[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nassbehandlung von Wäschestücken gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Nassbehandlung von Wäschestücken werden insbesondere in Wäschereibetrieben sogenannte
Durchlaufwaschmaschinen eingesetzt, die über eine um eine vorzugsweise horizontale
Längsmittelachse drehend antreibbare Trommel verfügen. In der länglichen Trommel werden
die Wäschestücke im Durchlauf gewaschen, gespült und gegebenenfalls weiteren Behandlungen,
insbesondere Nachbehandlungen, unterzogen. Die Trommel wird vorzugsweise umlaufend
drehend angetrieben, führt also während der Nassbehandlung der Wäsche vollständige
Kreisbewegungen aus. In der Trommel sind Einbauten, und zwar insbesondere Schaufeln,
angeordnet. Die fest mit der Trommel verbundenen Schaufeln laufen in Umfangsrichtung
der Trommel um und dienen dabei zur Mitnahme der Wäsche innerhalb der Trommel und
zum bedarfsweisen Weitertransport der Wäsche in Längsrichtung durch die Trommel.
[0003] Die Wäsche liegt über einen Teil jedes Umlaufs der Trommel sowohl vor den Schaufeln
als auch an der Innenseite der Trommel an. Wenn während des drehenden Antriebs der
Trommel die außermittig darin angeordneten Schaufeln einen oberen Umkehrpunkt (Scheitelpunkt)
erreichen bzw. durchlaufen, fällt die Wäsche schwerkraftbedingt im Inneren der Trommel
herab. Es kommt dabei zu einem Abwerfen der Wäsche von den Schaufeln und der Innenseite
des Mantels der Trommel.
[0004] Um die Behandlungsleistung von Durchlaufwaschmaschinen zu erhöhen, ist man bestrebt,
die Trommel mit einer möglichst hohen Drehfrequenz anzutreiben, so dass die Trommel
mit möglichst hoher Geschwindigkeit umläuft. Mit zunehmender Geschwindigkeit bzw.
Drehfrequenz der Trommel neigt die Wäsche insbesondere fliehkraftbedingt an den Schaufeln
und der Mantelfläche der Trommel anzuhaften, wodurch die Wäsche nicht oder nicht vollständig
abgeworfen wird, wenn die Schaufeln den Scheitelpunkt der Trommel durchlaufen. Das
Abwerfen und Herunterfallen der Wäsche ist für die Wirksamkeit des Waschvorgangs und/oder
des Spülvorgangs entscheidend. Deshalb führt ein auch nur unvollständiges Abwerfen
und Herunterfallen der Wäsche zur Verringerung der Intensität der Behandlung, insbesondere
sinkt die Wasch- und/oder Spülleistung. Die größere Drehfrequenz bzw. Antriebsgeschwindigkeit
der Trommel wird dadurch praktisch wirkungslos.
[0005] Ausgehend vom Vorstehenden liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur wirksameren bzw. leistungsfähigeren Nassbehandlung von Wäsche zu schaffen.
[0006] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Dadurch, dass die Trommel mit unterschiedlichen Drehfrequenzen angetrieben wird, lässt
sich die Umlaufgeschwindigkeit derselben so verändem, dass sie den Anforderungen gerecht
wird. Die Nachteile, die durch einen Antrieb der Trommel einer größeren Drehfrequenz
einhergehen, lassen sich eliminieren, indem die Drehfrequenz zeitweise reduziert wird.
Dadurch kann der in der übrigen Zeit erfolgende schnellere Antrieb der Trommel seine
Vorteile voll entfalten.
[0007] Vorzugsweise wird die Trommel umlaufend angetrieben, wobei während wenigstens einiger,
vorzugsweise aber aller Umläufe der Trommel ein Antrieb derselben mit unterschiedlichen
Drehfrequenzen während des jeweiligen Umlaufs erfolgt. Die Trommel wird dadurch während
mindestens einiger Umläufe mit einem unterschiedlichen Geschwindigkeitsprofil angetrieben,
wobei geringere Antriebsgeschwindigkeiten dann gewählt werden, wenn zu hohe Antriebsgeschwindigkeiten
zu Nachteilen führen würden. In denjenigen Umfangsbereichen der Trommel, in denen
sich höhere Antriebsgeschwindigkeiten nicht nachteilig auf die Behandlungsleistung,
insbesondere die Wasch- und/oder Spülleistung auswirkt, erfolgt ein schnellere Antrieb
der Trommel, womit insgesamt eine höhere Behandlungsleistung in der Durchlaufwaschmaschine
erzielbar ist.
[0008] Gemäß einem bevorzugten Verfahren wird die Trommel während eines jeweiligen Umlaufs
mit mindestens zwei unterschiedlichen Drehfrequenzen angetrieben, die jeweils über
einen Teil eines Umlaufs der Trommel im wesentlichen konstant sind. Demnach läuft
die Trommel bereichsweise mit jeweils gleicher Geschwindigkeit um, was zu einer Vergleichmäßigung
der Nassbehandlung der Wäsche führt.
[0009] Es ist weiterhin vorgesehen, zwischen Phasen des Antriebs der Trommel mit geringerer
bzw. höherer Drehfrequenz die Trommel abzubremsen bzw. zu beschleunigen. Es kommt
so zu einem gestuften Geschwindigkeitsprofil, wobei die Phasen der Beschleunigung
bzw. der Abbremsung der Trommel dazu dienen, die höheren bzw. geringeren Drehfrequenzen
und/oder Umlaufgeschwindigkeiten der Trommel zu erzielen. Insbesondere das Abbremsen
der Trommel von der höheren Umlaufgeschwindigkeit auf die niedrigere Umlaufgeschwindigkeit
führt zu einer Impulsbeaufschlagung der Wäsche, wodurch diese sich besser von der
Trommel und den Schaufeln lösen kann, insbesondere ein wirksamer und vor allem vollständiger
Abwurf der Wäsche gewährleistet ist.
[0010] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird die Trommel über einen größeren
Teil des Umfangs mit einer größeren Drehfrequenz angetrieben als mit einer kleineren
Drehfrequenz. Dadurch wird die Geschwindigkeitsreduzierung des Antriebs der Trommel
auf ein Mindestmaß reduziert, wodurch der Leistungsvorteil durch eine größere Umfangsgeschwindigkeit
der Trommel im maximal möglichen Umfange erhalten bleibt.
[0011] Des weiteren ist vorgesehen, dass dann, wenn Einbauten in der Trommel, insbesondere
Schaufeln zur Mitnahme der Wäsche, einen oberen Umkehrbereich (Scheitelpunkt) in der
Trommel erreichen, ein Antrieb der Trommel mit einer geringeren Umfangsgeschwindigkeit
bzw. Drehfrequenz erfolgt. Die Trommel wird demnach beim Abwurf der Wäsche langsamer
angetrieben, wodurch Fliehkräfte, die die Wäsche an den Schaufeln und an der Innenseite
des Mantels der Trommel halten könnten, reduziert werden. Das führt zu einem wirksamen,
insbesondere vollständigen Abwerfen der Wäsche, indem sich diese bei der geringeren
Umfangsgeschwindigkeit der Trommel leichter von der Innenwandung der Trommel und den
Schaufeln lösen kann.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird dann, wenn die Schaufeln
den oberen Umkehrbereich der Trommel erreichen - oder auch kurz vorher - der Antrieb
der Trommel so weit abgebremst, dass er von der höheren Drehfrequenz zur niedrigeren
Drehfreuquenz gelangt. Bei diesem Abbremsen erhält die Wäsche einen dynamischen Impuls,
der das Ablösen derselben von den Schaufeln und der Innenseite der Wandung der Trommel
begünstigt, so dass ein zuverlässiger Abwurf der gesamte Wäsche am oberen Scheitelpunkt
der Trommel gewährleistet ist. Es wird also nicht nur die Wirksamkeit des Abwurfs
der Wäsche im Scheitelbereich der Schaufeln durch die Reduzierung der Umlaufgeschwindigkeit
der Trommel verbessert. Es wird vielmehr das zuverlässige Abwerfen der Wäsche durch
die erforderliche Abbremsung der Trommel zur Verringerung der Drehfrequenz derselben
begünstigt bzw. verstärkt.
[0013] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Durchlaufwaschmaschine zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Trommel der Durchlaufwaschmaschine, und
- Fig. 3
- einen Querschnitt analog zur Fig. 2 mit schematisch dargestelltem Geschwindigkeitsprofil
über einen Umlauf der Trommel der Durchlaufwaschmaschine.
[0014] Die gezeigte Durchlaufwaschmaschine 10 dient vorzugsweise zum Nassbehandeln von Wäsche
in gewerblichen Wäschereien. In der Durchlaufwaschmaschine 10 werden schematisch in
den Fig. 2 und 3 gezeigte Wäschestücke 11 postenweise gewaschen, gespült und gegebenenfalls
einer Nachbehandlung, beispielsweise einer Ausrüstung, unterzogen. Die Durchlaufwaschmaschine
10 verfügt über eine längliche Trommel 12 mit einem zylindrischen Trommelmantel. Die
Trommel 12 ist um eine horizontale Längsmittelachse 13 drehend antreibbar. Bei der
hier gezeigten Durchlaufwaschmaschine 10 wird die Trommel 12 ganz oder überwiegend
umlaufend angetrieben. Die Trommel 12 führt dadurch aufeinanderfolgende Vollkreisdrehungen
aus.
[0015] Die Trommel 12 der hier gezeigten Durchlaufwaschmaschine 10 ist unterteilt in verschiedene
Zonen, nämlich eine Waschzone, die gegebenenfalls aus einer Vorwaschzone und einer
Klarwaschzone sich zusammensetzen kann, eine Spülzone und gegebenenfalls eine Ausrüstzone.
Die Waschzone, die Spülzone und gegebenenfalls die Ausrüstzone sind in Behandlungsrichtung
14 aufeinanderfolgend in der Trommel 12 der Durchlaufwaschmaschine 10 angeordnet.
Die Waschzone, die Spülzone und eventuell auch die Ausrüstzone sind gebildet aus mehreren
in Längsrichtung der Trommel 12 aufeinanderfolgende Kammem 15, wobei die Anzahl der
Kammem beliebig sein kann, also nicht auf das in der Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist. Insbesondere können die Kammem 15 unterschiedliche Einbauten aufweisen.
[0016] Vor einem (in der Fig. 1 linken) Eingabeende 16 der Trommel 12 der Durchlaufwaschmaschine
10 ist ein Eingabetrichter 17 angeordnet. Über den Eingabetrichter 17 können die zu
waschenden Wäschestücke 11 durch das Eingabeende 16 in die Trommel 12 der Durchlaufwaschmaschine
10 gelangen. Am hinteren (in der Fig. 1 rechten) Ausgabeende 18 der Trommel 12 der
Durchlaufwaschmaschine 10 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Ausgaberutsche
19 angeordnet. Gewaschene Wäschestücke 11, die die Trommel über das Ausgabeende 18
verlassen, werden über die Ausgaberutsche 19 aus der Durchlaufwaschmaschine 10 heraustransportiert,
und zwar gegebenenfalls zu einer darauffolgenden, nicht gezeigten Entwässerungseinrichtung,
wie zum Beispiel einer Entwässerungspresse.
[0017] Die einzelnen Kammern 15 der Trommel 12 sind durch vertikale, senkrecht zur Längsmittelachse
13 der Trommel 12 verlaufende Trennwände 20 voneinander getrennt. In den Bereichen
der Trennwände 20 sind die einzelnen Kammern 15 zur über die gesamte Längsmittelachse
13 durchgehend einstückig verlaufende Trommel 12 verbunden. Die Trennwände 20 zwischen
den Kammern 15 weisen Öffnungen auf. Zwischen jeweils zwei benachbarten Trennwänden
20 sind in vorzugsweise jeder Kammer 15 Einbauten vorgesehen, und zwar vorzugsweise
Schaufeln 21. Insbesondere ist in jeder Kammer 15 eine Schaufel 21 vorgesehen, wobei
die Schaufeln 21 aller Kammern 15 sowohl gleich als auch unterschiedlich ausgebildet
sein können.
[0018] Die Trommel 12 ist mittels in der Fig. 1 symbolisch dargestellter Auflager 22 beweglich,
nämlich drehend auf einem nicht gezeigten Gestell der Durchlaufwaschmaschine 10 abgestützt.
Die Auflager 22 sind als Laufräder ausgebildet, auf denen der Mantel der Trommel aufliegt,
wobei sich der Mantel beim drehenden Antrieb der Trommel 12 um die Längsmittelachse
13 auf den Laufrollen abwälzt.
[0019] Erfindungsgemäß wird die Trommel 12 in besonderer Weise angetrieben. Dieser Antrieb
erfolgt mit unterschiedlichen Drehfrequenzen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird
die Trommel mit zwei unterschiedlichen Drehfrequenzen angetrieben. Jeder der beiden
Drehfrequenzen ist über einen Teil des Umlaufs der Trommel 12 konstant. Das Geschwindigkeitsprofil
bei einem Umlauf der Trommel 12 ist in der Fig. 3 um den Umfang der Trommel 12 herum
schematisch dargestellt. Demnach wird die Trommel über einen größten Teil 23 ihres
Umfangs bzw. eines Umlaufs mit einer größeren Drehfrequenz von bis zu vierzehn Umdrehungen
pro Minute angetrieben. Diese Drehfrequenz ist über den größten Teil 23 des Umlaufs
der Trommel 12 konstant. Über einen kleineren Teil 24 ihres Umfangs wird die Trommel
12 mit einer konstanten kleineren Drehfrequenz angetrieben. Die kleinere Drehfrequenz
beträgt maximal 5 Umdrehungen pro Minute, ist also um ein Drittel kleiner als die
große Drehfrequenz. In Umlaufrichtung 25 gesehen, folgt auf den Teil 23 mit der größeren
Drehfrequenz eine Abbremsphase 26, die sich wiederum über einen kleinen Teil des Umfangs
der Trommel 12 erstreckt. Während der Abbremsphase 26 wird die Trommel 12 von der
größeren Drehfrequenz (Teil 23) auf die geringere Drehfrequenz (Teil 24) kontinuierlich
abgebremst. In Umlaufrichtung 25 folgt auf die geringere Drehfrequenz eine Beschleunigungsphase
27. Auch diese erstreckt sich über einen kleinen Teil des Umfangs der Trommel 12 und
dient zur Beschleunigung der Trommel von der kleinen Drehfrequenz (Teil 24) auf die
größere Drehfrequenz (Teil 23).
[0020] Derjenige Teil 24 des Umfangs der Trommel 12, über den diese mit geringere Drehfrequenz
angetrieben wird, befindet sich im oberen Umkehrbereich der Schaufel 21 in der jeweiligen
Kammer 15 der Trommel 12, also dort, wo die Wäschestücke 11 den oberen Scheitelpunkt
der Trommel 12 erreichen und hier von der Schaufel 21 abgeworfen werden, indem sie
in der Kammer 15 nach unten fallen (Fig. 3). Der Teil 24 des Umfangs der Trommel 12,
mit dem diese mit der geringeren Drehfrequenz angetrieben wird, beginnt etwa dort,
wo die Mitte der Schaufel 21 die höchste Stelle in der Trommel 12 erreicht, also eine
vertikale Längsmittelachse der Trommel 12 schneidet. Der Teil 24, auf dem die Trommel
12 mit geringerer Drehfrequenz angetrieben wird, endet dort, wo ein Ende der Schaufel
21 auf die Innenseite des Mantels der Trommel 12 trifft. Dadurch ist sichergestellt,
dass die Trommel 12 beim Abwurf der Wäschestücke 11 von der Schaufel 21 der jeweiligen
Kammer 15 mit der konstanten geringeren Drehfrequenz angetrieben wird. Dieser mit
konstanter geringerer Geschwindigkeit umlaufende kleinere Teil 24 der Trommel 12 erstreckt
sich im gezeigten Ausführungsbeispiel über etwa 32° des Umfangs der Trommel 12. Demgegenüber
ist der Teil 23, über den die Trommel 12 mit größerer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
wird, erheblich größer, beträgt nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 305°
des Umfangs der Trommel 12. Die Abbremsphase 26 erstreckt sich im gezeigten Ausführungsbeispiel
über 13° des Umfangs der Trommel 12. Demgegenüber ist die Beschleunigungsphase etwas
kleiner, erstreckt sich nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiel nur über etwa 10°
des Umfangs der Trommel 12. Je nach Ausbildung der Schaufeln 21 können die Teile 23
und 24 zum Antrieb der Trommel 12 mit konstanter höherer oder geringerer Umfangsgeschwindigkeit
größer oder kleiner sein als die Bereiche im Ausführungsbeispiel der Fig. 3. Ebenso
können die Abbremsphase 26 und die Beschleunigungsphase 27 größer oder kleiner sein
als im gezeigten Ausführungsbeispiel. Die Abbremsphase 26 und die Beschleunigungsphase
27 können gegebenenfalls auch gleich groß sein oder es kann die Beschleunigungsphase
27 größer sein als die Abbremsphase 26. Die genauen Längen dieser Phasen hängen neben
der Ausbildung der Schaufeln 21 und sonstiger Einbauten in der Trommel 12 auch vom
Verhältnis der unterschiedlichen Geschwindigkeiten ab. Sie können demnach den Bedürfnissen
entsprechend variiert werden, so dass die Erfindung auf das in der Fig. 3 gezeigte
Umfangsgeschwindigkeitsprofil der Trommel 12 nicht eingeschränkt ist.
[0021] Durch den Antrieb der Trommel 12 mit unterschiedlichen Drehfrequenzen, insbesondere
dem in der Fig. 3 gezeigten Geschwindigkeitsprofil während eines Umlaufs der Trommel
12, ist ein Antrieb derselben mit relativ hoher Umfangsgeschwindigkeit in einer solchen
Phase möglich, in der die Wäschestücke 11 an der Innenseite der Wandung der Trommel
12 und zeitweise auch an der Schaufel 21 der jeweiligen Kammer 15 zum Anheben der
aus dem Flüssigkeitsbad 28 anliegen können und sollen. Zum Abwurf der Wäschestücke
11 von der Schaufel 21 hingegen wird der Antrieb der Trommel 12 während der Abbremsphase
26 mit konstanter Verzögerung abgebremst auf die geringere Umfangsgeschwindigkeit.
Diese geringere Umfangsgeschwindigkeit ist spätestens dann erreicht, wenn das Abwerfen
der Wäschestücke 11 von der Schaufel 21 beginnt, vorzugsweise etwas später, wobei
die Verzögerung über die Abbremsphase 26 ein Ablösen der Wäschestücke 11 von der Schaufel
21 und dem Innenmantel der Wandung der Trommel 12 begünstigt, insbesondere ein zusätzlicher
Abwurfimpuls erzeugt wird. Sobald das an der Innenseite des Mantels der Trommel 12
angrenzende hintere Ende der Schaufel 21 die höchste Stelle der Kammer 15, nämlich
den Scheitelpunkt der Trommel 12, erreicht hat und der Abwurfvorgang der Wäschestücke
11 von der Schaufel 21 beendet ist, wird die Trommel 12 entlang der Beschleunigungsphase
27 wieder konstant beschleunigt auf die größere Umlaufgeschwindigkeit zum erneuten
Herausheben der Wäschestücke 11 aus dem Flüssigkeitsbad 28. Dieser Vorgang kann über
einzelne, aber auch mehrere komplette Umläufe der Trommel 12 sich erstrecken. Es ist
auch denkbar, die Trommel 12 ständig mit wechselnden und unterschiedlich großen Drehfrequenzen
anzutreiben, insbesondere mit einem Umfangsgeschwindigkeitsprofil, wie es beispielsweise
in der Fig. 3 gezeigt ist.
Bezugszeichenliste:
[0022]
- 10
- Durchlaufwaschmaschine
- 11
- Wäschestück
- 12
- Trommel
- 13
- Längsmittelachse
- 14
- Behandlungsrichtung
- 15
- Kammer
- 16
- Eingabeende
- 17
- Eingabetrichter
- 18
- Ausgabeende
- 19
- Ausgaberutsche
- 20
- Trennwand
- 21
- Schaufel
- 22
- Auflager
- 23
- Teil (groß)
- 24
- Teil (klein)
- 25
- Umlaufrichtung
- 26
- Abbremsphase
- 27
- Beschleunigungsphase
- 28
- Flüssigkeitsbad
1. Verfahren zur Nassbehandlung von insbesondere Wäsche, wobei die Wäsche in einer drehend
antreibbaren Trommel zumindest gewaschen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (12) mit unterschiedlichen Drehfrequenzen bzw. Umfangsgeschwindigkeiten
angetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (12) bei wenigstens einigen Umläufen während des jeweiligen Umlaufs mit
unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten bzw. Drehfrequenzen angetrieben wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (12) während eines (jeweiligen) Umlaufs mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten
bzw. Drehfrequenzen angetrieben wird, wobei mindestens eine Umfangsgeschwindigkeit
über einen Teil (23, 24) eines Umlaufs der Trommel (12) im wesentlichen konstant ist,
und vorzugsweise die Trommel (12) über einen größeren Teil (23) ihres Umfangs bzw.
Umlaufs mit einer größeren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird als mit einer kleineren
Umfangsgeschwindigkeit.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Phasen des Antriebs der Trommel (12) mit einer konstanten kleineren
und einer konstanten größeren Umfangsgeschwindigkeit eine Abbremsung bzw. Beschleunigung
der Trommel (12) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Trommel (12) von der höheren Umfangsgeschwindigkeit auf die niedrigere
Umfangsgeschwindigkeit abgebremst wird und nach Durchlaufen desjenigen Teils (24)
eines Umlaufs der Trommel (12) mit der niedrigeren Umfangsgeschwindigkeit der Antrieb
der Trommel (12) wieder auf die höhere Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wäsche beim jeweiligen Umlauf der Trommel (12) von Trommeleinbauten, insbesondere
Schaufeln (21), unter Anlage an der Innenseite des Mantels der Trommel (12) mitgenommen
und in einem oberen Umkehrbereich der Schaufeln (21) innerhalb der Trommel (12) herunterfällt,
wobei im oberen Umkehrbereich der Schaufeln (21) die Trommel (12) mit der niedrigeren
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (12) vor oder beim Erreichen des oberen Umkehrbereichs (Scheitelpunkt)
der Schaufeln (21) auf die niedrigere Umlaufgeschwindigkeit bzw. Drehfrequenz vorzugsweise
kontinuierlich abgebremst und nach dem Abwurf der Wäsche von den Schaufeln (21), insbesondere
nach Durchlaufen des oberen Umkehrbereichs der Schaufeln (21) während einer insbesondere
kontinuierlichen Beschleunigungsphase auf die höhere Umfangsgeschwindigkeit der Trommel
(12) beschleunigt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass derjenige Teil (23) des Umfangs der Trommel (12) mit einem Antrieb derselben mit
höherer Umfangsgeschwindigkeit größer ist als der Teil (24) des Umfangs der Trommel
(12) mit einem Antrieb derselben mit einer kleineren Umfangsgeschwindigkeit.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (12) von der größeren Umfangsgeschwindigkeit entlang einer Abbremsphase
(26) auf die geringere Umfangsgeschwindigkeit abgebremst wird, und/oder die Trommel
(12) von der kleineren Umfangsgeschwindigkeit während einer Beschleunigungsphase (27)
auf die größere Umfangsgeschwindigkeit gebracht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschleunigen und/oder Verzögern der Trommel (12) auf die größere Umfangsgeschwindigkeit
bzw. die kleinere Umfangsgeschwindigkeit im Wesentlichen kontinuierlich erfolgt.