[0001] Die Erfindung betrifft eine Wendeeinrichtung für dünnes flächiges Gut, insbesondere
für Drucksubstrate in einer drucktechnischen Maschine, mit über jeweils zwei Umlenkrollen
gelegte Riemen, die zwischen den Umlenkrollen gemeinsam um 180° geschränkt sind.
[0002] Derartige Wendeeinrichtungen sind insbesondere für die Handhabung von Drucksubstraten
bekannt, beispielsweise in Druckmaschinen. In diesen werden mit einer derartigen Wendeeinrichtung
die Drucksubstrate zur beidseitigen Bedruckung gewendet. Es sind jedoch auch andere
Anwendungen denkbar, beispielsweise in der Weiterverarbeitung der Drucksubstrate nach
der Bedruckung.
[0003] Eine Wendeeinrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE 29 07 110 C2 bekannt.
Dabei handelt es sich um die Wendeeinrichtung einer Falzmaschine. Das Problem bei
derartigen Wendeeinrichtungen besteht in einem exakten Transport des Gutes, wobei
dieses nach der Wendung möglichst exakt positioniert sein sollte. Dies ist insbesondere
für Wendeeinrichtungen in Druckmaschinen, die für Wiederdruck eingerichtet sind, eine
für die Druckqualität wesentliche Anforderung. Dazu sollte vermieden werden, daß das
Gut seine Ausrichtung verliert. Deshalb muß das Gut zwischen den Riemen sicher gehalten
werden und es muß gewährleistet sein, daß die Riemen sich nicht durch Querkräfte,
insbesondere infolge des Guttransportes aus ihrer Sollposition bewegen.
[0004] Aus der DE 24 44 697 A1 ist eine Wendeeinrichtung für Röntgenfilmblätter bekannt,
die mit Transportwalzen ausgestattet ist. Diese sorgen dafür, daß die Röntgenfilmblätter
durch die alternierende Anbringung der Transportwalzen mit einer ausreichenden Haltekraft
beaufschlagt sind. Allerdings liegen die Röntgenfilmblätter völlig zwischen den Transportbändern
und diese sind in der Ausführungsform mit der Wendung an einer Seite miteinander verbunden,
da die zwei Transportbänder durch mittiges Falten einer Stoffbahn entstehen. Auf diese
Weise können Querkräfte nicht derart auf die Transportbänder wirken, daß sich diese
durch die Querkräfte aus ihrer Sollposition, insbesondere ihrer gegenseitigen Relativlage
herausbewegen können. Bei einer Wendeeinrichtung der eingangs genannten Art können
jedoch die Transportbänder nicht in der genannten Art miteinander verbunden sein,
da das zu transportierende Gut an der Stelle des Zusammenlaufens der umlaufenden Riemen
aufgenommen wird und an der Stelle des Auseinanderlaufens der Riemen die Wendeeinrichtung
wieder verläßt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wendeeinrichtung der eingangs
genannten Art derart auszugestalten, daß das Gut und die Riemen sich exakt in ihren
Sollpositionen bewegen.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Transportrichtung gesehen
nach dem Schränkungsbereich mindestens drei Führungsrollen an den tragenden Trums
der Riemen in alternierender Anordnung angebracht sind und dabei mindestens eine der
Führungsrollen an mindestens einer Seite einen Haltekragen aufweist.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird das Gut sicher zwischen den dem Guttransport
dienenden Trums der Riemen gehalten, wobei der mindestens eine Haltekragen an einer
oder mehreren Führungsrollen angebracht ist, um den Lauf und die Haltekraft der Riemen
auch zwischen den Umlenkrollen zu stabilisieren. Dabei ist es zweckmäßig, den Haltekragen
auf der Seite der Rollen anzubringen, auf der mit Querkräften gerechnet werden muß,
welche einen oder beide Riemen seitlich auslenken können. Insbesondere, wenn eine
Wendeeinrichtung größere, schwerere flächige Güter mit einem weiten Überstand über
die Riemen mit hoher Geschwindigkeit wenden muß, ist mindestens ein derartiger Haltekragen
erforderlich. Diese Anforderungen bestehen vor allem bei den Wendeeinrichtungen von
Druckmaschinen.
[0008] Weiterbildungen der Erfindung dienen der Optimierung der Präzision der Wendung des
Gutes, indem sie Haltekräfte aufbringen, wo diese für einen sicheren Halt des Gutes
erforderlich sind und Querkräfte auffangen, wo diese auftreten.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß sich ein Haltekragen auf der Seite
befindet, auf der sich der äußere Rand des Gutes nach dem Schränkungsbereich nach
oben bewegt. Dabei weist zweckmäßigerweise die zweite obere Führungsrolle nach dem
Schränkungsbereich einen Haltekragen auf, da dort die größte Querkraft durch die Schräglage
des Gutes auftritt. In der Regel ist es ausreichend, wenn nach dem Schränkungsbereich
zwei obere und eine untere Führungsrolle angeordnet sind.
[0010] Damit das Gut mit ausreichenden Kräften zwischen den Riemen gehalten ist, wird vorgeschlagen,
daß die Führungsrollen derart an die Riemen anliegen, daß diese aus der linearen Richtung
ausgelenkt sind.
[0011] Außer den Führungsrollen nach dem Schränkungsbereich kann auch vorgesehen sein, daß
im oder vor dem Schränkungsbereich mindestens eine Führungsrolle angeordnet ist. Dabei
ist zweckmäßigerweise eine Führungsrolle unter den tragenden Trums der Riemen angeordnet,
um einen sauberen Lauf der Riemen und eine gewisse Anpreßkraft für das Gut zu gewährleisten.
Auch kann auf diese Weise ein Durchhängen der Riemen in Folge des Gewichts des Gutes
vermieden werden.
[0012] Soll ein Gut gewendet werden, das im größeren Maß über die Riemen übersteht, wie
dies normalerweise bei Drucksubstraten der Fall ist, so ist es zusätzlich zweckmäßig,
wenn mindestens eine Leiteinrichtung angeordnet ist, die das Gut an mindestens einer
Außenseite führt. So kann eine Leiteinrichtung für die Führung des äußeren Randes,
der sich nach dem Schränkungsbereich nach unten bewegt, angeordnet werden. Dies ist
insbesondere bei härteren, steiferen Papieren oder ähnlichen Gütern zweckmäßig, damit
diese am Ende der Wendeeinrichtung zuverlässig die Ebene für den Weitertransport erreichen.
Eine Leiteinrichtung kann weiterhin derart ausgebildet sein, daß sie den äußeren Rand
zum Zenit der Wendung anhebt. Dies ist insbesondere bei biegsamen Papieren zweckmäßig,
damit diese trotz Neigung zur Durchbiegung sicher und rechtzeitig zur anderen Seite
gebracht werden können. Die beiden letztgenannten Leiteinrichtungen sind zweckmäßigerweise
als durchgehende Leitschiene ausgebildet, beispielsweise in Form eines stabilen Drahtes,
der entsprechend dem Bewegungsverlauf des Gutes gebogen und angeordnet ist.
[0013] Für den Rand des Gutes, der sich nach unten bewegt, um dann nach der Wendung wieder
auf die horizontale Ebene angehoben zu werden, ist es zweckmäßig, wenn eine Leiteinrichtung
vorgesehen ist, die den sich gegen Ende der Wendung nach oben bewegenden Rand auf
die horizontale Ebene anhebt. Weiterhin sollte noch eine Leiteinrichtung angeordnet
sein, die den sich gegen Ende der Wendung nach unten bewegenden Rand in der horizontalen
Ebene stützt. Es handelt sich dabei um den Rand, der durch den Zenit geht, und der
sich nicht unter die horizontale Ebene bewegen sollte, damit das Gut sicher weitertransportiert
werden kann.
[0014] Dabei können die Leiteinrichtungen auf verschiedenste Weise ausgebildet werden. Beispielsweise
kann es sich bei den beiden letztgenannten um entsprechend ausgestaltete Gleitflächen
handeln. Selbstverständlich sind jedoch noch andere Ausgestaltungen denkbar.
[0015] Als Riemen können verschiedenste Arten von Riemen eingesetzt werden. Es kann sich
dabei um Flachriemen, auch um breiter ausgestaltete Flachriemen handeln, oder es ist
auch möglich, mehrere parallel laufende Riemen vorzusehen. Eine bevorzugte Ausführungsform
sieht jedoch vor, daß die Riemen als Keilriemen ausgebildet sind, da diese eine hohe
Stabilität aufweisen. Zumindest für den letztgenannten Vorschlag ist es zweckmäßig,
wenn die Umlenkrollen zumindest dort, wo sie als Antriebsrollen dienen, mit beidseitigen
Haltekrägen ausgestattet sind. Dadurch ist eine hohe Kraftübertragung möglich. Sowohl
die Umlenkrollen als auch weitere Rollen können derart ausgestaltet sein, daß die
Haltekrägen gegenüber den Rollen frei drehbar ausgestaltet sind. Auf diese Weise können
die Riemen geführt werden, ohne daß im Bereich der Haltekrägen eine erhöhte Reibung
zwischen denselben und den Riemen auftreten. Dadurch wird der Verschleiß gering gehalten.
[0016] Da sich die Riemen durch die Schränkung verformen, und insbesondere Keilriemen durch
diese Verformung verschiedene Winkelstellungen ihrer Flanken in verschiedenen Verformungsbereichen
aufweisen, ist es zweckmäßig, wenn die Winkel der Halteflächen der Haltekrägen an
die Winkelstellung der Flanken der Riemen am Ort der jeweiligen Rolle angepaßt sind.
So konnte beispielsweise festgestellt werden, daß der Winkel der Flanken der Keilriemen
im Bereich der Haltekrägen der Umlenkrollen 25° betrug und durch die Schränkung der
Keilriemen in verschiedenen Bereichen der Wendeeinrichtung die Flanken einen Winkel
von 34° aufwiesen. Wird diese Tatsache bei der Ausgestaltung der Halteflächen der
Haltekrägen berücksichtigt, so kommt es zu einer sauberen Anlage der Riemen an diese
Halteflächen und dadurch zu einem sauberen, präzisen und verschleißfreien Lauf der
Riemen.
[0017] Zusätzlich zu den vorgenannten Rollen können noch ein oder mehrere zusätzliche Weghalterollen
für die Riemen angeordnet sein. Um die Riemen gut zu führen, ist es dabei zweckmäßig,
wenn eine oder mehreren Weghalterollen beidseitig Haltekrägen aufweisen. Dabei kann
vorgesehen sein, daß mindestens eine Weghalterolle an den das Gut führenden Trums
der Riemen angeordnet sind, oder wenn eine oder mehrere Weghalterollen an den rückführenden
Trums der Riemen angeordnet sind. Im letzteren Fall kann die mindestens eine Weghalterolle
derart angeordnet sein, daß sie eine Kollision des Gutes mit den rückführenden Trums
der Riemen verhindert.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine Einzelheit der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine weitere Einzelheit der Fig. 1,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Ansicht und
- Fig. 5
- eine Druckmaschine mit einer Wendeeinrichtung.
[0019] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wendeeinrichtung 1 in Seitenansicht.
Ein dünnes, flächiges Gut 2, beispielsweise ein Drucksubstrat, wird in Richtung des
Pfeils 9 der Wendeeinrichtung 1 zugeführt. Der Transport und die Wendung erfolgen
mittels zweier Riemen 7, 8, die derart einander zugeordnet sind, daß zwei Trums 7'
und 8' in Richtung des Pfeils 9 verlaufen und dabei das dünne flächige Gut 2 transportieren.
Dabei sind die Riemen 7 und 8 derart geschränkt, daß sich vor einem Schränkungsbereich
10 das Trum 7' oben und das Trum 8' unten und nach den Schränkungsbereich 10 das Trum
8' oben und das Trum 7' unten befinden. Durch diese Schränkung der Riemen 7 und 8
wird das zwischen den Trums 7' und 8' gehaltene Gut 2 um 180° gewendet, so daß nach
der Wendung die beiden äußeren Ränder 16, 16' (siehe Fig. 4) vertauscht sind und sich
die vorherige Unterseite oben befindet.
[0020] Die Riemen 7 und 8 werden durch Umlenkrollen 3, 4, 5 und 6 getragen. Dabei wird der
Riemen 7 durch eine obere Umlenkrolle 3 und eine untere Umlenkrolle 4 getragen. Zwischen
der Unterseite der Umlenkrolle 3 und der Oberseite der Umlenkrolle 4 verläuft das
das Gut 2 führende Trum 7' und von der Unterseite der Umlenkrolle 4 zur Oberseite
der Umlenkrolle 3 verläuft das rückführende Trum 7". Entsprechend verläuft von der
unteren Umlenkrolle 5 oben zur oberen Umlenkrolle 6 unten das das Gut 2 führende Trum
8' des Riemens 8 und von der Oberseite der Umlenkrolle 6 zur Unterseite der Umlenkrolle
5 das rückführende Trum 8" des Riemens 8. Dabei sind selbstverständlich Maßnahmen
erforderlich, damit die rückführenden Trums 7" und 8" nicht aneinander oder an den
hinführenden Trums 7' und 8' reiben. Beispielsweise kann dafür eine leichte Schrägstellung
der Umlenkrollen 3, 4, 5 und 6 dienen. Auch können zu diesem Zweck Weghalterollen
24 eingesetzt werden, die zweckmäßigerweise zwei Haltekrägen 14 aufweisen und beispielsweise
ein rückführendes Trum 8" nach vorne und das andere rückführende Trum 7" nach hinten
auslenken. Es wurde beispielhaft lediglich eine Weghalterolle 24 eingezeichnet, es
können selbstverständlich an allen Trums 7', 7", 8', 8" ein oder mehrere Weghalterollen
24 vorgesehen sein.
[0021] Da bei einer derartigen Wendung das Problem besteht, daß Güter 2 sicher gehalten
werden müssen und bei der Wendung parallel zur Transportrichtung 9 ausgerichtet bleiben
müssen, wird vorgeschlagen, daß mindestens drei Führungsrollen 11, 12 und 13 nach
dem Schränkungsbereich 10 angeordnet sind. Dabei werden die Führungsrollen 11, 12,
13 alternierend an den Trums 7' und 8' derart angeordnet, daß sie die Riemen 7 und
8 in geringem Maß aus der linearen Richtung auslenken, so daß die Anpreßkraft dieser
Trums 7' und 8' auf die Güter 2 erhöht wird.
[0022] Da das sich wendende Gut 2 die Riemen 7 und 8 mit Querkräften beaufschlagt, wird
vorgeschlagen mindestens eine der Führungsrollen 11, 12, 13 mit mindestens einem Haltekragen
14 auszustatten. Vorzugsweise werden die Führungsrollen 11, 12, 13 derart angeordnet,
daß sich im oberen Bereich zwei Führungsrollen 11 und 13 befinden und dazwischen eine
untere Führungsrolle 12 angeordnet ist. Die zweite obere Führungsrolle 13 ist mit
einem Haltekragen 14 im hinteren Bereich ausgestattet, also auf der Seite 15 (siehe
Fig. 4), auf der sich der äußere Rand 16 eines Gutes 2 nach dem Schränkungsbereich
10 nach oben bewegt. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß die absolute Positionierung
und die gegenseitigen Relativpositionen der Trums 7' und 8' erhalten bleiben und damit
auch die Positionierung des dünnen flächigen Gutes 2.
[0023] Fig. 2 zeigt eine Einzelheit der Fig. 1 und zwar die Führungsrolle 13 mit dem Haltekragen
14. Dabei muß beim Winkel α der Haltefläche 22 des Haltekragens 14 beachtet werden,
daß dieser mit der Winkelstellung β der Flanken 23 der Riemen 7, 8, den diese an der
Führungsrolle 13 aufweisen, übereinstimmt. Durch die Schränkung ist jedoch die Winkelstellung
β der Flanken 23 der Riemen 7, 8 unterschiedlich. Deshalb muß auch der Winkel α der
Halteflächen 22 der Führungsrolle 13 oder einer anderen Rolle 3, 4, 5, 6, 11, 12,
13, 18, 24, die mit einem Haltekragen 14 ausgestattet ist, unterschiedlich sein und
dem jeweiligen Winkel β der Flanken 23 der Riemen 7, 8 entsprechen, je nach dem, an
welcher Stelle eines Riemens 7 oder 8 eine derartige Führungsrolle 11, 12, 13, 18
oder auch eine Umlenk- 3, 4, 5, 6 oder Weghalterolle 24 angeordnet ist.
[0024] Fig. 3 zeigt eine weitere Einzelheit der Fig. 1, nämlich die Anordnung der Führungsrollen
11, 12 und 13. Diese Anordnung erfolgt derart, daß die das Gut 2 führenden Trums 7'
und 8' der Riemen 7, 8, aus der linearen Richtung 25 ausgelenkt sind. Die lineare
Richtung ist mit der strichpunktierten Linie 25 symbolisiert. In der Darstellung liegen
die Trums 7' und 8' unmittelbar aneinander. Wird ein Gut 2 transportiert, so befindet
sich dieses zwischen den Trums 7' und 8'. Derartige Führungsrollen 11, 12 und 13 sind
insbesondere zur Gewährleistung einer ausreichenden Haltekraft zweckmäßig, wenn kurz
hintereinander mehrere flächige Güter 2 transportiert werden, wie dies bei der Wendeeinrichtung
1 von Druckmaschinen 26 (siehe Fig. 5) der Fall ist.
[0025] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wendeeinrichtung 1 in
perspektivischer Ansicht. Bezüglich der identischen Bezugszeichen wird auf die obige
Beschreibung verwiesen. Durch die perspektivische Darstellung ist sichtbar, wie sich
die Wendung eines Gutes 2 in Richtung der Pfeile 17 vollzieht. Dabei bewegt sich der
zu Beginn der Wendeeinrichtung 1 hintere äußere Rand 16' nach oben, also zum Zenit,
und der vordere äußere Rand 16 ist im Schränkungsbereich 10 unten. Danach bewegt sich
der obere äußere Rand 16' nach vorne und unten und der untere äußere Rand 16 nach
hinten und oben, so daß am Ende der Wendeeinrichtung 1 der vormals hintere äußere
Rand 16' vorne liegt und der ehemals vordere äußere Rand 16 hinten liegt.
[0026] Der Unterstützung dieser Wendung dienen Leiteinrichtungen 19, 20 und 21. Eine Leiteinrichtung
19 dient der Führung des Randes 16' des Gutes 2, wobei diese Leiteinrichtung 19 an
der Seite 15, an der sich der äußere Rand 16' des Gutes 2 nach oben bewegt, beginnt
und sich dann derart nach vorne und in Richtung des Endes der Wendeeinrichtung 1 erstreckt,
daß der äußere Rand 16' bis zur Endposition des Gutes 2, wenn dieses die Wendeeinrichtung
1 verläßt, geführt wird. Es ist dabei lediglich der Verlauf der Leiteinrichtung 19
eingezeichnet, die Befestigung derselben wurde zur Vereinfachung weggelassen. Wesentlich
ist, daß die Leiteinrichtung 19 sich an der Seite 15 so weit nach hinten erstreckt
und derart befestigt ist, daß die Befestigung die Wendung des Gutes 2 nicht behindert.
[0027] Eine weitere Leiteinrichtung 20 dient dazu, daß der äußere Rand 16, der sich nach
dem Schränkungsbereich 10 nach oben bewegt, geführt wird bis das Gut 2 die Endposition
erreicht hat. Dabei gleitet der Rand 16 beziehungsweise der an den Rand 16 anschließende
Bereich des Gutes 2 auf der Leiteinrichtung 20 bis zur Erreichung der horizontalen
Ebene nach oben.
[0028] Die dritte Leiteinrichtung 21 dient dazu, daß sie den Rand 16' gegen Ende der Wendung
stützt, so daß dieser nicht nach unten hängen kann. Dabei geht diese Leiteinrichtung
21 so weit nach außen, daß sie bis zum Rand 16' reicht. Sie wurde, wie die schraffierte
Fläche zeigt, abgeschnitten, um die untere Umlenkrolle 4 nicht völlig zu verdecken.
[0029] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 zeigt noch, daß auch die Umlenkrollen 3, 4, 5
und 6 mit jeweils zwei Haltekrägen 14 ausgestattet sind, um eine sichere Führung der
als Keilriemen ausgebildeten Riemen 7 und 8 zu gewährleisten.
[0030] Fig. 5 zeigt eine Druckmaschine 26 mit einer Wendeeinrichtung 1. Eine derartige Druckmaschine
26 weist einen Bildübertragungsbereich 32 auf, in dem mittels mehrerer Druckmodule
27, 27', 27", 27'" Teilfarbenbilder auf die Drucksubstrate 2 übertragen werden. Die
Drucksubstrate 2 kommen beispielsweise von einer Zuführung 29 aus einem nicht dargestellten
Vorratsbehälter für Drucksubstrate 2. Dabei werden die Drucksubstrate 2 von einem
Papierpfad 28 geführt. Nach dem Bildübertragungsbereich 32 befindet sich im Papierpfad
28 eine Weiche 30, um die Drucksubstrate 2 an einen Ausleger 31 zu geben oder sie
für den Widerdruck erneut dem Bildübertragungsbereich 32 zuzuführen. Dazu führt ein
Papierpfad 28 von der Weiche 30 zurück zu dem Bildübertragungsbereich 32. An diesem
zurückführenden Papierpfad 28 ist eine Wendeeinrichtung 1 angeordnet, die dafür sorgt,
daß die Drucksubstrate 2 gewendet werden, wodurch jetzt die Rückseite der Drucksubstrate
2 den Druckmodulen 27, 27', 27", 27"' zugewandt ist und bedruckt werden kann.
[0031] Selbstverständlich sind die Ausführungsbeispiele nur eine Auswahl möglicher Realisierungen
der Erfindung. Es kann auch vorgesehen sein, daß das Gut 2 mittels Flachriemen 7,
8 geführt wird oder es ist möglich, zwei oder mehrere parallel laufende Riemen 7,
8 anzuordnen, die an die Stelle der einzeln angeordneten Riemen 7 und 8 treten und
die dann gemeinsam die Güter 2 führen, halten und wenden. Auch können die Leiteinrichtungen
19, 20 und 21 auf verschiedenste Weise ausgestaltet werden. Es kann sich um Drähte,
Schienen oder auch Flächen handeln. Auch sind verschiedene Kombinationen der einzelnen
Merkmale der beschriebenen sowie der dargestellten Ausgestaltungen möglich.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Wendeeinrichtung
- 2
- dünnes flächiges Gut (Drucksubstrat)
- 3
- obere Umlenkrolle des Riemens 7
- 4
- untere Umlenkrolle des Riemens 7
- 5
- untere Umlenkrolle des Riemens 8
- 6
- obere Umlenkrolle des Riemens 8
- 7
- Riemen, der das Gut vor der Wendung an der Oberseite trägt
- 7'
- Trum des Riemens 7 in Transportrichtung verlaufend
- 7"
- rückführendes Trum des Riemens 7
- 8
- Riemen, der das Gut vor der Wendung an der Unterseite trägt
- 8'
- Trum des Riemens 8 in Transportrichtung verlaufend
- 8"
- rückführendes Trum des Riemens 8
- 9
- Pfeil: Transportrichtung
- 10
- Schränkungsbereich
- 11
- erste obere Führungsrolle nach dem Schränkungsbereich
- 12
- untere Führungsrolle nach dem Schränkungsbereich
- 13
- zweite obere Führungsrolle nach dem Schränkungsbereich
- 14
- Haltekragen
- 15
- Seite, an der sich der äußere Rand des Gutes nach dem Schränkungsbereich nach oben
bewegt
- 16, 16'
- äußere Ränder des Gutes
- 16
- äußerer Rand, der sich nach dem Schränkungsbereich nach oben bewegt
- 16'
- äußerer Rand, der den Zenit durchschreitet und sich nach dem Schränkungsbereich nach
unten bewegt
- 17
- Pfeile: Richtung der Wendung
- 18
- Führungsrolle vor dem Schränkungsbereich
- 19
- Leiteinrichtung, die den Rand 16' des Gutes führt
- 20
- Leiteinrichtung, die den Rand 16 des Gutes führt
- 21
- Leiteinrichtung, die den Rand 16'gegen Ende der Wendung stützt
- 22
- Halteflächen der Haltekrägen 14
- 23
- Flanken der Riemen
- 24
- Weghalterolle
- 25
- lineare Richtung
- 26
- Druckmaschine
- 27, 27', 27", 27'"
- Druckmodule
- 28
- Papierpfad
- 29
- Zuführung von einem Vorratsbehälter
- 30
- Weiche
- 31
- Ausleger
- 32
- Bildübertragungsbereich
- α
- Winkel der Halteflächen 22
- β
- Winkelstellung der Flanken der Riemen am Ort der jeweiligen Rolle 3, 4, 5, 6, 11,
12, 13, 18 oder 24
1. Wendeeinrichtung (1) für dünnes flächiges Gut (2), insbesondere für Drucksubstrate
in einer drucktechnischen Maschine, mit über jeweils zwei Umlenkrollen (3, 4, 5, 6)
gelegte Riemen (7, 8), die zwischen den Umlenkrollen (3, 4, 5, 6) gemeinsam um 180°
geschränkt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Transportrichtung (9) gesehen nach dem Schränkungsbereich (10) mindestens drei
Führungsrollen (11, 12, 13) an den tragenden Trums (7', 8') der Riemen (7, 8) in alternierender
Anordnung angebracht sind und dabei mindestens eine der Führungsrollen (11, 12, 13)
an mindestens einer Seite einen Haltekragen (14) aufweist.
2. Wendeeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich ein Haltekragen (14) auf der Seite (15) befindet, auf der sich der äußere Rand
(16) des Gutes (2) nach dem Schränkungsbereich (10) nach oben bewegt.
3. Wendeeinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite obere Führungsrolle (13) nach dem Schränkungsbereich (10) einen Haltekragen
(14) aufweist.
4. Wendeeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Schränkungsbereich (10) zwei obere (11, 13) und eine untere Führungsrolle
(12) angeordnet sind.
5. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsrollen (11, 12, 13) derart an die Riemen (7, 8) anliegen, daß diese aus
der linearen Richtung (25) ausgelenkt sind.
6. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch im oder vor dem Schränkungsbereich (10) mindestens eine Führungsrolle (18) angeordnet
ist.
7. Wendeeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsrolle (18) unter den tragenden Trums (7', 8') der Riemen (7, 8) angeordnet
ist.
8. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Leiteinrichtung (19, 20, 21) angeordnet ist, die das Gut (2) an mindestens
einer Außenseite (16, 16') führt.
9. Wendeeinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Leiteinrichtung (19) für die Führung des äußeren Randes (16'), der sich nach
dem Schränkungsbereich (10) nach unten bewegt, angeordnet ist.
10. Wendeeinrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Leiteinrichtung (19) derart ausgebildet ist, daß sie den äußeren Rand (16')
zum Zenit anhebt.
11. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Leiteinrichtung (20) vorgesehen ist, die den sich gegen Ende der Wendung nach
oben bewegenden Rand (16) auf die horizontale Ebene anhebt.
12. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Leiteinrichtung (21) angeordnet ist, die den sich gegen Ende der Wendung nach
unten bewegenden Rand (16') in der horizontalen Ebene stützt.
13. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Riemen (7, 8) als Keilriemen ausgebildet sind.
14. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkrollen (3, 4, 5, 6) zumindest dort, wo sie als Antriebsrollen dienen, mit
beidseitigen Haltekrägen (14) ausgestattet sind.
15. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß Haltekrägen (14) gegenüber Rollen (3, 4, 5, 6, 11, 12, 13, 18, 24) frei drehbar ausgestaltet
sind.
16. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkel (α) der Halteflächen (22) der Haltekrägen (14) an die Winkelstellung (β)
der Flanken (23) der Riemen (17, 18) am Ort der jeweiligen Rolle (3, 4, 5, 6, 11,
12, 13, 18 oder 24) angepaßt sind.
17. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine zusätzliche Weghalterolle (24) für die Riemen (7, 8) angeordnet ist.
18. Wendeeinrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Weghalterolle (24) beidseitig Haltekrägen (14) aufweist.
19. Wendeeinrichtung nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Weghalterolle (24) an den gutführenden Trums (7', 8') der Riemen
(7, 8) angeordnet ist.
20. Wendeeinrichtung nach Anspruch 17, 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Weghalterolle (24) an den rückführenden Trums (7", 8") der Riemen
(7, 8) angeordnet ist.
21. Wendeeinrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Weghalterolle (24) derart angeordnet ist, daß sie eine Kollision
des Gutes (2) mit den rückführenden Trums (7", 8") der Riemen (7, 8) verhindert.