(19) |
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EP 1 167 915 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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02.01.2002 Patentblatt 2002/01 |
(22) |
Anmeldetag: 23.06.2001 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: F42C 19/02 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
30.06.2000 DE 10031871
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(71) |
Anmelder: Diehl Munitionssysteme GmbH & Co. KG |
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90552 Röthenbach (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Ganghofer, Andreas
90471 Nürnberg (DE)
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(74) |
Vertreter: Hofmann, Gerhard, Dipl.-Ing. Patentassessor et al |
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c/o Diehl Stiftung & Co., Zentrale Patentabteilung Stephanstrasse 49 90478 Nürnberg 90478 Nürnberg (DE) |
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(54) |
Optronische Zündeinrichtung für einen Flugkörper |
(57) Es wird eine optronische Zündeinrichtung (10) für einen Flugkörper wie eine Drohne,
eine Rakete oder ein Flugzeug beschrieben, mit einem für seine Optikeinrichtung (12)
vorgesehenen Sensorfenster (14), dem eine Luftablenkeinrichtung (16) zugeordnet ist,
um die Luftströmung des fliegenden Flugkörpers vom Sensorfenster (14) fernzuhalten
und am Sensorfenster (14) vorbeizulenken und auf diese Weise ein Verschmutzen und/oder
Vereisen des Sensorfensters während der Mission des Flugkörpers zu verhindern.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine optronische Zündeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Werden optronische Zündeinrichtungen bei Flugkörpern eingesetzt, die lange Missionszeiten
besitzen bzw. in diesen langen Missionszeiten große Strecken zurücklegen, kann es
zu einem Verschmutzen der Optikeinrichtung beispielsweise durch Insekten oder zu einem
Vereisen, d.h. zu einem Beschlagen der Optikeinrichtung mit Eis-Mikrokristallen kommen.
Eine solche Verschmutzung bzw. Vereisung führt dazu, daß eine sichere Funktion der
Zündeinrichtung nicht zuverlässig gewährleistet werden kann.
[0003] Um ein solches Verschmutzen bzw. Vereisen zu vermeiden, wird die Optikeinrichtung
der optronischen Zündeinrichtung der eingangs genannten Art bislang beispielsweise
mit einem absprengbaren Dome-Cover versehen.
[0004] Solche absprengbare Dome-Cover benötigen geeignete Explosivstoffe sowie eine elektrische
Verkabelung. Das wirkt sich auf die Produktionskosten aus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optronische Zündeinrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die relativ kostengünstig ist, ohne daß hierdurch ihre
Effektivität beeinträchtigt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen
der optronischen Zündeinrichtung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Dadurch, daß erfindungsgemäß dem Sensorfenster der Optikeinrichtung der optronischen
Zündeinrichtung eine die Luftströmung des fliegenden Flugkörpers am Sensorfenster
vorbeilenkende Luftablenkeinrichtung zugeordnet ist, die vorzugsweise als eine Luft-Querströmung
bewirkende Spoilernase ausgebildet ist, ergibt sich der Vorteil, daß weder bewegliche
Teile noch Explosivstoffe oder eine elektrische Verkabelung erforderlich sind, woraus
eine kostengünstige optronische Zündeinrichtung resultiert.
[0008] Da die erfindungsgemäße optronische Zündeinrichtung bei Waffenträgern, d.h. bei Flugkörpern
wie Drohnen, Raketen oder Flugzeugen zum Einsatz gelangt, die sich relativ schnell
bewegen, kann erfindungsgemäß auf eine optimierte aerodynamische Gestaltung der Luftablenkeinrichtung
zurückgegriffen werden. Durch die vorzugsweise als Spoilernase ausgebildete Luftablenkeinrichtung,
die seitlich des Sensorfensters angebracht ist, wird während der Mission des Flugkörpers
eine Luft-Querströmung erzeugt, d.h. die Luft vom Sensorfenster beabstandet an diesem
vorbeibewegt. Dadurch werden folglich auch Partikel wie Insekten, Kristallisationskeime
usw., die mit der strömenden Luft transportiert werden, vom Sensorfenster ferngehalten
und treffen beispielsweise in einem Bereich des Flugkörpers auf, der für die Optikeinrichtung
unkritisch ist. Eine Verschmutzung und/oder Vereisung des Sensorfensters wird folglich
in vorteilhafter Weise ohne das Erfordernis beweglicher Teile, ohne das Erfordernis
eines Explosivstoffes sowie einer elektrischen Verkabelung nur durch eine passende
Formgestaltung der Luftablenkeinrichtung bewirkt.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen optronischen Zündeinrichtung ist
in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer abschnittweise gezeichneten Ausbildung der
optronischen Zündeinrichtung, und
- Figur 2
- eine Seitenansicht in Blickrichtung des Pfeiles II in Figur 1 auf die abschnittweise
gezeichnete optronische Zündeinrichtung.
[0010] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Ausbildung der optronischen Zündeinrichtung 10 für
einen Flugkörper, bei dem es sich um eine Rakete, um eine Drohne oder um ein Flugzeug
handeln kann. Die optronische Zündeinrichtung 10 weist eine abgeschnitten angedeutete
Optikeinrichtung 12 mit einem Sensorfenster 14 auf. Die Optikeinrichtung 12 dient
mit ihrem Sensorfenster 14 zur Detektion eines zu bekämpfenden Zieles. Um ein Verschmutzen
und/oder Vereisen des Sensorfensters 14 zu verhindern, ist dem Sensorfenster 14 eine
Luftablenkeinrichtung 16 zugeordnet, die die Luftströmung des fliegenden Flugkörpers
vom Sensorfenster 14 fernhält und an diesem vorbeilenkt. Das ist durch die strichpunktierte
Linie 18 angedeutet.
[0011] Die Luftablenkeinrichtung 16 ist als Spoilernase 20 ausgebildet, die vom Sensorfenster
14 bzw. von der Optikeinrichtung 12 der optronischen Zündeinrichtung 10 nach vorne
steht. Die Spoilernase 20 ist bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel mit einer nach
vorne schräg geneigt verlaufenden Seitenrandkontur 22 gestaltet, die abgestuft ausgebildet
ist. Selbstverständlich kann die Seitenrandkontur 22 der Spoilernase 20 auch nicht
abgestuft bzw. anders gestaltet sein, d.h. an die aerodynamischen Gegebenheiten angepaßt
und z.B. konkav eingedellt ausgebildet sein. Die konkave Eindellung kann beispielsweise
kugeloberflächenförmig gestaltet sein. Durch eine solche konkav eingedellte kugeloberflächenförmige
Anströmfläche wird die Luftströmung von Sensorfenster 14 auch dann ferngehalten, wenn
die Luftströmung nicht achsparallel sondern schräg anströmt.
1. Optronische Zündeinrichtung für einen Flugkörper wie eine Drohne, eine Rakete oder
ein Flugzeug, mit einem für seine Optikeinrichtung (12) vorgesehenen Sensorfenster
(14),
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Sensorfenster (14) eine die Luftströmung (18) des fliegenden Flugkörpers am Sensorfenster
(14) vorbeilenkende Luftablenkeinrichtung (16) zugeordnet ist.
2. Optronische Zündeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftablenkeinrichtung (16) als eine Luft-Querströmung bewirkende Spoilernase
(20) ausgebildet ist.
3. Optronische Zündeinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spoilernase (20) gegen das Sensorfenster (14) radial versetzt vorgesehen ist..
4. Optronische Zündeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spoilernase eine nach vorne schräg geneigt verlaufende Seitenrandkontur (22)
aufweist.
5. Optronische Zündeinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spoilernase eine zylinderartig konkave Anströmfläche aufweist.
6. Optronische Zündeinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zylinderartig konkave Anströmfläche der Spoilernase konkav eingedellt kugeloberflächenförmig
ausgebildet ist.
7. Optronische Zündeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenrandkontur (22) der Spoilernase abgestuft ausgebildet ist.
