[0001] Die Erfindung betrifft eine Blattgutstapelvorrichtung, insbesondere Spiralfachstapler,
sowie ein Verfahren zur Steuerung des Einlaufs von Blattgut in Ablagefächer eines
kontinuierlich oder intermittierend rotierenden Staplerrades.
[0002] Spiralfachstapler werden beispielsweise in Blattgutprüf- und -sortiervorrichtungen
eingesetzt in welchen Blattgutstapel, beispielsweise Banknotenbündel, zunächst vereinzelt
werden, anschließend zu Prüfzwekken durch eine Sensorik hindurchgeführt werden und
schließlich mittels Spiralfachstaplern in verschiedenen Stapeln abgestapelt werden.
Die Funktion der Spiralfachstapler besteht dabei darin, die antransportierten Einzelblätter
durch das Umlenken in eine spiralförmige Bahn vor ihrer endgültigen Ablage abzubremsen.
Es ist dabei in den meisten Anwendungsfällen unkritisch, wenn beim Abstapeln nicht
jedes Ablagefach des Stapelrades mit einem Blatt belegt wird oder wenn ein Ablagefach
ausnahmsweise mit mehr als einem Blatt belegt wird.
[0003] Es ist jedoch darauf zu achten, daß die Blätter im Moment ihrer Übergabe ans Staplerrad
nicht mit einer die Ablagefächer trennenden Trennwand kollidieren. Die Vorderkante
eines Blattes sollte daher dem Staplerrad in einem idealen Eingabepunkt zwischen zwei
Trennwänden zugeführt werden, um ein kollisionsfreies und vollständiges Einlaufen
des Blattes in ein Ablagefach sicherzustellen. Da die Blätter aufgrund von Schlupf
im Transportsystem oder aufgrund unterschiedlicher Blattformate nicht immer in synchronem
zeitlichen Abstand in das Staplerrad einlaufen, stellt sich das Problem der exakten
Einlaufsteuerung unabhängig davon, ob das Staplerrad intermittierend oder kontinuierlich
rotiert. In beiden Fällen ist es notwendig, eine asynchrone Blattzuführung und das
rotierende Staplerrad so zu synchronisieren, daß jedes Blatt vollständig und kollisionsfrei
in ein Ablagefach des Staplerrades übergeben wird.
[0004] In der DE 27 56 223 C2 wird vorgeschlagen, bei vorgegebener, konstanter Rotationsgeschwindigkeit
des Staplerrades die Abweichung des einzelnen Blattes von seiner idealen Lage mittels
einem Sensor quantitativ zu bestimmen und die Blattvorderkante mittels eines Fingers
im Moment der Blattübergabe um einen zur ermittelten Abweichung proportionalen Betrag
soweit herunter zu drücken, daß die Blattvorderkante im idealen Blatteingabepunkt
in das Ablagefach einläuft. Die quantitative Messung der Lageabweichung erfolgt in
einem Abstand vor der Übergabestelle, damit ausreichend Zeit zur Einflußnahme auf
die Blattvorderkante durch individuelles Auslenken des Fingers zur Verfügung steht.
[0005] In den GB 2 168 687 A und EP 0 082 195 B1 wird anstelle des Einflußnehmens auf die
Blattvorderkante vorgeschlagen, die Positionierung des Staplerrades zu beeinflussen,
indem zunächst die Blattvorderkante eines herannahenden Blattes in einer bestimmten
Entfernung vor der Übergabestelle detektiert wird und daraufhin die Schrittgeschwindigkeit
des Staplerrads abhängig von der Transportgeschwindigkeit des Blatts kurzfristig so
beeinflußt wird, daß die Blattvorderkante im idealen Eingabepunkt in ein Ablagefach
des Staplerrads einläuft.
[0006] Nachteilig an dem letztgenannten Lösungsvorschlag ist, daß bei dicht aufeinanderfolgenden
Blättern sehr hohe Beschleunigungen des Staplerrads notwendig sind, um das nächste
Ablagefach rechtzeitig in die ideale Einlaufposition zu bringen. Ein weiterer Nachteil
ergibt sich im Zusammenhang mit sich überlappenden Blättern, was insbesondere bei
der Verarbeitung von gebrauchten Banknoten aufgrund deren schlechten Zustands auftreten
kann.
[0007] In solchen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß das hintere Blatt nicht vollständig
erfaßt und aus dem Staplerrad herausgeschleudert wird.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Blattgutstapelvorrichtung sowie
ein Verfahren zur Steuerung des Einlaufs von Blattgut in Ablagefächer eines Staplerrades
zur Verfügung zu stellen, wobei das Staplerrad so beeinflußt wird, daß auch bei sehr
kurzen Blattabständen oder sich überlappenden Blättern ein definiertes Abstapeln ermöglicht
wird.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine Blattgutstapelvorrichtung
mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in davon abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Während im Stand der Technik das Herannahen einer Blattvorderkante ermittelt und
ausgewertet wurde, um aufgrund der ermittelten Daten Maßnahmen zu treffen, die dazu
geeignet sind, ein kollisionsfreies Einlaufen des Blattes in ein Ablagefach sicherzustellen,
sieht die Erfindung vor, daß auch eine Gruppe oder Gruppen von mindestens zwei Blättern
sensorisch erfaßt und ausgewertet werden können, und daß anhand des Auswerteergebnisses
für diese Gruppe oder Gruppen von Blättern Maßnahmen getroffen werden, die dazu geeignet
sind, eine zuverlässige Übergabe aller Blätter dieser Gruppe in die Ablagefächer des
Staplerrades zu gewährleisten. Indem die Auswertung nicht nur das nächste herannahende
Blatt sondern zumindest die beiden nächsten herannahenden Blätter berücksichtigt,
wird es möglich, den Einlauf der Blätter ins Staplerrad vorausschauend für die gesamte
Gruppe von Blättern zu steuern. Insbesondere kann die Kinematik des Staplerrades vorausschauend
beeinflußt werden, wobei sich die Beeinflussung auf die Lage und/oder Geschwindigkeit
und/oder Beschleunigung des Staplerrades beziehen kann.
[0011] Zu diesem Zweck ist ein Blattgutsensor vorgesehen, der ein oder mehrere Informationen
über das herannahende Blattgut ermittelt, beispielsweise den Abstand zwischen zwei
Blättern, die Länge eines Blattes bzw. die Gesamtlänge mehrerer sich überlappender
Blätter, die Gesamtdicke mehrerer sich überlappender Blätter, oder andere Informationen,
welche Rückschlüsse auf die relative Lage von zwei oder mehr Blättern zulassen.
[0012] Der Blattgutsensor wird zweckmäßiger Weise in einem ausreichenden Abstand vor dem
Staplerrad angeordnet, damit die Information über das nachfolgende Blatt relativ zum
vorangehenden Blatt ausgewertet und eine entsprechende Einflußnahme auf das Staplerrad
vorgenommen werden kann, bevor das vorauseilende Blatt in ein Ablagefach des Staplerrads
einzulaufen beginnt. Der Abstand zwischen dem Staplerrad und dem Blattgutsensor sollte
daher einer Länge entsprechen, die sich aus der maximalen Länge der zu bearbeitenden
Blätter, dem normalen Abstand zwischen den Blättern und einer zusätzlichen Strecke
zusammensetzt, wobei die zusätzliche Strecke abhängig von der Transportgeschwindigkeit
so zu bemessen ist, daß ausreichend Zeit zur Auswertung der Blattgutsensorinformationen
und geeigneten Einflußnahme auf den individuellen Blattfluß zur Verfügung steht.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, die Abstandsmessung zwischen
zwei Blättern und die Gesamtlängenmessung der Blätter bzw. einander überlappender
Blätter miteinander zu kombinieren. Dies ist in einfacher Weise mit einem einzigen
Blattgutsensor möglich, der beispielsweise als Lichtschranke ausgebildet sein kann
und sich vorzugsweise in dem zuvor beschriebenen Abstand zum Staplerrad befindet.
Mittels der Lichtschranke läßt sich das Vorhandensein von Blattgut im Transportweg
problemlos feststellen. Dabei dient die Zeitspanne, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Blättern vergeht, als Maß für den Abstand zwischen den Blättern und die Zeitspanne,
die zwischen der Abstandsmessung vergeht, als Maß für die Länge eines Blattes oder
einer Gruppe von Blättern. Wenn das ermittelte Abstands- und/oder Längenmaß in unzulässiger
Weise von einem vorgegebenem Schwellenwert abweicht, wird von einem vorgegebenen,
mit der Blattgutvereinzelungsrate synchronisierten Bewegungsablauf des Staplerrads
gezielt abgewichen und auf das Staplerrad entsprechend dem individuell ermittelten
Blattfluß Einfluß genommen, indem das Staplerrad entweder beschleunigt, abgebremst
oder angehalten wird oder nur mit sehr geringer Geschwindigkeit rotiert.
[0014] Je nach Art der festgestellten Unregelmäßigkeit sind beispielsweise folgende Maßnahmen
denkbar: Wird ein Abstand zwischen zwei Blättern festgestellt, der unter einem Mindestabstand
liegt, so kann das Staplerrad kurzzeitig angehalten werden oder mit sehr geringer
Rotationsgeschwindigkeit drehen, damit beide Blätter in ein gemeinsames Ablagefach
einlaufen können. Alternativ kann die Rotationsgeschwindigkeit des Staplerrads kurzfristig
erhöht werden, um den verkürzten Abstand auszugleichen, so daß die beiden Blätter
in getrennte Ablagefächer einlaufen.
[0015] Überschreitet der ermittelte Abstand einen vorgegebenen Maximalabstand, so bietet
es sich an, das Staplerrad kurzzeitig abzubremsen, um dem vergrößerten Abstand Rechnung
zu tragen, so daß beide Blätter zuverlässig in voneinander getrennte Ablagefächer
einlaufen.
[0016] Überschreitet die ermittelte Länge eines Blattes bzw. einer Gruppe von sich überlappenden
Blättern eine vorgegebene Maximallänge, so kann das Staplerrad angehalten werden oder
mit geringfügiger Geschwindigkeit rotieren oder zumindest soweit abgebremst werden,
daß alle Blätter dieser Gruppe von Blättern in einem gemeinsamen Ablagefach vollständig
aufgenommen werden. Sofern nicht noch vor dem Einlaufen dieser Blattgruppe in das
Ablagefach festgestellt wird, daß das nächste Blatt oder die nächste Blattgruppe mit
einem ausreichenden Abstand folgt, wird das Staplerrad sinnvollerweise angehalten,
damit auch das nächstfolgende Blatt bzw. die nächstfolgende Blattgruppe in das selbe
Staplerfach einlaufen kann. Erst wenn wieder ein ausreichend großer Abstand ermittelt
wird, wird das Staplerrad auf das nächste Ablagefach positioniert und gegebenenfalls
wieder von der individuellen Blattflußsteuerung auf die synchronisierte Steuerung
(Synchronisation der Staplerradrotationsgeschwindigkeit mit der Blattgutvereinzelungsrate)
umgestellt.
[0017] Für den Fall, daß eine Gruppe von einander überlappenden Blättern mit einem Dickensensor
ermittelt wird, bietet es sich an, das Staplerrad anzuhalten, da eine Aussage über
die Gesamtlänge der einander überlappenden Blätter und somit eine Aussage über die
Zeitdauer, die die Blätter zum Einlaufen in das Ablagefach benötigen, nicht ohne weiteres
möglich ist. Das Staplerrad wird erst dann auf das nächste Ablagefach positioniert,
wenn wieder ein ausreichender Abstand zwischen zwei Blättern bzw. Blattgruppen festgestellt
wird.
[0018] Wird hingegen zusätzlich zur Gesamtdicke auch die Gesamtlänge der sich überlappenden
Blätter ermittelt und ausgewertet, so läßt sich exakt feststellen, an welcher Stelle
die Überlappung beginnt und endet. Unter diesen Voraussetzungen ist es möglich, durch
zeitlich exakte kurzzeitige Beschleunigung des Staplerrads eine Trennung der sich
überlappenden Blätter derart zu erreichen, daß die Blätter in voneinander getrennte
Ablagefächer einlaufen. Es muß allerdings sichergestellt werden, daß keine allzu heftigen
Beschleunigungen und Geschwindigkeiten des Staplerrades das Einlaufen der Blätter
verhindern oder ein Herausschleudern verursachen.
[0019] Für die meisten der vorgenannten Ausführungsformen ist es sinnvoll, einen Geschwindigkeitssensor
zum Ermitteln der Blattguttransportgeschwindigkeit vorzusehen, um die Ablagefächer
des Staplerrades abhängig von der Zeitspanne, die zum Transport des Blattguts zum
Staplerrad verbleibt, rechtzeitig positionieren zu können. Des weiteren kann die Transportgeschwindigkeit
bei der Einflußnahme auf die Kinematik des Staplerrades derart berücksichtigt werden,
daß das Einlaufen eines Blatts oder einer Gruppe von Blättern in ein Ablagefach gerade
abgeschlossen ist, bevor das nächste Blatt oder die nächste Gruppe von Blättern in
das nächstfolgende Ablagefach einläuft.
[0020] Vorteilhafterweise rotiert das Staplerrad mit einfacher oder mehrfacher Synchrongeschwindigkeit,
wobei die Synchrongeschwindigkeit v
s sich aus der Nennvereinzlerrate r
N (Blätter pro Minute) und der Anzahl n
F der Ablagefächer pro Umdrehung ergibt. Eine mehrfache Synchrongeschwindigkeit führt
dazu, daß im Nennbetrieb der Maschine, d. h. bei synchronisierter Vereinzlerrate und
Staplerradgeschwindigkeit, nicht jedes Fach des Staplerrades mit einem Blatt belegt
wird. Dadurch verringert sich das Risiko, daß sich aufeinanderfolgende Blätter beim
Abstapeln behindern, wenn sie mit Knicken oder Falten aufeinanderprallen. Beim Einlaufen
einer Gruppe von Blättern mit kleinen Abständen kann dann gezielt jedes Ablagefach
mit einem Blatt belegt werden, um die Dauer der Positionierung des Staplerrads auf
das nächste gewünschte Ablagefach zu verringern.
[0021] Eine besondere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß zusätzlich zur oder anstelle
der Beeinflussung der Kinematik des Staplerrades die Blattgutgeschwindigkeit in mindestens
einem Teilbereich der Blattguttransportstrecke beeinflußt wird, um unregelmäßig beabstandete
Blätter oder sich überlappende Blätter auf einen normierten Abstand zu bringen, so
daß das Einlaufen eines Blattes je Ablagefach häufiger möglich wird. Dazu ist ein
Transportsystem vorgesehen, welches mindestens ein Transportstreckensegment besitzt,
dessen Transportgeschwindigkeit abhängig von den Blattgutsensorinformationen beeinflußbar
ist.
[0022] Gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung kann zusätzlich zur
oder anstelle der Beeinflussung der Kinematik des Staplerrads eine Einflußnahme auf
die Blätter mittels einem oder mehreren Regelfingern erfolgen, wie dies grundsätzlich
in der einleitend erwähnten DE 27 56 223 C2 beschrieben wird, auf deren Offenbarungsgehalt
hier insoweit explizit Bezug genommen wird.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen beschrieben.
Darin bedeuten:
[0024]
- Fig. 1
- zeigt einen Spiralfachstapler gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt das Prinzip der Abstandsmessung;
- Fig. 3
- zeigt das Prinzip der Gesamtlängenmessung; und
- Fig. 4
- zeigt das Prinzip der Gesamtdickenmessung.
[0025] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Gesamtansicht eines Spiralfachstaplers zeigt
ein Staplerrad 1 mit einer Anzahl spiralförmig über den Umfang verteilter Ablagefächer
2, die durch Trennwände 20 gebildet werden. Das Staplerrad 1 dreht in Pfeilrichtung
10 und nimmt Blätter 7A, 7B, die über ein in Pfeilrichtung 11 angetriebenes Transportsystem
5 zugeführt werden, in den Ablagefächern 2 auf und transportiert die Blätter in Umfangsrichtung
des Staplerrades 1, bis sie schließlich durch einen Abstreifer 4 aus den Ablagefächern
2 gezogen werden und auf einen Stapel 3 fallen. Die spiralförmig gekrümmten Trennwände
übernehmen dabei die Funktion, die antransportierten Blätter 7A, 7B kontinuierlich
abzubremsen.
[0026] Im Falle eines kontinuierlich angetriebenen Staplerrads 1 ist es von Bedeutung, daß
das Blatt 7A im optimalen Eingabepunkt 15 in das Ablagefach 2 einläuft, so daß das
Blatt 7A vollständig in das Ablagefach 2 eingelaufen ist, bevor die untere Trennwand
20 des Ablagefachs 2 den Eingabepunkt 15 durchläuft.
[0027] Im Normalbetrieb ist die Rotation des Staplerrads 1, unabhängig davon ob das Staplerrad
1 intermittierend oder kontinuierlich rotiert, mit der Vereinzelungsrate synchronisiert
und rotiert mit der Synchrongeschwindigkeit v
S, die sich ergibt aus der Nennvereinzlerrate r
N, d. h. der Anzahl der pro Minute vereinzelten Blätter, und der Anzahl n
F der über den Umfang des Staplerrads 1 gleichmäßig verteilten Ablagefächer 2 als:

[0028] Vorzugsweise rotiert das Staplerrad mit einer dem Vielfachen der Synchrongeschwindigkeit
entsprechenden Geschwindigkeit.
[0029] In größerer Entfernung zum Staplerrad 1 ist ein Blattgutsensor 16 angeordnet. Der
Blattgutsensor 16 ist als Lichtschranke ausgeführt und detektiert das Vorhandensein
bzw. Nichtvorhandensein von Blattgut im Transportsystem 5. Zwischen dem Blattgutsensor
16 und dem Staplerrad 1 ist in der Nähe des Staplerrads 1 ein Näherungssensor 6 angeordnet,
der ebenfalls als Lichtschranke ausgebildet ist und dazu dient, die Vorderkante eines
sich nähernden Blattes 7A zu detektieren. Auf diesen Näherungssensor 6 kann unter
Umständen verzichtet werden, wie nachfolgend noch erläutert wird, insbesondere wenn
ein Blattguttransportgeschwindigkeitssensor 17 vorgesehen ist.
[0030] Bei einer synchronisierten Vereinzelung von gleichartigen Blättern ohne auftretende
Unregelmäßigkeiten (Abstandsvariationen oder Überlappung von Blättern) ergibt sich
eine synchronisierte Taktlänge t
0 aufeinanderfolgender Blätter 7A, 7B, die zur Vereinzelungsrate v
N umgekehrt proportional ist und sich zusammensetzt aus einer Zeitspanne t
L (Normlänge), das ist die Zeit, die ein Blatt benötigt, um über einen beliebigen Punkt
des Transportsystems transportiert zu werden, und einer Zeitspanne t
a (synchronisierter Abstand), die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Blätter 7A, 7B
vergeht.
[0031] Sowohl der synchronisierte Abstand t
a als auch die Normlänge t
L werden mit dem Blattgutsensor 16 ermittelt.
[0032] Der Abstand zwischen dem Näherungssensor 6 und dem Blattgutsensor 16 ist größer als
die synchronisierte Taktlänge t
0 gewählt, so daß zu dem Zeitpunkt, wenn das vorauseilende Blatt 7A den Näherungssensor
6 erreicht, bereits eine Auswertung der vom Blattgutsensor 16 gelieferten Informationen
durch eine Auswerteeinrichtung 18 erfolgt ist und feststeht, ob die synchronisierte
Taktlänge t
0 zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Biättern 7A, 7B innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen
liegt oder ob eine unzulässige Unregelmäßigkeit beispielsweise im Abstand zwischen
den beiden Blättern oder in der Gesamtlänge eines Blattes bzw. einer Gruppe von Blättern
vorliegt. In dem Moment, in der der Näherungssensor 6 das Ankommen eines Blattes 7A
feststellt, liegt somit bereits eine Information über die Lage des nächstfolgenden
Blatts 7B vor, so daß eine Beeinflussung der Kinematik des Staplerrads 1 abgestimmt
auf den individuellen, asynchronen Blattfluß erfolgen kann. Im einfachsten Fall wird
das Staplerrad 1 angehalten, um ein Einlaufen von einander überlappenden Blättern
oder mit engem Abstand aufeinanderfolgenden Blättern in ein gemeinsames Ablagefach
2 zu ermöglichen, und erst dann, wenn der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Blättern 7A, 7B über einem Mindestabstand liegt, wird das nächste Ablagefach 2 des
Staplerrads 1 in die Einlaufposition gebracht. Über die exakte Positionierung des
Staplerrads informiert ein Positionssensor 14, der die Staplerradposition anhand einer
Kontaktscheibe 13 feststellt und an die Auswerteeinheit 18 weiterleitet. Hat der Positionssensor
14 nur eine Auflösung, die der Anzahl der Ablagefächer 2 bzw. der Trennwände 20 entspricht,
kann eine höhere Auflösung dadurch erreicht werden, daß zusätzlich zum Positionssensor
14 Informationen des Antriebs des Staplerrads 1 ausgewertet werden. Wird der Antrieb
von einem Schrittmotor gebildet, können beispielsweise die vom Schrittmotor getätigten
Schritte gezählt werden. Da bekannt ist, wie viele Schritte zwischen jeweils zwei
Trennwänden 20 bzw. Ablagefächern 2 liegen, kann somit die exakte Position bestimmt
werden.
[0033] Anhand der Figuren 2 bis 4 wird nun das Erfassen verschiedener Unregelmäßigkeiten
und die darauf zu treffenden Maßnahmen näher beschrieben. Gezeigt ist jeweils schematisch
ein Ausschnitt aus dem Transportweg des Blattguts 7 in Richtung des Pfeils, wobei
die Blätter 7A, 7B bzw. 7A, 7B, 7C jeweils eine Gruppe von Blättern definieren, deren
relative Lage zueinander mittels dem Blattgutsensor 16 ermittelt und ausgewertet wird,
um anhand des Auswerteergebnisses eine geeignete Beeinflussung der Kinematik, d. h.
der Lage, der Geschwindigkeit oder der Beschleunigung, des Staplerrads 1 vorzunehmen.
Dabei bezeichnet t
0 die synchronisierte Taktlänge, d. h. den Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Blättern im synchronisierten Betrieb ohne auftretende Unregelmäßigkeiten, die sich
zusammensetzt aus dem synchronisierten Abstand t
a und der Länge t
L des zu verarbeitenden Blattguts, wie zuvor erläutert wurde.
[0034] Fig. 2 zeigt den Fall einer Unregelmäßigkeit des Abstands zwischen den Blättern 7A,
7B. Der tatsächliche Abstand t'
a zwischen den Blättern 7A, 7B dieser Gruppe von Blättern ist kleiner als der synchronisierte
Abstand t
a. Wenn keine Maßnahmen getroffen werden, kann dies zur Folge haben, daß das nacheilende
Blatt 7B mit seiner vorderen Blattkante noch in das Ablagefach 2 einläuft, in welchem
bereits das vorauseinlende Blatt 7A aufgenommen wurde, so daß das nacheilende Blatt
7B mit der Trennwand 20 kollidiert. Indem der Näherungssensor 6 das Ankommen des vorauseilenden
Blatts 7A zu einem Zeitpunkt ermittelt, an dem die Unregelmäßigkeit des Blattabstands
bereits erkannt und ausgewertet ist, kann eine geeignete Maßnahme getroffen werden,
um diese Kollision zu verhindern.
[0035] Beispielsweise kann das Vereinzlerrad 1 angehalten werden, damit alle ankommenden
Blätter 7A, 7B, ... in einem gemeinsamen Ablagefach 2 aufgenommen werden können, bis
der Blattgutsensor 16 einen ausreichend großen Abstand t'
a ≥ t
a zu einem nachfolgenden Blatt 7C oder einer nachfolgenden Gruppe von Blättern meldet,
der ein Weitertakten des Stapelrads zuläßt. Andererseits, wenn durch den Geschwindigkeitssensor
17 Informationen über die Blattguttransportgeschwindigkeit vorliegen und bei der Beeinflussung
der Kinematik des Staplerrads 1 berücksichtigt werden, ist es auch möglich, die Rotationsgeschwindigkeit
des Staplerrads 1 gezielt so zu beeinflussen, daß das nacheilende Blatt 7B in das
nächste gewünschte Ablagefach 2 einläuft. Dazu muß das Staplerrad 1 lediglich um einen
entsprechenden Betrag kurzzeitig beschleunigt oder vorpositioniert werden. Umgekehrt,
wenn der Abstand t'
a zwischen den Blättern 7A und 7B der Gruppe von Blättern 7A, 7B größer als der synchronisierte
Abstand t
a ist, muß das Staplerrad 1 lediglich um einen entsprechenden Betrag abgebremst werden,
um ein kollisionsfreies Einlaufen des nacheilenden Blattes 7B in das nächste gewünschte
Ablagefach zu erreichen.
[0036] Anstatt das Staplerrad 1 vollständig anzuhalten, kann dieses auch langsam weiterbewegt
werden, so daß sich das Staplerrad 1 während der Dauer des Einlaufens der Blätter
7A, 7B nur jeweils um einen Bruchteil des Ablagefaches 2 weiterbewegt.
[0037] In Fig. 3 ist der Fall dargestellt, daß der Blattgutsensor 16 eine Gesamtlänge t
L des Blatts bzw. der Gruppe von Blättern 7A, 7B, 7C ermittelt, die über der Normlänge
t
L liegt. Zum Zeitpunkt, wenn die Annäherung des vorauseilenden Blattes 7A durch den
Näherungssensor 6 gemeldet wird, steht somit bereits fest, daß eine Maßnahme ergriffen
werden muß, die ein Einlaufen einer Gruppe von sich überlappenden Blättern 7A, 7B,
... getroffen werden muß.
[0038] Diese Maßnahme kann wiederum darin bestehen, das Staplerrad 1 anzuhalten oder mit
geringer Geschwindigkeit weiterzubewegen, bis alle Blätter dieser Gruppe von Blättern
in demselben Ablagefach 2 aufgenommen sind, d. h. bis der Blattgutsensor 16 einen
Abstand t'
a zwischen 2 aufeinanderfolgenden Blättern meldet, der größer oder gleich dem synchronisierten
Abstand t
a ist. Mit anderen Worten, wenn auf die Blätter 7A, 7B, 7C ein weiteres Blatt folgt,
dessen Abstand t'
a vergleichsweise gering ist, werden Maßnahmen zur Beeinflussung des Staplerrads ergriffen,
wie sie im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben wurden.
[0039] Fig. 4 zeigt einen Fall, in welchem der Blattgutsensor 16 (zumindest auch) als Dickensensor
ausgeführt ist. D. h., der Blattgutsensor 16 stellt aufgrund der tatsächlich ermittelten
Dicke d' des Blattguts fest, ob eine unzulässige Abweichung zur vorgegebenen Blattgutdicke
d
0 vorliegt, und schließt im positiven Fall auf eine Gruppe von einander überlappenden
Blättern 7A, 7B. Als Maßnahme hierauf kommen die selben Maßnahmen in Betracht, wie
sie im Zusammenhang mit Fig. 3 erläutert wurden, wo ebenfalls einander überlappende
Blätter (allerdings aufgrund der Ermittlung der Gesamtlänge t'
L)ermittelt wurden.
[0040] Der als Dickensensor ausgebildete Blattgutsensor 16 kann ebenfalls als Lichtschranke
ausgebildet sein, wobei jedoch die Intensität des durch das Blattgut hindurchscheinenden
Lichts gemessen wird. Dadurch lassen sich mit einem einzigen Sensor sowohl die Vorderkante
des vorauseilenden Blatts 7A (einfache Lichtschranke) als auch die Vorderkante des
nachfolgenden Blatts 7B und die hintere Kante des vorauseilenden Blatts 7A (Intensitätsmessung)
nach ihrer exakten Lage ermitteln. Dadurch wird es möglich, das Staplerrad 1 unter
Berücksichtigung der Blattguttransportgeschwindigkeit derart zu beschleunigen, daß
die Blätter 7A und 7B in separate Ablagefächer 2 einlaufen. D. h., auch bei dieser
speziellen Ausführungsform ist die Information über die Blattguttransportgeschwindigkeit
von Interesse, die beispielsweise mittels dem Geschwindigkeitssensor 17 ermittelt
werden kann, indem die Rotationsgeschwindigkeit eines Transportlaufrads festgestellt
wird.
[0041] Auf den Nährungssensor 6 kann auch verzichtet werden, da er lediglich die Information
zur Verfügung stellt, daß sich Blattgut 7 dem Staplerrad 1 nähert, um noch rechtzeitig
vor Einlaufen des Blattguts in ein Ablagefach 2 die notwendigen Maßnahmen zur Beeinflussung
der Kinematik des Staplerrads 1 treffen zu können. Ist aber die Blattguttransportgeschwindigkeit,
beispielsweise durch den Geschwindigkeitssensor 17, bekannt, so reicht der Blattgutsensor
16 zur Ermittlung des Zeitpunktes, an welchem das Blattgut auf das Staplerrad 1 treffen
wird, aus. Denn dieser Zeitpunkt ergibt sich in einfacher Weise aus dem Quotienten
des Blattgutsensorabstands zur ermittelten Transportgeschwindigkeit.
[0042] Die Berücksichtigung der Transportgeschwindigkeit bei der Bestimmung der Einflußmaßnahmen
auf die Kinematik des Staplerrades kann vorteilhaft auch dazu genutzt werden, den
Bewegungsablauf des Staplerrads an die bis zum Einlaufen des nächstfolgenden Blatts
verfügbare Zeit so anzupassen, daß der Positioniervorgang des Staplerrads bis zum
Ankommen des nächstfolgenden Blattes gerade abgeschlossen ist.
[0043] Der Spiralfachstapler gemäß Fig. 1 sieht als weitere zusätzliche oder separate Maßnahme
vor, daß das Transportsystem 5 ein Transportstreckensegment 12A, 12B besitzt, dessen
Transportgeschwindigkeit beeinflußbar ist. Je nachdem, welche Anordnung der Blätter
7A, 7B einer Gruppe von Blättern 7A, 7B von dem Blattgutsensor 16 ermittelt wird,
wird die Geschwindigkeit des Transportstreckensegments 12A, 12B gesteuert. Lücken
innerhalb von Gruppen von Blättern lassen sich auf den synchronisierten Abstand variieren
und überlappende Blätter lassen sich auseinanderziehen. Dadurch wird ein Abstapeln
von einem Blatt je Ablagefach häufiger möglich.
[0044] Als weitere zusätzliche oder separate Maßnahme ist in Fig. 1 ein Regelfinger 8 dargestellt,
der in Richtung des Pfeils 9 senkrecht von oben auf das transportierte Blattgut einwirkt
und mit dem es daher möglich ist, das Blattgut relativ zur Transportrichtung nach
unten zu drücken, um beispielsweise im Fall rasch aufeinanderfolgender Blätter das
nacheilende Blatt 7B zum nächsten gewünschten Ablagefach 2 abzulenken, auch wenn dieses
Ablagefach zu diesem Zeitpunkt die eigentliche Einlaufposition noch nicht erreicht
hat.
[0045] Mit Hilfe der beiden letztgenannten Maßnahmen, d. h. der individuellen Steuerung
der Blattguttransportgeschwindigkeit in einem Transportstrekkensegment und/oder dem
Ablenken des Blattguts an der Übergabestelle zum Staplerrad 1 mittels eines oder mehrerer
Regelfinger 8, ist es auch möglich, den Blattguteinlauf in die Ablagefächer 2 des
Staplerrades 1 zu steuern, ohne daß notwendigerweise die Kinematik des Staplerrades
beeinflußt werden muß. In beiden Fällen ist es aber von Vorteil, die jeweilige Maßnahme
aufgrund von Informationen zu treffen, die aus einer Gruppe von Blättern 7A, 7B, ...
abgeleitet werden, damit eine vorausschauende Beeinflussung des Systems möglich ist.
[0046] Es ist offensichtlich, daß von der beschriebenen Steuerung des Einlaufs von Blattgut
in eine Stapleinrichtung durch die Auswertung einer Gruppe von mindestens zwei Blättern
immer dann abgewichen werden muß, wenn nicht mindestens zwei Blätter für die Auswertung
vorliegen, wie dies beispielsweise für den Einlauf des ersten Blatts der Fall ist.
[0047] Die Erfindung ermöglicht es nicht nur, bei auftretenden Unregelmäßigkeiten von einem
synchronisierten Betrieb auf eine individuelle Blattflußsteuerung umzustellen, sondern
ist insbesondere auch dazu geeignet, ständig im Modus der individuellen Blattflußsteuerung
zu arbeiten, wenn beispielsweise Blattgut unterschiedlichsten Formats abgestapelt
werden muß.
[0048] Ebenso ist es möglich, das Blattgut im Transportsystem und/oder im Spiralfachstapler
sowohl entlang seiner langen Seite als auch entlang seiner kurzen Seite zu tranportieren
und/oder abzulegen.
[0049] Weiterhin ist es möglich, daß der Stapler nach einem Konzept aufgebaut ist, welches
vom beschriebenen Spiralfachstapler abweicht, bei denen das Blattgut aber dennoch
zu definierten Zeitpunkten an den Stapler übergeben werden muß, um sicheres und gutes
Ablegen im Stapler zu gewährleisten. Ein derartiger Stapler kann beispielsweise eine
rotierende Trommel aufweisen, die an ihrer Oberfläche in gewissen Abständen Öffnungen
aufweist, die mit einem Unterdruck beaufschlagt sind. Andere periodisch, kontinuierlich
oder intermittierend betriebene Stapleinrichtungen, die beispielsweise als Patscher
ausgebildet sein können, sind ebenso mölgich, wenn wie bei rotierenden Staplern Aussagen
über die Zeitpunkte gemacht werden können, zu denen das Blattgut von den Stapleinrichtungen
aufgenommen wird, um die beschriebene Steuerung zu ermöglichen.
1. Verfahren zur Steuerung des Einlaufs von Blattgut (7), in einen Stapler (1, 2), insbesondere
in Ablagefächer (2) eines kontinuierlich oder intermittierend rotierenden Staplerrades
(1), bei dem das Vorhandensein von Blattgut in einem definierten Abstand vor dem Stapler
(1, 2) sensorisch erfaßt wird und ausgewertet wird und die Kinematik des Staplers
(1, 2) abhängig vom Auswerteergebnis so beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim Auswerten eine Gruppe von mindestens zwei Blättern (7A, 7B, 70) des Blattguts
(7) berücksichtigt wird und die Kinematik des Staplers (1, 2) abhängig von dem Auswerteergebnis
für diese Gruppe von Blättern (7A, 7B, 70) beeinflußt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von einer synchronisierten Einlaufsteuerung, bei der die Blattgutgeschwindigkeit
in einem definierten Verhältnis zur Rotationsgeschwindigkeit des Staplerrads (1) steht,
auf eine individuelle Blattflußsteuerung umgeschaltet wird, bei der die Kinematik
des Staplerrades (1) für jedes Blatt oder jede Gruppe von Blättern (7A, 7B, 70) individuell
gesteuert wird, wenn das Auswerteergebnis für die Gruppe von Blättern Unregelmäßigkeiten
im Blattfluß erkennen läßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das sensorische Erfassen des Blattguts (7) in einem Abstand vor dem Staplerrad (1)
erfolgt, der größer ist, als die Länge oder Breite des größten zu stapelnden Blatts.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das sensorische Erfassen des Blattguts (7) zur Ermittlung des Abstandes (ta') zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Blättern (7A, 7B) dient.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Staplerrad (1) abgebremst oder angehalten wird oder mit sehr geringer Geschwindigkeit
rotiert, wenn der Abstand (ta') kleiner ist als ein vorgegebener Abstand (ta), so
daß beide Blätter (7A, 7B) in ein gemeinsames Ablagefach (2) einlaufen.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Staplerrad (1) beschleunigt wird, wenn der Abstand (ta') kleiner ist als ein
vorgegebener Abstand (ta), so daß beide Blätter (7A, 7B) in getrennte Ablagefächer
(2) einlaufen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das sensorische Erfassen des Blattguts (7) zur Ermittlung der Gesamtlänge (tL') von
sich überlappenden Blättern (7A, 7B) dient.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Staplerrad (1) abgebremst oder angehalten wird oder mit sehr geringer Geschwindigkeit
rotiert, wenn die Gesamtlänge (tL') größer ist als eine vorgegebene Länge (tL), so
daß alle Blätter (7A, 7B, 7C) der Gruppe von Blättern in ein gemeinsames Ablagefach
(2) einlaufen.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Staplerrad (1) beschleunigt wird, wenn die Gesamtlänge (tL') größer ist als eine
vorgegebene Länge (tL), so daß alle oder einzelne Blätter (7A, 7B, 7C) der Gruppe
von Blättern in getrennte Ablagefächer (2) einlaufen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das sensorische Erfassen des Blattguts (7) zur Ermittlung der Gesamtdicke (d') von
sich überlappenden Blättern (7A, 7B) dient.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Staplerrad (1) abgebremst oder angehalten wird oder mit sehr geringer Geschwindigkeit
rotiert, wenn die Gesamtdicke (d') größer ist als eine vorgegebene Mindestdicke d,
so daß beide Blätter (7A, 7B) in ein gemeinsames Ablagefach (2) einlaufen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattgutgeschwindigkeit bei der Beeinflussung der Rotationsgeschwindigkeit des
Staplerrads (1) derart berücksichtigt wird, daß das Einlaufen eines Blatts oder einer
Gruppe von Blättern in ein Ablagefach (2) gerade abgeschlossen ist, bevor das nächste
Blatt oder die nächste Gruppe von Blättern in das nächstfolgende Ablagefach (2) einlaufen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Staplerrad (1) bei synchronisierter Einlaufsteuerung mit einer Synchrongeschwindigkeit
vS = rN / nF rotiert, wobei rN die Nennvereinzlerrate in Blättern pro Minute und nF die Anzahl der Ablagefächer pro Umdrehung des Staplerrads bezeichnen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Staplerrad (1) bei synchronisierter Einlaufsteuerung mit einem ganzzahligen Vielfachen
der Synchrongeschwindigkeit vS = rN / nF rotiert, wobei rN die Nennvereinzlerrate in Blättern pro Minute und nF die Anzahl der Ablagefächer pro Umdrehung des Staplerrads bezeichnen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattgutgeschwindigkeit in mindestens einem Teilbereich (12a) der Blattguttransportstrecke
abhängig vom Auswerteergebnis beeinflußt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Blattgut (7) unmittelbar vor dem Einlaufen in ein Ablagefach (5) des Staplerrads
(1) mittels eines oder mehrerer Regelfinger (8) abhängig vom Auswerteergebnis senkrecht
zur Blattguttransportrichtung abgelenkt wird, um den Eingabepunkt (15) zu beeinflussen,
in welchem das Blattgut (7) in das Ablagefach (5) einläuft.
17. Blattgutstapelvorrichtung, insbesondere Spiralfachstapler, umfassend:
- eine Stapeleinrichtung (1) zum Aufnehmen von Blattgut (7) in Form von einzelnen
Blättern oder einer Gruppe von Blättern (7A, 7B, 7C) und mit einem periodischen, kontinuierlichen
oder intermittierenden Antrieb,
- ein Transportsystem (5) zum Zuführen von Blattgut (7) zur Stapleinrichtung (1),
- einen Blattgutsensor (16) zum Erfassen des Vorhandenseins von Blattgut (7) im Transportsystem
in einem definierten Abstand zur Stapleeinrichtung (1),
- eine Auswerteeinrichtung (18) zum Auswerten der Blattgutsensordaten und
- eine Steuerungseinrichtung (18) zum Beeinflussen der Kinematik des Antriebs der
Stapleinrichtung (1) abhängig vom Auswerteergebnis, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Auswerteergebnis Blattgutsensordaten einer Gruppe von mindestens zwei Blättern
(7A, 7B, 7C) berücksichtigt sind.
18. Blattgutstapelvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zur Stapleinrichtung (1) größer ist als die Länge oder Breite des größten
zu stapelnden Blatts.
19. Blattgutstapelvorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Blattgutsensor (16) als Lichtschranke ausgeführt ist.
20. Blattgutstapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein Transportgeschwindigkeitssensor (17) vorgesehen ist.
21. Blattgutstapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Blattgutsensor (16) ein Blattgutdickensensor ist.
22. Blattgutstapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Blattgutsensor (16) und der Stapleinrichtung (1) ein Näherungssensor
(6) vorgesehen ist.
23. Blattgutstapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportsystem (5) mindestens ein Transportstreckensegment (12a, 12b) besitzt,
dessen Transportgeschwindigkeit abhängig vom Auswerteergebnis beeinflußbar ist.
24. Blattgutstapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Regelfinger (8) vorgesehen sind, die abhängig vom Auswerteergebnis
das Blattgut (7) unmittelbar vor dem Einlaufen in ein Ablagefach (2) der Stapleinrichtung
(1) senkrecht zur Blattguttransportrichtung ablenken.