[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Laufwagen gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1
sowie auf ein Gebäudefenster bzw. eine Gebäudefenstertür gemäß Oberbegriff Patentanspruch
18.
[0002] Bekannt sind sogenannte Parallelschiebe-Kipptüren oder -fenster, die beispielsweise
für Wohnräume verwendet werden, um eine möglichst große Öffnungsweite für die geöffnete
Tür bzw. für das geöffnete Fenster zu erzielen, ohne daß der geöffnete Tür-oder Fensterflügel
störend in den Gebäuderaum hineinsteht. Das Öffnen des geschlossenen Fensters bzw.
der geschlossenen Tür erfolgt dabei in der Weise, daß der Flügel zunächst im wesentlichen
senkrecht zur Tür- oder Fensterebene aus der Öffnung des Blendrahmens zur Gebäudeinnenseite
bewegt, d.h. ausgestellt und anschließend parallel zur Tür- oder Fensterebene verschoben
wird. Das Schließen erfolgt dann in umgekehrter Weise. Zum Lüften können diese Türen
bzw. Fenster auch gekippt werden.
[0003] Um die Bewegungen und weiterhin auch das Verriegeln des Flügels am Stock- oder Blendrahmen
zu ermöglichen, sind sogenannte Parallelschiebe- und Kippbeschläge bekannt (DE 32
34 677 A1, EP 0 201 717 B1 oder DE 299 07 975 U1). Diese Beschläge weisen zusätzliche
zu anderen Funktionselementen (z. B. Verriegelungselementen) u.a. einen Laufwagen
auf, der am unteren Bereich des jeweiligen Flügels, d.h. am dortigen unteren waagrechten
oder horizontalen Holm des Flügelrahmens befestigt ist. Bekannte Laufwägen bestehen
jeweils im wesentlichen aus zwei Laufwagenelementen, die mit Lagerelementen oder Lagergehäusen
jeweils an einem Ende dieses unteren Holmes des Flügelrahmens, d.h. im Bereich der
Flügel-Schließ- und Öffnungsseite montiert sind. Um die Ausstellbewegung des Flügels
zu ermöglichen, ist an dem jeweiligen Lagergehäuse ein Ausstellarm mit einem Ende
schwenkbar gelagert, der mit seinem anderen Ende gelenkig mit einem Laufschuh verbunden
ist, der für die parallele Schiebebewegung des Flügels in eine Laufschiene eingreifende
Laufschienen- und Laufwagenrollen aufweist.
[0004] Bekannt ist bei diesen Laufwägen auch (DE 32 34 677 A1, EP 0 201 717 B1), die Laufschuhe
der beiden Laufwagenelemente bzw. deren Gehäuse durch eine sich parallel zur Laufschiene
erstreckende Verbindungsstange miteinander zu verbinden.
[0005] Insbesondere bei Mehrfachverglasungen, wie sie heute üblich und wegen der Wärmeschutzverordnungen
auch vorgeschrieben sind, weisen großflächige Flügel ein erhebliches Gewicht auf,
welches vom Laufwagen bzw. dessen Rollen auf die Führungsschiene übertragen werden
muß. Aus Gründen einer möglichst geräuscharmen Betätigung und zur Vermeidung einer
Abnutzung an der Laufschiene bestehen diese Rollen in der Regel aus Kunststoff, vielfach
aus glasfaserverstärktem Kunststoff (z. B. Polyamid). Mit zunehmendem Flügelgewicht
kommen derartige Laufrollen sehr schnell an die Grenze ihrer Belastbarkeit.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Laufwagen aufzuzeigen, der auch für erhöhte Flügelgewichte
geeignet ist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Laufwagen entsprechend dem Patentanspruch
1 ausgebildet. Ein Gebäudefenster bzw. eine Gebäudefenstertür mit einem solchen Parallelschiebe-Kippbeschlag
sind entsprechend dem Patentanspruch 18 ausgebildet
[0007] Der erfindungsgemäße Laufwagen besitzt zusätzlich zu den üblicherweise vorgesehenen
beiden äußeren Laufwagenelementen ("erste Laufwagenelemente) wenigstens ein weiteres
Laufwagenelement ("zweites" Laufwagenelement), welches unabhängig von den beiden ersten
Laufwagenelementen mit einem eigenen Lager oder Lagergehäuse am Flügelrahmen befestigbar
ist und an wenigstens einem Ausstellarm einen eigenen Laufschuh mit den Laufwagenrollen
aufweist.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung weist jeder Laufschuh wieder bevorzugt zwei
Laufwagenrollen auf, so daß eine gleichmäßige Belastung dieser Laufwagenrollen jedes
Laufschuhs gewährleistet ist.
[0009] Bevorzugt ist der Laufwagen so ausgeführt, daß jedem äußeren ersten Laufwagenelement
wenigstens ein zweites Laufwagenelement benachbart ist, so daß die Abstützung des
jeweiligen Flügels im wesentlichen an den beiden Seiten dieses Flügels (Flügel-Öffnungs-
und Schließseite) erfolgt, und zwar dort, wo sich auch die Mehrfachverglasung über
die durch Richtlinien vorgeschriebene Verklotzung auf dem Flügelrahmen abstützt.
[0010] Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Laufwagens bestehen u. a. darin, daß zumindest
für die äußeren Laufwagenelemente auf herkömmliche Elemente zurückgegriffen werden
kann, also keine völlige Neukonstruktion notwendig ist. Es können bereits vorhandene
Teile weitgehend verwendet werden, und zwar auch für die inneren Laufwagenelemente.
Bei einer baukastenartigen Ausbildung sind mit der Erfindung unter Verwendung standardisierter
Teile Laufwägen mit nur zwei Laufwagenelementen, aber auch Laufwägen für höhere Belastung
mit mehr als zwei Laufwagenelementen möglich.
[0011] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird
im folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung und in Seitenansicht eine Gebäudefenstertür mit
einem in einem Blend- oder Stockrahmen kippbar und parallel verschiebbar vorgesehenen
Flügel sowie mit einem Festfeld;
Fig. 2 und 3 den verschiebbaren Flügel der Figur 1 in einer gegenüber dem Stockrahmen
gekippten bzw. parallel ausgestellten Lage;
Fig. 4 in vereinfachter vergrößerter Darstellung den Stockrahmen sowie den Flügel
im Bereich der Schließ- oder Steuerseite zusammen mit dem dort am Flügelrahmen vorgesehenen
Teil des Laufwagens, bestehend aus einem äußeren und einem inneren Laufwagenelement;
Fig. 5 und 6 in Einzeldarstellung und in Seitenansicht das unmittelbar an der Flügel-Schließseite
vorgesehene äußere Laufwagenelement der Fig. 4;
Fig. 6 in einer Darstellung ähnlich der Figur 5 das innere Laufwagenelement der Fig.
4;
Fig. 7 - 9 in Unteransicht, Seitenansicht sowie Draufsicht das Gehäuse des Laufwagenelementes
der Figur 6;
Fig. 10 einen Schnitt entsprechend der Linie I - I der Figur 8;
Fig. 11 einen Schnitt entsprechend der Linie II - II der Figur 8;
Fig. 12 in Seitendarstellung einen Laufwagen unter Verwendung der Laufwagenelemente
der Figuren 5 und 6 für die Flügel-Schließseite sowie weitestgehend spiegelbildlich
ausgebildeter Laufwagenelemente für die Flügel-Öffnungsseite;
Fig. 13 und 14 in Darstellungen ähnlich den Figuren 5 und 6 ein äußeres Laufwagenelement
sowie ein inneres Laufwagenelement zur Verwendung an der Flügel-Schließseite bei einer
weiteren möglichen Ausführungsform;
Fig. 15 in Seitendarstellung einen Laufwagen unter Verwendung der Laufwagenelemente
der Figuren 13 und 14 für die Flügel-Schließseite sowie weitestgehend spiegelbildlich
ausgebildeter Laufwagenelemente für die Flügel-Öffnungsseite.
[0012] In den Figuren ist mit 1 allgemein eine Gebäudetür, nämlich beispielsweise eine Balkon-
oder Terrassentür bezeichnet, die u.a. einen Stock- oder Blendrahmen 2 mit einem Festfeld
3 mit Verglasung und mit einem beweglichen Flügel 4 mit Flügelrahmen 5 und mit Verglasung
aufweist. Der Flügel 4 ist mit einem Parallelschiebe-Kippbeschlag um eine untere horizontale,
parallel zur Flügelebene liegende Achse kippbar sowie in einer senkrecht zur Ebene
des Blendrahmens 2 verlaufenden Achse aus dem Blendrahmen heraus bewegbar bzw. ausstellbar
und im ausgestellten Zustand parallel zur Ebene des Blendrahmens verschiebbar, und
zwar derart, daß der vollständig geöffnete Flügel 4 vor dem Festfeld 3 angeordnet
ist.
[0013] Ein wesentlicher Bestandteil des parallelen Schiebe- und Kippbeschlages ist der am
unteren horizontalen Holm 5' des Flügelrahmens 5 vorgesehene Laufwagen, der in den
Figuren 1 - 12 allgemein mit 6 und in den Figuren 13 - 15 bei einer weiteren möglichen
Ausführungsform allgemein mit 6a bezeichnet ist.
[0014] Der Laufwagen 6 besteht aus mehreren Laufwagenteilen oder -elementen, die in den
Figuren 1 - 12 mit 7, 8, 9 und 10 bezeichnet sind, und zwar aus dem äußeren Laufwagenelement
7 im Bereich der Flügel-Schließseite, aus dem äußeren Laufwagenelement 8 im Bereich
der Flügel-Öffnungsseite, aus dem weiter innen liegenden zusätzlichen oder inneren
Laufwagenelement 9, welches zur vertikalen Mittelachse M des Flügels 4 hin versetzt
an das Laufwagenelement 7 möglichst bündig anschließt, sowie aus dem inneren Laufwagenelement
10, welches zur Mittelachse M versetzt an das Laufwagenelement 8 möglichst bündig
anschließt.
[0015] Abgesehen von geringfügigen Unterschieden sind die Laufwagenelemente 7 und 8 sowie
die Laufwagenelemente 9 und 10 jeweils spiegelbildlich zur vertikalen Mittelachse
M ausgebildet, so daß es nachstehend ausreicht, die Laufwagenelemente 7 und 8 zu beschreiben.
[0016] Wie beispielsweise die Figuren 1 und 5 zeigen, besteht das äußere Laufwagenelement
7 aus dem bei der dargestellten Ausführungsform winkelförmigen Lagergehäuse 11, welches
durch seine Winkelform die beiden Schenkel 12 und 13 bildet, mit denen das Lagergehäuse
11 in geeigneter Weise, beispielsweise durch Anschrauben an dem unteren horizontalen
Holm 5' (Schenkel 12) bzw. an dem angrenzenden vertikalen Holm 5" des Flügelrahmens
5 befestigt ist, und zwar an der Innenseite des Flügels 4. Am Schenkel 12 ist mittels
eines Gelenks 14 das eine Ende eines Ausstellarmes 15 um eine Achse parallel zu der
Achse der vertikalen Holme 5" bzw. parallel zur Mittelachse M angelenkt. Das andere
Ende des Ausstellarmes 15 ist mittels eines Gelenks 16 um eine Achse parallel zur
Achse des Gelenkes 14 an einem Gehäuse 17 eines Laufschuhs 18 angelenkt. In dem langgestreckten
Gehäuse 17 sind zwei Laufwagenrollen 19 in einer Linie hintereinander, d.h. in Laufschuhlängsrichtung
L gegeneinander versetzt jeweils um eine Achse frei drehbar gelagert, die senkrecht
zur Achse des Gelenks 16 und senkrecht zur Laufschuhlängsrichtung L liegt. Wie die
Figur 4 zeigt, ist an dem an der Schließ- oder Steuerseite vorgesehenen äußeren Laufwagenelement
7 noch ein zusätzlicher Steuerhebel 20 vorgesehen, der im wesentlichen dazu dient,
den Flügel 4 im ausgestellten Zustand zumindest so lange zu verriegeln, bis der Flügel
4 beim Schließen in eine Position bewegt ist, in der dann das endgültige Schließen
durch Hineinbewegen des Flügels 4 in den Stockrahmen 2 senkrecht zur Flügelebene erfolgen
kann. Der Steuerhebel 20 ist bei der dargestellten Ausführungsform an seinem einen
Ende mittels eines Gelenks 21 an dem Ausstellarm 15 angelenkt, wobei die Achse des
Gelenks 21 parallel zur Achse der Gelenke 14 und 16 angeordnet ist. Am anderen Ende
weist der Steuerhebel 20 ein beispielsweise von einem Stift gebildetes Führungs- oder
Rastelement 22 auf, welches in einer L-förmigen Steuerkurve 23 gleitet. Diese ist
an der Oberseite des Gehäuses 17 ausgebildet, und zwar derart, daß die Steuerkurve
23 einen längeren, sich in Längsrichtung L des Laufschuhs 18 erstreckenden ersten
Abschnitt und an dem der Mitte des Laufschuhs 18 näher liegenden Ende auch noch einen
zweiten, senkrecht oder quer zur Längsachse L verlaufenden Steuerabschnitt bildet.
[0017] Die Figur 4 zeigt den Flügel 4 in der ausgestellten, durch den Steuerhebel 20 verriegelten
Stellung. Das Rastelement 22 greift dabei in den vorgenannten zweiten Abschnitt der
Steuerkurve 23 ein und ist durch ein auf den Steuerhebel 20 einwirkendes Federelement
24 in diese verriegelnde Stellung vorgespannt. Beim Schließen des Flügels 4 wird dann
durch einen ortsfesten Anschlag 25 das Rastelement 22 entriegelt, so daß der Flügel
4 zum endgültigen Schließen in den Stockrahmen 2 senkrecht zur Flügelebene hineinbewegt
werden kann und das Rastelement 22 hierbei im ersten Abschnitt der Steuerkurve 23
gleitet.
[0018] Wie oben ausgeführt wurde, ist das Laufwagenelement 8 spiegelbildlich zum Laufwagenelement
7 gefertigt, weist aber den Steuerhebel 20 nicht auf.
[0019] Dem Laufwagenelement 7 ist ein weiteres Laufwagenelement 9 zugeordnet, welches zwar
an das Laufwagenelement 7 anschließt, aber gegenüber diesem zur Mittelachse M hin
versetzt und daher als "inneres" Laufwagenelement 9 bezeichnet ist. Das Laufwagenelement
9 besteht aus dem Lagergehäuse 26, welches bei der dargestellten Ausführungsform dem
Lagergehäuse 11 ähnlich ausgeführt ist, wobei allerdings der Schenkel 13 entfallen
ist, d.h. das Lagergehäuse 26 wird in geeigneter Weise nur am unteren Holm 5' des
Flügelrahmens 5 befestigt.
[0020] Am Gehäuse 26 ist wiederum der Ausstellarm 15 mittels des Gelenks 14 angelenkt, der
an seinem anderen Ende mittels des Gelenks 16 am Gehäuse 27 des Laufschuhs 28 angelenkt
ist, wobei die Gelenke 14 und 16 senkrecht zur Längserstreckung L des Laufschuhs 28
und parallel zu der Längserstreckung der vertikalen Holme 5" des Flügelrahmens 5 bzw.
parallel zur Mittelachse M liegen. Im Gehäuse 27, welches im Detail in den Figuren
7 - 11 dargestellt ist, sind wiederum in Längsrichtung L gegeneinander versetzt und
in einer Linie zwei Laufwagenrollen 19 frei drehbar gelagert, und zwar jeweils um
eine Achse senkrecht zur Längsachse L und senkrecht zu den Achsen der Gelenke 14 und
16.
[0021] Das Gehäuse 28 ist jeweils beidendig mit einem Kupplungsabschnitt oder Kupplungsstück
29 hergestellt, welches eine zu dem jeweiligen Ende hin offene Befestigungshülse mit
Bohrung 30 bildet, in der jeweils ein Ende einer Verbindungsstange in der nachstehend
noch näher beschriebenen Weise durch Festklemmen verankert werden kann. Jedes Kupplungsstück
29 besitzt hierfür zwei radiale Gewindebohrungen 31 (Figuren 8 und 9), und zwar für
Klemmschrauben 32 (z. B. Figuren 5, 6 und 12). Die Anordnung ist weiterhin so getroffen,
daß die Achsen der Bohrungen 30 achsgleich miteinander und parallel zur Längsachse
L liegen.
[0022] Das in den Figuren nicht im Detail dargestellte Gehäuse 17 ist ähnlich dem Gehäuse
27 ausgeführt, besitzt allerdings nur an einem Ende, d.h. an dem dem Laufschuh 28
benachbarten Ende ein dem Kupplungsstück 29 entsprechendes Kupplungsstück 29' mit
einer der Bohrung 30 entsprechenden Bohrung und mit Gewinden für Klemmschrauben. Die
Ausbildung ist so getroffen, daß bei montiertem Laufwagen 6 die Achse des Kupplungsstückes
29' bzw. deren Bohrung achsgleich mit den Achsen der Bohrungen 30 der Kupplungsstücke
29 am Gehäuse 27 ist.
[0023] Auch das Laufschuhgehäuse 17 des Laufwagens 8 besitzt selbstverständlich an seinem
innen liegenden, d.h. der Mittelachse M zugewandten Ende ein derartiges Kupplungsstück
29'.
[0024] Wie die Figur 4, aber auch die Figur 12 zeigen, sind die Laufschuhe 18 und 28 der
Laufwagenelemente 7 und 9 bzw. 8 und 10 jeweils unter Verwendung der Kupplungsstücke
29 und 29' über eine kürzere Verbindungsstange 33 miteinander verbunden, und zwar
derart, daß die beiden Gelenke 14 an den Lagergehäusen 11 und 26 und die beiden Gelenke
16 an den Laufschuhgehäusen 17 und 27 mit ihren Achsen die Eckpunkte eines Gelenkparallelogramms
bilden und somit auch die Ausstellarme 15 der Laufwagenelemente 7 und 9 bzw. 8 und
10 jeweils parallel zueinander angeordnet sind.
[0025] Über die Kupplungsstücke 29 an der der Mittelachse M zugewandten Seite der Laufschuhgehäuse
27 sind die beiden Laufschuhe 28 der innen liegenden Laufwagenelemente 9 und 10 über
eine Verbindungsstange 34 größerer Länge miteinander verbunden.
[0026] Bei dem in dieser Form montierten Laufwagen 28 sind die Laufwagen- bzw. Laufschuhrollen
19 sämtlicher Laufschuhe 18 und 28 in einer Linie in Richtung der Längsachse L aufeinander
folgend vorgesehen und greifen in eine gemeinsame Laufschiene 35 ein, die im Bereich
des unteren horizontalen Holmes des Stockrahmens 2 bzw. an einem dortigen Schwellenprofil
vorgesehen ist. Über die Verbindungsstangen 33 und 34 sind also die Laufschuhe 18
und 28 im wesentlichen starr zu einer Laufschuheinheit miteinander verbunden, an der
über die Austellarme 15 und die Lagergehäuse 11 bzw. 26 der Flügel 4 gehalten ist.
Durch die Verwendung von jeweils zwei Laufschuhen 18 und 27 an beiden Seiten des Flügelrahmens
5 wird die Belastung der einzelnen Laufwagen- bzw. Laufschuhrollen 19 reduziert, so
daß auch hohe Flügelgewichte zuverlässig vom Laufwagen 6 auf die Laufschiene 35 übertragen
werden.
[0027] Zur Verbesserung der starren Verbindung zwischen den beiden inneren Laufwagenelementen
9 und 10 sowie zur Vermeidung eines möglichen seitlichen Ausweichens der längeren
Verbindungsstange 34 ist an dieser wenigstens ein Stützelement 36 vorgesehen, und
zwar bei der dargestellten Ausführungsform etwa in der Mitte der Verbindungsstange
34. Dieses Stützelement ist als Gleitstück ausgeführt und gleitet in der Laufschiene
35. Durch das Stützelement 36 ist ein seitliches Ausweichen der Verbindungsstange
34 vermieden. Hierdurch wird die Funktion, insbesondere auch die Präzision der Bewegung
des Laufwagens 6 wesentlich verbessert, da die Einhaltung eines definierten Abstandes
zwischen den inneren Laufschuhen 28 über die Verbindungsstange 34 gewährleistet ist.
[0028] Selbstverständlich können entlang der Verbindungsstange 34 auch mehrere derartige,
mit der Laufschiene 35 zusammenwirkende Stütz- oder Gleitelemente und/oder andere
mit der Laufschiene 35 zusammenwirkende, ein seitliches Ausweichen der Führungsstange
34 verhindernde Elemente vorgesehen sein. Auch kann die Verbindungsstange 34, beispielsweise
als ein entsprechendes, mit der Laufschiene 35 zusammenwirkendes Profil auf der gesamten
Länge oder zumindest auf einem Teil ihrer Länge ausgeführt sein.
[0029] Vorstehend wurde davon ausgegangen, daß die Laufschuhe 18 und 28 der Laufwagenelemente
7 und 9 bzw. 8 und 10 über eine Verbindungsstange 33 miteinander verbunden sind. Selbstverständlich
sind auch andere Verbindungen denkbar. Bei einer vereinfachten Ausführung kann weiterhin
auf die Verbindungsstange 33 verzichtet werden, da über die Verbindungsstange 34 und
die am Flügelrahmen 5 befestigten Lagergehäuse 26 die Achsen der Gelenke 14 und 16
der inneren Laufwagenelemente 9 und 10 ein definiertes Gelenkparallelogramm bilden.
Ebenso ist es grundsätzlich denkbar, auf die längere Verbindungsstange 34 zu verzichten
und lediglich die Laufschuhe 18 und 28 über die Verbindungsstangen 33 miteinander
zu verbinden.
[0030] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das Gehäuse 27 so auszubilden, daß es sowohl
für das Laufwagenelement 9, als auch für das Laufwagenelement 10 verwendet werden
kann. Das Gehäuse 27 ist hierfür beispielsweise zumindest hinsichtlich der Lagerung
der Laufwagenrollen 19 und hinsichtlich der Kupplungsstücke bzw. -abschnitte 29 und
deren Abstände von der Achse des Lagers 16' für das Gelenk 16 symmetrisch zu einer
diese Achse des Lagers 16' einschließenden und senkrecht zur Längsachse L orientierten
Querebene QE ausgebildet.
[0031] Der Laufwagen 6 eignet sich insbesondere für Flügel 4, bei denen der Flügelrahmen
5 aus einem Holz- oder Kunststoffprofil gefertigt ist. Mit 37 ist noch ein Halter
bezeichnet, der in der Mitte oder etwa in dei Mitte des Holmes 5' an diesem befestigt
ist und zur zusätzlichen Halterung einer nicht dargestellten, insbesondere auch die
Lagergehäuse 11 und 26 absteckenden Blende dient.
[0032] Die Figuren 13 - 15 zeigen als weitere mögliche Ausführungsform den Laufwagen 6a,
der insbesondere für Flügel 4 mit einem Flügelrahmen 5 aus einem Metallprofil bestimmt
ist. Der Laufwagen 6a unterscheidet sich vom Laufwagen 6 im wesentlichen dadurch,
daß anstelle der Lagergehäuse 11 und 26 Lagergehäuse 11a und 26a verwendet sind, die
an die Form und speziellen Erfordernisse usw. eines Flügelrahmens 5 aus einem Metallprofil
angepaßt sind. So ist das Lagergehäuse 11a äußeren Laufwagenelemente 7a und 8a nicht
als Winkelstück ausgeführt, wie insbesondere auch die Figur 13 zeigt. Die äußeren
Laufwagenelemente 7a und 8a besitzen wiederum den über den Ausstellarm 15 angelenkten
Laufschuh 18, der an seinem innen liegenden Ende mit dem Kupplungsstück 29' versehen
ist. Die beiden innen liegenden Laufwagenelemente 9a und 10a, von denen das Laufwagenelement
9a in der Figur 14 detailliert dargestellt ist und von denen das Laufwagenelement
10a bezogen auf die Mittelebene M spiegelbildlich zum Laufwagenelement 9a ausgeführt
ist, besitzen an ihren über den Ausstellarm 15 angelenkten Laufschuhen 28 wiederum
beidendig jeweils ein Kupplungsstück 29, so daß in der vorgeschriebenen Weise über
die Verbindungsstangen 33 und 34 eine Verbindung der Laufschuhe 18 und 28 möglich
ist.
[0033] Die Lagergehäuse 11, 26, 11a, 26a und/oder der Ausstellarm 15 und/oder die Laufschuhgehäuse
17, 27 sind beispielsweise als Druckgußteile aus Metall gefertigt.
[0034] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Gebäudetür
- 2
- Stock- oder Blendrahmen
- 3
- Festfeld
- 4
- beweglicher Flügel
- 5
- Flügelrahmen
- 5', 5"
- Holm
- 6, 6a
- Laufwagen
- 7, 8, 9, 10
- Laufwagenelement
- 7a, 8a, 9a, 10a
- Laufwagenelement
- 11, 11a
- Lagergehäuse
- 12, 13
- Schenkel
- 14
- Gelenk
- 15
- Ausstellarm
- 16
- Gelenk
- 16'
- Lager
- 17
- Laufschuhgehäuse
- 18
- Laufschuh
- 19
- Laufwagen- oder Laufschuhrolle
- 20
- Steuerhebel
- 21
- Gelenk
- 22
- Rastelement
- 23
- Steuerkurve
- 24
- Federelement
- 25
- Anschlag
- 26, 26a
- Lagergehäuse
- 27
- Laufschuhgehäuse
- 28
- Laufschuh
- 29, 29'
- Kupplungsstück
- 30
- Bohrung
- 31
- Gewinde
- 32
- Klemmschraube
- 33, 34
- Verbindungsstange
- 35
- Laufschiene
- 36
- Stützelement
- 37
- Halter
- L
- Längsachse
- M
- Mittelachse
- QE
- Querschnittsebene
1. Laufwagen eines Parallelschiebe- oder Kippbeschlages für Gebäudefenster oder Gebäudefenstertüren
(1) mit einem im Bereich eines unteren horizontalen Holmes (5') eines Flügelrahmens
(5) befestigbaren Laufwagens (6, 6a) der wenigstens zwei, jeweils im Bereich eines
Endes des unteren horizontalen Holmes (5') des Flügelrahmens (5) vorgesehene und am
Flügelrahmen (5) über ein Lager (11, 11a) befestigte äußere erste Laufwagenelemente
(7, 8; 7a, 8a) mit jeweils wenigstens einem Laufschuh (18) aufweist, der an einem
Laufschuhgehäuse (17) mehrere mit einer Laufschiene (35) zusammenwirkende Laufwagen-
oder Laufschuhrollen (19) besitzt und über wenigstens einen Ausstellhebel (15) mit
dem zugehörigen Lager (11, 11a) gelenkig verbunden ist, gekennzeichnet durch wenigstens ein zusätzliches zweites Laufwagenelement (9, 10; 9a, 10a), welches an
dem Holm (5') des Flügelrahmens (5) mit eigenem Lager (26, 26a) befestigbar ist und
einen Laufschuh (28) mit Laufwagenrollen (19) aufweist, welcher über einen Ausstellarm
(15) gelenkig mit dem Lager (26, 26a) des weiteren Laufwagenelementes (9, 10) verbunden
ist, und daß der Laufschuh (28) des zweiten Laufwagenelementes (9, 10) über wenigstens
ein Verbindungsglied (33, 34) mit dem Laufschuh (18, 28) eines ersten Laufwagenelementes
(7, 8) und/oder eines zweiten Laufwagenelementes (9, 10) verbunden ist.
2. Laufwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine zweite Laufwagenelement (9, 10; 9a, 10a) einem ersten Laufwagenelement
(7, 8, 7a, 8a) benachbart ist.
3. Laufwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufschuh (28) eines Laufwagenelementes (9, 10, 9a, 10a) über das Verbindungsglied
(33, 34) mit dem Laufschuh (18, 28) eines weiteren Laufwagenelementes (7, 8, 9, 10;
7a, 8a, 9a, 10a) verbunden ist, dessen Ausstellarm (15) die gleiche wirksame Länge
aufweist wie der Ausstellarm dieses einen Laufwagenelementes (9, 10; 9a, 10a).
4. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellarme der ersten Laufwagenelemente (7, 8; 7a, 8a) und des wenigstens einen
zweiten Laufwagenelementes (9, 10; 9a, 10a) jeweils die gleiche wirksame Länge aufweisen.
5. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Verbindungsglied von wenigstens einer Verbindungsstange (33,
34) gebildet ist.
6. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufschuh (28) oder ein Gehäuse (27) des Laufschuhs des wenigstens einen zweiten
Laufelementes (9, 10; 9a, 10a) spiegelsymmetrisch in Bezug auf eine senkrecht zur
Längserstreckung (L) des Laufschuhs (28) sich erstreckende Querebene (QE) ausgebildet
ist.
7. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufschuh (28) oder ein Gehäuse (27) des Laufschuhs des wenigstens einen zweiten
Laufwagenelementes (9, 10; 9a, 10a) an wenigstens einem Ende, vorzugsweise an beiden
Enden mit einem Verbindungs- oder Kupplungsabschnitt (29) zum Befestigen des Verbindungsgliedes
(33, 34) versehen ist.
8. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufschuh (18) oder dessen Gehäuse (17) der ersten Laufwagenelemente (7, 8; 7a,
8a) an einem Ende mit einem Verbindungsabschnitt oder Kupplungsstück (29') zum Befestigen
des Verbindungsgliedes (33) versehen ist.
9. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufschuh (18, 28) der Laufwagenelemente (7, 8, 9, 10; 7a, 8a, 9a, 10a) jeweils
wenigstens zwei Laufwagenrollen (19) aufweist.
10. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (29, 29') zum Verbinden des Verbindungsgliedes (33, 34)
durch Festklemmen ausgeführt ist.
11. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils einem ersten Laufwagenelement (7, 8; 7a, 8a) wenigstens ein zweites Laufwagenelement
(9, 10; 9a, 10a) benachbart ist.
12. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager der ersten Laufwagenelemente (7, 8) von jeweils einem winkelförmigen Lagergehäuse
(11) gebildet sind.
13. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager der ersten Laufwagenelemente (7a, 8a) und/oder der zweiten Laufwagenelemente
(9, 10; 9a, 10a) jeweils von einem mit einer Längserstreckung radial zur Schwenkachse
des Ausstellarmes (15) liegenden Lagergehäuse (11a, 26, 26a) gebildet sind.
14. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergehäuse (11, 26; 11a, 26a) und/oder der Ausstellarm (15) und/oder das Laufschuhgehäuse
(17, 27) als Druckgußteile aus Metall gefertigt sind.
15. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Laufwagenelement (7, 7a) mit einem Steuerhebel (20) zum Arretieren des
Flügels (4) im ausgestellten Zustand versehen ist.
16. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufwagenrollen (19) sämtlicher Laufwagenelemente (7, 8, 9, 10; 7a, 8a, 9a, 10a)
in einer Linie angeordnet sind und mit einer gemeinsamen Laufschiene (35) zusammenwirken.
17. Laufwagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Verbindungsglied (34) sich an der Laufschiene (35) abstützt und/oder
an dieser geführt ist, wobei beispielsweise an dem Verbindungsglied (34) ein mit der
Laufschiene (35) zusammenwirkendes Stützelement (36) vorgesehen ist.
18. Gebäudefenster oder Gebäudefenstertür, mit wenigstens einem Flügel (4), der mit einem
einen Laufwagen (6, 6a) aufweisenden Parallelschiebe- und Kippbeschlag an einem Stock
oder Blendrahmen (2) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufwagen (6, 6a) entsprechend einem der Ansprüche 1 - 18 ausgebildet ist.