[0001] Die Erfindung betrifft einen Bandspeicher für Metallbänder, insbesondere einen Spiralbandspeicher
für dickere Stahlbänder, die aus einer, in Bandabschnittslängen arbeitenden Querschweißanlage
einer Verarbeitungsanlage kontinuierlich zuführbar sind.
[0002] Bandspeicher für gewalzte Metallbänder sind in einer Vielzahl für dünnere Banddikken
bekannt. So ist ein Horizontal-Bandspeicher für Stahlband bekannt ( DE 198 38 780
A1), der sich eines horizontal verfahrbaren Schlingenwagens bedient. Ein solcher Bandspeicher
setzt jedoch eine genügende Biegefähigkeit des zu speichernden Stahlbandes voraus,
so dass der Bandspeicher nur den Ansprüchen für dünneres Bandgut dient. Ein anderer
Bandspeicher ( DE 196 50 997) arbeitet zwar senkrecht, setzt aber ebenfalls sehr dünne
Banddicken in einem Schlingenturm voraus, in dessen Traggerüst das Band in Schlingen
an unteren und oberen synchron vertikal aufeinander zu und voneinander weg verfahrbaren
horizontalen Rollenbrücken geführt ist. Auch diese Bauart setzt ein leicht um die
Rollen biegefähiges Metallband voraus, was jedoch für dickere Stahlbänder nicht mehr
brauchbar wäre.
[0003] Schließlich ist ein Bandspeicher, insbesondere für Blechbänder, bekannt ( EP 0 076
245), der zwei in einem gemeinsamen Gestell gelagerte, koaxiale Rollenkörbe vorsieht,
deren drehbar gelagerte Rollen parallel zur horizontalen Korbachse liegen. Aus der
Nähe der Rollenkörbe ergeben sich kurze S-Schleifen, die eine hohe Biegefähigkeit
des Metallbandes voraussetzen, so dass mit steigender Dicke des Metallbandes diese
Vorrichtung ebenfalls nicht mehr einsetzbar wäre.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zwischen einer Bandschweißanlage
und einer Bandverarbeitungsanlage eingeschalteten Bandspeicher derart auszubilden,
dass auch dickere Metallbänder, insbesondere Stahlbänder, auf die Krümmung des Speicherdurchmessers
gebracht und wieder aus dem Speicher heraus- und gestreckt der Verarbeitungsanlage
zugeführt werden können.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das aus der Querschweißanlage
zugeführte Metallband in einem Außenkorb auf der Bandkante stehend speicherbar ist
und mittels eines überhöhten Innenkorbs aus dem Außenkorb über eine Biegevorrichtung
und über das im Außenkorb gespeicherte Metallband hinweg in den Metallbandauslauf
zur Verarbeitungsanlage führbar ist. Vorteilhafterweise ist eine Krümmung auch von
dickeren Metallbändern auf den Radius des Außenkorbes ohne besondere Hilfsvorrichtungen
relativ leicht zu erreichen und der Innenkorb ist mit der Biegevorrichtung in der
Lage, auch dickere Metallbänder in einer Schleife über das gespeicherte Metallband
hinweg wieder in die gestreckte Lage im Metallbandauslauf zu biegen. Der Bandspeicher
kann für Dicken von ca. 4 - 25 mm eingesetzt werden.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Biegevorrichtung sich innerhalb
des Außenkorbes befindet und am Innenkorb angeordnet ist. Dadurch wird aus der Schleife
heraus das Metallband wieder in eine gestreckte Ausgangslage gebracht.
[0007] Eine besondere Anwendungsmöglichkeit ergibt sich gemäß anderen Merkmalen dadurch,
dass die Verarbeitungsanlage aus einer Rohrschweißanlage besteht. Der Bandspeicher
fängt hier Zufuhr-Unterbrechungen der Querschweißanlage auf und versorgt die Verarbeitungsanlage
kontinuierlich mit Metallband.
[0008] Die Schleifenbildung zwischen Außenkorb und Innenkorb wird ferner derart durchgeführt,
dass in dem Innenkorb, eine etwa schraubenlinienförmige Ebene bildend, eine Vielzahl
von Führungsrollen für das Metallband angeordnet ist. Der Höhenabstand, der durch
die Schraubenlinie entsteht, wird für das Hinwegführen des Metallbandes über das auf
der Bandkante stehende Metallband einer größten, zu speichernden Metallbandbreite
bestimmt.
[0009] Das Zurückbiegen des Metallbandes erfolgt nach Verlassen der schraubenlinienförmigen
Ebene der Führungsrollen. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn an der schraubenlinienförmigen
Ebene, etwa dem Einlauf des Metallbandes am Außenkorb diametral gegenüberliegend die
letzte Führungsrolle ca. 15 - 25° in Twistrichtung geneigt, angeordnet ist und fluchtend
zum Metallbandauslauf verläuft.
[0010] Die Lage und der Verlauf der schraubenlinienförmigen Ebene der Führungsrollen kann
maßgeblich dadurch beeinflusst werden, dass die schraubenlinienförmige Ebene zum Innenkorb
und / oder zum Außenkorb exzentrisch angeordnet ist.
[0011] Eine Ausgestaltung besteht ferner darin, dass mit dem Metallbandauslauf, zur schraubenlinienförmigen
Ebene fluchtend, außerhalb des Außenkorbes, ein Twistrollenbock angeordnet ist, der
zusammen mit zumindest einem weiteren Twistrollenbock und einem nachgeschalteten Ausziehtreiber
den Metallbandauslauf bildet. Dadurch kann die ursprünglich auf der Seite des Metallbandeinlaufs
vorhandene horizontale Bandlage wieder eingestellt werden.
[0012] Analog zur Metallbandauslaufseite ist vorgesehen, dass im Metallbandeinlauf des Außenkorbes
das horizontal liegende Metallband mittels einer Treiberstation durch einen oder mehrere
Twistrollenböcke förderbar ist. Am Einlauf des Metallbandes in den Außenkorb wird
dadurch das Metallband auf die Bandkante gestellt, was bei dickerem Band regelmäßig
keinerlei Gefahren einer etwaigen Bandbeschädigung bedeutet.
[0013] Die hierfür aufzubringenden Antriebskräfte werden noch dadurch erzeugt, dass im tangentialen
Metallbandeinlauf zum Außenkorb in Transportrichtung vor dem Außenkorb eine Eintreiberstation
angeordnet ist. Die Eintreiberstation bringt die für den relativ großen Biegeradius
notwendige Biegekraft leicht auf.
[0014] Diese Station kann für weitere Maßnahmen als Ausgangsbasis dienen. In diesem Sinn
wird vorgeschlagen, dass in der Eintreiberstation zumindest am Eingang und / oder
am Ausgang mit ihren Achsen senkrecht angeordnete Rollenpaare für das Metallband vorgesehen
sind und dass am Eingang zumindest in der Höhe einstellbare Führungsrollen für unterschiedliche
Bandbreiten vorgesehen sind.
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird im
nachfolgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
[0016]
- Fig. 1
- einen Grundriß des Bandspeichers als Prinzipdarstellung,
- Fig. 2
- denselben Grundriß einer praktischen Ausführungsform des Bandspeichers,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Metallbandeinlaufs im Aufriß und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Metallbandauslaufs im Aufriß.
[0017] Der Bandspeicher dient für Metallbänder 1, insbesondere als Spiralbandspeicher für
dickere Stahlbänder, deren Dicke etwa zwischen 4 und 25 mm liegt und die aus einer,
in Bandabschnittslängen arbeitenden, nicht näher dargestellten, bekannten Querschweißanlage
einer ebenfalls nicht näher dargestellten Verarbeitungsanlage, die sich an einen Metallbandauslauf
6 anschließt , zugeführt werden.
[0018] Gemäß Fig. 1 wird das aus der Querschweißanlage kommende Metallband 1 im Metallbandeinlauf
5 einem Außenkorb 2 auf die Bandkante 1a geschwenkt zugeführt und in dem Außenkorb
2 gespeichert und in der Stellung des Beginns des Metallbandauslaufs 6 mittels einer
Biegevorrichtung 4 wieder gestreckt , so dass das Metallband 1 im Metallbandauslauf
6 der erwähnten Verarbeitungsanlage, wie z.B. einer Rohrschweißanlage, kontinuierlich
zugeführt werden kann. Dabei wird das Metallband 1 mittels einer schraubenlinienförmigen
Ebene 7 über das im Außenkorb 2 gespeicherte Metallband 1 hinweg in dem Metallbandauslauf
6 geführt. Das Maß der Überhöhung der schraubenlinienförmigen Ebene 7 richtet sich
nach dem breitesten Metallband 1, das in dem Bandspeicher gespeichert werden soll.
Das gespeicherte Metallband 21 befindet sich zwischen den in Fig. 2 strichpunktierten
Linien. Es können im allgemeinen z.B. bis zu 30 Windungen oder mehr gespeichert werden.
[0019] Zu diesem Zweck ist die Biegevorrichtung 4 innerhalb des Außenkorbs 2 angeordnet
und zwar am Innenkorb 3, wobei sich erforderlichenfalls noch weitere Biegevorrichtungen
4 am Innenkorb 3 befinden können, die alle zusammen oder einige nur einzeln gesteuert
zu- oder abgeschaltet werden können.
[0020] Die Bandführung ist gemäß Fig. 2 derart gestaltet, dass um den Innenkorb 3 eine etwa
schraubenlinienförmige Ebene 7 für das Metallband 1 aus einer Vielzahl von Führungsrollen
8 gebildet ist. Dabei ist am äußeren Umfang des Innenkorbs 3 etwa dem Metallbandeinlauf
5 für das Metallband 1 am Außenkorb 2 diametral gegenüberliegend die letzte Führungsrolle
8 vertikalstehend ausgebildet und fluchtend zum Metallbandauslauf 6 ausgerichtet.
Der Innenkorb 3 ist zum Außenkorb 2 exzentrisch angeordnet und zwar mit einer ersten
Exzentrizität 22 und einer senkrecht dazu verlaufenden zweiten Exzentrizität 23.
[0021] Der Metallbandauslauf 6 des Innenkorbes 3 (Fig. 4) verläuft fluchtend mit einem Twistrollenbock
9, der zusammen mit zumindest einem weiteren Twistrollenbock 10 und einem nachfolgenden
Ausziehtreiber 11 den Metallbandauslauf 6 bilden. Im Metallbandeinlauf 5 des Außenkorbes
2 wird das in horizontaler Lage ankommende Metallband 1 mittels einer Treiberstation
12 und durch einen oder mehrere Twistrollenböcke 10 gefördert.
[0022] Im tangentialen Metallbandeinlauf 5 zum Außenkorb 2 ist in Transportrichtung 13 vor
dem Außenkorb 2 eine Eintreiberstation 14 angeordnet (Fig.2 und 4). In dieser Eintreiberstation
14 sind zumindest am Eingang 15 und /oder am Ausgang 16 mit ihren Achsen 17 senkrecht
angeordnete Rollenpaare 18 für die seitliche Führung des Metallbandes 1 gelagert.
Am Eingang 15 sind außerdem zumindest in der Höhe einstellbare Führungsrollen 19 für
unterschiedliche Bandbreiten 20 angeordnet.
[0023] Als Richtrollen arbeitende Rollenpaare 18 bzw. Führungsrollen 8 und / oder 19 können
mit einem Drehantrieb ausgestattet sein.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Metallband
- 1a
- Bandkante
- 2
- Außenkorb
- 3
- Innenkorb
- 4
- Biegevorrichtung
- 5
- Metallbandeinlauf
- 6
- Metallbandauslauf
- 7
- schraubenlinienförmige Ebene
- 8
- Führungsrollen
- 9
- Twistrollenbock
- 10
- Twistrollenbock
- 11
- Ausziehtreiber
- 12
- Treiberstation
- 13
- Transportrichtung
- 14
- Eintreiberstation
- 15
- Eingang
- 16
- Ausgang
- 17
- Achsen
- 18
- Rollenpaare
- 19
- Führungsrollen
- 20
- unterschiedliche Bandbreite
- 21
- gespeichertes Metallband
- 22
- erste Exzentrizität
- 23
- zweite Exzentrizität
1. Bandspeicher für Metallbänder, insbesondere Spiralbandspeicher für dickere Stahlbänder,
die aus einer, in Bandabschnittslängen arbeitenden Querschweißanlage einer Verarbeitungsanlage
kontinuierlich zuführbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das aus der Querschweißanlage zugeführte Metallband (1) in einem Außenkorb (2) auf
der Bandkante (1a) stehend speicherbar ist und mittels eines überhöhten Innenkorbs
(3) aus dem Außenkorb (2) über eine Biegevorrichtung (4) und über das im Außenkorb
(2) gespeicherte Metallband (1) hinweg in den Metallbandauslauf (5) zur Verarbeitungsanlage
führbar ist.
2. Bandspeicher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Biegevorrichtung (4) sich innerhalb des Außenkorbs (2) befindet und am Innenkorb
(3) angeordnet ist.
3. Bandspeicher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verarbeitungsanlage aus einer Rohrschweißanlage besteht.
4. Bandspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Innenkorb (3), eine etwa schraubenlinienförmige Ebene (7) bildend, eine Vielzahl
von Führungsrollen (8) für das Metallband (1) angeordnet ist.
5. Bandspeicher nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der schraubenlinienförmigen Ebene (7) etwa dem Einlauf (5) des Metallbandes (1)
am Außenkorb (2) diametral gegenüberliegend, die letzte Führungsrolle (8) ca. 15 -
25° in Twistrichtung geneigt, angeordnet ist und fluchtend zum Metallbandauslauf (6)
verläuft.
6. Bandspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die schraubenlinienförmige Ebene (7) zum Innenkorb (3) und / oder zum Außenkorb (2)
exzentrisch angeordnet ist.
7. Bandspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 6;
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Metallbandauslauf (6), zur schraubenlinienförmigen Ebene (7), fluchtend,
außerhalb des Außenkorbes (2) ein Twistrollenbock (9) angeordnet ist, der zusammen
mit zumindest einem weiteren Twistrollenbock (10) und einem nachgeschalteten Ausziehtreiber
(11) den Metallbandauslauf (6) bilden.
8. Bandspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Metallbandeinlauf (5) des Außenkorbes (2) das horizontal liegende Metallband (1)
mittels einer Treiberstation (12) durch einen oder mehrere Twistrollenböcke (10) förderbar
ist.
9. Bandspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass im tangentialen Metallbandeinlauf (5) zum Außenkorb (2) in Transportrichtung ( 13)
vor dem Außenkorb (2) eine Eintreiberstation (14) angeordnet ist.
10. Bandspeicher nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Eintreiberstation (14) zumindest am Eingang (15) und / oder am Ausgang (16)
mit ihren Achsen (17) senkrecht angeordnete Rollenpaare (18) für das Metallband (1)
vorgesehen sind und dass am Eingang (15) zumindest in der Höhe einstellbare Führungsrollen
(19) für unterschiedliche Bandbreiten (20) vorgesehen sind.