[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausführung vergleichsweise identischer Webzykluszeiten
in Düsenwebmaschinen nach den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 2 und eine Düsenwebmaschine
nach den Merkmalen des Patentanspruchs 3.
[0002] Aus der DE 30 43 003 C2 ist ein Verfahren zum Transport der Schussfäden mittels eines
strömenden Fluids durch das Webfach einer Webmaschine, sowie eine Webmaschine zur
Durchführung des Verfahrens bekannt.
Hintergrund des bekannten Verfahrens ist, die Webmaschine optimal zu betreiben, und
zwar so, dass zu jedem Zeitpunktes des Schusses die Eintragsdüsen nur mit soviel strömendem
Fluid eines hohen Druckes gespeisst werden, dass die gewünschte Schussgeschwindigkeit
oder die gewünschte Fadenflugzeit in Relation zur Drehzahl der Webmaschine erreicht
wird. Dazu sieht das bekannte Verfahren vor, von jedem Schussfaden die Transportgeschwindigkeit
zu messen, ein für die gemessene Transportgeschwindigkeit repräsentatives Signal einem
Steuersystem zuzuführen, in welchem dieses Signal in ein Steuersignal umgewandelt
wird, das diejenigen Komponenten des Schussfadentransportsystems beeinflusst, welche
die Geschwindigkeit des Schussfadens bestimmen.
In Ausgestaltung des vorgenannten Verfahrens wird eine kontinuierliche Messung der
zum Schusstransport erforderlichen Zeit, also der Fadenflugzeit, durchgeführt und
zwar wird über eine Anzahl aufeinander folgender Schüsse die mittlere Schusszeit bestimmt
und diese mit der gewünschten Schusszeit verglichen, wobei man ein für den zu messenden
Zeitunterschied repräsentatives Signal einem Steuersystem zuführt, in welchem dieses
Signal in ein Steuersignal umgewandelt wird, das die Komponenten des Schussfadentransportsystems
beeinflusst.
Um ein Steuersignal zu Beeinflussung der Komponenten des Schusstransportsystems zu
erhalten, sieht die bekannte Verfahrensweise also vor, über eine Anzahl aufeinander
folgender Schüsse eine mittlere Schusszeit je Schussfadentyp zu bestimmen und diese
mit der Soll-Schusszeit des Schussfadentyps zu vergleichen.
[0003] Die ist eine aufwendige Vorgehenweise.
[0004] Über Art und Aufbau der Komponenten des Schussfadentransportsystems gibt die bekannte
DE 30 43 003 C2 keine Auskunft.
Komponenten des Schusstransportsystems sind u.a. Magnetventile zum Schalten bzw. Steuern
oder Regeln von Volumenströme.
Nicht bekannt ist, Ventile mit einem piezo-elektrischen Antrieb, wie sie u.a. aus
DE 195 47 149 A1 und DE 197 23 388 C1 bekannt sind, als Komponente in einem Schussfadeneintragsystem
einer Düsenwebmaschine zu verwenden, um die allgemein bekannten Nachteile der verwendeten
Magnetventile auszuräumen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Ausführung vergleichsweise
identischer Webzykluszeiten zu schaffen, das auf die Ermittlung einer durchschnittlichen
Schusszeit je Schussfadentyp verzichtet.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine Webmaschine mit einer Ventilstruktur auszurüsten,
die bei einer von der Sollfadenflugzeit abweichenden Fadenflugzeit reaktionsschnell
eine zwischen Soll- und Istfadenflugzeit auftretende Zeitdifferenz kompensiert.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach dem Verfahren durch die Merkmale der Patentansprüche
1 und 2 gelöst.
Dabei ist erfindungswesentlich, dass in einer in der Steuerung der Düsenwebmaschine
vorhandenen Datenbank der für die Fadenflugzeit charakteristische Qualitätsparameter
jedes Schussfadens gespeichert wird und dass dem betreffenden und charakteristischen
Qualitätsparameter jedes Schussfadens ein die Sollfadenflugzeit sicherndes Soll-Druckprofil
zugeordnet wird.
Zur Kontrolle wird die Fadenflugzeit jedes Schussfadeneintrags, wie an sich bekannt,
als Istfadenflugzeit gemessen und mit der Sollfadenflugzeit verglichen.
Ein sich aus der Differenz der Soll- und Istfadenflugzeit ergebendes Signal wird der
Steuerung zugeführt, in welcher das Signal, wieder in an sich bekannter Weise, in
ein Steuersignal umgewandelt wird.
Das Steuersignal wird einer mit dem Schussfadeneintragsystem wirkverbundenen Ventilstruktur
zugeführt, welche Ventilstruktur den Druck und/oder die Menge des den Eintragsdüsen
zuzuführenden Mediums im Sinne einer kontinuierlichen Änderung des Soll-Druckprofils
beeinflusst.
[0007] In der nach Patentanspruch 2 gelösten Aufgabe wird das sich aus der Differenz zwischen
Soll- und Istfadenflugzeit ergebende Signal ebenfalls der Steuerung zugeführt, in
welcher das Signal in ein Steuersignal umgewandelt wird und das Steuersignal zur Änderung
der Drehzahl der Webmaschine verwendet wird.
In diesem Fall ist also erfindungsgemäß das sich aus der Fadenflugzeitdifferenz ergebende
Signal eine signifikante Größe zur Anpassung der Drehzahl der Webmaschine an die Sollfadenflugzeit.
[0008] Zur Verfahrensdurchführung nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sieht die Erfindung
eine Düsenwebmaschine mit einer Ventilstruktur vor, wobei die Ventilstruktur erfindungsgemäß
piezo-elektrische Antriebe zur Regelung bzw. Steuerung des Mediumdruckes und/oder
der Mediummenge besitzt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Ventilstruktur aus wenigstens
einem rahmenartig ausgebildeten Ventilmodul, das einen Ventilausgang besitzt. Das
Ventilmodul besitzt ferner einen auf den Ausgang wirkenden piezo-elektrischen Aktuator
und des weiteren ist das Ventilmodul zwischen einer ersten und einer zweiten kopfseitigen
Flanschplatte aufgenommen, wobei wenigstens eine der Flanschplatten einen Ventileingang
besitzt.
Mehrere baugleiche Ventilmodule bilden zusammen die modular aufgebaute Ventilstruktur,
wobei jedes Modul einen separat ansteuerbaren piezo-elektrischen Aktuator besitzt,
der als ein einseitig freischwingend gehaltenes Schwingelement ausgebildet ist, an
dessen freiem Ende ein dem Ventilausgang gegenüberliegender Ventilteller angeordnet
ist.
Besteht die Ventilstruktur aus einzelnen Ventilmodulen, so ist jedes Ventilmodul einer
Eintragsdüse oder einer Gruppe von Eintragsdüsen des Schussfadeneintragsystems zugeordnet.
Jedes Ventilmodul besitzt, wie vorstehend erwähnt, verständlicherweise einen eigenen
Ausgang, jedoch besitzt die Gesamt-Ventilstruktur mit den Modulen wenigstens einen
gemeinsamen Ventileingang. Der Ventileingang ist vorzugsweise in einer die Ventilstruktur
abschließenden bzw. die Module einschließenden kopfseitigen Flanschplatte vorgesehen.
Innerhalb des wenigstens einen Ventilmoduls bzw. innerhalb der Ventilstruktur ist
wenigstens ein Sensor angeordnet, der den innerhalb der Ventilstruktur herrschenden
statischen Druck erfasst. Der erfasste Druckwert wird als elektrisches Signal der
Webmaschinensteuerung signalübertragend gemeldet.
Ein weiterer Sensor kann in dem Ausgang jedes Ventilmoduls integriert sein, der den
dynamischen Druck des über Leitungen zu den Eintragsdüsen fliesenden Mediums erfasst
und die erfassten Druckwerte als elektrische Signale der Webmaschinensteuerung meldet.
Dieser Sensor dient einmal der Kontrolle des dynamischen Druckniveaus in den betreffenden
Schussfadeneintragdüsen, aber auch dazu, um die sich aus dem Vergleich zwischen Soll-
und
Istfadenflugzeit ergebende Differenz zu kompensieren, nämlich durch Änderung des Druckes
oder der Durchflussmenge des Mediums zu den Eintragdüsen, was der automatischen Erstellung
eines geänderten oder eines neuen Soll-Druckprofils für den betreffenden Schussfaden
und für einen folgenden Schusseintrag entspricht.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann jeder piezo-elektrische Aktuator mit
einem Messsystem und/oder mit einer Vorspanneinrichtung zusammenwirken, das/die entweder
einen vorbestimmten Durchflussspalt "X" zwischen dem Ventilausgang und dem Ventilteller
realisiert oder das/die dem vollständigen Schließen des Ausganges dient.
In einem ersten Beispiel kann die Vorspanneinrichtung ein mit dem piezo-elektrischen
Schwingelement verbundener Permanentmagnet sein, der mit einer mit Gleichstrom betriebenen
Spule zusammenwirkt.
In einem zweiten Beispiel kann die Vorspanneinrichtung wahlweise aus einer mit dem
piezo-elektrischen Schwingelement wirkverbundenen Druck- oder Zugfeder bestehen.
Das Messsystem kann dabei ein Wegmesssystem sein.
[0010] Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist der Vorteil verbunden, eine vorhandene Artikeldatenbank
in der Steuerung der Düsenwebmaschine dahin gehend zu erweitern, dass dem darin gespeicherten
charakteristischen Qualitätsparameter eines Schussfadens ein Soll-Druckprofil für
den Schusseintrag zugeordnet werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung der Ventilstruktur können die Soll-Druckprofile
kontinuierlich und automatisch so geändert oder neu erstellt werden, dass immer ein
optimales Soll-Druckprofil für den Schusseintrag gegeben ist. Durch die automatische
Druckregelung werden auftretende Zeitdifferenzen zwischen aufeinander folgende Webzyklen
vollständig beseitigt.
Ein weitererVorteil ergibt sich dadurch, dass die Druckprofile automatisch an verschiedene
Tourenzahlen der Webmaschine anpassbar sind oder dass umgekehrt die Tourenzahl in
Übereinstimmung mit den Soll-Druckprofilen gebracht wird.
[0011] Mit der neuen Ventilstruktur ist gegenüber bekannten Magnetventilen eine schnellere
Reaktionszeit und damit eine verbesserte Dynamik beim Schusseintrag verbunden.
Ferner lassen sich mit der neuen Ventilstruktur, neben dem Schusseintrag an sich,
Hilfsfunktionen, wie z.B. das Einfädeln des Schussfadens in die Hauptdüse und wie
das pneumatische Einlegen der Schussfadenenden zur Ausbildung einer Einlegekante,
steuern.
Die neue Ventilstruktur kann zudem beliebig in der Webmaschine platziert werden. Das
lässt eine optimale Druckschlauchverlegung zu. Zumindest für die Hauptdüsenfunktion
kann die Ventilstruktur nahezu verschleissfrei betrieben werden, weil wegen der erforderlichen
Schussfadenhalteluft eine von Null verschiedene Ventilöffnung vorgebbar ist.
Wird die Ventilstruktur den Hauptdüsen oder anderen Verbrauchern direkt zugeordnet,
so entfällt ein Totvolumen bzw. eine Totzeit, die bisher durch den Druckaufbau in
den Schlauchleitungen verursacht wurde, weitestgehend. Das bedeutet, unmittelbare
oder kurze Reaktionszeit und Genauigkeit in der Funktionserfüllung.
Dadurch, dass die Ventilstruktur nur einen Ventileingang besitzt, wird die Betriebssicherheit
und die Wartung der Ventilstruktur vereinfacht.
Bei entsprechender Dimensionierung der Ventilmodule oder durch Hinzufügen sogenannter
Blindmodule kann das Volumen der Ventilstruktur so gestaltet werden, dass der Tank
für die Hauptdüsen entfallen kann.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
[0013]
- Figur 1
- die schematische Ventilstruktur in Wirkverbindung mit der Hauptdüse einer Düsenwebmaschine,
- Figur 2
- die Ventilstruktur mit der Hauptdüse nach Ansicht A in Figur 1,
- Figur 3
- ein Ventilmodul im Schnitt mit einer Vorspanneinrichtung,
- Figur 4
- ein Ventilmodul im Schnitt mit einem im Ventilausgang integrierten Drucksensor,
- Figur 5
- ein Soll-Druckprofil eines Zwei-Wege-Magnetventils im Vergleich mit dem Soll-Druckprofil
eines Ventilmoduls mit piezo-elektrischem Aktuator im Schussfadeneintragsystem einer
Düsenwebmaschine.
[0014] In Figur 1 und 2 besteht die Ventilstruktur 2 eines Schussfadeneintragsystems 1 aus
einem bzw. zwei rahmenartig ausgebildeten Ventilmodulen 3,4 wobei in jedem Ventilmodul
3,4 ein piezo-elektrischer Aktuator 5 in Art eines einseitig freischwingend gehaltenen
piezo-elektrischen Schwingelementes angeordnet ist
Das Schwingelement ist einseitig mit der Innenwand 3a des Ventilmoduls 3 verbunden.
[0015] Zur elektrischen Ansteuerung steht jedes Schwingelement über separate Steuerleitungen
6 mit der Steuerung 7 der Webmaschine signalübertragend in Verbindung.
Die Steuerung 7 besitzt eine Datenbank 7a, in welcher wenigstens ein für den Schussfadeneintrag
charakteristischer Parameter abgelegt ist.
Verfahrensgemäß wird jedem charakteristischen Parameter eines Schussfadens ein die
Sollfadenflugzeit sicherndes Soll-Druckprofil zugeordnet.
In einem in der Steuerung 7 vorhandenen Komparator 7b wird die Istfadenflugzeit mit
der Sollfadenflugzeit verglichen. Ein sich aus der Differenz beider Flugzeiten ergebendes
Signal wird der Steuerung 7 zugeführt, in welcher das Signal in ein Steuersignal umgewandelt
wird. Das Steuersignal wird über die betreffende Steuerleitung 6 dem piezo-elektrischen
Akutator 5 zugeleitet, welcher den Druck und/oder die Menge des der Schussfadeneintragdüse
8 zuzuführenden Mediums im Sinne einer kontinuierlichen Änderung des Soll-Druckprofils
beeinflusst.
Basis der Beeinflussung der einzelnen Piezo-Aktuatoren 5 ist ein innerhalb der Ventilstruktur
2 erfassender Sensor 9, mittels dessen die Größe des Spaltes X bestimmt wird, wodurch
sich ein definierter Durchfluss von dem betreffenden Ventilmodul 3 zur betreffenden
Schussfadeneintragsdüse 8 einstellt.
[0016] In dem Bereich zwischen dem jeweiligen Ventilmodul 3,4 und der Schussfadeneintragdüse
8 ist ein zweiter Sensor 10 zur Erfassung des Istdruckes vorhanden, wie in Figur 4
gezeigt, vorzugsweise in dem Ausgang 11 jedes Ventilmoduls 3,4.
Mit dem gemessenen Ergebnis des zweiten Sensors 10 ist es nun möglich, ein neues Soll-Druckprofil
für Schusseinträge zu erstellen, die jenem Schusseintrag folgen, in welchem eine Differenz
zwischen Ist- und Sollfadenflugzeit oder eine Differenz zwischen Soll-Druckprofil
und Ist-Druckprofil aufgetreten ist.
[0017] Um eine kontinuierliche Änderung des Soll-Druckprofils zu ermöglichen, besitzt der
Aktuator 5 entlang seiner Längsachse L einen oberen Piezo-Stapel 5b und einen unteren
Piezo-Stapel 5c. Die Piezo-Stapel 5b, 5c werden gegensinnig betrieben, so dass sich
der Aktuator 5 längs seiner Achse L in Richtung hin zu dem Ventilausgang 11 oder in
Richtung weg von dem Ventilausgang 11 krümmt. Dadurch wird z.B. der vorgegebene Spalt
X zwischen Ventilausgang 11 und Ventilteller 5a verändert. Andere Anordnungen oder
auch die Verwendung eines longidudinal wirkenden Aktuators 5 liegen im Rahmen der
Erfindung.
[0018] Figur 2 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Ventilstrutur 2 mit einem ersten
Ventilmodul 3 und einem zweiten Ventilmodul 4. Beide Module sind zwischen einer ersten
kopfseitigen Flanschplatte 13 und einer zweiten kopfseitigen Flanschplatte 14 eingeordnet
und durch Verbindungsmittel 15 zu der Ventilstruktur 2 zusammengefügt.
Die kopfseitige Flanschplatte 13 ist hier mit dem Eingang 16 versehen, wie in Figur
1 deutlich dargestellt. Ein Druckschlauch 17 stellt die Verbindung zwischen einer
nicht dargestellten Druckquelle und der Ventilstruktur 2 her.
Der Druckschlauch 12 zur Verbindung des jeweiligen Ventilmoduls 3,4 und der jeweiligen
Eintragsdüse 8 ist hier als strichpunktierte Linie dargestellt.
Ferner nimmt die kopfseitige Flanschplatte 13 den Drucksensor 9 auf, der den innerhalb
der Ventilstruktur 2 herrschenden statischen Druck des Mediums erfasst.
[0019] In Figur 3 ist an dem körperlich in das Innere jedes Ventilmoduls 3,4 ragenden Ausgang
eine vorzugsweise mit Gleichstrom erregbare Spule 18 angeordnet, die mit einem am
Ventilteller 5a vorhandenen Permanentmagneten 19 in Wirkverbindung treten kann.
Die betreffenden Spulen 18 und die betreffenden Permanentmagnete 19 bilden zusammen
eine auf den jeweiligen Piezo-Aktuator 5 wirkende Vorspanneinrichtung aus.
Diese Vorspanneinrichtung kann auf den Piezo-Aktuator 5 entlastend oder belastend
wirken. In einem anderen Fall kann die Vorspanneinrichtung aus einem nicht dargestellten
Druck-oder Zugfederelement bestehen, das mit dem Aktuator 5 wirkverbunden ist.
[0020] Figur 5 zeigt die Kurve 20 des Soll-Druckprofils für die Schussfadeneintragsdüse
8 einer Düsenwebmaschine über die Schussfadenflugzeit unter Verwendung eines nach
dem Stand der Technik bekannten Zwei-Wege-Magnetventils.
Ferner zeigt Figur 5 mit der Kurve 21 ein durch Regelung beeinflussbares Soll-Druckprofil
für dieselbe Schussfadeneintragsdüse 8 derselben Düsenwebmaschine, wobei das Soll-Druckprofil
durch einen piezo-elektrisch gesteuerten Aktuator 5 eines Ventilmoduls 3,4 der Ventilstruktur
2 erzeugt wird.
Durch Übereinanderlegen der Druckprofile 20,21 entsteht ein erster schraffierter Bereich
22 und ein zweiter schraffierter Bereich 23.
Der schraffierte Bereich 22 bedeutet, dass im Vergleich mit dem Druckverlauf gemäβ
Kurve 20 eines Magnetventils der Druckverlauf gemäß Kurve 21 eines Ventils mit Piezo-Aktuator
5 den Schussfaden "sanfter" beschleunigt.
Der obere schraffierte Bereich 23 macht deutlich, dass der Schussfaden mittels des
piezogesteuerten Ventils mit einem höheren Druck beschleunigt wird.
Daraus ergibt sich insgesamt eine gleichmäßigere Belastung des Schussfadens in der
Eintragsphase. Ferner zeigt das Diagramm, dass die maximale Amplitude des Druckprofils
21 verändert werden kann, um dadurch stabile Schussfadenflugzeiten zu erhalten.
ZEICHNUNG-LEGENDE
[0021]
- 01
- Schussfadeneintragsystem
- 02
- Ventilstruktur
- 03
- Ventilmodul
- 03a
- Innenwand
- 04
- Ventilmodul
- 05
- Aktuator, Schwingelement
- 05a
- Ventilteller
- 05b
- Piezo-Stapel
- 05c
- Piezo-Stapel
- 06
- Steuerleitung
- 07
- Steuerung
- 07a
- Datenbank
- 07b
- Komparator
- 08
- Schussfadeneintragsdüse
- 08a
- Eingang
- 09
- Sensor
- 10
- Sensor
- 11
- Ventilausgang
- 12
- Druckleitung
- 13
- Flanschplatte
- 14
- Flanschplatte
- 15
- Verbindungsmittel
- 16
- Ventileingang
- 17
- Druckschlauch
- 18
- Spule
- 19
- Permanentmagnet
- 20
- Soll-Druckprofil
- 21
- Soll-Druckprofil
- 22
- Bereich
- 23
- Bereich
1. Verfahren zur Ausführung vergleichsweise identischer Webzykluszeiten bei nacheinander
in ein Webfach einer Webmaschine mittels Eintragsdüsen eines Schusssfadeneintragsystems
einzutragenden Schussfäden, die identische oder voneinander abweichende spezifische
Qualitätsparameter aufweisen,
- wonach in eine in der Steuerung der Webmaschine vorhandenen Datenbank wenigstens
der für die Fadenflugzeit charakteristische Qualitätsparameter jedes Schussfadens
gespeichert wird,
- wonach dem charakteristischen Qualitätsparameter jedes Schussfadens ein die Sollfadenflugzeit
sicherndes Soll-Druckprofil zugeordnet wird,
- wonach die Istfadenflugzeit jedes Schussfadens gemessen und diese mit der Sollfadenflugzeit
verglichen wird,
- wonach ein sich aus der Differenz der Soll- und Istfadenflugzeit ergebendes Signal
der Steuerung zugeführt wird, in welcher das Signal in ein Steuersignal umgewandelt
wird und
- wonach das Steuersignal einer mit dem Schussfadeneintragsystem wirkverbundenen Ventilstruktur
zugeführt wird, welche Ventilstruktur den Druck und/oder die Menge des den Eintragsdüsen
zuzuführenden Mediums im Sinne einer kontinuierlichen Änderung des Soll-Druckprofils
beeinflusst.
2. Verfahren zur Ausführung vergleichsweise identischer Webzykluszeiten bei nacheinander
in ein Webfach einer Webmaschine mittels Eintragsdüsen eines Schussfadeneintragsystems
einzutragenden Schussfäden, die identische oder voneinander abweichende spezifische
Qualitätsparameter aufweisen,
- wonach in eine in der Steuerung der Webmaschine vorhandenen Datenbank wenigstens
der für die Fadenflugzeit charakteristische Qualitätsparameter jedes Schussfadens
gespeichert wird,
- wonach dem charakteristischen Qualitätsparameter jedes Schussfadens ein die Sollfadenflugzeit
sicherndes Soll-Druckprofil zugeordnet wird,
- wonach die Istfadenflugzeit jedes Schussfadens gemessen und diese mit der Sollfadenflugzeit
verglichen wird und
- wonach ein sich aus der Differenz der Soll- und Istfadenflugzeit ergebendes Signal
der Steuerung zugeführt wird, in welcher das Signal in ein Steuersignal umgewandelt
wird, welches Steuersignal die Drehzahl der Webmaschine ändert.
3. Düsenwebmaschine mit einer Ventilstruktur nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Ventilstruktur (2) mit piezo-elektrischen Antrieben (5) zur
Regelung/Steuerung des Druckes und/oder der Menge des Schussfadeneintragmediums.
4. Düsenwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilstruktur (2) aus wenigstens einem rahmenartig ausgebildeten Ventilmodul
(3,4) mit einem Ausgang (11) und einen auf den Ausgang wirkenden piezo-elektrischen
Aktuator (5) besteht, welches Ventilmodul (3,4) zwischen einer ersten kopfseitigen
Flanschplatte (13) und einer zweiten kopfseitigen Flanschplatte (14) aufgenommen ist
und wobei wenigstens eine der Flanschplatten einen Eingang (16) besitzt.
5. Düsenwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der piezo-elektrische Aktuator (5) ein einseitig freischwingend gehaltenes piezo-elektrisches
Schwingelement ist, an dessen freiem Ende ein dem Ausgang (11) gegenüberliegender
Ventilteller (5a) angeordnet ist.
6. Düsenwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Mehrfachmodulaufbau der Ventilstruktur (2) jeder piezo-elektrische Antrieb (5)
separat angesteuert ist.
7. Düsenwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des wenigstens einen Ventilmoduls (3,4) wenigstens ein Sensor (9) angeordnet
ist, der mit der Steuerung (17) signalübertragend verbunden ist.
8. Düsenwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ausgang (11) jedes Ventilmoduls (3,4) ein Sensor (10) eingeordnet ist, der
mit der Steuerung (7) signalübertragend verbunden ist.
9. Düsenwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem piezo-elektrischen Aktuator (5) ein Messsystem wirkverbunden ist.
10. Düsenwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Ventilmodul (2) vorzugsweise im Bereich des Ausganges (11) eine Vorspanneinrichtung
besitzt.
11. Düsenwebmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspanneinrichtung aus dem mit einem Permanentmagneten (19) ausgerüsteten Ventilteller
(5a) und aus einer im Bereich des Ausganges (11) angeordneten elektrisch erregbaren
Spule (18) besteht.
12. Düsenwebmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspanneinrichtung ein mit dem Aktuator (5) wirkverbundenes Federelement ist.