[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung der Ausrichtgenauigkeit
eines bogenförmigen Materials, welches vor der Weiterverarbeitung in einer Förderebene
lagegenau in Bezug auf seine Verdrehlage, seine Schräglage in Laufrichtung gesehen
ausgerichtet wird.
[0002] DE 44 16 564 A1 bezieht sich auf eine Blattausrichtevorrichtung. Diese Vorrichtung
zum Ausrichten eines sich entlang einer sich im wesentlichen planen Transportbahn
bewegenden Blattes ermöglicht die Ausrichtung eines sich bewegenden Blattes einer
Vielzahl orthogonaler Richtungen, beispielsweise quer zur Transportbahn, in Richtung
der Transportbahn und zur Beseitigung von Schieflagen des bogenförmigen Materials
in Bezug auf seine Transportbahn. Die Vorrichtung weist eine erste Rollenanordnung
mit einer ersten Andruckrolle auf, die so gelagert ist, dass sie sich um eine Achse
drehen kann, die in einer sich parallel zur Ebene der Transportbahn erstreckenden
Ebene liegt und im wesentlichen rechtwinklig zur Richtung des Blatttransportes entlang
der Transportbahn verläuft. Eine zweite Rollenanordnung weist eine zweite Andruckrolle
auf, die so gelagert ist, dass sie sich um eine Achse drehen kann, die in einer sich
parallel zur Ebene der Transportbahn erstreckenden Ebene liegt und im wesentlichen
rechtwinklig zur Richtung des Transportes entlang der Transportbahn verläuft. Es ist
ferner eine dritte Rollenanordnung vorgesehen, die eine dritte Andruckrolle aufweist,
die so gelagert ist, dass sie sich um eine Achse drehen kann, die in einer sich parallel
zur Ebene der Transportbahn erstreckenden Ebene liegt und im wesentlichen rechtwinklig
zur Richtung des Blatttransportes entlang der Transportbahn verläuft. Die dritte Rollenanordnung,
die um eine Achse drehbar ist, die in einer sich parallel zur Ebene der Transportbahn
erstreckenden Ebene liegt und im wesentlichen rechtwinklig zur Richtung des Blatttransportes
entlang der Transportbahn verläuft, ist entlang ihrer Drehachse in einer quer zur
Transportbahn verlaufenden Richtung bewegbar. Schließlich ist eine Steuereinrichtung
vorgesehen, die mit der ersten bzw. zweiten oder dritten Rollenanordnung in Wirkverbindung
steht und wahlweise die Drehung der ersten und zweiten Rollenanordnung steuert, um
die Vorderkante eines sich in Richtung des Blatttransportes entlang der Transportbahn
drehenden Blattes, in einer rechtwinklig zur Richtung des Blatttransportes angeordneten
Lage auszurichten. Die Steuereinrichtung steuert ferner die Drehung und Querbewegung
der dritten Rollenanordnung, um das sich bewegende Blatt in der quer zur Richtung
des Blatttransportes verlaufenden Richtung sowie in der Richtung auszurichten, in
der sich das Blatt entlang der Transportbahn bewegt.
[0003] Die aus DE 44 16 564 A1 bekannte Blattausrichtvorrichtung vermag die geforderten
Ausrichtegenauigkeiten nur in begrenztem Maße zu erfüllen. Um die geforderten Ausrichtegenauigkeiten
zu erreichen, ist eine umfangreiche Modifikation der Blattausrichtevorrichtung aus
DE 44 16 564 A1 erforderlich, die nicht wirtschaftlich erscheint.
[0004] Bei bogenverarbeitenden Rotationsdruckmaschinen, die nach dem Offsetprinzip funktionieren,
werden die Bogen auf dem Anlegetisch in geschuppter Anordnung gefördert, bevor sie
an in der Anlegetischebene vorgesehenen Seiten- und Ziehmarken ausgerichtet werden.
Nach erfolgter Ausrichtung des bogenförmigen Materials, wird dieses in ausgerichtetem
Zustand an einen Vorgreifer übergeben, der das bogenförmige Material auf Maschinengeschwindigkeit
beschleunigt und an einen der Vorgreifereinrichtung nachgeordneten papierführenden
Zylinder übergibt. Andere Ausrichtekonzepte setzen meist zylinderförmige Rollen ein,
an deren Rollenkern eine Gummibeschichtung aufgenommen ist. Wird mit einer solchen
Konfiguration eine Ausrichtung bogenförmigen Materials während dessen Vorschub durch
Veränderung der Geschwindigkeit zwischen einer das bogenförmige Material ergreifenden
linken und rechten Rolle durchgeführt, so erfährt das bogenförmige Material eine Drehung
um einen Drehpunkt, der sich auf der stillstehenden Rolle befindet oder während des
Vorschubes außerhalb der Rolle mit der geringeren Drehzahl oder zwischen den beiden
Rollen befindet.
[0005] Erfolgt das Bedrucken von Vorder- und Rückseite des bogenförmigen Materials mit denselben
Druckwerken in zwei Durchgängen, so ist eine zweimalige Ausrichtung des bogenförmigen
Materials unerlässlich. Soll bei der Wendung die Vorderkante beibehalten werden, so
wird der Bogen um die Mittelachse in Laufrichtung gedreht, dabei werden die Bogenseitenkanten
vertauscht. Findet die seitliche Ausrichtung mit nur einem Sensor statt, so geht die
Bezugskante für die Nachbearbeitung verloren, so dass die Qualität der Registerhaltigkeit
des Druckbildes auf der Vorderseite zum Druckbild auf der Rückseite des bogenförmigen
Materials durch die Winkeltoleranzen und die Größenschwankungen des Papierformats
beschränkt wird.
[0006] Der Erfindung liegt angesichts der aus dem Stande der Technik bekannten Lösungen
sowie des aufgezeigten technischen Problems die Aufgabe zugrunde, die Ausrichtegenauigkeit
des bogenförmigen Materials während dessen Vorschubs in Bogenlaufrichtung erheblich
zu verbessern.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Die mit der erfindungsgemäßen erzielbaren Vorteile sind vor allen darin zu erblicken,
dass nunmehr die Einflüsse von Winkeltoleranzen und Größenschwankungen des jeweils
zu bedruckenden Bedruckstoffes in Bezug auf die Qualität der Ausrichtung eliminiert
sind, da das bogenförmige Material während des ersten Durchlaufes und nach der Wendung
an ein und derselben Seitenkante ausgerichtet wird. Die seitliche Ausrichtung mit
nur einem Sensor würde einen Verlust der Bezugskante für die Nachverarbeitung bedeuten,
während das erfindungsgemäß vorgesehene Zeilensensorpaar innerhalb der Ausrichteebene
sowohl beim Schöndruck als auch beim Schön- und Wiederdruck eine Bezugnahme auf ein
und dieselbe Position erlaubt.
[0009] Gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens ist ein Sensorpaar in der Förderebene
für das bogenförmige Material innerhalb der Bereiche der Seitenkanten des bogenförmigen
Materials vorgesehen, wobei die zeilenförmige Erstreckung senkrecht zur Laufrichtung
des bogenförmigen Materials einen solchen Bereich überstreicht, in dem mit großer
Wahrscheinlichkeit die jeweilige Bogenseitenkante anzutreffen sein wird. Je größer
die Erstreckung des zeilenförmig angeordneten Sensorpaars senkrecht zur Laufrichtung
des bogenförmigen Materials bemessen ist, desto größer ist die Flexibilität des verarbeitbaren
Bedruckstoffformates.
[0010] In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens wird zur
Ausrichtung des bogenförmigen Materials an der Seitenkante stets der gleiche Messpunkt
verwendet. Dadurch ist die Ausrichtung des bogenförmigen Materials nach dessen Wendung
in einem Wendemodul unabhängig von der Bedruckstofftoleranz, wie z. B. seitliches
Schrumpfen des Bedruckstoffes. Die Bestimmung der Position der Seitenkante des bogenförmigen
Materials erfolgt vorzugsweise über ein senkrecht zur Laufrichtung des bogenförmigen
Materials orientierten Sensorarray des Sensorpaares. Als Sensorpaar kann in vorteilhafter
Ausgestaltung ein CCD-Zeilensensor in der Bogenlaufebene innerhalb einer Zuführeinrichtung
von bogenförmigen Material angeordnet werden. Die Ausrichtung gemäß des erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Verfahrens erfolgt im Bereich von an dessen Vorderkante angrenzenden
Bereichen der jeweiligen Bezugseitenkante des bogenförmigen Materials. Durch Auswertung
des Versatzes der jeweiligen vorderen Bereich der Seitenkanten in bezug auf die Vorderkante
des bogenförmigen Materials können durch die in der Förderebene des bogenförmigen
Materials angeordneten Zeilensensoren kleinste Versatze gemessen werden und durch
die nachgeschaltenen Segmentrollen korrigiert werden. Eine Aufnahme der seitliche
Versatze der hinteren Bereiche der Seitenkante des bogenförmigen Materials würde die
Detektion des Versatzes der Seitenkanten zur einen Seite verzögern, zum anderen wäre
der sich an der Hinterkante des bogenförmigen Materials einstellende Versatz derart
groß bemessen, dass er bei großen Formaten außerhalb des Erkennungs- und Erfassungsbereich
der CCD-Zeilensensoren läge.
[0011] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Einrichtung zur Detektion der Seitenlage eines
bogenförmigen Materials mittels eines Sensorpaares, welches in der Förderebene angeordnet
ist, kann insbesondere an bogenverarbeitenden Druckmaschinen oder nach dem Elektrografieprinzip
oder dem Elektrofotografieprinzip arbeitenden Maschinen eingesetzt werden, oder auch
anderen digital arbeitenden Druckmaschinen verwendet werden. Dabei ist unerheblich,
ob an der Oberfläche von bilderzeugenden oder bildtragenden Zylindern der aufgezählten
Drucker bzw. Druckmaschinen ein Bild über das Aufbringen eines Toners erzeugt wird,
welches anschließend fixiert wird oder das Bild gemäß anderen Verfahren an der Oberfläche
von bildübertragenden Komponenten erzeugt wird. Essentiell zur Übertragung des Druckbildes
auf die Oberfläche des bogenförmigen Materials ist dessen korrekte Ausrichtung in
Bezug auf dessen Laufrichtung durch die Druckmaschine bzw. den Drucker.
[0012] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
[0013] Es zeigt:
- Figur 1
- eine sich einstellende Lageabweichung eines bedruckten Druckbildes relativ zur dieses
aufnehmenden Bedruckstofffläche,
- Figur 2
- eine durch einen Drehversatz gekennzeichneten Versatz des Druckbildes auf dem bogenförmigen
Material,
- Figur 3
- einen Versatz der auf Unterseite und Oberseite eines bogenförmigen Materials in Schön-
und Wiederdruck aufgedruckten Druckbildes,
- Figur 4
- die Seitenansicht eines Bogeneinlaufbereiches einer bogenverarbeitenden Maschine in
schematischer Wiedergabe,
- Figur 5
- die Draufsicht auf die Ausrichtekomponenten, die Sensorik sowie die Antriebe für das
bogenförmige Material relativ zu dessen Laufrichtung ausrichtenden Rotationselementen,
- Figur 6
- die oberhalb der Bogenförderebene des bogenförmigen Materials als Segmentrollen ausgebildeten
Rotationselemente und
- Figur 7
- die Ausrichtung eines bogenförmigen Materials mit den Antrieben der die Ausrichtung
bewirkenden Segmentrollen.
[0014] Aus der Darstellung gemäß Figur 1 geht ein rechtwinklig zu seiner Vorschubrichtung
22 orientiertes bogenförmige Material, beispielsweise ein Druckbogen 1 hervor. Der
Druckbogen 1 enthält an seiner Oberfläche ein aufgedrucktes Druckbild 2, welches von
einem rahmenartigen Rand 3 umgeben ist. Den innerhalb der Druckfläche 2 und dem Rahmen
3 markierten Abweichungen von Δx bzw. Δy, die Lagefehler in x- und y-Richtung 4 bzw.
5 bezeichnen, können sich beim Aufdrucken des Druckbildes 2 auf der Oberfläche des
Druckbogens 1 einstellen. Die mit Bezugszeichen 4 bzw. 5 bezeichneten Abweichungen
sind Lageabweichungen, wohingegen in der Darstellung gemäß Figur 2 Winkelabweichungen
δ θ des Druckbildes zwei in Bezug auf seine Position auf den Druckbogen 1 dargestellt
sind.
[0015] Aus der Darstellung gemäß Figur 2 sind die sich einstellenden Winkelfehler Δϕ mit
Bezugszeichen 6 gekennzeichnet. Das Druckbild 2 kann in den angedeuteten Positionen
auf die Oberfläche des Druckstoffmaterials 1 aufgedruckt werden, wobei dieses in Bogenlaufrichtung
mit seiner Vorderkante 23 voran gefördert wird.
[0016] Die Darstellung gemäß Figur 3 zeigt in schematischer Ansicht den sogenannten Wendepasser,
wobei mit Bezugszeichen 7 die sich zwischen dem Druckbildern 2 auf Vorder- und Rückseite
des bogenförmigen Materials 1 jeweils einstellenden Versatze charakterisiert sind.
Diese sind in der Darstellung gemäß Figur 3 mit Bezugszeichen 7 bzw. mit und bezeichnet.
Der Wendepasser spielt insbesondere eine Rolle bei durchscheinenden Papieren geringer
Grammaturen und extrem leichten Papiergewicht sowie beim Broschürendruck.
[0017] Aus der Darstellung gemäß Figur 4 geht in schematisch wiedergegebener Seitenansicht
die Schnittstelle von Bogenausrichtung und das Auflaufen auf ein Transportband hervor.
Einem um eine Auflaufrolle 11 bzw. eine Steuerrolle 12 umlaufenden Transportband 10,
auf dessen Oberfläche das bogenförmige Material 1 in der Förderebene 9 aufgenommen
wird, ist eine Ausrichteeinheit 8 vorgeschaltet. Nach Passage der Ausrichteeinheit
8, die nachfolgend noch detaillierter beschrieben werden wird, gelangt das ausgerichtete
bogenförmige Material 1 auf der Oberfläche des Transportbandes 10 in die Förderebene
9. Nach Passage der Auflaufrolle 11 wird das bogenförmige Material 1 mittels einer
Anstellklappe oder Anstelllippe, welche in Anstellrichtung 13 bewegbar ist, beaufschlagt.
Die Anstelllippe oder Anstellklappe kann ein Kunststoffbauteil sein, welches von einer
angestellten Position 13.1 in eine abgestellte Position 13.2 bewegt werden kann. Dies
ist hier lediglich schematisch in durchgezogenen oder gestrichelten Linien dargestellt,
wobei zur Anstellung ein separater Antrieb in Gestalt eines pneumatisch schaltenden
Stellelementes, ein elektrischer Antrieb vorgesehen sein kann, wie auch eine Anstellung
auf manuellem Wege denkbar ist.
[0018] Mittels der Anstellklappe bzw. Anstelllippe erfolgt ein Andrücken des bogenförmigen
Materials 1 auf die Oberfläche des Transportbandes 10, wobei im Moment des Anstellens
das bogenförmige Material 1 in seinem ausgerichteten Zustand befindlich ist. Nach
Passage des Andruckelementes passiert der an der Oberfläche des Transportbandes 10
aufgenommene Bogen eine Ladeeinheit 14. Diese Ladeeinheit 14 ist innerhalb einer haubenförmigen
Abdeckung eine Elektrode 15 aufgenommen, welche für eine statische Aufladung des bogenförmigen
Materials 1 und damit für dessen Adhäsion an der Oberfläche des es abstützenden Transportbandes
10 sorgt. Der Ladeeinheit 14, die in der Darstellung gemäß Figur 4 nur schematisch
wiedergegeben ist, ist ein Vorderkantensensor 17 nachgeordnet. Dieser besteht aus
einer unterhalb der Bogenförderebene 3 angeordneten Strahlungsquelle 18, der eine
Linsenanordnung 19 vorgeschaltet ist. Das von der Linsenanordnung 19 ausgehende Strahlungsfeld
20 durchdringt die Bogenförderebene 9 und trifft auf eine Blendenanordnung, die oberhalb
der Förderebene 9 des bogenförmigen Materials 1 vorgesehen ist. Der Blenden-anordnung
ist ein Empfänger 21 nachgeordnet, welcher entsprechend der durch die Blendenanordnung
durchscheinenden Strahlung das Vorhandensein einer Vorderkante 23 des bogenförmigen
Materials 1 sensiert und weitermeldet.
[0019] Aus der Darstellung gemäß Figur 5 geht in der Draufsicht die Ausrichteeinheit 8 hervor,
deren Komponenten hier in schematischer Darstellung wiedergegeben sind. Die Ausrichteeinheit
8 wird von einem bogenförmigen Material 1 erreicht, welches in Förderrichtung 22 befördert
wird. Die Vorderkante 23 des bogenförmigen Materials 1 ist in Bezug auf die Förderrichtung
22 des bogenförmigen Materials 1 versetzt, wodurch sich auch ein schräger Verlauf
der Seitenkante 24 des bogenförmigen Materials 1 einstellt. Sobald die in schräger
Position in Bezug auf die Laufrichtung 22 liegende Bogenvorderkante 23 eine erste
Lichtschranke 26 überläuft, werden die Antriebe 27, bezeichnet mit M1 bzw. M2, die
über Einzelachsen 32 Rotationselemente 25 antreiben, auf Vorschubgeschwindigkeit beschleunigt.
Durch die über die Lichtschranke 26 ausgelöste Ansteuerung der Antriebe 27 (M1 oder
M2) ist sichergestellt, dass jedes Exemplar des bogenförmigen Materials 1 mit identischen
Umfangsabschnitten der Rotationselemente 25, die in bevorzugter Ausführungsform als
Segmentrollen ausgestaltet sind, in Berührung kommt. Etwaige sich einstellende Unterschiede
der Vorschubbewegungen, die auf Maß- und Formtoleranzen der beiden Rotationselemente
25 zurückzuführen sein könnten, treten dadurch bei jedem Exemplar des bogenförmigen
Materials 1 in gleicher Weise auf und können leicht herauskalibriert werden.
[0020] Nachdem durch Passage der ersten Lichtschranke 26 die beiden Rotationselemente 25
in Rotation versetzt sind, wird das bogenförmige Material 1 mit Vorschubgeschwindigkeit
über eine der ersten Lichtschranke 26 nachgeordnete weitere Lichtschranke 30.1 transportiert.
Diese Lichtschranke 30.1 kann beispielsweise eine CCD-Sensorzeile 30 nachgeordnet
sein, die sich im wesentlichen senkrecht zur Laufrichtung des bogenförmigen Materials
1 erstreckt. Durch die zeilenförmige Ausgestaltung der Sensorzeile 30 lassen sich
die Seitenbereiche aller gängigen Druckstoffformate erfassen.
[0021] Sobald der erste der beiden Sensoren der Lichtschranke 30.1 die Bogenvorderkante
23 des bogenförmigen Materials 1 detektiert hat, beginnt eine Zählereinheit in Motorschritte
zu zählen. Der Zählvorgang wird dann beendet und die festgestellte Differenz gespeichert,
wenn der zweite Sensor der Lichtschranke 30.1 schaltet. Die CCD-Sensorzeilen des Sensorpaares
30 sind so in die Bogenlaufebene eingelassen, dass sie den Transport des bogenförmigen
Materials 1 nicht behindern. Aus dem auf diese Weise ermittelte Zählerstand wird ein
Korrekturwert ermittelt, der als zusätzlicher Vorschub an den zuletzt gestarteten
Segmentrollenantrieb weitergegeben wird, d.h. entweder den Antrieb 27, der mit M 1
bezeichnet ist, oder an den Antrieb 27, der mit M 2 bezeichnet ist. Dadurch wird der
entsprechende als Segmentrolle ausgebildete Rotationskörper 25 auf erhöhte Vorschubgeschwindigkeit
beschleunigt, bis die vorgegebene Wegdifferenz vollständig ausgeglichen ist und damit
die Bogenvorderkante 23 des bogenförmigen Materials 1 exakt senkrecht zur Förderrichtung
22 des bogenförmigen Materials 1 ausgerichtet ist. Am Ende dieses Korrekturvorganges
ist die Bogenvorderkante 23 exakt senkrecht zur Förderrichtung 22 orientiert.
[0022] Nach erfolgter Korrektur wird das bogenförmige Material 1 in Förderrichtung 22 gefördert
von dem ersten Paar Segmentrollen 25 an das diesem nachgeordnete Paar Rotationskörper
25 übergeben, welche an einer gemeinsamen Achse 31 aufgenommen sein können. Nunmehr
wird das über den Antrieb 27 bzw. M 1 und den Antrieb 27 (M 2) angetriebene Segmentrollenpaar
25 abgeschaltet und bewegt sich in seiner Ruheposition, in der es das bogenförmige
Material 1 mit seinen Umfangsflächen nicht berührt.
[0023] Das in Bezug auf seine Winkellage nunmehr korrekt ausgerichtete bogenförmige Material
1 läuft nunmehr auf das Sensorfeld 30, z.B. CCD-Zeile auf, in der die Position der
Seitenkanten 24 des bogenförmigen Materials ermittelt wird. Aus dem ermittelten Messwert
wird eine Positionsänderung für den Antrieb 27 ermittelt, der mit M 4 bezeichnet ist.
Die Antriebswelle des Antriebes M 4 erstreckt sich parallel zur Laufrichtung 22 des
bogenförmigen Materials 1. Mittels dieses in einer zweiten Orientierung 29 aufgenommenen
Antriebes 27 erfolgt eine Korrektur der Lage des bogenförmigen Materials 1 parallel
zu seiner Laufrichtung 22 vergleiche Figur 7 (d.h. eine seitliche Ausrichtung des
bogenförmigen Materials).
[0024] Danach läuft das solcherart in seiner Winkellage und seiner seitlichen Position ausgerichtet
bogenförmige Material 1 unterhalb eines in einer Position 13.1 bzw. 13.2 gestellten
Anstellklappen- oder Anstelllippenelemente auf das Transportband 10 auf, um im korrekt
ausgerichteter Position in die nachgeschaltete Druckeinheit einzulaufen. Aus der Darstellung
gemäß Figur 6 geht eine mögliche Ausführungsvariante der in der Ausrichteeinheit 8
aufgenommenen oberhalb der Förderebene 9 befindlichen Rotationselemente 25 hervor.
Die Rotationselemente 25 sind in bevorzugter Ausführungsform als Segmentrollen ausgebildet,
die eine durch eine Unterbrechung gekennzeichnete Umfangsfläche 33 aufweisen. Die
Segmentrollen 25 rotieren in Drehrichtung 34, gekennzeichnet durch den dargestellten
Pfeil und beschreiben etwa einen 3/4-Kreis in Bezug auf ihre jeweiligen Rotationsachse.
Unterhalb der jeweiligen Segmentrolle 25 ist eine das bogenförmige Material 1 abstützende
Rolle dargestellt. Diese kann einteilig ausgeführt sein oder an ihrem Umfang eine
Beschichtung aufnehmen. Die als Segmentrollen 25 dienenden Rotationskörper sind in
einer Ruheposition im linken Teil der Figur 6 dargestellt, während sie im rechten
Teil der Figur 6 eine in Förderrichtung 22 des bogenförmigen Materials 1 gefördertes
Exemplar mit der Umfangsfläche 33 ergreifen. Dadurch wird dieses entsprechend der
Drehrichtung 34 in Förderrichtung 22 des bogenförmigen Materials 1 transportiert.
Figur 7 zeigt die Korrektur der Winkellage des bogenförmigen Materials 1 bei der Passage
der Ausrichteeinheit 8. Der in Figur 7 gezeigten Position des bogenförmigen Materials
1 hat dessen Vorderkante 23 gerade den letzten Sensor der Lichtschranke 30.1 erreicht,
so dass nunmehr der mit M 1 bezeichnete Antrieb 27 der Segmentrolle 25 aktiviert werden
kann, um die Winkellage des bogenförmigen Materials 1 in Bezug auf die Förderrichtung
22 auszugleichen. Im Gegensatz zu den Antrieben M 3 und M 4, die über eine durchgehende
Antriebswelle 31 miteinander verbunden sein können, werden die Segmentrollen 25, die
mit den Antrieben M 1 und M 2 in Verbindung stehen, jeweils über Einzelwellen 32 angetrieben.
Nach Korrektur der Winkellage des bogenförmigen Materials 1 durch unterschiedlich
schnelle Vorschubgeschwindigkeiten an den jeweiligen Antrieben 27 (M 1 oder M 2) der
jeweiligen Segmentrollen 25, erfährt das bogenförmige Material 1 eine Korrektur seiner
Seitenlage. Nach der Messung der Lage der Seitenkanten 24 des bogenförmigen Materials
1 durch zeilenförmige CCD-Sensoren 30 wird das bogenförmige Material 1 nunmehr korrekt
seitlich zur Laufrichtung 22 ausgerichtet, in dem über den Antrieb M 4 eine Verschiebung
des bogenförmigen Materials 1 in seiner Förderebene 9 vor Erreichen des Anstellelementes
13 und vor Auflaufen auf das diesem nachgeordneten Transportband 10 erfolgt. Mit dem
Antrieb 27 (M 3), orientiert in der ersten Orientierung 28, wird über eine gemeinsame
Welle 31 der Vorschub des bogenförmigen Materials 1 mit korrekt ausgerichteter Vorderkante
23 gewährleistet, während dieses über den in einer zweiten Orientierung 29 aufgenommenen
Antrieb 27 (mit M 4 bezeichnet) in seitlichen Lage ausgerichtet wird.
[0025] Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren ein CCD-Zeilensensorpaar 30 zu
verwenden kann eine Beibehaltung derjenigen Seitenkante 24 bei der seitlichen Ausrichtung
des bogenförmigen Materials 1 ermöglicht werden, die bereits im ersten Druckdurchgang
zur Ausrichtung des bogenförmigen Materials 1 gedient hat. Wird das im ersten Druckdurchgang
bereits bedruckte bogenförmige Material 1 in den selben Druckeinheiten wieder gedruckt,
so kommt dessen Seitenkante 24 nach Wendung um die Mittelachse des bogenförmigen Materials
1 über dem jeweils anderen Sensor des Zeilensensorpaares 30 zu liegen, so dass die
Ausrichtung an der selben Seitenkante 24 erfolgt. Wird dabei bei beiden Ausrichteoperationen
der gleiche Messpunkt im Bereich der Vorderkante der Seitenkanten 24 verwendet, so
ist die Registerhaltigkeit für die Positionierung von Oberseiten zu Unterseitendruck
richtungsunabhängig von den Papiertoleranzen.
[0026] Beim nochmaligen Drucken des bogenförmigen Materials 1, welches bereits auf einer
Seite bedruckt worden ist, lassen sich bei der Ausrichtung aus Papiertoleranzen herrührende
Ausrichtebeeinträchtigungen vermeiden, wenn sichergestellt ist, dass die Ausrichtung
des bogenförmigen Materials 1 bei dessen zweiten Durchlauf durch identische Druckwerke
an derselben Position der Seitenkante 24, d.h. im vorderen Bereich der Seitenkante
24 erfolgt, die sich von der Vorderkante 23 des bogenförmigen Materials 1 aus erstreckt.
Werden in der Förderebene 9 für das bogenförmige Material 1 CCD-Zeilensensoren als
Sensorpaar 30 eingesetzt, so können diese sich senkrecht zur Förderrichtung 22 des
bogenförmigen Materials 1 so weit erstrecken, dass alle gängigen Druckstoffformate,
sei es für Papier, für Karton oder auch für Folien abgedeckt werden können. Dies erlaubt
eine Steigerung der Flexibilität einer unterschiedliche Bedruckstoffe verarbeitenden
Druckmaschine, sei es eine elektrografische, eine elektrofotografische oder eine andere
digitale Druckmaschine. Das vorgeschlagene Verfahren zur Ausrichtung des bogenförmigen
Materials 1 vor dem Auflaufen auf ein Transportband 10 lässt sich selbstverständlich
auch auf konventionell betreibbaren Rotationsdruckmaschinen, die bogenförmiges Material
1 verarbeiten, einsetzen. Dazu ist das Zeilensensorpaar 30 am Ende des Anlegetisches
unmittelbar im Bereich der Seiten- und Ziehmarken anzuordnen, die einer Vorgreifeinrichtung
vorgeschaltet sind, mit welchem das ausgerichtete bogenförmige Material 1 auf Maschinengeschwindigkeit
beschleunigt und an papierführende Zylinder übergeben wird.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- bogenförmiges Material
- 2
- Druckbild
- 3
- Rahmen
- 4
- Lagefehler Y-Richtung
- 5
- Lagefehler X-Richtung
- 6
- Verdrehfehler
- 7
- Versatzdruckboden Vorder- und Rückseite (1)
- 8
- Ausrichteeinheit
- 9
- Förderebene
- 10
- Transportband
- 11
- Auflaufrolle
- 12
- Steuerrolle
- 13
- Anstellrichtung
- 13.1
- erste Position
- 13.2
- zweite Position
- 14
- Ladeeinheit
- 15
- Elektrode
- 16
- Abstützung
- 17
- Vorderkantensensor
- 18
- Strahlungsquelle
- 19
- Linse
- 20
- Strahlungsfeld
- 21
- Strahlungsempfänger
- 22
- Förderrichtung bogenförmiges Material
- 23
- Vorderkante
- 24
- Seitenkante
- 25
- Segmentrollen
- 26
- Lichtschranken
- 27
- Antriebe Segmentrolle
- 28
- erste Orientierung Antrieb
- 29
- zweite Orientierung Antrieb
- 30
- Zeilensensorpaar
- 30.1
- Lichtschranke
- 31
- durchgehende Welle
- 32
- Einzelwelle
- 33
- Segmentrollenumfang
- 34
- Drehrichtung
- 35
- Segmentrolle aktive Position
- 36
- Segmentrolle inaktive Position
1. Verfahren zur Ausrichtung bogenförmigen Materials (1), wobei die Ausrichtung mittels
Rotationselementen (25) erfolgt und das bogenförmige Material (1) zum Bedrucken von
Vorder- und Rückseite um seine Mittelachse gewendet wird, wobei die Vorderkante (23)
des bogenförmigen Materials (1) in ihrer ausgerichteten Position verbleibt, dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Förderebene (9) ein Sensorpaar (30) aufgenommen ist, mit welchem das bogenförmige
Material (1) nach der Wendung um seine Mittelachse an der selben Seitenkante (24)
ausgerichtet wird, wie beim Ausrichtevorgang des bogenförmigen Materials (1) vor dessen
Wendung um seine Mittelachse.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorpaar (30) in der Förderebene (9) innerhalb der Bereiche der Seitenkanten
(24) des bogenförmigen Materials (1) vorgesehen ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ausrichtung des bogenförmigen Materials (1) an der Seitenkante (24) stets der
gleiche Messpunkt verwendet wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestimmung der Position der Seitenkante (24) des bogenförmigen Materials (1)
über einen senkrecht zur Förderrichtung (22) des bogenförmigen Materials (1) orientiertes
Sensorarray des Sensorpaares (30) erfolgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestimmung der Seitenausrichtung des bogenförmigen Materials (1) in der Förderebene
(9) zwei CCD-Sensorzeilen (30) aufgenommen sind.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausrichtung des bogenförmigen Materials (1) in an dessen Vorderkante (23) angrenzenden
Bereich der Seitenkanten (24) erfolgt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass während der Wendung des bogenförmigen Materials (1) um seine Mittelachse eine Vertauschung
der Lage der Seitenkanten (24) unter Beibehaltung der Position der Vorderkante (23)
des bogenförmigen Materials (1) erfolgt.
8. Einrichtung zur Ausrichtung des bogenförmigen Materials (1), wobei die Ausrichtung
des bogenförmigen Materials (1) mittels Rotationselementen (25) vorgenommen wird und
das bogenförmige Material (1) zum Bedrucken von Vorder- und Rückseite um seine Mittelachse
gewendet wird, wobei die Vorderkante (23) des bogenförmigen Materials (1) in ihrer
ausgerichteten Position verbleibt, dadurch gekennzeichnet,
dass in der oberen Förderebene (9) ein Sensorpaar (30) in Zeilenform aufgenommen ist,
welches eine Ausrichtung des bogenförmigen Materials (1) nach dessen Wendung um seine
Mittelachse an der selben Seitenkante (24) des bogenförmigen Materials ermöglicht.
9. Druckmaschine mit einer Zuführeinrichtung für bogenförmiges Material (1), wobei die
Ausrichtung des bogenförmigen Materials (1) mittels Rotationselementen (25) erfolgt
und das bogenförmige Material (1) zum Bedrucken von Vorder- und Rückseite um seine
Mittelachse gewendet wird, wobei die Vorderkante (23) des bogenförmigen Materials
(1) in ihrer ausgerichteten Position verbleibt, dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Förderebene (9) ein Sensorpaar (30) aufgenommen ist, mit welchem das bogenförmige
Material (1) nach der Wendung um seine Mittelachse an der selben Seitenkante (24)
ausgerichtet wird, wie beim Ausrichtevorgang des bogenförmigen Materials vor dessen
Wendung um seine Mittelachse.
10. Digitaldruckmaschine mit einer Zuführeinrichtung für bogenförmiges Material (1), wobei
die Ausrichtung des bogenförmigen Materials (1) mittels Rotationselementen (25) erfolgt
und das bogenförmige Material (1) zum Bedrucken von Vorder- und Rückseite um seine
Mittelachse gewendet wird, wobei die Vorderkante (23) des bogenförmigen Materials
(1) in ihrer ausgerichteten Position verbleibt, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Förderebene (9) ein Sensorpaar (30) aufgenommen ist, mit welchem das bogenförmige
Material (1) nach der Wendung um seine Mittelachse an derselben Seitenkante (24) ausgerichtet
wird, wie beim Ausrichtevorgang des bogenförmigen Materials (1) vor dessen Wendung
um seine Mittelachse.
11. Elektrografischer Drucker mit einer Zuführeinrichtung für bogenförmiges Material (1),
wobei die Ausrichtung des bogenförmigen Materials (1) mittel Rotationselementen (25)
erfolgt und das bogenförmige Material (1) zum Bedrucken von Vorder- und Rückseite
um seine Mittelachse gewendet wird, wobei die Vorderkante (23) des bogenförmigen Materials
(1) in ihrer ausgerichteten Position verbleibt, dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Förderebene (9) ein Sensorpaar (30) aufgenommen ist, mit welchem das bogenförmige
Material (1) nach der Wendung um seine Mittelachse an derselben Seitenkante (24) ausgerichtet
wird, wie beim Ausrichtevorgang des bogenförmigen Materials (1) vor dessen Wendung
um seine Mittelachse.