[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltnetzteil mit mindestens einem Kondensator und mit
einem Transformator mit mehreren Wicklungen.
[0002] Aus US 5,153,812 ist ein sogenanntes LC-Element mit integrierter Induktivität und
Kapazität bekannt. Es besteht abwechselnd aus flachen Elektroden und Isolierschichten.
Diese abwechselnden Schichten sind zu einer Spule spiralförmig aufgewickelt. Das LC-Element
wird dabei als Filter verwendet.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, in einem Schaltnetzteil die Anzahl der
elektrischen Bauelemente wie Kondensatoren und Spulen zu reduzieren, um eine einfache
und kostengünstige Fertigung in hohen Stückzahlen zu ermöglichen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Integration des Kondensators
in den Transformator durch mindestens eine mehrlagige Folienwicklung vorgesehen ist
und diese Folienwicklung des Transformators aus mehreren flachen, leitfähigen Elektroden
besteht, welche abwechselnd mit isolierender, dielektrischer Folie übereinander zu
einem Elektrodenpaket gestapelt sind.
[0005] Auf diese Art und Weise können in den Transformator des Schaltnetzteils die erforderlichen
Kondensatoren ohne großen Aufwand integriert werden. Dies gilt sowohl für Resonanzkondensatoren
in einem Schaltnetzteil, welches als Resonanzkonverter aufgebaut ist, als auch für
den Glättungskondensator, der in herkömmlichen Schaltnetzteilen ein separater Elektrolytkondensator
ist.
[0006] Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 hat den Vorteil, dass sich mit einem Kern aus permeablem
Material die elektrischen Parameter des Transformators verändern lassen, ohne die
Wicklungen zu verändern. Auf diese Weise lässt sich z.B. eine zusätzliche Streuinduktivität
einfach verwirklichen.
In der Ausgestaltung nach Anspruch 3 wird eine sternförmige Verschaltung der integrierten
Kondensatoren erreicht, indem jede der einzelnen Elektroden nur eine Elektrode des
Stemmittelpunkts als Gegenelektrode aufweist und keine weitere einzelne Elektrode.
Die sternförmige Verschaltung erlaubt eine Anpassung an häufig verwendete Schaltungen
in Schaltnetzteilen, welche oft eine Sternschaltung von Kapazitäten aufweisen.
[0007] Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 führt dazu, dass durch die parallel verschalteten
Elektroden bzw. Kondensatoren die integrierte Kapazität eines erfindungsgemäßen Schaltnetzteils
erhöht wird. Da die übereinandergeschichteten Elektroden an den Enden gutzugängliche
Kontakte aufweisen, können die Elektroden einfach alternierend elektrisch leitend
miteinander verbunden werden, wodurch sich die gewünschte Parallelschaltung der Kondensatoren
ergibt.
[0008] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 5 lässt sich ein großflächiger Kontakt zwischen
miteinander verbundenen Elektroden herstellen, wodurch sich der elektrische Widerstand
der Verbindungen zwischen den Elektroden reduziert. Gleichzeitig erlauben großflächige
Kontakte eine einfache automatische Fertigung mit einem geringen Risiko an elektrisch
schlecht leitenden Verbindungen.
[0009] Die Ausgestaltung nach Anspruch 6 hat den Vorteil, dass die einzelnen Windungen der
Wicklung zuverlässig mit geringem Aufwand elektrisch gegeneinander isoliert sind.
Gleichzeitig ergeben sich dadurch weitere Möglichkeiten, die dielektrischen Eigenschaften
des Bauteils insbesondere der integrierten Kapazitäten zu beeinflussen.
[0010] Mit der Ausgestaltung nach Anspruch 7 Vorteile bei der Herstellung der Elektroden
erzielt. Die elektrisch gegeneinander isolierten Elektroden können durch einfaches
Aufdampfen einer Metallschicht auf eine oder beide Seiten der isolierende Folie hergestellt
werden. Durch das Aufdampfen lassen sich besonders dünne und damit platzsparende Elektroden
herstellen.
[0011] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand mehrer
Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Schaltbild eines erfindungsgemäßen Schaltnetzteils mit einer Halbbrücke
und einem Doppelkondensator,
Figur 2 ein Schaltbild eines erfindungsgemäßen Schaltnetzteils mit einer Vollbrücke
und einem Kondensator,
Figur 3 ein Schaltbild eines erfindungsgemäßen Schaltnetzteils mit einer Halbbrücke
und einem Kondensator,
Figur 4 ein Schaltbild eines Übertragermoduls mit einem oder zwei Kondensatoren und
einer zur Sekundärwicklung des Transformators parallelen Induktivität,
Figur 5 ein Schaltbild eines Übertragermoduls mit einem oder zwei Kondensatoren und
einer zur Sekundärwicklung des Transformators parallelen Induktivität und einer zur
Sekundärwicklung des Transformators seriellen Induktivität,
Figur 6 ein Schaltbild eines Übertragermoduls mit einem oder zwei Kondensatoren und
einer zur Sekundärwicklung des Transformators seriellen Induktivität,
Figur 7 eine schematische Darstellung eines integrierten Übertragermoduls und
Figur 8 einen Schnitt durch ein integriertes Übertragermodul.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Schaltnetzteil setzt sich aus mehreren Modulen zusammen. Da
gibt es zum einen ein Modul Spannungsquelle 13, welches üblicher Weise einen Elektrolytkondensator
aufweist und eine gleichgerichtete Netzspannnung liefert. Des weiteren ist ein Modul
mit einer Halbleiterschaltung 14, 14a vorhanden, welche eine halbgesteuerte oder eine
vollgesteuerte Brückenschaltung ist. Diese Schaltungen 14, 14a erlauben durch Variation
der Schaltfrequenz oder durch Pulsweiten-Modulation eine Änderung der Ausgangsspannung.
Weiterhin beinhaltet das Schaltnetzteil ein Übertragermodul 16, welches nachfolgend
näher dargestellt wird und einen angeschlossenen Verbraucher, welcher das Modul Last
15 ist. Das Modul Last 15 kann vom einfachen Widerstand bis zu einer komplexen Schaltung
auch Hochspannungswicklungen enthalten.
Erfindungsgemäß wird das Übertragermodul 16 in einem einzigen Bauelement verwirklicht.
Dieses Bauelement besteht aus mehreren flachen, vorzugsweise rechteckförmigen Elektroden
1, 2, 3, 4, 5, 6. Die Anzahl der Elektroden 1, 2, 3, 4, 5, 6 ist variabel. In der
Ausgestaltung nach Figur 7 werden insgesamt sechs Elektroden verwendet.
[0013] Die Elektroden 1, 2, 3, 4, 5, 6 sind jeweils gegeneinander durch eine dielektrische
Folie 8 isoliert. Somit entsteht zwischen zwei isolierten Elektroden immer ein Kondensator.
Die übereinander gestapelten Folien 8 und Elektroden 1, 2, 3, 4, 5, 6 bilden ein Elektrodenpaket.
Um die Herstellung dieses Elektrodenpakets zu vereinfachen und um eine geringe Schichtdicke
des Elektrodenpakets zu erreichen, können die Elektroden 1, 2, 3, 4, 5, 6 auf die
Isolierfolie 8 aufgedampft sein. Dies erlaubt eine kostengünstige Großserienfertigung.
Für die Konfiguration der Verschaltung der Kondensatoren besitzen die rechteckförmigen
Elektroden 1, 2, 3, 4, 5, 6 an mindestens zwei Seiten elektrische Kontakte.
[0014] Um eine Sternschaltung der Kondensatoren 9 wie in den Figuren 4 bis 6 zu erreichen,
ist nur jede zweite Elektrode 1, 3, 5 des Elektrodenpakets am einen Ende elektrisch
leitend miteinander verbunden. Dies ist der Sternpunkt. Dazu werden die elektrischen
Kontakte der Elektroden 1, 3, 5 großflächig mit einer leitenden Schicht, z.B. einer
Metallschicht, verbunden und bilden einen gemeinsamen Anschluss. Die anderen Elektroden
2, 4, 6 besitzen getrennte elektrische Anschlüsse. Figur 1 zeigt ein Beispiel für
die Anwendung dieser Sternschaltung im Übertragermodul 16 eines erfindungsgemäßen
Schaltnetzteils. Bei einem Schaltnetzteil nach Figur 1 ist für das Resonanzverhalten
die Parallelschaltung der beiden Kondensatoren 9 wirksam. Dadurch wird der Strom aus
dem Modul Spannungsquelle 13 mit einem geringeren Wechselstrom belastet, und der Elektrolytkondensator
kann entfallen, wenn die Kapazitäten der Kondensatoren 9 groß genug sind.
[0015] Besitzt das Übertragermodul 16 nur einen Kondensator 9, so soll dieser eine möglichst
große Kapazität aufweisen. Dazu wird eine Parallelschaltung von Kondensatoren 9 integriert.
Für eine Parallelschaltung der Kondensatoren 9 ist jeweils abwechselnd jede zweite
Elektrode des Elektrodenpakets elektrisch miteinander verbunden. Dazu werden die elektrischen
Kontakte der einen Elektroden 1, 3, 5 und die elektrischen Kontakte der Gegenelektroden
2, 4, 6 großflächig mit einer leitenden Schicht, z.B. einer Metallschicht, verbunden
und besitzen jeweils einen gemeinsamen Anschluss. Beispiele für die erfindungsgsmäße
Anwendung im Schaltnetzteil sind in Figur 2 und Figur 3 dargestellt, wo durch eine
Parallelschaltung der Elektroden 1, 2, 3, 4, 5, 6 die Kapazität des Kondensators im
Übertragermodul 16 vergrößert wird.
[0016] Um aus dem Elektrodenpaket ein Übertragermodul 16 mit Transformator herzustellen,
wird das Elektrodenpaket zu einer Spulenwicklung 12 wie in Figur 8 gewickelt. Je nach
gewünschter Bauform und in Abhängigkeit der Größe der Elektroden 1, 2, 3, 4, 5, 6
werden die Windungen 11 der Wicklung 12 entweder übereinander oder bei schmalen Elektroden
spiralförmig aufeinander gewickelt. Zur elektrischen Isolation der einzelnen Windungen
11 voneinander ist zwischen den Windungen 11 eine zusätzliche Isolierschicht 10 vorhanden,
durch deren Dicke und Materialbeschaffenheit die elektrischen Eigenschaften des Transformators
ebenfalls variiert werden können.
[0017] Die Spulenwicklung 12 ist außerdem um einen Ferritkern 7 gewickelt, was in den Figuren
7 und 8 gezeigt ist. Der Ferritkem 7 mit beliebigem µ
r dient vor allem als gemeinsamer Eisenkern von Wicklung 12 und einer oder mehrerer
Sekundärwicklungen 17 eines Transformators. Die Sekundärwicklungen 17 können dabei
einfach um die erste Wicklung 12 und den Ferritkern 7 herumgewickelt werden. Statt
einer Sekundärwicklung 17 mit gewickeltem Elektrodenpaket kann auch eine gewöhnliche
Sekundärwicklung 17 aus Kupferdraht oder Metallfolie verwendet werden, wobei diese
auch auf einer Platine angeordnet sein kann. Eine solche Anordnung ist schematisch
in Figur 7 offenbart, wobei hier nur eine Windung 11 einer Primärwicklung und eine
Windung einer Sekundärwicklung 17 skizziert ist. Mit einer Sternschaltung der Elektroden
1, 2, 3, 4, 5, 6 werden die Sternschaltung der Kondensatoren wie in den Figuren 1,
4, 5 und 6 realisiert. Typischerweise ist der Ferritkern 7 geschlossen, aber er kann
auch einen Luftspalt enthalten, um die Hauptinduktivität des Transformators zu erniedrigen.
Außerdem kann ein sogenannter Streufluss-Schenkel 7a hinzugefügt werden, um die Kopplung
zu den anderen Wicklungen zu reduzieren und damit durch die Erhöhung der Streuinduktivität
eine Serieninduktivität zu integrieren. Damit lassen sich unterschiedliche Verschaltungen
zusätzlich zum Transformator vorhandener Induktivitäten wie in den Figuren 4 bis 6
realisieren.
1. Schaltnetzteil mit mindestens einem Kondensator (9) und mit einem Transformator mit
mehreren Wicklungen (12, 17),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Integration des Kondensators (9) in den Transformator durch mindestens eine
mehrlagige Folienwicklung (12) vorgesehen ist und diese Folienwicklung (12) des Transformators
aus mehreren flachen, leitfähigen Elektroden (1, 2, 3, 4, 5, 6) besteht, welche abwechselnd
mit isolierender, dielektrischer Folie (8) übereinander zu einem Elektrodenpaket gestapelt
sind.
2. Schaltnetzteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wicklungen (12, 17) um einen Kern (7) gewickelt sind und dieser Kern (7) einen
Luftspalt beliebiger Größe und Form und/oder einen Streuflusskern (7a) aufweist.
3. Schaltnetzteil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Elektroden (1, 2, 3, 4, 5, 6) am einen Ende einen elektrisch leitenden Kontakt
aufweisen, während am anderen Ende die erste Elektrode (1) mit der jeweils übernächsten
Elektrode (1, 3, 5) elektrisch leitend verbunden ist und diese verbundenen Elektroden
(1, 3, 5) einen gemeinsamen elektrisch leitenden Kontakt aufweisen, welcher der Sternmittelpunkt
ist.
4. Schaltnetzteil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem Ende eine erste Elektrode (1) mit der jeweils übernächsten Elektrode (1,
3, 5) elektrisch leitend verbunden ist, während am anderen Ende die übrigen Elektroden
(2, 4, 6) elektrisch leitend verbunden sind.
5. Schaltnetzteil nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass diejenigen der Elektroden (1, 2, 3, 4, 5, 6), welche einen gemeinsamen elektrischen
Kontakt aufweisen, über der gesamten Länge des Elektrodenpakets seitlich an einer
oder mehreren Seiten elektrisch leitend verbunden sind.
6. Schaltnetzteil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen jeder Windung (11) der Wicklung (12) mindestens eine zusätzliche isolierende
Folie (10) vorhanden ist.
7. Schaltnetzteit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Elektroden (1, 2, 3, 4, 5, 6) eine dünne Metallschicht ist, welche
durch Aufdampfen oder andere Beschichtungsverfahren auf einer oder beiden Seiten einer
isolierenden, dielektrischen Folie (8) aufgebracht wird.