[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Halteteil für eine Fassadenverkleidung nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Fassadenverkleidung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 4. Solche Halteteile bzw. Fassadenverkleidungen werden zur Verkleidung
von Aussenflächen von Gebäuden eingesetzt, wobei insbesondere eine optisch rahmenlose
Verglasung (structural glazing) vorgesehen wird, die aus fest montierten Fassadenelementen
und beweglichen Fassadenelementen besteht.
[0002] Aus der DE 198 00 190 A1 ist ein Aufnahmeelement mit einer Haltevorrichtung offenbart,
das zwischen zwei Glasscheiben eingesetzt wird und dabei die Funktion eines Abstandshalters
und Dichtungselementes übernimmt. Die gezeigte Haltevorrichtung zur Aufnahme der Isolierscheiben
ist nachteilig, weil nur kleine Kräfte durch die Haltevorrichtung übertragen werden
können, so dass große Elementflächen nicht baubar sind oder der Zwischenraum und der
Abstand zum Pfosten nachteilig groß ausgelegt werden muss. Außerdem müssen spezielle
Haltevorrichtungen für Beschläge zum Betätigen der beweglichen Elemente eingesetzt
werden.
[0003] Aus der gattungsgemäßen DE 36 26 194 A1 ist es ferner bekannt, ein Halteteil mit
der äußeren Scheibe einer Isolierglasscheibe zu verkleben und auf der bauseitigen
inneren Seite mit einem Verriegelungsbeschlag zu koppeln, so dass die Isolierglasscheibe
als ein bewegliches Fassadenelement ausgebildet ist. Durch dieses wärmegedämmte Halteteil
lassen sich zwar auch größere Kräfte aufnehmen, es besteht jedoch der Nachteil, dass
die Scheiben mit dem montierten Halteteil vor der Montage in der Fassade schlecht
zu stapeln sind, da die Profilschenkel des Halteteils weiter vorstehen und relativ
empfindlich sind. Ferner wird das Halteteil mit der Isolierglasscheibe verklebt, so
dass die Oberfläche des Halteteils eine besondere Behandlung erfahren muss. Eine Farbbeschichtung
ist daher nicht ohne weiteres möglich und ein nachträgliches Färben scheidet vollständig
aus.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fassadenverkleidung zu schaffen,
bei der die eingangs genannten Probleme nicht auftreten und die es ermöglichen, dass
die Fassadenelemente, z.B. Isolierglasscheiben möglichst nah an den tragenden Pfosten
und Riegeln festgelegt sind und flexibel für feste als auch bewegliche Fassadenelemente
einsetzbar sind. Ferner sollen auch Flügelrahmen mit besonderer Farbgestaltung verwendet
werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Halteteil für eine Fassadenverkleidung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Wenn das Halteteil eine Nut aufweist, in die ein Klemmelement zur Festlegung des
Halteteils an einen Riegel oder einen Pfosten einfügbar ist, und im Halteteil ferner
Öffnungen für eine Verbindung mit einem Flügelprofil ausgespart sind, kann das mit
einer Isolierglasscheibe verbundene Halteteil sowohl für die Verbindung mit einem
Flügelrahmen als auch mit einem Klemmelement zur Festlegung an einen Pfosten oder
Riegel eingesetzt werden. Durch die Ausgestaltung als Hohlprofil lassen sich auch
große Tragkräfte über das Halteteil abtragen, wobei das Design der Bauteile um das
Halteteil herum weitgehend frei gestaltet werden kann Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist das Halteteil an einer äußeren Scheibe einer Isolierglasscheibe
angeklebt und steht nur etwa um die Höhe eines Dichtungsstreifens über die innere
bauseitige Scheibe der Isolierglasscheibe hervor. Diese Anordnung ermöglicht ein platzsparendes
Stapeln der Halteteile mit den Isolierglasscheiben, wobei die Beschädigung des Halteteils
durch hervorstehende Abschnitte minimiert wird. Ferner wird auf diese Weise ein geringer
Abstand des Pfostens bzw. Riegels zu dem Fassadenelement gewährleistet.
[0007] Vorzugsweise weist das Halteteil benachbart zu der mit der Isolierglasscheibe verbindbaren
Seite eine Verankerungsnut zum Anbringen eines Dichtelementes auf. Dadurch kann der
Spalt einerseits zur Montage genutzt werden und andererseits wird die Optik der Fassadenverkleidung
nicht beeinträchtigt, da die Dichtungselemente für ein einheitliches Erscheinungsbild
nach außen sorgen.
[0008] Erfindungsgemäß wird auch eine Fassadenverkleidung mit mehreren Isolierglasscheiben
aufweisenden Fassadenelementen gemäß Anspruch 4 bereitgestellt. Wenn das vorgenannte
Halteteil zumindest an zwei gegenüberliegenden Randbereichen mit der äußersten Scheibe
der Isolierglasscheibe verbunden ist, können die Vorteile des Halteteils auch in einem
vormontierten Fassadenelement genutzt werden. Einerseits sind die vormontierten Fassadenelemente
gut stapelbar, da keine empfindlichen Abschnitte hervorstehen und andererseits können
diese Fassadenelemente sowohl als zu öffnendes bewegliches Fassadenelement als auch
als fest montiertes Fassadenelement eingesetzt werden. Hierfür bedarf es keiner Demontage
des Halteteils, sondern das Halteteil wird lediglich mit entsprechenden Bauteilen
verbunden, die auch hinsichtlich der Form und Farbe in weiten Teilen frei gestaltet
werden können.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen den äußeren Scheiben zwei benachbarter
Isolierglasscheiben ein Spalt ausgebildet, der durch zwei Dichtungselemente überbrückt
ist, die jeweils an einem Halteteil aufgenommen sind. Diese Abdichtung verhindert,
dass Feuchtigkeit oder Nässe in die Fassadenverkleidung eindringen kann, wobei ferner
der Spalt zur Montage genutzt werden kann. Um den Montagebereich der Fassadenverkleidung
allseitig gegen Feuchtigkeit abzudichten, ist vorzugsweise jedes Halteteil bauseitig
über eine Dichtung mit einem Riegel oder Pfosten verbunden. Dadurch wird verhindert,
dass Nässe zwischen Halteteil und Pfosten bzw. Riegel gelangen kann, wobei die Dichtung
entweder direkt an dem Halteteil anliegen kann oder über ein weiteres Bauteil, beispielsweise
einen Flügelrahmen, mit dem Halteteil verbunden ist. Die Dichtung kann ferner als
Distanzelement zur Aufnahme von Windkräften eingesetzt werden.
[0010] Vorzugsweise ist in die Nut des Halteteils ein Klemmelement montiert, wobei zwischen
dem Klemmelement und dem Boden der Nut ein Abstand vorgesehen ist. Diese Ausgestaltung
ermöglicht den Ausgleich von Wärmeausdehnungen der Fassadenverkleidung, wobei das
Klemmelement fest mit einem Riegel oder Pfosten verbunden ist und das Fassadenelement
an dem Klemmelement über die Nut geführt ist. Um auch die Ansicht der Fassadenverkleidung
von innen möglichst ansprechend zu gestalten, ist vorzugsweise an dem Halteteil eine
Abdeckung montiert, die über eine Dichtung an der bauseitigen innersten Scheibe der
Isolierglasscheibe anliegt.
[0011] Wenn das Fassadenelement bewegbar ausgestaltet sein soll, ist an dem Halteteil ein
Flügelprofil montiert, das über eine Dichtung an der bauseitig innersten Scheibe der
Isolierglasscheibe anliegt und im geschlossenen Zustand in einen Verriegelungsbeschlag
an einem Pfosten oder Riegel eingreift.
[0012] An dem Halteteil können vorteilhaft über das Flügelprofil Standard-Beschläge eingesetzt
werden, da die Flügelprofile mit standardisierten Nuten ausgestattet sein können
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Schnittansicht durch eine Fassadenverkleidung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Detailansicht eines bewegbaren Fassadenelementes einer Fassadenverkleidung der
Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine Schnittansicht einer Fassadenverkleidung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Fassadenverkleidung umfasst zwei Halteteile 1, die jeweils
an einer äußeren Scheibe 10 einer Isolierglasscheibe 2 festgeklebt sind. Jedes Halteteil
1 weist eine Nut 3 auf, in der ein Klemmelement 4 einfügbar ist. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist das eine Halteteil durch ein Klemmelement 4 an einem Pfosten
5 mittels einer Schraubverbindung gehalten.
[0015] Bei dem anderen Halteteil 1 ist die Nut 3 freigelassen und ein Flügelrahmen 6 an
dem Halteteil 1 über Schrauben 7 montiert. Der Flügelrahmen 6 weist eine Riegelstange
9 auf, die in Eingriff mit einem Riegelstück 8 gebracht werden kann. Das Riegelstück
8 ist über Schrauben an dem Pfosten 5 gehalten.
[0016] Jedes Fassadenelement umfasst eine Isolierglasscheibe 2, die eine äußere Scheibe
10 und eine bauseitige innere Scheibe 11 aufweist. Beide Scheiben 10 und 11 sind parallel
zueinander angeordnet und durch Abstandshalter 12 in einem vorgegebenen Abstand aneinander
gehalten. Es ist auch möglich, mehr als zwei Scheiben 10 und 11 parallel und beabstandet
voneinander anzuordnen. Die äußere Scheibe 10 ist größer als die innere Scheibe 11,
so dass sich ein Stufenglas ergibt.
[0017] Die äußerste Scheibe 10 der Isolierglasscheibe 2 ist über ein Kleb- und Dichtmittel
13 an dem Halteteil 1 befestigt. Das Halteteil 1 bildet somit das zentrale Teil der
Tragkonstruktion zwischen Pfosten 5 und Fassadenelement.
[0018] Zwischen den äußeren Scheiben 10 der Fassadenelemente ist ein kleiner Spalt ausgebildet,
der zur Montage des Klemmelementes 4 eingesetzt werden kann. Um die Fassadenverkleidung
nach außen hin abgedichtet zu gestalten, sind zwei Dichtelemente 14 jeweils in einer
Verankerungsnut 15 des Halteteils 1 festgelegt. Die Dichtungen 14 überlappen einander,
so dass von außen aufkommende Nässe nicht in die Fassadenverkleidung eindringen kann.
[0019] Das Klemmelement 4 ist mit einem Vorsprung 17 in der Nut 3 des Halteteils 1 aufgenommen.
Dabei ist zwischen dem Vorsprung 17 und dem Boden 16 der Nut 3 ein kleiner Spalt ausgebildet,
der eine Wärmeausdehnung des Fassadenelementes ausgleichen kann. Dann gleitet der
Vorsprung 17 in der Nut 3 , und es wird eine übermäßige Horizontalbeanspruchung des
Pfostens 5 vermieden. Dabei wird auch eine Dichtung 21 zwischen Pfosten 5 und Halteteil
1 um ein geringes Maß deformiert. Die Dichtung nimmt so Windlasten auf und leitet
diese in die untere Konstruktion ab.
[0020] Bei dem zu öffnenden Fassadenelement ist eine Dichtung 22 zwischen Pfosten 5 und
einem Vorsprung des Flügelrahmens 6 montiert. An dem Flügelrahmen 6 ist eine weitere
Dichtung 20 zwischen der inneren Scheibe 11 der Isolierglasscheibe 2 vorgesehen. Wie
insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist, wird der Flügelrahmen 6 über die Schrauben
7 an dem Halteteil 1 festgelegt. Das Halteteil 1 ist als Hohlprofil ausgebildet und
weist eine kleinere Kammer 18 und eine größere Kammer 19 zur Aufnahme der Spitze der
Schrauben 7 auf. Zwischen dem Flügelrahmen 6 und dem Halteteil 1 sind Vertiefungen
25 ausgebildet, in die Kleb- oder Dichtmittel eingefüllt sind, um die Verbindung zwischen
Flügelrahmen 6 und Halteteil 1 zu verstärken.
[0021] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein bewegliches Fassadenelement neben
einem feststehenden Fassadenelement angeordnet. Es können auch nur bewegliche oder
nur feste Fassadenelemente nebeneinander montiert sein.
[0022] Ferner ist das bewegliche Fassadenelement mit einem Flügelrahmen 6 versehen, der
mit einer Riegelrolle in ein Riegelstück eingreift. Es sind jedoch auch andere Öffnungsbeschläge,
beispielsweise Ausstellscheren einsetzbar, ohne besondere Vorrichtungen, da der Flügelrahmen
mit einer standardisierten Nut ausgestattet ist.
[0023] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fassadenverkleidung
gezeigt, wobei gleiche Bauteile wie beim vorangegangenen Ausführungsbeispiel mit identischen
Bezugszeichen beziffert sind.
[0024] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das feststehende Fassadenelement mit dem Halteteil
1 über ein Klemmelement 4 an dem Pfosten 5 gehalten. Zwischen Halteteil 1 und Pfosten
5 ist eine Dichtung 21 vorgesehen, die an einer Abdeckung 23 eingreift oder mit dieser
verbunden ist. Die Abdeckung 23 liegt über eine Dichtung 24 an der inneren Scheibe
11 der Isolierglasscheibe 2 an. Die Abdeckung dichtet einerseits den Zwischenraum
zwischen Halteteil 1 und Isolierglasscheibe 2 ab und gibt andererseits der Fassadenverkleidung
auch von innen ein zum Flügel entsprechendes ansprechendes Erscheinungsbild.
1. Fassadenverkleidung, bestehend aus mehreren aus Isolierglasscheiben bestehenden Fassadenelementen,
wobei die Isolierglasscheiben jeweils durch mindestens zwei parallel und mit Abstand
zueinander verlaufende, mittels im Randbereich durch Kleb- und Dichtstoffe über ein
Abstandsprofil miteinander verbundene Scheiben gebildet sind, wobei jede der Bauwerksseite
abgewandte äußere Scheibe mit ihren Randbereichen umlaufend die innere Scheibe überragt,
sowie an jeder Stirnseite jeder Isolierglasscheibe angeordneten und mit einem bauseitigen
Pfosten oder Riegel verbindbaren Halteteil, welches mittels Kleb- und/oder Dichtungsstoffen
am umlaufenden überragenden Randbereich verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (1) mit dem Riegel oder Pfosten (5) direkt mit Klemmelementen (4) oder
mit einem Flügelprofil (6), welches mit dem Halteteil (1) verbunden ist, festgelegt
ist.
2. Fassadenverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (1) eine Nut (3) aufweist, in die ein Klemmelement (4) zur Festlegung
der Fassadenverkleidung an einem Riegel oder einem Pfosten (5) einfügbar ist.
3. Fassadenverkleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (1) benachbart zu der mit der Isolierglasscheibe (2) verbindbaren Seite
eine Verankerungsnut (15) zum Anbringen eines Dichtelementes (14) aufweist.
4. Fassadenverkleidung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungsnut (15) parallel zur Nut (3) angeordnet ist, und beide in der Scheibenebene
orientiert sind.
5. Fassadenverkleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (1) als Hohlprofil ausgebildet ist.
6. Fassadenverkleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Hohlkammer des Halteteils (1) das freie Ende der Befestigungsschrauben
(7) für das Flügelprofil (6) oder die Abdeckung (23) aufnimmt.
7. Fassadenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den äußeren Scheiben (10) zweier benachbarter Isolierglasscheiben (2) ein
Spalt ausgebildet ist, der durch zwei Dichtungselemente (14) überbrückt ist, die jeweils
an einem Halteteil (1) aufgenommen sind.
8. Fassadenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Halteteil (1) bauseitig über eine Dichtung (21, 22) mit einem Riegel oder Pfosten
(5) verbunden ist.
9. Fassadenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Nut (3) des Halteteils (1) ein Klemmelement (4) montiert ist, wobei zwischen
dem Klemmelement (4) und dem Boden (16) der Nut ein Abstand vorgesehen ist.
10. Fassadenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Halteteil (1) eine Abdeckung (23) montiert ist, die über eine Dichtung (24)
an der bauseitig innersten Scheibe (11) anliegt.
11. Fassadenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Halteteil (1) ein Flügelprofil (6) montiert ist, das über eine Dichtung (20)
an der bauseitig innersten Scheibe (11) anliegt und im geschlossenen Zustand in einen
Verriegelungsbeschlag (8) eingreift.