[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bandmesserspaltmaschine, insbesondere zum Spalten
von Blößen, mit einer der Messerschneide vorgeschalteten Zuführeinrichtung, bei der
ein Transportspalt, der durch ein Unterbett und eine angetriebene Transportwalze begrenzt
ist, und ein Zuführspalt, der durch ein Unterbett und eine angetriebene Zuführwalze
begrenzt ist, dicht hintereinander angeordnet sind.
[0002] Eine Bandmesserspaltmaschine dieser Art ist aus DE 197 14 592 A1 bekannt. Sowohl
die Transportwalze als auch die Zuführwalze haben Zylinderform und wirken mit einem
ebenen, im Ausführungsbeispiel nicht umlaufenden Unterbett zusammen. Durch die Trennung
der Transportfunktion von der Zuführfunktion ist ein sehr genaues Spalten auch bei
problemhaftem Spaltgut, wie es Blößen darstellen, möglich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einführen des Spaltguts zu erleichtern
und die Spaltgenauigkeit noch zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Transportwalze einen zu
den Enden hin zunehmenden Durchmesser aufweist und aus mindestens zwei Teilen besteht,
die drehfest und gelenkig miteinander verbunden und derart gelagert sind, daß ihre
Mantellinie im Transportspalt eine zum Unterbett parallele Gerade bildet.
[0005] Bei dieser Konstruktion ergeben sich bei der Transportwalze von der Mitte nach außen
hin höhere Transportgeschwindigkeiten. Dies hat folgenden Vorteil: Üblicherweise wird
eine Haut, z.B. eine Rindshaut, in der Bauchlinie aufgeschnitten und zum Durchlauf
durch die Bandmesserspaltmaschine in die Ebene gebracht. Hierbei ist der Bauchbereich
großflächiger und hat eine losere Struktur als die Rückenpartie. Wird eine solche
Haut mit einer zylindrischen Transportwalze vorbewegt, so staut sich während des Transports
der Bauchbereich an, während der mittlere Bereich längs der Rückenlinie dem Bauchbereich
sozusagen voreilt. Dies kann dadurch kompensiert werden, daß die Haut im mittleren
Bereich durch starkes Bremsen per Hand oder auch mit Bremsvorrichtung zurückgehalten
wird. Verwendet man jedoch die erfindungsgemäße Transportwalze, ergibt sich aufgrund
der Konizität im Außenbereich eine höhere Umfangsgeschwindigkeit. Da sich im Transportspalt
kein oder nur ein geringer Schlupf ergibt, wird zwangsläufig die Haut im Randbereich
mit Voreilung transportiert und dadurch quer zur Transportrichtung gestreckt. Hierdurch
wird ein Stau des Bauchbereichs weitgehend vermieden und ein sehr genaues Spalten
ermöglicht.
[0006] Günstig ist es, daß die Transportwalze aus zwei konusförmigen Teilen besteht. Dies
ergibt einen einfachen Aufbau mit nur einer Kupplung in der Mitte der Transportwalze.
[0007] Von Vorteil ist es, daß zwei äußere Lager und ein mittleres Stützlager für die Transportwalze
vorgesehen sind. Mit Hilfe des Stützlagers gelingt es auf einfache Weise, im Transportspalt
die gewünschte gerade Mantellinie der Transportwalze aufrecht zu erhalten.
[0008] Vorzugsweise ändert sich der Durchmesser der Transportwalze um mindestens 5%. Die
besten Ergebnisse zeigten sich bei 15% und mehr. Als Beispiel sei eine Transportwalze
angegeben, die in der Mitte einen Durchmesser von 76 mm und außen einen Durchmesser
von 90 mm besitzt.
[0009] Empfehlenswert ist es, daß die Teile der Transportwalze über eine Bogenzahnverbindung,
wie sie bekannterweise in der Bogenzahnkupplung verwendet wird, miteinander gekuppelt
sind. Es kommen aber auch andere bekannte Gelenkkupplungen in Betracht.
[0010] Sehr günstig ist es, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Zuführwalze mindestens gleich
der Umfangsgeschwindigkeit der Transportwalze im Bereich des größten Durchmesser ist.
Hiermit ist sichergestellt, daß auch im Bauchbereich das dort schneller transportierte
Material der Messerschneide so zugeführt wird, daß sich kein Stau und damit ein entsprechend
gleichmäßigerer Schnitt ergibt.
[0011] Weitere Vorteile bietet es, wenn die Transportwalze als Breitstreckwalze ausgebildet
ist. Es erfolgt dann eine stärkere Ausbreitung des Spaltgutes quer zur Förderrichtung.
[0012] Günstig ist es, daß das Unterbett des Transportspalts ein endloses Band aufweist,
das um eine Unterwalze umgelenkt wird, die durch eine Andruckvorrichtung in Richtung
auf die Transportwalze belastbar ist. Eine solche Zuführeinrichtung mit bewegtem Unterbett
empfiehlt sich immer dann gegenüber einem statischen Unterbett, wenn es sich um ein
Spaltgut handelt, das aus histologischen und Körperform-Gründen ähnliche Probleme
beim Schneiden aufwirft wie ein geäschertes Hautmaterial, aber nicht dessen Gleiteigenschaften
besitzt.
[0013] Insbesondere kann die Unterwalze von Hebeln getragen sein, an denen die Andruckvorrichtung
in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit angreift. Dies ergibt eine einfachen konstruktiven
Aufbau.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch den Arbeitsbereich einer Bandmesserspaltmaschine gemäß der
Erfindung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Transportspalt und
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf Transportwalze und Zuführwalze.
[0015] Die veranschaulichte Bandmesserspaltmaschine 1 weist ein mit einer Messerschneide
2 versehenes Bandmesser 3 auf, das zwischen zwei Garnituren 4 und 5 senkrecht zur
Zeichenebene in Richtung des Pfeiles 6 umläuft.
[0016] Der Messerschneide 2 ist ein Zuführspalt 7 vorgeschaltet, der an der Oberseite durch
eine angetrieben Zuführ- oder Lehrwalze und an der Unterseite durch ein elastisches
Unterbett 9, hier bestehend aus einer Gliederwalze 10 und einer elastischen Walze
11, begrenzt ist. Unmittelbar vor dem Zuführspalt 7 befindet sich ein Transportspalt
12, der an der Oberseite durch eine angetriebene Transportwalze 13 und an der Unterseite
durch ein elastisches Unterbett 14 begrenzt ist. Das Unterbett weist ein Transportband
15, eine fest gelagerte Walze 16 und eine der Transportwalze 13 gegenüberliegende
Unterwalze 17 auf, die an einem Ausleger 18 befestigt ist, der durch eine Andruckvorrichtung
19, hier eine Kolben-Zylinder-Einheit, gegen die Transportwalze 13 drückbar ist. Statt
des hier dargestellten umlaufenden Unterbetts 14 für den Transportspalt 12 kann auch
ein nicht umlaufendes ebenes Unterbett verwendet werden, wie dies aus der DE 197 14
592 A1 bekannt ist. Das gleiche gilt auch für das umlaufende Unterbett 9 im Zuführspalt.
Ein Spaltgut 20, insbesondere eine Blöße, wird über den Transportspalt 12 und den
Zuführspalt 7 der Messerschneide 2 zugeführt.
[0017] Wie Fig. 2 zeigt, besteht die Transportwalze 13 aus zwei Teilen 21 und 22. Die beiden
Teile sind in der Mitte durch eine Gelenkkupplung 23, zum Beispiel eine Bogenzahnkupplung,
miteinander verbunden und in einem Stützlager 24 gehalten. Der Antrieb erfolgt über
ein Außenlager 25 des ersten Teils 21. Das zweite Teil 22 ist in einem Außenlager
26 gehalten. Beide Teile 21 und 22 haben eine Konusform, bei der sich der Durchmesser
von der Mitte zu den Enden hin erweitert. Die Änderung sollte mindestens 5% betragen,
kann aber auch 10%, 15% oder mehr betragen. Die beiden Teile 21 und 22 werden durch
das Stützlager so gehalten, daß die dem Unterbett 14 zugewandt Mantellinie eine Gerade
bildet. Beide Teile 21 und 22 haben eine entgegengesetzt gerichtete Riffelung, um
den Kontakt mit dem Spaltgut 20 zu verbessern und auch eine Breitstreckwirkung zu
erzielen. Die entgegengesetzt gerichteten Riffelungen 27 und 28 an der Oberfläche
der Zuführwalze 8 sind üblich.
[0018] Wird nun als Spaltgut 20 eine Blöße zugeführt, so ergibt sich wegen der Konusform
der Transportwalze 13 an den Rändern des Spaltguts 20 eine größere Transportgeschwindigkeit
als in der Mitte. Hierdurch werden die weicheren Bauchabschnitte mit Voreilung gegenüber
dem mittleren Rückenabschnitt zum Zuführspalt 7 transportiert. Gleichzeitig mit der
Vorwärtsbewegung (Pfeil 29) erfolgt eine Breitstreckwirkung (Pfeil 30), die teils
auf die unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeit und teils auf die entgegengesetzt
gerichtete Riffelung der Transportwalze 13 und gegebenenfalls der Zuführwalze 8 zurückzuführen
ist.
[0019] Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Zuführwalze 8
mindestens gleich der Umfangsgeschwindigkeit der Transportwalze 13 im Bereich des
größten Durchmessers ist. Die voreilenden Bauchpartien werden daher sicher im Zuführspalt
aufgenommen und dann durch das Bandmesser mit großer Genauigkeit geschnitten.
1. Bandmesserspaltmaschine, insbesondere zum Spalten von Blößen, mit einer der Messerschneide
vorgeschalteten Zuführeinrichtung, bei der ein Transportspalt, der durch ein Unterbett
und eine angetriebene Transportwalze begrenzt ist, und ein Zuführspalt, der durch
ein Unterbett und eine angetriebene Zuführwalze begrenzt ist, dicht hintereinander
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportwalze (13) einen zu den Enden hin zunehmenden Durchmesser aufweist und
aus mindestens zwei Teilen (21, 22) besteht, die drehfest und gelenkig miteinander
verbunden und derart gelagert sind, daß ihre Mantellinie im Transportspalt (12) eine
zum Unterbett (14) parallele Gerade bildet.
2. Bandmesserspaltmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportwalze (13) aus zwei konusförmigen Teilen (21, 22) besteht.
3. nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei äußere Lager (25, 26) und ein mittleres Stützlager (23) für die Transportwalze
(13) vorgesehen sind.
4. Bandmesserspaltmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Durchmesser der Transportwalze (13) um mindestens 5% ändert.
5. Bandmesserspaltmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (21, 33) der Transportwalze (13) über eine Bogenzahnverbindung miteinander
gekuppelt sind.
6. Bandmesserspaltmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Zuführwalze (8) mindestens gleich der Umfangsgeschwindigkeit
der Transportwalze (13) im Bereich des größten Durchmesser ist.
7. Bandmesserspaltmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportwalze (13) eine Breitstreckwalze ist.
8. Bandmesserspaltmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterbett (14) des Transportspalts (13) ein endloses Band (15) aufweist, das
um eine Unterwalze (17) umgelenkt wird, die durch eine Andruckvorrichtung (19) in
Richtung auf die Transportwalze (13) belastbar ist.
9. Bandmesserspaltmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterwalze (17) von Hebeln (18) getragen ist, an denen die Andruckvorrichtung
(19) in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit angreift.