Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine als ein Rinnenprofil ausgebildete und aus einem Blechteil
herstellbare Ablaufrinne zum Verlegen in einen Fussboden mit seitlich von der Aussenseite
der Ablaufrinnenwände abstehende Halte- und Fixiereinrichtungen und einem durch die
Ablaufrinnenwände gebildeten Innenraum mit einem Gefälle, wobei die freien Enden der
Ablaufrinne schulterartig ausgebildet sind und derart voneinander beabstandet sind,
dass sich eine Öffnung bildet, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Ablaufrinne.
[0002] Ablaufrinnen der vorstehenden Art sind in vielfältigen Ausführungen bekannt. Sie
werden als Ablaufeinrichtungen beispielsweise in Grossküchen, Molkereien, Metzgereien
oder Kellereien eingesetzt, um entsprechende Flüssigkeiten, rieselförmige oder pastöse
Materialien sowie Feststoffe über ein Ablaufsystem zu transportieren und zu entsorgen.
[0003] Solche Ablaufrinnen weisen seitlich wegkragende Halte- und Fixiereinrichtungen auf,
mittels denen solche Rinnen auf einem Boden fixiert werden, bevor ein sogenannte Estrich
(Feinboden) aufgebracht wird. Alternativ hierzu ist vorgesehen, solche Rinnen in vorgesehene
Aussparungen in Fussböden einzulassen.
[0004] Für die Montage der Rinnen ist es, abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall, notwendig,
den zwischen der Halte- und Fixiereinrichtung und der Rinne entstandenen Zwischenraum
auszuschäumen, damit Bakterien- und Pilzbildung in diesem Zwischenraum vermieden wird.
Dies ist jedoch mit sehr hohem Aufwand und damit hohen Kosten verbunden.
[0005] Eine solche Bodenrinne ist beispielsweise aus der EP 0893 545 A bekannt. Diese hier
dargestellte Ablaufrinne weist einen polygonartigen Querschnitt auf, wobei sich die
Seitenwände zunächst von der Öffnung nach aussen hin erstrecken, anschliessend sich
senkrecht von der Öffnung weg erstrecken und dann darauffolgend in einem definierten
Winkel sich zum Grund des Ablaufprofils erstrecken. Die Halte- und Fixiereinrichtungen
sind als Blechteile in definierten Abständen in Längserstreckung der Bodenrinne an
der Aussenseite der Rinnenwand, die sich unmittelbar von der Öffnung weg erstreckt,
angeordnet. Diese blechartigen Ausbildungen der Halte- und Fixiereinrichtungen erstrecken
sich in einem bestimmten Winkel von der Ablaufrinne weg und weisen an ihren freien
Enden jeweils eine Öffnung auf, die in eine entsprechende Fixiereinrichtung, beispielsweise
Bolzen, die dann im Boden verankert werden, eingeführt werden können.
[0006] Die Ablaufrinnen der vorstehenden Art sind durch mehrere Biegeprozesse herstellbar.
Sie weisen den Nachteil auf, dass insbesondere unterhalb der schulterartigen Ausbildung,
sofern die Ablaufrinnen nicht unmittelbar in dem Estrich eingelassen sind, sich Schmutz
ansammelt. Ausserdem sind die Rinnen der bei dem Stand der Technik bekannten Querschnittsformen
bzw. polygonartigen Ausbildungen der Ablaufrinnen sehr schlecht einsehbar, da sie
Hinterschneidungen aufweisen. Zudem sind die Radien zwischen den einzelnen sich von
der Öffnung wegstreckenden Aussenwänden in solchen Winkeln zueinander angeordnet,
dass sich Schmutz insbesondere in den Winkelbereichen anlagern kann.
[0007] Das Gefälle in den Ablaufrinnen gemäss dem Stand der Technik wird derart erzeugt,
dass sich die von der Öffnung zum Grund senkrecht verlaufenden Seitenwände verkürzen.
Dadurch wird erreicht, dass sich der Grund auf der gesamten Länge der Ablaufrinne
anhebt und so ein Gefälle geschaffen werden kann.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine vereinfachte Ausbildung einer
Ablaufrinne zu schaffen, die nach die Nachteile des Standes der Technik meidet.
Vorteile der Erfindung
[0009] Die Erfindung geht den Weg, eine Ablaufrinne zu schaffen, die mittels wenigen Biegeschritten
und weiteren Bearbeitungsprozessen kostengünstig herstellbar ist. Hierzu wird erfindungsgemäss
vorgeschlagen, dass die Ablaufrinne der vorstehenden Art derart ausgebildet ist, dass
sich die Aussenwände von der Öffnung zunächst nach aussen und anschliessend unmittelbar
nach innen zum Grund der Ablaufrinne erstrecken. Zudem weisen die Biegeradien einen
grossen Radius auf, so dass hier keine Schmutzansammlungen mehr möglich sind.
[0010] Bei der Erfindung wird der Weg verlassen, das Gefälle durch Verkürzen der Seitenwände
zu erzeugen. Vielmehr wird durch Ansetzen eines unterschiedlichen Biegewinkels am
Anfang eines Blechzuschnittes und am Ende des Blechzuschnittes das Gefälle geschaffen.
Vorzugsweise wird in einem letzten Biegeschritt dieses Gefälle erzeugt, indem die
beiden gebogenen Seiten des Profils in dem definierten Winkel zueinander gebogen werden,
so dass die freien Enden des Profils die entsprechende Ausrichtung erfahren.
[0011] Aufgrund der Querschnittsgeometrie des erfindungsgemässen Rinnenprofils werden zwei
Biegevorgänge eingespart. Zunächst wird in einem ersten Biegeschritt bei einer trapezförmigen
Ausbildung des Blechteils entlang einer Trapezaussenseite gebogen. In einem weiteren
Schritt wird auf der gegenüberliegenden Trapezseite im zweiten Schritt, im dritten
Schritt entlang einer weiteren Linie, die zwischen der Symmetrieachse der trapezförmigen
Ausbildung und einer Trapezseite liegt, gebogen. In einem vorletzten Schritt findet
auf der gegenüberliegenden Seite die identische Biegung mit dem identischen Biegeradius
statt. In einem letzten Schritt wird der Grund der Rinne und damit auch das Gefälle
der Rinne hergestellt, indem entlang der Symmetrieachse der trapezförmigen Ausbildung
gebogen wird. Dadurch kann in fünf Schritten die erfindungsgemässe Ausbildung des
Rinnenprofils hergestellt werden.
[0012] Sofern die freien Enden der schulterförmigen Ausbildung des Rinnenprofils abgekröpft
werden sollen, findet hier eine entsprechende Biegung zusätzlich statt.
[0013] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, dass aufgrund der Biegegeometrie
ein Innenraum geschaffen wird, der vollständig einsehbar ist, so dass auf einfache
Art und Weise geprüft werden kann, ob Schmutz in der Rinne vorhanden ist.
[0014] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Zwischenraum, der zwischen
den schulterförmig ausgebildeten freien Enden des Rinnenprofils und der Fixier- und
Halteeinrichtung vollständig geschlossen ist, indem die Fixier- und Halteeinrichtung
derart angebracht ist, dass diese zum einen unmittelbar an der Aussenwand angeordnet
ist, die sich von der Öffnung weg erstreckt und zum anderen derart an der Aussenwand
angeordnet ist, dass der Hohlraum deckelartig verschlossen wird.
[0015] Vorteilhafterweise erstreckt sich die Fixier- und Halteeinrichtung über die gesamte
Länge der Ablaufrinne, so dass kein Schmutz oder dergleichen in den Hohlraum gelangen
kann.
[0016] Vorzugsweise bestehen Ablaufrinne und die Halte- und Fixiereinrichtung aus Edelstahl.
Je nach Anwendungsfall sind aber auch andere Materialien denkbar.
[0017] Um insbesondere und vorteilhafterweise eine sehr glatte Oberfläche im Innenraum der
Ablaufrinne zu schaffen, und um zu verhindern, dass etwaige Schmutzpartikel sich hier
ablagern können, ist zudem vorgesehen, die Oberfläche zu elektropolieren.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachstehenden Beschreibungen sowie
aus den Zeichnungen hervor.
Zeichnungen
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf die Skizze auf eine Ausführungsform der erfindungsgemässen
Ablaufrinne;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Ablaufrinne, jedoch zusätzlich mit
seitlich angeordneten Halte- und Fixiereinrichtungen;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Ablaufrinne, wobei die linke Ansicht
den Anfang der Ablaufrinne zeigt und die rechte Ansicht das Ende der Ablaufrinne;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht auf einen Biegeplan zur Herstellung der in Fig. 1 dargestellten
Ablaufrinne.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0020] In Fig. 1 ist die Ablaufrinne 1 in perspektivischer Ansicht dargestellt.
[0021] Sie umfasst Ablaufrinnenwände 2, die nahezu rautenmässig zueinander angeordnet sind,
wobei zu einer Seite hin die Ablaufrinne 1 eine Öffnung 3 aufweist, die seitlich von
der Öffnung 3 weg erstreckende schulterartige Ausbildungen 4 umfasst.
[0022] Ferner wird durch die Ablaufrinnenwände 2 ein Innenraum 5 gebildet.
[0023] Auf den schulterartigen Ausbildungen 4 kann vorzugsweise ein in der Zeichnung nicht
dargestellter Gitterrost aufgelegt werden, damit hier nur entsprechend vorgegebene
grosse Teile in die Ablaufrinne 1 fallen können. Dieser in der Zeichnung nicht dargestellte
Gitterrost kann mit nicht näher dargestellten Halteeinrichtungen auf den schulterartigen
Ausbildungen 4 angebracht sein. Ferner ist eine Halte- und Fixiereinrichtung 8 vorgesehen.
[0024] In Fig. 2 ist die Ausbildung des Rinnenprofils der Ablaufrinne 1 deutlich zu erkennen.
Die freien Enden 6 der Ablaufrinne 1 weisen zusätzlich an ihren Enden eine Abkröpfung
7 auf. Zusätzlich sind unter den Abkröpfungen 7 Halte- und Fixierelemente 8 angeordnet,
wobei diese nahezu U-förmig ausgebildet sind und ein Ende des U-förmig ausgebildeten
Halte- und Fixierelements 8 unmittelbar am Ende der Abkröpfung 7 anschlägt, so dass
zwischen dem freien Ende 6 der Abkröpfung 7 und dem Halte- und Fixierelement 8 ein
an sich geschlossener Hohlraum 9 gebildet wird. Da sich die Halte- und Fixiereinrichtung
8 vorzugsweise über die gesamte Länge der Ablaufrinne 1 erstreckt, ist auch der gebildete
Hohlraum 9 über die gesamte Länge der Ablaufrinne 1 geschlossen, so dass ein Ausschäumen
dieses Teils entfallen kann.
[0025] Das andere freie Ende des U-förmig ausgebildeten Halte- und Fixierelements 8 ist
dafür vorgesehen, ein in der Zeichnung zu Fig. 2 nicht näher dargestelltes Bolzenelement
10 aufzunehmen, mittels dem die Ablaufrinne 1 an einem nicht näher dargestellten Boden
angebracht werden kann.
[0026] Die in Fig. 2 dargestellte Ablaufrinne 1 ist zu einer Symmetrieachse 11 symmetrisch
aufgebaut. Dabei erstreckt sich ein erster Wandungsteil T1 von der Öffnung 3 in einem
Winkel W1 von der Symmetrieachse weg. Daran anschliessend ist in einem Winkel W2 ein
weiteres Wandungsteil T2 angeordnet, welches sich bis zu dem Grund 12 der Ablaufrinne
1 erstreckt.
[0027] Innerhalb des Innenraums 5 ist ein Gefälle 13 angeordnet. Dieses Gefälle 13, das
in Fig. 3 im Schnitt dargestellt ist, wird dadurch erreicht, dass zur Herstellung
der Ablaufrinne 1 ein trapezförmiges Blechteil 15 verwendet wird, das in Fig. 4 dargestellt
ist. In einem ersten Biegeschritt wird entlang einer Linie A das die schulterförmige
Ausbildung kennzeichnende Teil T0 gebogen und erstellt. In einem weiteren Schritt
wird dann symmetrisch zur Symmetrieachse 11 auf der gegenüberliegenden Seite die weitere
schulterförmige Ausbildung 4 respektive Teil T0 erstellt.
[0028] In einem weiteren Biegeprozess wird dann entlang einer Linie C, die parallel zur
Linie A ausgebildet ist, das sich von der Öffnung 3 weg erstreckende Teil T1 erstellt.
In einem nächsten Schritt wird dann die symmetrische Seite entlang einer Linie D erstellt.
[0029] In einem letzten Bearbeitungsprozess wird dann entlang einer Linie E gebogen, die
auch der Symmetrieachse 11 und im Rinnenprofil dem Grund 12 entspricht. Um eine symmetrische
Anordnung der Ablaufrinne 1 zu gewährleisten, ist es notwendig, den Biegewinkel an
dem einen Ende (Trapezseite S3) gegenüber dem anderen Ende (Trapezseite S4) zu vergrössern.
[0030] Die Halte- und Fixiereinrichtungen sind vorzugsweise mittels Schweisspunkten auf
der Aussenseite der Aussenwände 2 angebracht. Der Innenraum, der durch die entsprechenden
Wände gebildet wird, weist vorzugsweise eine sehr glatte Oberfläche auf. Um eine solche
glatte Oberfläche zu erreichen, ist bei der Verwendung von Edelstahlblechen vorteilhafter
Weise vorgesehen, diese zu elektropolieren.
[0031] Ferner weisen die entsprechenden Biegeradien R grosse Radien auf, damit vermieden
wird, dass sich in diesen Bereichen Schmutz oder dergleichen ansetzen sowie Bakterien
und Pilze bilden kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0032]
- 1)
- Ablaufrinne
- 2)
- Ablaufrinnenwände
- 3)
- Öffnung
- 4)
- schulterartige Ausbildungen
- 5)
- Innenraum
- 6)
- Ende
- 7)
- Abkröpfung
- 8)
- Halte- und Fixierelemente
- 9)
- Hohlraum
- 10)
- Bolzen
- 11)
- Symmetrieachse
- 12)
- Grund
- 13)
- Gefälle
- R)
- Biegeradien
- T0, T1, T2)
- Aussenwandteile
- S1, S2, S3, S4
- Seiten des Blechzuschnitts
1. Als ein Rinnenprofil ausgebildete und aus einem Blechteil bestehende Ablaufrinne (1)
zum Verlegen in einem Fussboden mit seitlich von der Aussenseite der Ablaufrinnenwände
abstehende Halte- und Fixiereinrichtungen (8) und einem durch die Ablaufrinnenwände
(2) gebildeten Innenraum (5) mit einem Gefälle, wobei die freien Enden (6) der Ablaufrinne
(1) schulterartig ausgebildet und derart voneinander beanstandet sind, dass sie eine
Öffnung (3) bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Aussenwände (2) von der Öffnung (3) zunächst nach aussen und anschliessend
unmittelbar nach innen zum Grund (12) der Ablaufrinne (1) erstrecken.
2. Ablaufrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den zueinander winklig angeordneten Aussenwandteilen (T0, T1, T2) Biegeradien
(R) vorgesehen sind.
3. Ablaufrinne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halte- und Fixiereinrichtungen (8) unmittelbar an die freien Enden (6) der Ablaufrinne
(1) anschliessen und so einen geschlossenen Hohlraum (9) bilden.
4. Ablaufrinne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halte- und Fixiereinrichtung (8) über die gesamte Länge der Ablaufrinne (1) angeordnet
ist, so dass der Hohlraum (9) über die gesamte Länge der Ablaufrinne (1) geschlossen
ist.
5. Ablaufrinne nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Oberfläche des Innenraums (5) elektropoliert ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer aus einem Rinnenprofil ausgebildeten und aus einem
Blechteil herstellbaren Ablaufrinne (1) zum Verlegen in einen Fussboden mit seitlich
von der Aussenseite der Ablaufrinnenwände (2) abstehende Halte- und Fixiereinrichtungen
(8) und eine durch die Ablaufrinnenwände (2) gebildeten Innenraum (5) mit einem Gefälle,
wobei die freien Enden (6) der Ablaufrinne (1) schulterartig ausgebildet und derart
voneinander beabstandet sind, dass sich eine Öffnung bildet,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Biegen eines als Trapez mit Trapezseite (S1 und S2) ausgebildeten Blechteils (15)
entlang einer Linie (A), wobei die Linie (A) parallel zu einer Trapezseite (S1) des
Blechteils (15) verläuft;
b) Biegen entlang einer Linie (B), wobei die Linie (B) parallel zur anderen Trapezseite
(S2) verläuft;
c) Biegen entlang einer Linie (C), wobei die Linie (C) parallel zur Linie (A) zwischen
der Linie (A) und der Symmetrieachse (11) verläuft;
d) Biegen entlang einer Linie (C), wobei die Linie (C) parallel zur Linie (A) zwischen
der Linie (B) und der Symmetrieachse (11) verläuft;
e) Biegen entlang einer Linie (E), wobei die Linie (E) senkrecht zur Stirnseite (S3)
des Trapez verläuft und den Grund (12) der Ablaufrinne (1) bildet.