[0001] Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umformen eines als Ein- oder
Mehrkammerprofil ausgebildeten Hohlprofils mittels durch ein strömbares Druckmedium
im Hohlprofil erzeugten Innenhochdrucks, enthaltend einen in die Profilkammer eingreifenden,
abdichtenden Stempel mit einem Trägerteil und einer mittelbar oder unmittelbar auf
dem Trägerteil angeordneten, die Stirnseite der Profilkammer abdichtenden Manschette
und enthaltend wenigstens eine Durchgangsöffnung als Druckmedium-Zu- und/oder Abfuhrkanal
sowie ein Verfahren zum Innenhochdruck-Umformen.
[0002] Beim sogenannten Innenhochdruck-Umformen, nachfolgend IHU-Verfahren genannt, wird
ein Hohlprofil durch Innendruck ausgedehnt. Dazu werden die Stirnseiten des Hohlprofils
abgedichtet, um in dessen Innenraum mittels eines Druckmediums einen Überdruck aufzubauen
und zu halten. Der Überdruck führt zu einer Ausweitung des Hohlprofils. Das Hohlprofil
nimmt die durch die Werkzeugform, in welche das Hohlprofil zuvor gelegt wurde, vorgegebene
Form an. Bisherige Dichtverfahren bedienen sich konisch geformter Metalldichtstempel,
insbesondere Stahlstempel, die in das Hohlprofil eingefahren werden. Zusätzlich kann
das Hohlprofil mittels wenigstens eines am Werkstück stirnseitig angreifenden Stempelteils
nachgeschoben werden. Es wird so möglich, das Werkstück aufzuweiten oder zu stauchen.
[0003] Bei einem Doppel- oder Mehrkammerprofil dehnen sich dessen Stege zwischen den einzelnen
Kammern während des erwähnten Nachschiebens anders aus als die übrigen Wandungen bzw.
die Aussenkonturen, und der Stempel vermag die ungleichmässige Verformung nicht auszugleichen.
Wählt man die Toleranzen des Profilquerschnitts zu gross, dass heisst beispielsweise
grösser als 0,1 mm, so ist ein Abdichten auf konventionelle Art gar nicht möglich.
Dies hat zu Versuchen geführt, Dichtstempel aus Kunststoff, vor allem aus Polyurethan,
einzusetzen.
[0004] Die üblichen Dichtstempel mit Manschetten aus Polyurethan verschleissen schnell durch
die beim Einfahren in das Hohlprofil auftretende Reibung und durch zu hohe Druckspannungen
an scharfen Ecken und Wanddickensprüngen der Manschette. Weicht die Form des Profils
zu stark von den Sollwerten ab, muss das Dichtelement noch weiter einfahren, was den
Verschleiss erhöht. Andernfalls kann es die gewünschte Dichtwirkung gar nicht mehr
entfalten.
[0005] In Kenntnis dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, ein zuverlässiges
und vergleichsweise anspruchsloses und für Serienfertigung geeignetes Dichtsystem,
insbesonder für Mehrkammerprofile vorzuschlagen, welches ein optimales Abdichtvermögen
zwischen der Paarung aus Hohlprofil, insbesondere Mehrkammerhohlprofil, und Stempel
als auch verbesserte Stempel-Standzeiten aufweist. Die Erhöhung der Standzeit im Serienbetrieb
soll zu einer Minderung der Betriebskosten führen.
[0006] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass die Manschette ein auf der
Profilkammer zugewandten Stirnfläche des Trägerteils angeordnetes gummielastisches
Stempelteil ist und auf der freien Stirnfläche der Manschette eine über Befestigungsmittel
in einem mittelbar oder unmittelbar an der Manschette anliegenden Stempelteil verankerten
und die Manschette quetschend einengende, verdrehsicher gelagerte Vorspannplatte angebracht
ist.
[0007] Der erfindungsgemässe Stempel ist in Stempellängsachse x ausgerichtet, welche zweckmässig
der Einführrichtung des Stempels entspricht. Die Manschette besteht bevorzugt aus
einem oder enthält bevorzugt einen begrenzt elastischen Kunststoff. Die Manschette
besteht insbesondere aus oder enthält insbesondere Polyurethan. Die Manschette ist
vorzugsweise von massiver, blockförmiger Bauweise.
[0008] Die Vorspannplatte ist ein flächiges, plattenförmiges Element und besteht zweckmässig
aus einem Werkstoff von hoher Festigkeit, so dass diese auf die Manschette in vorgespanntem
Zustand eine Anpressdruck auszuüben vermag ohne selbst wesentlich deformiert zu werden.
Die Vorspannplatte besteht vorzugsweise aus einem Eisen- oder Nichteisenmetall, insbesondere
aus Stahl. Die Vorspannplatte weist zweckmässig eine, vorzugsweise mittig angeordnete
Durchgangsbohrung aus, welche vorteilhaft als Durchgangsöffnung für die Druckmedium-Zu-
und/oder Abfuhr dient. Die Fläche der Vorspannplatte beträgt vorzugsweise mehr als
60%, insbesondere mehr als 75%, der durchschnittlichen Querschnittsfläche der Manschette.
[0009] Die Manschette liegt mit einer Bodenfläche dem Trägerteil an. Auf der Bodenfläche
entgegengesetzten Seite enthält die Manschette eine freie Stirnfläche. Die Manschette
weist ebenfalls eine, vorzugsweise mittig angeordnete, mit der Durchgangsöffnung der
Vorspannplatte fluchtende Durchgangsöffnung auf, welche die Fortsetzung des Druckmedium-Zu-
und/oder Abfuhrkanals darstellt.
[0010] Die Umfangsgeometrie der Manschette ist zweckmässig der Innenkontur der Profilkammer
des Kammerprofils angepasst. Die Manschette weist zweckmässig eine vollumfängliche
Aussenwandung auf. Die Aussenwandung kann parallel zur Stempellängsachse x verlaufen
oder sich in Richtung freier Stirnfläche, d.h. in Einführrichtung des Stempels verjüngen.
Der durch die Aussenwandung und Stempellängsachse x eingeschlossene spitze Winkel
beträgt vorzugsweise weniger als 20°, insbesondere weniger als 10° (Winkelgrade).
In einem an die Aussenwandung anschliessenden Endabschnitt weist die Manschette eine
sich vorzugsweise gegenüber der Aussenwandung in Einführrichtung des Stempels stärker
verjüngende Endabschnittswandung auf. Die Flächen der Aussenwandung und der Endabschnittswandung
schliessen bevorzugt einen spitzen Winkel von 0° bis 45° (Winkelgrade), insbesondere
von 10° bis 30°, ein. Durch die stärkere Verjüngung der Endabschnittswandung wird
das Einführen des Stempels in die Profilkammer erleichtert.
[0011] In einer ersten Ausführung der Erfindung weist die Manschette eine stirnseitig gegen
die Profilkammer angeordnete und taschenförmig ausgebildete Ausnehmung auf, welche
durch einen, vorzugsweise vollumfänglichen, Ringflansch umgeben ist. Die taschenförmige
Ausnehmung enthält eine zurückversetzte Stirnfläche. Die Manschette lässt sich in
dieser Ausführung in ein Bodenteil mit Aussenwandung und einem auf dem Bodenteil angeordneten
und die taschenförmige Ausnehmung ausbildenden Ringflansch mit einer Ringflanschaussenwandung
als Endabschnittswandung kennzeichnen. Die Ringflanschaussenwandung setzt vorzugsweise
auf der Höhe des Ringflanschansatzes an und bildet die äussere Wandung des Ringflansches.
[0012] Der Ringflansch kann auch nur über Teilabschnitte des Gesamtumfanges der Manschette
führen, und insbesondere nur die Eckbereiche der anstossenden Aussenwandungen der
Manschette abdecken. Die Querschnittsdurchmesser des Ringflansches bleiben vorzugsweise,
gegebenenfalls mit Ausnahme der Eckbereiche, über den gesamten Umfang der Manschette
konstant, derart dass die taschenförmige Ausnehmung und mit ihr die Vorspannplatte
die Querschnittsgeometrie der Profilkammer im wesentlichen wiedergeben.
[0013] Ringflansch und Bodenteil, d.h. die Manschette, sind zweckmässig aus einem Stück
gefertigt. Der Ringflansch weist ferner eine zur taschenförmigen Ausnehmung hin gerichtete
innere Wandung, die sogenannte Ringflanschinnenwandung, auf. Der Ringflansch ist zweckmässig
wulstartig ausgebildet und weist vorzugsweise einen mittleren Durchmesser auf, welcher
erlaubt den Ringflansch mittels einer auf die Ringflanschinnenwandung ausgeübten Druckbeaufschlagung
wirkungsvoll nach aussen zu quetschen. Die Höhe des Ringflansches entspricht vorzugsweise
der Dicke der Vorspannplatte und weicht insbesondere nicht mehr als ±50 % von der
Dicke der Vorspannplatte ab.
[0014] Zwischen der Ringflanschinnenwandung und der Stirnfläche des Bodenteils ist ein Übergangsbereich
ausgebildet. In bevorzugter Ausführung verbindet eine Kurvenfläche, insbesondere eine
Kreiskurvenfläche mit Radius r, die Ringflanschinnenwandung mit der Stirnfläche. Der
Radius r ist vorzugsweise derart gewählt, dass sich am Ringflansch eine fussartige
Verbreiterung ausbildet. Der maximale Durchmesser e der fussartigen Verbreiterung
entspricht vorzugsweise etwa dem Durchmesser d des Ringflansches in seinem Endabschnitt.
Der maximale Durchmesser e der fussartigen Verbreiterung entspricht ferner vorzugsweise
wenigstens einem Drittel der Höhe h, insbesondere wenigstens der halben Höhe h des
Ringflansches. Der Radius r beträgt überdies vorzugsweise rund die Hälfte des Ringflanschdurchmessers
an seiner Basis.
[0015] Der angelegte Radius, bzw. die fehlenden Kanten, bewirken eine gleichmässige Spannungsverteilung
am Fuss des Ringflansches im Übergang vom Ringflansch zum Bodenteil der Manschette.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Übergängen, in welchen die aufeinandertreffenden Wandungen
des Ringflansches und der Stirnfläche einen, jeweils einen Winkel von rund 90° einschliessenden,
Eckbereich ausbilden, treten in erfindungsgemässer Ausführung bei hohen auf den Ringflansch
einwirkenden Querkräften im genannten Übergangsbereich keine Spannungsspitzen und
somit auch keine Riss- und Bruchbildung auf, wie dies in den genannten herkömmlich
ausgebildeten Eckbereichen entlang der Kanten vorkommt.
[0016] In weiterer Ausführung der Erfindung bildet der Ringflansch im besagten Übergangsbereich
ebenfalls eine fussförmige Verbreiterung aus. Die fussförmige Verbreiterung wird bevorzugt
durch brechen der im Eckbereich ausgebildeten Kanten mittels einer oder mehreren planen
oder gewölbten Eckflächen erreicht. Die gegenseitig anstossenden Eckflächen bzw. die
an der Flanschinnenwandung bzw. der Stirnfläche anstossende(n) Eckfläche(n) bilden
zweckmässig einen Winkel von grösser als 90°, vorzugsweise von grösser als 110° und
insbesondere von grösser 130° aus. Die durch die Eckflächen wiederum erzeugten stumpfwinkligen
Kanten sind vorzugsweise gerundet.
[0017] Durch die sich zur Ringflanschendfläche hin verjüngende Ringflanschaussenwandung
und die Brechung der Kanten im Übergangs- bzw. Eckbereich zur Ringflanschinnenwandung
ergibt sich an der Basis ein Ringflanschdurchmesser, welcher bedeutend grösser, vorzugsweise
rund doppelt bis dreifach so gross ist wie der entsprechende Durchmesser d an der
Ringflanschendfläche. Überdies weist der Ringflansch ein bevorzugtes Verhältnis von
Höhe h zu Durchmesser d an seiner Endfläche von 0,5 bis 3, insbesondere von rund 1
bis 2 auf.
[0018] In die taschenförmige Ausnehmung der Manschette ist eine Vorspannplatte eingelassen.
Die Vorspannplatte liegt bevorzugt satt und insbesondere passgenau an den Innenkonturen
der besagten Ausnehmung an und ist dadurch verdrehsicher gelagert.
[0019] Die Vorspannplatte ist mittels, vorzugsweise die Manschette durchdringenenden, Befestigungsmitteln
an einem mittelbar oder unmittelbar an die Manschette angrenzenden Stempelteil verankert,
so dass durch Festziehen der besagten Befestigungsmittel der durch die Manschette
besetzte Zwischenraum zwischen Vorspannplatte und dem Stempelteil verkürzt wird und
die Manschette zwischen Vorspannplatte und dem entgegengesetzt liegenden Stempelteil
eingeklemmt wird.
[0020] Die Befestigungsmittel sind vorzugsweise in der an die Manschette mittelbar oder
unmittelbar angrenzenden Trägerplatte verankert. Als Befestigungsmittel sind vorzugsweise
Schraubverbindungen im Einsatz. Die Schraubverbindungen liegen bevorzugt mit dem Schraubenkopf
und gegebenenfalls einer Unterlagsscheibe an der Vorspannplatte an und halten diese
fest.
[0021] In bevorzugter Ausführung ist die Vorspannplatte wenigstens mittels einer die Durchgangsöffnung
in der Vorspannplatte und der Manschette durchstossenden Befestigungsschraube mit
Durchgangsbohrung verankert. Die besagte Befestigungsschraube kann ebenfalls in einem
mittelbar oder unmittelbar an die Manschette angrenzenden Stempelteil, insbesondere
am Trägerteil, verschraubt, sein. Die Durchgangsbohrung in der Befestigungsschraube
dient als Zu- und/oder Abfuhrkanal für das Druckmedium. Es können ferner mehrere Befestigungsschrauben
mit oder ohne Durchgangsbohrung der vorgenannten Art und entsprechend auch mehrere
Zu- und Abfuhrkanäle für das Druckmedium vorgesehen sein. Die Zu- und Abfuhr des Druckmediums
kann bei zwei oder mehreren Befestigungsschrauben mit Durchgangsbohrung insbesondere
durch getrennte Kanäle geführt werden. Werden Befestigungsschrauben mit Durchgangsbohrung
als Zu- oder Abfuhrkanal des Druckmediums verwendet, so sind die genannten Schrauben
vorzugsweise in im Trägerteil ausgeführten und mit den Durchgangsöffnungen der Manschette
und Vorspannplatte fluchtenden Durchgangsbohrungen mit Innengewinde verankert.
[0022] Die Kanten im Übergangsbereich zweier sich in einem Winkel schneidenden Ringflanschabschnitte,
wie dies beispielsweise bei in Draufsicht polygonal ausgebildeten Stempelkörpern der
Fall ist, sind vorzugsweise im Bereich der Ringflanschinnenwandung geschnitten und
gerundet. Der besagte Übergangsbereich wird vorzugsweise durch ein Kurvenstück, insbesondere
einem Kreiskurvenstück mit Radius s, begrenzt. Der genannte Radius s entspricht oder
ist grösser als der halbe Durchmesser e der maximalen fussartigen Verbreiterung des
Ringflansches. Ferner kann die Kante auch mittels einer oder mehreren planen oder
gewölbten Wandflächen, welche ihrerseits mit den angrenzenden Wandflächen Winkel von
grösser als 90°, vorzugsweise grösser als 110° und insbesondere grösser als 130° einschliessen,
geschnitten sein. Die durch die Wandflächen wiederum eingeschlossenen stumpfwinkligen
Kanten sind vorzugsweise gerundet.
[0023] In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist die Vorspannplatte keinen vorbeschriebenen
Ringflansch auf und die Vorspannplatte ist direkt auf die Stirnfläche, welche unmittelbar
auf den Wandendabschnitt der Manschette folgt, aufgesetzt. Die Vorspannplatte ist
mit stirnseitig angeordneten Anformungen, beispielsweise in Form von Stiften, versehen,
welche in korrespondierende Nuten oder Ausnehmungen an der Stirnfläche der Manschette
greifen. Die Anformungen an der Vorspannplatte greifen insbesondere passgenau in die
genannten Ausnehmungen in der Manschette. Beim Aufsetzten der Vorspannplatte auf die
genannte Stirnfläche werden die Anformungen an der Vorspannplatte in die entsprechenden
Ausnehmungen eingeschoben, so dass die Vorspannplatte um die Stempellängsachse x verdrehsicher
auf der Stirnfläche der Manschette gelagert ist.
[0024] Auch in dieser Ausführung kann die Vorspannplatte mittels einer die Durchgangsöffnung
in der Vorspannplatte und der Manschette durchstossenden Befestigungsschraube mit
Durchgangsbohrung der vorbeschriebenen Art in einem mittelbar oder unmittelbar an
die Manschette angrenzenden Stempelteil, insbesondere Trägerteil, verschraubt sein.
Die Vorspannplatte kann auch, wie oben beschrieben, mittels mehreren Befestigungsmitteln,
insbesondere Schraubverbindungen, verankert sein, derart dass die Vorspannplatte um
die Stempellängsachse x verdrehsicher gelagert ist und keine in Ausnehmungen greifende
Anformungen an der Vorspannplatte vorgesehen werden müssen.
[0025] Durch das Verankern der Vorspannplatte in einem mittelbar oder unmittelbar der Vorspannplatte
entgegengesetzt liegenden Stempelteil, kann die Manschette sandwichartig eingeklemmt
und durch frei wählbares Festziehen der Befestigungsmittel gequetscht werden. Das
quetschende Einklemmen der Manschette bewirkt eine seitliche, gegebenenfalls wulstartige,
Ausdehnung derselben. Durch das Spannen der Vorspannplatte können somit auftretende
Toleranzen zwischen dem Kammer- und dem in die Profilkammer eingeführten Stempelquerschnittsprofil,
welche die Dichtigkeit herabsetzen, ausgeglichen werden.
[0026] Ist die Vorspannplatte, wie oben beschrieben, in eine taschenförmige Ausnehmung der
Manschette eingelassen, so kann die Vorspannplatte in ihren der besagtem taschenförmigen
Ausnehmung zugewandten Abmessungen gegebenenfalls etwas grösser dimensioniert sein,
derart dass durch das Einführen der Vorspannplatte und insbesondere durch das Spannen
derselben aufgrund des eintretenden Keileffektes der Ringflansch, insbesondere an
seiner Basis, etwas verstärkt nach aussen, d.h. zu den vorgesehenen Profilkammerwänden
hin, weggedrückt wird.
[0027] Die Vorspannplatte ist in bevorzugter Ausführung in Richtung Trägerteil, d.h. parallel
zur Stempellängsachse x, frei verschiebbar aber verdrehsicher angeordnet, wobei die
oben genannte Verankerung der Vorspannplatte einen (in Richtung Profilkammer) äusseren
Anschlagpunkt darstellt. Die Vorspannplatte kann somit mittels Druckbeaufschlagung
durch das Druckmedium in Richtung Trägerplatte zurückgedrängt werden und die Manschette
weiter quetschen. Strömt das Druckmittel nämlich aus der Zufuhrleitung in die Profilkammer
ein, so schlägt es am Ende neben dem Einfüllstrom zurück und übt eine Schubkraft auf
die Vorspannplatte aus, so dass sich diese in Abhängigkeit der Schubkraft zurückverschiebt.
[0028] Die Vorspannplatte wird bevorzugt vor Einführen des Stempels in die Profilkammer
vorgespannt. In geänderter Ausführung der Erfindung können Mittel vorgesehen sein,
welche erlauben die Vorspannplatte erst nach Einführen des Stempels in seine Betriebsposition
zu spannen bzw. zusätzlich zu spannen. Bei dieser Variante kann die Reibung zwischen
Manschette und Profilkammerwand während des Einführens des Stempels herabgesetzt und
der Verschleiss weiters reduziert werden. Ferner kann auch vorgesehen sein, dass die
Vorspannplatte während des Umformvorganges zusätzlich aktiv weiter gespannt wird.
[0029] Das Spannen erfolgt mittels Festziehen der Befestigungsschraube(n). Durch das Spannen
der Vorspannplatte ist es möglich die Profilkammer betriebsbereit abzudichten und
Toleranzen in der Dichtung auszugleichen.
[0030] Am Umfang einer in die Profilkammer einführbaren und dichtenden Manschette der oben
beschriebenen Geometrie und Beschaffenheit liegt in einer besonderen Ausführung der
Erfindung wenigstens ein Zusatzelement als Verschleissschutz aus einem Werkstoff,
der gegenüber der Manschette von einer höheren Festigkeit bzw. Verschleissfestigkeit
ist. Das Zusatzelement besteht vorzugsweise aus einem verschleissfesten metallischen
Werkstoff, wie einem Eisen- oder Nichteisenmetall und insbesondere aus Stahl. Das
Zusatzelement umfängt die Manschette in vollem Umfang oder in einem Teilumfang oder
mehreren Teilumfängen aussenseitig.
[0031] Der Verschleissschutz liegt vorzugsweise in einem Bereich der Manschette, welcher
in Betriebsstellung zu Beginn des Umformprozesses der Kante an der Stirnwand des Kammerprofils
anliegt. Dank dieser Massgabe wird ein Verschleiss des Kunststoffes durch Reibung
weiter reduziert.
[0032] In bevorzugter Ausführung ist das Zusatzelement leistenförmig und wird in eine entsprechende
Nuteinformung in der Aussenfläche der Manschette als Verschleissleiste eingefügt.
Diese Verschleissleiste ist bevorzugt von dünnem Querschnitt und begrenzt biegbar,
kann sich also an die angrenzende Innenfläche des Hohlprofils anschmiegen. Die Verschleissleiste
kann ein einziges vollumfängliches Teil sein oder aus mehreren Teilleisten, insbesondere
in Form von Eckstücken, bestehen, welche gemeinsam den gesamten Umfang oder Teilabschnitte
davon umgeben.
[0033] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die Verschleissleiste, wie auch die
sie aufnehmende Nut der Manschette einen sich in Richtung Profilkammer hin verjüngenden
Querschnitt auf.
[0034] In einer weiteren Ausführungsform bildet die Verschleissleiste einen die Wandung
der Manschette umgebenden Rahmen, eines weiteren unmittelbar an die Manschette und
dem Trägerteil angrenzenden Stempelteils, der seinerseits in einer entsprechenden
Oberflächeneinformung der Aussenwand der Manschette lagert.
[0035] Die Aussenwand der Verschleissleiste und der Manschette fluchten bevorzugt gemeinsam,
so dass an den Werkstoffübergängen keine Absätze oder Kanten auftreten.
[0036] In einer weiteren Ausführung liegt zwischen Trägerteil und Manschette ein plattenartiges
Zwischenteil, vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus Stahl,
welches auf der der Manschette zugewandten Fläche einen wulstartigen Rand als Verschleissschutz
aufweist. Der wulstartige Rand weist bevorzugt eine einwärts geneigte Aussenfläche
auf, die mit der geneigten Aussenfläche des zugeordneten Manschette etwa fluchtet.
Der wulstartige Rand bildet somit einen in die Aussenfläche der Wandung der Manschette
einragende Verschleissleiste. Der wulstartige Rand ist bevorzugt von dünnem Querschnitt
und begrenzt biegbar, kann sich also an die angrenzende Innenfläche des Hohlprofils
anschmiegen.
[0037] Das Trägerteil aller Ausführungsformen kann einen grösseren Umfang als die Manschette
aufweisen und dabei an der Kontaktfläche zur Manschette eine Absatz ausbilden, an
welchem die Profilkammer mit ihrer Stirnfläche beim Vortreiben des Stempels in die
Profilkammer anstösst. Dies dient dem Nachstossen des Stempels zwecks Verkürzung bzw.
Stauchung des Profils. Die Dichtwirkung zwischen Manschette und Kammerpröfilwand wird
bevorzugt im Bereich der Aussenwandung der Manschette erreicht, insbesondere, von
der Trägerplatte her betrachtet, im Bereich des ersten Drittels der Aussenwandung.+
[0038] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Innenhochdruck-Umformen eines
Ein- oder Mehrkammerprofils mittels eines durch ein strömbares Druckmedium erzeugten
Innenhochdrucks im abgedichteten Profilraum des Kammerprofils unter Verwendung einer
erfindungsgemässen Vorrichtung, wobei Stempel in die Profilkammern des Kammerprofils
eingeführt werden und die Manschette des Stempels die stirnseitige Öffnung der Profilkammer
dichtend abschliesst und ein Druckmedium über eine Druckzufuhrleitung in die Profilkammer
eingelassen wird.
[0039] Das Verfahren kennzeichnet sich dadurch aus, dass eine der Stirnfläche der Manschette
anliegende Vorspannplatte vor oder nach Einführen des Stempels in die Profilkammer
mittels Befestigungsmittel unter Quetschung der Manschette in einem mittelbar oder
unmittelbar der Manschette anliegenden und der Vorspannplatte entgegengesetzt liegenden
Stempelteil verankert und gespannt wird, so dass Toleranzen zwischen Stempel und den
Kammerwänden ausgeglichen werden.
[0040] In besonderer Ausführung des Verfahrens wird durch das Spannen der Vorspannplatte
und dem quetschenden Einklemmen der Manschette der Ringflansch nach aussen in Richtung
der vorgesehenen Profilkammerwände gedrückt.
[0041] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist insbesondere zur Innenhochdruck-Umformung von
Mehrkammerprofilen geeignet. Dabei ist für jede Profilkammer jeweils ein Stempel mit
dazugehöriger Manschette und Vorspannplatte gemäss obiger Beschreibung vorgesehen.
Die einzelnen Stempel für ein Mehrkammerprofil können unabhängig voneinander geführt
sein. Ferner können die einzelnen Stempel für eine Stirnseite des Mehrkammerprofils
über ein gemeinsames Trägerelement oder sonstiges Element zu einer gemeinsam geführten
Stempelanordnung verbunden sein.
[0042] Mit dem erfindungsgemässen Stempel können Toleranzen des Kammerprofils oder Werkstücks
durch den Dichtstempel kompensiert werden. Ferner wird keine zusätzliche Dichtkraft
erforderlich. Ungleichmässige Ausdehnungen des Hohlprofils, d.h. der einzelnen Profilkammern,
können durch die Stempel ausgeglichen werden. Der erfindungsgemässe Stempel weist
überdies einen einfachen Aufbau auf und ist entsprechend kostengünstig in seiner Anschaffung
und wartungsfreundlich. Dank der Vorspannplatte kann ferner der Verschleiss zwischen
Manschette und Befestigungsmittel, z.B. der Schrauben, reduziert werden, da insbesondere
die Schrauben mit ihren Schraubenköpfen bzw. Unterlagselementen an der verschleissfesten
Vorspannplatte anliegen.
[0043] Im folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Stempel;
- Fig. 2:
- einen Querschnitt durch einen weiteren erfindungsgemässen Stempel;
- Fig. 3:
- einen Querschnitt durch einen weiteren erfindungsgemässen Stempel;
- Fig. 4:
- einen Querschnitt durch eine weiteren erfindungsgemässen Stempel;
- Fig. 5a:
- eine Draufsicht der Manschette eines erfindungsgemässen Stempels;
- Fig. 5b:
- einen schematischen Querschnitt durch Fig. 5a entlang der Linie A - A;
- Fig. 6:
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Stempels mit Verschleissschutz;
- Fig. 7:
- einen Querschnitt durch einen weiteren erfindungsgemässen Stempel mit Verschleissschutz;
- Fig. 8:
- einen Querschnitt durch ein Mehrkammerprofil.
[0044] Der Stempel 1a,b,c gemäss Fig. 1, 2 und 3 enthält eine Manschette 2a,b,c aus einem
Polyurethan, welche auf einem Trägerteil 3a,b,c angeordnet ist. Die Manschette 2a,b,c
weist eine taschenförmige Ausnehmung 4a,b,c auf, welche randseitig von einem Ringflansch
5a,b,c und gegen das Trägerteil 3a,b,c hin durch die Stirnfläche 16a,b,c eines Bodenteils
15a,b,c begrenzt ist. In die taschenförmige Ausnehmung 4a,b,c ist eine Vorspannplatte
6a,b,c aus Stahl eingelegt. Vorspannplatte 6a,b,c, Manschette 2a,b,c und das Trägerteil
3a,b,c weisen eine gemeinsam fluchtende Durchgangsöffnung 7a,b,c auf. In die Durchgangsöffnung
7a,b,c ist aus Richtung der Vorspannplatte 6a,b,c eine Schraube 8a,b,c mit Durchgangsbohrung
9a,b,c eingelassen, welche mit dem Schraubenkopf 10a,b,c an der Vorspannplatte 6a,b,c
anliegt und über ein Gewinde 11a,b,c in der Tägerplatte 3a,b,c verschraubt und verankert
ist. Die Ringflanschaussenwandung 12a,b,c verjüngt sich gegen die Ringflanschendfläche
13a,b,c hin, während die Aussenwandung 19a,b,c des Bodenteils 15a,b,c parallel zur
Stempellängsachse x verläuft.
[0045] Die Ringflanschinnenwandung 14a gemäss Ausführung nach Fig. 1, ist im wesentlichen
parallel zur Stempellängsachse x. Im Übergangsbereich von der Ringflanschinnenwandung
14a zur Stirnfläche 16a der Manschette 2a ist die Kante mittels einer Eckfläche 17a
gebrochen, so dass der Ringflansch 2a zur Stirnfläche 16a hin eine fussartige Verbreiterung
mit einem maximalen Durchmesser e
1 ausbildet. Der maximale Durchmesser e
1 der fussartigen Verbreiterung entspricht etwa dem Durchmesser d
1 des Ringflansches 2a im Bereich der Ringflanschendfläche 13a. Ferner entspricht der
maximale Durchmesser e
1 der fussartigen Verbreiterung etwa der halben Höhe h
1 des Ringflansches 2a oder ist grösser. Die Kanten am Übergang von der Eckfläche 17a
zur Ringflanschinnenwandung 14a und zur Stirnfläche 16a sind gerundet und werden in
einem Winkel der angrenzenden Wände bzw. Flächen von rund 135° eingeschlossen. Die
Manschette 2a schmiegt sich in betriebsbereiter Position des Stempels 1a an die Wände
18 der Profilkammer 20 an.
[0046] Die Ringflanschinnenwandung 14b gemäss Ausführung nach Fig. 2 ist im wesentlichen
parallel zur Stempellängsachse x. Im Übergangsbereich von der Ringflanschinnenwandung
14b zur Stirnfläche 16b der Manschette 2b hin ist die Kante mittels einer Kurvenfläche
17b gebrochen, so dass der Ringflansch 5b zur Stirnfläche 16b eine fussartige Verbreiterung
mit einem maximalen Durchmesser von e
2 ausbildet. Der Radius r des die Kurvenfläche begrenzenden Kreises entspricht etwa
der halben Höhe h
1 des Ringflansches 2b oder ist grösser. Der maximale Durchmesser e
2 der fussartigen Verbreiterung wiederum entspricht etwa dem Durchmesser d
2 des Ringflansches 2b im Bereich der Ringflanschendfläche 13b. Ferner entspricht der
maximale Durchmesser e
2 der fussartigen Verbreiterung etwa der halben Höhe h
2 des Ringflansches 2b oder ist grösser.
[0047] Die Ringflanschinnenwandung 14c gemäss Ausführung nach Fig. 3 verjüngt sich ausgehend
von der Stirnfläche 16c der Manschette 2c zur Ringflanschendfläche 13c hin, so dass
der Ringflansch 2c gegen die Stirnfläche 16c hin eine fussartige Verbreiterung mit
einem maximalen Durchmesser e
3 ausbildet. Im Übergangsbereich von der Ringflanschinnenwandung 14c zur Stirnfläche
16c ist die Kante mittels einer Kurvenfläche 17c zusätzlich gebrochen. Der maximale
Durchmesser e
3 der fussartigen Verbreiterung entspricht etwa dem Durchmesser d
3 des Ringflansches 2c im Bereich der Ringflanschendfläche 13c. Ferner entspricht der
maximale Durchmesser e
3 der fussartigen Verbreiterung etwa der halben Höhe h
3 des Ringflansches 2c oder ist grösser. Die Manschette 2c schmiegt sich in betriebsbereiter
Position des Stempels 1c an die Wände 18 der Profilkammer 20 an.
[0048] Eine weitere Ausführung eines erfindungsgemässen Stempels 1d gemäss Fig. 4 enthält
eine Manschette 2d aus einem Polyurethan, welche auf einem Trägerteil 3d angeordnet
ist. Die Manschette 2d enthält an ihrer Stirnfläche 16d nut- oder lochförmige Ausnehmungen
25. Auf die Stirnfläche 16d ist eine Vorspannplatte 6d aus Stahl angeordnet, welche
mit zu den Ausnehmungen 25 korrespondierenden Anformungen 26 enthält. Die Anformungen
26 greifen passgenau in die Ausnehmungen 25 ein und sichern die Vorspannplatte 6d
gegen Verdrehung um die Stempellängsachse x. Die Vorspannplatte 6d, die Manschette
2d und das Trägerteil 3d weisen eine gemeinsam fluchtende Durchgangsöffnung 7d auf.
In die Durchgangsöffnung 7d ist aus Richtung der Vorspannplatte 6d eine Schraube 8d
mit Durchgangsbohrung 9d eingelassen, welche mit dem Schraubenkopf 10d an der Vorspannplatte
6d anliegt und über ein Gewinde 11d in der Tägerplatte 3d verschraubt und verankert
ist. Die Endabschnittswandung 12d verjüngt sich gegen die Stirnfläche 16d hin, während
die Aussenwandung 19d im wesentlichen parallel zur Stempellängsachse x verläuft.
[0049] Die Vorspannplatte 6a,b,c,d gemäss Fig. 1, 2, 3 und 4 wird vor dem Einführen des
Stempels 1a,b,c,d in seine Betriebsposition durch die Schraube 8a,b,c,d gespannt,
derart dass die Manschette 2a,b,c,d zwischen Vorspannplatte 6a,b,c,d und Trägerteil
3a,b,c,d sandwichartig gequetscht wird und eine seitwärtige Verbreiterung erfährt.
Das Mass der angelegten Spannung und somit das Mass der Quetschung und Verbreiterung
der Manschette 2a,b,c,d ist abhängig von den vorhandenen Toleranzen zwischen Manschette
2a,b,c,d und Profilkammerwände 18.
[0050] In Fig. 5a ist eine Draufsicht einer Manschette 2h erfindungsgemässer Ausführung
dargestellt. Dieselbe Manschette 2h ist in Fig. 5b in Querschnittsansicht durch die
Linie A - A wiedergegeben. Die äussere Wandung 19h des Bodenteils 15h umschreibt einen
polygonalen Grundriss, welcher mit der Querschnittsgeometrie einer entsprechenden
Profilkammer 20 eines Mehrkammerprofils 21 korrespondiert (siehe Fig. 8). Die durch
die äussere Wandung 19h wiedergegebene Aussenkontur der Manschette 2h wird von einem
Ringflansch 5h begleitet, welcher in Fig. 5a durch die Ringflanschendfläche 13h wiedergegeben
ist. Der Ringflansch 5h umschliesst eine taschenförmige Ausnehmung 4h, welche in Fig.
5a durch dessen Stirnfläche 16h sichtbar wird. In zentraler Anordnung ist eine Durchgangsöffnung
7h für eine Schraubverbindung mit Durchbohrung für einen Druckmittel-Zu- und/oder
Abfuhrkanal vorgesehen.
[0051] Die Kanten im Übergangsbereich zweier sich in einem Winkel schneidenden Ringflanschabschnitte
sind im Bereich der inneren Ringflanschwandung 14h gerundet. Der besagte Übergangsbereich
wird vorzugsweise durch ein Kurvenstück mit Kreisradius s begrenzt. Der genannte Kreisradius
s entspricht oder ist grösser als der halbe Durchmesser e
5 der maximalen fussartigen Verbreiterung des Ringflansches 5h. Der Durchmesser d
5 der Ringflanschendfläche 13h entspricht etwa dem maximalen Durchmesser e
5 der fussartigen Verbreiterung. Die Aussenwandung 19h ist parallel zur Stempellängsachse
x, während sich die Ringflanschaussenwandung 12h gegen die Ringflanschendfläche 13h
hin verjüngt.
[0052] In einer weitergehenden Ausführung der Erfindung gemäss Fig. 6 ist in einem gemäss
Beschreibung anhand Fig. 3 ausgeführten Stempel 1e ein Verschleissschutz vorgesehen.
Der Verschleissschutz ist in Ausbildung einer streifenförmigen Verschleissleiste 30
am Übergang der Ringflanschaussenwandung 12e zur Aussenwandung 19e des Bodenteils
15e in eine nutförmige Ausnehmung 31 in der Aussenwandung 19e des Bodenteils 15e eingelassen.
Die Aussenwandung der Verschleissleiste 30 fluchtet mit der Aussenwandung 19e des
Bodenteils 15e. Die Verschleissleiste 30 ist aus Stahl.
[0053] In weiterer Ausführung der Erfindung gemäss Fig. 7 ist in einem gemäss Beschreibung
anhand Fig. 3 ausgeführten Stempel 1f ein Verschleissschutz vorgesehen. Zwischen dem
Trägerteil 3f und der Manschette 2f ist ein plattenartiges Zwischenteil 35 mit einem
wulstartigen Rand 36 aus Stahl angeordnet. Der wulstartige Rand 36 bildet einen Verschleissschutz
an der Aussenwand 19f der Manschette 2f aus. Der wulstartige Rand 36 weist dazu eine
in der Flucht zur Aussenwandung 19f der Manschette 2f verlaufende Aussenfläche 37
auf. Die Aussenfläche 19f der Manschette 2f verläuft leicht verjüngend in Richtung
Ringflansch 5f. Der wulstartige Rand 36 bildet somit ein in die Aussenwandung 19f
der Manschette 2f einragende Verschleisskante aus. Das Zwischenteil 35 weist ebenfalls
eine mit der Durchgangsöffnung 7f der Vorspannplatte 6f, der Manschette 2f und dem
Trägerteil 3f fluchtende Durchgangsöffnung zur Durchführung einer Befestigungsschraube
8f mit Durchgangsbohrung 9f auf. Die die Vorspannplatte 4f verankernden Befestigungsmittel
8f können auch im Zwischenteil 35 verankert sein.
[0054] Die Ausgestaltung des Ringflansches 5e,f in Fig. 6 und 7 und dessen Wandungen 12e,f,
13e,f, 14e,f, 17e,f und insbesondere die Ausgestaltung des Übergangbereichs von der
Ringflanschwandung 14e,f zur Stirnfläche 16e,f der Manschette 2e,f sowie die Verankerung
der Manschette 2e,f im Trägerteil 3e,f entspricht den Ausführungen zu Fig. 3. Aus
der dazugehörigen Beschreibung können entsprechende Merkmale entnommen werden. Die
genannte Ausgestaltung des Ringflansches 2f und dessen Wandungen und insbesondere
die Ausgestaltung des Übergangbereichs von der Ringflanschinnenwandung und des Übergangbereichs
können auch der Fig. 1 und 2 entsprechen. Ferner ist der oben beschriebende Verschleissschutz
und seine Ausführungsvarianten auch auf die zu Fig. 4 gehörende Ausführungsvariante
anwendbar.
1. Vorrichtung zum Umformen eines als Ein- oder Mehrkammerprofil (21) ausgebildeten Hohlprofils
mittels durch ein strömbares Druckmedium im Hohlprofil erzeugten Innenhochdrucks,
enthaltend einen in die Profilkammer (20) eingreifenden, abdichtenden Stempel (1a)
mit einem Trägerteil (3a) und einer mittelbar oder unmittelbar auf dem Trägerteil
(3a) angeordneten, die Stirnseite der Profilkammer (20) abdichtenden Manschette (2a)
und enthaltend wenigstens eine Durchgangsöffnung (7a) als Druckmedium-Zu- und/oder
Abfuhrkanal (9a),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Manschette (2a) ein auf der Profilkammer (20) zugewandten Stirnfläche des Trägerteils
(3a) angeordnetes gummielastisches Stempelteil ist und auf der freien Stirnfläche
(16a) der Manschette (2a) eine über Befestigungsmittel (8a) in einem mittelbar oder
unmittelbar an der Manschette (2a) anliegenden Stempelteil (3a) verankerten und die
Manschette (2f) quetschend einengende, verdrehsicher gelagerte Vorspannplatte (6a)
angebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel Vorspannplatte (6a) und Manschette (2a) durchdringend in einem
der Vorspannplatte (6a) entgegengesetzt liegenden, vorzugsweise unmittelbar an der
Manschette (2a) anliegenden, Stempelteil (3a) verankert sind und die Vorspannplatte
(6a) unter quetschender Einengung der Manschette (2a) an das Stempelteil (3a) fixieren.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannplatte (6a) mittels einer oder mehreren die Manschette (2a) durchstossenden,
die Vorspannplatte über Schraubenköpfe (10a) oder Unterlagselemente fixierenden und
im Trägerteil (3a) verschraubten Befestigungsschrauben (8a) verankert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannplatte (6a) wenigstens mittels einer die Durchgangsöffnung (7a) durchstossenden
und im Trägerteil (3a) verschraubten Befestigungsschraube (8a) mit Durchgangsbohrung
(9a) verankert ist und die Durchgangsbohrung (9a) zugleich Druckmedium-Zu- und/oder
Abfuhrkanal ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Manschette an der Profilkammer (20) zugewandten Stirnfläche (16a) eine von einem
Ring flansch (5a) voll- oder teilumfänglich randseitig umschlossene taschenförmige
Ausnehmung (4a) enthält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringflansch (5a) ein bevorzugtes Verhältnis von Höhe h1 zu Durchmesser d1 an seiner Endfläche von 0,5 bis 3, insbesondere von rund 1 bis 2 aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannplatte (6a) in eine wenigstens in ihrer geometrischen Form, vorzugsweise
in ihrer geometrischen Form und Abmessung korrespondierende taschenförmige Ausnehmung
der Manschette quer zur Stempellängsachse x verdrehsicher eingebettet ist und die
Vorspannplatte (6a) von einem satt anliegenden Ringflansch (5a) umgeben ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannplatte (6a) in ihrer der taschenförmigen Ausnehmung (4a) zugewandten
Geometrie grösser dimensioniert ist, als die taschenförmige Ausnehmung, so dass durch
Vorspannen der Vorspannplatte der Ringflansch (5a) nach aussen in Richtung der vorgesehenen
Kammerwandung (18) gedrückt wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten im Übergangsbereich zwischen Ringflanschinnenwandung (14a) und Stirnfläche
(16a) der Manschette (2a) gebrochen und/oder gerundet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringflansch (5a) im Übergangsbereich zur Stirnfläche (16a) in der taschenförmigen
Ausnehmung (4a) eine fussartige Verbreiterung aufweist und der maximale Durchmesser
e1 der fussartigen Verbreiterung wenigstens einem Drittel, vorzugsweise wenigstens der
Hälfte der Gesamthöhe h1 des Ringflansches (5a) entspricht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringflanschinnenwandung (14a) über eine Kurvenfläche, vorzugsweise eine Kreiskurvenfläche
mit einem Radius r, in die Stirnfläche (16a) übergeht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergangsbereich zwischen Ringflanschinnenwandung (14a) und Stirnfläche (16a)
eine oder mehrere eine fussartige Verbreiterung ausbildende Eckflächen (17a) vorgesehen
sind und die der Eckflächen (17a) anstossenden Wandungen mit diesen einen Winkel von
grösser als 90°, vorzugsweise grösser als 110°, und insbesondere grösser als 130°
einschliessen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannplatte (6d) in nutförmige Ausnehmungen (25) der Manschette (2d) passgenau
eingreifende Anformungen (26) als Verdrehsicherung enthält.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannplatte (6a) in Stempellängsachsrichtung frei beweglich befestigt ist
und die Befestigungsmittel (8a) einen äusseren zur Profilkammer (20) gerichteten Anschlag
der Vorspannplatte (6a) ausbilden, derart dass die Vorspannplatte (6a) während des
Umformvorganges durch Druckbeaufschlagung des Druckmediums unter Erhöhung des Quetschdruckes
auf die Manschette (2a) gegen die Trägerplatte (3a) gepresst werden kann.
15. Verfahren zum Umformen eines Ein- oder Mehrkammerprofils (21) mittels eines durch
ein strömbares Druckmedium erzeugten Innenhochdrucks im abgedichteten Profilraum des
Kammerprofils (21) unter Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei Stempel
(1a) in die Profilkammern (20) des Kammerprofils (21) eingeführt werden und eine Manschette
(2a) des Stempels (1a) die stirnseitige Öffnung der Profilkammer (20) dichtend abschliesst
und ein Druckmedium über eine Druckzufuhrleitung (7a) in die Profilkammer (20) eingelassen
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine der Stirnfläche (16a) der Manschette (2a) anliegende Vorspannpiatte (6a) vor
oder nach Einführen des Stempels (1a) in die Profilkammer (20) mittels Befestigungsmittel
(8a) unter Quetschung der Manschette (2a) in einem mittelbar oder unmittelbar der
Manschette (2a) anliegenden und der Vorspannplatte (6a) entgegengesetzt liegenden
Stempelteil (3a) verankert und gespannt wird, so dass Toleranzen zwischen Stempel
(1a) und den Kammerwänden (18) ausgeglichen werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Spannen der Vorspannplatte und quetschende Einklemmen der Manschette (2a)
der Ringflansch (5a) und/oder die Aussenwandung (19a) der Manschette (2a) nach aussen
in Richtung der vorgesehenen Kammerwände (18) gedrückt wird.