mit der Oberfläche
der Wikkelhülse 15 und bewirkt damit eine Anfangsverklebung.
[0030] Der Wickelvorgang kann dann für die neue Wickelrolle begonnen werden. Wenn auch die
neue Wickelrolle ihren gewünschten Durchmesser erreicht hat, beginnt der Rollenwechselzyklus
von vorne, d.h. es werden zwei Klebestreifen 7, 8 aufgebracht und der hintere Klebestreifen
7 wird beim Durchlaufen des Nip vom Messer 9 abgedeckt.
1. Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn zu einer Wickelrolle, die an einer Kontaktwalze
anliegt, bei dem die Materialbahn bei Erreichen eines vorbestimmten Rollendurchmessers
mit einem Messer durchtrennt wird, das durch den Nip zwischen Kontaktwalze und Wickelrolle
geführt wird und das Ende der Materialbahn an der Wickelrolle festgeklebt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Klebestreifen auf die Materialbahn aufgebracht werden, bevor sich
die Materialbahn an die Wickelrolle anlegt, von denen der in Laufrichtung hintere
beim Durchlaufen des Nips vom Messer abgedeckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer radial auf dem Klebestreifen zu und nach dem Durchtrennen der Materialbahn
mit einer radialen Bewegungskomponente vom Klebestreifen wegbewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer die Materialbahn festhält, bis die Wickelrolle ausgestoßen und eine neue
Wikkelhülse in eine Wickelstellung gebracht worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelhülse den Anfang der Materialbahn klemmend hält, während das Messer wieder
in seine Ausgangsstellung gebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Klebestreifen verwendet, von dem sich das Messer gut lösen läßt.
6. Wickelvorrichtung mit einer Kontaktwalze, über die eine Materialbahn zu einer Wickelrolle
läuft und einem Messer, das gemeinsam mit der Materialbahn durch einen Nip zwischen
der Wickelrolle und der Kontaktwalze bewegbar ist, wie mit einer Klebestreifenspenderanordnung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klebestreifenspenderanordnung (5) mindestens zwei Klebestreifen (7, 8) ausgibt,
die in Laufrichtung (6) der Materialbahn (3) hintereinander angeordnet sind, und das
Messer (9) mindestens so breit wie der in Laufrichtung letzte Klebestreifen (7) ist
und diesen beim Durchlaufen des Nips (14) abdeckt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (9) einen Radialantrieb (13) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (9) verklebungshemmend oder -lösend ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (9) eine Oberflächenbeschichtung aus Polytetrafluoräthylen aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebestreifenspender (5) ein doppelseitiges Klebeband ausgibt.